[0001] Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 und einen Dämmstoffbefestiger mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 4.
[0002] Ein gattungsgemäßes Befestigungssystem ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2014 101 493 A1 bekannt. Das Befestigungssystem besteht aus einem gattungsgemäßen Dämmstoffbefestiger
und einem Setzwerkzeug. Zum Befestigen eines Dämmelements, beispielsweise einer Dämmstoffplatte
aus Polystyrol, an einem Befestigungsgrund, beispielsweise einer Wand aus Beton, wird
zunächst ein Bohrloch durch das Dämmelement in den Befestigungsgrund gebohrt. Dann
wird der Dämmstoffbefestiger gesetzt, das heißt, er wird mit dem Dämmelement und dem
Befestigungsgrund planmäßig verbunden. Hierzu wird ein Spreizdübel des Dämmstoffbefestigers
in das Bohrloch eingebracht, bis ein Halteteller des Dämmstoffbefestigers an einer
Außenseite des Dämmelements anliegt. Dann wird ein Bit-Einsatz des Setzwerkzeugs in
eine Werkzeugaufnahme einer Schraube des Dämmstoffbefestigers eingebracht und die
Schraube in den Spreizdübel eingedreht, wodurch dieser aufgespreizt und der Dämmstoffbefestiger
im Befestigungsgrund verankert wird. Beim Eindrehen der Schraube wird das Setzwerkzeug
zum Halteteller des Dämmstoffbefestigers hin bewegt, wodurch mehrere Zapfen des Setzwerkzeugs
in hierfür vorgesehene Ausnehmungen des Haltetellers eingreifen und der Halteteller
mit dem Setzwerkzeug und der Schraube mitgedreht wird. Durch das Drehen des Haltetellers
wird Dämmstoff des Dämmelements an einer Vorderseite des Haltetellers weggefräst,
wobei der Halteteller mit dem Werkzeug in den Dämmstoff hinein bewegt wird, wodurch
der Halteteller eine zylindrische Vertiefung in dem Dämmelement erzeugt. Nach dem
Setzen liegt der Halteteller vertieft im Dämmstoff. Der Vorgang des Eintreibens des
Haltetellers in das Dämmelement wird als "versenktes Setzen" bezeichnet.
[0003] Nachteilig an dem bekannten Befestigungssystem ist, dass Frässtaub beim Setzen des
Dämmstoffbefestigers durch die Ausnehmungen hindurch nach außen gelangen kann, was
aus Umweltschutzgründen unerwünscht ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Befestigungssystem und einen zugehörigen
Dämmstoffbefestiger vorzuschlagen, die diesen Nachteil vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Befestigungssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und einen Dämmstoffbefestiger für das Befestigungssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 4 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Befestigungssystem umfasst einen Dämmstoffbefestiger zur Befestigung
eines Dämmelements an einem Befestigungsgrund und ein Setzwerkzeug zum Setzen, insbesondere
zum versenkten Setzen des Dämmstoffbefestigers. Zur Befestigung in dem Befestigungsgrund
weist der Dämmstoffbefestiger ein Befestigungselement auf und zum Halten des Dämmelements
am Befestigungsgrund einen Halteteller. Das Dämmelement kann insbesondere als Dämmstoffplatte
ausgebildet sein, wie sie typischerweise zur Herstellung eines Wärmedämmverbundsystems
an der Fassade eines Gebäudes verwendet wird. Das Dämmelement kann insbesondere aus
extrudiertem oder geschäumtem Polystyrol, aus einer Mineralwolle oder aus Holzfasern
bestehen, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Der Befestigungsgrund ist
typischerweise eine Wand aus einem mineralischen Baustoff, beispielsweise aus Beton
oder Mauerwerk, oder aus Holz, in die das Befestigungselement zur Befestigung eingebracht
wird. In Abhängigkeit vom Befestigungsgrund und der Ausbildung des Dämmstoffbefestigers
kann das Befestigungselement ein Spreizdübel zum Einbringen in ein Bohrloch im Befestigungsgrund,
eine Schraube zum direkten Einschrauben in den Befestigungsgrund oder in ein Bohrloch
im Befestigungsgrund, oder eine Schraube zum Einschrauben in einen Spreizdübel sein,
wobei auch diese Aufzählung nicht abschließend ist.
