Gegenstand der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Applikator zum Aktivieren einer Funktionsschicht
eines Beschichtungsmaterials. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zum Aktivieren der Funktionsschicht des Beschichtungsmaterials, ein Verfahren und
eine Verwendung eines Fluides und/oder eines Fluid-Feststoffgemischs.
Stand der Technik
[0002] Es hat sich bewährt, Schnittflächen von plattenförmigen Werkstücken, sogenannte Werkstückschmalflächen,
mit einem etwa streifenförmigen Beschichtungsmaterial zu beschichten. Zum einen kann
so die Schmalfläche an die Eigenschaften der Werkstückoberfläche des Werkstücks angepasst
werden ohne ein aufwändiges Nacharbeiten erforderlich zu machen. Zum anderen ist es
durch eine derartige Beschichtung möglich, den Kern des Werkstücks mit einem anderen
beispielsweise kostengünstigeren oder stabileren Material auszuführen als die nach
außen sichtbaren Oberflächen.
[0003] Um das Werkstück mit dem Beschichtungsmaterial zu verbinden, wird ein Haftmittel
bzw. ein Klebstoff eingesetzt. Hierbei wird insbesondere ein Haftmittel verwendet,
welches durch einen Energieeintrag aktiviert wird und erst dann eine belastbare Verbindung
zwischen zwei Komponenten (Beschichtungsmaterial und Werkstück) herstellen kann.
[0004] Es gibt vielzählige Möglichkeiten, dieses Haftmittel in den Fügeprozess zu integrieren.
So schlägt die
EP 1 163 864 B1 ein Verfahren vor, in dem eine Kunststoffkante mit einer Haftschicht koextrudiert
wird. Dieser Verbund zwischen Beschichtungsmaterial und aktivierbarer Funktionsschicht
(oder Haftschicht) wird anschließend beim Aufbringen auf das Werkstück mittels Laserlicht
im Bereich des Haftmittels aufgeschmolzen und auf das Werkstück gepresst.
[0005] Außerdem bekannt ist das thermische Aktivieren der Funktionsschicht mittels elektromagnetischer
Wellen, insbesondere im Mikrowellenspektrum. Die Verwendung von elektromagnetischen
Wellen im Mikrowellenspektrum kann Vorteile bezüglich der Genauigkeit und der Anpassbarkeit
des Energiebetrags in die Funktionsschicht haben.
[0006] Allerdings gibt es bei der Verwendung von elektromagnetischen Wellen Herausforderungen,
denn elektromagnetische Wellen können gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Aus
diesem Grund ist das Verwenden von Applikatoren bekannt, in denen die Funktionsschicht
des Beschichtungsmaterials durch die elektromagnetischen Wellen aktiviert wird. Diese
Applikatoren sind ausgestaltet, die elektromagnetischen Wellen abzuschirmen während
das Beschichtungsmaterial darin geführt wird.
[0007] Das Verwenden von Applikatoren wiederum bringt weitere Herausforderungen mit sich.
Durch den thermischen Energieeintrag in die Funktionsschicht des Beschichtungsmaterials
kann es zu partikelhaltigen Ausgasungen kommen, die sich als Verschmutzungen niederschlagen
können. Auch eine staubhaltige Umgebungsluft oder Abrieb des Beschichtungsmaterials
können zu Verschmutzungen führen. Die Verschmutzungen können sich dabei sowohl an
einem Bereich des Applikators direkt an dem Beschichtungsmaterial als auch in einem
Hohlraum des Applikators, durch den etwa elektromagnetische Wellen zu dem Beschichtungsmaterial
geleitet werden, ablagern.
[0008] Derartige Verschmutzungen können zu einer Lichtbogenbildung (Arcing) führen, wobei
ein derartiger Lichtbogen den Energieeintrag in die Funktionsschicht des Beschichtungsmaterials
beeinträchtigen kann und im schlimmsten Fall den Applikator und/oder das Kantenband
zerstören kann.
[0009] Es ist bekannt, dass Verschmutzungen in dem Applikator mittels eines Reinigungsvorgangs
entfernt werden können. Der Reinigungsvorgang des Applikators ist dabei jedoch aufwendig
und zeitintensiv, da der Applikator während dieser Zeit nicht verwendet werden kann
und eine zumindest teilweise Demontage stattfinden muss. Dies bedingt nicht unerhebliche
Standzeiten.
