[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement-Transfermaterial mit einem Sicherheitselement-Schichtverbund,
der eine Vielzahl von Schichten aufweist, und einem temporären Träger, der mit dem
Sicherheitselement-Schichtverbund abtrennbar verbunden ist, zur Übertragung von Sicherheitselementen
auf einen Wertgegenstand, wie ein Sicherheitspapier, ein Wertdokument oder einen Markenartikel,
zur Echtheitssicherung des Wertgegenstands. Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren
zur Herstellung des Sicherheitselement-Transfermaterials.
[0002] Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel oder Wertdokumente, insbesondere Banknoten,
werden oft mit Sicherheitselementen ausgestattet, die eine Überprüfung der Echtheit
des Wertgegenstands erlauben und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion
dienen. Häufig werden die dafür verwendeten Sicherheitselemente nicht einzeln, sondern
in Form von Transferbändern mit einer Vielzahl von jeweils als Transferelement ausgebildeten
Sicherheitselementen bereitgestellt. Kennzeichnend für Transferbänder ist, dass die
Sicherheitselemente auf einer Trägerschicht vorbereitet werden, wobei die Reihenfolge
der Schichten der Transferelemente umgekehrt sein muss, wie sie später auf dem zu
schützenden Gegenstand vorliegen soll. Die Trägerschicht wird beim Transfer typischerweise
von dem Schichtaufbau der Sicherheitselemente abgezogen. Auf der der Trägerschicht
entgegengesetzten Seite weisen die Transferbänder eine Klebeschicht auf, meist aus
einem Heißsiegelklebstoff, der bei der Übertragung der Sicherheitselemente schmilzt
und die Sicherheitselemente mit dem zu sichernden Gegenstand verklebt. Das Transferband
wird mit der Heißsiegelklebeschicht auf den Gegenstand aufgelegt und mittels eines
beheizten Transferstempels oder einer Transferrolle angepresst und in der Umrissform
des erhitzten Transferstempels auf den Gegenstand übertragen. Transferelemente, Transferbänder
und die Übertragung von Transferelementen auf Zielsubstrate sind beispielsweise in
der
EP 0 420 261 B1 und in der
WO 2005/108108 A2 beschrieben.
[0003] Anstelle der Formgebung der Transferelemente durch den Transferstempel beim Übertragungsprozess
können die einzelnen Transferelemente auch bereits auf dem Transferband in der gewünschten
Umrissform vorgefertigt vorliegen. Die Vorfertigung getrennter Einzel-Sicherheitselemente
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Sicherheitselemente einen Schichtaufbau haben,
der eine exakte Durchtrennung des gesamten Schichtaufbaus während des Transferprozesses
schwierig macht. Dies ist in aller Regel dann der Fall, wenn der Schichtaufbau des
zu übertragenden Sicherheitselements ein Trägersubstrat, beispielsweise eine Kunststofffolie,
enthält. Trägersubstrate innerhalb des Schichtaufbaus von Sicherheitselementen sind
erforderlich, wenn die Sicherheitselemente besonders stabil ausgebildet werden müssen,
beispielsweise wenn sie selbsttragend sein müssen, weil sie zum Verschließen einer
durchgehenden Öffnung in dem zu sichernden Gegenstand verwendet werden sollen. Je
nach Gegenstand und Größe der zu verschließenden Öffnung können dabei hohe Anforderungen
an die Stabilität der Sicherheitselemente gestellt werden. Banknoten beispielsweise
sind während ihrer Umlaufdauer hohen Beanspruchungen ausgesetzt, werden abgegriffen,
geknickt und sind unter Umständen Nässe ausgesetzt. Die Sicherheitselemente müssen
diesen Beanspruchungen genauso standhalten können wie das Banknotenpapier selbst,
da ansonsten die Gefahr bestünde, dass nach einer gewissen Umlaufzeit die durchgehende
Öffnung in der Banknote freigelegt wird.
[0004] Im Stand der Technik ist bekannt, für ein Herauslösen eines Patch aus einem Transferfolienverbund
mittels entsprechend geformter Siegelbleche z.B. Stanzlinien als Sollbruchstellen
vorzusehen (siehe z.B. die
WO 2013/190048 A1).
[0005] Des Weiteren ist im Stand der Technik bekannt, bei einem ausreichend stabilen Folienverbund
die Patch-Form bereits vor der Applikation einzustanzen und die Folien zu entgittern
(siehe z.B. die
WO 2010/031543 A1). Die Figur 5 veranschaulicht das aus dem Stand der Technik
WO 2010/031543 A1 bekannte Vorgehen, bei dem in den mit der Bezugsnummer 51 bezeichneten Transferfolienverbund
mit einer Stanze die Patch-Formen bzw. Patch-Umrisse 52 gestanzt werden. Danach erfolgt
der Schritt des Entgitterns 56, d.h. der Teil des Transferfolienverbunds, der außerhalb
der Patch-Umrisse 52 liegt, wird abgelöst. Auf diese Weise wird zunächst, als Zwischenprodukt,
ein breites Transferband 53 erhalten, auf dem die einzelnen Transferelemente 54 in
der gewünschten Umrissform vorgefertigt vorliegen. Das breite Transferband 53 wird
anschließend in einzelne, schmale Transferbänder, nämlich Streifen 55, geschnitten,
wobei entlang der Breite der Streifen 55 jeweils ein Patch 54 angeordnet ist. Die
Streifen 55 können danach auf Spulen aufgewickelt werden. Später, im Zuge der Herstellung
eines Wertdokuments, können die einzelnen Transferpatche von den auf die Spulen aufgewickelten
Streifen 55 auf die jeweiligen Wertdokumentsubstrate aufgebracht bzw. appliziert werden.
[0006] Ein wesentlicher Nachteil des in der Figur 5 gezeigten Verfahrens nach dem Stand
der Technik ist darin zu sehen, dass das Entgittern 56 mit einem relativ hohen Materialverlust
behaftet ist. Das zu entfernende Gitter muss eine ausreichende Stabilität aufweisen,
d.h. es wird eine gewisse Mindestbreite zwischen den entstehenden Transferelementen
bzw. Transferpatches benötigt, damit das Gitter im Schritt des Entgitterns nicht reißt.
So kann es z.B. nötig sein, dass das Gitter z.B. eine Mindestbreite von 3 mm zwischen
den entstehenden Transferelementen aufweist. Sind die Transferelemente z.B. 15 mm
breit, ergibt sich eine Streifenbreite von 18 mm, von denen letztlich nur 15 mm tatsächlich
genutzt werden. Die 3 mm für das Gitter verursachen unerwünschte Kosten, weil man
in diesem Beispiel 3/18 = 1/6 = 16,7 % der hergestellten Folie für das Gitter opfern
muss.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik
zu vermeiden und einen Weg zur Kostenreduzierung bei der Bereitstellung eines Sicherheitselement-Transfermaterials
in Form eines Endlosmaterials aufzufinden. Insbesondere soll aus derselben Menge Folie
letztlich eine größere Menge an Transferelementen erhalten werden.
[0008] Die Aufgabe wird durch das Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselement-Transfermaterials
und durch das daraus erhältliche Sicherheitselement-Transfermaterial gemäß den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Spezielle Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen
abhängigen Ansprüchen angegeben.