[0007] Der Halteteller ist ein tellerartiges Halteelement, das im gesetzten Zustand flächig
am Dämmelement anliegt, mit dem das Dämmelement durch die flächige Anlage am Befestigungsgrund
gehalten und insbesondere gegen den Befestigungsgrund gedrückt werden kann. Um das
im Vergleich zum Befestigungsgrund weiche Dämmelement sicher am Befestigungsgrund
halten zu können, weist der Halteteller einen Außendurchmesser auf, der um ein Mehrfaches
größer als der Durchmesser des Befestigungselements ist.
[0008] Bezogen auf den Außendurchmesser des Befestigungselements ist der Durchmesser des
Haltetellers mindestens um den Faktor 5, insbesondere mindestens um den Faktor 6 größer.
Der Durchmesser des Befestigungselements beträgt im Regelfall 6 Millimeter bis 8 Millimeter,
während ein Dämmstoffteller einen Durchmesser von mindestens 40 Millimeter, insbesondere
von 60 Millimeter aufweist.
[0009] Der Halteteller des erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestigers weist ein Aufnahmeloch
zur Aufnahme des Befestigungselements auf. Das Aufnahmeloch erstreckt sich entlang
einer Längsachse und ist insbesondere mittig im Halteteller angeordnet. Die "Längsachse"
ist dabei die Achse des Aufnahmelochs, die parallel zur Einbringrichtung des Befestigungselements
in das Aufnahmeloch und orthogonal zu der Ebene verläuft, in der der Halteteller seine
größte Ausdehnung aufweist. Am Halteteller ist zudem eine Ausnehmung zur Wirkverbindung
mit einem Eingriffelement des Setzwerkzeugs ausgebildet. Die Ausnehmung ist bezogen
auf die Längsachse radial zum Aufnahmeloch versetzt und durchdringt als eine Durchgangsöffnung
den Halteteller vollständig. Das Eingriffelement ist beispielsweise ein in Richtung
der Längsachse vorstehender Zapfen, vorzugsweise ein Zylinderstift, was einen einfachen
und kostengünstigen Aufbau des Setzwerkzeugs begünstigt. Greift das Eingriffelement
des Setzwerkzeugs beim Setzen in die Ausnehmung ein, so kann der Halteteller mithilfe
des Setzwerkzeugs um die Längsachse des Aufnahmelochs gedreht werden. Insbesondere
wird dabei der Halteteller mit dem Setzwerkzeug um das Befestigungselement oder um
dessen Längsachse gedreht. Hierzu wird das Setzwerkzeug zur Rückseite des Haltetellers
hin bewegt, sodass das Eingriffelement an der Rückseite des Haltetellers in die Ausnehmung
eingreift. Dabei kann das Setzwerkzeug bereits gedreht werden, so dass der Eingriff
während des Drehens erfolgt.
[0010] Insbesondere sind am Halteteller Fräs- und/oder Schneidelemente angeordnet, mit denen
beim Setzen des Dämmstoffbefestigers Dämmstoff des Dämmelements lokal unter der Vorderseite
des Haltetellers entfernt, zerschnitten und zermahlen werden kann. Durch das Entfernen
des Dämmstoffs an der Vorderseite des Haltetellers kann der Halteteller oberflächenbündig
mit dem Dämmelement oder versenkt im Dämmelement gesetzt werden, was das Aufbringen
von Putz auf das Dämmelement vereinfacht, da der bündig oder versenkt gesetzte Halteteller
das Aufbringen des Putzes nicht stört. Allerdings könnte abgefräster Dämmstoff durch
die Durchgangsöffnung von einer beim Setzen dem Setzwerkzeugs abgewandten und dem
Dämmelement zugewandten Vorderseite zu der beim Setzen dem Setzwerkzeugs zugewandten
Rückseite hindurchtreten, was unerwünscht ist.
