[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Vorschubs einer Folienbahn
in einer Verpackungsmaschine.
[0002] Verpackungsmaschinen werden beispielsweise zur Herstellung von Blisterverpackungen
für Arzneimittel oder von Lebensmittelverpackungen verwendet. Üblicherweise umfassen
derartige Verpackungsmaschinen in einer Produktions- oder Förderrichtung nacheinander
angeordnete Arbeitsstationen, darunter eine Form-, eine Füll-, eine Siegel- und eine
Stanzstation. In diesen werden Näpfe in eine Folienbahn geformt, die Näpfe mit Produkten
gefüllt und mit einer Deckfolie versiegelt und schließlich einzelne Verpackungen aus
der Folienbahn geschnitten bzw. gestanzt.
[0003] Ein Ziel solcher Verpackungsmaschinen ist es, ein möglichst homogenes Folienband
zu erzeugen, in das einzelne Napfanordnungen in regelmäßigen Abständen zueinander
oder in vorbestimmten Mustern eingebracht sind. Dies hat verschiedene Vorteile. Im
Bereich der Siegelstation wird dadurch gewährleistet, dass Näpfe in der Folienbahn
zuverlässig in Ausnehmungen der Siegelwerkzeuge aufgenommen werden und ein Quetschen
der Näpfe und der darin enthaltenen Produkte zwischen den Siegelwerkzeugen vermieden
wird. Im Bereich der Stanzstation ist es hingegen wünschenswert, beim Ausstanzen einzelner
Verpackungen aus der Folienbahn möglichst wenig Verschnitt bzw. Ausschuss zu erzeugen
und den Folienverbrauch zu reduzieren. Unregelmäßigkeiten in der Lage der Napfanordnungen
der Folienbahn führen dazu, dass um die Napfanordnungen herum ein Steg größerer Toleranz
vorzusehen ist, um die Näpfe und Produkte beim Ausstanzen nicht zu beschädigen. Toleranzen
in der Vorschubbewegung der Folienbahn oder eine Schrumpfung der Folienbahn, die von
den zuvor berechneten Werten abweicht, können zu solchen Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen
der Lage der Napfanordnungen der Folienbahn führen.
[0004] Die
EP 0 569 933 A1 schlägt deshalb eine Verpackungsmaschine vor, bei der die einzelnen Arbeitsstationen
in und entgegen der Produktionsrichtung verschiebbar sind, um sie relativ zu den Näpfen
in der Folienbahn auszurichten. Mit dem Erfassen der Lage der Näpfe und dem Verschieben
jeder einzelnen Arbeitsstation ist jedoch ein hoher Steuerungsaufwand verbunden, der
wiederum fehleranfällig ist.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit
dem ein Folienband mit homogener Napfverteilung zuverlässig erzeugbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
des Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zum Regeln des Vorschubs einer Folienbahn in
einer Verpackungsmaschine, die eine Formstation, eine Siegelstation und eine Stanzstation
umfasst, die folgenden Schritte:
- Anordnen einer Folienbahn im Bereich der Formstation mittels erster Vorschubmittel;
- Einbringen von mindestens einer ersten und einer zweiten Napfanordnung mit jeweils
mindestens einem Napf in die Folienbahn in einem Formtakt der Formstation, wobei die
erste Napfanordnung der zweiten Napfanordnung in einer Förderrichtung der Verpackungsmaschine
voraneilt und ein Abstand zwischen einem ersten vorbestimmten Element der ersten Napfanordnung
und einem zweiten vorbestimmten Element der zweiten Napfanordnung als ein erster Abstand
bezeichnet ist;
- getaktetes Bewegen der Folienbahn relativ zur Formstation zwischen einem ersten Formtakt
und einem auf diesen folgenden zweiten Formtakt um eine Vorschublänge in der Förderrichtung,
wobei ein Abstand zwischen einem dritten vorbestimmten Element einer in Förderrichtung
voraneilenden Napfanordnung des ersten Formtakts und einem vierten vorbestimmten Element
einer dieser Napfanordnung nachfolgenden Napfanordnung des zweiten Formtakts als ein
zweiter Abstand bezeichnet ist, wobei das erste und das dritte vorbestimmte Element
bezüglich ihrer relativen Anordnung in Förderrichtung innerhalb der jeweiligen Napfanordnung
korrespondieren und das zweite und das vierte vorbestimmte Element bezüglich ihrer
relativen Anordnung in Förderrichtung innerhalb der jeweiligen Napfanordnung korrespondieren;
- Bestimmen des ersten Abstands;
- Ermitteln des zweiten Abstands stromabwärts der Formstation; und
- Regeln der Vorschublänge auf Basis des ermittelten ersten Abstands und zweiten Abstands
derart, dass bei nachfolgenden Formtakten der ermittelte zweite Abstand dem ersten
Abstand entspricht oder oder um ein definiertes Maß vom ersten Abstand abweicht.
[0008] Auf diese Weise wird mittels der ersten Alternative erreicht, dass der zweite Abstand
zwischen zwei Napfanordnungen aufeinanderfolgender Formtakte stets dem ersten Abstand
zweier Napfanordnungen desselben Formtakts entspricht, auch wenn es während des Herstellungsprozesses,
beispielsweise durch sich ändernde Umgebungsparameter, zu unerwarteten oder unvorhergesehenen
Abweichungen kommt. Sowohl innerhalb eines Formtakts als auch zwischen aufeinanderfolgenden
Formtakten sind die Napfanordnungen infolgedessen in regelmäßigen Abständen angeordnet.
Da unmittelbar auf entstehende Abweichungen zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand
reagiert wird, können die um die Napfanordnungen vorzusehenden Stege mit geringen
Toleranzen ausgebildet werden, wodurch der Folienbedarf verringert wird. Zudem sind
ein präzises Siegeln der Folienbahn und ein präzises Ausstanzen von einzelnen Verpackungen
möglich. In der zweiten Alternative kann beispielsweise eine gezielte Verschiebung
der Folienbahn erfolgen, um die Folienbahn mit der Bedruckung der Oberfolie beim Siegeln
in Einklang zu bringen.
[0009] Vorzugsweise sind der erste und der zweite Abstand parallel zur Förderrichtung definiert.
