[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleimungsvorrichtung für eine Maschine zur
Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1 und eine Konturplatte für eine Auftragsdüse für eine derartige
Beleimungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 7.
[0002] Beleimungsvorrichtungen mit Auftragsdüsen der gattungsgemäßen Art werden in Maschinen
zur Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie verwendet und dienen
dazu, einen Leim in einem vorbestimmten Auftragsbild auf einen Umhüllungsstreifen
aufzutragen, welcher zur Fixierung der Produkte um diese herum gerollt und an den
Rändern über den aufgetragenen Leim miteinander verklebt wird. Dabei wird die Beleimungsvorrichtung
bevorzugt in einer Filteransetzmaschine eingesetzt, in welcher vorgefertigte Filter
an vorgefertigte Tabakstöcke angesetzt werden und mittels eines Umhüllungsstreifens
an diesem fixiert werden, wobei der Umhüllungsstreifen in diesem Fall auch als Belagpapierstreifen
bezeichnet wird. Zur Verwirklichung einer qualitativ hochwertigen Verbindung und zur
Verwirklichung verschiedener Funktionen ist es erforderlich, dass der Leim in einem
definierten Auftragsbild in einer vorbestimmten Verteilung aufgetragen wird. Dabei
müssen bestimmte Abschnitte des Umhüllungsstreifens bewusst frei von Leim sein, während
andere Abschnitte bewusst mit einer vorbestimmten Leimmenge versehen werden müssen.
So ist es z.B. erforderlich, dass bestimmte Abschnitte des Umhüllungsstreifens, welche
zur Verwirklichung einer bewusst herbeizuführenden Durchströmung mit einer Perforation
versehen sind, auf keinen Fall mit Leim zugesetzt werden dürfen, da die Durchströmung
ansonsten verhindert wird. Außerdem müssen die Umhüllungsstreifen bzw. Belagpapierstreifen
jeweils in einem den Tabakstock überlappenden Abschnitt mit einer vordefinierten Menge
an Leim benetzt sein, welche nicht unterschritten werden darf, damit eine zuverlässige
Verbindung der Filter mit den Tabakstöcken verwirklicht wird.
[0003] Zur Verwirklichung des Auftragsbildes ist eine Auftragsdüse mit mehreren Austrittskanälen
und an deren Enden vorgesehenen Austrittsschlitzen vorgesehen, an welcher die Belagpapierstreifen
kontaktierend vorbeigeführt werden. In der Leimzuführung zu der Auftragsdüse sind
mehrere in die Austrittskanäle mündende Strömungskanäle vorgesehen, wobei die Leimzuführung
durch die Strömungskanäle über Ventile unabhängig voneinander verschließbar ist. Ferner
ist in der Leimzuführung eine in einem Leimreservoir rotierende Walze mit einer an
der Mantelfläche vorgesehenen Steuerkontur vorgesehen, welche die Öffnungen der in
das Leimreservoir mündenden Leimzuführkanäle durch die Steuerkontur in Abhängigkeit
von ihrer Drehwinkelstellung verschließt oder freigibt und dadurch die Leimzufuhr
in die Leimzuführkanäle zu den Strömungskanälen steuert. Damit wird das Auftragsbild
des Leimes auf die Belagpapierstreifen einerseits durch die Geometrie und die Anordnung
der Austrittskanäle bzw. der Austrittsschlitze und andererseits durch die Steuerung
der Leimzufuhr über die Walze und durch die Ventile zu den Austrittskanälen bzw. den
Austrittsschlitzen der Auftragsdüse definiert.
[0004] Eine solche Beleimungsvorrichtung mit einer Auftragsdüse und einer gesteuerten Leimzuführung
ist z.B. aus der
DE 100 19 930 A1 bekannt. Die Auftragsdüse ist zweiteilig mit einem Düsenkörper und einer Verschlussplatte
ausgebildet, wobei die Austrittskanäle mit den Austrittsschlitzen in einem der Teile,
bevorzugt in dem Düsenkörper, vorgesehen ist, während das andere Teil, bevorzugt die
Verschlussplatte, die Geometrie der Austrittskanäle abdeckt bzw. zu in Umfangsrichtung
geschlossenen Strömungskanälen komplettiert. Dabei sind die beiden Teile der Austrittsdüse
so zusammengesetzt, dass das Teil, an dem die Austrittsschlitze vorgesehen sind, also
bevorzugt der Düsenkörper, um einen geringfügigen Betrag von ca. 0,02 mm vorsteht.
Damit ist sichergestellt, dass das Belagpapier prozesssicher an den Austrittsschlitzen
vorbeigeführt bzw. an diesen zur Anlage gelangt und der aus den Austrittsschlitzen
austretende Leim entsprechend dem vorbestimmten Auftragsbild auf das Belagpapier aufgetragen
wird. Das Auftragsbild hängt dabei sowohl von der Steuerung der Leimzufuhr als auch
von der Geometrie der Austrittskanäle und der Austrittsschlitze ab. Sofern eine Beleimung
des Umhüllungsstreifens mit einem anderen Auftragsbild vorgenommen werden soll, muss
eine Auftragsdüse mit anderen Austrittskanälen mit einer entsprechend angepassten
Geometrie und ggf. auch einer anderen Steuerung der Leimzufuhr z.B. durch die Verwendung
einer anderen Walze mit einer anderen Steuerkontur vorgesehen werden. Damit kann es
für ein anderes, aufzutragenden Auftragsbild des Leimes erforderlich sein, dass sowohl
die Auftragsdüse als auch die Walze ausgetauscht werden muss, was einen entsprechenden
Umbauaufwand zur Folge hat.
[0005] Insgesamt ist die Beleimungsvorrichtung und insbesondere die Auftragsdüse eine Baugruppe,
welche zur Verwirklichung des vorbestimmten Auftragsbildes auf dem Umhüllungsstreifen
sehr hohen Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit und an die Geometrie der Austrittskanäle
und der Austrittsschlitze einschließlich deren Positionierung unterliegt. Damit ist
die Beleimungsvorrichtung und insbesondere die Auftragsdüse eine sehr teure Baugruppe,
deren Formgenauigkeit entscheidend für die Qualität des aufzutragenden Auftragsbildes
ist. Da für jedes Auftragsbild eine individuelle Auftragsdüse vorgesehen werden muss,
ist es erforderlich, ein entsprechend großes Sortiment von entsprechend teuren Auftragsdüsen
vorzuhalten, was neben dem Umrüstaufwand einen erheblichen Kostenfaktor darstellt.
[0006] Da das Belagpapier beim Auftragen des Leimbildes im Bereich der Austrittsschlitze
in Kontakt mit der Auftragsdüse gelangt, ist es ferner nicht zu vermeiden, dass der
Düsenkörper bzw. das Teil, an welchem die Austrittsschlitze angeordnet sind, verschleißt,
wodurch die Qualität des Auftragsbildes verschlechtert wird. Damit muss die Auftragsdüse
bzw. wenigstens der verschlissenen Düsenkörper nach einer längeren Betriebsdauer ausgetauscht
werden. Dieser verschleißbedingte Austausch des Düsenkörpers hat neben den zusätzlichen
Kosten für den auszutauschenden Düsenkörper zusätzlich einen Stillstand der Maschine
zur Folge. Der Verschleiß der Auftragsdüse ist insbesondere dann besonders groß, wenn
besonders staubige Umhüllungsstreifen bzw. Belagpapiere beleimt werden.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Beleimungsvorrichtung
und eine Auftragsdüse bereitzustellen, welche hinsichtlich der oben beschriebenen
Nachteile verbessert ist.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe werden erfindungsgemäß eine Beleimungsvorrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1 und eine Konturplatte mit den Merkmalen von Anspruch 7 vorgeschlagen.
Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den zugehörigen Figuren zu entnehmen.
[0009] Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird nach Anspruch 1 vorgeschlagen, dass die
Austrittskanäle an dem Düsenkopf und/oder an der Verschlussplatte der Beleimungsvorrichtung
an einer auswechselbaren Konturplatte vorgesehen sind.
[0010] In Abkehr von der bisherigen Praxis der Ausbildung der Austrittskanäle an dem Düsenkopf,
wird erfindungsgemäß mit der Konturplatte ein separates Teil vorgesehen, an dem die
Austrittskanäle vorgesehen sind. Durch das Vorsehen der Konturplatte mit den daran
angeordneten Austrittskanälen wird die individuelle Funktion der Führung des Leimes
von den Strömungskanälen hin zu den Austrittsschlitzen und schließlich auf den Umhüllungsstreifen
von dem Düsenkopf entkoppelt, so dass es ermöglicht wird, einen Standarddüsenkopf
zu verwenden, welcher unabhängig von dem aufzutragenden Auftragsbild des Leimes ausgebildet
ist. Der Düsenkopf bzw. die Auftragsdüse wird erst durch die Anordnung der Konturplatte
mit den individuell für das aufzutragende Auftragsbild angepassten Austrittskanälen
und Austrittsschlitzen an das aufzutragende Auftragsbild individualisiert. Sofern
die Auftragsdüse zum Auftragen eines anderen Auftragsbildes umgerüstet werden soll,
muss damit nur die Konturplatte gegen eine andere Konturplatte mit an das neue Auftragsbild
angepassten Austrittskanälen und Austrittsschlitzen ausgetauscht werden. Dabei verursacht
die Konturplatte als ein zusätzliches drittes Teil zunächst Mehrkosten, welche aber
durch den geschaffenen Vorteil der Verwendung eines Standarddüsenkopfes kompensiert
werden. Dadurch können die Vorhaltekosten erheblich reduziert werden, da in diesem
Fall nur ein Sortiment an erheblich kostengünstigeren Konturplatten vorgehalten werden
muss. Ferner kann die Auftragsdüse durch die Wahl eines speziellen Werkstoffes für
die Konturplatte hinsichtlich der verschiedenen Anforderungen wie z.B. der Anforderung
hinsichtlich des Verschleißes verbessert ausgelegt werden. Da die verbleibenden Teile
der Auftragsdüse nicht in Kontakt mit dem Belagpapier gelangen, unterliegen diese
keinem oder nur einem erheblich geringeren Verschleiß, so dass diese Teile nicht oder
nur in erheblich längeren Wartungsintervallen ausgetauscht werden müssen.
[0011] Dabei kann die Konturplatte besonders günstig gefertigt werden, indem die Austrittskanäle
an der Konturplatte durch offene Fenster gebildet sind, welche in einer Befestigungsstellung
an der Auftragsdüse an einer Seite durch den Düsenkopf und an der anderen Seite durch
die Verschlussplatte verschlossen sind. Grundsätzlich können Fenster z.B. durch Erodieren
oder auch in einem Sinterherstellprozess sehr viel einfacher und formgenauer hergestellt
werden als Vertiefungen. Da die Konturplatte zur Befestigung an der Auftragsdüse vorgesehen
ist, können hier Fenster vorgesehen werden, welche erst durch die Befestigung seitlich
durch die Wandungen des Düsenkopfes und der Verschlussplatte zu geschlossenen Strömungskanälen
verschlossen bzw. komplettiert werden.
[0012] Die Austrittsschlitze können in diesem Fall sehr einfach verwirklicht werden, indem
die Fenster zur Außenseite hin durch jeweils einen Steg begrenzt sind, welcher eine
geringere Dicke als die Dicke der Konturplatte aufweist. Die Austrittsschlitze werden
dadurch bei der Anordnung der Konturplatte an einer ebenen oder zu der Außenform der
Konturplatte formkorrespondierenden Wandung des Düsenkopfes oder der Verschlussplatte
sehr einfach durch die sich aufgrund der geringeren Dicke der Stege im Vergleich zu
der Konturplatte ergebenden Schlitze zwischen den Stegen und der seitlichen ebenen
bzw. formkorrespondierenden Wandung gebildet. Der Leim tritt dadurch aus den Austrittskanälen,
seitlich an den Stegen vorbei auf das Belagpapier aus. Die Stege dienen dabei neben
der Formstabilisierung der Konturplatte zusätzlich zur seitlichen Begrenzung der Austrittsschlitze,
so dass die Breite der Austrittsschlitze senkrecht zu ihrer Längserstreckung zusätzlich
durch die Dicke der Stege bei ansonsten unveränderten Einbaumaßen ausgelegt werden
kann. Außerdem bilden die Stege in der Summe eine lineare Anlagekante bzw. Anlagefläche
für den vorbeigeführten Umhüllungsstreifen.
[0013] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Konturplatte eine höhere Härte als der Düsenkopf
und/oder die Verschlussplatte aufweist. Der Belagpapierstreifen wird beim Beleimen
unter Kontakt an den Austrittsschlitzen und damit an der Stirnseite der Konturplatte
entlang vorbei bewegt, wodurch der erhöhte Verschleiß der Auftragsdüse im Bereich
der Austrittsschlitze bedingt ist. Aufgrund der höheren Härte der Konturplatte, ist
der Verschleiß der erfindungsgemäßen Beleimungsvorrichtung im Bereich der Austrittsschlitze
im Vergleich zu dem Verschleiß der im Stand der Technik bekannten Auftragsdüse geringer,
so dass die Wartungsintervalle bzw. die Standzeiten verlängert werden. Da die größere
Härte grundsätzlich entweder durch eine Temperaturbehandlung oder durch einen speziellen
Werkstoff erzielt wird, welche die Herstellkosten erhöhen, weist bewusst nur die dem
Verschleiß ausgesetzte Konturplatte die höhere Härte auf, die verbleibenden Teile
der Auftragsdüse können aus einem kostengünstigeren Werkstoff mit einer niedrigeren
Härte hergestellt sein.
[0014] Dabei wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Konturplatte aus einer Keramik oder
einem Hartmetall gebildet ist. Sowohl die Keramik als auch das Hartmetall weisen eine
sehr hohe Härte auf, so dass sich diese Werkstoffe besonders für die Konturplatte
anbieten, wobei die Keramik zusätzlich den Vorteil einer sehr hohen Korrosionsbeständigkeit
gegenüber dem Essigsäure enthaltenden Leim aufweist. Als eine mögliche Keramik kommt
zum Beispiel Siliziumcarbid in Frage, welches zudem eine kostengünstige und sehr formgenaue
Herstellung der Konturplatte durch Erodieren ermöglicht.
[0015] Weiter wird vorgeschlagen, dass an der Konturplatte Befestigungsansätze vorgesehen
sind, welche derart positioniert sind, dass die Konturplatte in einer Befestigungsstellung
an der Auftragsdüse derart ausgerichtet ist, dass die Strömungskanäle in die Austrittskanäle
münden. Die Befestigungsansätze bilden praktisch eine Formcodierung der Befestigungsstellung
der Konturplatte, durch welche eine spezielle Ausrichtung der Konturplatte nicht mehr
erforderlich ist, wodurch der Umrüstaufwand und insbesondere die Umrüstzeiten der
Beleimungsvorrichtung für ein anderes Auftragsbild reduziert werden können.
[0016] Weiter wird eine Konturplatte mit den Merkmalen von Anspruch 7 zur Lösung der Aufgabe
vorgeschlagen, durch welche eine verbesserte Auftragsdüse mit den eingangs beschriebenen
Vorteilen hinsichtlich der Vorhaltekosten, der Umrüstkosten bzw. des Umrüstaufwandes
und der Vorteile hinsichtlich des Verschleißes verwirklicht werden kann.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Auftragsdüse in Schnittdarstellung, und
- Fig. 2
- eine Auftragsdüse in Schrägansicht, und
- Fig. 3
- eine Konturplatte in Schrägansicht und in Sicht auf die Austrittsschlitze.