[0011] Erfindungsgemäß korrespondiert daher das Eingriffelement zur Ausnehmung derart, dass
das Eingriffelement die Durchgangsöffnung vollständig verschließt, wenn der Halteteller
mit dem Setzwerkzeug zum Setzen des Dämmstoffbefestigers gedreht wird. Hierzu ist
es nicht notwendig, dass das Eingriffelement die Ausnehmung vollständig ausfüllt.
Das Eingriffelement muss nur derart in die Ausnehmung eingebracht sein, dass die Durchgangsöffnung
an mindestens einer Stelle verschlossen ist, sodass kein abgefräster Dämmstoff beim
Setzen durch den Halteteller hindurch freigesetzt werden kann. Somit wird auch beim
versenkten Setzen des Dämmstoffbefestigers der Austritt von abgefrästem Dämmmaterial
wirksam verhindert, so, als wenn der Halteteller keine Durchgangsöffnung aufweisen
würde, also vollständig flächig geschlossen wäre. Trotzdem kann, wenn der Dämmstoffbefestiger
oberflächenbündig gesetzt wird, nach dem Setzen, wenn das Setzwerkzeug entfernt ist,
Putz, der nach dem Setzen auf das Dämmelement aufgebracht wird, in die Durchgangsöffnung
eindringen und sich mit dem Dämmstoff verbinden, der unter dem Halteteller angeordnet
ist.
[0012] Vorzugsweise ist die Ausnehmung auf der Rückseite des Haltetellers größer als der
Querschnitt des Eingriffelements. Dies erleichtert das Einführen des Eingriffelements
in die Ausnehmung, wenn das Einführen bei sich bereits drehendem Setzgerät erfolgt,
wie dies aus der eingangs genannten Offenlegungsschrift bekannt ist. Als die "Größe
der Ausnehmung auf der Rückseite" wird hier die Größe des Querschnitts der Ausnehmung
auf der Rückseite verstanden. Mit "Querschnitt" ist hier, wie auch nachfolgend, die
in einer Radialebene zur Längsachse des Befestigungssystems beziehungsweise des Befestigungselements
liegende Schnittfläche der Ausnehmung beziehungsweise des genannten Elements gemeint.
[0013] Ein Dämmstoffbefestiger zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Befestigungssystem
ist erfindungsgemäß derart gestaltet, dass die Durchgangsöffnung, in axialer Richtung
gesehen, also parallel zur Längsachse, einen lichten Querschnitt aufweist, der kleiner
ist als der größte Querschnitt der Ausnehmung. Der "lichte Querschnitt" ist der Querschnitt,
durch den bei einem Blick auf die Rückseite des Haltetellers durch den Halteteller
in axialer Richtung, also parallel zur Längsachse, hindurch geblickt werden kann.
Der lichte Querschnitt kann auch gleich Null sein, das heißt, dass man in axialer
Richtung nicht durch die Durchgangsöffnung durchsehen kann, beispielsweise dann, wenn
der Querschnitt der Ausnehmung auf der Vorderseite und der Querschnitt der Ausnehmung
auf der Rückseite des Haltetellers so zueinander versetzt sind, dass sie sich in einer
Parallelprojektion auf eine Radialebene zumindest in Umfangsrichtung nicht überdecken.
Alternativ oder in Kombination ist die Mitte des Querschnitts der Ausnehmung auf der
Rückseite des Haltetellers des erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestigers versetzt zur
Mitte des Querschnitts der Ausnehmung auf der Vorderseite des Haltetellers. Mit "Mitte"
ist hier die Mitte der Ausdehnung des jeweiligen Querschnitts der Ausnehmung in Umfangsrichtung
gemeint.
[0014] Zum Setzen greift das Eingriffelement beispielsweise bis zur halben axialen Dicke
des Haltetellers in die Ausnehmung ein und verschließt dabei die Durchgangsöffnung
derart, dass kein abgefräster Dämmstoff beim Setzen durch die Durchgangsöffnung durchtreten
kann, obwohl das Eingriffelement dabei die Ausnehmung nicht vollständig über die gesamte
Dicke des Haltetellers, also von der Rückseite bis zur Vorderseite, ausfüllt.