Dies ermöglicht es, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch dann zuverlässig anwendbar
ist, wenn aufeinanderfolgende Näpfe oder Napfreihen in einer Breitenrichtung quer
zur Förderrichtung der Folienbahn versetzt zueinander angeordnet sind.
[0010] Es ist bevorzugt, dass das erste, das zweite, das dritte und das vierte Element als
ein Napf der jeweiligen Napfanordnung oder als eine Referenzmarke der jeweiligen Napfanordnung
ausgebildet sind. Bei der Ausbildung des ersten, zweiten, dritten und vierten Elements
als ein Napf bietet sich der Vorteil, dass keine zusätzlichen Elemente in der Folienbahn
vorzusehen sind, um das erfindungsgemäße Verfahren zu ermöglichen. Zudem lassen sich
Näpfe auf einfache Art und Weise zuverlässig und automatisiert detektieren, so dass
die Fehleranfälligkeit des Verfahrens verringert wird. Sind das erste, das zweite,
das dritte und das vierte Element jeweils als Referenzmarke ausgebildet, bietet dies
den Vorteil, dass die Referenzmarken unabhängig von der Geometrie und Anordnung der
Näpfe derart ausgebildet sein können, dass sie zuverlässig detektiert werden können.
Referenzmarken werden üblicherweise gemeinsam mit den Näpfen in die Folienbahn eingebracht,
so dass die Position einer Referenzmarke relativ zu den Näpfen einer Napfanordnung
festgelegt ist. Dabei sind das dritte und das vierte Element bevorzugt jeweils in
der zugehörigen Napfanordnung an derselben Stelle angeordnet. Wegen der größeren Messstrecke
fallen Messabweichungen dann weniger ins Gewicht.
[0011] Ebenso können das dritte und das vierte Element aber jeweils als ein Napf ausgebildet
und in Förderrichtung unmittelbar hintereinander angeordnet sein. Der zweite Abstand
ist dann zwischen einem in Förderrichtung letzten Napf bzw. einer letzten Napfreihe
einer voraneilenden Napfanordnung eines ersten Formtakts und einem in Förderrichtung
ersten Napf bzw. einer ersten Napfreihe einer nachfolgenden Napfanordnung eines auf
den ersten Formtakt folgenden zweiten Formtakts zu bestimmen.
[0012] Das Bestimmen des ersten Abstands ist besonders einfach, wenn das Bestimmen des ersten
Abstands vorzugsweise auf Basis der Geometrie des Formwerkzeugs erfolgt und der erste
Abstand in einer Steuereinrichtung der Verpackungsmaschine hinterlegt ist. Da der
erste Abstand durch das erste und das zweite vorbestimmte Element bestimmbar ist,
die wiederum gemeinsam in einem Formtakt durch das Formwerkzeug in die Folienbahn
eingebracht werden, ist auch der erste Abstand auf Basis der Geometrie des Formwerkzeugs
vorbestimmbar. Dies bietet den Vorteil, dass der erste Abstand nicht gesondert erfasst
werden muss, sondern einfach von der Steuereinrichtung zur Regelung der Vorschublänge
abgerufen werden kann. Für verschiedene Formwerkzeuge lässt sich der jeweilige erste
Abstand in der Steuereinrichtung hinterlegen, sodass in Abhängigkeit des verwendeten
Formwerkzeugs stets der korrekte erste Abstand zur Regelung der Vorschublänge zur
Verfügung steht.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform umfasst das Verfahren das Bestimmen des ersten
Abstands stromabwärts der Formstation, vorzugsweise an derselben Stelle und/oder vorzugsweise
auf dieselbe Weise, wie auch der zweite Abstand bestimmt wird. Auf diese Weise wird
es ermöglicht, auch Veränderungen des ersten Abstands während des Herstellungsprozesses
in die Regelung der Vorschublänge einzubeziehen. Solche Veränderungen sind durchaus
üblich und werden beispielsweise durch Schrumpfung der Folienbahn aufgrund der Aufheizung
und Abkühlung hervorgerufen.
[0014] Vorzugsweise umfasst das Ermitteln des zweiten Abstands das Erfassen des dritten
und vierten Elements und das Berechnen des zweiten Abstands aus dem zeitlichen Abstand
des dritten und vierten Elements und einer Vorschubgeschwindigkeit der Folienbahn
mittels der Steuereinrichtung. Dadurch wird das Verfahren insofern vereinfacht, als
dass lediglich der Durchgang des dritten und vierten Elements erfasst werden muss.
Dies ist mit herkömmlichen, einfach gestalteten Sensoren, bspw. in Form von Lichtschranken
möglich. Komplexere visuelle Systeme sind nicht zwingend erforderlich, können aber
auch vorteilhaft eingesetzt werden. Der Vorschubgeschwindigkeitsverlauf ist der Steuereinrichtung
ohnehin bekannt, sodass zum Berechnen des zweiten Abstands keine weiteren Daten benötigt
werden. Das Ermitteln des zweiten Abstands ist somit mit verhältnismäßig einfachen
und kostengünstigen Mitteln möglich.
[0015] Das Erfassen des dritten und vierten Elements erfolgt vorzugsweise stromaufwärts
der Stanzstation, mehr bevorzugt zwischen der Siegelstation und der Stanzstation und
besonders bevorzugt unmittelbar vor oder in der Stanzstation. Dies bietet den Vorteil,
dass in die Regelung der Vorschublänge alle im Herstellungsprozess bis zur Stanzstation
auftretenden Abweichungen miteinbezogen werden. Da insbesondere das Ausstanzen einzelner
Verpackungen aus der Folienbahn zur Einsparung von Folienmaterial sehr präzise erfolgen
muss, ist es von Vorteil, wenn die Vorschublänge derart eingestellt ist, dass im Bereich
der Stanzstation eine möglichst exakte Lage der Napfanordnungen gewährleistet ist.
[0016] Vorzugsweise umfasst die Verpackungsmaschine mindestens einen Sensor zum Erfassen
des dritten und vierten Elements. Da derartige Sensoren, die insbesondere den Durchtritt
einzelner Näpfe oder Referenzmarken erfassen, einfach in eine Verpackungsmaschine
zu integrieren sind, wird eine kostengünstige Möglichkeit geschaffen, den zweiten
Abstand zu ermitteln.
