[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Wäschewicklern in einem Wäschetrocknungsgerät
mit einer horizontal drehbaren Wäschetrommel. Die Erfindung betrifft auch ein Wäschetrocknungsgerät,
das zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet ist.
[0002] Bei einem Bewegen von Wäsche in einer drehbaren Wäschetrommel eines Wäschetrocknungsgeräts
kann es zu sog. "Wäschewicklern" (auch als Wäscheverknotung bezeichnet) kommen, welche
das Trocknungsergebnis negativ beeinflussen. Unter Wäschewicklern wird ein Aufrollen
von Wäschestücken oder ein Einrollen von Wäschestücken in andere Wäschestücke verstanden,
so dass die verwickelten Wäschestücke sich nicht mehr frei in der Wäschetrommel bewegen
können.
[0003] Es ist eine Wäschetrommel bekannt, bei der zwei speziell geformte Mitnehmer sich
gegenüberliegend angeordnet sind. Durch die Mitnehmer wird die Wäsche so bewegt, dass
nur wenige Wäschewickler entstehen oder sich Wickler lösen können, weil sie im passenden
Winkel auf die Mitnehmer fallen. Jedoch kann durch die Mitnehmer nicht zuverlässig
verhindert werden, dass sich Wäschewickler bilden und auch bestehen bleiben.
[0004] DE 10 2013 215 675 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschetrocknungsgeräts mit einer horizontal
gelagerten, drehbaren Wäschetrommel, wobei das Verfahren mindestens den Schritt eines
Bestimmens eines Grades einer Wäscheverknotung (Wicklerbildung) von in der Wäschetrommel
befindlichen Wäschestücken aufweist. Der Schritt des Bestimmens kann ein Bestimmen
des Grades der Wäscheverknotung aus einer Auswertung von regelmäßig wiederkehrenden
Spitzen eines über eine Drehlage der Wäschetrommel bestimmten elektrischen Motorsignals,
insbesondere Motorstromsignals, umfassen.
[0005] Es sind zudem Wäschetrockner bekannt, bei denen eine Feuchtigkeit der Wäsche mittels
einer elektrischen Widerstandsmessung bestimmt wird. Der Widerstandsmesseinrichtung
zugehörige Messelektroden sind dabei im Lagerschild oder in der Trommel angeordnet.
Beispielsweise können die Messelektroden zwei Metallstreifen sein, die parallel zueinander
an einer unteren Türöffnungskante in dem Lagerschild angebracht sind. Zur Widerstandsmessung
wird ausgenutzt, dass die Wäsche die Messelektroden elektrisch überbrückt. Der elektrische
Widerstand der Wäsche ist dabei von der Menge des in der Wäsche gebundenen Wassers
abhängig: je trockener die Wäsche wird, desto höher wird ihr elektrischer Widerstand.
Zur Widerstandsmessung sind zwei unterschiedliche Methoden bekannt. Bei einer ersten
Methode zur Feuchtigkeitsbestimmung wird an die Messelektroden eine niedrige Gleichspannung
angelegt. Das sich ergebende Messsignal wird über einen Spannungsteiler geleitet.
Aus dem, ggf. gemittelten, Messsignal wird der Widerstandswert bestimmt. Aus dem Widerstandswert
wiederum werden die Feuchtigkeit bzw. der Trockengrad der Wäsche anhand einer entsprechenden
Kennlinie bestimmt. Bei einer zweiten Methode wird an die Messelektroden ein rechteckiges
Wechselspannungssignal mit hoher Frequenz angelegt. Das sich ergebende Messsignal
kann über eine Brückenschaltung, z.B. eine H-Brücke, geleitet werden. Zur Glättung
der Messsignale können aus mehreren (z.B. jeweils acht aufeinanderfolgenden) Messsignalen
das Messsignal mit dem höchsten Wert und das Messsignal mit dem niedrigsten Wert gestrichen
werden und dann das Messsignal mit dem niedrigsten Wert der verbleibenden Werte zur
Weiterverarbeitung ausgewählt werden. Die ausgewählten Messsignale können mittels
eines Bessel-Filters weiter geglättet werden. Der Trockengrad kann aus dem oder den
Bessel-gefilterten Messsignal(en) bestimmt werden, z.B. mittels einer Kennlinie.