[0015] Vorzugsweise verkleinert sich der Querschnitt der Ausnehmung von der Rückseite des
Haltetellers zur Vorderseite des Haltetellers hin. Diese Verkleinerung kann stetig
oder unstetig erfolgen. Damit wird gewährleistet, dass das Eingriffelement auf der
Rückseite in die Ausnehmung problemlos eingeführt werden kann, insbesondere auch drehend,
und dass durch eine axiale Bewegung des Eingriffelements zur Vorderseite des Haltetellers
hin die Durchgangsöffnung verschlossen wird.
[0016] Weiterhin ist bevorzugt, dass die Ausnehmung auf der Rückseite in Umfangsrichtung
verläuft, wodurch ein drehendes Einführen des Eingriffelements in die Ausnehmung auf
der Rückseite einfach möglich ist.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestigers
nimmt die axiale Tiefe der Ausnehmung von der Rückseite zur Vorderseite hin in der
Drehrichtung zu, in die das Setzwerkzeug zum Setzen des Dämmstoffbefestigers gedreht
wird. Insbesondere weist die Ausnehmung in diesem Fall eine schiefe Ebene auf, an
der entlang sich eine Vorderseite des Eingriffelements beim drehenden Einführen bewegt.
Die Ausbildung einer Ausnehmung mit zunehmender Tiefe, insbesondere mit einer schiefen
Ebene, hat den Vorteil, dass zum Einführen des Eingriffelements in die Ausnehmung
keine großen Durchbrüche durch den Halteteller notwendig sind, wodurch dieser im Vergleich
zu einem Halteteller mit großen Durchbrüchen stabil ausgeführt werden kann.
[0018] Vorzugsweise nimmt die radiale Weite der Ausnehmung in der Drehrichtung ab, in die
das Setzwerkzeug zum Setzen des Dämmstoffbefestigers gedreht wird. Dies erleichtert
das Einführen des Eingriffelements in die Ausnehmung an der Rückseite und ein Abdichten
der Durchgangsöffnung beim Setzen.
[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestigers
entspricht der lichte Querschnitt dem Querschnitt der Ausnehmung an der Vorderseite
des Haltetellers.
[0020] Vorzugsweise bildet der lichte Querschnitt einen Kreis, sodass der lichte Querschnitt
zum Querschnitt eines als Zylinderstift ausgebildeten Eingriffelements korrespondiert,
was einen einfach herzustellenden Aufbau des Befestigungssystems ermöglicht.
[0021] Die vorstehend genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Befestigungssystems und des erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestigers,
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in einer Figur
gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen
oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht
alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale
eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt
werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des oder der Ausführungsbeispiele,
sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale eines Ausführungsbeispiels
gegebenenfalls in Kombination mit einem, mehreren oder allen Merkmalen eines oder
mehrerer weiteren Ausführungsbeispiele aufweisen, sind möglich.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- einen ersten erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestiger eines ersten erfindungsgemäßen
Befestigungssystems in einer perspektivischen Darstellung von vorne;
- Figur 2
- den ersten erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestiger in einer perspektivischen Darstellung
von hinten;
- Figur 3
- den ersten erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestiger in einer Draufsicht von hinten;
- Figur 4
- das erste erfindungsgemäße Befestigungssystem in einer Seitenansicht mit dem in einer
Zylinderfläche entlang der Linie S der Figur 3 geschnittenen Dämmstoffbefestiger;
- Figur 5
- eine weitere Seitenansicht des ersten Befestigungssystems mit dem in einer Zylinderfläche
entlang der Linie S der Figur 3 geschnittenen Dämmstoffbefestiger; und
- Figur 6
- ein zweites erfindungsgemäßes Befestigungssystem in einer Seitenansicht analog zu
Figur 5.
[0024] In den Figuren 1 bis 5 ist ein erstes erfindungsgemäßes Befestigungssystem mit einem
ersten erfindungsgemäßen Dämmstoffbefestiger 1 zum Halten eines Dämmelements (nicht
dargestellt) an einem Befestigungsgrund (nicht dargestellt) dargestellt. Der erfindungsgemäße
Dämmstoffbefestiger 1 weist einen Halteteller 2 mit einem Aufnahmeloch 3 zur Aufnahme
einer Befestigungsschraube 4 als Befestigungselement 5 auf. Das Aufnahmeloch 3 erstreckt
sich entlang einer Längsachse L in eine an der Vorderseite 6 des Haltetellers 2 und
konzentrisch mit dem Aufnahmeloch 3 angeordnete Aufnahmehülse 7, die an ihrem vorderen
Ende einen konischen Abschnitt 8 aufweist, der das Einbringen der Aufnahmehülse 7
in eine Bohrung in dem Dämmelement (nicht dargestellt) erleichtert. Der Halteteller
2 umfasst eine kreisrunde Platte 9 mit einem Durchmesser von 60 Millimetern. Das Aufnahmeloch
3 befindet sich zentrisch in der Platte 9 und die Längsachse L steht orthogonal zur
Ebene der Platte 9. Anders ausgedrückt: die Vorderseite 6 und eine Rückseite 13 der
Platte 9 des Haltetellers 2 bilden jeweils eine Radialebene zur Längsachse L. Die
Befestigungsschraube 4 ist konzentrisch zum Aufnahmeloch 3 im Aufnahmeloch 3 aufgenommen.
Die Befestigungsschraube 4 dient zum Befestigen des Dämmstoffbefestigers 1 in dem
Befestigungsgrund aus Holz, in den die Befestigungsschraube 4 direkt eingeschraubt
werden kann, wodurch der Halteteller 2 zum Befestigen gegen das Dämmelement gepresst
wird. Am Umfang der Platte 9 ist eine umlaufende Schneide 10 ausgebildet, die in eine
Einbringrichtung E nach vorne von der Platte 9 absteht. Zudem sind an der Vorderseite
6 der Platte 9 des Haltetellers 2 mehrere zapfenartige und in Einbringrichtung E nach
vorne von der Platte 9 abstehende Fräselemente 11 angeordnet. Die Einbringrichtung
E ist die Richtung, in die die Befestigungsschraube 4 planmäßig in das Aufnahmeloch
3 eingeführt und zum Befestigen in den Befestigungsgrund eingetrieben wird. Auf der
Vorderseite 6 des Haltetellers 2 sind in Figur 1 zudem vier Durchgangsöffnungen 12
zu erkennen, die auf der Vorderseite 6 im Querschnitt einen Kreis bilden. Wird der
Halteteller 2 beim Einbringen der Befestigungsschraube 4 in den Befestigungsgrund
gemeinsam mit der Befestigungsschraube 4 um die Längsachse L gedreht, so schneidet
die umlaufende Schneide 10 in das Dämmelement ein und die Fräselemente 11 fräsen unter
dem Halteteller 2 Dämmstoff des Dämmelements ab. Das Anbringen des Dämmstoffbefestigers
1 zum Befestigen und Halten des Dämmelements am Befestigungsgrund wird nachfolgend
"Setzen" des Dämmstoffbefestigers 1 genannt. Sofern die Durchgangsöffnungen 12 beim
Setzen des Dämmstoffbefestigers 1 nicht verschlossen sind, kann durch das Fräsen Frässtaub
durch die Durchgangsöffnungen 12 hindurch in die Umwelt gelangen, was unerwünscht
ist.
[0025] Um das Austreten von Frässtaub zu verhindern, weist der erfindungsgemäße Dämmstoffbefestiger
1 in der Platte 9 Ausnehmungen 14 auf, die zu Eingriffelementen 15 des zum Setzen
des Dämmstoffbefestigers 1 verwendeten Setzwerkzeugs 16 derart korrespondieren, dass
die Eingriffelemente 15 die Durchgangsöffnungen 12 vollständig verschließen, wenn
der Halteteller 2 mit dem Setzwerkzeug 16 zum Setzen des Dämmstoffbefestigers 1 gedreht
wird. Die Ausnehmungen 14 durchdringen die Platte 9 und bilden die Durchgangsöffnungen
12. Der "Querschnitt" ist hier die Schnittfläche einer Ausnehmung 14 beziehungsweise
einer Durchgangsöffnung 12 einer Radialebene zur Längsachse L, beispielsweise der
Vorderseite 6 oder der Rückseite 13 der Platte 9 des Haltetellers 2. Das Setzwerkzeug
16 und der Dämmstoffbefestiger 1 bilden gemeinsam ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem.
Das Setzwerkzeug 16 weist vier zu den Durchgangsöffnungen 12 korrespondierende Zylinderstifte
17 mit kreisförmigem Querschnitt als Eingriffelemente 15 auf. Die Ausnehmungen 14
und die Eingriffelemente 15 sind jeweils, bezogen auf die Längsachse L, radial zum
Aufnahmeloch 3 versetzt und dienen zur Wirkverbindung des Haltetellers 2 mit dem Setzwerkzeug
16 zum gemeinsamen Drehen des Setzwerkzeugs 16 mit dem Halteteller 2. Hierzu greifen
die Eingriffelemente 15 des Setzwerkzeugs 16 in die Ausnehmungen 14 ein. Beim Setzen
wird das sich bereits drehende Setzwerkzeug 14, das mit einem Schraubenbit bereits
in eine Bitaufnahme 20 der Befestigungsschraube 4 eingreift, axial zum Halteteller
2 hin geführt, so dass die Eingriffelemente 15 in die Ausnehmungen 14 eingreifen.
Die Eingriffelemente 15 liegen dann an Anschlagwänden 18 der Ausnehmungen 14 an (siehe
Figur 5), so dass das Setzwerkzeug 16 den Halteteller 2 beim Drehen mitnimmt und sich
der Halteteller 2 mit dem Setzwerkzeug 16 um die Längsachse L des Aufnahmelochs 3
dreht. Wie insbesondere in Figur 3 zu sehen ist, weisen die Durchgangsöffnungen 12,
in axialer Richtung nach vorn und parallel zur Einbringrichtung E gesehen, einen lichten
Querschnitt auf, der kleiner ist, als der größte Querschnitt der Ausnehmung 14. Der
lichte Querschnitt entspricht im Ausführungsbeispiel dem Querschnitt der Ausnehmung
14 auf der Vorderseite 6, die dort einen Kreis bildet. Der größte Querschnitt der
Ausnehmung 14 befindet sich auf der Rückseite 13 des Haltetellers 2. Im Ausführungsbeispiel
entspricht der lichte Querschnitt der Durchgangsöffnung 12 dem Querschnitt eines Zylinderstifts
17 des Setzwerkzeugs 16.
[0026] Damit die Zylinderstifte 17 beim Drehen sicher in die Ausnehmungen 14 eingeführt
werden können, weisen die Ausnehmungen 14 auf der Rückseite 13 des Haltetellers 2
einen größeren Querschnitt auf als die Eingriffelemente 15. Zudem verläuft jede der
Ausnehmungen 14 in Umfangsrichtung U, das heißt in der Drehrichtung D, in die das
Setzwerkzeug 16 zum Setzen um die Längsachse L gedreht wird. In Figur 3 ist auch zu
erkennen, dass die radiale Weite w der Ausnehmungen 14 in der Drehrichtung D, in die
der Setzwerkzeug 16 zum Setzen des Dämmstoffbefestigers 1 gedreht wird, abnimmt, wodurch
die Zylinderstifte 17 in den Ausnehmungen 14 zentriert werden.
[0027] Um ein Einführen der Eingriffelemente 15 zu ermöglichen, aber die Platte 9 des Haltetellers
2 nicht zu sehr zu schwächen, verkleinert sich im Ausführungsbeispiel der Figuren
1 bis 5 der Querschnitt der Ausnehmung 14 von der Rückseite 13 zur Vorderseite 6 des
Haltetellers 2 kontinuierlich. Hierzu nimmt die Tiefe t der Ausnehmungen 14 von der
Rückseite 13 zur Vorderseite 6 hin in der Drehrichtung D zu, wodurch in der Ausnehmung
14 eine schiefe Ebene in Form einer Rampe 19 gebildet wird.
[0028] Die in der Figur 6 dargestellte zweite Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Befestigungselements
1' unterscheidet sich von der ersten Ausgestaltungsform des Befestigungselements 1
der Figuren 1 bis 5 in der Ausgestaltung der Durchgangsöffnung 12'. Die anderen Teile
sind mit denen des in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten erfindungsgemäßen Befestigungselements
1 identisch, weshalb die gleichen Bezugszeichen Verwendung finden. Beim zweiten erfindungsgemäßen
Befestigungselement 1' der Figur 6 ist der lichte Querschnitt der Durchgangsöffnung
12' gleich Null, das heißt, in axialer Richtung und parallel zur Einbringrichtung
E kann durch den Halteteller 2' nicht hindurch gesehen werden. Trotzdem besteht eine
Durchgangsöffnung 12', die schräg und windschief zur Längsachse L verläuft und die
aufgrund ihrer Ausgestaltung mit dem Eingriffelement 15 des Setzwerkzeugs 16 verschlossen
werden kann. Erfindungsgemäß ist hierzu die Mitte M
R des Querschnitts der Ausnehmung 14' auf der Rückseite 13 des Haltetellers 2' zur
Mitte M
V' des Querschnitts der Ausnehmung 14' auf der Vorderseite 6' des Haltetellers 2' versetzt,
in diesem Fall in Umfangsrichtung U beziehungsweise in der Drehrichtung D, wie dies
auch bei dem in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten erfindungsgemäßen Befestigungselement
1 der Fall ist.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1, 1'
- Dämmstoffbefestiger
- 2, 2'
- Halteteller
- 3
- Aufnahmeloch
- 4
- Befestigungsschraube
- 5
- Befestigungselement
- 6, 6'
- Vorderseite des Haltetellers 2
- 7
- Aufnahmehülse
- 8
- konischer Abschnitt
- 9
- Platte
- 10
- Schneide
- 11
- Fräselement
- 12, 12'
- Durchgangsöffnung
- 13
- Rückseite des Haltetellers 2
- 14, 14'
- Ausnehmung
- 15
- Eingriffelement
- 16
- Setzwerkzeug
- 17
- Zylinderstift
- 18, 18'
- Anschlagwand
- 19
- Rampe
- 20
- Bitaufnahme
- t
- Tiefe der Ausnehmung 14, 14'
- W
- Weite der Ausnehmung 14, 14'
- D
- Drehrichtung des Setzwerkzeugs 16 beim Setzen
- E
- Einbringrichtung
- L
- Längsachse
- MR
- Mitte des Querschnitts der Ausnehmung 14, 14' auf der Rückseite 13
- MV, MV'
- Mitte des Querschnitts der Ausnehmung 14, 14' auf der Vorderseite 6
- U
- Umfangsrichtung
1. Befestigungssystem mit einem Dämmstoffbefestiger (1, 1') zur Befestigung eines Dämmelements
an einem Befestigungsgrund und einem Setzwerkzeug (16) zum Setzen des Dämmstoffbefestigers
(1, 1'),
wobei der Dämmstoffbefestiger (1, 1') ein Befestigungselement (5) zur Befestigung
in dem Befestigungsgrund und einen Halteteller (2, 2') zum Halten des Dämmelements
an dem Befestigungsgrund aufweist,
wobei der Halteteller (2, 2') ein Aufnahmeloch (3) zur Aufnahme des Befestigungselements
(5) umfasst, das sich entlang einer Längsachse (L) erstreckt, und wobei der Halteteller
(2, 2') mindestens eine Ausnehmung (14, 14') zur Wirkverbindung mit einem Eingriffelement
(15) des Setzwerkzeugs (16) aufweist, wobei der Halteteller (2, 2') mithilfe des Setzwerkzeugs
(16) um die Längsachse (L) des Aufnahmelochs (3) gedreht werden kann,
wobei der Halteteller (2, 2') eine dem Setzwerkzeug (16) beim Setzen zugewandte Rückseite
(13) und eine dem Setzwerkzeug (16) beim Setzen abgewandte Vorderseite (6, 6') aufweist,
wobei die Ausnehmung (14, 14') bezogen auf die Längsachse (L) radial zum Aufnahmeloch
(3) versetzt ist und den Halteteller (2, 2') durchdringt, wodurch im Halteteller (2,
2') eine Durchgangsöffnung (12, 12') ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Eingriffelement (15) zur Ausnehmung (14, 14') derart korrespondiert, dass das
Eingriffelement (15) die Durchgangsöffnung (12, 12') vollständig verschließt, wenn
der Halteteller (2, 2') mit dem Setzwerkzeug (16) zum Setzen des Dämmstoffbefestigers
(1, 1') gedreht wird.
2. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (14, 14') auf der Rückseite (13) des Haltetellers (2, 2') größer als
der Querschnitt des Eingriffelements (15) ist.
3. Befestigungssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffelement (15) ein Zylinderstift (17) mit kreisförmigem Querschnitt ist.
4. Dämmstoffbefestiger (1, 1') für ein Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 3, der ein Befestigungselement (5) zur Befestigung in einem Befestigungsgrund
und einen Halteteller (2, 2') zum Halten eines Dämmelements an dem Befestigungsgrund
aufweist,
wobei der Halteteller (2, 2') ein Aufnahmeloch (3) zur Aufnahme des Befestigungselements
(5) umfasst, das sich entlang einer Längsachse (L) erstreckt, wobei der Halteteller
(2, 2') und mindestens eine Ausnehmung (14, 14') zur Wirkverbindung mit einem Eingriffelement
(15) des Setzwerkzeugs (16) aufweist, wobei der Halteteller (2, 2') mithilfe des Setzwerkzeugs
(16) um die Längsachse (L) des Aufnahmelochs (3) gedreht werden kann,
wobei der Halteteller (2, 2') eine dem Setzwerkzeug (16) beim Setzen zugewandte Rückseite
(13) und eine dem Setzwerkzeug (16) beim Setzen abgewandte Vorderseite (6, 6') aufweist,
wobei die Ausnehmung (14, 14') bezogen auf die Längsachse (L) radial zum Aufnahmeloch
(3) versetzt ist und den Halteteller (2, 2') durchdringt, wodurch im Halteteller (2,
2') eine Durchgangsöffnung (12, 12') ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchgangsöffnung (12, 12') in axialer Richtung gesehen einen lichten Querschnitt
aufweist, der kleiner ist, als der größte Querschnitt der Ausnehmung (14, 14')
und/oder
dass die Mitte (MR) des Querschnitts der Ausnehmung (14, 14') auf der Rückseite (13) des Haltetellers
(2, 2') versetzt zur Mitte (MV, MV') des Querschnitts der Ausnehmung (14, 14') auf der Vorderseite (6, 6') des Haltetellers
(2, 2') ist.
5. Dämmstoffbefestiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt der Ausnehmung (14) von der Rückseite (13) des Haltetellers
(2) zur Vorderseite (6) des Haltetellers (2) hin verkleinert.
6. Dämmstoffbefestiger nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (14, 14') auf der Rückseite (13) in Umfangsrichtung (U) verläuft.
7. Dämmstoffbefestiger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Tiefe (t) der Ausnehmung (14, 14') von der Rückseite (13) zur Vorderseite
(6, 6') hin in der Drehrichtung (D) zunimmt, in die der Dämmstoffbefestiger (1, 1')
zum Setzen mit einem Setzwerkzeug (16) gedreht wird.
8. Dämmstoffbefestiger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Weite (w) der Ausnehmung (14, 14') in der Drehrichtung (D) abnimmt, in
die der Dämmstoffbefestiger (1, 1') zum Setzen mit einem Setzwerkzeug (16) gedreht
wird.
9. Dämmstoffbefestiger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Querschnitt dem Querschnitt der Ausnehmung (14) an der Vorderseite (6)
des Haltetellers (2) entspricht.
10. Dämmstoffbefestiger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Querschnitt einen Kreis bildet.