[0001] Die Erfindung betrifft eine Kastenwaschmaschine sowie ein Verfahren zum Ablösen von
Klebeetiketten und/oder deren Reste von Flaschenkästen beim Transport durch eine Kastenwaschmaschine.
[0002] Flaschenkästen oder dergleichen Kästen für Getränke werden in der Regel mehrfach
verwendet und sind vor erneuter Kommissionierung in Kastenwaschmaschinen automatisch
zu reinigen. Oftmals werden diese Flaschenkästen mit Klebeetiketten, wie beispielsweise
Barcodes, Preisschildern oder sonstigen Aufklebern versehen. Solche Aufkleber werden
nachfolgend der Einfachheit halber Klebeetiketten genannt. Diese können sich nicht
nur hinsichtlich Größe, Material und Festigkeit der Klebeverbindung sondern aufgrund
eines zum Teil manuellen Anbringens auch erheblich hinsichtlich ihrer Position auf
den Flaschenkästen unterscheiden. Nichtsdestoweniger sollen sämtliche Klebeetiketten
unabhängig von ihren speziellen Eigenschaften in Kastenwaschmaschinen zuverlässig
und effizient abgelöst werden.
[0003] Entgegen dieser prinzipiellen Anforderung hat sich das Ablösen solcher Klebeetiketten
in Kastenwaschmaschinen bisher als unzuverlässig und bei manchen Klebeetikettentypen
als sehr aufwändig herausgestellt. Bekannte Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten
von Flaschenkästen basieren auf Spritzdüsen, die mit normalem Leitungsdruck oder mit
Hochdruckstrahl arbeiten, mittels Wasserüberschüttung und/oder mit Tauchbädern.
[0004] Es besteht daher Bedarf für demgegenüber verbesserte Kastenwaschmaschinen und Verfahren
zum Ablösen von Klebeetiketten wie beispielsweise Barcodes, Preisschildern oder dergleichen
von Mehrweg-Flaschenkästen oder ähnlich genutzten Behältern, wie Transportkästen oder
Logistikboxen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Kastenwaschmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
Demnach eignet sich diese für Flaschenkästen oder dergleichen Transportbehälter und
umfasst: ein Transportmittel für die Flaschenkästen; wenigstens eine im Bereich des
Transportmittels beweglich angeordnete Spritzdüse zum Bespritzen der Flaschenkästen
mit einem Hochdruckstrahl einer Reinigungsflüssigkeit; eine Inspektionseinheit zum
Lokalisieren auf den Flaschenkästen vorhandener Klebeetiketten oder dergleichen Aufkleber;
und eine Steuerung für die Spritzdüse zum selektiven Ausrichten des Hochdruckstrahls
auf lokalisierte Klebeetiketten und/oder diesen zugeordnete Zielbereiche auf den Flaschenkästen.
[0006] Die Spritzdüse erzeugt somit einen von der Steuerung lenkbaren Hochdruckstrahl zum
Ablösen erkannter und lokalisierter Klebeetiketten.
[0007] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unter Klebeetiketten auch an den Flaschenkästen
vorhandene Etikettenbestandteile und/oder Etikettenreste zu verstehen, beispielsweise
als Folge einer teilweisen Ablösung im Gebrauch der Flaschenkästen und/oder einer
gezielten Vorbehandlung außerhalb der Kastenwaschmaschine.
[0008] Der Hochdruckstrahl ist als vergleichsweise scharf abgegrenzter und harter Ablösestrahl
zu verstehen, der die Klebeetiketten sowohl aufweicht als auch mechanisch auf diese
einwirkt. Zusätzlich können herkömmliche Reinigungsstrahlen für ein demgegenüber weicheres
und großflächiges Besprühen oder Bespritzen der Flaschenkästen insgesamt beispielsweise
aus statischen Spritzdüsen abgegeben werden, um Schmutz zu entfernen.
[0009] Gegenüber einer herkömmlichen starren Ausrichtung von Spritzdüsen quer zur Transportrichtung
ermöglicht das gezielte Anvisieren und selektive Bespritzen der Klebeetiketten eine
längere Einwirkzeit der Reinigungsflüssigkeit bei gleichzeitig reduziertem Flüssigkeitsverbrauch.
Dies verbessert die Effektivität und Effizienz des Bespritzens und somit des Ablösens
auch unterschiedlicher Klebeetiketten von den Flaschenkästen.