Zusammenfassung der Erfindung
[0009]
1. (Erster Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselement-Transfermaterials,
das einen Sicherheitselement-Schichtverbund mit zu übertragenden Sicherheitselementen,
nämlich Transferelementen, und einen temporären Träger aufweist, umfassend
- a) den Schritt des Bereitstellens eines Sicherheitselement-Schichtverbunds auf dem
temporären Träger in Form eines Endlosbandes mit einer Längsrichtung entlang des Bandes
und einer dazu senkrechten Querrichtung;
- b) den Schritt des Versehens des Sicherheitselement-Schichtverbunds mit eingeschnittenen
Umrisslinien, sodass eine sich in Längsrichtung wiederholende Folge zueinander beabstandet
vorliegender Transferelement-Gruppen erzeugt werden und die Transferelement-Gruppen
jeweils durch eine in Querrichtung parallel und aneinander angrenzend vorliegende
Mehrzahl an Transferelementen gebildet sind und jede der einzelnen Transferelement-Gruppen
von einer oberen und einer unteren, jeweils in Querrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinie, und zwei seitlichen, in Längsrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinien umgeben sind;
- c) den Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt wird;
- d) den Schritt des Schneidens des erhaltenen Endlosbandes zu einer der Mehrzahl entsprechenden
Anzahl an Endlosbändern mit Transferelementen, bei denen sich in Querrichtung jeweils
nur ein Transferelement befindet.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 1, wobei im Schritt c) das überschüssige
Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds außerhalb der Transferelement-Gruppen
einerseits in Form von entlang der Querrichtung verlaufenden Streifen gebildet ist,
die zwischen der sich in Längsrichtung wiederholenden Folge zueinander beabstandet
vorliegender Transferelement-Gruppen angeordnet sind, und andererseits in Form von
zwei seitlichen, entlang der Längsrichtung verlaufenden Streifen gebildet ist.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 1 oder 2, wobei
- der Sicherheitselement-Schichtverbund eine Vielzahl von Schichten aufweist, wozu mindestens
eine Merkmalsschicht, optional ein permanentes Trägersubstrat, und eine Blickschicht
gehören, wobei die Blickschicht die Schicht ist, die nach der Übertragung eines Sicherheitselements
auf einen Wertgegenstand einem Betrachter zugewandt ist, und wobei die Blickschicht
mit der Merkmalsschicht oder dem optionalen permanenten Trägersubstrat identisch sein
kann; und
- der temporäre Träger mit der Blickschicht des Sicherheitselement-Schichtverbunds abtrennbar
verbunden ist.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 3, wobei der
temporäre Träger einen Trägerschichtverbund aufweist, der aus einem ersten und einem
zweiten temporären Trägersubstrat, die mittels einer Klebstoffschicht unlösbar verklebt
sind, besteht.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 3, wobei die
die eingeschnittenen Umrisslinien bildenden Schnitte gegebenenfalls teilweise in den
temporären Träger eindringen.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 4, wobei die die eingeschnittenen
Umrisslinien bildenden Schnitte gegebenenfalls das erste temporäre Trägersubstrat
teilweise oder vollständig durchtrennen und gegebenenfalls die Klebstoffschicht teilweise
oder vollständig durchtrennen, in das zweite temporäre Trägersubstrat aber nicht eindringen,
sodass der temporäre Träger als vollständiger Trägerschichtverbund abgetrennt werden
kann.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 6, wobei die
Merkmalsschicht eine Prägelackschicht aufweist, die gegebenenfalls mit einer oder
mehreren der folgenden Schichten versehen ist, nämlich einer Metallschicht, einer
auf einer Metalleffektfarbe basierenden Schicht, einer auf Farbpigmenten oder Fluoreszenzpigmenten
basierenden Schicht, einer Flüssigkristall-Schicht, einer einen Farbkippeffekt aufweisenden
Schicht, die insbesondere einen Reflektor/ Dielektrikum/ Absorber-Dreischichtaufbau
aufweist, einer Schicht mit Mattstrukturen, wie sie beispielsweise in der WO 2007/107235 A1 offenbart ist, oder einer aufgedruckten farbigen Motivschicht.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 7, wobei die Prägelackschicht
mit einer Reliefstruktur, insbesondere einer Reliefstruktur mit Mikrostrukturen und/oder
Nanostrukturen, versehen ist.
9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 8, wobei im
Schritt c), nämlich dem Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material
des Sicherheitselement-Schichtverbunds außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt
wird, das Entgittern mithilfe eines vorangehenden, registergenauen Aufkaschierens
einer separaten Folie auf die zu entfernenden Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds
erfolgt, wobei die separate Folie in den nicht zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds,
nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen, Aussparungen aufweist.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 9, wobei die Abmessungen der
Aussparungen der separaten Folie etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden
Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen,
gewählt werden, sodass beim Entgittern ein Verbleiben von Überresten der separaten
Folie an den zu erzeugenden Transferelementen vermieden wird.
11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 8, wobei im
Schritt c), nämlich dem Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material
des Sicherheitselement-Schichtverbunds außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt
wird, das Entgittern mithilfe eines vorangehenden, registergenauen Aufkaschierens
einer separaten, vollflächigen, d.h. keine Aussparungen aufweisenden, Folie auf den
Sicherheitselement-Schichtverbunds erfolgt, wobei die separate Folie lediglich in
den zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds mit Klebstoff
versehen ist.
12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 11, wobei die Abmessungen der
nicht mit Klebstoff versehenen Bereiche der separaten Folie etwas größer als die Abmessungen
der nicht zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich
den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen, gewählt werden, sodass beim Entgittern
ein Verbleiben von Überresten der separaten Folie an den zu erzeugenden Transferelementen
vermieden wird.
13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 9 bis 12, wobei das
Entgittern mittels einer Trennwicklung erfolgt, bei der die auf den Sicherheitselement-Schichtverbund
aufkaschierte, separate Folie in einem Winkel α in einem Bereich von 5° bis 85°, bevorzugt
in einem Bereich von 15° bis 75°, weiter bevorzugt in einem Bereich von 30° bis 60°
und insbesondere bevorzugt bei 45° bezogen auf die Querrichtung vom Endlosband trenngewickelt
wird, um auf diese Weise ein Zerreißen der zu entfernenden Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds
zu vermeiden.
14. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 13, wobei die
im Schritt b) erzeugten Transferelement-Gruppen, die jeweils durch eine in Querrichtung
parallel und aneinander angrenzend vorliegende Mehrzahl an Transferelementen gebildet
sind, im Wesentlichen in Querrichtung oder diagonal, z.B. in einem Winkel bis etwa
45° bezogen auf die Querrichtung, gebildet sind.
15. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Sicherheitselement-Transfermaterial, das einen
Sicherheitselement-Schichtverbund mit zu übertragenden Sicherheitselementen, nämlich
Transferelementen, und einen temporären Träger aufweist, erhältlich durch das Verfahren
nach einer der Klauseln 1 bis 14.
16. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement-Transfermaterial nach Klausel 15,
wobei das Sicherheitselement-Transfermaterial ein Endlosband mit Transferelementen
ist, bei dem sich in Querrichtung nur ein Transferelement befindet, wobei die Transferelemente
in Querrichtung bündig mit dem temporaren Träger abgeschnitten sind.
17. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement-Transfermaterial nach Klausel 15
oder 16, wobei aus dem Sicherheitselement-Schichtverbund das Schichtverbundmaterial
außerhalb der Umrissformeri der Transferelemente entfernt ist, sodass das Sicherheitselement-Transfermaterial
Lücken in dem Sicherheitselement-Schichtverbund aufweist, während der temporäre Träger
keine Lücken aufweist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselement-Transfermaterials,
das einen Sicherheitselement-Schichtverbund mit zu übertragenden Sicherheitselementen,
nämlich Transferelementen, und einen temporären Träger aufweist, umfasst:
- a) den Schritt des Bereitstellens eines Sicherheitselement-Schichtverbunds auf dem
temporären Träger in Form eines Endlosbandes mit einer Längsrichtung entlang des Bandes
und einer dazu senkrechten Querrichtung;
- b) den Schritt des Versehens des Sicherheitselement-Schichtverbunds mit eingeschnittenen
Umrisslinien, sodass eine sich in Längsrichtung wiederholende Folge zueinander beabstandet
vorliegender Transferelement-Gruppen erzeugt werden und die Transferelement-Gruppen
jeweils durch eine in Querrichtung parallel und aneinander angrenzend vorliegende
Mehrzahl an Transferelementen gebildet sind und jede der einzelnen Transferelement-Gruppen
von einer oberen und einer unteren, jeweils in Querrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinie, und zwei seitlichen, in Längsrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinien umgeben sind;
- c) den Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt wird;
- d) den Schritt des Schneidens des erhaltenen Endlosbandes zu einer der Mehrzahl entsprechenden
Anzahl an Endlosbändern mit Transferelementen, bei denen sich in Querrichtung jeweils
nur ein Transferelement befindet.
