Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzanordnung zum Falzen eines Dosendeckels an einen
Dosen körper.
Stand der Technik
[0002] Weil auf dem Gebiet der Dosenverschließung auch im deutschsprachigen Raum häufig
die Bezeichnungen aus dem englischen Sprachraum verwendet werden, sind im Folgenden
teilweise auch die jeweiligen entsprechenden englischen Begriffe in Klammern zusätzlich
angegeben oder sie werden im Text synonym verwendet.
[0003] Bei der Abfüllung von Getränkedosen durchlaufen die Dosen nach der Befüllung einen
Dosenverschließer in Form einer Falzvorrichtung (engl. Seamer), wobei die befüllten
Dosenkörper über einen Zuführweg einlaufen und über einen weiteren Zuführweg Dosendeckel
einlaufen. Die Falzvorrichtung weist üblicherweise mehrere karussellförmig angeordnete
gleichartige Stationen, sogenannte Falzstationen auf (im Folgenden auch Falzanordnung
genannt), in denen jeweils eine Dose mit einem Deckel verschlossen wird. Die Deckel
werden dabei auf die Dosen geführt und mit einem Auswurfblock (engl. Knockout Pad)
eines Falzfutters darauf gehalten. Dieser Auswurfblock ist so ausgestaltet, dass im
Bereich, der in Kontakt mit dem Dosendeckel kommt, ein Halteelement (z.B. eine Platte)
ausgeformt ist. Dieses Halten dient auch der Fixierung der Dosen gegen ein Ausbrechen
aus der von den Dosen in dem Verschließer durchlaufenen Kreisbahn aufgrund der Zentrifugalkraft.
In dem Verschließer werden dabei die Dosen mit dem Deckel randseitig mittels Verschließrollen
gefalzt und somit verschlossen. In der Regel dreht sich dabei die Dose mit dem Deckel
zusätzlich um die eigene Symmetrieachse.
[0004] Die Knockout Pads befinden sich innerhalb des Falzfutters (engl. Chuck) und sind
relativ zum Chuck vertikal beweglich. Beim Falzen eines Dosendeckels an einen Dosenkörper
(auch als Bördeln eines Deckels mit einem Dosenkörper bezeichnet) laufen die Dosen
in dem karussellartig gestalteten Maschinenbereich um eine Rotationsachse. Am Umfang
sind die Einheiten aus Chuck (inkl. Knockout Pad) und jeweils 2 Verschließrollen angeordnet.
Je nach Bauform des Verschließers sind üblicherweise zwischen 4 und 12 Einheiten angeordnet.
Beim Umlaufen des Karussells wird der Deckel auf den Dosenkörper gelegt, der befüllte
Dosenkörper mit dem Deckel gegen den Chuck angehoben, die Bördelung nacheinander von
erster und zweiter Verschließrolle ausgeführt. Zum Ende des Umlaufes wird die befüllte
Dose wieder abgesenkt und aus dem Chuck ausgefädelt. Je nach Arbeitsgeschwindigkeit
entstehen relativ hohe Fliehkräfte, die die Dose nach außen werfen können und ggf.
zu Betriebsunterbrechungen führen können. Um dies zu vermeiden werden die genannten
Knockout Pads eingesetzt, die die Absenkungsbewegung der befüllten Dose mit ausführen
und durch beständigen leichten Druck, beispielsweise auf den zentralen Bereich des
Dosendeckels, während des Absenkens den Fliehkräften entgegenwirken. Zur problemlosen
Funktion ist jedoch eine sehr genaue Gestaltung und Einstellung der Knockout Pads
erforderlich.
[0005] Die ausgeübte Kraft wird dabei über einen vorbestimmten, eingestellten Hubweg des
Knockout Pads definiert (im Zusammenwirken mit den elastischen Eigenschaften des Deckels
und der Dose), was bereits bei geringen Abweichungen der Dosen- bzw. Deckeldimensionen
von den für den eingestellten Hubweg zugrunde gelegten Dimensionen zu Schäden führen
kann, beispielsweise wenn der Andruck zu groß wird, bzw. es können Störungen der Verschließvorrichtung
aufgrund einer mangelhaften Lokalisierung der Dose auftreten, wenn der Andruck zu
gering ist. Bei einem zu geringen Hub der von oben auf den Deckel drückenden Halteplatte
erfolgt nur eine ungenügende Fixierung der Dose. Wenn der Hub zu groß ist, erfolgt
eine Verbiegung des Deckels, die ebenfalls nicht erwünscht ist. Bei bestimmten Deckelarten
kann es sogar zu einer Zerstörung von im Deckel angeordneten Öffnungseinrichtungen
zum Öffnen der Dose kommen.