[0010] Die Inspektionseinheit kann auch an unterschiedlichen Stellen der Flaschenkästen
angebrachte Klebeetiketten erkennen und lokalisieren sowie diesen gegebenenfalls Zielbereiche
für den Hochdruckstrahl zuordnen. Das heißt, die Inspektionseinheit ist insbesondere
dazu ausgebildet, Lage und Größe der Klebeetiketten zu erkennen und einen geeignet
dimensionierten und positionierten Zielbereich auf dem jeweiligen Flaschenkasten zu
berechnen.
[0011] Vorzugsweise ist das Transportmittel für einen schlupffreien und/oder formschlüssigen
Transport der Flaschenkästen wenigstens von der Inspektionseinheit bis zur Spritzdüse
und/oder einen Arbeitsbereich des Hochdruckstrahls ausgebildet. Folglich ändern sich
die relativen Transportpositionen der Flaschenkästen zueinander und damit die relativen
Transportpositionen der Klebeetiketten von deren Lokalisierung bis zum Ende des Bespritzens
nicht. Die Steuerung der Spritzdüsen und somit des Hochdruckstrahls wird dadurch vereinfacht,
insbesondere bei konstanter Transportgeschwindigkeit des Transportmittels.
[0012] Vorzugsweise ist auf jeder Seite des Transportmittels jeweils wenigstens eine Spritzdüse
für einen Hochdruckstrahl angeordnet. Dadurch können die Klebeetiketten auf einfache
Weise beidseitig von den Flaschenkästen entfernt werden.
[0013] Vorzugsweise kann die Steuerung den Hochdruckstrahl selektiv für Transportpositionen
der Klebeetiketten und/oder Zielbereiche einschalten, die sich im Arbeitsbereich des
Hochdruckstrahls befinden. Anders gesagt wird der Hochdruckstrahl möglichst nur dann
aktiviert, wenn sich die Klebeetiketten und/oder Zielbereiche im Arbeitsbereich der
Spritzdüse bzw. des Hochdruckstrahls befinden. Dazwischen lässt sich Reinigungsflüssigkeit
einsparen.
[0014] Vorzugsweise sind die Spritzdüsen motorisch in Transportrichtung schwenkbar und/oder
fahrbar, und die Steuerung ist konfiguriert, den Hochdruckstrahl den Klebeetiketten
und/oder Zielbereichen nachzuführen. Die Spritzdüsen sind dann beispielsweise horizontal
schwenkbar und/oder fahrbar gelagert. Die Anzahl der insgesamt nötigen Spritzdüsen
lässt sich so minimieren. Ferner können die Klebeetiketten auf einer vergleichsweisen
kurzen Transportstrecke effektiv abgelöst werden.
[0015] Vorzugsweise sind die Spritzdüsen dann ferner motorisch orthogonal zur Transportrichtung
kippbar und/oder fahrbar, und die Steuerung ist konfiguriert, den nachgeführten Hochdruckstrahl
ferner entlang eines bezüglich des Klebeetiketts und/oder Zielbereichs definierten
Spritzmusters zu bewegen. Die Spritzdüsen sind dann beispielsweise motorisch vertikal
kippbar und/oder fahrbar.
[0016] Die Steuerung lenkt die Spritzdüse dann so, dass das Spritzmuster dem Nachführen
des Hochdruckstrahls überlagert wird. Das Spritzmuster ist beispielsweise ein programmierter
Bewegungsablauf eines von der Spritzdüse auf den Flaschenkästen erzeugten Strahlquerschnitts.
Die Spritzmuster umfassen beispielsweise Zickzack-Bewegungen und/oder Kreisbewegungen
des jeweiligen Strahlquerschnitts. Dadurch können beispielsweise Randbereiche der
Klebeetiketten gezielt bespritzt werden. Das Ablösen der Klebeetiketten kann so beschleunigt
werden und/oder Reinigungsflüssigkeit gezielter einwirken.
[0017] Vorzugsweise ist die Steuerung so konfiguriert ist, dass der Hochdruckstrahl über
die Flaschenkästen insgesamt bewegt werden kann, insbesondere über Flaschenkästen
ohne lokalisierte Klebeetiketten. Die Reinigung der Flaschenkästen insgesamt kann
dadurch verbessert werden, gegebenenfalls auch gezielt in Problemzonen für herkömmliche
Reinigungsstrahlen.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Inspektionseinheit beidseitig des Transportmittels angeordnete
Detektoren zur Lokalisierung der Klebeetiketten, insbesondere Kameras, Linienscanner
und/oder RFID-Lesegeräte. Damit ist eine zweidimensionale Lokalisierung der Klebeetiketten
auf der jeweiligen Seitenfläche der Flaschenkästen möglich. Somit lässt sich für jedes
einzelne Klebeetikett ein Transportweg entlang der wenigstens einen Spritzdüse im
Voraus berechnen.
