[0001] Die Erfindung betrifft ein Tor mit einer längs einer durch eine Führungsschienenanordnung
vorgegebenen Bahn zwischen einer Schließstellung, in der es etwa in einer Vertikalebene
angeordnet ist, und einer Öffnungsstellung, in der es über Kopf und vorzugsweise etwa
in einer Horizontalebene angeordnet ist, bewegbaren Torblatt, das eine Mehrzahl von
in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordneten und bezüglich senkrecht zu
der vorgegebenen Bahn verlaufenden Gelenkachsen gelenkig miteinander verbundenen Torblattgliedern
aufweist, wobei die Führungsschienenanordnung zwei im Bereich der parallel zu der
vorgegebenen Bahn verlaufenden seitlichen Ränder des Torblatts angeordnete Führungsschienen
aufweist, von denen jede einen ersten, etwa parallel zu einem seitlichen Rand des
Torblatts in der Schließstellung etwa in Schwererichtung im Wesentlichen etwa geradlinig
verlaufenden Abschnitt, einen zweiten, etwa parallel zu einem seitlichen Rand des
Torblatts in der Öffnungsstellung, im Wesentlichen geradlinig verlaufenden und vorzugsweise
etwa in horizontaler Richtung verlaufenden Abschnitt und einen die geradlinigen Abschnitte
miteinander verbindenden bogenförmigen Abschnitt aufweist, wobei an mindestens einem
Torblattglied eine zur Führung der Torblattbewegung mit der Führungsschienenanordnung
zusammenwirkenden Führungsrolle um eine etwa parallel zu den Gelenkachsen verlaufende
Rollenachse drehbar angebracht ist.
[0002] Derartige Tore werden zum Verschließen herkömmlicher Garagen, aber auch zum Verschließen
von Gebäudeöffnungen mit einer Höhe von 3,50 m oder mehr eingesetzt, wie sie im Bereich
von Industriehallen, Lagerhallen, Flugzeughangars oder dergleichen vorkommen, bei
denen entsprechende Durchfahrtshöhen benötigt werden.
[0003] Die einzelnen gelenkig miteinander verbundenen Torblattglieder durchlaufen bei einer
Öffnungs- oder Schließbewegung den bogenförmigen Führungsschienenabschnitt der Führungsschienenanordnung,
indem sie zwischen einer vertikalen Ausrichtung, die sie in der Schließstellung einnehmen,
und einer im Allgemeinen horizontalen Ausrichtung, die in der Öffnungsstellung eingenommen
wird, umgelenkt werden. Das ermöglicht eine Torblattbewegung, ohne dafür übermäßig
viel Raum für ausschwenkende, großflächige Schließelemente zur Verfügung stellen zu
müssen.
[0004] Beim Durchlaufen des bogenförmigen Führungsschienenabschnitts erfahren die einzelnen
Torblattglieder eine sogenannte Polygonbeschleunigung, weil sie als starre Bauelemente
ausgeführt sind und dem bogenförmigen Verlauf des Führungsschienenabschnitts nicht
ohne weiteres folgen können. Diese Polygonbeschleunigung, welche alternierend beschleunigend
und abbremsend wirkt, führt zu einer mechanischen Belastung der Führungsschienenanordnung
und der Befestigung der Führungsschienenrollen an den Torblattgliedern.
[0005] Zur Beseitigung dieses Mangels wurde bereits vorgeschlagen, das sogenannte Polygonverhältnis
zwischen dem Krümmungsradius einer inneren Führungsfläche des bogenförmigen Führungsschienenabschnitts
und dem Abstand zwischen in Torblattbewegungsrichtung aufeinanderfolgenden Gelenkachsen
bzw. der Torgliedhöhe zu optimieren. Wenn der Abstand zwischen den Gelenkachsen, d.
h. der Abstand zwischen einer dem oberen Rand eines Torblattglieds mit einem unteren
Rand eines darüber angeordneten Torblattglieds verbindenden gelenkigen Verbindung
und der den unteren Rand des Torblattglieds mit einem darunter angeordneten Torblattglied
verbindenden gelenkigen Verbindung derart auf den Krümmungsradius an der inneren Führungsfläche
des bogenförmigen Abschnitts angepasst wird, dass das Polygonverhältnis mehr als 0,6,
vorzugsweise mehr als 0,65, insbesondere etwa 0,68 beträgt, können die Polygonbeschleunigungen
auf ein erträgliches Maß reduziert werden, ohne dass übermäßig viel Raum für den bogenförmigen
Führungsschienenabschnitt benötigt wird. Mit Blick auf die Reduzierung des benötigten
Raums wird das Polygonverhältnis auf einen Wert von weniger als 0,75, vorzugsweise
weniger als 0,7 eingestellt.