Darstellung der Erfindung
[0010] Aus dem oben Erläuterten ergab sich als Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Applikator zum Aktivieren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials bereitzustellen,
der auf weniger aufwendige und zeitintensive Weise gereinigt werden kann.
[0011] Als Lösung stellt die vorliegende Erfindung den Applikator des Anspruchs 1 bereit.
[0012] Der Erfindung lag dabei die Erkenntnis zugrunde, dass die oben genannten Probleme
vor allem darin begründet liegen, dass das bekannte manuelle Reinigen des Applikators
bedingt, dass der Applikator während der Reinigung nicht verwendet werden kann.
[0013] Darauf aufbauend wurde erkannt, dass die Reinigung des Applikators durch Spülung
mit einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch unter laufendem Betrieb des
Applikators geschehen kann.
[0014] Es wird somit ein Applikator zum Aktivieren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
offenbart, der aufweist: einen Grundkörper mit zumindest einem Hohlraum darin, und
eine Führung, die ausgestaltet ist, ein Beschichtungsmaterial zu führen, wobei der
Grundkörper ausgestaltet ist, eine Durchströmung des zumindest einen Hohlraums mit
einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch zu ermöglichen und/oder der Grundkörper
ausgestaltet ist, eine Befüllung des zumindest einen Hohlraums mit einem Fluid und/oder
einem Fluid/Feststoffgemisch zu ermöglichen.
[0015] Ein oben dargestellter Applikator kann somit eine Spülung desselben ermöglichen,
was eine Verschmutzung verhindert und somit eine Lichtbogenbildung verhindern kann.
Somit kann auch eine Reinhaltung der aufgeschmolzenen oder aufzuschmelzenden Fügeschicht
ermöglicht werden.
[0016] Neben der zuvor dargestellten Reinhaltung des Applikaots können mittels der vorliegenden
Erfindung auch weitere Vorteile realisiert werden. Weiterhin kann durch das Spülen
mit einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemischs eine Vorerhitzung/Kühlung der
Funktionsschicht erreicht werden wenn das Fluid bzw. Fluid-Feststoffgemisch zu einer
bestimmten Temperatur geregelt wird. Somit kann auch der Grundkörper auf einer vorteilhafte
Temperatur gehalten werden, bevorzugt auf die vorteilhafte Temperatur gekühlt werden.
Auch ist eine Vorreinigung der Funktionsschicht des Beschichtungsmaterials vor dem
thermischen Aktivieren möglich, wenn etwa der Spülvorgang an einer Position des Kantenbands
angeordnet bzw. durchgeführt wird, an der das Kantenband noch nicht erwärmt wurde.
[0017] Weiterhin ist auch die Einbringung eines reaktiven Fluides und/oder eines reaktiven
Fluid-Feststoffgemischs für etwa die chemische Aktivierung der Funktionsschicht möglich.
Beispielsweise sei hier ein 2-Komponenten-Klebstoff genannt, bei dem eine Komponente
die Funktionsschicht des Beschichtungsmaterials ausbildet und die andere Komponente
Teil des reaktiven Fluides und/oder eines reaktiven Fluid-Feststoffgemischs ist. Somit
kann die Klebkomponente des Beschichtungsmaterials chemisch mittels des Fluides aktiviert
werden.
[0018] Auch das Anbringen von Markierungen ist möglich, etwa zum Markieren von Fehlteilen.
Hierfür kann das Einbringen eines Fluides bzw. Fluid-Feststoffgemischs mit färbenden
Eigenschaften vorgesehen sein.
[0019] Wenn die Aktivierung der Funktionsschicht des Beschichtungsmaterial eine Schutzatmosphäre
benötigt, so kann auch diese durch das Fluid bzw. Fluid-Feststoffgemisch bereitgestellt
werden.
[0020] Auch eine gezielte Regelung bzw. Steuerung des Prozesses des Energieeintrags in die
Funktionsschicht während der Aktivierung der Funktionsschicht kann durch die Spülung
ermöglicht werden. Wenn der Energieeintrag in die Funktionsschicht wie bevorzugt mittels
elektromagnetischer Wellen wie beispielsweise Mikrowellen ermöglicht wird, so kann
das Verwenden eines Fluides bzw. Fluid-Feststoffgemischs mit dielektrischen Eigenschaften
die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen derart verändern, dass bevorzugt ein
Wellenmaximum auf eine Höhe in Ausbreitungsgeschwindigkeit mit der elektromagnetischen
Welle liegt. Somit lässt sich die Effizienz der Energieübertragung in die Funktionsschichten
maximieren.