[0019] Die Klebeetiketten könnten anhand von im Voraus bekannter Eigenschaften vom Detektor
erkannt werden, beispielsweise anhand ihrer ursprünglichen Größe, Form und/oder Farbgebung,
ebenso anhand einer auslesbaren Markierung. Die Klebeetiketten könnten aber auch in
Form von Etikettenresten an den Flaschenkästen anhaften und dann eine vom ursprünglichen
Zustand abweichende Größe, Form und/oder Farbgebung aufweisen. Zu diesem Zweck kann
die Inspektionseinheit zur automatischen Erkennung und Lokalisation von Klebeetiketten
bzw. Resten davon beispielsweise mittels Bildauswertung konfiguriert sein.
[0020] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst. Demnach
dient dieses zum Ablösen von Klebeetiketten von Flaschenkästen oder dergleichen Transportbehältern.
Dabei kann es sich um entsprechend beklebte Transportkisten, Logistikboxen oder dergleichen
handeln. Die Klebeetiketten können beispielsweise Barcodes, Preisschilder, Produktzettel
oder dergleichen sein.
[0021] Die Flaschenkästen werden durch eine Kastenwaschmaschine transportiert. Ferner werden
auf den Flaschenkästen vorhandene Klebeetiketten maschinell erkannt und lokalisiert.
Schließlich werden lokalisierte Klebeetiketten automatisch mit wenigstens einem lenkbaren
Hochdruckstrahl einer Reinigungsflüssigkeit selektiv bespritzt und infolgedessen abgelöst.
[0022] Die Flaschenkästen werden demnach zuerst auf das Vorhandensein abzulösender Klebeetiketten
maschinell überprüft. Danach kann beispielsweise die Größe erkannter Klebeetiketten
und deren Lage bezüglich der Flaschenkästen berechnet werden. Ergänzend oder alternativ
dazu werden für erkannte Klebeetiketten Zielbereiche auf den Flaschenkästen berechnet
und den Klebeetiketten zugeordnet.
[0023] Sind beiderseits des Flaschenkastens Klebeetiketten abzulösen, werden die Flaschenkästen
vorzugsweise beidseitig mit dem Hochdruckstrahl beaufschlagt. Mit dem Verfahren lassen
sich dieselben Vorteile erzielen wie mit der erfindungsgemäßen Kastenwaschmaschine.
[0024] Vorzugsweise wird ein Transportablauf der Klebeetiketten und/oder zugehöriger Zielbereiche
wenigstens bis in einen Arbeitsbereich des Hochdruckstrahls berechnet und/oder überwacht.
Entsprechend der einzelnen berechneten Transportabläufe können die Klebeetiketten
und/oder Zielbereiche gegebenenfalls auf ihrem gesamten Weg durch die Kastenwaschmaschine
gezielt mit Hochdruckstrahlen bespritzt werden.
[0025] Vorzugsweise werden die Flaschenkästen wenigstens von der Lokalisierung der Klebeetiketten
bis in einen Arbeitsbereich des Hochdruckstrahls schlupffrei und/oder formschlüssig
transportiert. Somit können die relativen Transportpositionen der Flaschenkästen zueinander
konstant gehalten werden. Dies erleichtert die Berechnung von Transportpositionen
der Klebeetiketten und/oder Zielbereiche im Arbeitsbereich des wenigstens einen Hochdruckstrahls.
[0026] Vorzugsweise wird der Hochdruckstrahl den Klebeetiketten und/oder Zielbereichen in
Transportrichtung automatisch nachgeführt. Der Hochdruckstrahl folgt dann im Wesentlichen
der berechneten Transportbewegung der Klebeetiketten und/oder Zielbereiche innerhalb
des jeweiligen Arbeitsbereichs. Die Einwirkdauer des Flüssigkeitsstrahls auf die Klebeetiketten
kann so maximiert und der Flüssigkeitsbedarf minimiert werden.
[0027] Vorzugsweise wird der Hochdruckstrahl von einer Spritzdüse bei einem daran anliegenden
Druck von wenigstens 10 bar, insbesondere wenigstens 50 bar abgegeben. Dadurch dringt
Reinigungsflüssigkeit schnell in die Klebeetiketten ein und reißt diese mechanisch
von den Flaschenkästen.
[0028] Zusätzlich können die Flaschenkästen für das Bespritzen beispielsweise in eine bezüglich
der Transportrichtung diagonale Transportlage gebracht und/oder beim Bespritzen wenigstens
einmal horizontal um 90° gedreht werden. Dadurch können alle Seitenwände, also auch
die bei herkömmlicher orthogonaler Ausrichtung in Transportrichtung weisenden Vorderwände
und die entgegen der Transportrichtung weisenden Rückwände der Flaschenkästen effektiv
mit dem Hochdruckstrahl beaufschlagt werden.
[0029] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist zeichnerisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch eine Kastenwaschmaschine; und
- Fig. 2A - 2C
- eine schematische Draufsicht auf Flaschenkästen gemäß Fig. 1.
[0030] Wie die Fig. 1 erkennen lässt, umfasst die Kastenwaschmaschine 1 für Flaschenkästen
2 in einer bevorzugten Ausführungsform ein Transportmittel 3 für die Flaschenkästen
2 und wenigstens eine bewegliche Spritzdüse 4 zum Bespritzen der transportierten Flaschenkästen
2 mit einer Reinigungsflüssigkeit in Form eines lenkbaren Hochdruckstrahls 5.
[0031] An den Flaschenkästen 2 befinden sich Klebeetiketten 6, die in der Kastenwaschmaschine
1 abzulösen sind. Hierfür umfasst die Kastenwaschmaschine 1 eine eingangsseitige Inspektionseinheit
7 zum Erkennen und Lokalisieren erkannter Klebeetiketten 6 sowie eine Steuerung 8
zum selektiven Ausrichten der Spritzdüse 4 auf die lokalisierten Klebeetiketten 6
und/oder auf diesen zugeordnete Zielbereiche 2a der Flaschenkästen 2.
[0032] Die Steuerung 8 und die Spritzdüse 4 erzeugen einen gezielt einschaltbaren und innerhalb
eines zugeordneten Arbeitsbereichs 5a lenkbaren Hochdruckstrahl 5. Die Reinigungsflüssigkeit
wird dazu an der Spritzdüse 4 beispielsweise mit einem Druck von wenigstens 10 bar
und vorzugsweise wenigstens 50 bar auf bekannte Weise bereitgestellt.
[0033] Die Inspektionseinheit 7 umfasst wenigstens einen Detektor 9 zum Abtasten der Flaschenkästen
2 hinsichtlich daran vorhandener Klebeetiketten 6 bzw. Etikettenreste. Der Detektor
9 kann die Flaschenkästen 2 beispielsweise bildgebend mittels Objektiv oder Linienscanner
abtasten.
[0034] Die Inspektionseinheit 7 berechnet aus den Abtastdaten mittels Bildauswertung die
Größe und Lage einzelner Klebeetiketten 6 bzw. Etikettenreste auf den Flaschenkästen
2. Die Lage kann Angaben zur Position und Ausrichtung des jeweiligen Klebeetiketts
6 umfassen. Prinzipiell können unterschiedliche Klebeetiketten 6 in zufälliger Anordnung
auf den Flaschenkästen 2 vorhanden sein. Entsprechend kann die Inspektionseinheit
7 jedem Klebeetikett 6 einen bestimmten Zielbereich 2a auf dem Flaschenkasten 2 für
den Hochdruckstrahl 5 zuordnen. Der Zielbereich 2a hat beispielsweise eine das jeweilige
Klebeetikett 6 umschließende Kontur.
[0035] Prinzipiell könnten Klebeetiketten 6 aber auch für sich genommen erkannt und lokalisiert
werden, beispielsweise durch Magnet- oder RF-Abtastung derart identifizierbarer Klebeetiketten.
Das heiß, eine Relativposition bezüglich des beklebten Flaschenkastens 2 ist nicht
zwingend zu ermitteln.
[0036] Die Inspektionseinheit 7 ordnet jedem Klebeetikett 6 und/oder Zielbereich 2a eine
Transportposition TP zum Zeitpunkt der Inspektion zu. Das Transportmittel 3 läuft
von dort in Transportrichtung 3a mit bekannter und vorzugsweise konstanter Geschwindigkeit
weiter und transportiert die Flaschenkästen 2 schlupffrei und/oder formschlüssig von
der Inspektionseinheit 7 bis zur Spritzdüse 4 und somit in den Arbeitsbereich 5a ihres
Hochdruckstrahls 5.
[0037] Auf dieser Grundlage kann die Steuerung 8 Transportabläufe für einzelne Klebeetiketten
6 und/oder zugeordnete Zielbereiche 2a wenigstens durch die Arbeitsbereiche 5a berechnen
und/oder überwachen. Anders gesagt weiß die Steuerung 8 im Arbeitsbetrieb stets, an
welcher Transportposition sich einzelne Klebeetiketten 6 und/oder zugeordnete Zielbereiche
2a gerade befinden. Die Fig. 2A - 2C sind schematische Momentaufnahmen eines solchen
Transportablaufs für zwei Klebeetiketten 6 an drei Transportpositionen TP1 - TP3 jeweils
im Bereich derselben Sprühdüsen 4.
[0038] Die Steuerung 8 richtet die Spritzdüsen 4 dann rechtzeitig auf geeignete Transportpositionen
aus und aktiviert die Hochdruckstrahlen 5 beispielsweise sobald einzelne Klebeetiketten
6 und/oder zugeordnete Zielbereiche 2a an diesen Transportpositionen angekommen sind.
[0039] Die Steuerung 8 führt die Spritzdüse 4 und den zugehörigen Hochdruckstrahl 5 dem
jeweils vorbeilaufenden Klebeetikett 6 und/oder Zielbereich 2a des Flaschenkastens
2 vorzugsweise in Transportrichtung 3a nach. Folglich kann der Hochdruckstrahl 5 in
seinem Arbeitsbereich 5a durchgehend auf das Klebeetikett 6 und/oder den zugeordneten
Zielbereich 2a gerichtet werden. Das Etikettenmaterial wird im Arbeitsbereich der
Spritzdüse 4 daher effizient aufgeweicht, der Klebstoff gelöst und das Klebeetikett
6 insgesamt mechanisch abgetragen.
[0040] Zum Nachführen des Hochdruckstrahls 5 ist die Spritzdüse 4 quer zur Transportrichtung
3a über einen horizontalen Schwenkbereich 10 von beispielsweise wenigstens +/- 45°
mittels Stellmotor um eine Drehachse 10a schwenkbar.
[0041] Vorzugsweise ist die Spritzdüse 4 ferner in einem vertikalen Kippbereich 11 von beispielsweise
wenigstens +/- 30° zur Horizontalen mittels Stellmotor kippbar. Somit lässt sich der
Hochdruckstrahl 5 gezielt auf einzelne Klebeetiketten 6 richten, auch falls diese
in unterschiedlicher Höhe am Flaschenkasten 2 angebracht sind und/oder mit variierendem
Abstand an der Spritzdüse 4 vorbeilaufen.
[0042] Alternativ könnte die schwenkbare und/oder kippbare Lagerung der Spritzdüse 4 durch
längs und/oder vertikal ausgerichtete Linearführungen mit Stellmotoren ersetzt oder
ergänzt werden (nicht dargestellt).
[0043] Der Hochdruckstrahl 5 wird jeweils motorisch und automatisch von der Steuerung 8
gelenkt. Dies erfolgt in Abhängigkeit sowohl von der eingangs festgestellten Lage
und Größe der Klebeetiketten 6 und/oder des zugeordneten Zielbereichs 2a als auch
vom berechneten / überwachten Transportablauf in Transportrichtung 3a. Der Arbeitsbereich
5a des Hochdruckstahls 5 wird prinzipiell vom Schwenkbereich 10 und Kippbereich 11
der Spritzdüse 4 vorgegeben, ließe sich aber auch an wechselnde Produktionsbedingungen
anpassen.
[0044] Der bewegliche Hochdruckstrahl 5 ist als vergleichsweise dünner und harter Ablösestrahl
für die Klebeetiketten 6 ausgebildet. Zusätzlich können starre Spritzdüsen 14 vorhanden
sein, die Reinigungsstrahlen 15 mit demgegenüber breiterer und weicherer Abstrahlcharakteristik
abgeben, beispielsweise im Sinne von Sprühkegeln oder Sprühfächern. Starre Spritzdüsen
14 dienen vornehmlich der herkömmlichen Reinigung der Flaschenkästen 2 insgesamt.
[0045] Prinzipiell könnten aber auch die beweglichen Spritzdüsen 4 zur Reinigung der Flaschenkästen
2 insgesamt beitragen, beispielsweise indem Hochdruckstrahlen 5 entlang geeigneter
Spritzmuster über die Flaschenkästen 2 geführt werden, insbesondere über solche, an
denen keine abzulösenden Klebeetiketten 6 festgestellt wurden.
[0046] Falls die Inspektionseinheit 7 feststellt, dass auf einem bestimmten Flaschenkasten
2 kein abzulösendes Klebeetikett 6 vorhanden ist, kann der Hochdruckstrahl 5 gezielt
unterdrückt und der Flaschenkasten 2 nur mit Reinigungsstrahlen 15 beaufschlagt werden.
Die beweglichen Spritzdüsen 4 werden vorzugsweise nur dann eingeschaltet, wenn sich
Klebeetiketten 6 und/oder Zielbereiche 2a im Arbeitsbereich des Hochdruckstrahls 5
befinden.
[0047] Wie die Fig. 2A in der Draufsicht erkennen lässt, sind die beweglichen Spritzdüsen
4 vorzugsweise auf beiden Seiten des Transportmittels 3 angeordnet. Dies gilt vorzugsweise
ebenso für die starren Spritzdüsen 14.
[0048] Da abzulösende Klebeetiketten 6 auf unterschiedlichen Seitenwänden 2b, 2c der Flaschenkästen
2 vorhanden sein können, ist eine Inspektionseinheit 7 mit beiderseits des Transportmittels
3 angeordneten Detektoren 9 vorteilhaft, wie ebenso in der Fig. 2A dargestellt ist.
Den einzelnen Klebeetiketten 6 können dann separate Zielbereiche 2a auf der jeweiligen
Seite des Flaschenkastens 2 zugeordnet und der Transportablauf der einzelnen Klebeetiketten
6 und/oder Zielbereiche 2a durch die Arbeitsbereiche 5a berechnet und/oder überwacht
werden.
[0049] Das Nachführen der Spritzdüsen 4 und Hochdruckstrahlen 5 ist für einen Flaschenkasten
2 ausgehend von einer Transportposition TP1 in Fig. 2A beispielhaft für zwei spätere
Transportpositionen TP2 und TP3 in den Fig. 2B und 2C schematisch gezeigt. Das Nachführen
in Transportrichtung 3a umfasst hier ein Schwenken der Spritzdüsen 4 im jeweiligen
horizontalen Schwenkbereich 10, im Beispiel um die in der Fig. 1 schematisch angedeutete
und im Wesentlichen stationäre Drehachse 10a. Vorzugsweise wird der Hochdruckstrahl
5 ferner durch Kippen der Spritzdüse 4 im vertikalen Kippbereich 11 vertikal nachgeführt.
[0050] Die Fig. 2C verdeutlicht, dass der Hochdruckstrahl 5 gezielt auf bestimmte Teilbereiche
der Klebeetiketten 6 und/oder der zugeordneten Zielbereiche 2a gerichtet werden kann,
um das mechanische Ablösen der Klebeetiketten 6 zu optimieren. Demnach kann der Hochdruckstrahl
5 gezielt auf einen Randbereich 6a des jeweiligen Klebeetiketts 6 und/oder auf die
Unterseite 6b eines bereits teilweise abgelösten Klebeetiketts 6 gerichtet werden.
[0051] Zusätzlich könnte der Hochdruckstrahl 5 entlang eines bezüglich einer Seitenwand
2b, 2c des Flaschenkastens 2 zweidimensional definierten Sprühmusters geführt werden.
Linienmuster, Zickzack-Bewegungen und/oder Kreisbewegungen wären beispielsweise denkbar,
wobei solche Sprühmuster dem beschriebenen Nachführen des Hochdruckstrahl 5 dann überlagert
werden. Bestimmte Randbereiche 6a und/oder Bereiche auf der Unterseite 6b der Klebeetiketten
6 könnten dann vorrangig und/oder in einem vorteilhaften zeitlichen Spritzschema mit
dem Hochdruckstrahl 5 beaufschlagt werden. Auch dies kann zu einer effektiveren Ablösung
der Klebeetiketten 6 beitragen.
[0052] Mit der Kastenwaschmaschine 1 kann beispielsweise wie folgt gearbeitet werden.
[0053] Die Flaschenkästen 2 werden laufend in den Bereich der Inspektionseinheit 7 transportiert.
Dort werden die Flaschenkästen 2 beispielsweise abgebildet oder gescannt, um das Vorhandensein
von Klebeetiketten 6 und gegebenenfalls deren Größe und Lage auf den Flaschenkästen
2 zu ermitteln. Die Flaschenkästen 2 werden dann vorzugsweise beidseitig quer zur
Transportrichtung 3a inspiziert.
[0054] Den Klebeetiketten 6 wird vorzugsweise je ein Zielbereich 2a auf den Flaschenkästen
2 zugeordnet sowie eine Transportposition TP zur Inspektionszeit. Auf der Grundlage
der bekannten Transportgeschwindigkeit des Transportmittels 3 wird ein Transportablauf
für einzelne Klebeetiketten 6 und/oder der zugeordneten Zielbereiche 2a berechnet
und/oder überwacht.
[0055] Entsprechend dem Transportablauf werden in der Folge Hochdruckstrahlen 5 aus den
beweglichen Spritzdüsen 4 gezielt auf die Klebeetiketten 6 und/oder die Zielbereiche
2 gerichtet. Hierbei werden die Hochdruckstrahlen 5 dem vorbeilaufenden Klebeetikett
6 und/oder Zielbereich 2a wenigstens durch horizontales Schwenken und/oder Verschieben
der Spritzdüsen 4 nachgeführt, optional auch durch deren vertikales Kippen und/oder
Verschieben.
[0056] Je nach Vorhandensein der Klebeetiketten 6 auf einander gegenüberliegenden Seiten
2b, 2c der Flaschenkästen 2 werden die beweglichen Spritzdüsen 4 individuell zur Abgabe
von Hochdruckstrahlen 5 aktiviert und dem jeweils abzulösenden Klebeetikett 6 nachgeführt.
[0057] Dem beschriebenen Nachführen der von Ablösestrahlen bzw. Hochdruckstrahlen 5 werden
vorzugsweise bezüglich der Klebeetiketten 6 und/oder zugeordneten Zielbereiche 2a
definierte zweidimensionale Spritzmuster überlagert, um die Effektivität des Ablösevorgangs
durch Bespritzen bestimmter Randbereiche 6a und/oder bereits abgelöster Unterseiten
6b der Klebeetiketten 6 zu unterstützen.
[0058] Die Hochdruckstrahlen 5 können für Flaschenkästen 2 und/oder Seitenwände 2b, 2c,
an denen keine Klebeetiketten 6 vorhanden sind, entlang spezieller Spritzmuster zur
allgemeinen Reinigung der Flaschenkästen 2 geführt werden. Ferner können die Flaschenkästen
2 zu beiden Seiten des Transportmittels 3 von starren Spritzdüsen 14 mit weicheren
Reinigungsstrahlen 15 beaufschlagt werden.
[0059] Die Flaschenkästen 2 können zum Reinigen der normalerweise in Transportrichtung bzw.
entgegengesetzt ausgerichteten Vorderwände 2d und Rückwände 2e auf dem Transportmittel
3 diagonal positioniert werden und/oder zwischenzeitlich um 90° horizontal gedreht
werden. Derartige Positionierungsverfahren und Vorrichtungen zum diagonalen Transportieren
oder horizontalen Drehen von Flaschenkästen 2 sind prinzipiell bekannt und daher in
diesem Zusammenhang nicht näher erläutert. Nichtsdestoweniger lassen sich die lenkbaren
Hochdruckstrahlen 5 in Kombination mit diagonalem Transport der Flaschenkästen 2 und/oder
nach orthogonaler Drehung der Flaschenkästen 2 vorteilhaft anwenden.
[0060] Das beschriebene Verfahren ist prinzipiell für beliebige Transportmittel 3 und gegebenenfalls
auch für taktweisen Transport und/oder anderweitig ungleichmäßige Transportbewegungen
anwendbar, sofern die Inspektionseinheit 7 die Klebeetiketten 6 bzw. Etikettenreste
lokalisieren kann und die Steuerung 8 einen Transportablauf der Klebeetiketten 6 und/oder
zugeordneter Zielbereiche 2a durch die Arbeitsbereiche 5a berechnen und/oder überwachen
kann.
[0061] Als Reinigungsflüssigkeiten eignen sich beispielsweise wässrige Reinigungslösungen,
wie Laugen oder dergleichen.