[0011] Das Entfernen des überschüssigen Sicherheitselement-Schichtverbundmaterials wird
hierin als "Entgittern", auch als "Abgittern", bezeichnet, da das überschüssige Sicherheitselement-Schichtverbundmaterial
ein zusammenhängendes Gitter (mit Ausnehmungen in Form der auf dem temporären Träger
verbliebenen Sicherheitselemente) bildet, welches analog einer Trennwicklung von dem
temporären Träger abgezogen bzw. abgelöst bzw. entfernt werden kann.
[0012] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterial ist typischerweise ein Endlosmaterial,
meist ein Band mit mehreren hundert Metern Länge und einer Breite von einigen wenigen
Millimetern/ Zentimetern bis zu mehreren Metern. Das Sicherheitselement-Transfermaterial
weist einen Sicherheitselement-Schichtverbund, d.h. das eigentliche Sicherheitselement-Material,
und einen temporären Träger, d.h. das Material, auf dem die Sicherheitselemente "bevorratet"
werden, auf.
[0013] Der Sicherheitselement-Schichtverbund weist eine Vielzahl von Schichten auf, wozu
optional ein permanentes Trägersubstrat, typischerweise eine Kunststofffolie, eine
Merkmalsschicht und eine Blickschicht gehören. Der Begriff "ein (einer, eine, eines)"
ist bei der vorliegenden Erfindung als "mindestens ein" zu verstehen. Der Sicherheitselement-Schichtverbund
kann also erforderlichenfalls auch mehrere optionale permanente Trägersubstrate und/oder
mehrere Merkmalsschichten enthalten. Üblicherweise enthält der Sicherheitselement-Schichtverbund
tatsächlich mehrere Merkmalsschichten. Eine Merkmalsschicht (oder auch Funktionsschicht)
ist eine Schicht, die visuell erkennbare oder maschinell nachweisbare Merkmale aufweist.
Als Beispiele seien genannt Metallschichten, Schichten aus Metalleffektfarben, Schichten
mit Farbpigmenten oder Fluoreszenzpigmenten, Flüssigkristall-Schichten, Beschichtungen
mit Farbkippeffekt, Schichten mit Mattstrukturen, wie sie beispielsweise in
WO 2007/107235 A1 offenbart sind, aufgedruckte farbige Motivschichten, Schichtkombinationen, wie beispielsweise
eine mit einer bestimmten Farbe unterlegte Schicht mit Farbkippeffekt, Schichten mit
Magnetpigmenten, etc. Die Materialien, Schichtfolgen und Auftragungsarten sind nicht
in irgendeiner Weise eingeschränkt und es sind grundsätzlich alle Materialien und
Methoden anwendbar, die einem Fachmann auf dem Gebiet der Sicherheitselemente bekannt
sind. Der Begriff "permanentes" Trägersubstrat drückt aus, dass dieses Trägersubstrat
bei der Übertragung des Sicherheitselements auf einen zu sichernden Gegenstand nicht
entfernt wird, sondern vielmehr Bestandteil des Sicherheitselement-Schichtverbunds
ist und auf den zu sichernden Gegenstand übertragen wird. Da die Sicherheitselemente
z.B. zur Abdeckung von durchgehenden Öffnungen verwendet werden können, wobei das
Vorliegen einer Öffnung erkennbar bleiben soll, ist es bevorzugt, transparente oder
transluzente permanente Trägersubstrate zu verwenden. Geeignet sind beispielsweise
Folien aus Polyester, wie Polyethylenterephthalat, aus Polyethylen oder Polypropylen.
Unter der Blickschicht ist die Schicht zu verstehen, die nach der Übertragung eines
Sicherheitselements auf einen Wertgegenstand einem Betrachter zugewandt ist. Die Blickschicht
kann mit einer Merkmalsschicht oder dem permanenten Trägersubstrat identisch sein.
[0014] Der Sicherheitselement-Schichtverbund ist mit einem temporären Träger entweder unmittelbar
oder mittels einer Releaseschicht verbunden. Die Releaseschicht ist von konventioneller
Art und erleichtert die Ablösung der Sicherheitselemente von dem temporären Träger
beim Übertragungsvorgang auf einen Wertgegenstand. Der temporäre Träger befindet sich
an der Seite des Sicherheitselement-Schichtverbunds, der nach der Übertragung der
Sicherheitselemente einem Betrachter zugewandt ist.
[0015] Der temporäre Träger kann insbesondere aus einem Trägerschichtverbund bestehen, wie
er in der
WO 2010/031543A1 beschrieben wird.
[0016] Das Schneiden der Umrissformen der Sicherheitselemente wird bevorzugt mittels eines
Lasers durchgeführt, da damit die beste Präzision erzielt werden kann. Unter "Schneiden"
sind hierin jedoch generell alle einem Fachmann bekannten Verfahren zur Abgrenzung
der einzelnen Sicherheitselemente aus dem Endlosmaterial zu verstehen, beispielsweise
Stanzen.
[0017] Es wird bevorzugt, dass die entstehenden Transferelemente bzw. Patches mit einem
Heißsiegelklebstoff versehen sind und unter Druck und bei einer Temperatur oberhalb
von 50°C, oft auch oberhalb von 90°C oder sogar oberhalb von 110°C auf ein Wertdokumentsubstrat,
z.B. ein Banknotensubstrat (z.B. Papier, ein Polymersubstrat oder ein Papier/Folie/Papier-Verbund
oder Folie/Papier/Folie-Verbund), aufzubringen bzw. zu applizieren. Alternativ oder
zusätzlich kann der Klebstoff für das Verbinden mit dem Substrat UV-härtend sein.
Die Applikation kann als Bogen-Applikation oder Rollezu-Rolle erfolgen.
[0018] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterial ist grundsätzlich zur Produktsicherung
von Waren beliebiger Art geeignet, insbesondere für die Echtheitssicherung von Sicherheitspapieren
und Wertdokumenten. Unter dem Begriff "Sicherheitspapier" wird eine noch nicht umlauffähige
Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden, die neben dem Sicherheitselement weitere
Echtheitsmerkmale aufweisen kann. Sicherheitspapier liegt üblicherweise als Endlosmaterial
vor und wird zu einem späteren Zeitpunkt weiterverarbeitet. Wertdokumente sind insbesondere
Banknoten, Urkunden, Schecks, Ausweisdokumente, Ausweiskarten, Kreditkarten und Ähnliches.
[0019] Mit besonderem Vorteil wird das erfindungsgemäße Sicherheitselement-Transfermaterial,
das Sicherheitselemente aufweist, die aufgrund ihres optionalen permanenten Trägersubstrats
eine besondere Stabilität besitzen, verwendet, um durchgehende Öffnungen in Wertdokumenten
zu verschließen. Wenn das permanente Trägersubstrat der Sicherheitselemente transparent
ist, können die Funktionsschichten (Merkmalsschichten) so gestaltet werden, dass ein
Betrachter zumindest in Teilbereichen durch das Sicherheitselement hindurchsehen kann.