[0017] Das Verfahren umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform das Ermitteln einer Abweichung
des ermittelten zweiten Abstands von dem ersten Abstand mittels der Steuereinrichtung
und das Regeln der ersten Vorschublänge in Abhängigkeit der ermittelten Abweichung
zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand. Dies ist besonders vorteilhaft, da die
ermittelte Abweichung mit der vorzunehmenden Änderung der Vorschublänge direkt korreliert.
[0018] Weiterhin umfasst das Verfahren vorzugsweise das Bewegen der Folienbahn im Bereich
der Siegelstation mittels zweiter Vorschubmittel und das Bilden eines ersten Durchhangspeichers
zwischen der Formstation und der Siegelstation, wobei die Siegelstation vorzugsweise
ein Paar von Siegelwalzen umfasst. Siegelwalzen eigenen sich besonders gut zum Siegeln
einer Oberfolie auf die mit Napfanordnungen versehene Folienbahn. Siegelwalzen werden
in der Regel kontinuierlich betrieben. In einem Übergangsbereich zwischen der getakteten
Bewegung der Folienbahn im Bereich der Formstation und der kontinuierlichen Bewegung
der Folienbahn im Bereich der Siegelstation ist deshalb der erste Durchhangspeicher
gebildet. Er kann auch bei unterschiedlichen Transportlängen bei getakteter Bewegung
im Bereich der Siegelstation und der Stanzstation notwendig sein.
[0019] Schließlich ist es bevorzugt, dass die ersten Vorschubmittel stromaufwärts des ersten
Durchhangspeichers angeordnet sind, um die getaktete Bewegung der Folienbahn im Bereich
der Formstation zu ermöglichen. Vorzugsweise umfassen die ersten Vorschubmittel Zangen
oder Vorschubwalzen, die die Folienbahn in Förderrichtung bewegen.
[0020] Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine schematische Seitenansicht einer Verpackungsmaschine;
- Fig. 2 und 3
- sind schematische Draufsichten auf einen Ausschnitt einer Folienbahn in der Verpackungsmaschine
nach Fig. 1.
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch und beispielhaft eine Verpackungsmaschine, für die das erfindungsgemäße
Verfahren zum Regeln des Vorschubs einer Folienbahn in der Verpackungsmaschine geeignet
ist.
[0022] Die Verpackungsmaschine 1 umfasst eine Mehrzahl von Arbeitsstationen, die von einer
Folienbahn 2 in einer Förderrichtung F durchlaufen werden. In Bezug auf die Förderrichtung
F der Folienbahn 2 bedeutet "stromaufwärts" im Folgenden entgegen der Förderrichtung
F und "stromabwärts" in Förderrichtung F.
[0023] Die Folienbahn 2 ist eingangs auf einer ersten Vorratsrolle 4 aufgerollt und wird
von dieser zunächst einer Formstation 6 zugeführt. Im Formbereich der Formstation
6 wird die Folienbahn 2 vorzugsweise durch Heizmittel 8 erwärmt. Bei Aluminiumverbund-Folienbahnen
können die Heizmittel 8 entfallen. Eine Formvorrichtung 10, die beispielsweise Tiefziehwerkzeuge
umfasst, bringt dann Napfanordnungen mit jeweils mindestens einem Napf, vorzugsweise
mehreren Näpfen, zur Aufnahme von Produkten in die Folienbahn 2 ein. Wenn die Folienbahn
2 vor dem Formvorgang erwärmt wurde, wird die Folienbahn 2 durch erste Kühlmittel
12 gekühlt, um ein unkontrolliertes Schrumpfen der Folienbahn möglichst zu unterbinden.
Die Kühlmittel 12 können vorzugsweise auch in die Formvorrichtung 10 integriert sein.
Erste Vorschubmittel 14 bewegen die Folienbahn 2 im Bereich der Formstation getaktet
in Förderrichtung F. Die ersten Vorschubmittel 14 können, wie dargestellt, durch eine
oder mehrere Vorschubwalzen gebildet sein. Denkbar ist aber auch die Verwendung von
Zangen, die die Folienbahn 2 randseitig ergreifen und in Förderrichtung F ziehen.
[0024] In einer Füllstation 16 werden die zu verpackenden Produkte, bevorzugt Tabletten,
in die Näpfe der Folienbahn 2 eingefüllt. Eine Oberfolie 18 zum Versiegeln der Näpfe
der Folienbahn 2 ist auf einer zweiten Vorratsrolle 20 gelagert. Es können Mittel
21 zum Bedrucken und Recken der Oberfolie 18 vorgesehen sein. Stromabwärts der Füllstation
16 wird die Oberfolie 18 der Folienbahn 2 derart zugeführt, dass sie die mit Produkten
gefüllten Näpfe bedeckt und gemeinsam mit der Folienbahn 2 in Förderrichtung F bewegt
wird. In einer Siegelstation 22 wird die Oberfolie 18 mit der Folienbahn 2 versiegelt.
Hierzu ist eine Siegelvorrichtung 24 vorgesehen, die Siegelplatten oder Siegelwalzen
umfassen kann. Im Anschluss an die Siegelvorrichtung 24 können zweite Kühlmittel 26
zum Kühlen der aus Oberfolie 18 und Folienbahn 2 bestehenden Materialbahn 28 vorgesehen
sein. Die Kühlmittel 26 können auch in die Siegelvorrichtung 24 integriert sein. Die
mit Näpfen versehene Folienbahn 2 wird im Folgenden weiterhin so bezeichnet, auch
wenn sie bereits mit Produkten befüllt ist, mit einer Oberfolie versiegelt ist und
mit dieser eine Einheit bildet.
[0025] Zweite Vorschubmittel 30 bewegen die Folienbahn 2 im Bereich der Siegelstation 22
in Förderrichtung F. Auch die zweiten Vorschubmittel 30 können Vorschubwalzen oder
Zangen umfassen. Ist die Siegelvorrichtung 24 durch Siegelwalzen gebildet, wird die
Folienbahn 2 im Bereich der Siegelstation 22 kontinuierlich in Förderrichtung F bewegt.
Um den Übergang zwischen der getakteten Bewegung der Folienbahn 2 im Bereich der Formstation
6 und der kontinuierlichen Bewegung der Folienbahn 2 im Bereich der Siegelstation
22 zu ermöglichen, ist zwischen der Formstation 6 und der Siegelstation 22 ein erster
Durchhangspeicher 32 vorgesehen. Umfasst die Siegelvorrichtung 24 Siegelplatten, wird
die Folienbahn 2 im Bereich der Siegelstation 22 getaktet in Förderrichtung F bewegt.
In diesem Fall kann der erste Durchhangspeicher 32 entfallen. Der erste Durchhangspeicher
32 kann aber auch als Puffer zwischen zwei unterschiedlichen Taktgeschwindigkeiten
der Form- und Siegelstation 6, 22 vorgesehen sein.
[0026] Schließlich werden in einer Stanzstation 34 einzelne Verpackungen (beispielsweise
Blisterverpackungen) aus der Folienbahn 2 ausgestanzt. Dritte Vorschubmittel 36 bewegen
die Folienbahn 2 vorzugsweise getaktet im Bereich der Stanzstation 34 in Förderrichtung
F. Stromaufwärts der Stanzstation 34 können auch Mittel 38 zum Prägen und Perforieren
der Folienbahn 2 bzw. Materialbahn 28 vorgesehen sein. Wird die Folienbahn 2 im Bereich
der Siegelstation 22 kontinuierlich bewegt und im Bereich der Stanzstation 34 getaktet
bewegt, ist ein zweiter Durchhangspeicher 40 zwischen diesen Stationen vorgesehen.
Er kann auch bei getakteter Bewegung im Bereich der Siegelstation 22 notwendig sein,
wenn unterschiedliche Transportlängen vorliegen.
[0027] Üblicherweise umfasst die Verpackungsmaschine 1 auch Mittel zum Detektieren von Näpfen
in der Folienbahn 2 sowie zum Detektieren von Produkten in den Näpfen der Folienbahn
2 zur Prozesskontrolle und Qualitätssicherung. Mittel zum Detektieren von Näpfen sind
entsprechend stromabwärts der Formstation 6 angeordnet.
[0028] Es versteht sich, dass die Beschreibung der Verpackungsmaschine 1 zur Veranschaulichung
des erfindungsgemäßen Verfahrens dient. Die konkrete Anordnung der einzelnen Stationen
bzw. Vorrichtungen sowie deren Ausbildung und Betriebsweise sind dem Fachmann bekannt
und können an die jeweils vorliegenden Anforderungen angepasst werden.
[0029] In Fig. 2 ist ein Ausschnitt der Folienbahn 2 in einer Draufsicht dargestellt, wie
er stromabwärts der Formstation 6 und vor der Stanzstation 34 vorliegt. Das heißt,
dass sich bevorzugt auch schon Produkte in den Näpfen der Folienbahn 2 befinden können
und die Folienbahn 2 mit der Oberfolie 18 versiegelt sein kann, auch wenn diese zur
besseren Veranschaulichung nicht dargestellt sind.
[0030] In Förderrichtung F sind eine erste Napfanordnung 42, eine zweite Napfanordnung 44,
eine dritte Napfanordnung 46, eine vierte Napfanordnung 48 und eine fünfte Napfanordnung
50 in die Folienbahn 2 eingebracht. In einer Breitenrichtung B, die sich in der Ebene
der Folienbahn 2 quer zur Förderrichtung F erstreckt, können mehrere Reihen von Napfanordnungen
nebeneinander in die Folienbahn 2 eingebracht sein. In der dargestellten Ausführungsform
sind zwei Reihen von Napfanordnungen in Breitenrichtung B nebeneinander in die Folienbahn
2 eingebracht, wobei die zweite Reihe die Napfanordnungen 42a, 44a, 46a, 48a und 50a
aufweist.
[0031] Zur besseren Veranschaulichung und Abgrenzung der Napfanordnungen voneinander ist
jede Napfanordnung 42, 44, 46, 48, 50, 42a, 44a, 46a, 48a, 50a umrandet dargestellt.
Es ist auch vorstellbar, dass die Umrandung dabei die Kontur der in der Stanzstation
34 auszustanzenden (Blister-) Verpackungen veranschaulicht.
[0032] Jede der Napfanordnungen 42, 44, 46, 48, 50, 42a, 44a, 46a, 48a, 50a umfasst mindestens
einen Napf 52, bevorzugt eine Vielzahl von Näpfen 52. Die Näpfe 52 wurden mittels
der Formvorrichtung 10 in die Folienbahn 2 eingebracht und dienen der Aufnahme der
zu verpackenden Produkte. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst jede Napfanordnung
in Förderrichtung F fünf hintereinanderliegende Reihen von Näpfen zu je fünf Näpfen.
Es versteht sich, dass jede Napfanordnung eine beliebige Anzahl von Näpfen in frei
wählbaren Anordnungen umfassen kann.
[0033] Weiterhin sind die in Fig. 2 dargestellten Napfanordnungen 42, 44, 46, 48, 50 in
Förderrichtung F in Bereiche unterteilt, die durch n, n+1 und n+2 gekennzeichnet sind.
Jeder Bereich n, n+1, n+2 umfasst dabei die Napfanordnungen, die in einem Formtakt
n, n+1, n+2, n+i der Formstation 6 in die Folienbahn 2 eingebracht wurden. Beispielsweise
wurden in einem ersten Formtakt n der Formstation 6 die erste Napfanordnung 42, die
zweite Napfanordnung 44 sowie die Napfanordnungen 42a und 44a in die Folienbahn 2
eingebracht. In einem zweiten, auf den ersten Formtakt n folgenden Formtakt n+1 der
Formstation 6 wurden die dritte Napfanordnung 46, die vierte Napfanordnung 48 sowie
die Napfanordnungen 46a und 48a in die Folienbahn 2 eingebracht. Dies lässt sich für
beliebig viele Formtakte n+i wiederholen, wobei für den dritten Formtakt n+2 nur mehr
zwei Napfanordnungen 50, 50a dargestellt sind. In jedem Formtakt n bis n+i werden
mindestens zwei Napfanordnungen mit jeweils mindestens einem Napf 52 in die Folienbahn
2 eingebracht. Üblicherweise werden in jedem Formtakt zwei bis sechs Napfanordnungen
in die Folienbahn 2 eingebracht. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Formtakten n,
n+1 wird die Folienbahn 2 um eine Vorschublänge V mittels der ersten Vorschubmittel
14 in Förderrichtung F bewegt.