[0021] Auch eine Vor- bzw. Nachbehandlung des Beschichtungsmaterials ist denkbar, etwa mittels
einer chemischen Behandlung davon.
[0022] Dies sind einige Vorteile, die sich aus dem im vorigen dargestellten Applikator ergeben.
[0023] Bevorzugt weist der Applikator zusätzlich zumindest eine bevorzugt steuer- bzw. regelbare
Fluid- bzw. Fluidfeststoffzuführung zum Zuführen des Fluides und/oder eines Fluid-Feststoffgemischs
in den zumindest einen Hohlraum und/oder zumindest eine bevorzugt steuer- bzw. regelbare
Fluid- bzw. Fluidfeststoffabführung zum Abführen des Fluides und/oder des Fluid-Feststoffgemischs
aus dem zumindest einen Hohlraum auf.
[0024] Fluid- bzw. Fluidfeststoffzuführungen und/oder Fluid- bzw. Fluidfeststoffabführungen
können eine genau gesteuerte Spülung mit einem Fluid bzw. mit einem Fluid-Feststoffgemisch
ermöglichen. Dies ist sowohl mittels manueller Anpassung der Rate der Zuführung bzw.
Abführung möglich, als auch durch eine Steuerung bzw. Regelung davon. Dies kann beispielsweise
geschehen, um die im vorigen dargestellte Vorerhitzung/Kühlung zu regeln, also einen
optimalen Energieeintrag in die Funktionsschicht zu gewährleisten.
[0025] Weiter bevorzugt ist der Applikator ein Applikator, der ausgestaltet ist, eine Funktionsschicht
eines Beschichtungsmaterials mittels elektromagnetischer Wellen, noch weiter bevorzugt
Mikrowellen, thermisch zu aktivieren.
[0026] Elektromagnetische Wellen, insbesondere Mikrowellen, haben sich zur Erwärmung von
Funktionsschichten von Beschichtungsmaterial als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0027] Der Applikator kann noch weiter bevorzugt ausgestaltet sein, elektromagnetische Wellen
innerhalb des Hohlraums des Grundkörpers zu einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
zu leiten.
[0028] Somit kann eine Abschirmung für die elektromagnetischen Wellen erreicht werden, weiterhin
ist der Applikator somit unabhängig von räumlichen Gegebenheiten am Aufstellort.
[0029] Bevorzugt ist der Applikator derart ausgestaltet, dass das Fluid und/oder das Fluid-Feststoffgemisch
einen Bereich des Applikators durchströmt, in dem die Führung vorgesehen ist.
[0030] Verschmutzungen können insbesondere an dem Beschichtungsmaterial und somit an der
Führung entstehen, etwa durch Abrieb oder Ausgasungen während des Erwärmens. Die Durchströmung
kann somit auf besonders effiziente Art und Weise derartige Verschmutzungen abführen
und insbesondere die Führung des Applikators sauber erhalten.
[0031] Die vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine Vorrichtung zum thermischen Aktivieren
eines Beschichtungsmaterials bereit, die aufweist: einen Generator zum Erzeugen von
elektromagnetischen Wellen, insbesondere Mikrowellen, und einen Applikator wie zuvor
dargestellt, der ausgestaltet ist, die im Generator erzeugten elektromagnetischen
Wellen auf das Beschichtungsmaterial zu applizieren.
[0032] Die Vorrichtung ist somit in der Lage, elektromagnetische Wellen, insbesondere Mikrowellen,
zu erzeugen und diese anschließend auf ein Beschichtungsmaterial zu übertragen unter
Vermeidung von Ablagerungen von Verschmutzungen.
[0033] Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum thermischen Aktivieren
einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials bereit, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte aufweist: Thermisches Aktiveren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
bevorzugt mittels elektromagnetischer Wellen, insbesondere Mikrowellen, und Durchströmen
eines Hohlraums des Applikators mit mindestens einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch,
wobei die vorigen beiden Verfahrensschritte bevorzugt zumindest teilweise simultan
ablaufen.
