[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von Flächenbränden, insbesondere
Waldbränden. Ferner betrifft die Erfindung eine Venturi-Laval-Düse und ein Schnellschluss-Ventil
zur Verwendung in dem Verfahren sowie ein Fahrzeug zur Anwendung des Verfahrens.
[0002] Zum Löschen von Bränden wird üblicherweise Wasser verwendet, das einem Brand durch
Verdampfung Energie entzieht und somit die Flammen und die Glut löscht. Die Wirkung
basiert auf dem Kühleffekt, der die Kühlung der Flamme selbst und die Benetzung/Kühlung
der Brennstoffoberfläche beinhaltet. Der Kühleffekt basiert auf der hohen Wärmekapazität
bzw. der hohen Verdampfungswärme von Wasser. Der bei der Verdampfung entstehende Wasserdampf
bewirkt zusätzlich eine Sauerstoffverdrängung und eine Verdünnung der brennbaren Gase.
Zudem wird die Wärmestrahlung gemindert, was den Pyrolyseprozess verlangsamt.
[0003] Weltweit entstehenden jährlich immer wieder Wald- und Flächenbrände. Nicht nur im
gesamten Mittelmeerraum, in Portugal und in Europa, sondern überall dort, wo hohe
Temperaturen und langanhaltende Trockenheit vorhanden sind. Die Gebiete, in denen
diese Brände also entstehen, sind alle durch Wassermangel am Brandherd gekennzeichnet,
sodass es sehr schwierig ist, die Ausdehnung solcher Brände zu verhindern und es außerdem
sehr lange dauert, bis große Brände endgültig gelöscht sind.
[0004] Um auf Löschwasser weitgehend verzichten zu können, wird ein Verfahren zum Löschen
von Flächenbränden, insbesondere Waldbränden, mit folgenden Schritten vorgeschlagen:
- a) Bereitstellen von unter einem Druck von mindestens 200 bar stehender Druckluft
an mindestens einer Druckluftkanone,
- b) Abschießen einer Vielzahl von aufeinander folgender Druckluftstöße in Richtung
des zu löschenden Brandherds mit der Druckluftkanone.
[0005] Grundlage der Erfindung ist die Tatsache, dass Kerzen mit dem Mund ausgeblasen werden
können. Bei größeren Bränden muss also nur die Luftmenge, der Luftdruck und die Luftgeschwindigkeit
erhöht werden. Diese drei physikalischen Größen müssen auf das zu bekämpfende Feuer
abgestimmt werden. Durch die unter hohem Druck stehende Druckluft und der Vielzahl
aufeinander folgender Druckluftstöße aus der Druckluftkanone kann der Brandherd von
seiner äußeren Peripherie her angegriffen werden. In Folge des hohen Druckes werden
die einzelnen Druckluftstöße mit einer hohen Geschwindigkeit aus der Druckluftkanone
herausgeschleudert, sodass der Druckluftstoß, der zunächst ein kugelförmiges Volumen
komprimierter Luft ausbildet über eine große Distanz in Richtung des Brandherds geschossen
werden kann.
[0006] Die Druckluft wird hierzu in der Druckluftkanone vorzugsweise so beschleunigt, dass
sie diese mit Überschallgeschwindigkeit verlässt. Hierbei liegt die Geschwindigkeit
der Druckluft insbesondere vorzugsweise bei 1 bis 4,3 Mach (Ma = 1 bis 4,3).
[0007] Um diese Geschwindigkeit erreichen zu können, wird die Druckluft vorzugsweise unter
einem Druck zwischen 200 und 365 bar bereitgestellt.
[0008] Je mehr Druckluftkanonen eingesetzt werden, umso effizienter ist das Verfahren. Vorzugsweise
werden mindestens drei Druckluftkanonen verwendet, mit denen eine Vielzahl von Druckluftstoß-Sequenzen
abgeschossen werden, wobei in jeder Sequenz jede Druckluftkanone nacheinander jeweils
einen Druckluftstoß abschießt. Das heißt, eine Sequenz besteht aus mindestens drei
Druckluftstößen, die nacheinander abgegeben werden und nachdem die letzte Druckluftkanone
eingesetzt wurde, wird eine neue Sequenz gestartet, in dem wieder mit der ersten Druckluftkanone
ein erster Druckluftstoß abgeschossen wird. Die Anzahl der Druckluftstöße in einer
Sequenz entspricht der Anzahl der eingesetzten Druckluftkanonen.
[0009] Der Druckluft kann in der Druckluftkanone Wasser zugemischt werden, das in dem Druckluftstoß
als Wassernebel enthalten ist. Ein Wassernebel (Wasserdampf) besteht aus kleinen Wassertropfen
mit Durchmessern im Mikrometerbereich. Dadurch wird der zusätzliche Effekt bewirkt,
dass die Wassertropfen sehr stark beschleunigt werden können, was die Reichweite des
abgefeuerten Druckluftstoßes erhöht.
[0010] Vorzugsweise ist in der Druckluftkanone eine kombinierte Venturi-Laval-Düse vorgesehen,
in der die Druckluft beschleunigt und mit Wasser vermischt wird.