[0006] Wenngleich mit den vorstehend erläuterten Maßnahmen die Polygonbeschleunigung und
damit auch die mechanische Belastung der Führungsschienenanordnung und der Befestigung
der Führungsrollen an den Torblattgliedern ohne übermäßige Erhöhung des Raumbedarfs
für die Führungsschienenanordnung auf ein erträgliches Maß reduziert werden kann,
hat sich gezeigt, dass es immer noch zu einer begrenzten Haltbarkeit der Befestigung
der Führungsschienenanordnung bzw. der Führungsrollen kommt, wenn die Torblattbewegungsgeschwindigkeit
im gewünschten Maß auf einen Wert von mehr als 0,6 m/s oder sogar mehr als 1 m/s beschleunigt
wird.
[0007] Angesichts der vorstehend beschriebenen Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Tor bereitzustellen, das unter Gewährleistung einer zufriedenstellenden
Betriebszuverlässigkeit eine hohe Torblattgeschwindigkeit bei einer Öffnungs- und
Schließbewegung ermöglicht.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Tore gelöst,
die im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine Führungsrolle
einen die Rollenachse umlaufenden und im Wesentlichen aus Kunststoff gebildeten Rollkörper
mit einer in Kontakt mit der Führungsschienenanordnung bzw. einer inneren Führungsfläche
des bogenförmigen Abschnitts der Führungsschienenanordnung gelangenden und die Rollenachse
vorzugsweise vollständig umlaufenden Kontaktbereich aufweist, wobei der Rollkörper
einen zwischen der Rollenachse und dem Kontaktbereich angeordneten, die Rollenachse
vorzugsweise vollständig umlaufenden Stützbereich mit einer sich von der Härte des
Kontaktbereichs unterscheidenden Härte aufweist.
[0009] Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass die beobachteten Mängel bei
hohen Torlaufgeschwindigkeiten schon dadurch behoben werden können, dass die in den
vorzugsweise J-förmig gebildeten Führungsschienen aufgenommenen Führungsrollen mit
Dämpfungseigenschaften ausgestattet werden, wenn gleichzeitig darauf geachtet wird,
dass die Führungsrollen selbst sicher gelagert sind und keinem übermäßigen Verschleiß
unterliegen. Dazu werden die Führungsrollen mit zwei sich hinsichtlich der Härte bzw.
Nachgiebigkeit voneinander unterscheidenden Bereichen, nämlich dem in Anlage an die
Führungsfläche der Führungsschienen gelangenden Kontaktbereich und dem zur Abstützung
des Kontaktbereichs dienenden Stützbereich ausgestattet. Durch den härteren Bereich
kann eine zufriedenstellende Haltbarkeit der Führungsrolle sichergestellt werden,
während durch den weicheren Bereich eine zufriedenstellende Dämpfung hergestellt werden
kann, wenn die Führungsrollen Unebenheiten der Führungsschienenanordnung passieren
oder im Verlauf des Durchlaufens des bogenförmigen Führungsschienenabschnitts in einer
senkrecht zur Rollenachse verlaufenden Radialrichtung beschleunigt werden.
[0010] Im Rahmen der Erfindung ist auch daran gedacht, den Stützbereich mit einer geringeren
Härte auszustatten, um so eine zufriedenstellende Abriebfestigkeit des Kontaktbereichs
gewährleisten zu können. Allerdings hat es sich gezeigt, dass eine axiale Sicherung
der Führungsrolle bezüglich einem koaxial zur Führungsrollenachse verlaufenden Führungsrollenschaft
besonders zuverlässig bereitgestellt werden kann, wenn der Kontaktbereich eine geringere
Härte aufweist als der Stützbereich, wobei gleichzeitig erkannt wurde, dass der durch
Abrollen des Kontaktbereichs auf der Führungsfläche der Führungsschienenanordnung
hervorgerufene Verschleiß im Vergleich zu dem durch eine axiale Beanspruchung des
Stützbereichs bezüglich dem Führungsrollenschaft hervorgerufenen Verschleiß des Stützbereichs
bei Einsatz eines Kontaktbereichs geringerer Härte hinnehmbar ist.
