[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radialventilator gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Gängige Radialventilatoren, insbesondere Rauchgasventilatoren - zumeist Dachventilatoren
- werden in der Regel mittels ihrem Antriebsmotor zugeleiteter Kühlluft gekühlt, wobei
die Motoren der Ventilatoren mittels deren Motorgehäuse umgebende Isolierungsschichten
gegenüber dem geförderten Gas aufwändig thermisch isoliert werden. Dadurch werden
die Motoren vor Überhitzung geschützt. Es ist auch dafür zu sorgen, dass ein Eindringen
von Rauchgas in das Motorgehäuse sowie den Motorinnenraum verhindert wird. Blechbauteile
können sich aufgrund hoher thermischer Belastung verziehen. Ein Dachventilator, als
Brandgasventilator der Temperaturklasse F600 benötigt stets eine Isolierung um bzw.
für den Motor. Eine solche Isolierung, sie kann eine mineralische oder keramische
Basis haben, ist teuer.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Radialventilator vorzuschlagen, bei
welchem die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden oder doch zumindest
stark vermindert sind.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst mit einem Radialventilator gemäß Anspruch 1, nämlich einem
Radialventilator, insbesondere Dachventilator, welcher folgende Merkmale aufweist:
- a) ein Motorgehäuse,
- b) einen auf einer am Boden des Motorgehäuses angeordneten Motorplatte montierten
Motor,
- c) ein mit dem Motor drehfest verbundenes außerhalb des Motorgehäuses angeordneten
Laufrad,
- d) einen in das Motorgehäuse mündenden Kühlluftkanal,
wobei der Radialventilator dadurch gekennzeichnet ist, dass
e) das Motorgehäuse und der Kühlluftkanal derart doppelwandig ausgebildet sind, dass
ein diese ummantelnder Konvektionskanal gebildet wird, und dass
f) das Laufrad eine Bodenscheibe mit einer zum Motorgehäuse zeigenden Rückenbeschaufelung
aufweist, wodurch eine Einrichtung zur radialen Ableitung von Kühlluft und Konvektionsluft
gebildet wird.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Radialventilators ist es möglich, anstatt
eine herkömmliche Isolierung zu verwenden, neben der bestehenden Luftkonvektion zusätzlich
die Luft in Konvektion im Doppelwandprinzip einzusetzen, um den Motor vor Überhitzung
zu schützen. Im Bereich Dachventilator F400/600 ist diese Anwendung völlig neu. Es
geht erfindungsgemäß im Kern um eine Temperaturregelung bei Dachventilatoren per Luftkonvektion.
Die Vorteile der Luftkonvektion sind bekannt. Luft ist ein sehr guter Wärmeisolator
ist (Dies wird sich z.B. auch im Wohnungsbau zunutze gemacht). Mit dem erfindungsgemäßen
Radialventilator lassen sich durch Verwendung des Doppelwandsystems eine Reihe von
Vorteilen erreichen. So werden aufgrund von Überhitzung entstehende Blechdeformierungen
der Innenwand des Motorgehäuses durch kühlende Konvektionsluft minimiert. Erfindungsgemäß
doppelwandig ausgebildete Motorgehäuse und Kühlluftkanal bilden im Betrieb des Radialventilators
eine Konvektionskammer, in welcher im Betrieb Unterdruck herrscht. Dadurch ergibt
sich der weitere Vorteil, dass Falschluft (z. B. Rauchgase) in der Konvektionskammer
aufgrund des Unterdrucks verhindert wird. Es wird ein Eindringen von Rauchgasen in
den Motorinnenraum durch den Unterdruck in der Konvektionskammer vermieden. Eine zusätzliche
Isolierung kann vorteilhafterweise entfallen.
[0006] In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Radialventilator derart ausgebildet,
dass die Rückenbeschaufelung mittels teilweise durch die Bodenscheibe gesteckter Radialschaufeln,
insbesondere Kreisbogenschaufeln gebildet wird. Dies stellt eine vorteilhafte Vereinfachung
der Konstruktion sowie der Herstellung dar. Es ist dadurch eine optimale Nutzung der
Rückenbeschaufelung am Laufrad möglich.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Radialventilator
derart ausgebildet, dass um das Motorgehäuse herum Leitbleche zur Steuerung einer
gezielten Luftführung angeordnet sind. Hierdurch lassen sich vorteilhafterweise interne
Druckverluste vermindern und damit auch der Wirkungsgrad einer Radialventilator-Anordnung
erhöhen. Dazu gehören eine mögliche Reduzierung von Strömungsverlusten, zum Teil auch
Strömungsturbulenzen und eine dadurch mögliche Reduzierung der erforderlichen Motorleistung
für den Radialventilator, was wirtschaftliche Vorteile zur Folge hat.
[0008] In noch einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Radialventilator
derart ausgebildet, dass die Leitbleche mit Hilfe von Versteifungsblechen gegenüber
dem Motorgehäuse fixiert sind. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine Erhöhung der
Stabilität des Radialventilators sowie seiner Leitbleche. Es lässt sich eine Versteifung
des Radialventilators erreichen.