[0006] Beispielsweise
EP 2 593 601 B1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschetrocknergeräts zum Trocknen von
Wäsche, bei dem ein Wechselspannungssignal an Wäsche angelegt wird, ein Feuchtigkeitsgehalt
der Wäsche bestimmt wird, indem ein durch die Wäsche fließender Strom gemessen wird,
wobei zum Bestimmen des Feuchtigkeitsgehalts aus dem gemessenen Strom ein Hüllkurvensignal
aufeinanderfolgender Abtastwerte erzeugt wird.
EP 2 593 601 B1 offenbart auch, dass ein Wäschetrocknergerät so ausgelegt sein kann, dass es zum
Trocknen von Wäsche durch ein Verfahren betrieben wird, bei dem: ein Wechselspannungssignal
an Wäsche angelegt wird und ein Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche bestimmt wird, indem
ein durch die Wäsche geleiteter Strom gemessen wird, und zum Bestimmen des Feuchtigkeitsgehalts
aus dem gemessenen Stromwert ein Hüllkurvensignal aufeinanderfolgender Abtastwerte
erzeugt wird. Das Wäschetrocknergerät umfasst beispielsweise einen Wechselspannungsgenerator,
der eine Wechselspannung erzeugt, mindestens eine Elektrode, die mit Ausgängen des
Wechselspannungsgenerators verbunden ist, wobei die mindestens eine Elektrode von
der Wäsche bedeckt sein kann, und einen Steuerkreis, der zum Bestimmen einer kennzeichnenden
Größe für einen Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche aus einem gemessenen Wechselstrom zwischen
den Elektroden funktionell mit der mindestens einen Elektrode verbunden ist.
[0007] Es ist die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise
zu überwinden und insbesondere eine besonders zuverlässige und preiswert umsetzbare
Möglichkeit bereitzustellen, Wäschewickler in einer drehbaren Wäschetrommel zu erkennen.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Erkennen von Wäschewicklern in einem
Wäschetrocknungsgerät mit einer horizontal drehbaren Wäschetrommel, bei dem ein zeitlicher
Verlauf eines elektrischen Widerstands von in der Wäschetrommel befindlicher Wäsche
während eines Trocknungsvorgangs bei sich drehender Wäschetrommel aufgenommen wird,
der zeitliche Verlauf in ein Frequenzmuster transformiert wird, eine zeitliche Abfolge
einer Frequenzlage mindestens einer Frequenzspitze in dem Frequenzmuster überwacht
wird und dann, wenn eine Frequenzänderung der mindestens einen überwachten Frequenzlage
mindestens eine vorgegebene Größe erreicht, auf einen Wäschewickler von in der Wäschetrommel
befindlicher Wäsche geschlossen wird. Die Kenntnis eines Vorliegens von Wäschewicklern
wiederum ermöglicht es, Maßnahmen zu ergreifen, um eine Energieeinsparung und/oder
ein genaueres Erreichen eines gewünschten Trockengrads zu erreichen.
[0010] Dieses Verfahren nutzt das Prinzip des mechanischen Schlupfs aus, um Wäschewickler
von einem normalen Wäschefall zu differenzieren. Die drehende Trommel nimmt nämlich
durch Reibhaftung und ggf. in der Wäschetrommel vorhandene Mitnehmer die Wäsche in
ihrer rotatorischen Bewegung mit. Dies erzeugt im Frequenzspektrum des Widerstandssignals
mindestens eine Frequenzspitze (auch als "Frequenzpeak" bezeichnet), bei einer bestimmten
Frequenz. Wenn die Wäsche sich zusammenrollt, ändert sich ihre Drehzahl, und die Frequenzspitze
bzw. deren Frequenzlage verschiebt sich in dem Frequenzspektrum. Wenn sich die Lage
der Frequenzspitze über den Trocknungsverlauf stark genug verändert, wird darauf geschlossen,
dass ein Wäschewickler vorliegt. Diese Erkennung von Wäschewicklern über das Frequenzspektrum
ist besonders zuverlässig, robust und präzise. Dies liegt auch daran, dass die Frequenzlage
der Frequenzspitze(n) unabhängig von der Anfangsfeuchtigkeit der Wäsche, der Prozesslufttemperatur
und der Wasserzusammensetzung (z.B. Leitfähigkeit, Härte, ...) ist.