[0018] In der Figur 1 ist eine Auftragsdüse 1 einer erfindungsgemäßen Beleimungsvorrichtung
zum Auftragen von Leim in einem Auftragsbild in einer vorbestimmten Geometrie auf
einen Umhüllungsstreifen 15 in Schnittdarstellung zu erkennen. In der Figur 2 ist
dieselbe Auftragsdüse 1 in Schrägansicht mit einer transparenten Darstellung der Verschlussplatte
3 zu erkennen. Der Umhüllungsstreifen 15 kann z.B. bevorzugt ein Belagpapierstreifen
zur Fixierung eines Filters an einem Tabakstock in einer Filteransetzmaschine sein.
Die Auftragsdüse 1 dient dem Auftrag von Leim in einem vorbestimmten Auftragsbild
auf den Umhüllungsstreifen 15 bzw. Belagpapierstreifen, dessen Formgenauigkeit entscheidend
die Qualität der Verbindung des Filters mit dem Tabakstock bestimmt. Ferner müssen
bestimmte Bereiche des Umhüllungsstreifens 15 gezielt frei von Leim und andere gezielt
mit einer bestimmten Leimmenge benetzt sein, damit z.B. eine Perforation zur Verwirklichung
einer Zirkulationsströmung nicht verschlossen wird und lokal Verbindungen mit einer
bestimmten Festigkeit geschaffen werden.
[0019] Die Beleimungsvorrichtung ist in Ihrem Grundaufbau identisch zu dem in den Figuren
3 und 4 und der zugehörigen Beschreibung der
DE 100 19 930 A1 beschriebenen Aufbau, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen bezüglich des Leimauftragsprinzips
auf die dortige Beschreibung Bezug genommen wird. Die
DE 100 19 930 A1 ist damit in diesem Umfang zu dem Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung hinzuzurechnen.
[0020] Die Auftragsdüse 1 der Figur 1 entspricht in Ihrem Grundaufbau der Auftragsdüse aus
der
DE 100 19 930 A1 und weist einen Düsenkörper 2, mit einer darin vorgesehenen Leimzuführung 5 und eine
mit dem Düsenkörper 2 verbundenen Verschlussplatte 3 auf. (Zur Vermeidung von Irritationen
werden hier die Bezugszeichen der vorliegenden Anmeldung verwendet) Die Leimzuführung
5 in dem Düsenkörper 2 weist unter anderem mehrere Strömungskanäle 6 auf, welche in
die Austrittskanäle 7 münden. Soweit ist die Leimführung der erfindungsgemäßen Lösung
dem Grundsatz nach identisch zu der aus der
DE 100 19 930 A1 bekannten Lösung.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung unterscheidet sich von dieser Lösung dadurch, dass der
Düsenkörper 2 und die Verschlussplatte 3 derart bemessen sind, dass zwischen ihnen
ein Spalt 12 vorgesehen ist, in welchem eine Konturplatte 4 angeordnet ist. Die Austrittskanäle
7 sind statt an dem Düsenkörper 2 erfindungsgemäß in der Konturplatte 4 angeordnet.
Damit ist in dem Düsenkörper 2 lediglich die von dem aufzutragenden Auftragsbild unabhängige
Leimzuführung 5 vorgesehen. Der Düsenkörper 2 kann damit auch als Standarddüsenkörper
bezeichnet werden. Die Individualisierung der Auftragsdüse 1 für das aufzutragende
Auftragsbild des Leimes erfolgt nicht mehr durch eine individuelle Formgebung des
Düsenkörpers 2, sondern stattdessen durch die Verwendung einer individuellen Konturplatte
4 mit hinsichtlich des Auftragsbildes individualisiert geformten und angeordneten
Austrittskanälen 7. Die hinsichtlich des Auftragsbildes individualisierten Austrittskanäle
7 werden dadurch körperlich von dem Düsenkörper 2 getrennt, so dass ein Standarddüsenkörper
verwendet werden kann, welcher erst durch die Anordnung der Konturplatte 4 für das
spezielle Auftragsbild ausgebildet wird.