[0011] Um die Druckluftstöße erzeugen zu können, kann der Druckluftkanone ein Schnellschluss-Ventil
vorgeordnet sein. Mit diesem Schnellschluss-Ventil wird nur eine geringere Menge Druckluft
in die Venturi-Laval-Düse eingegeben. Die Öffnungszeit des Schnellschluss-Ventils
liegt im Bereich von hundertstel Sekunden. Die Pause zwischen einzelnen Druckluftstößen
ist hingegen wesentlich länger als die Öffnungszeit des Ventils und liegt vorzugsweise
im Sekundenbereich.
[0012] Die mindestens eine Druckluftkanone ist vorzugsweise auf einem im Raum frei bewegbaren
Ausleger eines geländegängigen Fahrzeugs angeordnet.
[0013] Die Druckluft kann über mindestens einen Drucklufttank zur Verfügung gestellt werden,
der an mindestens einen Kompressor angeschlossen ist. Das Wasser kann aus einem Wassertank
bereitgestellt werden.
[0014] Der mindestens eine Drucklufttank, der Kompressor, das oder die der Druckluftkanone
zugeordnete Schnellschluss-Ventile und/oder der Wassertank können ebenfalls auf dem
geländegängigen Fahrzeug angeordnet werden, sodass ein Löschfahrzeug bereitgestellt
wird, das an den Brandherd herantransportiert und dort in Einsatz gebracht werden
kann.
[0015] Dieses Fahrzeug zur Anwendung des Verfahrens zeichnet sich aus durch eine Fahrerkabine,
einen Auflieger und einen Ausleger, der teleskopierbar ist und mit seinem freien Ende
frei im Raum bewegt werden kann. Solche Fahrzeuge sind bekannt und werden z.B. im
Forstbetrieb als Rückefahrzeug eingesetzt. Sie sind überwiegend Allrad-Antrieb für
die Zugmaschine und den Auflieger ausgerüstet. Am freien Ende des Auslegers ist ein
Greifer angeordnet, mit dem beispielsweise Baumstämme ergriffen und in den Auflieger
eingelegt werden können. An dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ist weiterhin auf dem Auflieger
mindestens ein Drucklufttank und einem diesem zugeordnetem Kompressor, sowie ein Wassertank
vorgesehen. Am freien Ende des Auslegers ist (anstelle eines Greifers) eine Platte
angeordnet, auf der die mindestens eine Druckluftkanone, das dieser zugeordnete Schnellschluss-Ventil
und mindestens eine Kamera, vorzugsweise eine Wärmebildkamera, angeordnet sind.
[0016] Zur Verwendung in dem Verfahren wird eine Venturi-Laval-Düse eingesetzt mit:
- einem vorderen Laval-Düsenkörper, der eine sich von einem ersten Durchmesser in Strömungsrichtung
zu einem zweiten Durchmesser verjüngende erste Düsenbohrung aufweist,
- einer in den Düsenkörper eingesetzten Düsenscheibe, die in Strömungsrichtung eine
zentrale Durchgangs-Bohrung mit dem zweiten Durchmesser und quer zur Strömungsrichtung
eine radiale Bohrung und einen die Bohrung nach außen abschließenden Wasser-Anschluss
aufweist,
- einem hinteren Laval-Düsenkörper, der eine sich von dem zweiten Durchmesser in Strömungsrichtung
auf einen dritten Durchmesser vergrößernde zweite Düsenbohrung aufweist,
- einem auf den hinteren Laval-Düsenkörper aufgesetzten Schalldämpfer.
[0017] Und zur Verwendung in dem Verfahren ist ein Schnellschluss-Ventil mit:
- einem mehrteiligen Gehäuse,
- einem im Gehäuse in einer Strömungsrichtung verlaufenden Druckluft-Kanal mit einem
ersten Querschnitt, einem Druckluft-Einlass und einem Druckluft-Auslass,
- einem quer zum Druckluft-Kanal angeordneten Ventil-Schlitten, der in Querrichtung
oszillierend von einer ersten Endlage in eine zweite Endlage antreibbar ist und eine
Durchgangsöffnung mit einem zweiten Querschnitt aufweist, der dem ersten Querschnitt
des Druckluft-Kanals entspricht,
- in der ersten Endlage des Ventil-Schlittens ist die Durchgangsöffnung in Überdeckung
mit dem Druckluft-Kanal, sodass Druckluft in Strömungsrichtung strömen kann,
- in der zweiten Endlage des Ventil-Schlittens ist der Druckluft-Kanal zumindest in
Richtung des Druckluft-Einlasses verschlossen,
- der Antrieb des Ventil-Schlittens erfolgt über zwei Umkehrhubmagnete, die gegenläufig
schaltbar sind.
[0018] Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Venturi-Laval-Düse und dem erfindungsgemäßen
Schnellschluss-Ventil kann im Idealfall bei wenig Wind, geringen Luftverwirbelungen
und Temperaturen unter 40°C mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Feuerbekämpfung
bis auf eine Entfernung von 75 bis 100 m erfolgen. Die Luft erreicht dabei ihr Ziel
mit einer Geschwindigkeit mit etwa 700 m/s. Diese Geschwindigkeit und die Luftmenge
sind in der Lage, das Feuer zu löschen, da es die Flammen schlagartig kühlt und die
normale Sauerstoffzufuhr unterbricht. Aufgrund der verschiedenen Umgebungsbedingungen
müssen Luftgeschwindigkeit und Luftmenge empirisch ermittelt werden. Der Kompressor
wird vorzugsweise so gewählt, dass eine hohe Druckluft-Leistung von 40 bis 500 bar
einstellbar ist und eine Luftmenge von bis zu 3.500 l/min gefördert werden kann. Die
für die Verbindung von Kompressor, Drucklufttank, alle Leitungen, Verschraubungen,
Steuer- und Regelventile sowie die sicherheitsrelevanten Einrichtungen und Messgeräte
müssen auf den Maximaldruck von 500 bar ausgelegt werden.