[0011] Im Hinblick auf eine Optimierung der angestrebten Dämpfung bei gleichzeitiger Gewährleistung
einer ausreichenden Verschleißfestigkeit hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die Härte des Kontaktbereichs auf 65° Shore D oder weniger, insbesondere 60°
Shore D oder weniger beträgt und/oder auf 40 Shore-D oder mehr, insbesondere 45 Shore-D
oder mehr eingestellt ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
beträgt die Härte des Kontaktbereichs etwa 50° Shore D. Diese für die gewünschte Dämpfung
benötigten Härtewerte können unter gleichzeitiger Sicherstellung einer ausreichenden
Verschleißfestigkeit sichergestellt werden, wenn der Kontaktbereich ein thermoplastisches
Elastomer (TPE), ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) und/oder thermoplastisches
Copolymer (TPC) aufweist oder ist.
[0012] Im Rahmen der Erfindung kann es auch sinnvoll sein, den Kontaktbereich aus zwei Komponenten
herzustellen, um so einerseits die gewünschte Härte und andererseits eine gute Vernetzung
mit dem Material des Stützbereichs sicherstellen zu können. Ein Kontaktbereich aus
einem 2K-Material kann eine Härte von 45° Shore D aufweisen. Die Herstellung eines
Kontaktbereichs aus zwei Komponenten ermöglicht ferner, die Verschleißfestigkeit des
Kontaktbereichs ohne Beeinträchtigung der anderen gewünschten Eigenschaften (Härte,
Vernetzung mit Stützbereich) zu optimieren.
[0013] Wenn die Härte des Stützbereichs 100° Shore D oder weniger, insbesondere 80° Shore
D oder weniger beträgt, kann auch der Stützbereich noch zur gewünschten Dämpfung der
Torblattbewegung beitragen. Eine ausreichende axiale Sicherung der Führungsrolle insgesamt
bezüglich dem Führungsrollenschaft bzw. einem die Drehung der Führungsrolle bezüglich
der Führungsrolle erlaubenden Lager kann erreicht werden, wenn die Härte des Stützbereichs
70° Shore D oder mehr beträgt. Der Stützbereich kann ein Polyamid, Polypropylen, ein
PBTB (Polybutylentherephtalat) und/oder ein sogenanntes High-Density Polyethylen (HDPE)
aufweisen oder daraus bestehen. Es ist auch an den Einsatz von Mischungen der genannten
Stoffe zur Herstellung des Stützbereichs gedacht.
[0014] Die Dämpfungseigenschaften der Führungsrollen erfindungsgemäßer Tore werden maßgeblich
durch den Bereich des Rollkörpers mit einer geringeren Härte bestimmt, während die
Verschleißfestigkeit und die axiale Sicherung der Führungsrolle bezüglich dem Führungsrollenschaft
maßgeblich durch den härteren Bereich des Rollkörpers bestimmt werden.
[0015] Im Rahmen der Erfindung hat es sich gezeigt, dass eine ausreichende Dämpfung erreicht
werden kann, wenn mehr als 50 Vol.-% des Rollkörpers vom Stützbereich mit einer größeren
Härte eingenommen werden. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung, bei der der Kontaktbereich
mit einer geringeren Härte ausgestattet ist, beträgt das Volumenverhältnis von Stützbereich
zu Kontaktbereich zwischen 70:30 und 55:45, insbesondere etwa 60:40.
[0016] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung wird ein Rollkörper mit optimierten Roll-
und Dämpfungseigenschaften erreicht, wenn das Verhältnis des Außenradius des Rollkörpers
zum Innenradius des Rollkörpers mehr als 1,4, insbesondere mehr als 1,5, vorzugsweise
mehr als 1,59 beträgt, wobei dieses Verhältnis zweckmäßigerweise weniger als 2 beträgt,
um so eine ausreichende Sicherung des Rollkörpers bezüglich dem Führungsrollenschaft
bzw. einem den Rollkörper tragenden Lager gewährleisten zu können.