[0011] Zudem sind vorteilhafterweise keine baulichen Veränderungen an Wäschetrocknungsgeräten
nötig, die bereits mit Messelektroden zur Widerstandsmessung ausgerüstet sind, z.B.
um darüber einen Feuchtigkeitsgrad zu bestimmen. So kann das Verfahren besonders kostengünstig
umgesetzt werden. Zudem ist das Verfahren für verschiedene Arten von Wäschetrocknungsgeräten
geeignet, und zwar auch für Wäschetrocknungsgeräte mit Wärmepumpe.
[0012] Das Wäschetrocknungsgerät kann ein Wäschetrockner oder ein kombiniertes Wasch- und
Wäschetrocknungsgerät ("Waschtrockner") sein. Das Wäschetrocknungsgerät kann ein Umluft-
oder ein Abluftgerät sein. Das Wäschetrocknungsgerät kann eine Wärmepumpe aufweisen.
Das Wäschetrocknungsgerät kann ein Haushaltsgerät sein.
[0013] Die Wäschetrommel kann frontseitig beschickbar sein. Die Wäschetrommel kann an ihrer
Innenseite angebrachte Mitnehmer aufweisen.
[0014] Der zeitliche Verlauf des elektrischen Widerstands bzw. der bestimmten Widerstandswerte
entspricht insbesondere einer Verknüpfung der Widerstandswerte mit zugehörigen, jeweils
unterschiedlichen Messzeitpunkten. Die Widerstandswerte können unmittelbar bestimmte
Werte oder bearbeitete (z.B. geglättete, um Ausreißer bereinigte usw.) Werte sein.
Der zeitliche Verlauf des elektrischen Widerstands kann auch als Messkurve oder Widerstandskurve
bezeichnet werden. Ein Frequenzmuster kann auch als Frequenzkurve oder Frequenzverlauf
bezeichnet werden.
[0015] In dem Frequenzspektrum können eine oder mehrere Frequenzspitzen auftreten. Treten
in dem Frequenzspektrum mehrere Frequenzspitzen auf, können davon genau eine oder
mehrere Frequenzspitzen bzw. deren Frequenzlagen überwacht bzw. ausgewertet werden.
[0016] Es ist eine Ausgestaltung, dass die Frequenzänderung eine Frequenzverschiebung mindestens
einer überwachten Frequenzspitze bzw. Frequenzlage ist, die mindestens eine vorgegebene
Größe mindestens ein vorgegebener erster Schwellwert ist und dann auf einen Wäschewickler
geschlossen wird, wenn die Frequenzverschiebung den ersten Schwellwert erreicht oder
überschreitet. Dies ergibt den Vorteil, dass ein Wäschewickler besonders zuverlässig
erkannt werden kann. Bewegt sich z.B. eine überwachte Frequenzspitze von einer Frequenzlage
f(ti) zu einer Frequenzlage f(tj) = (f(ti) + Δfa) mit tj > ti und Δfa > 0 und/oder
zu einer Frequenzlage f(tj) = f(ti) - Δfb mit Δfb > 0, so kann auf einen Wäschewickler
geschlossen werden, wenn die Frequenzverschiebungen Δfa und/oder Δfb einen vorgegebenen
ersten Schwellwert erreichen oder überschreiten. Die den Frequenzverschiebungen Δfa
und Δfb zugeordneten ersten Schwellwerte können gleich oder unterschiedlich sein.
Die mindestens eine Frequenzspitze kann auch nur auf Erfüllung einer dieser Bedingungen
überwacht werden. Bei Überwachen mehrerer Frequenzspitzen können jeweiligen Frequenzspitzen
unterschiedliche erste Schwellwerte für die Frequenzverschiebungen Δfa und/oder Δfb
zugeordnet sein.