[0019] Neben den Druckluftkanonen, die an dem Fahrzeug befestigt sind, können weitere Hand-Feuerlöschlanzen
vorgesehen sein, die ebenfalls mit der Druckluft betrieben werden und von neben dem
Fahrzeug laufenden Feuerwehrleuten bedient werden können. Die konstruktive Ausgestaltung
der Feuerlöschlanze entspricht der Ausgestaltung der Druckluftkanone.
[0020] Mit Hilfe einer Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
Es zeigen:
- Figur 1
- - die perspektivische Ansicht eines geländegängigen Löschfahrzeuges;
- Figur 2
- - die Seitenansicht des Löschfahrzeuges aus Figur 1;
- Figur 3
- - eine vereinfachte Schnittdarstellung des Schnellschluss-Ventils;
- Figur 4
- - eine vereinfachte Schnittdarstellung der Venturi-Laval-Düse,
- Figur 5
- - eine vereinfachte Schnittdarstellung eines Schalldämpfers.
[0021] Für das Feuerlöschfahrzeug 300 kann als Ausgangsbasis ein für den Forstbetrieb vorgesehenes
allradbetriebenes Rückefahrzeug eingesetzt werden, das für seinen Einsatz entsprechend
umgebaut wird. Dieses Feuerlöschfahrzeug 300 besteht aus der Fahrerkabine 310, dem
sich daran anschließenden Auflieger 311 mit dem darauf angeordneten Aufbau 320 und
dem Ausleger 312 an dessen freien Ende (anstelle des für Rückefahrzeuge üblichen Greifers)
eine Platte 307 befestigt ist. Die Platte 307 kann von dem in der Fahrerkabine 310
sitzenden Fahrzeugführer betätigt und in alle Richtungen im Raum bewegt werden.
[0022] Der Aufbau 320 umfasst den Kompressor 314, die Drucklufttanks 313, den Wassertank
315 und ggf. hier nicht näher dargestellte und erläuterte Hydraulikaggregate und Steuerungen
zum Antreiben des Auslegers 312.
[0023] An der Platte 307 sind drei Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 sowie eine Wärmebildkamera
302, eine Zielkamera 303 und ein Haken 304 angeordnet. Ein Winkelschrittgeber 306
dient dazu, die Platte 307 gegenüber dem Auslegerarm 312.1 zu drehen und im Winkel
zu verschwenken. Über die Wärmebildkamera 302 kann der Brandherd von dem Fahrzeugführer
lokalisiert werden und über die Zielkamera 303 kann dieser die Platte 307 so verschwenken,
dass über die Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 eine Vielzahl von Druckluftstößen
in Richtung des Brandherdes geschossen werden können.
[0024] Jede Druckluftkanone 301.1, 301.2, 301.3 ist mit einer Venturi-Laval-Düse 100 versehen,
die mit einem Schnellschluss-Ventil 200 in Verbindung steht, das mit dem oder den
Drucklufttanks 313 verbunden ist.
[0025] Der Diesel betriebene Kompressor befüllt den Drucklufttank 313, sowie dort ein definiert
eingestellter Druckabfall auftritt. Der Drucklufttank 313 nimmt insgesamt etwa 3.000
l Druckluft bei 500 bar auf. Der, bzw. die Drucklufttanks 313 bestehen vorzugsweise
aus Edelstahl und sind mit hier nicht näher gekennzeichneten Absperr- und Druckregelventilen
mit Motorantrieb versehen. An den Ausgang des Drucklufttanks 313 ist ein hier nicht
näher dargestellter Hand-Not-Absperrhahn montiert. Über einen ebenfalls nicht dargestellten
Luftverteiler wird die Druckluft an die einzelnen Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3
verteilt. Anstatt jeder Druckluftkanone 301.1, 301.2, 301.3 ein eigenes Schnellschluss-Ventil
200 zuzuordnen, kann auch vorgesehen sein, ein solches Schnellschluss-Ventil 200 für
mehrere Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 vorzusehen, die dann von einem zwischen
dem Schnellschluss-Ventil 200 und den Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 angeordneten
Luftverteiler (nicht gezeigt) versorgt werden. Zusätzlich können auf dem Auflieger
311 noch Ketten 316 vorgesehen sein, die mittels des am Ausleger 312 vorgesehenen
Hakens 304 auf die Räder 317 aufgezogen werden können, um das Fahrzeug auch für besonders
unwegsames Gelände vorzubereiten. Das Fahrzeug ist also so autark ausgerüstet, dass
es an einen Brandherd herangeführt und dort eingesetzt werden kann. Gegebenenfalls
müssen die Ketten 316 auf einem Begleitfahrzeug mitgeführt werden, wenn das Gewicht
des Löschfahrzeugs 300 zu hoch wird.