[0017] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn der Stützbereich
ein Polyamid aufweist oder ist. Eine besonders zuverlässige Verbindung zwischen Stützbereich
und Kontaktbereich kann insbesondere bei Einsatz eines thermoplastischen Elastomers
für den Kontaktbereich und eines Polyamids für den Stützbereich im Hinblick auf die
nur schwer herstellbare chemische Verbindung zwischen thermoplastischen Elastomeren
und Polyamiden erreicht werden, wenn eine formschlüssige Verbindung zwischen Stützbereich
und Kontaktbereich hergestellt wird. Dazu kann der Stützbereich mindestens einen von
einem umlaufenden Rundkörper radial abstehenden und die Rollenachse vorzugsweise vollständig
umlaufenden Stützring aufweisen, der in einer radial innenliegenden und die Rollenachse
ebenfalls vorzugsweise vollständig umlaufenden Nut des Kontaktbereichs aufgenommen
ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Stützbereich
zwei, drei oder mehr in Richtung der Rollenachse voneinander beabstandete Stützringe
auf, von denen mindestens einer, vorzugsweise jeder, in einer radial innenliegenden
Nut des Kontaktbereichs aufgenommen ist.
[0018] Wie vorstehend bereits angesprochen, kann zur drehbaren Anbringung der Führungsrolle
an dem Torblattglied ein an dem Torblattglied angebrachter, koaxial zur Rollenachse
verlaufender Rollenschaft vorgesehen sein, auf dem der Rollenkörper drehbar gelagert
ist, wobei auch der Rollenschaft selbst bezüglich dem Torblattglied drehbar gelagert
sein kann.
[0019] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein zwischen Stützbereich
und Rollenschaft angeordnetes Rollenlager, insbesondere Kugellager, vorgesehen.
[0020] Mit Blick auf die Verhinderung eines axialen Versatzes des Rollkörpers bezüglich
dem Rollenlager hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens ein die Rollenachse
umlaufender Haltering und mindestens eine die Rollenachse umlaufende Haltenut zur
Schaffung einer einen axialen Versatz des Stützbereichs bezüglich dem Rollenlager
entgegenwirkenden formschlüssigen Verbindung zwischen Rollenkörper und Rollenlager
vorgesehen ist. Dabei kann die Haltenut im Rollenlager vorgesehen sein, während der
Haltering in Form eines radial innenliegenden umlaufenden Rings am Rollenkörper gebildet
sein kann.
[0021] Wie vorstehend bereits angesprochen, werden erfindungsgemäße Tore mit entsprechenden
Führungsrollen besonders vorteilhaft eingesetzt, wenn das Polygonverhältnis zwischen
dem Krümmungsradius einer inneren Führungsfläche des bogenförmigen Führungsschienenabschnitts
und dem Abstand zwischen in Torblattbewegungsrichtung aufeinanderfolgenden Gelenkachsen
bzw. der Torgliedhöhe mehr als 0,6, vorzugsweise mehr als 0,65 und weniger als 0,75,
vorzugsweise weniger als 0,7, insbesondere etwa 0,68 beträgt, um so eine Optimierung
der Polygonbeschleunigung zu erreichen, welche einen besonders schnellen Torlauf ermöglicht.
[0022] Eine erfindungsgemäße Führungsrolle für ein erfindungsgemäßes Tor weist einen eine
Rollenachse umlaufenden Rollkörper mit einem Kontaktbereich und einem zwischen Rollenachse
und Kontaktbereich angeordneten Stützbereich auf, wobei sich die Härte des Kontaktbereichs
von der Härte des Stützbereichs unterscheidet und die Härte des Kontaktbereichs vorzugsweise
geringer ist als die Härte des Stützbereichs.
[0023] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Detaildarstellung eines erfindungsgemäßen Tors im Bereich einer Führungsrolle,
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung einer erfindungsgemäßen Führungsrolle und
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung eines Übergangsbereichs zwischen Rollkörper und Rollenlager.
[0024] Gemäß Fig. 1 ist eine an einem Torblattglied (nicht dargestellt) drehbar gelagerte
Führungsrolle 30 in einer J-förmigen Führungsschiene 10 aufgenommen und auf einem
koaxial zur Führungsrollenachse verlaufenden Führungsrollenschaft 20 drehbar gelagert.