[0020] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren noch weiter veranschaulicht.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Figuren nicht maßstabs- und nicht proportionsgetreu
sind. Ferner sind bestimmte, in einer Figur offenbarte Merkmale nicht nur in Kombination
mit den übrigen in der entsprechenden Figur offenbarten Merkmalen anwendbar. Vielmehr
können im Zusammenhang mit einer speziellen Ausführungsform beschriebene Merkmale
jeweils unabhängig mit Merkmalen aus anderen Ausführungsformen kombiniert werden bzw.
ganz allgemein bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement-Transfermaterial zur Anwendung
kommen.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Sicherheitselement-Transfermaterial des Standes der Technik,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf ein Sicherheitselement-Transfer-material, wie es entweder in Fig.
1 oder in Fig. 4a bis 4d dargestellt ist,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf ein Wertdokument mit einem Sicherheitselement aus einem Sicherheitselement-Transfermaterial,
- Fig. 4a bis Fig. 4d
- Verfahrensstadien bei der Herstellung eines weiteren Sicherheitselement-Transfermaterials,
jeweils dargestellt im Querschnitt entlang der Linie A-A' von Fig. 2,
- Fig. 5
- die Herstellung eines Sicherheitselement-Transfermaterials gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Herstellung eines Sicherheits-element-Transfermaterials;
- Figuren 7 bis 9
- ein erfindungsgemäßes Beispiel für das Vorgehen beim Entgittern;
- Figuren 10 bis 12
- ein weiteres erfindungsgemäßes Beispiel für das Vorgehen beim Entgittern;
- Fig. 13
- ein Ausführungsbeispiel für eine vorteilhafte Trennwicklung;
- Figuren 14 bis 16
- weitere Ausführungsbeispiel für temporäre Träger mit darauf aufgebrachten Transferelementen.
[0022] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern jeweils gleiche oder einander entsprechende
Bestandteile.
[0023] Fig. 1 zeigt ein Sicherheitselement-Transfermaterial des Standes der Technik, dargestellt
im Querschnitt entlang der Linie A-A' von Fig. 2. Das Sicherheitselement-Transfermaterial
weist einen temporären Träger 16 auf, sowie einen Sicherheitselement-Schichtverbund
15, bestehend aus den Merkmalsschichten 4, 5 und 2, dem permanenten Trägersubstrat
3, einer Kleberschicht 6, einer Primerschicht 7 und einer Heißsiegelklebstoffschicht
8. Die Merkmalsschicht 4 ist die Blickschicht, d.h. nach der Übertragung der Sicherheitselemente
bzw. Transferelemente auf Wertgegenstände ist sie den Betrachtern zugewandt. Die Schicht
4 ist hier eine teilflächig aufgebrachte Flüssigkristallschicht, wobei die Bereiche
4' die Flüssigkristallbereiche sind. Eine weitere Merkmalsschicht ist ein metallisiertes
Hologramm, bestehend aus der Prägelackschicht 5 und der aufgedampften Metallschicht
2. Die Metallschicht 2 weist Aussparungen 2' auf, die eine Negativschrift bilden.
Die Metallisierung 2 ist im Wesentlichen nur in den Bereichen des Sicherheitselement-Transfermaterials,
das die späteren Sicherheitselemente bildet, vorgesehen. Der Sicherheitselement-Schichtverbund
15 und der temporäre Träger 16 sind mittels einer Releaseschicht 9 verbunden.
[0024] Die Linien 20 und 20' deuten an, wie der Sicherheitselement-Schichtverbund eingeschnitten
wird, um die Sicherheitselemente in ihren Umrissformen vorzuschneiden. Wie man sieht,
dringen die Schnitte 20 und 20' in die Kunststofffolie, die den temporären Träger
16 bildet, ein. Die Kunststofffolie wird durch die Schnitte destabilisiert und kann
bei leichten Dehnungen, wie sie im Laufe des Übertragungsprozesses der Sicherheitselemente
praktisch unvermeidbar sind, an den Stellen der Einschnitte leicht reißen.
[0025] Fig. 2 stellt ein Sicherheitselement-Transfermaterial, in dem die Sicherheitselemente
vorgeschnitten sind, in Aufsicht dar. Dabei kann es sich um ein Sicherheitselement-Transfermaterial
1 des Standes der Technik, wie in Fig. 1 als Querschnitt eines Teilbereichs entlang
der Linie A-A' dargestellt, oder um ein weiteres Sicherheitselement-Transfermaterial
1 des Standes der Technik, wie in den Figuren 4a bis 4d, jeweils als Querschnitt eines
Teilbereichs entlang der Linie A-A' dargestellt, handeln.
[0026] Fig. 3 ist eine Aufsicht auf ein Wertdokument, das ein Sicherheitselement 10 aus
einem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 aufweist. Die Figuren 2 und 3 werden später
noch näher erläutert.
[0027] Fig. 4a zeigt einen Querschnitt durch einen Teilbereich eines weiteren Sicherheitselement-Transfermaterials
1 des Standes der Technik entlang der Linie A-A' von Fig. 2. Die Darstellung entspricht
der Darstellung des Sicherheitselement-Transfermaterials des Stands der Technik von
Fig. 1. Der Aufbau des Sicherheitselement-Schichtverbunds 15 ist derselbe wie bei
dem in der Fig. 1 dargestellten Sicherheitselement-Transfermaterial des Standes der
Technik. Auch bei dem weiteren Sicherheitselement-Transfermaterial 1 ist der Sicherheitselement-Schichtverbund
15 mittels einer Releaseschicht 9 mit einem temporären Träger 16 verbunden. Im Unterschied
zu dem Sicherheitselement-Transfermaterial gemäß der Figur 1 handelt es sich hier
jedoch nicht um eine einzige Folie, sondern um einen Trägerschichtverbund aus einem
ersten temporären Trägersubstrat 17 und einem zweiten temporären Trägersubstrat 18,
die mittels einer Klebstoffschicht 19 unlösbar verbunden sind. Die beiden temporären
Trägersubstrate sind Kunststofffolien, beispielsweise Folien aus PET, und die Klebstoffschicht
19 besteht aus einem kationisch strahlenhärtbaren Klebstoff, beispielsweise UVCS0002
von XSYS. Besonders gut geeignet sind darüber hinaus 2K-PU-Systeme als Klebstoff.
Der Sicherheitselement-Schichtverbund 15 besitzt eine Gesamtdicke von ca. 25 µm, die
PET-Folien 17 und 18 besitzen jeweils eine Dicke von ca. 12 µm, und die Klebstoffschicht
19 besitzt im trockenen Zustand eine Dicke von ca. 3 µm.
[0028] Die Figuren 4b bis 4d zeigen jeweils dieselbe Ansicht wie Fig. 4a, jedoch in weiteren
Bearbeitungszuständen des Sicherheitselement-Transfermaterials 1.
[0029] Fig. 4b zeigt das Sicherheitselement-Transfermaterial, nachdem mittels eines CO
2-Lasers (Wellenlänge 10600 nm) die Umrissformen 21 (siehe Fig. 2) der späteren Sicherheitselemente
10 in den Sicherheitselement-Schichtverbund 15 eingeschnitten wurden. Die Schnitte
sind als Linien 20, 20' dargestellt. Der Schnitt 20 durchtrennt nicht nur den Sicherheitselement-Schichtverbund
15, sondern auch das erste temporäre Trägersubstrat 17, und an der Stelle 20' dringt
der Schnitt bis weit in die Klebstoffschicht 19 vor.