[0006] Bei größeren Abweichung von einem eingestellten Dosentypus aufgrund von verschiedenen
zu falzenden Dosen- bzw. Deckeltypen sind zeitaufwändige Umbau- und/oder Justierarbeiten
für die Einstellung des Hubwegs der Knockout Pads notwendig. Infolge von Produktinnovation
ergeben sich mittlerweile nämlich viele unterschiedliche Ausgestaltungen der Dosendeckel,
besonders in Bezug auf die Höhenlage der Kontaktpunkte bzw. Kontaktflächen des Deckels
an denen das Knockout Pad ansetzt.
Beschreibung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Falzanordnung zum Falzen eines Dosendeckels
an einen Dosenkörper nach Anspruch 1.
[0009] Die erfindungsgemäße Falzanordnung zum Falzen eines Dosendeckels an einen Dosenkörper
umfasst ein Falzfutter und einen relativ zum Falzfutter in einer axialen Richtung
des Falzfutters bewegbaren Auswurfblock, wobei der Auswurfblock ein federnd angeordnetes
Halteelement umfasst.
[0010] Die erfindungsgemäße Falzanordnung hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil,
dass auf den Dosendeckel eine durch die Federkraft der Anordnung bestimmte Kraft ausgeübt
wird (und die ausgeübte Kraft nicht durch den festgelegten Hubweg bestimmt wird wie
im Stand der Technik). Der Kontakt mit dem Dosendeckel wird im federnden Bereich durchgeführt
(also beispielsweise nicht bis zum Ende des Federwegs mit einem harten Anschlag),
so dass die auf den Deckel ausgeübte Kraft durch die Federung definiert wird, beispielsweise
durch die Federkonstante einer Feder und durch die durch den eingestellten Hubweg
festgelegte Ruhelage / Vorspannung bei Kontaktierung.
[0011] Die erfindungsgemäße Falzanordnung kann somit dahingehend weitergebildet werden,
dass das Halteelement zum Ausüben einer durch eine Federkraft der federnden Anordnung
bestimmten Kraft auf einen Dosendeckel vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Hubweg
des Auswurfblocks so eingestellt, dass die Kontaktierung des Halteelements und des
Dosendeckels in einem mittleren Bereich des zur Verfügung stehenden Federwegs erfolgt.
Dementsprechend liegt auch die ausgeübte Federkraft in einem mittleren Bereich der
zur Verfügung stehenden Federkraftbereichs. Damit besteht in beide Richtungen von
der Mittellage ein Anpassungs- bzw. Ausweichspielraum, also eine "weiche" Kraftbeaufschlagung
im Gegensatz zur "harten" Kraftbeaufschlagung gemäß Stand der Technik.
[0012] Der Auswurfblock kann an einer Auswurfstange angeordnet sein, und die Auswurfstange
kann zusammen mit dem Auswurfblock in der axialen Richtung relativ zum Falzfutter
bewegbar sein. Dies stellt eine einfache Möglichkeit dar, das gefederte Haltelement
gegenüber dem Falzfutter zu bewegen.
[0013] Die erfindungsgemäße Falzanordnung kann dahingehend weitergebildet werden, dass der
Auswurfblock weiterhin ein Befestigungselement umfasst, wobei das Befestigungselement
an der Auswurfstange befestigt ist. Der Auswurfblock kann auf diese Weise fest mit
der Auswurfstange verbunden werden.
[0014] Dies kann wiederum dadurch weitergebildet werden, dass das Halteelement relativ zu
dem Befestigungselement federnd gelagert ist. Die erfindungsgemäße federnde Anordnung
des Halteelements wird somit zwischen dem fest mit der Auswurfstange verbundenen Befestigungselement
und dem Halteelement realisiert.
[0015] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann das Halteelement drehbar um eine in der axialen
Richtung verlaufende Drehachse gegenüber dem Befestigungselement angeordnet sein.
Auf diese Weise kann eine während des Verschließens notwendige Drehung gegenüber dem
Befestigungselement bzw. der Auswurfstange erfolgen. Gemäß Stand der Technik wird
eine solche Drehung nur durch Drehung der Auswurfstange zusammen mit dem Knockout
Pad bewirkt.
[0016] Weiterhin kann ein Hebeelement vorgesehen sein, wobei während eines Falzvorgangs
der Dosenkörper mit dem Dosendeckel zwischen dem Hebeelement und dem Falzfutter angeordnet
ist. Mit dem Hebeelement kann der Dosenkörper (ggf. zusammen mit dem Dosendeckel)
angehoben und gegen das Falzfutter gedrückt werden.
[0017] Während des Falzvorgangs kann mit dem Haltelement des Auswurfblocks die Federkraft
der federnden Anordnung von ober auf den Dosendeckel ausgeübt werden, um diesen auf
dem Dosenkörper zu lokalisieren.
[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann der Auswurfblock und/oder die Auswurfstange
während eines Auswurfvorgangs synchron mit dem Hebeelement bewegt werden, wobei mit
dem Haltelement des Auswurfblocks die Federkraft der federnden Anordnung auf den Dosendeckel
von oben ausübbar ist und mit dem Hebeelement eine gleich große Gegenkraft auf den
Dosenkörper von unten ausübbar ist. Auf diese Weise kann der Dosenkörper mit dem Dosendeckel
auf einem definierten Weg zu dem Falzfutter hinbewegt werden und/oder nach dem Falzen
von dem Falzfutter wegbewegt werden.
[0019] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass zwischen dem Halteelement und der Auswurfstange
oder zwischen dem Haltelement und dem Befestigungselement wenigstens eine Feder, insbesondere
wenigstens eine Spiralfeder, vorgesehen ist. Eine oder mehrere Federn (Spiralfedern)
können die federnde Anordnung bereitstellen. Beispielsweise kann eine Spiralfeder
eingesetzt werden, die an einem Ende das Befestigungselement und an einem dazu gegenüberliegenden
Ende das Haltelement in einem jeweiligen Umfangsbereich kontaktiert. Alternativ oder
zusätzlich kann auch eine Elastomerfeder (z.B. in Form eines Gummirings) oder eine
Schenkelfeder zum Bereitstellen der federenden Anordnung des Halteelements vorgesehen
sein.
[0020] Gemäß einer anderen Weiterbildung beträgt die Federkraft der federnden Anordnung
des Halteelements zwischen 10 und 50 N und/oder liegt ein Federweg des federnd angeordneten
Halteelements zwischen 0,2 und 2,0 mm. Dieses sind bevorzugte Werte, die zum einen
eine sichere Halterung des Dosendeckels bzw. der gefalzten Dose bereitstellen und
zum anderen eine Beschädigung des Deckels oder der Dose vermeiden.
[0021] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass die Falzanordnung weiterhin wenigstens
eine Falzrolle, insbesondere zwei Falzrollen, umfasst.
[0022] Die Erfindung stellt weiterhin eine Falzvorrichtung bereit, die Folgendes umfasst:
ein Karussell mit einer Vielzahl von erfindungsgemäßen Falzanordnungen oder gemäß
einer der Weiterbildungen; einen ersten Zulauf für Dosenkörper, insbesondere mit einem
Produkt gefüllte Dosenkörper, zum Karussell; einen zweiten Zulauf für Dosendeckel
zum Karussell; und einen Auslauf für gefalzte Dosen vom Karussell.
[0023] Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Falzen eines
Dosendeckels an einen Dosenkörper gemäß Anspruch 14.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Falzen eines Dosendeckels an einen Dosenkörper
umfasst die Schritte: Zuführen des Dosendeckels und des Dosenkörpers an eine Falzanordnung
einer Falzvorrichtung; Positionieren des Dosendeckels auf den Dosenkörper; Positionieren
des Dosenkörpers auf einem Hebeelement; Ausüben einer Federkraft auf den Dosendeckel
mit einem federnd angeordneten Halteelement eines relativ zu einem Falzfutter in einer
axialen Richtung des Falzfutters bewegbaren Auswurfblocks; Falzen des Dosendeckels
an den Dosenkörpers mittels wenigstens einer Falzrolle, insbesondere mit zwei Falzrollen,
und dem Falzfutter; synchrones Absenken des Auswurfblocks und des Hebeelements unter
Beibehaltung der Federkraft auf den Dosendeckel; Abheben des Auswurfblocks vom Dosendeckel;
und Ausleiten der gefalzten Dose aus der Falzvorrichtung.
[0025] Weiterhin betrifft die Erfindung somit ein Verfahren zum Falzen eines Dosendeckels
an einen Dosenkörper mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0026] Die genannten Weiterbildungen können einzeln eingesetzt oder wie beansprucht geeignet
miteinander kombiniert werden.
[0027] Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen sowie Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es versteht sich,
dass die Ausführungsformen nicht den Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen.
Es versteht sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen
Merkmale auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0028]
- Fig. 1 A, B
- zeigt eine Falzanordnung gemäß dem Stand der Technik.
- Fig. 2 A, B, C
- zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzanordnung
Ausführungsformen
[0029] Fig. 1A, B zeigt eine Falzanordnung 100 gemäß dem Stand der Technik.
[0030] Die dargestellte Falzanordnung 100 (seamer) nach dem Stand der Technik dient dem
Falzen / Bördeln des Randes eines metallischen Dosendeckels 11 mit dem oberen Rand
eines metallischen Dosenkörpers 12 (mit anderen Worten: Falzen des Dosendeckels 11
an den Dosenkörper 12), um eine verschlossene Dose 10, beispielsweise eine Getränkedose,
bereitzustellen. Die Falzanordnung 100 umfasst ein Falzfutter 20 (chuck) und einen
relativ zum Falzfutter 20 in einer axialen Richtung des Falzfutters 20 bewegbaren
Auswurfblock 50 (knockout pad). Der Auswurfblock 50 ist an einer Auswurfstange 40
fixiert, und die Auswurfstange 40 kann zusammen mit dem Auswurfblock 50 in der axialen
Richtung relativ zum Falzfutter 20 bewegt werden.
[0031] Der Dosenendeckel 11 wird unter Verwendung des bekannten Doppelfalzverfahrens auf
den Dosenkörper 12 gefalzt. Der doppelte Falzvorgang wird typischerweise an einer
Falzvorrichtung mit einer Mehrzahl von Falzanordnungen 100 durchgeführt. Jede Falzanordnungen
100 enthält ein solches (drehbares) Falzfutter 20, das als ein Amboss dient, um den
Dosenkörper 12 zu stützen, während zwei drehbare Falzrollen 30 unter Verwendung einer
speziellen Rillengeometrie die Falzung durchführen, wobei ein üblicher Doppelfalz
hergestellt wird. Das Auswerfen der gefalzten Dose 10 wird durch die Verwendung des
Auswurfblocks 50 erreicht, der auf den Dosendeckel 11 einwirkt, um die Dose 10 aus
dem Eingriff mit dem Falzfutter 20 heraus zu bringen. Dabei wird die Dose von unten
durch ein Hebeelement 60 gestützt.
[0032] Nachteilig ist dabei, dass eine fehlerhafte Einstellung des Hubwegs der Auswurfstange
40 mit dem Auswurfblock 50 einerseits die Deckel beschädigen oder andererseits die
Funktion des Auswurfblocks 50 einschränken kann, was zu Produktionsstörungen führen
kann. Beispielsweise können Öffnungselemente 15 am Dosendeckel 11, die der Öffnung
der geschlossenen Dose durch einen Benutzer dienen, beschädigt werden. Im Falle von
herkömmlichen Getränkedosen kann beispielsweise der Niet, mit dem der Tab zum Öffnen
befestigt ist, beschädigt werden. Andersartige Beschädigungen können insbesondere
bei wiederverschließbaren Dosen auftreten, da zum Teil Kunststoffelement eingesetzt
werden. Außerdem können bei einem Wechsel zwischen verschiedenen Deckeltypen- wie
bereits eingangs erwähnt - durch Tausch von Teilen oder aufgrund der Notwendigkeit
einer Änderung von Einstellungen Umrüstzeiten anfallen.
[0033] Figuren 2A, B, C zeigen eine erfindungsgemäße Falzanordnung 200.
[0034] Die erfindungsgemäße Falzanordnung 200 zum Falzen eines Dosendeckels 11 an einen
Dosenkörper 12 umfasst ein Falzfutter 20 und einen relativ zum Falzfutter 20 in einer
axialen Richtung des Falzfutters 20 bewegbaren Auswurfblock 50, wobei der Auswurfblock
50 ein federnd angeordnetes Halteelement 51 umfasst. Der Auswurfblock 50 ist an einer
Auswurfstange 40 angeordnet, und die Auswurfstange 40 ist zusammen mit dem Auswurfblock
50 in der axialen Richtung relativ zum Falzfutter 20 bewegbar. Der Auswurfblock 50
umfasst weiterhin ein Befestigungselement 52, wobei das Befestigungselement 52 an
der Auswurfstange 40 befestigt ist. Das Halteelement 51 ist relativ zu dem Befestigungselement
federnd gelagert. Die erfindungsgemäße federnde Anordnung des Halteelements wird somit
zwischen dem fest mit der Auswurfstange 40 verbundenen Befestigungselement 52 und
dem Halteelement 51 realisiert.
[0035] Zwischen dem Haltelement 51 und dem Befestigungselement 52 ist wenigstens eine Feder
55, vorgesehen (alternativ dazu zwischen dem Halteelement 51 und der Auswurfstange
40). Eine oder mehrere Federn (Spiralfedern) können die federnde Anordnung bereitstellen.
Beispielsweise kann wie in dieser Ausführungsform eine Spiralfeder 55 eingesetzt werden,
die an einem Ende das Befestigungselement 52 und an einem dazu gegenüberliegenden
Ende das Haltelement 51 in einem jeweiligen Randbereich kontaktiert.
[0036] Die Federkraft der federnden Anordnung des Halteelements 51 kann zwischen 10 und
50 N liegen. Der Federweg des federnd angeordneten Halteelements 51 kann zwischen
0,2 und 2,0 mm liegen. Dieses sind bevorzugte Werte, die zum einen eine sichere Halterung
des Dosendeckels 11 bzw. der gefalzten Dose 10 bereitstellen und zum anderen eine
Beschädigung des Deckels 11 oder der Dose 10 vermeiden.
[0037] Der Kontakt des Haltelements 51 mit dem Dosendeckel 11 wird im einem federnden Bereich
durchgeführt, so dass die auf den Deckel 11 ausgeübte Kraft durch die Federung definiert
wird, in dieser Ausführungsform durch die Federkonstante einer Feder 55 und durch
die mit dem eingestellten Hubweg festgelegte Ruhelage / Vorspannung bei Kontaktierung.
Das Halteelement 51 ist zum Ausüben einer durch die Federkraft der Feder 55 bestimmten
Kraft auf einen Dosendeckel 11 vorgesehen. Der Hubweg des Auswurfblocks 50 so eingestellt,
dass die Kontaktierung des Halteelements 51 und des Dosendeckels 11 in einem mittleren
Bereich des zur Verfügung stehenden Federwegs (siehe Doppelpfeil) erfolgt. Dementsprechend
liegt auch die ausgeübte Federkraft in einem mittleren Bereich der zur Verfügung stehenden
Federkraftbereichs. Damit besteht in beide Richtungen von der Mittellage ein Anpassungs-
bzw. Ausweichspielraum.
[0038] Weiterhin ist ein Hebeelement 60 vorgesehen, wobei während eines Falzvorgangs der
Dosenkörper 12 mit dem Dosendeckel 11 zwischen dem Hebeelement 60 und dem Falzfutter
20 angeordnet ist. Mit dem Hebeelement 60 kann der Dosenkörper 12 (ggf. zusammen mit
dem Dosendeckel 11) angehoben und gegen das Falzfutter 20 gedrückt werden. Während
des Falzvorgangs kann mit dem Haltelement 51 des Auswurfblocks 50 die Federkraft der
federnden Anordnung (durch die Feder 55) von oben auf den Dosendeckel 11 ausgeübt
werden, um den Dosendeckel 11 auf dem Dosenkörper 12 zu halten.
[0039] Der Auswurfblock 50 kann zusammen mit der Auswurfstange 40 während eines Auswurfvorgangs
synchron mit dem Hebeelement 60 bewegt werden, wobei mit dem Haltelement 51 des Auswurfblocks
50 die Federkraft der federnden Anordnung von oben auf den Dosendeckel 11 ausgeübt
wird und mit dem Hebeelement 60 eine gleich große Gegenkraft auf den Dosenkörper 12
von unten ausgeübt wird. Auf diese Weise kann der Dosenkörper 12 mit dem Dosendeckel
11 auf einem definierten Weg zu dem Falzfutter 20 hinbewegt werden und nach dem Falzen
von dem Falzfutter 20 als gefalzte Dose 10 wieder wegbewegt werden (siehe Fig. 2B).
Nachdem auf diese Weise die gefalzte Dose 10 aus dem Falzfutter 20 herausgeführt wurde
wird die zwischen dem Haltelement 51 und dem Hebeelement 60 eingespannte Dose 10 durch
Anheben des Haltelements 51 (mittels Anheben der Auswurfstange 40) freigegeben (siehe
Fig. 2C), um sie danach aus der Falzanordnung 200 und anschließend auch aus der Falzvorrichtung
auszuleiten.