[0034] Jede Napfanordnung umfasst weiterhin mindestens ein vorbestimmtes Element, das zur
Regelung des Vorschubs der Folienbahn herangezogen wird. Insbesondere kann ein vorbestimmtes
Element durch einen Napf oder eine Referenzmarke gebildet sein. In der dargestellten
Ausführungsform umfasst die erste Napfanordnung 42 ein erstes vorbestimmtes Element
54 und die in Förderrichtung F nachfolgende zweite Napfanordnung 44 umfasst ein zweites
vorbestimmtes Element 56. Das erste und das zweite vorbestimmte Element 54, 56 sind
stets zwei in Förderrichtung F aufeinanderfolgenden Napfanordnungen desselben Formtakts
zugeordnet. Umfasst ein Formtakt beispielsweise in Förderrichtung F drei hintereinander
angeordnete Napfanordnungen, so kann das erste vorbestimmte Element 54 der in Förderrichtung
F voraneilenden Napfanordnung und das zweite vorbestimmte Element 56 der der voraneilenden
Napfanordnung folgenden Napfanordnung zugeordnet sein. Das erste vorbestimmte Element
54 kann aber auch der in Förderrichtung F mittleren Napfanordnung von drei Napfanordnungen
zugeordnet sein, so dass das zweite vorbestimmte Element 56 der darauf folgenden dritten
Napfanordnung zugeordnet ist. Der Abstand zwischen dem ersten vorbestimmten Element
54 und dem zweiten vorbestimmten Element 56 wird als erster Abstand D
1 bezeichnet. Der erste Abstand D
1 repräsentiert somit den Abstand, den zwei Napfanordnungen desselben Formtakts zueinander
haben.
[0035] Eine Napfanordnung eines ersten Formtakts, auf die in Förderrichtung F eine Napfanordnung
eines nachfolgenden Formtakts folgt, umfasst ein drittes vorbestimmtes Element 58.
Die Napfanordnung des nachfolgenden Formtakts umfasst ein viertes vorbestimmtes Element
60. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst somit die zweite Napfanordnung 44
des ersten Formtakts n das dritte vorbestimmte Element 58 und die dritte Napfanordnung
46 des zweiten Formtakts n+1 umfasst das vierte vorbestimmte Element 60, wobei die
dritte Napfanordnung 46 der zweiten Napfanordnung 44 in Förderrichtung F unmittelbar
nachfolgt. Der Abstand zwischen dem dritten vorbestimmten Element 58 und dem vierten
vorbestimmten Element 60 wird als zweiter Abstand D
2 bezeichnet. Der zweite Abstand D
2 repräsentiert somit den Abstand, den zwei Napfanordnungen aufeinanderfolgender Formtakte
zueinander haben.
[0036] Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, korrespondieren das erste und das dritte vorbestimmte
Element 54, 58 bezüglich ihrer relativen Anordnung in Förderrichtung F innerhalb der
jeweiligen Napfanordnung 42, 44. D.h., dass das erste vorbestimmte Element 54 zumindest
in Förderrichtung F innerhalb der ersten Napfanordnung 42 dieselbe Lage einnimmt,
wie das dritte vorbestimmte Element 58 innerhalb der zweiten Napfanordnung 44. Vorzugsweise
stimmt die relative Lage des ersten vorbestimmten Elements 54 innerhalb der ersten
Napfanordnung 42 mit der relativen Lage des zweiten vorbestimmten Elements 56 innerhalb
der zweiten Napfanordnung 44 sowohl in Förderrichtung F als auch in Breitenrichtung
B überein.
[0037] Ebenso korrespondieren das zweite und das vierte vorbestimmte Element 56, 60 bezüglich
ihrer relativen Anordnung in Förderrichtung F innerhalb der jeweiligen Napfanordnung
44, 46. D.h., dass das zweite vorbestimmte Element 56 zumindest in Förderrichtung
F innerhalb der zweiten Napfanordnung 44 dieselbe Lage einnimmt, wie das vierte vorbestimmte
Element 60 innerhalb der dritten Napfanordnung 46. Vorzugsweise stimmt die relative
Lage des zweiten vorbestimmten Elements 56 innerhalb der zweiten Napfanordnung 44
mit der relativen Lage des vierten vorbestimmten Elements 60 innerhalb der dritten
Napfanordnung 46 sowohl in Förderrichtung F als auch in Breitenrichtung B überein.
[0038] Umfasst eine Napfanordnung wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 mindestens zwei
in Förderrichtung F hintereinander angeordnete Näpfe 52 oder mindestens zwei in Förderrichtung
F hintereinander angeordnete und sich in Breitenrichtung B erstreckende Napfreihen,
wird ein Abstand zwischen zwei in Förderrichtung F hintereinander angeordneten Näpfen
52 einer Napfanordnung als ein dritter Abstand D
3 bezeichnet.
[0039] Bevorzugt sind der erste Abstand D
1, der zweite Abstand D
2 und der dritte Abstand D
3 parallel zur Förderrichtung F definiert. Der erste Abstand D
1, der zweite Abstand D
2 und der dritte Abstand D
3 sind folglich in Förderrichtung F zu bestimmen, auch wenn die vorbestimmten Elemente,
zwischen denen der jeweilige Abstand zu bestimmen ist, in Breitenrichtung B versetzt
zueinander angeordnet sind.
[0040] Das erste, das zweite, das dritte und das vierte vorbestimmte Element 54, 56, 58,
60 können jeweils als ein Napf 52 einer Napfanordnung 42, 44, 46, 48 ausgebildet sein.