[0030] Wenn in dem Sicherheitselement-Transfermaterial 1 die Umrissformen 21 zu einem Zeitpunkt
eingeschnitten wurden, zu dem der Klebstoff der Schicht 19 noch nicht vollständig
ausgehärtet war, erreicht man nach einer gewissen Zeit den in Fig. 4c dargestellten
Zustand. Wie aus Fig. 4c ersichtlich, ist der Einschnitt 20' in der Klebstoffschicht
19 vollständig ausgeheilt. Die Schnitte 20 und 20' in dem temporären Trägersubstrat
17 sind noch deutlich erkennbar, aber wenn das Schneiden der Umrissformen frühzeitig
genug erfolgt, ist der Klebstoff der Schicht 19 noch ausreichend flüssig und reaktiv,
dass er zumindest ein Stück weit in die Schnitte des temporären Trägersubstrats 17
eindringt und die Schnitte verklebt.
[0031] Anschließend wird das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
15, in den Querschnittsdarstellungen das Material zwischen den Schnitten 20 und 20',
entfernt (sogenanntes "Entgittern"), wodurch in dem Sicherheitselement-Schichtverbund
15 Lücken 22 entstehen. Dieser Zustand ist in Fig. 4d gezeigt. Beidseitig der Lücke
22 befinden sich Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 10. In der Aufsicht-Darstellung
der Fig. 2 ist erkennbar, dass die Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 10, in
Fig. 2 dargestellt als ihre Umrisse 21, nun "Inseln" auf dem temporären Träger 16
darstellen. Die Inseln werden umgeben von Bereichen 22, in denen sich kein Sicherheitselement-Schichtverbundmaterial
mehr befindet. Fig. 2 zeigt das Sicherheitselement-Transfermaterial 1 als ein Endlosband,
bei dem sich in Richtung der Breite jeweils nur ein Sicherheitselement befindet.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Banknote 30, die eine durchgehende Öffnung 31 aufweist. Die durchgehende
Öffnung 31 ist mit einem Folienpatch 10, der eine größere Fläche hat als die durchgehende
Öffnung 31, verschlossen. Der Folienpatch 10 ist ein Sicherheitselement aus einem
Sicherheitselement-Transfermaterial 1, wie es z.B. in den Figuren 4a bis 4d dargestellt
ist. Außerdem weist die Banknote 30 noch ein weiteres Sicherheitselement, den Sicherheitsfaden
40, auf. Zur Aufbringung des Sicherheitselements 10 auf die Banknote 30 werden Bahnen
mit Banknoten 30 (ungeschnitten) und Sicherheitselement-Transfermaterialbahnen mit
den Sicherheitselementen bzw. Transferelementen 10, wie in Fig. 4d dargestellt, so
zusammengeführt, dass jeweils ein Sicherheitselement 10 mit einer durchgehenden Öffnung
31 deckungsgleich ist. Dazu müssen die Sicherheitselemente 10 in dem Sicherheitselement-Transfermaterial
1 in den passenden Größen und Abständen vorgefertigt vorliegen. Unter erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck wird jeweils ein Sicherheitselement 10 auf eine Banknote 30 aufgeklebt.
Der schraffierte Bereich 4' stellt den Bereich des Sicherheitselements 10 dar, in
dem sich Flüssigkristallmaterial befindet. Die Bereiche 2' sind die Aussparungen in
der Metallisierung 2, durch die ein Betrachter im Wesentlichen durch das Sicherheitselement
10 hindurchblicken kann.
[0033] Figur 5 veranschaulicht die im Stand der Technik (siehe z.B. die
WO 2010/031543 A1) bekannte Erzeugung eines z.B. in der Figur 2 gezeigten Sicherheitselement-Transfermaterials
in Form eines Endlosbandes 55, bei dem sich in Richtung der Breite jeweils nur ein
Sicherheitselement bzw. Transferelement (hierin auch als Transferpatch bezeichnet)
54 befindet. Im Zuge der Herstellung des Endlosbandes 55 geht man von dem breiteren
Endlosband 51 aus, in dem die Patchformen 52 der späteren, 6-fach nebeneinander angeordneten
Sicherheitselemente eingestanzt sind. Das Endlosband 51 entspricht z.B. dem in der
Figur 1 oder dem in der Figur 4c gezeigten, eingeschnittenen Sicherheitselement-Schichtverbund,
bei dem die Sicherheitselemente in ihren Umrissformen vorgeschnitten vorliegen. Anschließend
erfolgt der Schritt des Entgitterns (siehe der Blockpfeil 56), bei dem das Material
zwischen den Schnitten 20 und 20', entfernt wird, wodurch in dem Sicherheitselement-Schichtverbund
Lücken entstehen (dieser Zustand ist in Fig. 4d gezeigt). Beidseitig der Lücke befinden
sich Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 54. In der Aufsicht-Darstellung der
Fig. 5 ist erkennbar, dass die Sicherheitselemente 54 nun Inseln auf den temporären
Träger darstellen. Die Inseln werden umgeben von Bereichen, in denen sich kein Sicherheitselement-Schichtverbundmaterial
mehr befindet. Danach wird das breite Endlosband 53, nämlich der temporare Träger,
auf dem sechs Reihen von Sicherheitselementen bzw. Transferelementen 54 parallel angeordnet
sind, zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern 55 geschnitten (siehe der Blockpfeil
57). Die streifenförmigen Endlosbänder 55 werden danach auf Spulen aufgewickelt. Die
auf den aufgewickelten Streifen 55 angeordneten Transferelemente 54 können später
von den Streifen 55 z.B. auf Banknotenpapier aufgebracht werden.
[0034] Bei dem in der Figur 5 gezeigten Vorgehen gemäß dem Stand der Technik ist das Entgittern
56 mit einem relativ hohen Materialverlust behaftet. Das Gitter (nämlich das in der
Figur 1 oder der Figur 4c gezeigte, zwischen den Schnitten 20 und 20' zu entfernende
Material) muss eine ausreichende Stabilität und eine gewisse Mindestbreite zwischen
den Sicherheitselementen bzw. Transferelementen aufweisen, damit es beim Entgittern
56 nicht reißt.
[0035] Anhand der folgenden, erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele werden Möglichkeiten
zur Kostenreduzierung bei der Bereitstellung entgitterter Sicherheitselemente bzw.
Transferelemente aufgezeigt. Ziel ist es, ausgehend von derselben Menge an Folie letztlich
eine größere Menge an Sicherheitselementen bzw. Transferelementen zu erhalten.
[0036] Gemäß der vorliegenden Erfindung basiert die Herstellung einer Transferpatch-Folie
auf
- einem Stanzen oder Schneiden zumindest der oberen und unteren Umrisslinien der entstehenden
Transferelemente;
- einem Entgittern, wobei mindestens zwei Transferelemente quer zur Laufrichtung der
Endlosfolie (also in Querrichtung) durch einen nicht entgitterten Bereich verbunden
bleiben;
- einem Schneiden, insbesondere einem Feinschnitt, bei dem zumindest die genannten zwei
Transferelemente in Querrichtung durchtrennt werden und optional zusammen mit ihrer
darunter befindlichen temporären Trägerfolie auf verschiedenen Spulen aufgewickelt
werden.
[0037] Das obige Vorgehen wird anhand der Figur 6 näher beschrieben. Die Figur 6 veranschaulicht
die im Stand der Technik (siehe z.B. die
WO 2010/031543 A1) bekannte Erzeugung eines z.B. in der Figur 2 gezeigten Sicherheitselement-Transfermaterials
in Form eines Endlosbandes 65, bei dem sich in Richtung der Breite jeweils nur ein
Sicherheitselement bzw. Transferelement (hierin auch als Transferpatch bezeichnet)
64' befindet. Im Zuge der Herstellung des Endlosbandes 65 geht man von dem breiteren
Endlosband 61 aus, in dem die Patchformen 62 der späteren, nebeneinander angeordneten
und zunächst in nicht-eingeschnittenem Zustand miteinander verbundenen Sicherheitselemente
bzw. Transferelemente eingestanzt sind, nämlich in Form einer oberen und einer unteren
Umrisslinie und zweier seitlicher Umrisslinien, wobei die vier Umrisslinien die Transferelement-Gruppe
umgeben (die Umrisslinien sind gestrichelt dargestellt). Anschließend erfolgt der
Schritt des Entgitterns (siehe der Blockpfeil 66), bei dem die Transferelemente im
Wesentlichen quer zur Laufrichtung des Endlosbands sozusagen streifenweise entgittert
werden, wobei in Querrichtung mindestens zwei der späteren Transferelemente zunächst
in nicht-eingeschnittenem Zustand miteinander verbunden bleiben (siehe in der Figur
6, Mitte, die auf einem temporären Träger 63 angeordnete Transferelement-Gruppe 64).