[0026] Der Ausleger 312 kann bis in eine Höhe von 10 m ausgefahren werden. Die ausgefahrene
Höhe ist immer bekannt. Aus der Neigung der Platte 307 die vorzugsweise aus Edelstahl
besteht kann die Entfernung zum Ziel errechnet werden (Pythagoras). In Abhängigkeit
der Entfernung zum Ziel wird die Höhe des Drucks der Luft eingestellt. Bei kürzerer
Entfernung wird automatisch der Druck gesenkt. Bei größerer Entfernung wird automatisch
der Druck erhöht. Die Videokamera 303 und die Wärmebildkamera 302 sind zur Feuerbeobachtung
und zur Zielerfassung vorgesehen. Die Bedienperson kann über Monitore beide Kameras
302, 202 beobachten und den Ausleger 312 entsprechend bedienen. Zusätzlich können
auch noch starke, steuerbare Scheinwerfer (nicht gezeigt) am Fahrzeug 300 und/oder
der Platte 307 angebracht werden.
[0027] Der Fahrzeugführer steuert und überwacht alle Funktionen des Fahrzeugs 300, der Hydraulikanlage
für den Ausleger 312 und die Schwenkeinheit (bestehend aus der Platte 307 und einem
Dreh-/Schwenk-Gelenk) der Druckluftkanonen 301, den Kompressor 314 sowie die verschiedenen
Luftdrücke aus der Fahrerkabine 310 heraus. Die Fahrerkabine 310 verfügt über Monitore
und Anzeigeinstrumente, die alle für den Betrieb des Löschfahrzeugs benötigten Daten
liefern. Außerdem sind alle Bedienorgane, die den sicheren Betrieb der gesamten Anlage
ermöglichen in der Fahrerkabine 310 untergebracht. Der Fahrzeugführer steuert die
Ausrichtung der Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 über die Kamera 303 oder per
Sicht. Die Fahrerkabine 310 ist mit einem GPS ausgerüstet. Sie ist außerdem schallisoliert
und klimatisiert. Auf dem Dach der Fahrerkabine 310 kann eine Blaulicht Rundumleuchte
und ein Horn montiert sein. Ebenfalls in der Fahrerkabine 310 untergebracht ist eine
elektronische freiprogrammierbare Steuerung für alle Ventile, Motoren, Sensoren und
sonstige Aggregate. Vorzugsweise ist im Aufbau 320 auch ein Transport- und Schutzraum
für die Begleitmannschaft vorgesehen. Unter dem Transport- und Schutzraum kann ein
Stauraum für Werkezeuge und Arbeitszubehör vorhanden sein. Dieses kann sich aus Kettensägen,
Äxten, Seilen, Ersatz-Schläuchen und Düsen, Stahlschlupf, Werkzeugen, Benzin für die
Kettensägen usw. zusammensetzen. Gegen Strahlwärme ist die Fahrerkabine 310 geschützt.
Links und rechts vom Fahrzeug 300 können in einem Verteiler je fünf Abgänge für Druckluft
vorgesehen sein. Über eine Zug-Trommel (Haspel) mit elektrischen Schleifringen und
einer Druckluftkupplung kann je Abgang ein ca. 25 m langer Druckluftschlauch mit einer
Hand-Feuerlösch-Lanze verbunden werden, die manuell betätigt wird und in ihrem Aufbau
der Druckluftkanone 301 entspricht. Die Druckluft aus diesem Verteiler ist nur für
die Begleitmannschaft zur weitflächigen Bekämpfung des Bodenfeuers und zur Sicherung
des Löschfahrzeugs 300 vorgesehen. Es kämpfen folglich an jeder Seite des Fahrzeugs
max. fünf Feuerwehrleute mit je einer Hand-Druckluft-Lanze mit einer max. Reichweite
von 25 + 5 Meter. Je Abgang ist vor den hydraulischen Schnittkupplungen ein Druckmesser
moniert. Hier kann das Begleitpersonal vor Beginn der Löscharbeit den Druck ablesen
und ggf. neu einstellen. Die Feuerlösch-Lanzen sind mit einem Pistolengriff ausgerüstet,
der Tasten für "mehr Druck" und "weniger Druck" aufweist. Über einen Handwahlhebel
kann eingestellt werden, ob ein Dauerdruck oder ein Impulsdruck abgeschossen werden
soll. Das Öffnen eines Ventiles für Dauer oder Impulsdruck erfolgt über einen am Pistolengriff
vorgesehenen Abzug. Die benötigte elektrische Steuerleitung ist direkt an den notwendigen
Hydraulikschlauch anvulkanisiert.