[0040] Die dargestellten Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft und der vollständige
Umfang der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
1. Falzanordnung zum Falzen eines Dosendeckels an einen Dosenkörper, umfassend:
ein Falzfutter;
einen relativ zum Falzfutter in einer axialen Richtung des Falzfutters bewegbaren
Auswurfblock;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auswurfblock ein federnd angeordnetes Halteelement umfasst.
2. Falzanordnung nach Anspruch 1, wobei das Halteelement zum Ausüben einer durch eine
Federkraft der federnden Anordnung bestimmten Kraft auf einen Dosendeckel ausgebildet
ist.
3. Falzanordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Auswurfblock an einer Auswurfstange
angeordnet ist, und die Auswurfstange zusammen mit dem Auswurfblock in der axialen
Richtung relativ zum Falzfutter bewegbar ist.
4. Falzanordnung nach Anspruch 3, wobei der Auswurfblock weiterhin ein Befestigungselement
umfasst, wobei das Befestigungselement an der Auswurfstange befestigt ist.
5. Falzanordnung nach Anspruch 4, wobei das Halteelement relativ zu dem Befestigungselement
federnd gelagert ist.
6. Falzanordnung nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Halteelement drehbar um eine in der
axialen Richtung verlaufende Drehachse gegenüber dem Befestigungselement angeordnet
ist.
7. Falzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiterhin ein Hebeelement umfassend,
wobei während eines Falzvorgangs der Dosenkörper mit dem Dosendeckel zwischen dem
Hebeelement und dem Falzfutter angeordnet ist.
8. Falzanordnung nach Anspruch 7, wobei während des Falzvorgangs mit dem Haltelement
des Auswurfblocks die Federkraft der federnden Anordnung auf den Dosendeckel von oben
ausübbar ist.
9. Falzanordnung nach Anspruch 7 oder 8, wobei der Auswurfblock und/oder die Auswurfstange
während eines Auswurfvorgangs synchron mit dem Hebeelement bewegbar sind, wobei mit
dem Haltelement des Auswurfblocks die Federkraft der federnden Anordnung auf den Dosendeckel
von oben ausübbar ist und mit dem Hebeelement eine gleich große Gegenkraft auf den
Dosenkörper von unten ausübbar ist.
10. Falzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei in Kombination mit Anspruch
2 zwischen dem Halteelement und der Auswurfstange oder in Kombination mit Anspruch
3 zwischen dem Haltelement und dem Befestigungselement wenigstens eine Feder, insbesondere
wenigstens eine Spiralfeder oder eine Elastomerfeder oder eine Schenkelfeder, vorgesehen
ist.
11. Falzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Federkraft der federnden
Anordnung des Halteelements zwischen 10 und 50 N beträgt und/oder wobei ein Federweg
des federnd angeordneten Halteelements zwischen 0,2 und 2,0 mm liegt.
12. Falzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, weiterhin wenigstens eine Falzrolle,
insbesondere zwei Falzrollen, umfassend.
13. Falzvorrichtung, umfassend:
ein Karussell mit einer Vielzahl von Falzanordnungen nach einem der Ansprüche 1 bis
12;
einen ersten Zulauf für Dosenkörper, insbesondere mit einem Produkt gefüllte Dosenkörper,
zum Karussell;
einen zweiten Zulauf für Dosendeckel zum Karussell; und
einen Auslauf für gefalzte Dosen vom Karussell.
14. Verfahren zum Falzen eines Dosendeckels an einen Dosenkörper, umfassend die Schritte:
Zuführen des Dosendeckels und des Dosenkörpers an eine Falzanordnung einer Falzvorrichtung;
Positionieren des Dosendeckels auf den Dosenkörper;
Positionieren des Dosenkörpers auf einem Hebeelement;
Ausüben einer Federkraft auf den Dosendeckel mit einem federnd angeordneten Halteelement
eines relativ zu einem Falzfutter in einer axialen Richtung des Falzfutters bewegbaren
Auswurfblocks;
Falzen des Dosendeckels an den Dosenkörpers mittels wenigstens einer Falzrolle, insbesondere
mit zwei Falzrollen, und dem Falzfutter;
synchrones Absenken des Auswurfblocks und des Hebeelements unter Beibehaltung der
Federkraft auf den Dosendeckel;
Abheben des Auswurfblocks vom Dosendeckel; und
Ausleiten der gefalzten Dose aus der Falzvorrichtung.
15. Verwendung einer Falzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Falzen eines
Dosendeckels an einen Dosenkörper.