Danach wird das breite Endlosband 63, nämlich der temporare Träger, auf dem zumindest
zwei Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 64 parallel in einem nicht-eingeschnittenen,
miteinander verbundenen Zustand angeordnet sind, zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern
65 geschnitten (siehe der Blockpfeil 67). Die streifenförmigen Endlosbänder 65 werden
danach auf Spulen aufgewickelt. Die auf den aufgewickelten Streifen 65 angeordneten
Transferelemente 64' können später von den Streifen 65 z.B. auf Banknotenpapier aufgebracht
werden.
[0038] Bei dem erfindungsgemäßen, in der Figur 6 gezeigten Vorgehen ist das Entgittern 66
mit einem relativ geringen Materialverlust behaftet.
[0039] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Transferpatch-Folie 65 ist insbesondere
so beschaffen, dass die Transferelemente bzw. Transferpatche 64' in Querrichtung bündig
bzw. registergenau mit der temporären Trägerfolie abgeschnitten vorliegen und in Laufrichtung
der Endlosfolie die Bereiche zwischen den Transferelementen 64' entgittert sind.
[0040] Die Transferelemente 64' weisen bevorzugt mindestens ein optisch variables Element
auf.
[0041] Die erfindungsgemäße Transferelement-Herstellung kann weitgehend gemäß dem aus dem
bisherigen Stand der Technik, siehe z.B. die
WO 2010/031543 A1, bekannten Verfahren erfolgen. Der auf dem temporären Träger angeordnete Sicherheitselement-Schichtverbund
kann insbesondere optisch variable Sicherheitsmerkmale, wie z.B. Prägehologramme,
Volumenhologramme, metallische und/oder farbveränderliche Beschichtungen, Mikrospiegelanordnungen
und/oder Subwellenlängenstrukturen, insbesondere Subwellenlängengitter zur Erzeugung
von Strukturfarben oder Mottenaugen, aufweisen.
[0042] Es kann auch vorgesehen sein, Mikrolinsen alleine oder in Kombination mit zugehörigen
Mikrobildern, z.B. zur Erzeugung eines sogenannten Moire-Magnifiers, auf einem erfindungsgemäßen
Transferelement vorzusehen. Exemplarische Folienaufbauten sind z.B. aus der
WO 2017/035437 A1 bekannt.
[0043] Die erfindungsgemäß erhältlichen Transferelemente müssen nicht zwingend eine permanente
stabilisierende Folie (siehe z.B. das permanente Trägersubstrat 3 in den Figuren 1,
4a-4d) aufweisen, d.h. der Sicherheitselement-Schichtverbund beinhaltet lediglich
optional ein permanentes Trägersubstrat. Eine permanente stabilisierende Folie kann
vorteilhaft sein, weil sie einer beim Entgittern abzulösenden Schicht eine gewisse
Stabilität gegenüber einem Zerreißen verleiht. Auf den verbleibenden Transferelementen
ist eine solche permanente stabilisierende Folie allerdings mit Nachteilen verbunden.
Einerseits erhöht sich die Dicke der Transferelemente, was z.B. bei der Verwendung
auf Banknoten unerwünscht sein kann. Andererseits kann bei einem auf einer Banknote
aufgebrachten Sicherheitspatch, angesichts eines Schutzes vor Manipulation und Fälschung,
lediglich eine geringe Stabilität gegenüber einem Zerreißen des Sicherheitspatch bei
einem manipulativen Ablösen von der Banknote erwünscht sein.
[0044] Gemäß einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform wird im Schritt des Entgitterns
eine separate, stabilisierende Folie 71 nur in den Bereichen aufgebracht, die später
entgittert werden. Dieses Vorgehen wird anhand der Figur 7 näher erläutert:
Im Zuge der Herstellung des in der Figur 6 gezeigten Endlosbandes 65 geht man von
dem breiteren Endlosband 61 aus, in dem die Patchformen 62 der späteren, nebeneinander
angeordneten und zunächst in nicht-eingeschnittenem Zustand miteinander verbundenen
Sicherheitselemente bzw. Transferelemente eingestanzt sind, nämlich in Form einer
oberen und einer unteren Umrisslinie und zweier seitlicher Umrisslinien, wobei die
vier Umrisslinien die Transferelement-Gruppe umgeben (die Umrisslinien sind gestrichelt
dargestellt). Weiterhin wird eine separate, stabilisierende Folie 71 bereitgestellt,
die in den nicht zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds,
nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen, Aussparungen aufweist. Die separate,
stabilisierende Folie 71 wird dann auf das Endlosband 61 registergenau aufkaschiert.
Das Aufkaschieren kann insbesondere mittels einer auf der separaten, stabilisierenden
Folie 71 befindlichen Klebstoffschicht erfolgen.
[0045] Gemäß einer bevorzugten Variante werden die Abmessungen der Aussparungen der separaten
Folie 71 etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden Bereichen des
Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen,
gewählt, sodass beim Entgittern ein Verbleiben von Überresten der separaten Folie
(z.B. Klebstoffreste) an den zu erzeugenden Transferelementen vermieden wird. In der
Figur 8 ist der aus dem Endlosband 61 und einer separaten, stabilisierenden Folie
71 erzeugte Kaschierverbund 72 dargestellt, wobei die Abmessungen der Aussparungen
der separaten Folie 71 etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden
Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen,
gewählt sind.
[0046] Beim Entgittern des in der Figur 8 gezeigten Kaschierverbunds 72 wird die stabilisierende
Folie 71 abgezogen und mit ihr die darunter befindlichen Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der gewünschten Patch-Formen. Im Zuge des Entgitterns werden die Transferelemente
im Wesentlichen quer zur Laufrichtung des Endlosbands sozusagen streifenweise entgittert,
wobei in Querrichtung mindestens zwei der späteren Transferelemente zunächst in nicht-eingeschnittenem
Zustand miteinander verbunden bleiben (siehe in der Figur 9, links, die auf dem temporären
Träger 63 angeordnete Transferelement-Gruppen 64). Danach wird das breite Endlosband
63, nämlich der temporare Träger, auf dem zumindest zwei Sicherheitselemente bzw.
Transferelemente parallel in einem nicht-eingeschnittenen, miteinander verbundenen
Zustand 64 angeordnet sind, zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern 65 geschnitten
(siehe der Blockpfeil 67). Die streifenförmigen Endlosbänder 65 werden danach auf
Spulen aufgewickelt. Die auf den aufgewickelten Streifen 65 angeordneten Transferelemente
64' können später von den Streifen 65 z.B. auf Banknotenpapier aufgebracht werden.
[0047] Gemäß einer alternativen Vorgehensweise zu dem in den Figuren 7 bis 9 gezeigten Verfahren
können die Aussparungen in der separaten, stabilisierenden Folie 71 statt größer auch
kleiner als die späteren Patche sein. Damit ergibt sich in den späteren Patches ein
"Rahmen" aus der stabilisierenden Folie 71. Auch so lässt sich die Stabilität der
späteren Patches verringern und z.B. der Schutz vor Manipulation, insbesondere ein
Ablösen eines Patch von einer Banknote und Aufbringen des abgelösten Patch auf eine
gefälschte Banknote, erhöhen.