[0017] Es ist eine Weiterbildung, dass dann auf einen Wäschewickler geschlossen wird, wenn
die Frequenzverschiebung Δfa und/oder Δfb einen vorgegebenen ersten Schwellwert innerhalb
einer vorgegebenen Zeitdauer erreicht oder überschreitet. So kann eine noch größere
Zuverlässigkeit bei der Erkennung von Wäschewicklern erreicht werden, da nicht durch
eine Bildung eines Wäschewicklers bedingte langfristige Frequenzverschiebungen effektiver
ausgeschlossen werden können. Die vorgegebene Zeitdauer kann eine fest vorgegebene
Zeitdauer sein, die z.B. als ein (mitlaufendes) Überwachungs-Zeitfenster bezeichnet
werden kann. Die vorgegebene Zeitdauer kann auch eine sich im Laufe des Trocknungsvorgangs
ändernde Zeitdauer sein, die beispielsweise von einem Trocknungsparameter wie einem
Feuchtigkeitsgrad usw. und/oder von einem Programmparameter wie einer aktuellen Resttrocknungszeit
usw. abhängig sein kann. Alternativ kann die Zeitdauer der gesamten bisher vergangenen
Zeitdauer des Trocknungsvorgangs entsprechen.
[0018] Es ist eine Ausgestaltung, dass die Frequenzänderung eine zeitliche Frequenzänderung
einer überwachten Frequenzspitze ist, die vorgegebene Größe mindestens ein vorgegebener
zweiter Schwellwert ist und dann auf einen Wäschewickler geschlossen wird, wenn die
zeitliche Frequenzänderung den vorgegebenen zweiten Schwellwert erreicht oder überschreitet.
Auch dies ergibt den Vorteil, dass ein Wäschewickler besonders zuverlässig erkannt
werden kann. Dabei wird ausgenutzt, dass sich Wäschewickler häufig innerhalb einer
typischen vorgegebenen Zeitdauer Δt bilden. Bewegt sich z.B. eine überwachte Frequenzspitze
innerhalb der vorgegebenen Zeitdauer Δt von einer Frequenzlage f1 (ti) zu einer Frequenzlage
f(tj) = (f(ti) +/- Δf) mit tj > ti, Δt ≥ (tj - ti) und Δf > 0, so kann auf einen Wäschewickler
geschlossen werden, wenn die zeitliche Frequenzänderung (Δf / Δt) oder ∂f/∂t den vorgegebenen
zweiten Schwellwert erreicht oder überschreitet. Analog zur oben beschriebenen Auswertung
einer Frequenzverschiebung können auch hierbei von einer Richtung der zeitlichen Frequenzänderung
abhängige zweite Schwellwerte angenommen werden. Dabei kann auch hier die mindestens
eine Frequenzspitze nur auf Erfüllung einer dieser Bedingungen überwacht werden. Bei
Überwachen mehrerer Frequenzspitzen können jeweiligen Frequenzspitzen unterschiedliche
zweite Schwellwerte für die zeitliche Frequenzänderung zugeordnet sein.
[0019] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine überwachte Frequenzspitze
eine höchste Frequenzspitze bzw. Frequenzlage der höchsten Frequenzspitze umfasst.
Eine solche Frequenzspitze ist besonders einfach auffindbar und auswertbar. Zudem
kann die Frequenzlage hierbei besonders genau bestimmt werden. Insbesondere kann die
mindestens eine Frequenzspitze nur die höchste Frequenzspitze umfassen oder sein,
was einen numerischen Aufwand gering hält. Die höchste Frequenzspitze kann z.B. durch
den höchsten Wert (Amplitude) in dem gesamten Frequenzmuster oder durch den höchsten
Wert in einem vorgegebenen Frequenzausschnitt (z.B. einem Ausschnitt, in dem die erste
Frequenzspitze zu erwarten ist) bestimmt werden.
[0020] Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die mindestens eine überwachte Frequenzspitze
zusätzlich mindestens eine weitere Frequenzspitze umfasst, z.B. eine zweithöchste
Frequenzspitze usw. Dies ergibt den Vorteil, dass die Beladung besonders präzise bestimmbar
ist. Die ausgewählten Frequenzspitzen können alternativ oder zusätzlich durch ihre
Frequenzlage bestimmt sein, z.B. eine zweithöchste Frequenzspitze in einem Bereich
mit höheren Frequenzen als der Frequenzlage der höchsten Frequenzspitze usw.