[0034] Bevorzugt wird dieses Verfahren unter Verwendung eines Applikators wie im vorigen
dargestellt und/oder unter Verwendung einer Vorrichtung wie im vorigen dargestellt
durchgeführt.
[0035] Weiterhin offenbart die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Fluides und/oder
eines Fluid-Feststoffgemischs zum Durchströmen eines Applikators zum thermischen Aktivieren
einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials.
[0036] Die Verwendung des Fluides und/oder des Fluid-Feststoffgemischs hat es als technischen
Effekt, eine einfache und schnelle Reinigung des Applikators zu ermöglichen.
[0037] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0038] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Applikators.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
[0039] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Applikators. Der Applikator 10 ist vorgesehen, mit einem Generator und einer Einspeisevorrichtung
(beides nicht dargestellt) verbunden zu werden, der elektromagnetische Wellen erzeugt
und diese zu dem Resonanzraum des Applikators leitet. Weiterhin ist vorgesehen, dass
diese elektromagnetischen Wellen eine Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
8 thermisch aktivieren.
[0040] Als elektromagnetische Wellen sind in dieser bevorzugten Ausführungsform insbesondere
Mikrowellen in einem Frequenzband zwischen 2,4 GHz - 2,5 GHz vorgesehen, aber auch
das Frequenzband von 5,725 GHz - 5,875 GHz ist hierfür denkbar. Dies ist in der Vollzugsordnung
für den Funkdienst der Konstitution und Konvention der Internationalen Fernmeldeunion,
einem völkerrechtlichen Vertrag zur Funkfrequenznutzung als ISM Band (Industrial,
Scientific and Medical Band) und somit auch für derartige Anwendungen vorgesehen.
[0041] Der Applikator weist dabei zunächst einen Grundkörper 13 auf, der die Struktur des
Applikators 10 ausbildet und weitere Elemente davon aufnimmt. So ist in dem Grundkörper
13 der Hohlraum 14 angeordnet, der in dieser bevorzugten Ausführungsform im Wesentlichen
eine rechtwinklige Form entlang einer Ausbreitungsrichtung der elektromagnetischen
Wellen hat. In Fig. 2 ist diese Ausbreitungsrichtung der elektromagnetischen Wellen
in derselben Richtung wie die Einbringung der elektromagnetischen Wellen über einen
Hohlleiteranschluss 19, wobei die Einbringung der Wellen hier mit Bezugszeichen 17
dargestellt sind. Elektromagnetische Wellen treffen nach dem Energieeintrag in das
Beschichtungsmaterial 8 auf die Absorptions- oder Reflektionsschicht 18, welche die
elektragnetischen Wellen absorbieren oder reflektieren kann. Je nach konkretem Anwendungsfall
können beide dieser technischen Möglichkeiten bevorzugte Ausführungsformen darstellen.
[0042] Zum Führen des Beschichtungsmaterials 8 ist weiterhin eine Führung 11 vorgesehen,
die das Beschichtungsmaterial 8 führen kann und umhüllen kann. Diese kann entnehmbar
in dem Grundkörper angeordnet sein und besteht in der hier dargestellten Ausführungsform
aus einem Dielektrikum wie etwa Polyethylen, PTFE oder Aluminiumoxid. Somit wird es
ermöglicht, dass elektromagnetische Wellen einen geringen Energieeintrag in die Führung
11 liefern.
[0043] Bei der Verwendung des Applikators 10 können verschiedene Verunreinigungen auftreten.
Diese Verunreinigungen entstehen dabei vor allem an dem Beschichtungsmaterial 8, etwa
durch Abrieb oder Ausgasungen während des Energieeintrags. Es sind jedoch auch andere
Quellen von Verunreinigungen denkbar, etwa durch Staub aus der Umgebungsluft, der
an verschiedenen Stellen des Applikators 10 in den Hohlraum 14 des Grundkörpers 13
eintreten kann.
[0044] Unter anderem zur Reinigung des Hohlraums 14 sind mehrere Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführungen
15a, .., 15g vorgesehen. Diese Zuführungen können die Spülung mit einem Fluid und/oder
mit einem Fluid-Feststoffgemisch versorgen. Diese Elemente sind in der hier dargestellten
bevorzugten Ausführungsform als Düsen ausgestaltet, die das Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemisch
von einer Lagereinrichtung wie etwa einem Tank beziehen.
[0045] Analog hierzu sind in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform mehrere Fluid-
bzw. Fluid-Feststoffgemischabführungen 16a, .., 16g vorgesehen, die das Fluid bzw.
das Fluid-Feststoffgemisch abführen. Diese Elemente sind in der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform als Absaugeinrichtungen ausgestaltet, die aufgesaugtes Fluid und/oder
Fluid-Feststoffgemisch in einer nicht dargestellten Auffangvorrichtung auffangen können.
[0046] Diese Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführungen 15a, .., 15g und Fluid- bzw.
Fluid-Feststoffgemischabführungen 16a, .., 16g können getrennte Kammern 12a, .., 12g
spülen, wobei es nicht zwingend erforderlich ist, dass sämtliche Kammern 12a, ..,
12g gespült werden. Es ist dabei bevorzugt, das zumindest ein Teil dieser Kammern
durch Trennwände unterteilt ist, in Fig. 1 mittels der gestrichelten Linien dazwischen
dargestellt.
[0047] In Fig. 1 wird durch die Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführung 15d, die in
der vorliegenden Ausführungsform als eine Düse ausgebildet ist, ein Reinigungsfluid
in die Kammer 12d eingeführt. Dieses Reinigungsfluid kann bevorzugt aus gereinigter
Umgebungsluft bestehen, die anfallenden Staub aufnimmt und mit diesem zusammen von
der Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischabführung 16d abgeführt wird. Somit werden schädliche
Ablagerungen im Inneren des Grundkörpers 13 des Applikators 10 vermieden. Abgetrennt
wird die Kammer 12d von den benachbarten Kammern 12c und 12e mittels der oben erwähnten
Trennwände, die bevorzugt aus einem Dielektrikum wie etwa Polyethylen, PTFE oder Aluminiumoxid
ausgebildet sind.
[0048] Die Verunreinigungen können dabei sowohl direkt, etwa mittels direkter Anströmung,
als auch indirekt, etwa durch ein Fluid-Wirbelsystem entfernt bzw. ausgetragen werden.
[0049] In einer alternativen Ausführungsform besteht das durch die Düse 15d eingeführte
Fluid aus einem reaktiven Gas, das sich mit den zu erwartenden Ablagerungen verbindet
und so etwa in der Lage ist, diese in unschädliche bzw. weniger schädliche Ablagerungen
umzuwandeln.
[0050] In der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform wird in die weiteren Fluid-
bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführungen 15a bis 15c und 15e bis 15g ein Fluid-Feststoffgemisch
mit dielektrischen Eigenschaften eingebracht, um ein Wellenmaximum der elektromagnetischen
Wellen an dem Beschichtungsmaterial 8 zu gewährleisten. Als Fluid-Feststoffgemisch
ist dabei ein mit Aluminiumoxidgranulat bzw. -pulver versetzte Umgebungsluft vorgesehen.
Dabei kann es bevorzugt sein, eine aktive Regelung der Menge des eingebrachten Fluid-Feststoffgemischs
vorzusehen, um einen stets optimalen Energieeintrag in das Beschichtungsmaterial zu
gewährleisten.
[0051] Nicht dargestellt in Fig. 1 sind weitere Spülungen mit einem Fluid bzw. mit einem
Fluid-Feststoffgemisch, diese sind in einer Ebene außerhalb der Schnittebene, also
davor oder dahinter, angeordnet. Somit können evtl. notwendige Oberflächenbeschichtungen
aufgebracht werden, was einer Vor-/ und/oder Nachbehandlung des Beschichtungsmaterials
8 entspricht.
[0052] Beispiele für eine derartige Vorbehandlung sind eine chemische Reinigung, ein Materialabtrag
des Beschichtungsmaterials 8 vor dem thermischen Aktivieren, ein Vorerwärmen mittels
eines temperierten Fluids, oder das Einbringen von Zusatzpartikeln zur Unterstützung
eines Klebevorgangs des Beschichtungsmaterials 8.
[0053] Als Beispiel für eine Nachbehandlung des Beschichtungsmaterials 8 sei eine optionale
Beaufschlagung des Beschichtungsmaterials 8 mit Farbstoffen genannt, die dazu dienen
können Markierungen auf das Beschichtungsmaterial aufzutragen, wie etwa zum Kennzeichnen
eines Fehlteils.