[0048] Eine weitere Methode für das Entgittern wird anhand der Figuren 10 bis 12 erläutert.
Im Zuge der Herstellung des in der Figur 6 gezeigten Endlosbandes 65 geht man wieder
von dem breiteren Endlosband 61 aus, in dem die Patchformen 62 der späteren, nebeneinander
angeordneten und zunächst in nicht-eingeschnittenem Zustand miteinander verbundenen
Sicherheitselemente bzw. Transferelemente eingestanzt sind, nämlich in Form einer
oberen und einer unteren Umrisslinie und zweier seitlicher Umrisslinien, wobei die
vier Umrisslinien die Transferelement-Gruppe umgeben (die Umrisslinien sind gestrichelt
dargestellt). Der Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des
Sicherheitselement-Schichtverbunds außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt
wird, erfolgt hierbei mithilfe eines registergenauen Aufkaschierens einer separaten,
vollflächigen, d.h. keine Aussparungen aufweisenden, Folie 81 auf den Sicherheitselement-Schichtverbund,
wobei die separate Folie 81 lediglich in den zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds
mit Klebstoff versehen ist. Die mit Klebstoff versehenen Bereiche sind in der Figur
10 vereinfacht mithilfe der durchzogenen Linie 82 dargestellt.
[0049] Gemäß einer bevorzugten Variante werden die Abmessungen der nicht mit Klebstoff versehenen
Bereiche der separaten Folie 81 etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden
Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen,
gewählt, sodass beim Entgittern ein Verbleiben von Überresten der separaten Folie
(z.B. Klebstoffreste) an den zu erzeugenden Transferelementen vermieden wird.
[0050] In der Figur 11 ist der aus dem Endlosband 61 und der separaten, stabilisierenden
Folie 81 erzeugte Kaschierverbund 83 dargestellt. Die separate Folie 81 ist lediglich
in den zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds mit Klebstoff
versehen.
[0051] Beim Entgittern des in der Figur 11 gezeigten Kaschierverbunds 83 wird die stabilisierende
Folie 81 abgezogen und mit ihr die darunter befindlichen Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der gewünschten Patch-Formen. Im Zuge des Entgitterns werden die Transferelemente
im Wesentlichen quer zur Laufrichtung des Endlosbands sozusagen streifenweise entgittert,
wobei in Querrichtung mindestens zwei der späteren Transferelemente zunächst in nicht-eingeschnittenem
Zustand miteinander verbunden bleiben (siehe in der Figur 12, links, die auf dem temporären
Träger 63 angeordnete Transferelement-Gruppen 64). Danach wird das breite Endlosband
63, nämlich der temporare Träger, auf dem zumindest zwei Sicherheitselemente bzw.
Transferelemente parallel in einem nicht-eingeschnittenen, miteinander verbundenen
Zustand 64 angeordnet sind, zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern 65 geschnitten
(siehe der Blockpfeil 67). Die streifenförmigen Endlosbänder 65 werden danach auf
Spulen aufgewickelt. Die auf den aufgewickelten Streifen 65 angeordneten Transferelemente
64' können später von den Streifen 65 z.B. auf Banknotenpapier aufgebracht werden.
[0052] Gemäß einer alternativen Vorgehensweise zu dem in den Figuren 10 bis 12 gezeigten
Verfahren geht man anfangs von dem breiten Endlosband 61 aus, wobei noch keinerlei
Patchformen 62 eingestanzt bzw. eingeschnitten sind. Das ungestanzte Endlosband 61
wird, wie in der Figur 10 dargestellt, mit der separaten, mit Klebstoffbereichen 82
versehenen Folie 81 zu einem Kaschierverbund verklebt. Erst dann erfolgt das Einstanzen
bzw. Einschneiden von Patch-Umrissen (in der Figur 11 mit einer gestrichelten Linie
dargestellt). Oberhalb der entstehenden Patches wird die nicht verklebte stabilisierende
Folie 81 entfernt, z.B. durch Absaugen oder durch Wegblasen mittels Druckluft. Dann
erfolgt der Schritt des Entgitterns und die Weiterverarbeitung zu einzelnen Transferbändern,
wie in den Figuren 11 bis 12 gezeigt.
[0053] Optional kann vor dem Entgittern die Verklebung zwischen den zu entfernenden Transferschichten
und der separaten, stabilisierender Folie erhöht werden, indem z.B. durch Erwärmung
ein auf den Transferschichten vorliegender Heißsiegelklebstoff aufgeschmolzen wird
und für eine zusätzliche Verklebung zwischen den Transferschichten und der stabilisierenden,
separaten Folie sorgt.
[0054] Eine z.B. in der Figur 6, links, gezeigte Folie 61 kann im Einzelfall verhältnismäßig
schwer zu entgittern sein, insbesondere weil das in Längsrichtung bzw. Laufrichtung
des Endlosbands 61 unter Umständen sehr schmale Gitter bei der Trennwicklung leicht
reißt. Gemäß einer bevorzugten Variante wird daher nicht quer zur Laufrichtung trenngewickelt
(d.h. bei einem auf den senkrecht zur Laufrichtung bezogenen Winkel α = 0°), sondern
wie in der Figur 13 gezeigt unter einem geeigneten Winkel α, der insbesondere in einem
Bereich von 5° bis 85°, bevorzugt in einem Bereich von 15° bis 75°, weiter bevorzugt
in einem Bereich von 30° bis 60° und insbesondere bevorzugt bei 45° gewählt ist.
[0055] Bei einer Stanzung bzw. einem Einschneiden, wie es in den Figuren 6 bis 12 dargestellt
ist, ergeben sich am Ende rechteckige Patches. Es ist aber selbstverständlich genauso
gut möglich, andere Patch-Formen zu erzeugen, wie z.B. in den Figuren 14,15 und 16
gezeigt.
[0056] Die Figur 14 zeigt eine Folie 93, die gemäß einer alternativen Variante die in der
Figur 6 (Mitte) oder die in der Figur 9 (links) oder die in der Figur 12, (links)
gezeigte Folie 63 ersetzen kann.
[0057] Das breite Endlosband 93, nämlich der temporare Träger, auf dem sukzessive Gruppen
aus jeweils drei Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 94 parallel in einem nicht-eingeschnittenen,
miteinander verbundenen Zustand angeordnet sind, können in einem weiteren Schritt
zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern geschnitten werden.
[0058] Die Figur 15 zeigt eine weitere Folie 103, die gemäß einer alternativen Variante
die in der Figur 6 (Mitte) oder die in der Figur 9 (links) oder die in der Figur 12,
(links) gezeigte Folie 63 ersetzen kann.
[0059] Das breite Endlosband 103, nämlich der temporare Träger, auf dem sukzessive Gruppen
aus jeweils drei Sicherheitselemente bzw. Transferelemente 104 parallel in einem nicht-eingeschnittenen,
miteinander verbundenen Zustand angeordnet sind, können in einem weiteren Schritt
zu einzelnen, streifenförmigen Endlosbändern geschnitten werden.
[0060] Weiterhin muss die Anordnung der Patches nicht genau senkrecht zur Laufrichtung des
Endlosbands vorliegen (wie z.B. in der Figur 6 (Mitte), Figur 9 (links), Figur 12
(links), in der Figur 14 und in der Figur 15 gezeigt), sondern benachbarte Patches
können auch in Laufrichtung versetzt sein, siehe z.B. die Figur 16.