1. Kastenwaschmaschine (1) für Flaschenkästen (2), umfassend: ein Transportmittel (3)
für die Flaschenkästen (2); wenigstens eine im Bereich des Transportmittels (3) beweglich
angeordneten Spritzdüse (4) zum Bespritzen der Flaschenkästen (2) mit einem Hochdruckstrahl
(5); eine Inspektionseinheit (7) zum Lokalisieren auf den Flaschenkästen (2) vorhandener
Klebeetiketten (6); und eine Steuerung (8) zum selektiven Ausrichten des Hochdruckstrahls
(5) auf lokalisierte Klebeetiketten (6) und/oder diesen zugeordnete Zielbereiche (2a)
auf den Flaschenkästen (2).
2. Kastenwaschmaschine nach Anspruch 1, wobei das Transportmittel (3) für einen schlupffreien
und/oder formschlüssigen Transport der Flaschenkästen (2) wenigstens von der Inspektionseinheit
(7) bis zur Spritzdüse (4) ausgebildet ist.
3. Kastenwaschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei zu beiden Seiten des Transportmittels
(3) jeweils wenigstens eine Spritzdüse (4) angeordnet ist.
4. Kastenwaschmaschine nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuerung (8) zum
selektiven Einschalten des Hochdruckstrahls (5) ausgebildet ist für Transportpositionen
(TP1 - TP3) der Klebeetiketten (6) und/oder Zielbereiche (2a), die sich innerhalb
eines Arbeitsbereichs (5a) des Hochdruckstrahls (5) befinden.
5. Kastenwaschmaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die wenigstens
eine Spritzdüse (4) motorisch in Transportrichtung (3a) schwenkbar und/oder fahrbar
ist und die Steuerung (8) konfiguriert ist, den Hochdruckstrahl (5) den Klebeetiketten
(6) und/oder Zielbereichen (2a) nachzuführen.
6. Kastenwaschmaschine nach Anspruch 5, wobei die wenigstens eine Spritzdüse (4) ferner
motorisch orthogonal zur Transportrichtung (3a) kippbar und/oder fahrbar ist und die
Steuerung (8) ferner konfiguriert ist, den nachgeführten Hochdruckstrahl (5) entlang
eines bezüglich des Klebeetiketts (6) und/oder Zielbereichs (2a) definierten Spritzmusters
zu bewegen.
7. Kastenwaschmaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuerung
(8) so konfiguriert ist, dass der Hochdruckstrahl (5) wahlweise über die Flaschenkästen
(2) insgesamt bewegt werden kann.
8. Kastenwaschmaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Inspektionseinheit
(7) beidseitig des Transportmittels (3) angeordnete Detektoren (9) zur Lokalisierung
der Klebeetiketten (6) umfasst.
9. Verfahren zum Ablösen von Klebeetiketten (6) von Flaschenkästen (2) oder dergleichen
Transportbehälter, wobei die Flaschenkästen (2) durch eine Kastenwaschmaschine (1)
transportiert werden und auf den Flaschenkästen (2) vorhandene Klebeetiketten (6)
maschinell erkannt und lokalisiert werden, und wobei lokalisierte Klebeetiketten (6)
automatisch mit wenigstens einem lenkbaren Hochdruckstrahl (5) bespritzt und infolgedessen
abgelöst werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Größe erkannter Klebeetiketten (6) und deren
Lage bezüglich der Flaschenkästen (2) berechnet werden, und/oder wobei für erkannte
Klebeetiketten (6) zugeordnete Zielbereiche (2a) auf den Flaschenkästen (2) berechnet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei ein Transportablauf lokalisierter Klebeetiketten
(6) und/oder zugehöriger Zielbereiche (2a) wenigstens bis in einen Arbeitsbereich
(5a) des Hochdruckstrahls (5) berechnet und/oder überwacht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11, wobei die Flaschenkästen (2) wenigstens von
der Lokalisierung der Klebeetiketten (6) bis in einen Arbeitsbereich (5a) des Hochdruckstrahls
(5) schlupffrei und/oder formschlüssig transportiert werden.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei der Hochdruckstrahl
(5) den Klebeetiketten (6) und/oder Zielbereichen (2a) in Transportrichtung (3a) automatisch
nachgeführt wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei der Hochdruckstrahl
(5) von einer Spritzdüse (4) bei einem statischen Druck von wenigstens 10 bar, insbesondere
wenigstens 50 bar abgegeben wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 14, wobei die Flaschenkästen (2)
für das Bespritzen in eine diagonale Transportlage gebracht und/oder beim Bespritzen
wenigstens einmal horizontal um 90° gedreht werden.