[0021] Es ist eine Weiterbildung, dass das Transformieren mittels einer reellwertigen, diskreten,
linearen, orthogonalen Transformation durchgeführt wird. Die Transformation kann z.B.
eine diskrete Kosinustransformation (DCT) oder eine diskrete Fourier-Transformation
(DFT) sein. Die Nutzung einer diskreten Fourier-Transformation weist den Vorteil auf,
dass sich im Frequenzbereich besonders deutlich voneinander beabstandete Frequenzspitzen
und damit Frequenzlagen ergeben.
[0022] Es ist eine Ausgestaltung, dass das Transformieren mittels einer schnellen Fourier-Transformation
oder FFT-Transformation durchgeführt wird, was besonders einfach implementierbar und
numerisch effizient ist.
[0023] Die Messwerte des elektrischen Widerstands können auf grundsätzlich bekannt Weise
bestimmt werden, z.B. nach den beiden eingangs beschriebenen Methoden. So ist es eine
Ausgestaltung, dass die Feuchtigkeitsmessung mittels Anlegens eines rechteckigen Wechselspannungssignals
an zugehörige Messelektroden durchgeführt wird.
[0024] Es ist eine Weiterbildung, dass die Messwerte mit einer konstanten Wiederholdauer
aufgenommen bzw. die Widerstandswerte mit einer konstanten Wiederholdauer gemessen
werden, z.B. eine vorgegebene Zahl von Messwerten pro Sekunde aufgenommen werden.
[0025] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Wäschetrommel zum Aufnehmen des zeitlichen
Verlaufs des elektrischen Widerstands mit einer konstanten Soll-Drehzahl betrieben
wird. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine besonders scharfe Lage der Frequenzspitzen
und damit eine besonders genaue Erkennung der Wäschewickler.
[0026] Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Wäschetrommel mittels eines bürstenlosen
Gleichstrommotors angetrieben wird. Dieser weist den Vorteil auf, dass mit seiner
Hilfe eine Ist-Drehzahl der Wäschetrommel an oder nahe an der Soll-Drehzahl gehalten
werden kann, was mit einfachen Mitteln eine besonders scharfe Lage der Frequenzspitzen
und damit eine besonders genaue Bestimmung eines Wäschewicklers ermöglicht. Jedoch
können grundsätzlich auch andere Motoren zum Antrieb der Wäschetrommel verwendet werden,
beispielsweise eine Drehstrom-Asynchronmaschine oder ASM-Motor.
[0027] Es ist eine Ausgestaltung, dass nachdem dann, wenn auf einen Wäschewickler geschlossen
worden ist, mindestens eine Aktion oder Maßnahme ausgelöst wird. So kann vorteilhafterweise
auf einen Wäschewickler reagiert werden, z.B. um Energie einzusparen und/oder um ein
Trocknungsergebnis zu verbessern.
[0028] Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Aktion einen zeitgesteuerten
Drehrichtungswechsel bzw. ein Reversieren der Wäschetrommel umfasst. So sich Wäschewickler
wieder auflösen und eine gleichmäßigere Trocknung der Wäschestücke erreicht werden.
[0029] Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Aktion ein Anpassen, insbesondere
Verlängern, einer Restlaufzeit eines Trocknungsvorgangs umfasst. Dadurch kann eine
durch - ggf. zeitweilig auftretende - Wäschewickler bewirkte schlechtere Trocknungseffizienz
ausgeglichen werden. Unter einer Restlaufzeit kann insbesondere eine in einer Anzeigeeinrichtung
des Wäschetrocknungsgeräts angezeigte Zeit verstanden werden.
[0030] Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Aktion ein Anpassen mindestens
eines Schaltparameters des Trocknungsvorgangs umfasst. Auch dadurch kann eine durch
Wäschewickler bewirkte schlechtere Trocknungseffizienz ausgeglichen werden. Unter
einem Schaltparameter kann ein Wert eines Betriebsparameters (z.B. einer Feuchtigkeit,
einer Temperatur usw.) und/oder oder mindestens eine vorgegebene Zeit, die den Programmablauf
beeinflusst, gemeint sein. Beispielsweise können so bei Feststellung eines Wäschewicklers
- ggf. bei gleicher Restlaufzeit - die Zeiten bzw. Zeitdauern bestimmter Programmabschnitte
und/oder Temperatureinstellungen für bestimmte Programmabschnitte abgepasst werden.