[0009] In wieder einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Radialventilator
derart ausgebildet, dass das Motorgehäuse, der Kühlluftkanal und der Konvektionskanal
als vernietete Blechkonstruktion ausgebildet sind. Es ergibt sich hiermit vorteilhafterweise
die Möglichkeit einer einfachen und kostengünstigen Herstellung.
[0010] In noch einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Radialventilator
derart ausgebildet, dass die Radialschaufeln mit der Bodenscheibe des Laufrads verschweißt
sind. Damit lässt sich, beispielsweise über Schweißroboter ausgeführt, eine sichere
Wiederholgenauigkeit bei sehr stabiler Bauweise erreichen.
[0011] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Zuhilfenahme einer Zeichnung im Folgenden kurz erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in einer schematischen Perspektivansicht im Schnittbild ein Beispiel eines erfindungsgemäßen
Radialventilators mit Angabe der Strömungssituation von Kühlluft und Konvektionsluft.
- Fig. 2
- zeigt in einer schematischen Perspektivansicht die Situation gemäß Fig. 1, jedoch
bei nicht aufgeschnittenem Motorgehäuse.
- Fig. 3
- zeigt in einer schematischen Darstellung eine Frontansicht eines Ausschnitts der Fig.
2, wobei die Lage der Rückenbeschaufelung im Bereich der Bodenscheibe des Laufrads
dargestellt ist.
[0012] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Ventilatorgehäuses 5 für einen Radialventilator
1, in welchem ein aufgeschnitten dargestelltes Motorgehäuse 2 zu erkennen ist, welches
wiederum einen aufgeschnitten dargestellten Motor 4 umgibt. Der Motor 4 ist auf einer
Motorplatte 3 befestigt und durchdringt letztere mit seiner Antriebswelle 9 etwa mittig.
Die Antriebswelle 9 ist über eine Nabe mit der Bodenscheibe 12 eines Laufrads 8 verbunden.
Die Bodenscheibe 12 trägt mehrere Radialschaufeln 16, welche jeweils mit einem (in
Fig. 1 bis 3 oben befindlichen) Ansatz die Bodenscheibe 12 durchdringen und darüber
als Rückenbeschaufelung 14 (siehe auch Fig. 3) zu erkennen sind. Über Seitenwände
11 wird die Motorplatte 3 mit einer Grundplatte 7 des Ventilatorgehäuses 5 verbunden,
auf welcher auch der in das Laufrad 8 mündende Ventilatoreinlass 13 für das geförderte
Medium, z. B. Rauchgas angeordnet ist.
[0013] In Fig. 2 ist nun anhand einiger Pfeile 22, 24, 26 und 28 die örtliche Strömungsrichtung
des Fördermediums des erfindungsgemäßen Radialventilators, z. B. Rauchgas dargestellt.
Im Folgenden wird dieses zur Vereinfachung schlicht mit "Luft" bezeichnet. Gemäß den
Pfeilen 28 gelangt von dem erfindungsgemäßen Radialventilator 1 angesaugte Luft über
den Ventilatoreinlass 13 in das Laufrad 8 und wird dort infolge der durch die Radialschaufeln
16 des sich drehenden Laufrads 8 erzeugten Kraft gemäß den Pfeilen 26 radial nach
außen in das Innere des Ventilatorgehäuses 5 gesaugt. Gemäß den Pfeilen 24 fließt
die Luft nach oben abgelenkt weiter, folgt der Richtung der Pfeile 22 und verlässt
schließlich das Ventilatorgehäuse 5 über einen als Gitteröffnung 15 gestalteten Ausgang
nach oben.
[0014] Der Motor 4 wird mittels über einen im Kühlluftkanal 6 herangeführte Kühlluft gekühlt.
Die Kühlluft strömt entlang den Richtungspfeilen 32 in das Motorengehäuse 2 und umstreicht
kühlend den Motor 4. Am unteren Ende des Motorgehäuses 2 strömt die Luft durch eine
um die Antriebswelle 9 liegende ringförmige Öffnung durch die Motorplatte 3 aus dem
Motorengehäuse 2 in den Zwischenraum zwischen Motorplatte 3 und Bodenscheibe 12 des
Laufrads 8. Dort mischt sich die nun etwas angewärmte Kühlluft mit der Konvektionsluft.
Letztere strömt zur Kühlung des Motorgehäuses 2 und der Kühlluft durch den Konvektionskanal
10, welcher jeweils den Kühlluftkanal 6 und das Motorgehäuse 2 umgibt, in Richtung
der Pfeile 30. Sie fließt weiter gemäß dem Pfeil 34 radial nach außen, wo sie sich
mit der Förderluft mischt und über die Gitteröffnung 15 nach oben entweicht. Die Förderung
der Mischluft aus Konvektionsluft und Kühlluft in Richtung der Pfeile 34 wird durch
die Rückenbeschaufelung 14 unterstützt.