[0061] Die Figur 16 zeigt ein breites Endlosband 113, nämlich einen temporare Träger, auf
dem sukzessive Gruppen aus jeweils drei Sicherheitselementen bzw. Transferelementen
114 parallel in einem nicht-eingeschnittenen, miteinander verbundenen Zustand angeordnet
sind. Das Endlosband 113 kann in einem weiteren Schritt zu einzelnen, streifenförmigen
Endlosbändern geschnitten werden. Die Transferelemente 114 sind in Laufrichtung des
Endlosbands 113 versetzt bzw. schräg angeordnet. Auf diese Weise lässt sich mit Bezug
auf die Patch-Umrissform eine noch viel größere Vielfalt an Patches erzeugen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselement-Transfermaterials, das einen Sicherheitselement-Schichtverbund
mit zu übertragenden Sicherheitselementen, nämlich Transferelementen, und einen temporären
Träger aufweist, umfassend
a) den Schritt des Bereitstellens eines Sicherheitselement-Schichtverbunds auf dem
temporären Träger in Form eines Endlosbandes mit einer Längsrichtung entlang des Bandes
und einer dazu senkrechten Querrichtung;
b) den Schritt des Versehens des Sicherheitselement-Schichtverbunds mit eingeschnittenen
Umrisslinien, sodass eine sich in Längsrichtung wiederholende Folge zueinander beabstandet
vorliegender Transferelement-Gruppen erzeugt werden und die Transferelement-Gruppen
jeweils durch eine in Querrichtung parallel und aneinander angrenzend vorliegende
Mehrzahl an Transferelementen gebildet sind und jede der einzelnen Transferelement-Gruppen
von einer oberen und einer unteren, jeweils in Querrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinie, und zwei seitlichen, in Längsrichtung verlaufenden, eingeschnittenen
Umrisslinien umgeben sind;
c) den Schritt des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt wird;
d) den Schritt des Schneidens des erhaltenen Endlosbandes zu einer der Mehrzahl entsprechenden
Anzahl an Endlosbändern mit Transferelementen, bei denen sich in Querrichtung jeweils
nur ein Transferelement befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei im Schritt c) das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen einerseits in Form von entlang der Querrichtung
verlaufenden Streifen gebildet ist, die zwischen der sich in Längsrichtung wiederholenden
Folge zueinander beabstandet vorliegender Transferelement-Gruppen angeordnet sind,
und andererseits in Form von zwei seitlichen, entlang der Längsrichtung verlaufenden
Streifen gebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- der Sicherheitselement-Schichtverbund eine Vielzahl von Schichten aufweist, wozu
mindestens eine Merkmalsschicht, optional ein permanentes Trägersubstrat, und eine
Blickschicht gehören, wobei die Blickschicht die Schicht ist, die nach der Übertragung
eines Sicherheitselements auf einen Wertgegenstand einem Betrachter zugewandt ist,
und wobei die Blickschicht mit der Merkmalsschicht oder dem optionalen permanenten
Trägersubstrat identisch sein kann; und
- der temporäre Träger mit der Blickschicht des Sicherheitselement-Schichtverbunds
abtrennbar verbunden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der temporäre Träger einen Trägerschichtverbund
aufweist, der aus einem ersten und einem zweiten temporären Trägersubstrat, die mittels
einer Klebstoffschicht unlösbar verklebt sind, besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die die eingeschnittenen Umrisslinien
bildenden Schnitte gegebenenfalls teilweise in den temporären Träger eindringen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die die eingeschnittenen Umrisslinien bildenden Schnitte
gegebenenfalls das erste temporäre Trägersubstrat teilweise oder vollständig durchtrennen
und gegebenenfalls die Klebstoffschicht teilweise oder vollständig durchtrennen, in
das zweite temporäre Trägersubstrat aber nicht eindringen, sodass der temporäre Träger
als vollständiger Trägerschichtverbund abgetrennt werden kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Merkmalsschicht eine Prägelackschicht
aufweist, die gegebenenfalls mit einer oder mehreren der folgenden Schichten versehen
ist, nämlich einer Metallschicht, einer auf einer Metalleffektfarbe basierenden Schicht,
einer auf Farbpigmenten oder Fluoreszenzpigmenten basierenden Schicht, einer Flüssigkristall-Schicht,
einer einen Farbkippeffekt aufweisenden Schicht, die insbesondere einen Reflektor/Dielektrikum/
Absorber-Dreischichtaufbau aufweist, einer Schicht mit Mattstrukturen, wie sie beispielsweise
in der WO 2007/107235 A1 offenbart ist, oder einer aufgedruckten farbigen Motivschicht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Prägelackschicht mit einer Reliefstruktur, insbesondere
einer Reliefstruktur mit Mikrostrukturen und/oder Nanostrukturen, versehen ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei im Schritt c), nämlich dem Schritt
des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt wird, das Entgittern mithilfe eines
vorangehenden, registergenauen Aufkaschierens einer separaten Folie auf die zu entfernenden
Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds erfolgt, wobei die separate Folie
in den nicht zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich
den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen, Aussparungen aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Abmessungen der Aussparungen der separaten Folie
etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds,
nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen, gewählt werden, sodass beim
Entgittern ein Verbleiben von Überresten der separaten Folie an den zu erzeugenden
Transferelementen vermieden wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei im Schritt c), nämlich dem Schritt
des Entgitterns, bei dem das überschüssige Material des Sicherheitselement-Schichtverbunds
außerhalb der Transferelement-Gruppen entfernt wird, das Entgittern mithilfe eines
vorangehenden, registergenauen Aufkaschierens einer separaten, vollflächigen, d.h.
keine Aussparungen aufweisenden, Folie auf den Sicherheitselement-Schichtverbunds
erfolgt, wobei die separate Folie lediglich in den zu entfernenden Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds
mit Klebstoff versehen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Abmessungen der nicht mit Klebstoff versehenen
Bereiche der separaten Folie etwas größer als die Abmessungen der nicht zu entfernenden
Bereichen des Sicherheitselement-Schichtverbunds, nämlich den zu erzeugenden Transferelement-Bereichen,
gewählt werden, sodass beim Entgittern ein Verbleiben von Überresten der separaten
Folie an den zu erzeugenden Transferelementen vermieden wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei das Entgittern mittels einer Trennwicklung
erfolgt, bei der die auf den Sicherheitselement-Schichtverbund aufkaschierte, separate
Folie in einem Winkel α in einem Bereich von 5° bis 85°, bevorzugt in einem Bereich
von 15° bis 75°, weiter bevorzugt in einem Bereich von 30° bis 60° und insbesondere
bevorzugt bei 45° bezogen auf die Querrichtung vom Endlosband trenngewickelt wird,
um auf diese Weise ein Zerreißen der zu entfernenden Bereiche des Sicherheitselement-Schichtverbunds
zu vermeiden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die im Schritt b) erzeugten Transferelement-Gruppen,
die jeweils durch eine in Querrichtung parallel und aneinander angrenzend vorliegende
Mehrzahl an Transferelementen gebildet sind, im Wesentlichen in Querrichtung oder
diagonal, z.B. in einem Winkel bis etwa 45° bezogen auf die Querrichtung, gebildet
sind.
15. Sicherheitselement-Transfermaterial, das einen Sicherheitselement-Schichtverbund mit
zu übertragenden Sicherheitselementen, nämlich Transferelementen, und einen temporären
Träger aufweist, erhältlich durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Sicherheitselement-Transfermaterial nach Anspruch 15, wobei das Sicherheitselement-Transfermaterial
ein Endlosband mit Transferelementen ist, bei dem sich in Querrichtung nur ein Transferelement
befindet, wobei die Transferelemente in Querrichtung bündig mit dem temporaren Träger
abgeschnitten sind.
17. Sicherheitselement-Transfermaterial nach Anspruch 15 oder 16, wobei aus dem Sicherheitselement-Schichtverbund
das Schichtverbundmaterial außerhalb der Umrissformen der Transferelemente entfernt
ist, so dass das Sicherheitselement-Transfermaterial Lücken in dem Sicherheitselement-Schichtverbund
aufweist, während der temporäre Träger keine Lücken aufweist.