[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Durchführung wenigstens
eines Schnittvorganges zwecks Herstellung eines Buches, einer Broschüre oder dergleichen,
insbesondere eines buchartigen Identifikationsdokumentes wie eines Passbuches.
[0002] Ein Buch umfasst Seiten, die an einem Rücken gebunden sind. Zuzüglich zu den Seiten
kann ein Buch einen Bucheinband aufweisen, der Deckel umfasst. Das Buch wird in einem
der letzten Herstellungsschritte auf sein endgültiges Format gebracht, indem das Buch
an den nicht gebundenen Seiten des Buches beschnitten wird. Dies ist notwendig, um
Ungenauigkeiten beim Schneiden eines Druckbogens ausgleichen zu können und gleichmäßige
Kanten des Buches zu ermöglichen.
[0003] Nach dem Stand der Technik werden Bücher, insbesondere Passbücher, vor dem Beschnitt
in einer für den Beschnitt geeigneten Vorrichtung fixiert, insbesondere durch das
Pressen oder Spannen des Buches zwischen zwei Einspannungen. Das jeweilige Buch wird
dadurch positionstreu gehalten.
[0004] Der Rücken ist ausgebildet durch ein Formelement, welches die im Wesentlichen parallel
zueinander angeordneten Deckel bzw. die erste und die letzte Seiten des Buches, die
sogenannten Deckseiten, miteinander verbindet. Üblicherweise hat ein derartiger Rücken
eine zwischen den genannten Deckeln bzw. Deckseiten verlaufende konvexe Form. Er wird
daher nicht durch das Pressen des Buches positionstreu gehalten. Beim Beschnitt des
Buches kann es zu Verformungen des Rückens und infolgedessen zu Beschädigungen insbesondere
in Form leichter Ausrisse an der seitlichen Begrenzung des Rückens kommen. Die Beschädigung
tritt insbesondere an der Stelle auf, an der die seitliche Begrenzung des Rückens
in die seitliche Begrenzungskante eines angeschlossenen Deckels bzw. einer Deckseite
übergeht. Mit den seitlichen Begrenzungen des Rückens sind die Bereiche gemeint, die
den Rücken an dessen entlang seiner Längserstreckung gegenüberliegenden Seiten begrenzen.
Die Beschädigungen treten bei verschiedenen Techniken für den Beschnitt, einschließlich
dem Schneiden und dem Fräsen, auf. Sie mindern den optischen Eindruck des Buches und
sollen verhindert werden.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie ein entsprechendes
Verfahren zur Durchführung eines Schnittvorganges zwecks Herstellung eines Buches
zur Verfügung zu stellen, welche in einfacher Weise einen qualitativ hochwertigen
Schnittvorgang an einem Buch ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges
nach Anspruch 1 und das Verfahren zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges
nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 9 angegeben. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens sind
in den Unteransprüchen 11 bis 15 angegeben. Diese und weitere Ausführungsformen werden
im Folgenden beschrieben.
[0007] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung wenigstens
eines Schnittvorganges zwecks Herstellung eines Buches, einer Broschüre oder dergleichen,
insbesondere eines buchartigen Identifikationsdokumentes wie eines Passbuches, welches
Buchseiten umfasst, die an einem Rücken gebunden sind. Dabei weist die Vorrichtung
ein Aufnahmeelement zur Aufnahme des Buches in einer ersten Ebene auf. Des Weiteren
umfasst die Vorrichtung ein Schnittelement zur Beaufschlagung des Buches mit einer
Schnittkraft in einer zweiten Ebene im Wesentlichen senkrecht zur ersten Ebene. Die
Vorrichtung weist weiterhin mindestens eine mit dem Aufnahmeelement mechanisch fest
verbundene Stützvorrichtung auf, an der wenigstens ein Bereich des Rückens anordbar
ist und mit der bei Einwirkung der Schnittkraft auf das Buch wenigstens ein Bereich
des Rückens mit einer der Schnittkraft im Wesentlichen entgegen gerichteten Abstützkraft
abstützbar ist.
[0008] Unter einem Aufnahmeelement ist dabei z.B. eine Matrize zur pressenden oder spannenden
und damit fixierenden Aufnahme des Buches zu verstehen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist von Vorteil, da sie ein Abstützen zumindest
eines Teils des Rückens ermöglicht und somit der Verformung des Rückens bei Einwirkung
der Schnittkraft und der damit verbundenen Beschädigungen in Form leichter Ausrisse
im Bereich des Rückens entgegenwirkt.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
die Stützvorrichtung wenigstens zwei voneinander beabstandete Stützelemente aufweist,
zwischen denen ein Zwischenraum ausgebildet ist. Wenn das Buch in oder an dem Aufnahmeelement
positioniert ist, wird durch den Zwischenraum ein Zugang zumindest zu einem Teil des
Rückens ermöglicht.
[0011] Dabei können die zwei Stützelemente durch ein gemeinsames Bauteil ausgebildet sein,
das eine entsprechende Aussparung aufweist. Alternativ können die zwei Stützelemente
ebenso durch zwei einzelne Bauteile ausgebildet sein, die voneinander beabstandet
positioniert sind.