In der Regel lassen sich die in einer Folienbahn 2 ausgebildeten Näpfe 52 gut durch
optische oder mechanische Mittel erfassen, so dass ein Abstand zwischen zwei vorbestimmten
Näpfen 52 auf einfache Art und Weise zu ermitteln ist. Gemessen werden können z.B.
abfallende und/oder ansteigende Flanken der Näpfe. Die Messung kann mittels senkrecht
zur Transportrichtung arbeitender Lichtschranken erfolgen, welche die Näpfe beim Durchlauf
erfassen, mittels Kameras, die die Kontur der Näpfe von unten erfassen, oder durch
viele andere Sensoren.
[0041] Das erste, das zweite, das dritte und das vierte Element 54, 56, 58, 60 können aber
auch als Referenzmarke ausgebildet sein. Derartige Referenzmarken werden vorzugsweise
in der Formstation 6 gemeinsam mit den Näpfen 52 in die Folienbahn 2 eingebracht,
so dass ihre Lage relativ zu den Näpfen 52 vorbestimmt ist. Referenzmarken können
beispielsweise durch Prägungen in der Folienbahn 2, durch Durchgangsöffnungen in der
Folienbahn 2 oder durch Aufdrucke gebildet sein. Referenzmarken eigenen sich insbesondere
dann als vorbestimmte Elemente 54, 56, 58, 60, wenn die Napfgeometrie ein Erfassen
der Näpfe 52 erschwert oder aufgrund der Verhältnisse innerhalb der Verpackungsmaschine
1, z.B. der Zugänglichkeit ein Erfassen der Näpfe 52 nicht oder nur schwer möglich
ist.
[0042] In Fig. 3 sind beispielhaft eine sechste, siebte, achte und neunte Napfanordnung
62, 64, 66, 68 dargestellt, um verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung der vorbestimmten
Elemente 54, 56, 58, 60 sowie verschiedene relative Anordnungen derselben zu veranschaulichen.
Die sechste und die siebte Napfanordnung 62, 64 sind dabei in Förderrichtung F hintereinander
angeordnet, wobei die sechste Napfanordnung 62 voraneilt. In Breitenrichtung B versetzt
sind die achte und die neunte Napfanordnung 66, 68 in Förderrichtung F hintereinander
angeordnet, wobei die achte Napfanordnung 66 voraneilt. Wie zuvor beschrieben, korrespondieren
jeweils das erste und das dritte vorbestimmte Element 54, 58 sowie das zweite und
das vierte vorbestimmte Element 56, 60 hinsichtlich ihrer relativen Lage innerhalb
der Napfanordnung, jedenfalls in Förderrichtung F.
[0043] Die dargestellten Abstände D, D' und D" können sowohl dem ersten Abstand D
1 als auch dem zweiten Abstand D
2 entsprechen. Entspricht die sechste Napfanordnung 62 beispielsweise der ersten Napfanordnung
42 und die siebte Napfanordnung 64 der zweiten Napfanordnung 44 nach Fig. 2, so geben
die dargestellten Abstände D, D' und D" verschiedene Möglichkeiten des ersten Abstands
D
1 an. Entspricht die sechste Napfanordnung 62 hingegen der zweiten Napfanordnung 44
und die siebte Napfanordnung 64 der dritten Napfanordnung 46, so geben die Abstände
D, D' und D" verschiedene Möglichkeiten des zweiten Abstands D
2 an.
[0044] Sind die vorbestimmten Elemente 54, 56, 58, 60 als Napf 52 ausgebildet, ist es möglich,
dass das erste bzw. das dritte vorbestimmte Element 54, 58 der sechsten Napfanordnung
62 und das zweite bzw. das vierte vorbestimmte Element 56, 60 der siebten Napfanordnung
64 in Förderrichtung F direkt hintereinander angeordnet sind. D.h., dass das erste
bzw. dritte vorbestimmte Element 54, 58 ein in Förderrichtung F letzter Napf 52 der
sechsten Napfanordnung 62 ist, und das zweite bzw. vierte vorbestimmte Element 60
ein erster Napf 52 der siebten Napfanordnung 64 ist.
[0045] Alternativ kann der Abstand aber auch zwischen beliebigen anderen Näpfen der jeweiligen
Napfanordnungen gebildet sein. Beispielsweise kann der Abstand D' zwischen Näpfen
52 vorgesehen sein, die in Förderrichtung F in der jeweiligen Napfanordnung zuvorderst
ausgebildet sind. In diesem Fall ist der Abstand D' gebildet zwischen einem ersten
bzw. dritten vorbestimmten Element 54', 58', das durch einen Napf 52 der in Förderrichtung
F vordersten Reihe der sechsten Napfanordnung 62 ausgebildet ist, und einem zweiten
bzw. vierten vorbestimmten Element 56', 60', das durch einen Napf 52 der in Förderrichtung
F vordersten Reihe der siebten Napfanordnung 64 ausgebildet ist. In einer solchen
Anordnung sind das zweite und das dritte Element identisch.
[0046] Beispielhaft sind anhand der achten und neunten Napfanordnung 66 und 68 vorbestimmte
Elemente 54", 56", 58", 60" dargestellt, die als Referenzmarken ausgebildet sind.
Zwischen der Referenzmarke 54", 58" der voraneilenden achten Napfanordnung 66 und
der Referenzmarke 56", 60" der nachfolgenden neunten Napfanordnung 68 ist der Abstand
D" gebildet. Es versteht sich, dass eine Referenzmarke in einer beliebigen Lage innerhalb
der jeweiligen Napfanordnung ausgebildet sein kann. In der dargestellten Anordnung
sind das zweite und das dritte Element identisch.
[0047] Es ist auch möglich, bestimmte der Elemente 54, 54', 54", 56, 56', 56", 58, 58',
58", 60, 60', 60" als Referenzmarken zu definieren und andere als Näpfe.
[0048] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Folienbahn 2 zunächst im Bereich der
Formstation 6 mittels der ersten Vorschubmittel 14 angeordnet. In der Formstation
6 werden mindestens die erste und die zweite Napfanordnung 42, 44 mit jeweils mindestens
einem Napf 52 in die Folienbahn 2 in einem Formtakt n der Formstation 6 eingebracht.