[0025] Gemäß Fig.2 weist die Führungsrolle 30 einen Rollkörper 50 mit einem insgesamt mit
70 bezeichneten Kontaktbereich auf, der in Kontakt an eine Führungsfläche der Führungsschiene
10 gelangt, und von einem Stützbereich 60 des Rollkörpers 50 abgestützt wird. Zur
drehbaren Lagerung bezüglich des Führungsrollenschafts 20 weist die Führungsrolle
30 ein bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung als Rillenkugellager
ausgeführtes Lager 40 auf. Der mit Hilfe des Lagers 40 bezüglich dem Rollenschaft
20 drehbar gelagerte Rollkörper 50 ist bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
der Erfindung insgesamt aus Kunststoff gebildet. Der Rollkörper 50 weist den Kontaktbereich
70 und den zwischen Lager 40 und Kontaktbereich 70 angeordneten Stützbereich 60 auf.
[0026] Eine äußere Begrenzungsfläche des Kontaktbereichs 70 bildet eine Kontaktfläche 72,
über die der Rollkörper 50 in Anlage an eine Führungsfläche der Führungsschiene 10
gelangt. Der Stützbereich 60 dient zur Abstützung des Kontaktbereichs 70 bezüglich
dem Lager 40. Er weist einen Grundkörper 62 und einen radial umlaufenden Vorsprung
64 (Stützring) auf, der in einer radial innenliegenden Nut des Kontaktbereichs 70
des Rollkörpers 50 aufgenommen ist.
[0027] Der Stützring 64 ist mit einer Profilierung versehen, welche komplementär zu einer
entsprechenden Profilierung der Begrenzungsfläche der Nut im Kontaktbereich 70 ausgeführt
ist. Der Grundkörper 62 übergreift das Rillenkugellager 40 derart, dass einem axialen
Versatz des Rollkörpers 50 bezüglich des Lagers 40 in Richtung der Rollenachse 42
entgegengewirkt wird.
[0028] Wie besonders deutlich in Fig. 3 zu erkennen ist, kann eine äußere Begrenzungsfläche
des Rillenkugellagers 40 mit umlaufenden Haltenuten ausgestattet sein, in die die
Rollenachse 42 umlaufende Haltestege an einer inneren Begrenzungsfläche des Stützbereichs
eingreifen, wobei zusätzlich jeweils ein Haltebund des Stützbereichs 60 an einander
entgegengesetzten Stirnflächen des Lagers 40 anliegt. Auf diese Weise kann der Rollkörper
50 gegen einen axialen Versatz bezüglich der Rollenachse 42 gesichert werden.
[0029] Bei der anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützbereich
60 aus einem härteren Material ausgeführt als der Kontaktbereich 70. Der Stützbereich
kann aus einem Polyamid mit einer Härte von 100° Shore D oder weniger ausgeführt sein,
während der Kontaktbereich aus einem thermoplastischen Elastomer mit einer Härte von
45 Shore D oder mehr ausgeführt sein kann.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf das anhand der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr kann der Rollkörper auch drei oder mehr die Rollenachse umlaufende
Bereiche aus unterschiedlichen Materialien aufweisen. Anstelle eines Rillenkugellagers
kann auch ein anderes Lager eingesetzt werden. Es ist auch daran gedacht, den Schaft
20 mit Hilfe eines geeigneten Lagers drehbar an dem Torblattglied zu halten, während
der Rollkörper drehfest an dem Schaft befestigt ist.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Führungsschiene
- 20
- Rollenschaft
- 30
- Führungsrolle
- 40
- Lager
- 42
- Rollenachse
- 50
- Rollkörper
- 60
- Stützbereich
- 62
- Grundkörper
- 64
- Vorsprung /Stützring
- 70
- Kontaktbereich
- 72
- Kontaktfläche
1. Tor mit einem längs einer durch eine Führungsschienenanordnung vorgegebenen Bahn zwischen
einer Schließstellung, in der es etwa in einer Vertikalebene angeordnet ist, und einer
Öffnungsstellung, in der es über Kopf und vorzugsweise etwa in einer Horizontalebene
angeordnet ist, bewegbaren Torblatt, das eine Mehrzahl von in Torblattbewegungsrichtung
hintereinander angeordneten und bezüglich senkrecht zu der vorgegebenen Bahn verlaufenden
Gelenkachsen gelenkig miteinander verbundenen Torblattgliedern aufweist, wobei die
Führungsschienenanordnung zwei im Bereich der parallel zu der vorgegebenen Bahn verlaufenden
seitlichen Ränder des Torblatts angeordnete Führungsschienen aufweist, von denen jede
einen ersten etwa parallel zu einem seitlichen Rand des Torblatts in der Schließstellung