[0028] Nachfolgend soll eine Druckluftkanone 301 beschrieben werden, die im Wesentlichen
aus einer Venturi-Laval-Düse 100 besteht, wie sie in Figur 4 dargestellt ist. Diese
Venturi-Laval-Düse 100 besteht aus dem vorderen Laval-Düsenkörper 103, der an seinem
einen Ende mit einem Außengewinde 101 versehen ist und hierüber mit einer Druckluftleitung
oder direkt mit dem nachfolgend noch zu beschreibenden Schnellschluss-Ventil 200 verbunden
werden kann. An seinem anderen Ende ist der vordere Düsenkörper 103 mit einer zentralen
Bohrung versehen, in die eine Düsenscheibe 105 eingesetzt ist. An die Düsenscheibe
105 schließt sich ein hinterer Laval-Düsenkörper 107 an, der mit einem radial umlaufenden
Flansch 107.1 versehen ist. Über die Überwurfmutter 106 ist der hintere Laval-Düsenkörper
107 auf dem vorderen Laval-Düsenkörper 103 verschraubt und presst die Düsenscheibe
105 gegen den Arretierungsbolzen 104, der eine Verdrehung der Düsenscheibe 105 gegenüber
dem vorderen Laval-Düsenkörper 103 verhindert. Das andere Ende des hinteren Laval-Düsenkörpers
107 ist mit einem Außengewinde 101 versehen, auf das ein Schalldämpfer 115 aufgeschraubt
werden kann. Der vordere Laval-Düsenkörper 103 weist eine sich von einem ersten Durchmesser
D
1 in Strömungsrichtung S auf einen kleineren Durchmesser D
2 verjüngende Bohrung 108 auf. Die Düsenscheibe 105 weist eine zentrale Bohrung mit
dem Durchmesser D
2 und eine radiale Bohrung 110 zur Ausbildung einer Venturi -Düse 110 auf. Die Düsenscheibe
105 kann ausgewechselt werden. Für die verschiedenen Anwendungsfälle müssen die Düsenscheiben
105 mit unterschiedlich großen Düsenbohrungen 116 eingesetzt werden. Der hintere Laval-Düsenkörper
107 ist mit einer Düsenbohrung 116 versehen, die sich in Strömungsrichtung S vom kleinen
Durchmesser D
2 auf einen größeren Durchmesser D
3 vergrößert. Die radiale Bohrung 110 ist über den Schlauch 112 mit dem Wassertank
315 des Fahrzeugs 300 verbunden.
[0029] Wie Figur 5 zeigt besteht der Schalldämpfer 115 aus einem Edelstahlrohr 5 mit einem
hinteren Deckel 13 und einem vorderen Schalldämpferboden 3, an dem ein Innengewinde
1 angebracht ist, über das der Schalldämpfer 115 auf den hinteren Laval-Düsenkörper
107 aufgeschraubt werden kann. Im Inneren des Edelstahlrohres 5 sind zentral um die
Längsachse L vier Verwirbelungsdrähte 8, die im vorderen Bereich umeinander geflochten
angeordnet sind und im hinteren Bereich parallel zueinander und parallel zur Längsachse
L verlaufen und in die durch den Deckel 13 gebildete Kammer münden. Mit den Verwirbelungsdrähten
8 sind zehn Scheiben 7 verschweißt, die zueinander beabstandet angeordnet sind. Die
Scheiben 7 bestehen ebenfalls aus Edelstahl. Mit diesen wird der Überschallknall der
expandierenden Druckluft in einzelne Segmente geteilt und somit gedämpft. Der Restknall
wird durch das Drahtgestrick weiter gedämpft. Um den von den Edelstahlscheiben 7 gebildeten
Umfangsmantel ist ein Drahtgestrick 6 anordnet, dessen Außendurchmesser kleiner ist
als der Innendurchmesser des Edelstahlrohres 5, sodass sich eine Ringkammer 10 ausbildet,
die zur Luftführung dient. An das Drahtgestrick 6 schließt sich eine gelochte Trennscheibe
9 an, die eine zentrale Durchgangsbohrung aufweist, durch die die Verwirbelungsdrähte
8 hindurchgeführt sind, und die mit radialen Bohrungen versehen ist. An die Trennscheibe
9 schließt sich ein weiteres Drahtgestrick 11 an. Wie die Figur 5 zeigt, bildet die
Trennscheibe 9 die Grenze zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich des Schalldämpfers
115 und im Bereich der Trennscheibe 9 gehen die Verwirbelungsdrähte 8 aus der verflochtenen
Situation in die parallele Situation über und bilden dann Luftführungsdrähte 12 aus.
Der Deckel 13 und der Schalldämpferboden 3 sind über Arretierungsstangen 4 und Hutmuttern
2 zueinander verspannt. Die in den Schalldämpfer 115 in Strömungsrichtung S eintretende
Druckluft wird zu einem Teil in Folge der Verwirbelungsdrähte 8 und die axial zueinander
beabstandeten Scheiben 8 in das Drahtgestrick 6 gleitet und gelangt von dort in die
Ringkammer 10. Der überwiegende Teil der Druckluft strömt in Strömungsrichtung S in
Richtung des Deckels 3. Die radialen Bohrungen in der Trennscheibe 9 dienen als Venturi-Düse
und saugen die in der Ringkammer 10 befindliche Luft nach innen und führen sie mit
der übrigen Druckluft in Strömungsrichtung S nach außen in Richtung des Deckels 13
und dann nach außen. Zur Entlastung kann ein Teil der Druckluft auch in das Drahtgestrick
11 ausweichen und gelangt dann in den hinteren Bereich über die Ringkammer 10, wo
sie mittels der Leitbleche im Deckel 3 dann nach außen abgeführt wird.
[0030] Der Venturi-Laval-Düse 100 vorgeordnet ist ein in Figur 3 dargestelltes Schnellschluss-Ventil
200, das aus dem Ventilunterteil 206 und dem Ventiloberteil 216 sowie die hieran seitlich
angeflanschten Flanschplatten 203 und 213 gebildet wird. Im Inneren des Gehäuses ist
ein in Strömungsrichtung S verlaufender Druckluftkanal 223 vorgesehen, der über den
Druckluftanschluss 224 mit der Druckluftversorgung verbunden ist. Der Druckluftkanal
223 mündet in den Anschluss 225, der mit der Venturi- Laval-Düse 100 in Verbindung
steht. Quer zur Strömungsrichtung S ist ein in Querrichtung Q oszillierend antreibbarer
kugelgelagerter Ventilschlitten 209 vorgesehen, in dessen beiden Stirnseiten je eine
Hubstange 202, 214 eingesetzt ist, die jeweils mit einem Umkehrhubmagneten 201, 215
in Verbindung steht. Der Ventilschlitten 209 ist mit einer Bohrung 222 versehen, deren
Querschnitt dem Querschnitt des Druckluftkanals 223 entspricht. Über eine Dichtung
220 ist der Ventilschlitten 209 gegenüber dem Druckluftkanal 223 abgedichtet. Der
Anschluss 225 ist über ein Gewinde 210 in das Ventilunterteil 206 eingeschraubt. In
der Figur ist das Schnellschluss-Ventil 200 in Geöffnetstellung gezeigt.
[0031] Die Umkehrhubmagneten 201, 215 werden gleichzeitig wechselseitig angetrieben, das
heißt, wenn die Hubstange 214 des Hubmagneten 215 ausfährt, zieht der Hubmagnet 201
seine Hubstange 202 ein und der Ventilschlitten 209 wird über vier Kugellager 203,
211 geführt (auf der Zeichnung nach links) in seine Endstellung geschoben. Die Bohrung
222 gelangt dann außer Überdeckung mit dem Druckluftkanal 223, wodurch dieser mittels
des an der Dichtung 220 entlanggleitenden Ventilschlittens 209 verschlossen wird.
Erfolgt die Hubumkehr, wird die Hubstange 202 ausgefahren, der Umkehrhubmagnet 215
zieht an und die Hubstange 214 wird eingefahren, sodass der Ventilschlitten 209 in
seine entgegengesetzte Endlage gelangt und der Druckluftkanal 223 freigegeben wird
und die Druckluft damit an der Druckluftkanone 301.1, 301.2, 301.3 ansteht. Vor jedem
Schnellschluss-Ventil 200 ist noch ein hier nicht dargestelltes motorisch angetriebenes
Druckregelventil angeordnet. Damit kann der Druckluftstrahl je Druckluftkanone individuell
gesteuert werden. Dies ist notwendig, um auf die verschiedenen Störeinflüsse wie Verwirbelungen
durch Wind, Temperaturen und Entfernung reagieren zu können. Die Schaltzeit des Schnellschluss-Ventils
200 ist im Millisekundenbereich verstell bar.
[0032] Die Verwendung der Laval-Venturi-Düse 100 und des Schnellschluss-Ventils 200 ist
nicht auf den Einsatz im beschriebenen Feuerlöschverfahren beschränkt. Beide Bauteile
können separat auch für andere Anwendungsfälle benutzt werden.
[0033] Wird durch Öffnen des Schnellschluss-Ventils 200 die Druckluft in die Venturi-Laval-Düse
100 gegeben, durchströmt sie die Düsenbohrungen 108, 116. Über die Venturi-Düsel 110
wird Wasser angesaugt, das in Folge der hohen Geschwindigkeit und der an den Wänden
der Bohrungen 109, 113 entstehenden Reibungswärme verdampft, in einen Wassernebel
übergeht und sich mit der Druckluft verbindet. Nach einer Öffnungszeit von wenigen
hundertstel bis zu einer zehntel Sekunde wird das Schnellschluss-Ventil 200 wieder
geschlossen, sodass aus dem hinteren Laval-Düsenkörper 107 bzw. dem Schalldämpfer
115 ein Druckluftstoß mit Überschallgeschwindigkeit (Ma = 1 bis 4,3) und einem Druck
von 200 bar oder mehr ausgestoßen wird. Die dabei durch die Venturi- Düse 110 zugeführte
Wassermenge beträgt etwa 0,015 l.
[0034] In dieser Weise können die auf der aus Edelstahl bestehenden Platte 307 angeordneten
Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 nacheinander betätig werden, sodass sich jeweils
eine Sequenz aus drei Druckluftstößen ergibt. Hintereinander werden dann eine Vielzahl
von Sequenzen abgefeuert. Für die Berechnung der Anlage gilt beispielsweise:
Es wird ein Kompressor 314 mit einer Luftleistung von 3.500 l/min bei einem Druck
bis 365 bar eingesetzt. Bei einem Druck von nur 200 bar wird die Luftleistung auf
6.378 l/min erhöht. In zwei parallel geschalteten Drucklufttanks 313 können bei 200
bar 2.747,5 l Druckluft gespeichert werden. Der theoretische Luftmengendurchfluss
bei Leitungen DN20 bei 200 bar beträgt 14 kg/s. Das entspricht 10.827,53 l/s. Ein
Schuss mit der Druckluftkanone 301.1 bei einer Öffnungszeit des Schnellschluss-Ventils
200 von 0,02 s lässt 216,55 l Druckluft entweichen. Die drei auf der Platte 315 angebrachten
Druckluftkanonen 301.1, 301.2, 301.3 können zum Beispiel in folgender Sequenz (Schussfolge)
abgeschossen werden:
| Kanone 301.1: |
0,02 s + 0,5 s Pause, |
| Kanone 301.2: |
0,02 s + 0,5 s Pause, |
| Kanone 301.3: |
0,02 s + 0,10 s Pause |
[0035] Die gesamte Luftmenge in diesem Beispiel bei drei Schuss in einer Sequenz beträgt
649,65 l in 11,06 s. Das entspricht einer Schussserie von 5,42 Schuss pro Minute und
einer gesamten Luftmenge von 3.521,1 l/m. In der Venturi-Laval-Düse 100 wird dem Schuss
(Druckluftstoß) bei 0,02 s Öffnungszeit eine Wassermenge von 0,015 l zugeführt. Die
Luft wird bis maximal 4,3 Mach beschleunigt. Bei einer Schussserie von 5,42 Schuss
pro Minute werden 0,2439 l Wasser pro Minute der Druckluft zugesetzt. Bei einer theoretischen
Schussleistungen von 325 Sequenzen pro Stunde werden 79,27 l/h und bei einem Tageseinsatz
von 16 Stunden insgesamt 1.268,3 l Wasser pro Tag benötigt. Durch den entstehenden
Wasserdampf wird die Schießentfernung und die Strahlbündelung wesentlich gesteigert.
Im Idealfall kann sie bis zu 100 Metern betragen.
[0036] Bei einem Schuss mit der Druckluftkanone 301.1 bei einer Öffnungszeit des Schnellschuss-Ventils
200 von 0,1 s werden 1.082,75 l Druckluft freigesetzt. Die Kanonen 301.1, 301.2, 301.3
können zum Beispiel in folgender Schussfolge abgeschossen werden:
| Kanone 301.1: |
0,1 s + 6 s Pause, |
| Kanone 301.2: |
0,1 s + 12 s Pause, |
| Kanone 301.3: |
0,1 s + 18 s Pause. |
[0037] Die gesamte Luftmenge in diesem Beispiel bei drei Schuss in einer Sequenz beträgt
3.248,2 l in 36 s. Das entspricht einer Schusssequenz von 1,66 pro Minute und einer
gesamten Luftmenge von 5.392,10 l/min. Je Schuss werden in diesem Beispiel 0,075 l
Wasser zugeführt. Bei dieser Schussserie von 1,66 pro Minute werden 0,3735 l Wasser/min
der Druckluft zugesetzt. Bei einer theoretischen Schussleistung von 99,6 Sequenzen/h
werden 37,20 l/h benötigt. Bei einem Einsatz von 34 Stunden ergeben sich 1.264,8 l
benötigtes Wasser.
[0038] Der Kompressor 314 schiebt die benötigte Luftmenge in die Drucklufttanks 313 kontinuierlich
nach.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 100
- Venturi-Laval-Düse
- 101
- Außengewinde
- 103
- vorderer Laval-Düsenkörper
- 104
- Arretierungsbolzen
- 105
- Düsenscheibe
- 106
- Überwurfmutter
- 107
- hinterer Laval-Düsenkörper
- 107.1
- Flansch
- 108
- Bohrung
- 109
- Bohrung
- 110
- Bohrung
- 111
- Pneumatik-Anschluss
- 112
- Schlauch
- 113
- Gewinde
- 114
- Außengewinde
- 115
- Schalldämpfer
- 116
- Düsenbohrung
- 200
- Schnellschluss-Ventil
- 201
- Umkehrhubmagnet
- 202
- Hubstange
- 203
- Flanschplatte
- 204
- Dichtung Hubstange
- 205
- Flanschplatte
- 206
- Ventilunterteil
- 207
- Kugellager
- 209
- Ventilschlitten
- 210
- Gewinde
- 211
- Kugellager
- 212
- Flanschplatte
- 213
- Flanschplatte
- 214
- Hubstange
- 215
- Umkehrhubmagnet
- 216
- Ventiloberteil
- 217
- Kugellager
- 220
- Dichtung
- 221
- Dichtung
- 222
- Bohrung
- 223
- Druckluftkanal
- 224
- Druckluftanschluss
- 225
- Anschluss
- 300
- Löschfahrzeug
- 301
- Druckluftkanone
- 301.1
- Druckluftkanone
- 301.2
- Druckluftkanone
- 301.3
- Druckluftkanone
- 302
- Wärmebildkamera
- 303
- Zielkamera
- 304
- Haken
- 306
- Winkelschrittgeber
- 307
- Platte
- 310
- Fahrerkabine
- 311
- Auflieger
- 312
- Ausleger
- 312.1
- Auslegerarm
- 313
- Drucklufttank
- 314
- Kompressor
- 315
- Wassertank
- 316
- Ketten
- 317
- Räder
- 320
- Aufbau
- D1
- Durchmesser
- D2
- Durchmesser
- D3
- Durchmesser
- Q
- Querrichtung
- S
- Strömungsrichtung
1. Verfahren zum Löschen von Flächenbränden, insbesondere Waldbränden, mit folgenden
Schritten:
a) Bereitstellen von unter einem Druck von mindestens 200 bar stehender Druckluft
an mindestens einer Druckluftkanone (301),
b) Abschießen einer Vielzahl von aufeinander folgender Druckluftstöße in Richtung
des zu löschenden Brandherds mit der Druckluftkanone (301).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft in der Druckluftkanone (301) so beschleunigt wird, dass sie diese mit
Überschallgeschwindigkeit verlässt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft unter einem Druck zwischen 200 und 365 bar bereitgestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Druckluft beim Verlassen der Druckluftkanone (301) zwischen
Ma = 1 bis 4,3 beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Druckluftkanonen (301.1, 301.2, 301.3) verwendet werden, mit denen
eine Vielzahl von Druckluftstoß-Sequenzen abgeschossen werden, wobei für jede Sequenz
die Druckluftkanonen (301.1, 301.2, 301.3) nacheinander jeweils einen Druckluftstoß
abschießen.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluft in der Druckluftkanone (301) Wasser zugemischt wird, das in dem Druckluftstoß
als Wasserdampf enthalten ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckluftkanone (301) eine kombinierte Venturi-Laval-Düse (100) vorgesehen
ist, in der die Druckluft beschleunigt und mit Wasser vermischt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftkanone (301) ein Schnellschluss-Ventil (200) vorgeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Druckluftkanone (301) auf einem Ausleger (302) eines geländegängigen
Fahrzeugs (300) angeordnet und im Raum freibewegbar ist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft über mindesten einen Drucklufttank (313) zur Verfügung gestellt wird,
der an mindestens einen Kompressor (320) angeschlossen ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser aus einem Wassertank (315) bereitgestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Drucklufttank (311), der mindestens eine Kompressor (314), das
mindestens eine Schnellschluss-Ventil (200) und/oder der Wassertank (315) auf einem
geländegängigen Fahrzeug (300) angeordnet sind.
13. Venturi-Laval-Düse (100) zur Verwendung in dem Verfahren nach einem der Ansprüche
7 bis 12, mit:
- einem vorderen Laval-Düsenkörper (103), der eine sich von einem ersten Durchmesser
(D1) in Strömungsrichtung (S) zu einem zweiten Durchmesser (D2) verjüngende erste Düsenbohrung (108) aufweist,
- einer in den vorderen Laval-Düsenkörper (103) eingesetzten Düsenscheibe (105), die
in Strömungsrichtung (S) eine zentrale Durchgangs-Bohrung (109) mit dem zweiten Durchmesser
(D2) und quer zur Strömungsrichtung (S) eine radiale Bohrung (110) und einen die radiale
Bohrung (110) nach außen abschließenden Wasser-Anschluss (111) aufweist,
- einem hinteren Laval-Düsenkörper (107), der eine sich von dem zweiten Durchmesser
(D2) in Strömungsrichtung (S) auf einen dritten Durchmesser (D3) vergrößernde zweite Düsenbohrung (116) aufweist,
- einem auf den hinteren Laval-Düsenkörper (107) aufgesetzten Schalldämpfer (115).
14. Schnellschluss-Ventil (200) zur Verwendung in dem Verfahren nach einem der Ansprüche
8 bis 12 mit:
- einem mehrteiligen Gehäuse (203, 205, 206, 212, 213, 216),
- einem im Gehäuse (203, 205, 206, 212, 213, 216) in einer Strömungsrichtung (S) verlaufenden
Druckluft-Kanal (223) mit einem ersten Querschnitt, einem Druckluft-Einlass (224)
und einem Druckluft-Auslass (225),
- einem quer zum Druckluft-Kanal (223) angeordneten Ventil-Schlitten (209), der in
Querrichtung oszillierend von einer ersten Endlage in eine zweite Endlage antreibbar
ist und eine Durchgangsöffnung (222) mit einem zweiten Querschnitt aufweist, der dem
ersten Querschnitt des Druckluft-Kanals (223) entspricht,
- in der ersten Endlage des Ventil-Schlittens (209) ist die Durchgangsöffnung (222)
in Überdeckung mit dem Druckluft-Kanal (223), sodass Druckluft in Strömungsrichtung
(S) strömen kann,
- in der zweiten Endlage des Ventil-Schlittens (209) ist der Druckluft-Kanal (223)
zumindest in Richtung des Druckluft-Einlasses (224) verschlossen,
- der Antrieb des Ventil-Schlittens (209) erfolgt über zwei Umkehrhubmagnete (201,
215), die gegenläufig schaltbar sind.
15. Fahrzeug (300) zur Anwendung des Verfahrens nach mindestens Anspruch 9, mit:
- einer Fahrerkabine (310),
- einem Auflieger (311),
- einem Ausleger (312),
- mindestens einem auf dem Auflieger (311) angeordneten Drucklufttank (313),
- mindestens einem auf dem Auflieger (311) angeordneten Kompressor (314),
- mindestens einem auf dem Auflieger (311) angeordneten Wassertank (315),
- der Ausleger (312) weist an seinem freien Ende eine Platte (307) auf,
- auf der Platte (307) sind die mindestens eine Druckluftkanone (301), das dieser
Druckluftkanone (301) zugeordnete Schnellschluss-Ventil (200) und mindestens eine
Kamera (302) angeordnet.