[0015] Zur Verdeutlichung der Lage der Rückenbeschaufelung 14 wird in Fig. 3 in einer schematischen
Darstellung eine Frontansicht eines Ausschnitts der Fig. 2 gezeigt, wobei die Lage
der Rückenbeschaufelung im Bereich der Bodenscheibe des Laufrads dargestellt ist.
Gut zu erkennen ist die Radialschaufel 16a auf der rechten Seite von Fig. 3, wo sie
die Bodenscheibe 12 durchdringend gezeigt ist, wobei sie oberhalb der Bodenscheibe
12 als Rückenschaufel 14a erscheint.
[0016] An dieser Stelle kann man gut nachvollziehen, dass hier vom Effekt her genaugenommen
zwei, jeweils ein anderes Medium fördernde Laufräder vorliegen. Das "große" Laufrad
8, welches mittels seiner Radialschaufeln 16 die über den Ventilatoreinlass 13 einströmende
Förderluft durch den Radialventilator 1 fördert und das "kleine" Laufrad, welches
aus der Bodenscheibe 12 und der Rückenbeschaufelung 14 besteht und die o. g. Mischluft
aus Konvektionsluft und Kühlluft in Richtung der Pfeile 34 fördert.
[0017] Auf der Motorplatte 3 sitzende Leitbleche 18 übernehmen die oben näher erläuterte
Steuerung der Luftströmung insbesondere im unteren Bereich des Motorgehäuses 2. Ihre
Lage und die Lage von die Leitbleche 18 stützenden Versteifungsblechen 20 ist in allen
drei Figuren gezeigt.
[0018] Weitere in Fig. 3 gezeigte Bauteile, welche bereits in Fig. 1 und Fig . 2 beschrieben
wurden, werden im Zusammenhang mit der Fig. 3 nicht mehr näher erwähnt, da sie sich
unschwer aus dem Zusammenhang erklären.
Bezugszeichen
[0019]
- 1
- Radialventilator
- 2
- Motorgehäuse
- 3
- Motorplatte
- 4
- Motor
- 5
- Ventilatorgehäuse
- 6
- Kühlluftkanal
- 7
- Grundplatte
- 8
- Laufrad
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Konvektionskanal
- 11
- Seitenwand
- 12
- Bodenscheibe
- 13
- Ventilatoreinlass
- 14
- Rückenbeschaufelung
- 14a
- Rückenschaufel
- 15
- Gitteröffnung
- 16
- Radialschaufel
- 16a
- Radialschaufel
- 18
- Leitblech
- 20
- Versteifungsblech
- 22
- Pfeil Strömungsrichtung Fördermedium z. B. Rauchgas
- 24
- Pfeil Strömungsrichtung Fördermedium z. B. Rauchgas
- 26
- Pfeil Strömungsrichtung Fördermedium z. B. Rauchgas
- 28
- Pfeil Strömungsrichtung Fördermedium z. B. Rauchgas
- 30
- Pfeil Strömungsrichtung Konvektionsluft
- 32
- Pfeil Strömungsrichtung Kühlluft
- 34
- Pfeil Strömungsrichtung der Mischluft aus Konvektionsluft und Kühlluft
1. Radialventilator, insbesondere Dachventilator, welcher folgende Merkmale aufweist:
a) ein Motorgehäuse (2),
b) einen auf einer am Boden des Motorgehäuses (2) angeordneten Motorplatte (3) montierten
Motor (4),
c) ein mit dem Motor (4) drehfest verbundenes außerhalb des Motorgehäuses (2) angeordneten
Laufrad (8),
d) einen in das Motorgehäuse (2) mündenden Kühlluftkanal (6),
dadurch gekennzeichnet, dass
e) das Motorgehäuse (2) und der Kühlluftkanal (6) derart doppelwandig ausgebildet
sind, dass ein diese ummantelnder Konvektionskanal (10) gebildet wird,
f) das Laufrad (8) eine Bodenscheibe (12) mit einer zum Motorgehäuse (2) zeigenden
Rückenbeschaufelung (14) aufweist, wodurch eine Einrichtung zur radialen Ableitung
von Kühlluft und Konvektionsluft gebildet wird.
2. Radialventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenbeschaufelung (14) mittels teilweise durch die Bodenscheibe (12) gesteckter
Radialschaufeln (16), insbesondere Kreisbogenschaufeln gebildet wird.
3. Radialventilator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass um das Motorgehäuse (2) herum Leitbleche (18) zur Steuerung einer gezielten Luftführung
angeordnet sind.
4. Radialventilator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitbleche (18) mit Hilfe von Versteifungsblechen (20) gegenüber dem Motorgehäuse
(2) fixiert sind.
5. Radialventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse (2), der Kühlluftkanal (6) und der Konvektionskanal (10) als vernietete
Blechkonstruktion ausgebildet sind.
6. Radialventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialschaufeln (16) mit der Bodenscheibe (12) des Laufrads (8) verschweißt sind.