So kann eine Dauer eines Wärmeeinbringungs-Programmabschnitts gegenüber einem Anti-Knitter-Programmabschnitt
verlängert werden usw.
[0031] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Wäschetrocknungsgerät, das zum Durchführen
des Verfahrens eingerichtet ist. Das Wäschetrocknungsgerät kann analog zu dem Verfahren
ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.
[0032] Es ist ein besonderer Vorteil, dass das Verfahren auf Wäschetrocknungsgeräten ablaufen
kann, die wie bisher konstruktiv oder "hardwäremäßig" ausgebildet sind. So kann das
Wäschetrocknungsgerät wie ein in
EP 2 593 601 B1 beschriebenes Wäschetrocknungsgerät aufgebaut sein, das zusätzlich zum Durchführen
des Verfahrens angepasst worden ist, beispielsweise durch ein entsprechendes Programmieren
einer Datenverarbeitungseinrichtung. Folglich können sämtliche in
EP 2 593 601 B1 beschriebenen Merkmale auch für das vorliegende Wäschetrocknungsgerät verwendet werden.
[0033] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Wäschetrocknungsgerät, aufweisend
eine horizontal drehbare Wäschetrommel zur Aufnahme von zu trocknender Wäsche, eine
Widerstandsmesseinrichtung zum Messen eines elektrischen Widerstands der Wäsche, welche
Widerstandsmesseinrichtung mindestens zwei zur Berührung mit der Wäsche angeordnete
Messelektroden aufweist, eine mit der Widerstandsmesseinrichtung gekoppelte Datenverarbeitungseinrichtung
zum Transformieren eines zeitlichen Verlaufs der gemessenen elektrischen Widerstandswerte
in ein Frequenzmuster, zum Überwachen bzw. Auswerten einer zeitliche Abfolge bzw.
eines zeitlichen Verlaufs mindestens einer Frequenzspitze in dem Frequenzmuster und
zum Bestimmen bzw. Erkennen eines Wäschewicklers, wenn eine Frequenzänderung einer
Frequenzlage der mindestens einen überwachten Frequenzspitze mindestens eine vorgegebene
Größe erreicht.
[0034] Die Widerstandsmesseinrichtung kann zugehörige Messelektroden aufweisen. Diese können
beispielsweise in einem Lagerschild oder in der Wäschetrommel angeordnet sein. Beispielsweise
können die Messelektroden zwei Metallstreifen sein, die parallel zueinander an einer
unteren Türöffnungskante in dem Lagerschild angebracht sind.
[0035] Das Wäschetrocknungsgerät, insbesondere dessen Widerstandsmesseinrichtung oder dessen
Datenverarbeitungseinrichtung, kann eine Spannungserzeugungseinrichtung zum Anlegen
einer niedrigen Gleichspannung an die Messelektroden aufweisen. Die Spannungserzeugungseinrichtung
kann mit der Widerstandsmesseinrichtung und/oder der Datenverarbeitungseinrichtung
gekoppelt sein.
[0036] Das Wäschetrocknungsgerät, insbesondere dessen Widerstandsmesseinrichtung oder dessen
Datenverarbeitungseinrichtung, kann alternativ oder zusätzlich eine Spannungserzeugungseinrichtung
zum Anlegen eines - insbesondere rechteckigen - Wechselspannungssignals mit z.B. hoher
Frequenz an die Messelektroden aufweisen. Die Spannungserzeugungseinrichtung kann
mit der Widerstandsmesseinrichtung und/oder der Datenverarbeitungseinrichtung gekoppelt
sein. Das Wäschetrocknungsgerät kann ferner eine Brückenschaltung, z.B. eine H-Brücke,
aufweisen, über die sich ergebenden Messsignale geleitet werden.