[0012] Die Erfindung ist dabei nicht auf zwei Stützelemente und/oder einen ausgebildeten
Zwischenraum beschränkt. Sie umfasst ebenso Ausführungsformen, die mehr als zwei Stützelemente
aufweisen und in denen somit mehr als ein Zwischenraum ausgebildet ist.
[0013] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform ist von Vorteil, dass bei Anlage eines
Buches dessen Rücken durch die Stützvorrichtung abgestützt ist und zudem ein Zugriff
zumindest auf einen Teil des Rückens ermöglicht ist.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stützvorrichtung
derart eingerichtet und angeordnet ist, dass sie bündig oder mit einem minimalen Abstand
mit der Ebene abschließt, in der die Schnittkraft auf das Buch aufgebracht wird. Der
Abstand beträgt maximal 1 mm, insbesondere maximal 0,5 mm.
[0015] Mit dem Abstand ist die Distanz zwischen der Stützvorrichtung und dem Schnittelement
bzw. dessen Schneidkante gemeint, wenn der Schnittvorgang vorgenommen wird. In der
Ebene, in der die Schnittkraft auf das Buch aufgebracht wird, verläuft die Schnittkante,
die durch ein Trennverfahren, insbesondere durch Schneiden oder Fräsen, hergestellt
wird.
[0016] Diese Ausführungsform der Vorrichtung ist von Vorteil, da insbesondere die Bereiche
des Rückens abgestützt werden, die durch die Schnittkanten begrenzt sind.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
die Stützvorrichtung einen konkav gewölbten Bereich aufweist, an den der Rücken formschlüssig
anlegbar ist.
[0018] Eine erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, dass die Kontur des konkav gewölbten
Bereiches parallel zur zweiten Ebene im Wesentlichen einem Viertelkreis entspricht.
[0019] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da sie ein formschlüssiges Anlegen vom Rücken
mit seiner konvex ausgebildeten Form an die Stützvorrichtung ermöglicht. Passbücher
weisen eine derartige Form des Rückens auf.
[0020] Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, dass die Stützvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass der Rücken bis zu seiner Scheitellinie formschlüssig
an der Stützvorrichtung anliegen kann. Mit der Scheitellinie ist dabei die Linie gemeint,
die entlang der Rücken-Längsausdehnung durch die Zenit-Punkte bzw. Maxima der konvexen
Rückenwölbung ausgebildet ist.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Stützvorrichtung
von einer Kante oder einer Grenzebene an der von der ersten Ebene abgewandten Seite
begrenzt ist. Dabei weist die Kante oder die Grenzebene einen Abstand von mindestens
3 mm zur ersten Ebene auf.
[0022] Mit anderen Worten bedeutet das, dass die Kante oder die Grenzebene in einer Ebene
um mindestens 3 mm versetzt zur ersten Ebene angeordnet ist. Ist die erste Ebene als
untere Ebene eingerichtet, so erstreckt sich die Kante oder die Grenzebene um mindestens
3 mm über dieser. Insbesondere ist die Kante oder die Grenzebene mit einem derartigen
Abstand zur ersten Ebene angeordnet, dass sie sich in einer Ebene mit der Scheitellinie
eines Rückens eines an die Stützvorrichtung angelegten Rückens befindet. Insbesondere
verläuft die Kante oder die Grenzebene parallel zur ersten Ebene.
[0023] Damit wird erfindungsgemäß ermöglicht, dass der Rücken mindestens in einem Abstand
von 3 mm senkrecht zur ersten Ebene von der Stützvorrichtung abstützbar ist.
[0024] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
sie weiterhin mindestens eine Greifvorrichtung aufweist, die mindestens zwei Greifarme
umfasst, mit denen das Buch mechanisch greifbar ist.
[0025] Die Greifarme weisen Kontaktbereiche auf und sind derart eingerichtet und angeordnet
oder anordbar, dass die Kontaktbereiche an dem Buch positionierbar sind. Die Kontaktbereiche
weisen insbesondere ein nachgiebiges Material auf, insbesondere ein Polymer. Dies
ermöglicht, dass durch die Kontaktbereiche keine Beschädigungen des Buches hervorgerufen
werden, wenn die Kontaktbereiche ans Buch angelegt werden bzw. an dem Buch anliegen.
Zudem wirkt eine Reibungskraft zwischen den Kontaktbereichen aus nachgiebigem Material
und dem angelegten Buch, so dass ein Gleiten des Buches zwischen den Greifarmen oder
ein Gleiten des Buches aus den Greifarmen heraus erschwert bzw. verhindert wird.
[0026] Diese Ausführungsform der Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie neben dem Stützen
und dem Beschnitt eines Buches ebenfalls das Greifen des Buches durch die Greifarme
zwecks Bewegung des Buches ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße vorteilhafte Ausführungsform
der Kontaktbereiche, ist dabei keine Beschädigung des Buches zu befürchten.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil
einer Greifvorrichtung innerhalb des Zwischenraumes, der zwischen den Stützelementen
ausgebildet ist, angeordnet oder anordbar ist.
[0028] Diese vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsform umfasst, dass zumindest ein Teil
eines Greifarmes bzw. eines Kontaktbereiches innerhalb des Zwischenraumes angeordnet
oder anordbar ist. Mindestens einem Teil eines Greifarmes bzw. eines Kontaktbereiches
wird derart ermöglicht, an das Buch angelegt zu werden, wobei das Buch in oder auf
dem Aufnahmeelement angelegt ist und der Rücken an der Stützvorrichtung anliegt. Das
bedeutet, dass der Greifvorrichtung durch den Zwischenraum Zugriff zu dem Buch ermöglicht
wird, während dessen Rücken an der Stützvorrichtung anliegt.
[0029] Die Erfindung umfasst zudem, dass das Aufnahmeelement, mit dem die Stützvorrichtung
mechanisch fest verbunden ist, einen Leerraum aufweist, der in den Zwischenraum übergeht.
Damit wird vorteilhaft ermöglicht, dass die Greifvorrichtung nicht nur im Bereich
des Rückens Zugriff auf das Buch erhält, sondern ebenfalls zu dem Bereich des Buches,
mit dem es den Leerraum überbrückt. Damit wird ein verbessertes und sichereres Greifen
des Buches ermöglicht, da eine größere Fläche des Buches mithilfe der Greifarme gegriffen
werden kann.
[0030] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Greifvorrichtung derart verschiebbar,
dass entgegengesetzt zur Wirkrichtung der Schnittkraft mindestens eine Strecke überwindbar
ist, die dem Abstand der Kante oder der Grenzebene der Stützvorrichtung zur ersten
Ebene entspricht. Somit ist mindestens ein Teil eines Greifarmes zumindest derart
bewegbar, dass sich ein Kontaktbereich des Greifarmes, mit dem der Greifarm an das
Buch anlegbar ist, mindestens in einer Ebene mit der Kante oder Grenzebene befindet
oder sich zwischen dem Kontaktbereich und der ersten Ebene ein größerer Abstand befindet
als zwischen der Kante oder der Grenzebene der Stützvorrichtung und der ersten Ebene.
[0031] Mit anderen Worten bedeutet das, dass ein Buch, das in einer Ausgangsposition auf
einem Aufnahmeelement aufliegt und mittels der Greifvorrichtung gegriffen ist, durch
eine Bewegung der Greifvorrichtung anhebbar ist. Damit wird das Buch aus der ersten
Ebene herausbewegt. Das bedeutet, dass es von dem Aufnahmeelement wegbewegt wird.
Dabei ist das Buch soweit anhebbar, dass sich das Buch oberhalb der Kante oder der
Grenzebene der Stützvorrichtung befindet. Insbesondere kann die Bewegung der Greifvorrichtung,
mit der ein gegriffenes Buch aus der ersten Ebene hinausbewegt wird, pneumatisch realisiert
werden.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausführungsform ist nicht darauf beschränkt, dass die Greifvorrichtung
derart bewegt wird, dass ein fixiertes Buch angehoben wird. Umfasst wird allgemein
eine Bewegung der Greifvorrichtung senkrecht zur ersten Ebene.
[0033] Diese Ausführungsform der Vorrichtung ist von Vorteil, da durch die erfindungsgemäße
Bewegung der Greifvorrichtung das mit den Greifarmen fixierte Buch aus der ersten
Ebene herausbewegt wird, die an einer Seite durch die Stützvorrichtung begrenzt ist.
Diese Begrenzung verhindert die Bewegung des Buches in der ersten Ebene aus der Aufnahmeeinrichtung
heraus bzw. schränkt die Richtungen ein, in denen das Buch in der ersten Ebene bewegt
werden kann. Mithilfe der vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung wird diese
Einschränkung möglicher Bewegungsrichtungen aufgehoben. Dies umfasst, dass die Voraussetzung
geschaffen wird, dass ein mittels der Greifvorrichtung gegriffenes Buch in einem nächsten
Schritt über die Kante oder Grenzebene hinweg aus der Stützvorrichtung herausbewegt
werden kann, ohne mit der Stützvorrichtung zu kollidieren. So wird in einfacher Weise
ermöglicht, dass das Buch einer weiteren Vorrichtung zur Herstellung oder einer Lagerstätte
zugeführt werden kann. Des Weiteren wird die Möglichkeit gegeben, dass das Aufnahmeelement
ein nächstes Buch aufnehmen kann.
[0034] Insbesondere ist eine Ausführungsform der Vorrichtung von Vorteil, in der die Kante
oder die Grenzebene mit einem solchen Abstand zur ersten Ebene angeordnet ist, dass
sie sich in einer Ebene mit der Scheitellinie eines Rückens eines an die Stützvorrichtung
angelegten Rückens befindet. Damit wird der Rücken an seiner der ersten Ebene zugewandten
Seite vollständig abgestützt. Zudem wird ermöglicht, dass das Buch ohne Kollision
mit der Stützvorrichtung durch eine Bewegung senkrecht zur Wirkrichtung der Schnittkraft
aus der ersten Ebene herausbewegt werden kann. Weiterhin wird ermöglicht, dass das
Buch um eine minimale Strecke bewegt wird, um über die Kante oder Grenzebene hinweg
aus der Stützvorrichtung herausbewegt zu werden.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Greifvorrichtung
zwecks Greifens des Buchs pneumatisch angetrieben oder antreibbar ist.
[0036] Der pneumatische Antrieb dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform ist von Vorteil,
da bei pneumatisch betriebenen Systemen die Abluft an die Umgebung abgegeben werden
kann und daher die Vorrichtung keine Rückleitungen umfassen muss. Dies erleichtert
die Wartung der Vorrichtung. Des Weiteren sind aufgrund der verwandten Pneumatik keine
Verunreinigungen zu befürchten sowie auftretende Kräfte flexibel einstellbar.
[0037] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung wenigstens
eines Schnittvorganges zwecks Herstellung eines Buches, einer Broschüre oder dergleichen,
insbesondere eines buchartigen Identifikationsdokumentes wie eines Passbuches, welches
Buchseiten umfasst, die an einem Rücken gebunden sind. Dabei wird eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Verfügung gestellt und der Vorrichtung ein Buch zugeführt. Das Buch
wird in oder auf dem Aufnahmeelement aufgenommen, mit seinem Rücken an die Stützvorrichtung
angelegt und in oder auf dem Aufnahmeelement gespannt. Das Buch wird mittels eines
Schnittelementes mit einer Schnittkraft, von der zumindest eine Komponente senkrecht
zur Ebene des Aufnahmeelements verläuft, beaufschlagt, wobei die Stützvorrichtung
entgegen der Wirkrichtung der Schnittkraft eine Abstützkraft auf wenigstens einen
Bereich des Rückens ausübt.
[0038] Dabei wird ein Trennverfahren, insbesondere das Schneiden oder Fräsen, an mindestens
einer der nicht gebundenen Begrenzungsseiten des Buches ausgeübt. Dabei wirkt eine
von der Stützvorrichtung ausgeübte Abstützkraft mit wenigstens einer Komponente senkrecht
zur ersten Ebene und damit auch entgegen wenigstens einer Komponente der Schnittkraft.
[0039] Vorteilhaft bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens ist, dass
mindestens während des Schnittvorganges der Rücken an der Stützvorrichtung anliegt,
die eine Kraft bewirkt, die der Schnittkraft entgegenwirkt und so einer Beschädigung
im Bereich des Rückens entgegenwirken kann.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Buch mittels der Greifarme gegriffen,
so dass bei einer Bewegung der Greifarme das Buch entsprechend bewegt wird. Nach Durchführung
eines Schnittvorganges wird die Spannung des Buches beendet. Die Greifarme werden
mit dem Buch in einer Richtung entgegengesetzt zur Wirkrichtung der Schnittkraft bewegt,
so dass das Buch aus der ersten Ebene herausbewegt wird.
[0041] Dabei kann die gesamte Greifvorrichtung mit den Greifarmen und dem fixierten Buch
bewegt werden. Alternativ kann lediglich ein Abschnitt der Greifvorrichtung derart
bewegt werden, dass mindestens die Greifarme entgegengesetzt zur Wirkrichtung der
Schnittkraft bewegt werden. Ein Buch, das mittels der Greifarme fixiert ist, wird
entsprechend mitbewegt und aus der ersten Ebene herausbewegt, so dass es nicht mehr
in oder auf dem Aufnahmeelement aufgenommen ist.
[0042] Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass die Greifarme zumindest
um 3 mm in einer Richtung entgegengesetzt zur Wirkrichtung der Schnittkraft bewegt
werden, so dass das Buch aus der ersten Ebene herausbewegt wird.
[0043] Das bedeutet, dass die Greifarme derart entgegengesetzt zur Wirkrichtung der Schnittkraft
bewegt werden, dass ein Kontaktbereich, mit dem ein Greifarm an das Buch anlegbar
ist, mindestens auf die Ebene der Kante oder der Grenzebene der Stützvorrichtung bewegt
wird. Ein Buch, das mittels der Greifarme gegriffen ist, wird entsprechend mitbewegt,
wodurch dessen Anlage an der Stützvorrichtung aufgehoben wird. Die Greifarme und das
fixierte Buch werden mindestens um die Strecke bewegt, die dem Abstand zwischen der
ersten Ebene und der Kante oder Grenzebene der Stützvorrichtung entspricht. In einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform entspricht dieser Abstand 3 mm. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf diesen Abstand begrenzt.
[0044] Eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass die Bewegung
der Greifarme in einer Richtung entgegengesetzt zur Wirkrichtung der Schnittkraft
pneumatisch realisiert wird.
[0045] Diese Ausführungsform des Verfahrens ist von Vorteil, da durch die erfindungsgemäße
Bewegung der Greifvorrichtung ein Buch, das mittels der Greifarme fixierte ist, derart
bewegt wird, dass es aus dem Bereich, in dem die Stützvorrichtung eine Einschränkung
der Bewegungsrichtung des Buches ausübt, herausbewegt ist.
[0046] Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens, werden mindestens die Greifarme
weiterhin derart bewegt, dass das mit den Greifarmen gegriffene Buch aus dem Projektionsbereich
des Aufnahmeelements und der Stützvorrichtung herausbewegt wird.
[0047] Mit anderen Worten bedeutet das, dass das Buch aus einem Raum bewegt wird, dessen
Grundfläche durch die Ränder des Aufnahmeelementes sowie der Stützvorrichtung begrenzt
ist, nachdem das Buch mittels der Greifvorrichtung angehoben wurde.
[0048] Dadurch wird ermöglicht, dass das Buch auf einfache Weise einer Lagerstätte oder
einer weiteren Vorrichtung zur Herstellung zugeführt werden kann. Des Weiteren wird
die Möglichkeit gegeben, dass das Aufnahmeelement ein nächstes Buch aufnehmen kann.
[0049] Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass der Schnittvorgang durch
eine translatorische Bewegung eines als Messer ausgestalteten Schnittelementes oder
durch eine rotatorische Bewegung eines als Fräser ausgestalteten Schnittelementes
realisiert wird.
[0050] Beschädigungen des Rückens können sowohl beim Beschnitt durch ein translatorisch
bewegtes Messer als auch bei Beschnitt durch Fräsen auftreten. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren können insbesondere bei diesen beiden
gängigen Techniken des Beschnitts einer Beschädigung des Rückens entgegenwirken und
den optischen Eindruck des Buches nach dem Beschnitt verbessern. Dies ermöglicht eine
vielseitige Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0051] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sind vielseitig
gewerblich anwendbar. Sie können für den Beschnitt unterschiedlicher Ausführungsformen
von Büchern, Broschüren oder dergleichen verwandt werden. Insbesondere können sie
beim Beschnitt eines buchartigen Identifikationsdokumentes wie eines Passbuches eingesetzt
werden.
[0052] Im Folgenden werden weitere Aspekte der Erfindung anhand von Figuren beschrieben,
aus denen weitere Ausführungsformen und Vorteile abgeleitet werden können.
Figur 1 zeigt eine perspektivische teilweise aufgeschnittene Darstellung eines Ausschnitts
einer Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer Vorrichtung
zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges.
Figur 3 zeigt eine perspektivische teilweise aufgeschnittene Darstellung eines Ausschnitts
einer Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges, die eine Greifvorrichtung
umfasst.
[0053] Zur Beschreibung der Figur und Erklärung des Verfahrens werden die Figur und die
Anwendungen lediglich anhand eines Buches beschrieben. Die Erfindung betrifft jedoch
ebenfalls die Herstellung einer Broschüre oder dergleichen, so dass die Beschreibungen
keine Einschränkung auf die Herstellung eines Buches bedeuten, sondern ebenso entsprechend
für die Herstellung einer Broschüre oder dergleichen gelten.
[0054] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische teilweise aufgeschnittene Darstellung eines
Ausschnitts einer Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges 10
gemäß der vorliegenden Erfindung, die eine Stützvorrichtung 30 zum Abstützen zumindest
eines Bereiches eines Rückens 74 während des Schnittvorganges zur Herstellung des
Buches 70 aufweist. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Gehäuse 1. Ein Buch 70 ist auf
der unteren Einspannung 16 positionsgenau platziert. Die untere Einspannung 16 umfasst
ein unteres Aufnahmeelement 12, das eine Auflagefläche für ein Buch 70 ausbildet.
Die obere Einspannung 18, die das obere Aufnahmeelement 14 sowie ein Schnittelement
umfasst, ist verfahrbar. Sie ist zum Buch 70 beabstandet. Das Buch 70 liegt auf der
unteren Einspannung 16, insbesondere auf dem unteren Aufnahmeelement 12, auf und zumindest
mit einem Teil des Rückens 74 formschlüssig an der Stützvorrichtung 30 an. Die Stützvorrichtung
30 ist von der Kante 34 begrenzt. Im Bereich des Stützelementes 32 liegt der Rücken
74 an der Stützvorrichtung 30 an; im Bereich des Zwischenraumes 36 besteht kein Kontakt
zwischen dem Rücken 74 und der Stützvorrichtung 30. Die untere Einspannung 16 weist
einen Leerraum 40 auf, der derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er zumindest
teilweise an den Zwischenraum 36 grenzt. Der Leerraum 40 ist zumindest teilweise durch
das untere Aufnahmeelement 12 ausgebildet. Der Leerraum 40 und der Zwischenraum 36
sind derart eingerichtet und angeordnet, dass ein Gegenstand, insbesondere ein Vorrichtungselement
wie beispielsweise ein Bereich der Greifvorrichtung 50, in dem Leerraum 40 und dem
Zwischenraum 36 auf und ab bewegt werden kann. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass
ein Bereich der Greifvorrichtung 50, insbesondere ein unterer Greifarm 53, von unten
an das Buch 70 herangeführt werden kann und nicht nur im Bereich des Rückens 74 Zugriff
zu dem Buch 70 erhält, sondern ebenfalls im Bereich des Deckels 72, mit dem der Leerraum
40 überspannt ist. Dadurch werden ein großflächigerer Zugang zu dem Buch 70 und ein
verbessertes und sichereres Greifen ermöglicht, da eine größere Fläche des Buches
70 mit den Greifarmen 52,53 gegriffen werden kann.
[0055] Ein Teil einer Hubvorrichtung 60 ist perspektivisch teilweise aufgeschnitten dargestellt.
Mithilfe der Hubvorrichtung 60 können die Greifarme 52,53 und ein durch sie gegriffenes
Buch 70 senkrecht nach oben bewegt werden. Die Hubvorrichtung 60 umfasst eine Hubplatte
68, Schenkel 62 und eine Schiene 63 sowie einen Schubstein 66 und eine Schraubenzugfeder
64. Die Hubvorrichtung 60 befindet sich in ihrer Ausgangsposition, in der sich der
Schubstein 66 in seiner Ausgangsposition befindet. Die Schraubenzugfeder 64 ist nicht
gedehnt. In der Position der Hubvorrichtung 60 befinden sich der Schenkel 62 sowie
die Schiene 63 an der unteren Ebene 42 des Leerraumes 40.
[0056] Weiterhin ist in Fig. 1 eine Einführrampe 80 gezeigt. Diese verhindert, dass ein
Buch 70, das dem unteren Aufnahmeelement 12 zugeführt wird, mit der unteren Einspannung
16 kollidiert. Die Einführrampe 80 ist am Gehäuse 1, insbesondere an einer unteren
Grundplatte der Vorrichtung 10, befestigt. Eine schräge Ebene 82 verläuft von einem
darunter liegenden Bereich in Richtung des Stützelementes 32 bis auf die Höhe der
Kante 34. Mindestens in dem Bereich, in dem die Hubvorrichtung 60 angeordnet ist,
weist die Einführrampe 80 eine Aussparung 84 auf, so dass die Einführrampe 80 mögliche
Bewegungen der Hubvorrichtung 60 nicht beeinträchtigt.
[0057] In Figur 2 ist ein Ausschnitt einer Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines
Schnittvorganges 10 perspektivisch dargestellt. Die Perspektive weicht von der Perspektive
der Fig. 1 ab. Ein Buch 70 liegt auf dem unteren Aufnahmeelement 12 auf, an dem eine
Stützvorrichtung 30 befestigt ist. Zwischen dem Buch 70 und dem oberen Aufnahmeelement
14 besteht ein Abstand. Mit dem Rücken 74 liegt das Buch 70 bis zur Kante 34 an der
Stützvorrichtung 30, insbesondere an den Stützelementen 32, an. Mit den Endbereichen
seiner Längsausrichtung ragt der Rücken 74 über die Stützvorrichtung 30 hinaus. Ebenfalls
ragt das Buch 70 mit den ungebundenen Begrenzungsseiten 76 über die Begrenzung des
unteren Aufnahmeelementes 12 hinaus. In diesem Bereich kann der Beschnitt der ungebundenen
Begrenzungsseiten 76 erfolgen. Der Zwischenraum 36 sowie der Leerraum 40 sind dargestellt.
Ihre Anordnung ermöglicht, dass zumindest ein Element der Hubvorrichtung 60, aber
auch ein Element der Greifvorrichtung 50, im Bereich des Zwischenraumes 36 und des
Leerraumes 40 angeordnet und in diesem Bereich an das Buch 70 herangeführt werden
kann. In Fig. 2 sind die Schenkel 62 und ein Bereich der Schiene 63 der Hubvorrichtung
60 so angeordnet, dass sie sich innerhalb der Zwischenraumes 36 und des Leerraumes
40 befinden. Sie liegen auf der unteren Ebene 42 auf. Die beiden Schraubenzugfedern
64 sind nicht gedehnt.
[0058] Die Einführrampe 80 ist mechanisch am Gehäuse 1 und an den Stützelementen 32 befestigt.
In Fig. 2 ist veranschaulicht, dass die schräge Ebene 82 und die Aussparung 84 so
eingerichtet und angeordnet sind, dass mögliche Bewegungen der Hubvorrichtung 60 nicht
durch die Einführrampe 80 beeinträchtigt werden, das bedeutet, dass es zu keinen Kollisionen
von Elementen der Hubvorrichtung 60 und der Einführrampe 80 kommen kann. Zudem kann
durch die Aussparung 84 ein Gegenstand oder Vorrichtungselement auch derart bewegt
werden, dass es weiterhin durch den Zwischenraum 36 und in den Leerraum 40 eingeführt
werden kann. Aussparung 84, Zwischenraum 36 und Leerraum 40 sind in einer Flucht angeordnet.
[0059] In Fig. 3 ist perspektivisch, teilweise aufgeschnitten ein Ausschnitt der Vorrichtung
zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges 10 dargestellt, die eine Greifvorrichtung
50 umfasst. Es ist ein Ausschnitt der Greifvorrichtung 50 gezeigt. Dieser umfasst
einen oberen Greifarm 52 und einen unteren Greifarm 53. Die Greifarme 52,53 weisen
Kontaktbereiche 54,55 auf, mit denen die Greifarme 52,53 an ein Buch 70 angelegt werden
können. Die Kontaktbereiche 54,55 sind insbesondere aus einem nachgiebigen Material,
insbesondere einem Polymer, so dass durch das Anlegen der Kontaktbereiche 54,55 keine
Beschädigungen des Buches 70 entstehen. Zudem wird durch das nachgiebige Material
ein Gleiten eines gegriffenen Buches 70 zwischen den Greifarmen 52,53 oder aus den
Greifarmen 52,53 heraus erschwert bzw. verhindert, da eine Reibungskraft zwischen
den Kontaktbereichen 54,55 aus dem nachgiebigen Material und dem Buch 70 wirkt. Die
beiden Greifarme 52,53 sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet, ebenso
wie die beiden Kontaktbereiche 54,55. Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung
wenigstens eines Schnittvorganges 10, in der ein Buch 70 auf dem unteren Aufnahmeelement
12 aufliegt und der Rücken 74 formschlüssig am Stützelement 32 anliegt. In dieser
Position ist das Buch 70 mittels der Greifvorrichtung 50 gegriffen. Dazu sind die
Greifarme 52,53, insbesondere die Kontaktbereiche 54,55, an das Buch 70 im Bereich
der Deckel 72 angelegt. Der obere Greifarm 52 liegt mit dem oberen Kontaktbereich
54 an dem Deckel 72 an, der sich gegenüber dem unteren Aufnahmeelement 12 befindet.
Der untere Greifarm 53, genauer gesagt der untere Kontaktbereich 55, liegt an dem
Deckel 72 an, mit dem das Buch 70 auf dem unteren Aufnahmeelement 12 liegt. Damit
der untere Kontaktbereich 55 derart an das Buch 70 angelegt werden kann, ist zumindest
ein Bereich der Greifvorrichtung 50 innerhalb des Leerraumes 40 und des Zwischenraumes
36 positioniert; insbesondere ein Bereich des unteren Greifarmes 53. Dazu wurde der
besagte Bereich durch den Zwischenraum 36 in den Leerraum 40 bewegt sowie in Richtung
des Buchdeckels 72. Die Greifvorrichtung 50 ist so angeordnet und eingerichtet, dass
Bereiche der Greifvorrichtung 50 durch die Aussparung 84 der Einführrampe 80 bewegt
werden können, ohne mit der schrägen Ebene 82 zu kollidieren.
[0060] Wenn das Buch 70 in einem nächsten Arbeitsschritt angehoben werden soll, so dass
es nicht mehr auf dem unteren Aufnahmeelement 12 aufliegt, wird dies mithilfe der
Hubvorrichtung 60 realisiert. Die Hubplatte 68 und entsprechend die Schenkel 62 und
die Schiene 63 werden senkrecht nach oben bewegt. Dies wird erreicht, indem der Schubstein
66 pneumatisch bewegt wird. Der Schubstein 66 weist eine schräge Ebene auf, mit der
er an einer komplementären schrägen Ebene der Hubvorrichtung 60 anliegt. Wird der
Schubstein 66 verschoben, realisiert er eine Keilwirkung. So wird eine Höhenverschiebung
der Teile der Hubvorrichtung 60 bewirkt. Hubplatte 68, Schenkel 62 und Schiene 63
werden senkrecht nach oben bewegt. Die Schraubenzugfeder 64 wird gedehnt. Im Zuge
des Greifvorganges wurde die Greifvorrichtung 50 derart bewegt, dass ein Gleitbereich
56 innerhalb der Schiene 63 positioniert ist. Durch diese Positionierung wird eine
zusätzliche Stabilität erreicht. Ebenfalls erfindungsgemäß sind Ausführungsformen,
in denen ein solcher Gleitbereich 56 nicht eingerichtet ist oder dieser nicht in die
Schiene 66 eingeführt wird und Bereiche der Greifvorrichtung 50 oberhalb der Hubplatte
58 positioniert werden. Gemäß der Erfindung soll mithilfe der Hubvorrichtung 60 eine
Höhenverschiebung eines Bereiches der Greifvorrichtung 50 vermittelt werden, insbesondere
einem Bereich der Greifvorrichtung, der Teile der Greifarme 52,53 umfasst. Durch die
Höhenverschiebung der Hubvorrichtung 60 legt sich die Hubplatte 68 bzw. die Schiene
66 zunächst an die entsprechenden Bereiche der Greifvorrichtung 50 an und drückt diese
im Weiteren nach oben. Derart hat eine Höhenverschiebung der Hubvorrichtung 60 eine
Höhenverschiebung zumindest von Teilen der Greifvorrichtung 50 zur Folge. Insbesondere
werden so die Greifarme 52,53 und das gegriffene Buch 70 angehoben. Vorteilhaft wird
der Schubstein 66 so weit bewegt, dass die Greifarme 52,53 derart senkrecht nach oben
verschoben werden, dass in einem nächsten Schritt das Buch 70 über die Kante 34 hinweg
bewegt werden kann, ohne mit der Stützvorrichtung 30 zu kollidieren.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Gehäuse
- 10
- Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges
- 12
- unteres Aufnahmeelement
- 14
- oberes Aufnahmeelement
- 16
- untere Einspannung
- 18
- obere Einspannung
- 30
- Stützvorrichtung
- 32
- Stützelement
- 34
- Kante
- 36
- Zwischenraum
- 40
- Leerraum
- 42
- untere Ebene
- 50
- Greifvorrichtung
- 52
- oberer Greifarm
- 53
- unterer Greifarm
- 54
- oberer Kontaktbereich
- 55
- unterer Kontaktbereich
- 56
- Gleitbereich
- 60
- Hubvorrichtung
- 62
- Schenkel
- 63
- Schiene
- 64
- Schraubenzugfeder
- 66
- Schubstein
- 68
- Hubplatte
- 70
- Buch
- 72
- Deckel
- 74
- Rücken
- 76
- ungebundene Begrenzungsseiten
- 80
- Einführrampe
- 82
- schräge Ebene
- 84
- Aussparung
1. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) zwecks Herstellung
eines Buches (70), einer Broschüre oder dergleichen, insbesondere eines buchartigen
Identifikationsdokumentes wie eines Passbuches, welches Buchseiten umfasst, die an
einem Rücken (74) gebunden sind, wobei die Vorrichtung ein Aufnahmeelement (12) zur
Aufnahme des Buches (70) in einer ersten Ebene aufweist, sowie ein Schnittelement
zur Beaufschlagung des Buches (70) mit einer Schnittkraft in einer zweiten Ebene im
Wesentlichen senkrecht zur ersten Ebene,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) weiterhin mindestens eine mit dem Aufnahmeelement (12) mechanisch
fest verbundene Stützvorrichtung (30) aufweist, an der wenigstens ein Bereich des
Rückens (74) anordbar ist und mit der bei Einwirkung der Schnittkraft auf das Buch
(70) wenigstens ein Bereich des Rückens (74) mit einer der Schnittkraft im Wesentlichen
entgegen gerichteten Abstützkraft abstützbar ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (30) wenigstens zwei voneinander beabstandete Stützelemente
(32) aufweist, zwischen denen ein Zwischenraum (36) ausgebildet ist, durch den ein
Zugang zumindest zu einem Teil des Rückens (74) ermöglicht wird, wenn das Buch (70)
in oder an dem Aufnahmeelement (12) positioniert ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (30) derart eingerichtet und angeordnet ist, dass sie bündig
oder mit einem minimalen Abstand mit der zweiten Ebene, in der die Schnittkraft auf
das Buch (70) aufgebracht wird, abschließt, wobei der Abstand maximal 1 mm, insbesondere
maximal 0,5 mm, beträgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (30) einen konkav gewölbten Bereich aufweist, an den der Rücken
(74) formschlüssig anlegbar ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung (30) von einer Kante (34) oder einer Grenzebene an der von der
ersten Ebene abgewandten Seite begrenzt ist, wobei die Kante (34) oder die Grenzebene
einen Abstand von mindestens 3 mm zur ersten Ebene aufweist.
6. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin mindestens eine Greifvorrichtung (50) aufweist, die mindestens
zwei Greifarme (52,53) umfasst, mit denen das Buch (70) mechanisch greifbar ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil einer Greifvorrichtung (50) innerhalb des Zwischenraumes (36),
der zwischen den Stützelementen (32) ausgebildet ist, angeordnet oder anordbar ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (50) derart verschiebbar ist, dass entgegengesetzt zur Wirkrichtung
der Schnittkraft mindestens eine Strecke überwindbar ist, die dem Abstand der Kante
(34) oder der Grenzebene der Stützvorrichtung (30) zur ersten Ebene entspricht, so
dass mindestens ein Teil eines Greifarmes (53), zumindest derart bewegbar ist, dass
sich ein Kontaktbereich (55) des Greifarmes (53), mit dem der Greifarm (53) an das
Buch (70) anlegbar ist, mindestens in einer Ebene mit der Kante (34) befindet oder
sich zwischen dem Kontaktbereich (55) und der ersten Ebene ein größerer Abstand befindet
als zwischen der Kante (34) oder der Grenzebene der Stützvorrichtung (30) und der
ersten Ebene.
9. Vorrichtung zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges (10) gemäß einem der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (50) pneumatisch angetrieben oder antreibbar ist.
10. Verfahren zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges zwecks Herstellung eines
Buches (70), einer Broschüre oder dergleichen, insbesondere eines buchartigen Identifikationsdokumentes
wie eines Passbuches, welches Buchseiten umfasst, die an einem Rücken (74) gebunden
sind, bei dem
- eine Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 (10) zur Verfügung
gestellt wird,
- ein Buch (70) der Vorrichtung zugeführt wird,
- das Buch (70) in oder auf dem Aufnahmeelement (12) aufgenommen wird,
- das Buch (70) mit seinem Rücken (74) an oder in der Stützvorrichtung (30) angelegt
wird,
- das Buch (70) in oder auf dem Aufnahmeelement (12) gespannt wird,
- das Buch (70) mittels eines Schnittelementes mit einer Schnittkraft, von der zumindest
eine Komponente senkrecht zur Ebene des Aufnahmeelements (12) verläuft, beaufschlagt
wird, wobei die Stützvorrichtung (30) entgegen der Wirkrichtung der Schnittkraft eine
Abstützkraft auf wenigstens einen Bereich des Rückens (74) ausübt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Buch (70) mittels der Greifarme (52,53) gegriffen wird, so dass bei einer Bewegung
der Greifarme (52,53) das Buch (70) entsprechend bewegt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach Durchführung eines Schnittvorgangs die Spannung des Buches (70) beendet wird
und die Greifarme (52,53) mit dem Buch (70) in einer Richtung entgegengesetzt zur
Wirkrichtung der Schnittkraft bewegt werden, so dass das Buch (70) aus der ersten
Ebene herausbewegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (52,53) zumindest um 3 mm in einer Richtung entgegengesetzt zur Wirkrichtung
der Schnittkraft bewegt werden, so dass das Buch (70) aus der ersten Ebene herausbewegt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Greifarme (52,53) weiterhin derart bewegt werden, dass das mit den
Greifarmen (52,53) gegriffene Buch (70) aus dem Projektionsbereich des Aufnahmeelements
(12) und der Stützvorrichtung (30) herausbewegt wird.
15. Verfahren zur Durchführung wenigstens eines Schnittvorganges gemäß einem der Ansprüche
10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnittvorgang durch eine translatorische Bewegung eines als Messer ausgestalteten
Schnittelementes oder durch eine rotatorische Bewegung eines als Fräser ausgestalteten
Schnittelementes realisiert wird.