Üblicherweise werden in einem Formtakt zwei bis sechs Napfanordnungen in die Folienbahn
2 eingebracht, wobei jede Napfanordnung eine Mehrzahl von Näpfen umfasst, die in mindestens
einer Reihe angeordnet sind. Die erste Napfanordnung 42 eilt der zweiten Napfanordnung
44 in Förderrichtung F der Verpackungsmaschine 1 voraus. Das erste vorbestimmte Element
54 und das zweite vorbestimmte Element 56 sind zwei aufeinander folgenden Napfanordnungen
des einen Formtakts zugewiesen und vorzugsweise als Napf 52 ausgebildet. Bevorzugt
ist ihre Anordnung nach dem Beispiel des Abstands D nach Fig. 3.
[0049] Da das erste und das zweite vorbestimmte Element 54, 56 in einem Formtakt durch die
Formvorrichtung 10 der Formstation 6 in die Folienbahn 2 eingebracht werden, ist der
erste Abstand D
1 durch die Geometrie des Formwerkzeugs der Formstation 6 vorgegeben. D.h., dass der
erste Abstand D
1 auf Basis der Geometrie des Formwerkzeugs bestimmbar ist und in einer Steuereinrichtung
(nicht dargestellt) der Verpackungsmaschine 1 hinterlegt sein kann. Aufgrund des Schrumpfens
der Folienbahn 2 kann es aber innerhalb der Verpackungsmaschine 1 entlang der Förderrichtung
F zu Veränderungen des ersten Abstands D
1 kommen. Um auch diese Veränderungen des ersten Abstands D
1 zu erfassen bzw. den für die Steuerung der Verpackungsmaschine 1 maßgeblichen ersten
Abstand D
1 zur Regelung heranzuziehen, kann der erste Abstand D
1 auch stromabwärts der Formstation 6 durch Sensoren oder Kameras bestimmt werden.
[0050] Nachdem die Napfanordnungen des ersten Formtakts n, also zumindest die erste und
die zweite Napfanordnung 44, 46, in die Folienbahn 2 eingebracht wurden, wird die
Folienbahn 2 zwischen dem ersten Formtakt n und dem auf diesen folgenden zweiten Formtakt
n+1 um eine Vorschublänge V in Förderrichtung F bewegt. Anschließend werden die Napfanordnungen
des zweiten Formtakts n+1 in die Folienbahn 2 eingebracht.
[0051] Aufgrund der Folienschrumpfung oder aufgrund von Toleranzen oder Fehlern in der Vorschubbewegung
der Folienbahn 2 und somit der Vorschublänge V kann es dazu kommen, dass trotz vorheriger
Berechnung der zweite Abstand D
2 ungleich dem ersten Abstand D
1 ist und so eine inhomogene Folienbahn gebildet wird. Um eine möglichst homogene Folienbahn
2 bereitzustellen, ist es jedoch wünschenswert, dass der zweite Abstand D
2 dem ersten Abstand D
1 entspricht.
[0052] Das Verfahren umfasst daher das Bestimmen des ersten Abstands D
1, das Ermitteln des zweiten Abstands D
2 und das Regeln der Vorschublänge V derart, dass bei nachfolgenden Formtakten n+i
der ermittelte zweite Abstand D
2 dem ersten Abstand D
1 entspricht. Das Bestimmen des ersten Abstands D
1 kann, wie zuvor beschrieben, beispielsweise durch Abrufen eines in der Steuereinrichtung
hinterlegten Werts erfolgen.
[0053] Das Ermitteln des zweiten Abstands D
2 erfolgt stromabwärts der Formstation 6 und umfasst vorzugsweise das Ermitteln des
zweiten Abstands D
2 durch Erfassen des dritten und vierten vorbestimmten Elements 58, 60. Beispielsweise
kann das Erfassen des dritten und des vierten Elements 58, 60 durch Sensoren oder
Kameras erfolgen, die den Durchtritt des dritten und des vierten Elements 58, 60 detektieren.
Vorzugsweise erfolgt das Erfassen des dritten und des vierten Elements 58, 60 stromaufwärts
der Stanzstation 34, mehr bevorzugt unmittelbar stromaufwärts der Siegelstation 22
oder unmittelbar stromaufwärts der Stanzstation 34. Am meisten bietet sich das Erfassen
des zweiten Abstands D
2 nach dem Siegeln in der Siegelstation 22 an. Diese Positionen eignen sich besonders
zum Anordnen entsprechender Mittel zum Erfassen der vorbestimmten Elemente.
[0054] Der zweite Abstand D
2 wird beispielsweise aus dem zeitlichen Abstand des dritten und vierten Elements 58,
60 und einer Vorschubgeschwindigkeit der Folienbahn 2 mittels der Steuereinrichtung
berechnet. Es kann auch der Zeitpunkt des Durchtritts des dritten und vierten Elements
58, 60 erfasst werden, wobei die Steuereinrichtung, die auch einen Servomotor zum
Antreiben der Vorschubmittel ansteuert, basierend auf den Daten des Servomotors den
Abstand zwischen den Durchtrittszeitpunkten des dritten und vierten Elements 58, 60
bestimmt.
[0055] Das Bestimmen des ersten Abstands D
1 kann, wie zuvor beschrieben, beispielsweise durch Abrufen eines in der Steuereinrichtung
hinterlegten Werts erfolgen. Bevorzugt wird aber auch der erste Abstand D
1 auf vergleichbare Weise ermittelt wie der zweite Abstand D
2, wobei das erste und das zweite Element 54, 56 an die Stelle des dritten und vierten
Elements 58, 60 treten.
[0056] Weiterhin kann die Steuereinrichtung eine Abweichung zwischen dem ermittelten zweiten
Abstand D
2 und dem ersten Abstand D
1 ermitteln und die erste Vorschublänge V in Abhängigkeit der ermittelten Abweichung
zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand D
1, D
2 regeln.
[0057] Weitere Mittel zum Erfassen der vorbestimmten Elemente 54, 56, 58, 60 in Form von
Näpfen oder Referenzmarken sowie die Auswertung der dadurch gewonnenen Daten sind
dem Fachmann bekannt und können ohne Weiteres zum Umsetzen des erfindungsgemäßen Verfahrens
herangezogen werden.
[0058] Die Erfindung wurde bislang unter Bezugnahme auf eine Formstation 6, eine Füllstation
16, eine Siegelstation 22 und eine Stanzstation 34 beschrieben. Es kann aber jeweils
auch mehr als eine dieser Stationen vorliegen. Wenn es sich bei den Produkten beispielsweise
um Ampullen oder Vials handelt, kann die Siegelstation 22 in manchen Ausführungsformen
entfallen, weil keine Oberfolie 18 benötigt wird.
[0059] Bislang wurde die Erfindung bei feststehender Formstation 6 beschrieben. Es ist aber
auch möglich, die Formstation 6 während des Formens mit der Folienbahn 2 mitzubewegen
und nach dem Formen wieder an die Ausgangsposition zu verfahren. In einem solchen
Fall wird die Bewegung der Folienbahn 2 relativ zur Formstation 6 zwischen den Formtakten
durch eine von der üblichen Bewegung abweichende Bewegung erzeugt.
1. Verfahren zum Regeln des Vorschubs einer Folienbahn (2) in einer Verpackungsmaschine
(1), die eine Formstation (6), eine Füllstation (16), vorzugsweise eine Siegelstation
(22), und eine Stanzstation (34) umfasst, mit den folgenden Schritten:
Anordnen einer Folienbahn (2) im Bereich der Formstation (6) mittels erster Vorschubmittel
(14);
Einbringen von mindestens einer ersten und einer zweiten Napfanordnung (42, 44) mit
jeweils mindestens einem Napf (52) in die Folienbahn (2) in einem Formtakt (n) der
Formstation (6), wobei die erste Napfanordnung (42) der zweiten Napfanordnung (44)
in einer Förderrichtung (F) der Verpackungsmaschine (1) voraneilt und ein Abstand
zwischen einem ersten vorbestimmten Element (54) der ersten Napfanordnung (42) und
einem zweiten vorbestimmten Element (56) der zweiten Napfanordnung (44) als ein erster
Abstand (D1) bezeichnet ist;
getaktetes Bewegen der Folienbahn (2) relativ zur Formstation (6) zwischen einem ersten
Formtakt (n) und einem auf diesen folgenden zweiten Formtakt (n+1) um eine Vorschublänge
(V) in der Förderrichtung (F), wobei ein Abstand zwischen einem dritten vorbestimmten
Element (58) einer in Förderrichtung (F) voraneilenden Napfanordnung (44) des ersten
Formtakts (n) und einem vierten vorbestimmten Element (60) einer dieser Napfanordnung
(44) nachfolgenden Napfanordnung (46) des zweiten Formtakts (n+1) als ein zweiter
Abstand (D2) bezeichnet ist, wobei das erste und das dritte vorbestimmte Element (54, 58) bezüglich
ihrer relativen Anordnung in Förderrichtung (F) innerhalb der jeweiligen Napfanordnung
(42, 44) korrespondieren und das zweite und das vierte vorbestimmte Element (56, 60)
bezüglich ihrer relativen Anordnung in Förderrichtung (F) innerhalb der jeweiligen
Napfanordnung (44,46) korrespondieren;
Bestimmen des ersten Abstands (D1);
Ermitteln des zweiten Abstands (D2) stromabwärts der Formstation (6); und
Regeln der Vorschublänge (V) auf Basis des ermittelten ersten Abstands (D1) und zweiten Abstands (D2) derart, dass bei nachfolgenden Formtakten (n+i) der ermittelte zweite Abstand (D2) dem ersten Abstand (D1) entspricht oder um ein definiertes Maß vom ersten Abstand (D1) abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Abstand (D1, D2) parallel zur Förderrichtung (F) definiert sind.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite, das dritte und das vierte vorbestimmte Element (54, 56, 58,
60) als ein Napf (52) der jeweiligen Napfanordnung (42, 44, 46) oder als eine Referenzmarke
der jeweiligen Napfanordnung (42, 44, 46) ausgebildet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte und das vierte Element (58, 60) jeweils in der zugehörigen Napfanordnung
(42, 44, 46) an derselben Stelle angeordnet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Element (54, 56) jeweils in der zugehörigen Napfanordnung
(42, 44, 46) ebenfalls an derselben Stelle angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des ersten Abstands (D1) auf Basis der Geometrie des Formwerkzeugs erfolgt und der erste Abstand (D1) in einer Steuereinrichtung der Verpackungsmaschine (1) hinterlegt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des ersten Abstands (D1) das Erfassen des ersten und zweiten Elements (54, 56) stromabwärts der Formstation
(6), vorzugsweise stromaufwärts der Stanzstation (34), besonders bevorzugt zwischen
der Siegelstation (22) und der Stanzstation (34), umfasst.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln des zweiten Abstands (D2) das Erfassen des dritten und vierten Elements (58, 60) und weiterhin das Berechnen
des zweiten Abstands (D2) aus dem zeitlichen Abstand des dritten und vierten Elements (58, 60) und eines Vorschubgeschwindigkeitsverlaufs
der Folienbahn (2) mittels der Steuereinrichtung umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen des dritten und vierten Elements (58, 60) stromaufwärts der Stanzstation
(34), vorzugsweise zwischen der Siegelstation (22) und der Stanzstation (34), erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaschine (1) mindestens einen Sensor oder eine Kamera zum Erfassen
des dritten und vierten Elements (58, 60) umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor oder die Kamera auch zum Erfassen des ersten und zweiten Elements (54,
56) dient.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren das Ermitteln einer Abweichung des ermittelten zweiten Abstands (D2) von dem ersten Abstand (D1) mittels der Steuereinrichtung und das Regeln der Vorschublänge (V) in Abhängigkeit
der ermittelten Abweichung zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand (D1, D2) umfasst.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es das Bewegen der Folienbahn (2) im Bereich der Siegelstation (22) mittels zweiter
Vorschubmittel (30) und das Bilden eines ersten Durchhangspeichers (32) zwischen der
Formstation (6) und der Siegelstation (22) umfasst, wobei die Siegelstation (22) vorzugsweise
ein Paar von Siegelwalzen umfasst.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Vorschubmittel (14) stromaufwärts des ersten Durchhangspeichers (32) angeordnet
sind.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Vorschubmittel (14) Zangen oder Vorschubwalzen umfassen, die die Folienbahn
(2) in Förderrichtung (F) bewegen.