[0037] Die Datenverarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, Messsignale oder Widerstandsmesswerte
zu glätten, z.B. über eine Brückenschaltung geleitete Werte, z.B. durch einen Ausreißertest,
bei dem ein größter und/oder ein kleinster Wert nicht berücksichtigt werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung
kann ferner dazu eingerichtet oder ausgebildet sein, Messsignale oder Widerstandsmesswerte
durch Filterung, z.B. eine Bessel-Filterung, zu glätten.
[0038] Das Wäschetrocknungsgerät kann dazu eingerichtet sein, eine Wäschebeladung der Wäschetrommel
zu erkennen. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, einen
Wäschewickler in Abhängigkeit von der Wäschebeladung zu erkennen. Beispielsweise können
die Schwellwerte in Abhängigkeit von der Wäschebeladung angepasst werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung
dazu eingerichtet sein, aus dem zeitlichen Verlauf des elektrischen Widerstands zusätzlich
zum Erkennen eines Wäschewicklers die Wäschebeladung zu erkennen. So wird eine besonders
preiswerte Umsetzung ermöglicht.
[0039] Die Datenverarbeitungseinrichtung kann eine Auswerteeinrichtung sein oder eine Auswertefunktion
aufweisen. Sie kann einen Mikrocontroller, Mikroprozessor, ASIC, FPGA usw. aufweisen.
Sie kann einen oder mehrere flüchtige und/oder nichtflüchtige Speicher aufweisen,
z.B. zum Speichern von Kennlinien, Steuerprogrammen usw.
[0040] Die Datenverarbeitungseinrichtung kann eine Einheit oder ein verteiltes System sein.
Die Datenverarbeitungseinrichtung kann eine Steuereinrichtung zum Betreiben des Wäschetrocknungsgeräts
sein, insbesondere dessen zentrale Steuereinrichtung oder Steuereinheit.
[0041] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
- Fig.1
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Wäschetrocknungsgerät mit einer
horizontal drehbaren Wäschetrommel;
- Fig.2A -2D
- zeigen als Schnittdarstellung in Frontansicht die mit Wäsche ohne Wäschewickler beladene
Wäschetrommel in mehreren Drehstellungen;
- Fig.3A -3D
- zeigen als Schnittdarstellung in Frontansicht die mit verwickelter Wäsche beladene
Wäschetrommel in mehreren Drehstellungen;
- Fig.4
- zeigt als Auftragung einer Amplitude gegen eine Frequenz ein aus einer Folge von Messwerten
transformiertes Frequenzmuster; und
- Fig.5
- zeigt als Auftragung einer Frequenz gegen die Zeit einen Verlauf einer Frequenzlage
der höchsten Frequenzspitze des Frequenzmusters aus Fig.4 während eines Trocknungsvorgangs.
[0042] Fig.1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Wäschetrocknungsgerät 1 mit einer
horizontal drehbaren Wäschetrommel 2 zur Aufnahme von zu trocknender Wäsche W (siehe
Fig.2A-2D und Fig. 3A-3D). Das Wäschetrocknungsgerät 1 weist ferner eine Widerstandsmesseinrichtung
3 zum Messen eines elektrischen Widerstands der Wäsche W auf, welche zwei zur Berührung
mit der Wäsche W angeordnete Messelektroden 4 aufweist. Von der Widerstandsmesseinrichtung
3 ist hier nur eine Messelektrode 4 eingezeichnet, die an einer unteren Türöffnungskante
in einem frontseitigen Lagerschild 5 angebracht ist.
[0043] Das Wäschetrocknungsgerät 1 ist dazu eingerichtet, an die Messelektroden 4 eine Gleichspannung
oder eine Wechselspannung anzulegen. Die Widerstandsmesseinrichtung 3 ist mit einer
Datenverarbeitungseinrichtung in Form einer Steuereinrichtung 6 verbunden. Die Steuereinrichtung
6 kann den Betrieb des Wäschetrocknungsgeräts 1 steuern und dient zur Erkennung von
Wäschewicklern, ggf. auch zur Bestimmung einer Feuchtigkeit der Wäsche W und/oder
ggf. zur Bestimmung der Wäschebeladung, nämlich hier einer Bestimmung eines Gewichts
der trockenen Wäsche W.