[0022] Die Konturplatte 4 ist in der Figur 3 als separates Einzelteil zu erkennen. Die Konturplatte
4 ist in ihrem Grundaufbau durch ein Plattenteil 9 gebildet, in welchem die Austrittskanäle
7 in Form von durchgängigen, zu beiden Seiten hin offenen Fenstern verwirklicht sind.
Die Austrittskanäle 7 sind zur Außenseite hin durch Rippen 17 voneinander getrennt
und münden in zur Außenseite hin offene Austrittsschlitze 10. Ferner weist die Konturplatte
4 zwei Befestigungsansätze 11 in Form von Öffnungen auf, durch welche die Konturplatte
4 in ausschließlich einer Ausrichtung an formkorrespondierenden Zapfen 16 des Düsenkörpers
2 fixierbar ist. Die seitlichen Wandungen der Austrittskanäle 7 sind an der Austrittsseite
über Stege 8 miteinander verbunden. Die Stege 8 weisen eine geringere Dicke D2 als
die Dicke D1 des Plattenteils 9 bzw. der Konturplatte 4 in dem übrigen Abschnitt auf,
so dass sich bei einer Anordnung der Konturplatte 4 in dem Spalt 12 in Abhängigkeit
von der Ausrichtung der Konturplatte 4 entweder zwischen der Wandung 13 der Verschlussplatte
3 und dem Konturteil 4 oder zwischen der Wandung 14 des Düsenkörpers 2 und dem Konturteil
4 ein Austrittsschlitz 10 mit einer der Differenz zwischen der Dicke D1 des Konturteils
4 und der Dicke D2 der Stege 8 entsprechenden Breite ergibt. Die Dicke D2 der Stege
8 und damit die Breite der Austrittsschlitze 10 ist ein weiterer Auslegungsparameter,
mit dem das aufzutragende Auftragsbild des Leimes beeinflusst werden kann. Die Breite
der Austrittsschlitze 10 beträgt hier 0,12 mm, sie kann aber bei den verschiedenen
Konturplatten 4 unterschiedlich sein. Da sich die Breite der Austrittsschlitze 10
allein durch die Dickendifferenz der Konturplatte 4 im Bereich des Plattenteils 9
und der Stege 8 ergibt, müssen weder der Düsenkörper 2 noch die Verschlussplatte 3
zur Verwirklichung von Austrittsschlitzen 10 mit unterschiedlichen Breiten verändert
werden.
[0023] Das Konturteil 4 steht geringfügig z.B. um 0,02 mm über die Außenseite des Düsenkopfes
2 und der Verschlussplatte 3 vor, was sehr einfach durch eine entsprechende Bemessung
des Konturteils 4 und eine entsprechende Anordnung der Befestigungsansätze 11 in der
Konturplatte 4 und der Zapfen 16 an dem Düsenkörper 2 oder der Verschlussplatte 3
realisiert werden kann, ohne dass es einer weiteren Nachbearbeitung bedarf. Zum Auftragen
eines formgenauen Auftragsbildes des Leimes sollte die Konturplatte 4 möglichst scharfkantig
sein, so dass der Leim möglichst wenig über die sich durch die Radien zwangsläufig
ergebenden Zwischenräume auf dem Umhüllungsstreifen 15 verwischt wird.
[0024] Die Konturplatte 4 wird als separates Teil ausgebildet und unterliegt aufgrund des
Kontaktes mit dem Umhüllungsstreifen 15 einem nicht zu vermeidenden Verschleiß. Aus
diesem Grunde ist das Konturteil 4 bewusst mit einer höheren Härte als der Düsenkörper
2 und die Verschlussplatte 3 z.B. aus einer Keramik oder aus einem Hartmetall ausgebildet.