etwa in Schwererichtung im Wesentlichen etwa geradlinig verlaufenden Abschnitt, einen
zweiten etwa parallel zu einem seitlichen Rand des Torblatts in der Öffnungsstellung
im Wesentlichen geradlinig und vorzugsweise etwa in horizontaler Richtung verlaufenden
Abschnitt und einen die geradlinig verlaufenden Abschnitte miteinander verbindenden
bogenförmigen Abschnitt aufweist, wobei an mindestens einem Torblattglied eine zur
Führung der Torblattbewegung mit der Führungsschienenanordnung zusammenwirkende Führungsrolle
um eine etwa parallel zu den Gelenkachsen verlaufende Rollenachse drehbar angebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Führungsrolle einen die Rollenachse umlaufenden und im Wesentlichen
aus Kunststoff gebildeten Rollkörper mit einem in Kontakt an die Führungsschienenanordnung
gelangenden und die Rollenachse vorzugsweise vollständig umlaufenden Kontaktbereich
aufweist, wobei der Rollkörper einen zwischen der Rollenachse und dem Kontaktbereich
angeordneten, vorzugsweise vollständig umlaufenden Stützbereich mit einer sich von
der Härte des Kontaktbereichs unterscheidenden Härte aufweist.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktbereich eine geringere Härte aufweist als der Stützbereich.
3. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte des Kontaktbereichs 65° Shore D oder weniger, insbesondere etwa 50° Shore
D beträgt.
4. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte des Kontaktbereichs 40° Shore D oder mehr, insbesondere 45° Shore D oder
mehr beträgt.
5. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der Kontaktbereich ein thermoplastisches Elastomer, ein thermoplastisches Polyurethan
und/oder ein thermoplastisches Copolymer aufweist oder ist.
6. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte des Stützbereichs 100° Shore D oder weniger beträgt.
7. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte des Stützbereichs 70° Shore D oder mehr beträgt.
8. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 50 Vol.-% des Rollkörpers vom Stützbereich eingenommen werden.
9. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumenverhältnis von Stützbereich zu Kontaktbereich zwischen 70:30 und 55:45,
insbesondere 60:40 beträgt.
10. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbereich ein Polyamid, ein Polypropylen, ein High Density Polyethylen und/oder
ein PBTB aufweist oder ist.
11. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbereich mindestens einen von einem umlaufenden Grundkörper radial abstehenden
und die Rollenachse vorzugsweise vollständig umlaufenden Stützring aufweist, der in
einer radial innenliegenden Nut des Kontaktbereichs aufgenommen ist.
12. Tor nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch zwei, drei oder mehr in Richtung der Rollenachse voneinander beabstandete Stützringe,
von denen mindestens einer, vorzugsweise jeder, in einer radial innenliegenden Nut
des Kontaktbereichs aufgenommen ist.
13. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen an dem Torblattglied angebrachten, koaxial zur Rollenachse verlaufenden Rollenschaft,
auf dem der Rollenkörper drehbar gelagert ist.
14. Tor nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein zwischen Stützbereich und Rollenschaft angebrachtes Rollenlager, insbesondere
Kugellager.
15. Tor nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch mindestens einen die Rollenachse umlaufenden Haltering und mindestens eine die Rollenachse
umlaufende Haltenut zur Schaffung einer einem axialen Versatz des Stützbereichs bezüglich
dem Rollenlager entgegenwirkenden formschlüssigen Verbindung zwischen Rollenkörper
und Rollenlager.
16. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polygonverhältnis zwischen dem Krümmungsradius einer inneren Führungsfläche des
bogenförmigen Führungsschienenabschnitts und dem Abstand zwischen in Torblattbewegungsrichtung
aufeinanderfolgenden Gelenkachsen bzw. der Torgliedhöhe mehr als 0,6, vorzugsweise
mehr als 0,65 und weniger als 0,75, vorzugsweise weniger als 0,7, insbesondere etwa
0,68 beträgt.
17. Führungsrolle für ein Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche.