[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein System sowie ein Verfahren zum Öffnen
bzw. Blättern eines buchartigen Sicherheitsdokuments, insbesondere eines Passbuchs.
[0002] Bei der Herstellung von buchartigen Sicherheitsdokumenten, beispielsweise Passbüchern,
finden eine Vielzahl an Bearbeitungsschritten zur Erzeugung, Personalisierung und
Prüfung einzelner Elemente des Sicherheitsdokuments statt. Aus dem Stand der Technik
bekannte Vorrichtungen zur Herstellung bzw. Bearbeitung von Sicherheitsdokumenten
weisen typischerweise eine Zuführungseinrichtung zur Zuführung des jeweilig zu bearbeitenden
Sicherheitsdokuments auf. Mit einem anschließenden Öffnungsmechanismus wird das Sicherheitsdokument
an der gewünschten Stelle geöffnet und anschließend wird der jeweilige Bearbeitungsschritt
durchgeführt.
[0003] Es ist ersichtlich, dass die Zuführung und Öffnung des zu bearbeitenden Sicherheitsdokuments
in der gewünschten Öffnungsposition vor jedem einzelnen Bearbeitungsschritt bzw. in
jeder einzelnen Vorrichtung zur Bearbeitung von Sicherheitsdokumenten einen entsprechend
hohen gerätetechnischen Aufwand und Bauraum benötigt.
[0004] Die
DE 101 59 563 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Halten eines Dokumentenkörpers, zwecks Transports
des Dokumentenkörpers zu einer Bearbeitungsstation sowie zur Bearbeitung des Dokumentenkörpers
in der Bearbeitungsstation. Der Dokumentenkörper kann beispielsweise eine Ausweiskarte
oder ein Passbuch sein. Die Vorrichtung umfasst einen Rahmen mit wenigstens zwei Anlageflächen
sowie eine Klemmvorrichtung zur Fixierung des Dokumentenkörpers in Bezug zu den Anlageflächen.
Die Klemmvorrichtung kann ein mit Federkraft beaufschlagbares Klemmelement zum Einklemmen
des Dokumentenkörpers aufweisen. Auf diese Weise wird eine möglichst positionsgenaue
Aufnahme und Anordnung des Dokumentenkörpers ermöglicht. Die Vorrichtung kann darüber
hinaus Halteelemente umfassen, welche im Falle eines Buchs dieses in einer definierten,
aufgeschlagenen Position halten.
[0005] Die
DE 101 59 560 A1 offenbart ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Blättern von Dokumentenkörpern.
Bei dem Verfahren wird eine zumindest einen Dokumentenkörper haltende Klemmvorrichtung
gelöst und ein Greiferelement wird auf den obersten Dokumentenkörper aufgesetzt und
hebt diesen an. Anschließend wird ein Schiebeelement unter dem angehobenen Dokumentenkörper
positioniert und der Dokumentenkörper wird damit in eine Endlage überführt. Die Vorrichtung
umfasst ein Greiferelement zum Anheben des Dokumentenkörpers und ein Schiebeelement
zur Überführung des angehobenen Dokumentenkörpers in eine Endposition. Das Greiferelement,
welches als Vakuumgreifer mit zumindest einem Saugelement realisiert sein kann, kann
an einem angetriebenen X-Y-Achsensystem angeordnet sein.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung, ein System sowie ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, mittels welchen das Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines
buchartigen Sicherheitsdokuments auf besonders einfache, kostengünstige und effiziente
Weise möglich ist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens
eines buchartigen Sicherheitsdokuments gemäß Anspruch 1, durch das System zum Öffnen
bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments gemäß Anspruch 9 sowie
durch das Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
gemäß Anspruch 12. Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2-8
angegeben, Ausgestaltungen des Systems sind in den Unteransprüchen 10 und 11 angegeben
und Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 13-15 angegeben.
[0008] Ein erster Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens
eines buchartigen Sicherheitsdokuments, insbesondere eines Passbuchs. Diese umfasst
eine Positionierungseinrichtung zur Positionierung des Sicherheitsdokuments sowie
eine erste Ansaugeinrichtung mit einem ersten Ansaugelement zum Ansaugen eines ersten
Elements des Sicherheitsdokuments wie z. B. eines Deckels oder einer Seite des Sicherheitsdokuments
zwecks Fixierung des ersten Elements an dem ersten Ansaugelement. Weiterhin umfasst
die Vorrichtung eine Bewegungseinrichtung zum Bewegen des ersten Ansaugelements in
Bezug zur Positionierungseinrichtung zwecks Realisierung einer Bewegung zumindest
des ersten Elements des Sicherheitsdokuments zum Öffnen bzw. Blättern des Sicherheitsdokuments.
Die Vorrichtung weist weiterhin ein Betätigungselement auf, welches dazu eingerichtet
ist, bei Ausführung einer Relativbewegung eine mechanische Betätigung eines Verriegelungsmechanismus
zur Sperrung bzw. Freigabe zu blätternder Elemente des Sicherheitsdokuments zu realisieren.
[0009] Unter einem Sicherheitsdokument ist ein Dokument zu verstehen, das derart ausgebildet
ist, dass die Echtheit des Dokuments verifizierbar ist. Es weist somit typischerweise
mindestens ein Sicherheitsmerkmal auf, anhand dessen die Echtheit des Dokuments verifiziert
werden kann. Solche Sicherheitsmerkmale sind derart ausgestaltet, dass es insbesondere
für Fälscher schwierig ist, die Sicherheitsmerkmale originalgetreu nachzubilden.
[0010] Ein buchartiges Sicherheitsdokument ist ein solches, welches wenigstens zwei Buchseiten
aufweist, die miteinander verbunden sind, insbesondere an einen Rücken angebunden
sind, wie z. B. ein Passbuch. Jede Buchseite kann allein für sich bereits ein Sicherheitsdokument
sein. Zuzüglich zu den Seiten kann ein Buch einen Bucheinband aufweisen, der Deckel
umfasst. Unter einem Element eines buchartigen Sicherheitsdokuments wird eine Seite
bzw. ein Deckel des buchartigen Sicherheitsdokuments verstanden. Die einzelnen Elemente
sind schwenkbar miteinander verbunden, insbesondere im Bereich des Buchrückens. Die
Fixierung des ersten Elements des Sicherheitsdokuments am ersten Ansaugelement wird
in einem Bereich des ersten Elements realisiert, wobei das Ansaugelement typischerweise
nur einen Bruchteil der Oberfläche des ersten Elements kontaktiert. Dieser Bereich
befindet sich insbesondere an bzw. nahe der dem Buchrücken abgewandten Kante des Elements.
Auf diese Weise ist es möglich, auch bei einem Öffnungswinkel von etwa 45° eines ersten
Elements des Sicherheitsdokuments das erste Ansaugelement derart in Bezug zu einem
weiteren Element des Sicherheitsdokuments zu positionieren, dass es dieses fixieren
und insbesondere bewegen kann. Die beschriebene Positionierung des ersten Ansaugelements
ist insbesondere in einer im Wesentlichen senkrecht zu dem weiteren Element des Sicherheitsdokuments
ausgerichteten Bewegungsrichtung möglich. In Bezug zu seiner Längenposition entlang
der Achse des Buchrückens bzw. der Schwenkachse befindet sich der Bereich insbesondere
im Wesentlichen mittig.
[0011] Das Öffnen eines buchartigen Sicherheitsdokuments meint eine Bewegung zumindest eines
Elements des Sicherheitsdokuments in Bezug zu einem anderen Element des Sicherheitsdokuments,
sodass sich im Ergebnis ein Winkel größer als 0°, insbesondere größer als 10°, zwischen
den relativ zueinander bewegten Elementen ergibt. Das Öffnen setzt somit weder einen
vorherig geschlossenen Zustand des Sicherheitsdokuments voraus, noch meint es zwingend
ein vollständiges Öffnen des Sicherheitsdokuments, bei welchem sich ein Winkel von
etwa 180° zwischen wenigstens zwei Elementen des Sicherheitsdokuments einstellt. Dementsprechend
meint ein geöffneter Zustand eines Sicherheitsdokuments einen solchen Zustand, in
welchem zumindest zwei Elemente des Sicherheitsdokuments einen Winkel größer als 0°,
insbesondere größer als 10°, zueinander ausbilden. Die Winkel werden dabei gemessen
zwischen Ebenen, die durch die jeweiligen Elemente des Sicherheitsdokuments definiert
sind. Ein in einem geöffneten Zustand bzw. in einer geöffneten Position befindliches
Element eines Sicherheitsdokuments ist somit in einem beliebigen Winkel geöffnet.
[0012] Das Blättern eines buchartigen Sicherheitsdokuments meint die Durchführung mehrerer
Öffnungsvorgänge nacheinander, insbesondere die einzelne Öffnung mehrerer Seiten,
sodass ein gewünschter Öffnungszustand des Sicherheitsdokuments erreichbar ist. Auf
diese Weise können beispielsweise bestimmte Seiten gezielt aufgeschlagen und somit
einer Bearbeitung bzw. Überprüfung zugänglich gemacht werden.
[0013] Die Positionierungseinrichtung zur Positionierung des Sicherheitsdokuments kann ebenfalls
zur Positionierung einer Aufnahmeeinrichtung, in welcher das Sicherheitsdokument aufgenommen
bzw. aufnehmbar ist, eingerichtet sein. Eine solche kann beispielsweise ein sogenannter
Carrier sein, mit welchem das Sicherheitsdokument in einem geöffneten bzw. geschlossenen
Zustand transportierbar ist. Insbesondere ist die Positionierungseinrichtung zur Positionierung
wenigstens eines Elements des Sicherheitsdokuments eingerichtet.
[0014] Beispielsweise kann die Positionierungseinrichtung als Anschlagkante ausgestaltet
sein. Neben ihrer Funktionalität zur Positionierung des Sicherheitsdokuments kann
die Positionierungseinrichtung weiterhin auch als Fixierungseinrichtung ausgebildet
sein. In diesem Fall kann sie der Fixierung des Passbuches und/ oder einer Aufnahmeeinrichtung,
in welcher das Sicherheitsdokument aufgenommen bzw. aufnehmbar ist, dienen.
[0015] Eine Ansaugeinrichtung ist eine Einrichtung, die geeignet ist, wenigstens ein Element
eines Sicherheitsdokuments durch Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung unter
Realisierung eines Unterdrucks an sich zu fixieren. Diese Fixierung ist insbesondere
temporär, da sie bei Wegfall des Unterdrucks gelöst wird. Zu diesem Zweck weist die
Ansaugeinrichtung ein Ansaugelement auf, welches mit einem Unterdruck beaufschlagbar
ist, beispielsweise einen Saugnapf. Das erste Ansaugelement ist mit einer geeigneten
Unterdruckquelle verbunden oder verbindbar, etwa mittels eines Gasleitungselements
wie eines Rohres oder eines Schlauchs. Die Ansaugeinrichtung kann die Unterdruckquelle
umfassen.
[0016] Das Bewegen des ersten Ansaugelements in Bezug zur Positionierungseinrichtung wird
ausgeführt, um das erste Ansaugelement mitsamt dem daran fixierten ersten Element
des Sicherheitsdokuments in Bezug zu einem weiteren Element des Sicherheitsdokuments
zu bewegen und auf diese Weise das Sicherheitsdokument zu öffnen. Das beschriebene
weitere Element kann dabei in oder an der Positionierungseinrichtung positioniert
und gegebenenfalls fixiert sein. Es kann auch in einer Aufnahmevorrichtung angeordnet
und gegebenenfalls fixiert sein, welche mittels der Positionierungseinrichtung in
Bezug zur Vorrichtung positioniert und gegebenenfalls an dieser fixiert ist.
[0017] Das Bewegen des ersten Ansaugelements meint insbesondere die Bewegung auf einer im
Wesentlichen bogenförmigen Bewegungsbahn. Bei einer Kreis bogenförmigen Bewegungsbahn
entspricht der Radius des Kreisbogens dabei dem Abstand der Schwenkachse, um welche
das entsprechende Element schwenkbar in Bezug zu wenigstens einem weiteren Element
des Sicherheitsdokuments ist, zur Anordnungsposition des ersten Ansaugelements auf
dem ersten Element des Sicherheitsdokuments.
[0018] Insbesondere sind die Positionierungseinrichtung, die erste Ansaugeinrichtung, die
Bewegungseinrichtung sowie das Betätigungselement an einem Grundkörper der Vorrichtung
angeordnet bzw. mit einem solchen verbunden. Dabei sind das Betätigungselement sowie
das erste Ansaugelement insbesondere beweglich in Bezug zum Grundkörper angeordnet.
[0019] Das Betätigungselement weist beispielsweise einen vorstehenden Abschnitt auf, welcher
dazu eingerichtet ist, einen Verriegelungsmechanismus zu betätigen. Insbesondere ist
der Verriegelungsmechanismus an einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines Sicherheitsdokuments
angeordnet, auch als Carrier bezeichnet, welcher im Zusammenwirken mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das Öffnen bzw. Schließen von Sicherheitsdokumenten auf besonders einfache
und effiziente Weise ermöglicht.
[0020] Durch das Betätigungselement ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, ein in einer
Aufnahmeeinrichtung fixiertes Sicherheitsdokument freizugeben, also die Fixierung
zu lösen, und auf diese Weise ein Öffnen bzw. Blättern zu ermöglichen.
[0021] Eine Ausgestaltung der Vorrichtung zum Öffnen bzw. Blättern ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung einen Betätigungsantrieb zur Realisierung einer insbesondere
linearen Relativbewegung des Betätigungselements in Bezug zur Positionierungseinrichtung
aufweist.
[0022] Insbesondere ist das Betätigungselement eingerichtet, eine lineare Bewegung in Richtung
auf die Aufnahmeeinrichtung bzw. auf das daran fixierte Sicherheitsdokument auszuführen.
Auf diese Weise wird ermöglicht, dass nach der Positionierung der Aufnahmeeinrichtung
bzw. des Sicherheitsdokuments in Bezug zur Positionierungseinrichtung in einem unabhängig
steuerbaren Schritt die Fixierung des Sicherheitsdokuments bzw. eines Elements davon
in der Aufnahmeeinrichtung gelöst werden kann.
[0023] Dies bringt den Vorteil mit sich, dass das Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern variabler
einsetzbar ist, da die Sperrung der zu blätternden Elemente wie etwa der Seiten eines
Passbuchs unabhängig von der Bewegung der Aufnahmeeinrichtung bzw. des Sicherheitsdokuments
zu einer beliebigen Zeit möglich ist.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung
zwei im Wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtete Linearführungseinrichtungen
zur jeweiligen linearen Bewegung des ersten Ansaugelements aufweist.
[0025] Insbesondere meint die jeweilige lineare Bewegung des ersten Ansaugelements eine
solche in Bezug zur Positionierungseinrichtung bzw. zu einem Grundkörper der Vorrichtung,
sodass eine Relativbewegung in Bezug zum Sicherheitsdokument realisierbar ist, welches
an der Positionierungseinrichtung bzw. an der daran positionierten Aufnahmeeinrichtung
positioniert ist. Auf diese Weise ist je nach zu öffnendem bzw. zu blätterndem Sicherheitsdokument
eine individuelle Öffnungskurve einstellbar, wobei die Bewegungseinrichtung dazu insbesondere
konfigurierbare Aktoren aufweist. Insbesondere kann dabei der Radius frei gewählt
werden.
[0026] Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass die Bewegung des Ansaugelements
zum Öffnen bzw. Blättern des Sicherheitsdokuments auf besonders einfache und kostengünstige
Weise realisierbar ist. Somit kann jedes beliebige Buch geöffnet bzw. geblättert werden.
[0027] In einer Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Bewegungseinrichtung derart konfiguriert
bzw. derart in Bezug zur Positionierungseinrichtung angeordnet, dass die zu realisierende
Öffnung des ersten Elements des Sicherheitsdokuments durch das Ansaugelement höchstens
60°, insbesondere ca. 45°, beträgt.
[0028] In einer Ausgestaltung der Vorrichtung ist das erste Ansaugelement in einem Winkel
zwischen 10° und 100°, insbesondere zwischen 30° und 60°, schwenkbar angeordnet.
[0029] Typischerweise ist das erste Ansaugelement um einen Winkel von wenigstens 10° schwenkbar,
wobei der Winkel insbesondere zwischen 40° und 50° beträgt, beispielsweise ca. 45°.
Das erste Ansaugelement ist schwenkbar in Bezug zur Positionierungseinrichtung bzw.
zum Grundkörper der Vorrichtung angeordnet. Insbesondere ist es ebenso schwenkbar
in Bezug zur Bewegungseinrichtung angeordnet, da die Bewegungseinrichtung typischerweise
zwischen der gelenkigen Anbindung des Ansaugelements und dem Grundkörper der Vorrichtung
positioniert ist. Dabei ist die Schwenkachse insbesondere im Wesentlichen senkrecht
zu den beiden Linearführungseinrichtungen ausgerichtet.
[0030] Gegebenenfalls ist das erste Ansaugelement um eine Schwenkachse schwenkbar. Diese
kann während des Schwenkens auch beweglich sein, sodass beispielsweise eine kombinierte
translatorische und rotatorische Bewegung des ersten Ansaugelements realisiert wird.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn anstelle eines mechanischen Gelenks mit einer
festen Drehachse ein flexibles Leitungselement genutzt wird, etwa ein Balg. Dieses
wird bei einer Bewegung des ersten Ansaugelements reversibel verformt, was das Schwenken
des ersten Ansaugelements ermöglicht.
[0031] Dies bringt den Vorteil mit sich, dass das Öffnen bzw. Blättern des Sicherheitsdokuments
effektiver und weniger fehleranfällig ist, da das Ansaugelement während der Bewegung
eines Elements des Sicherheitsdokuments zu jedem Zeitpunkt in der Ebene des Elements
ausgerichtet ist und auf diese Weise eine besonders feste Fixierung des Elements möglich
ist.
[0032] In einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung umfasst die erste Ansaugeinrichtung
ein flexibles Gasleitungselement, insbesondere einen Balg, zur Realisierung der schwenkbaren
Anordnung des ersten Ansaugelements.
[0033] Ein Gasleitungselement im Sinne der Erfindung meint ein beliebig geformtes Element,
welches die Leitung bzw. Übertragung eines gasförmigen Stoffes bzw. eines Unterdrucks
ermöglicht. Die flexible Ausgestaltung meint dabei eine Beweglichkeit zweier gegenüberliegender
Enden des Gasleitungselements relativ zueinander. Ein Balg ist ein dünnwandiges, elastisches
Bauteil, welches entlang unterschiedlicher Richtungen gefaltete Bereiche aufweist,
die eine ziehharmonikaartige Bewegung des Balgs in einen gebogenen Zustand ermöglichen.
[0034] Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die gelenkige Verbindung besonders einfach,
kostengünstig, dauerhaft und wartungsfrei ausgestaltet ist. Des Weiteren dient das
Gasleitungselement neben seiner Eigenschaft als Drehgelenk gleichzeitig zur Übertragung
des Unterdrucks zum Ansaugen des ersten Elements.
[0035] Die Vorrichtung kann weiterhin wenigstens ein und insbesondere zwei Abstützelemente
zum Abstützen wenigstens eines Elements des Sicherheitsdokuments in einer geöffneten
Position aufweisen. Dabei kann ein jedes Abstützelement beweglich in Bezug zur Positionierungseinrichtung
angeordnet sein, sodass es nach dem Öffnen des Sicherheitsdokuments auf das Element
zu bewegt werden kann und das Element nach einem Lösen der Fixierung des ersten Ansaugelements
im geöffneten Zustand halten kann.
[0036] Mit anderen Worten ist das Abstützelement dazu eingerichtet, einen mittels des ersten
Ansaugelements teilweise geöffneten Bereich des Sicherheitsdokuments, beispielsweise
eine Seite eines Passbuches, in einer definierten Position zu halten. Somit wird ein
Lösen der Fixierung des ersten Ansaugelements möglich, ohne dass das Sicherheitsdokument
dabei wieder selbsttätig geschlossen wird.
[0037] Diese Ausführungsform bringt den Vorteil mit sich, dass sie das mehrmals aufeinander
folgende Öffnen einzelner Elemente des Sicherheitsdokuments ermöglicht. Somit kann
jedes beliebige Element, beispielsweise jede beliebige Seite, des Sicherheitsdokuments
aufgeschlagen werden.
[0038] In einer Ausgestaltung weist die Vorrichtung weiterhin wenigstens ein und insbesondere
zwei Öffnungselemente zum weitergehenden Öffnen wenigstens eines Elements des Sicherheitsdokuments
auf. Dabei ist ein jedes Öffnungselement beweglich in Bezug zur Positionierungseinrichtung
angeordnet, sodass es nach dem Öffnen des Sicherheitsdokuments mittels des ersten
Ansaugelements auf das Element des Sicherheitsdokuments zu bewegt werden kann und
das Element unter Aufbringung einer Druckkraft auf das Element weiter bewegen kann,
sodass ein weitergehendes Öffnen des Sicherheitsdokuments realisierbar ist.
[0039] Mit anderen Worten wird eine erste Bewegung des Elements des Sicherheitsdokuments,
nämlich ein erstes Öffnen des Elements, mittels des ersten Ansaugelements realisiert.
Es kann nun mittels des Öffnungselements ein weitergehendes Öffnen des Elements des
Sicherheitsdokuments realisiert werden. Beispielsweise erreicht die erste Ansaugeinrichtung
eine Öffnung des Elements in einem Winkel von etwa 45°. Zur Ausführung eines Bearbeitungsschrittes
an dem Element ist jedoch eine Öffnung in einem Winkel von 90° notwendig, welche durch
das Öffnungselement realisiert werden kann. Währenddessen kann mittels der Ansaugeinrichtung
bereits ein weiteres Element des Sicherheitsdokuments geöffnet werden.
[0040] Nach der Bewegung des Öffnungselements auf das Element des Sicherheitsdokuments zu
erfolgt typischerweise ein Kontakt des Öffnungselements mit dem Element des Sicherheitsdokuments
und anschließend eine gemeinsame Bewegung. Am Öffnungselement kann beispielsweise
eine Rolle angeordnet sein, um ein Kratzen bzw. Schleifen des Öffnungsdokuments an
der Oberfläche des Elements des Sicherheitsdokuments zu unterbinden sowie um die aufzubringende
Kraft zur gemeinsamen Bewegung der Elemente zu reduzieren.
[0041] Insbesondere umfasst die Vorrichtung zwei Öffnungselemente, um ein im Wesentlichen
symmetrisches Öffnen des Sicherheitsdokuments zu ermöglichen.
[0042] Diese Ausführungsform bringt den Vorteil mit sich, dass flexiblere Nutzungsmöglichkeiten
der Vorrichtung zu Verfügung gestellt werden, da mehrere Öffnungsvorgänge unterschiedlicher
Elemente gleichzeitig realisierbar sind.
[0043] In einer Ausgestaltung der Vorrichtung ist jedes Öffnungselement unabhängig von wenigstens
einem Abstützelement beweglich angeordnet, sodass ein Element des Sicherheitsdokuments
von wenigstens einem Abstützelement gehalten werden kann, während wenigstens ein Öffnungselement
zwecks anschließender Realisierung einer weitergehenden Öffnung auf das Element des
Sicherheitsdokuments zu bewegbar ist.
[0044] Es ist gemeint, dass jedes Öffnungselement zumindest einen Freiheitsgrad der Bewegung
in Bezug zu wenigstens einem Abstützelement aufweist, also entlang wenigstens einer
Raumrichtung translatorisch beweglich oder um wenigstens eine Drehachse rotatorisch
beweglich in Bezug zu dem Abstützelement angeordnet ist. Dies schließt nicht aus,
dass andere Bewegungen von Öffnungselement und Abstützelement gekoppelt sind, sodass
diese etwa in einer gemeinsamen Vorschubbewegung in Richtung auf die Positionierungseinrichtung
zwecks jeweiliger Nutzung auf ein Sicherheitsdokument zu bewegt werden können.
[0045] Diese Ausgestaltung ermöglicht eine noch weitere Flexibilisierung der Nutzungsmöglichkeiten
der Vorrichtung, da Öffnungselement und Abstützelement unabhängig voneinander nutzbar
sind.
[0046] Die Erfindung bringt als Vorteile die Reduktion der Anlagenkomplexität, die Reduktion
von Bauraum und Automatisierungsaufwand sowie die Möglichkeit eines variablen, kundenorientierten
Öffnungskonzepts mit sich.
[0047] Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist ein System zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens
eines buchartigen Sicherheitsdokuments. Dieses umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments sowie eine
Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines Sicherheitsdokuments. Die Aufnahmeeinrichtung
weist einen Verriegelungsmechanismus zur Sperrung bzw. Freigabe zu blätternder Elemente
des Sicherheitsdokuments auf. Der Verriegelungsmechanismus ist dazu eingerichtet,
bei mechanischer Betätigung durch das Betätigungselement die zu blätternden Elemente
des Sicherheitselements freizugeben bzw. zu fixieren.
[0048] Die Sperrung bzw. Freigabe der zu blätternden Elemente meint eine Fixierung bzw.
ein Aufheben der Fixierung der jeweiligen Elemente in ihrem jeweiligen Öffnungszustand.
Typischerweise wird dabei zumindest jedes geöffnete Element des Sicherheitsdokuments
in seiner jeweiligen Position fixiert. Es ist dabei unerheblich, ob die geöffneten
Elemente denselben oder unterschiedliche Öffnungswinkel aufweisen. Das Sicherheitsdokument
kann dabei einen beliebigen Öffnungszustand aufweisen, also einen beliebigen Öffnungswinkel
einer oder mehrerer seiner Elemente. Mit anderen Worten ist ein Fixieren des Sicherheitsdokuments
in einem geschlossenen oder zumindest teilweise geöffneten Zustand möglich.
[0049] Die mechanische Betätigung meint insbesondere eine mechanische Betätigung wenigstens
eines Teils des Verriegelungsmechanismus. Typischerweise ist der Verriegelungsmechanismus
derart konfiguriert, dass bei einer Verringerung des Abstandes zwischen Betätigungselement
und wenigstens einem Teil der Aufnahmeeinrichtung die Freigabe der zu blätternden
Elemente realisiert wird, wobei bei einer Vergrößerung des Abstands entsprechend die
Fixierung der Elemente realisiert wird.
[0050] Die Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Sicherheitsdokuments wird auch als Carrier
bezeichnet. Es handelt sich um eine bewegliche Einrichtung, die neben der Fixierung
des jeweiligen Zustands des Sicherheitsdokuments dem Transport des Sicherheitsdokuments
von der Vorrichtung zu weiteren Vorrichtungen dienen kann. Dieser Transport ist dabei
typischerweise im jeweilig fixierten Öffnungszustand des Sicherheitsdokuments möglich.
[0051] Eine Ausgestaltung des Systems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung
dazu eingerichtet ist, bei Wegfall einer Kraft-Einwirkung durch das Betätigungselement
mittels des Verriegelungsmechanismus wenigstens ein Element des Sicherheitsdokuments
in einem geöffneten Zustand zu halten oder in einem geschlossenen Zustand zu sperren.
[0052] Der geöffnete Zustand meint hierbei, wie oben beschrieben, einen beliebigen Öffnungszustand.
Das Sperren des Elements des Sicherheitsdokuments in diesem Zustand meint ein Fixieren
des Elements in diesem Zustand. Insbesondere ist ein Sperren aller geöffneten und/
oder geschlossenen Elemente gemeint. Auf diese Weise werden die geöffneten Elemente
an einem selbsttätigen Zuklappen gehindert.
[0053] Diese Ausführungsform bringt den Vorteil mit sich, dass bei einer den Abstand zwischen
dem Betätigungselement und zumindest einem Teil der Aufnahmeeinrichtung vergrößernden
Relativbewegung die Elemente des Sicherheitsdokuments selbsttätig gesperrt werden.
Dies vereinfacht die Steuerung und Nutzung der Vorrichtung.
[0054] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Positionierungseinrichtung
eine zweite Ansaugeinrichtung mit wenigstens einem und insbesondere vier zweiten Ansaugelementen
zum Ansaugen eines zweiten Elements des Sicherheitsdokuments und/ oder der Aufnahmeeinrichtung.
Somit ist eine Fixierung des zweiten Elements bzw. der Aufnahmeeinrichtung an der
Positionierungseinrichtung bzw. an der Vorrichtung möglich.
[0055] Somit ist ein zweites, insbesondere nicht zu öffnendes Element des Sicherheitsdokuments
zwecks Öffnens des ersten und/ oder weiterer Elemente in Bezug zur Vorrichtung fixierbar.
Bei einem Passbuch ist insbesondere dessen unten liegender Deckel fixierbar, sodass
der obere Deckel und die einzelnen Seiten geöffnet werden können. Auch die zweiten
Ansaugelemente sind insbesondere als vakuumierbare Saugnäpfe ausgestaltet.
[0056] Die zweite Ansaugeinrichtung kann zur Fixierung eines Sicherheitsdokuments eingerichtet
sein, welches auf einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommen bzw. fixiert ist. Die Aufnahmeeinrichtung
kann dazu ausgestaltet sein, einen Kontakt des zweiten Ansaugelements zum zweiten
Element des Sicherheitsdokuments zu ermöglichen. Bei einer derartigen Fixierung kann
die Aufnahmeeinrichtung indirekt, durch den Kontakt mit dem Sicherheitsdokument, mit
fixiert werden. Die zweite Ansaugeinrichtung kann auch zur direkten Fixierung einer
Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines Sicherheitsdokuments eingerichtet sein.
[0057] Insbesondere ist die zweite Ansaugeinrichtung am Grundkörper der Vorrichtung angeordnet.
Sie kann dort fixiert sein.
[0058] Die zweite Ansaugeinrichtung kann mehrere, ggf. unabhängig voneinander arbeitende,
Ansaugelemente umfassen. Die Ansaugelemente können an eine gemeinsame Unterdruckquelle
oder an jeweils unterschiedliche Unterdruckquellen angeschlossen sein.
[0059] Die hier beschriebene Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass der nicht zu
bewegende Teil des Sicherheitsdokuments zwecks Öffnung des anderen Teils besonders
fest an der Vorrichtung fixierbar ist und somit das Öffnen bzw. Blättern besonders
wenig fehleranfällig ist.
[0060] Ein dritter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens
eines buchartigen Sicherheitsdokuments. Dabei wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments oder ein
erfindungsgemäßes System zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
zur Verfügung gestellt. Ein erstes Element eines Sicherheitsdokuments, wie z. B. ein
Deckel oder eine Seite des Sicherheitsdokuments, wird mittels des ersten Ansaugelements
angesaugt und gemeinsam mit diesem mittels der Bewegungseinrichtung bewegt, sodass
das Sicherheitsdokument geöffnet bzw. geblättert wird.
[0061] Insbesondere wird ein zweites Element des Sicherheitsdokuments dabei mittels der
zweiten Ansaugeinrichtung in Bezug zur Vorrichtung fixiert.
[0062] In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist das Sicherheitsdokument auf einer Aufnahmeeinrichtung
des Systems zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
aufgenommen. Wenigstens ein Element des Sicherheitsdokuments ist mittels eines Verriegelungsmechanismus
in einem geöffneten oder geschlossenen Zustand gesperrt. Es erfolgt eine Relativbewegung
zwischen wenigstens einem Teil des Verriegelungsmechanismus und dem Betätigungselement,
wobei das Betätigungselement eine mechanische Betätigung des Verriegelungsmechanismus
realisiert, sodass das Element des Sicherheitsdokuments freigegeben wird.
[0063] Mit anderen Worten ist das Sicherheitsdokument in einem beliebigen Öffnungszustand
im Carrier fixiert. Durch die Relativbewegung zwischen Carrier und Vorrichtung wird
die Fixierung gelöst.
[0064] In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das Betätigungselement nach einer
Positionierung der Aufnahmeeinrichtung mittels des Betätigungsantriebs derart bewegt,
dass die mechanische Betätigung des Verriegelungsmechanismus erfolgt.
[0065] Die Bewegung des Betätigungselements meint insbesondere eine Bewegung in Bezug zur
Positionierungseinrichtung bzw. zu dem daran positionierten Sicherheitsdokument.
[0066] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
Elemente des Sicherheitsdokuments wie z. B. Deckel oder Seiten des Sicherheitsdokuments
nacheinander geöffnet bzw. geblättert werden, sodass das Sicherheitsdokument in einem
beliebigen Öffnungszustand geöffnet wird.
[0067] Mit anderen Worten wird eine beliebige gewünschte Position des Sicherheitsdokuments
geöffnet, wobei jedes Element des Sicherheitsdokuments in einem beliebigen Öffnungswinkel
angeordnet werden kann.
[0068] Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert.
[0069] Es zeigen
Fig. 1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2: eine erste perspektivische Detaildarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3: eine zweite perspektivische Detaildarstellung der Vorrichtung aus Figur 2,
Fig. 4: eine dritte perspektivische Detaildarstellung der Vorrichtung aus Figur 2,
sowie
Fig. 5: eine vierte perspektivische Detaildarstellung der Vorrichtung aus Figur 2.
[0070] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Öffnen bzw. Blättern eines
Sicherheitsdokuments 20, nämlich eines Passbuchs. Die Vorrichtung umfasst eine erste
Ansaugeinrichtung 30 mit einem ersten Ansaugelement 32, in welchem ein erstes Element
21 des Sicherheitsdokuments 20, nämlich eine Seite des Passbuchs, fixiert ist. Das
erste Element 21 ist dabei in einem Winkel von etwa 45° in Bezug zum zweiten Element
22, dem unten liegenden Deckel des Passbuchs, ausgerichtet. Ein drittes Element 23
des Sicherheitsdokuments, nämlich ein oberer Deckel des Passbuchs, ist im rechten
Winkel zum zweiten Element 22 angeordnet und wird in dieser Position von einem Öffnungselement
bzw. einem Abstützelement (jeweils hier nicht dargestellt) gehalten.
[0071] Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Positionierungseinrichtung 34 zur Positionierung
des Sicherheitsdokuments 20, welche eine zweite Ansaugeinrichtung 35 mit vier zweiten
Ansaugelementen 37 zum Ansaugen des zweiten Elements 22 aufweist, auf welche in Bezug
zu Abbildung 2 detailliert eingegangen wird. Das zweite Element 22 ist mittels der
zweiten Ansaugeinrichtung 35 in Bezug zur Vorrichtung 10 fixiert, sodass bei einer
Bewegung des ersten Ansaugelements 32 in bezüglich des Sicherheitsdokuments 20 lediglich
das daran fixierte erste Element 21 bewegt wird.
[0072] Zur Bewegung des ersten Ansaugelements 32 in Bezug zum Grundkörper 12 der Vorrichtung
10 umfasst die Vorrichtung 10 weiterhin eine Bewegungseinrichtung 40. Diese umfasst
eine vertikale Linearführungseinrichtung 42 mit einem Motor 62 sowie einem Getriebe
60 zur Realisierung einer vertikal gerichteten linearen Bewegung des ersten Ansaugelements
32. Weiterhin umfasst die Bewegungseinrichtung 40 eine horizontale Linearführungseinrichtung
(hier nicht dargestellt), auf die in Figur 5 eingegangen wird.
[0073] Die Vorrichtung 10 umfasst weiterhin zwei Linearführungen 66, von denen eine in der
Figur 1 sichtbar ist, zur linearen Verschiebung des Grundkörpers 12 der Vorrichtung
10 in Bezug zu einer darunterliegenden Aufstellplatte. Zur Gewährleistung der Sicherheit
der Verbindungselemente, beispielsweise von elektrischen Leitungen oder Gasleitungselementen,
bei Realisierung einer linearen Verschiebung, ist eine flexible Kabelführung 64 zwischen
Grundkörper 12 und Aufstellplatte angeordnet.
[0074] In Figur 2 ist die erste Ansaugeinrichtung 30 detailliert dargestellt. Sie umfasst
ein erstes Ansaugelement 32, einen Saugnapf, der ein flexibles Gasleitungselement
38, nämlich ein Balg, umfasst. Dieses ist verformbar und ermöglicht somit eine schwenkbare
Anordnung des ersten Ansaugelements 32 in Bezug zur Positionierungseinrichtung 34.
Somit ist das erste Ansaugelement 32 in einem Winkel von etwa 45° in Bezug zur Positionierungseinrichtung
34 schwenkbar. Das erste Ansaugelement 32 ist mittels eines Unterdruckschlauchs 39
mit einer Unterdruckquelle (nicht dargestellt) verbunden.
[0075] Die Positionierungseinrichtung 34 umfasst eine zweite Ansaugeinrichtung 35 mit vier
zweiten Ansaugelementen 37, nämlich Saugnäpfen. Diese dienen wie in Bezug zur Figur
1 beschrieben der Fixierung eines zweiten Elements des Sicherheitsdokuments an der
Vorrichtung. Weiterhin umfasst die Positionierungseinrichtung 34 eine aus einem flexiblen
Material, hier Gummi, hergestellte Anschlagkante.
[0076] Die Vorrichtung 10 umfasst weiterhin zwei Betätigungselemente 45, die dazu eingerichtet
sind, bei Ausführung einer Relativbewegung zu einer Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme
eines Sicherheitsdokumentes einen an der Aufnahmevorrichtung angeordneten Verriegelungsmechanismus
zu betätigen, sodass zu blätternder Elemente des Sicherheitsdokuments vom Verriegelungsmechanismus
gesperrt bzw. freigegeben werden. Die Betätigungselement 45 sind als vorstehender
Elemente zur Einführung in eine geeignete Aufnahmeeinrichtung ausgestaltet, welche
insbesondere einen beweglichen Teil des Verlegungsmechanismus umfasst. Die Betätigungselemente
45 sind jeweils über einen Betätigungsantrieb 46 mit dem Grundkörper 12 der Vorrichtung
10 verbunden. Somit sind sie dazu eingerichtet, in Bezug zum Grundkörper 12 jeweils
eine lineare Bewegung in Richtung auf die Positionierungseinrichtung 34 bzw. ein dort
positioniertes Sicherheitsdokument auszuführen.
[0077] Die Vorrichtung 10 weist weiterhin zwei Abstützelemente 50 zum Abstützen eines Elements
des Sicherheitsdokuments in einer geöffneten Position auf. Diese sind jeweils separat
linear aufeinander zu beweglich angeordnet. Auf diese Weise sind sie dazu eingerichtet,
nach dem Öffnen des Sicherheitsdokuments bzw. nach dem Bewegen eines Elements des
Sicherheitsdokuments auf das Sicherheitsdokument zu und seitlich in das geöffnete
Sicherheitsdokument hineingefahren zu werden und dort der Abstützung des Elements
zu dienen.
[0078] Die Vorrichtung 10 weist weiterhin zwei Öffnungselemente 52 auf, die zum weitergehenden
Öffnen wenigstens eines Elements des Sicherheitsdokuments eingerichtet sind. Daran
sind jeweils Rollen angeordnet, um eine leichtgängige Bewegung auf der Oberfläche
des Elements des Sicherheitsdokuments zu gewährleisten und um eine Beschädigung der
Oberfläche zu vermeiden. Die Rollen sind an Stäben angeordnet, die entlang ihrer Längserstreckung
teleskopierbar sind und auf diese Weise zum Beispiel eine Öffnung eines Elements von
einem Winkel von 45° hin zu einem Winkel von 90° realisieren können. Die Öffnungselemente
52 sind dabei entlang der beschriebenen Richtung unabhängig vom Abstützelement beweglich,
sodass ein Element des Sicherheitsdokuments von den Abstützelementen gehalten werden
kann, während die Öffnungselemente 52 zwecks einer anschließenden Realisierung einer
weitergehenden Öffnung auf das Element des Sicherheitsdokuments zu bewegt werden.
[0079] Figur 3 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Figur 2. Besondere sind hier die Betätigungselemente
45 und die zugehörigen Betätigungsantriebe 46, das erste Ansaugelement 32 mit dem
Gasleitungselement 38, die Öffnungselemente 52 sowie die Positionierungseinrichtung
34 mit der zweiten Ansaugeinrichtung 35 ersichtlich. Es zeigt sich, dass die zweiten
Ansaugelement 37 unten liegende Anschlüsse zur Anordnung jeweiliger Unterdruckschläuche
aufweisen, mittels welchen sie mit wenigstens einer geeignete Unterdruckquelle verbindbar
sind.
[0080] In Figur 4 zeigt sich insbesondere der symmetrische Aufbau der Vorrichtung 10, wobei
in jeweils gleichen Abständen beidseitig der mittig positionierten ersten Ansaugeinrichtung
32 zwei Öffnungselemente 52, zwei Abstützelemente 50, von denen das linke aufgrund
der dargestellten Perspektive vom linken Betätigungsantrieb 46 verdeckt ist, sowie
zwei Betätigungselemente 45 mit jeweiligen Betätigungsantrieben 46, angeordnet sind.
[0081] Figur 5 zeigt insbesondere die Bewegungseinrichtung 40 der Vorrichtung 10. Neben
der bereits in Bezug zur Figur 1 erwähnten vertikalen Linearführungseinrichtung 42
umfasst die Vorrichtung 10 eine horizontale Linearführungseinrichtung 41. Beide Linearführungseinrichtung
in 41, 42 sind senkrecht zueinander angeordnet und sind geeignet, in Bezug zur Positionierungseinrichtung
34 eine kreisbogenförmige Bewegung des ersten Ansaugelements 32 auszuführen, um auf
diese Weise das Sicherheitsdokument zu öffnen bzw. zu blättern.
Bezugszeichenliste
10 |
Vorrichtung |
12 |
Grundkörper |
20 |
Sicherheitsdokument |
21 |
Erstes Element |
22 |
Zweites Element |
23 |
Drittes Element |
30 |
Erste Ansaugeinrichtung |
32 |
Erstes Ansaugelement |
34 |
Positionierungseinrichtung |
35 |
Zweite Ansaugeinrichtung |
37 |
Zweites Ansaugelement |
38 |
Gasleitungselement |
39 |
Unterdruckschlauch |
40 |
Bewegungseinrichtung |
41 |
Horizontale Linearführungseinrichtung |
42 |
Vertikale Linearführungseinrichtung |
45 |
Betätigungselement |
46 |
Betätigungsantrieb |
50 |
Abstützelement |
52 |
Öffnungselement |
60 |
Getriebe |
62 |
Motor |
64 |
Flexible Kabelführung |
66 |
Linearführung |
1. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20), insbesondere eines Passbuchs, umfassend eine Positionierungseinrichtung (34)
zur Positionierung des Sicherheitsdokuments (20), eine erste Ansaugeinrichtung (30)
mit einem ersten Ansaugelement (32) zum Ansaugen eines ersten Elements (21) des Sicherheitsdokuments
(20) wie z. B. eines Deckels oder einer Seite des Sicherheitsdokuments (20) zwecks
Fixierung des ersten Elements (21) an dem ersten Ansaugelement (32), sowie eine Bewegungseinrichtung
(40) zum Bewegen des ersten Ansaugelements (32) in Bezug zur Positionierungseinrichtung
(34) zwecks Realisierung einer Bewegung zumindest des ersten Elements (21) des Sicherheitsdokuments
(20) zum Öffnen bzw. Blättern des Sicherheitsdokuments (20), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) weiterhin ein Betätigungselement (45) aufweist, welches dazu
eingerichtet ist, bei Ausführung einer Relativbewegung eine mechanische Betätigung
eines Verriegelungsmechanismus zur Sperrung bzw. Freigabe zu blätternder Elemente
(21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) zu realisieren.
2. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) einen Betätigungsantrieb (46) zur Realisierung einer insbesondere
linearen Relativbewegung des Betätigungselements (45) in Bezug zur Positionierungseinrichtung
(34) aufweist.
3. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung (40) zwei im Wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtete
Linearführungseinrichtungen (41, 42) zur jeweiligen linearen Bewegung des ersten Ansaugelements
(32) aufweist.
4. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ansaugelement (32) in einem Winkel zwischen 10° und 100°, insbesondere
zwischen 30° und 60°, schwenkbar angeordnet ist.
5. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ansaugeinrichtung (30) ein flexibles Gasleitungselement (38), insbesondere
einen Balg, zur Realisierung der schwenkbaren Anordnung des ersten Ansaugelements
(32) umfasst.
6. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) weiterhin wenigstens ein und insbesondere zwei Abstützelemente
(50) zum Abstützen wenigstens eines Elements (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20)
in einer geöffneten Position aufweist, wobei ein jedes Abstützelement (50) beweglich
in Bezug zur Positionierungseinrichtung (34) angeordnet ist, sodass es nach dem Öffnen
des Sicherheitsdokuments (20) auf das Element (21, 23) zu bewegt werden kann und das
Element (21, 23) nach einem Lösen der Fixierung des ersten Ansaugelements (32) im
geöffneten Zustand halten kann.
7. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) weiterhin wenigstens ein und insbesondere zwei Öffnungselemente
(52) zum weitergehenden Öffnen wenigstens eines Elements (21, 23) des Sicherheitsdokuments
(20) aufweist, wobei ein jedes Öffnungselement (52) beweglich in Bezug zur Positionierungseinrichtung
(34) angeordnet ist, sodass es nach dem Öffnen des Sicherheitsdokuments (20) mittels
des ersten Ansaugelements (32) auf das Element (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20)
zu bewegt werden kann und das Element (21, 23) unter Aufbringung einer Druckkraft
auf das Element (21, 23) weiter bewegen kann, sodass ein weitergehendes Öffnen des
Sicherheitsdokuments (20) realisierbar ist.
8. Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Öffnungselement (52) unabhängig von wenigstens einem Abstützelement (50) beweglich
ist, sodass ein Element (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) von wenigstens einem
Abstützelement (50) gehalten werden kann, während wenigstens ein Öffnungselement (52)
zwecks anschließender Realisierung einer weitergehenden Öffnung auf das Element (21,
23) des Sicherheitsdokuments (20) zu bewegbar ist.
9. System zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20), umfassend eine Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen
Sicherheitsdokuments (20) gemäß einem der Ansprüche 1-8 sowie eine Aufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme eines Sicherheitsdokuments (20), wobei die Aufnahmeeinrichtung einen
Verriegelungsmechanismus zur Sperrung bzw. Freigabe zu blätternder Elemente (21, 23)
des Sicherheitsdokuments (20) aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus dazu eingerichtet
ist, bei mechanischer Betätigung durch das Betätigungselement (45) die zu blätternden
Elemente (21, 23) des Sicherheitselements freizugeben.
10. System zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung dazu eingerichtet ist, bei Wegfall einer Kraft-Einwirkung
durch das Betätigungselement (45) mittels des Verriegelungsmechanismus wenigstens
ein Element (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) in einem geöffneten oder geschlossenen
Zustand zu sperren.
11. System zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungseinrichtung (34) eine zweite Ansaugeinrichtung (35) mit wenigstens
einem und insbesondere vier zweiten Ansaugelementen (37) zum Ansaugen eines zweiten
Elements (22) des Sicherheitsdokuments (20) und/ oder der Aufnahmeeinrichtung zwecks
Fixierung des zweiten Elements (22) bzw. der Aufnahmeeinrichtung umfasst.
12. Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20), wobei eine Vorrichtung (10) zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen
Sicherheitsdokuments (20) gemäß einem der Ansprüche 1-8 oder ein System zum Öffnen
bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments (20) gemäß einem der
Ansprüche 9-11 zur Verfügung gestellt wird und ein erstes Element (21) eines Sicherheitsdokuments
(20) wie z. B. ein Deckel oder eine Seite des Sicherheitsdokuments (20) mittels des
ersten Ansaugelements (32) angesaugt und gemeinsam mit diesem mittels der Bewegungseinrichtung
(40) bewegt wird, sodass das Sicherheitsdokument (20) geöffnet bzw. geblättert wird.
13. Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsdokument (20) auf einer Aufnahmeeinrichtung des Systems zum Öffnen
bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments (20) aufgenommen ist
und wenigstens ein Element (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) mittels eines Verriegelungsmechanismus
in einem geöffneten oder geschlossenen Zustand gesperrt ist und eine Relativbewegung
zwischen wenigstens einem Teil des Verriegelungsmechanismus und dem Betätigungselement
(45) erfolgt, wobei das Betätigungselement (45) eine mechanische Betätigung des Verriegelungsmechanismus
realisiert, sodass das Element (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) freigegeben
wird.
14. Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (45) nach einer Positionierung der Aufnahmeeinrichtung mittels
des Betätigungsantriebs (46) derart bewegt wird, dass die mechanische Betätigung des
Verriegelungsmechanismus erfolgt.
15. Verfahren zum Öffnen bzw. Blättern wenigstens eines buchartigen Sicherheitsdokuments
(20) nach einem der Ansprüche 12-13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Elemente (21, 23) des Sicherheitsdokuments (20) wie z. B. Deckel oder Seiten
des Sicherheitsdokuments (20) nacheinander geöffnet bzw. geblättert werden, sodass
das Sicherheitsdokument (20) in einem beliebigen Öffnungszustand geöffnet wird.