Da das Konturteil 4 dadurch weniger verschleißt kann die Auftragsdüse 1 insgesamt
länger betrieben werden, was zu einer Verringerung des Wartungsaufwandes und der damit
verbundenen Kosten führt. Ferner kann die Qualität des Auftragsbildes aufgrund des
geringeren Verschleißes länger aufrechterhalten und insgesamt verbessert werden. Dabei
ist die Verwendung von Keramiken von besonderem Vorteil, da die Konturplatte 4 damit
zusätzlich korrosionsbeständig gegenüber dem, Essigsäure enthaltenden Leim ist. Ferner
kann die Konturplatte 4 bei einer Verwendung von Siliziumcarbid als Werkstoff zudem
durch Erodieren hergestellt werden.
1. Beleimungsvorrichtung für eine Maschine zur Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden
Industrie mit
- einer wenigstens zweiteiligen Auftragsdüse (1) mit
- einem Düsenkopf (2), und
- einer Verschlussplatte (3), wobei
- an dem Düsenkopf (2) und/oder an der Verschlussplatte (3) mehrere seitlich offene
Austrittskanäle (7) vorgesehen sind, welche über die Verschlussplatte (3) und/oder
den Düsenkopf (2) seitlich verschlossen sind und in zur Außenseite hin offene Austrittsschlitze
(10) münden, wobei
- die Austrittskanäle (7) individuell nach einem aufzutragenden Auftragsbild eines
Leimes auf einen Umhüllungsstreifen (15) geformt und über Strömungskanäle (6) strömungstechnisch
mit einem Leimreservoir verbunden sind, wobei
- eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche die Leimzufuhr aus dem Leimreservoir
durch die Strömungskanäle (6) in die Austrittskanäle (7) individuell steuert,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austrittskanäle (7) an dem Düsenkopf (2) und/oder an der Verschlussplatte (3)
an einer auswechselbaren Konturplatte (4) vorgesehen sind.
2. Beleimungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austrittskanäle (7) an der Konturplatte (4) durch offene Fenster gebildet sind,
welche in einer Befestigungsstellung der Konturplatte (7) an der Auftragsdüse (1)
an einer Seite durch den Düsenkopf (2) und an der anderen Seite durch die Verschlussplatte
(3) verschlossen sind.
3. Beleimungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fenster zur Außenseite hin durch jeweils einen Steg (8) begrenzt sind, welcher
eine geringere Dicke (D2) als die Dicke (D1) der Konturplatte (4) aufweist.
4. Beleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Konturplatte (4) eine höhere Härte als der Düsenkopf (2) und/oder die Verschlussplatte
(3) aufweist.
5. Beleimungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Konturplatte (4) aus einer Keramik oder einem Hartmetall gebildet ist.
6. Beleimungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Konturplatte (4) Befestigungsansätze (11) vorgesehen sind, welche derart
positioniert sind, dass die Konturplatte (4) in einer Befestigungsstellung an der
Auftragsdüse (1) derart ausgerichtet ist, dass die Strömungskanäle (6) in die Austrittskanäle
(7) münden.
7. Konturplatte (4) für eine Auftragsdüse (1) einer Beleimungsvorrichtung für eine Maschine
zur Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Konturplatte (4) individuell für ein aufzutragendes Auftragsbild eines Leimes
auf einen Umhüllungsstreifen (15) geformte Austrittskanäle (7) vorgesehen sind.
8. Konturplatte (4) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Austrittskanäle (7) durch Fenster gebildet sind.
9. Konturplatte (4) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fenster zur Außenseite hin durch jeweils einen Steg (8) begrenzt sind, welcher
eine geringere Dicke (D2) als die Dicke (D1) der Konturplatte (4) aufweist.
10. Konturplatte (4) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Konturplatte (4) aus einer Keramik oder einem Hartmetall gebildet ist.