[0054] All die im vorigen dargestellten Arten der Spülung des Applikators bilden weiterhin
einzeln oder in beliebiger Kombination beispielhafte Ausführungsformen davon. Es ist
ersichtlich, dass verschiedene Spülungen in einem Applikator vorgesehen sein können
und diese je nach Anforderungen miteinander kombiniert werden können.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 8
- Beschichtungsmaterial
- 10
- Applikator
- 11
- Führung
- 12a, .., 12g
- Kammer
- 13
- Grundkörper
- 14
- Hohlraum
- 15a, .., 15g
- Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführung
- 16a, .., 16g
- Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischabführung
- 17
- elektromagnetische Wellen
- 18
- Absorptions- oder Reflektionsschicht
- 19
- Hohlleiteranschluss
1. Applikator (10) zum Aktivieren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
(8), der aufweist:
einen Grundkörper (13) mit zumindest einem Hohlraum (14) darin, und
eine Führung (11), die ausgestaltet ist, ein Beschichtungsmaterial (8) zu führen,
wobei
der Grundkörper (13) ausgestaltet ist, eine Durchströmung des zumindest einen Hohlraums
(14) mit einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch zu ermöglichen
und/oder
der Grundkörper (13) ausgestaltet ist, eine Befüllung des zumindest einen Hohlraums
(14) mit einem Fluid und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch zu ermöglichen.
2. Applikator (10) nach Anspruch 1, der zusätzlich
zumindest eine bevorzugt steuer- bzw. regelbare Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischzuführung
(15a, .., 15g) zum Zuführen des Fluides und/oder eines Fluid-Feststoffgemischs in
den zumindest einen Hohlraum (14), und/oder
zumindest eine bevorzugt steuer- bzw. regelbare Fluid- bzw. Fluid-Feststoffgemischabführung
(16a, .., 16g) zum Abführen des Fluides und/oder des Fluid-Feststoffgemischs aus dem
zumindest einen Hohlraum (14) aufweist.
3. Applikator (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
der Applikator (10) ausgestaltet ist, eine Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
(8) mittels elektromagnetischer Wellen, insbesondere Mikrowellen oder Laserstrahlen,
oder mittels erwärmter Umgebungsluft thermisch zu aktivieren.
4. Applikator (10) nach Anspruch 3, wobei
der Applikator (10) ausgestaltet ist, elektromagnetische Wellen innerhalb des Hohlraums
(14) des Grundkörpers (13) zu einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
(8) zu leiten.
5. Applikator (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei der Applikator (10) derart ausgestaltet ist, dass das Fluid und/oder das Fluid-Feststoffgemisch
einen Bereich des Applikators (10) durchströmt, in dem die Führung (11) vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung zum Aktivieren eines Beschichtungsmaterials (8), die aufweist:
einen Generator zum Erzeugen von elektromagnetischen Wellen, insbesondere Mikrowellen,
und
einen Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, der ausgestaltet ist, die im Generator
erzeugten elektromagnetischen Wellen auf das Beschichtungsmaterial (8) zu applizieren.
7. Verfahren zum Aktivieren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials (8),
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Aktiveren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials (8) bevorzugt mittels
elektromagnetischer Wellen, insbesondere Mikrowellen, und
Durchströmen eines Hohlraums (14) des Applikators (10) mit mindestens einem Fluid
und/oder einem Fluid-Feststoffgemisch,
wobei die vorigen beiden Verfahrensschritte bevorzugt zumindest teilweise simultan
ablaufen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei
das Verfahren unter Verwendung eines Applikators (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
5 und/oder unter Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 6 durchgeführt wird.
9. Verwendung eines Fluides und/oder eines Fluid-Feststoffgemischs zum Durchströmen eines
Applikators (10) zum Aktivieren einer Funktionsschicht eines Beschichtungsmaterials
(8) bevorzugt mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 8.
10. Verwendung eines Fluides und/oder eines Fluid-Feststoffgemischs nach Anspruch 9, wobei
das Fluid bzw. das Fluid-Feststoffgemisch in einem Verfahren nach einem der Ansprüche
7 bis 8 verwendet wird.