[0044] In der Wäschetrommel 2 sind innenseitig parallel zu einer Drehachse D der Wäschetrommel
2 angeordnete Mitnehmer 7 vorhanden. Die Wäschetrommel 2 wird mittels eines Motors
8 angetrieben, z.B. mittels eines BLDC-Motors oder eines ASM-Motors. Die Steuereinrichtung
6 ist mit dem Motor 8 zu dessen Betrieb verbunden und kann eine Soll-Drehzahl nsoll
vorgeben. Die Wäschetrommel 2 dreht sich dann mit einer Ist-Drehzahl nist, wobei z.B.
für den Fall eines BLDC-Motors nist = nsoll gilt.
[0045] Das Wäschetrocknungsgerät 1 kann bauteiltechnisch analog zu
EP 2 593 601 B1 aufgebaut sein, ist aber nun alternativ oder zusätzlich zur Erkennung von Wäschewicklern
eingerichtet, z.B. durch eine entsprechende Programmierung der Steuereinrichtung 6.
[0046] Fig.2A bis
Fig.2D zeigen als Schnittdarstellung in Frontansicht eine mit Wäsche W ohne Wäschewickler
beladene Wäschetrommel 2 in mehreren im Uhrzeigersinn verdrehten Drehstellungen. Die
drehende Wäschetrommel 2 nimmt durch Reibhaftung und die Mitnehmer 7 die Wäsche W
in ihrer rotatorischen Bewegung mit. Eine "Wäsche-"Drehzahl nw der Wäsche W entspricht
bei voller Beladung der Trommel ungefähr einer Ist-Drehzahl nist der Wäschetrommel
2, d.h., dass nw ≈ nist gilt. Ein Wäscheschlupf nw - nist ist dadurch vernachlässigbar
gering. Wenn die Trommel nicht voll beladen ist, gilt nw > nist, so dass dann ein
merklicher Wäscheschlupf auftritt.
[0047] Fig.3A bis
Fig.3D zeigen analog zu Fig.2A bis Fig.2D als Schnittdarstellung in Frontansicht eine mit
verwickelter Wäsche W beladene Wäschetrommel 2 in mehreren im Uhrzeigersinn verdrehten
Drehstellungen. Wenn die Wäschetrommel 2 Wäschewickler enthält, ist sie kompakter
als ohne Wäschewickler. Somit nimmt die Kontaktfläche zwischen der Wäsche und der
Trommel ab. Ein Massenmittelpunkt der Wäsche stimmt nicht mehr mit der Drehachse der
Trommel überein. Mitnehmer müssen eine größere Masse bewegen und die Wäsche löst sich
früher von der Trommel ab und kehrt in den unteren Bereich der Trommel zurück. Dadurch
ist der Weg, den ein Wäschestück zurücklegt, kürzer und die Wäsche rotiert schneller.
Dies bewirkt, dass die Wäsche W sich mit einer höheren Wäsche-Drehzahl in der Wäschetrommel
2 dreht. Der Wäscheschlupf ist daher in der Regel merklich größer als bei einer Abwesenheit
von Wäschewicklern.
[0048] Ein zeitlicher Verlauf eines elektrischen Widerstands kann über die Messelektroden
4 dadurch aufgenommen werden, dass für eine vorgegebene Zeitdauer mehrere Messwerte
m des elektrischen Widerstands pro Sekunde bestimmt werden, beispielsweise über eine
der beiden eingangs beschriebenen Methoden. Beispielsweise können für einen Zeitbereich
von p Sekunden (z.B. von p = 128 Sekunden) q Messwerte (z.B. q = 4) Messwerte m pro
Sekunde bestimmt werden, wodurch sich ein zeitlicher Verlauf bzw. eine Messkurve aus
n = (p · q), z.B. 512, Messwerten [m] = [m(t1), ..., m(tn)], ergibt. Dieser zeitliche
Verlauf wird von der Steuereinrichtung 6 mittels einer schnellen Fouriertransformation
in ein Frequenzmuster transformiert. Dabei ist es zur einfachen Durchführung der schnellen
Fouriertransformation besonders vorteilhaft, wenn eine Folge von 2
r (mit r z.B. 6, 7, 8 usw.) Messwerten [m] ausgewertet wird. Mittels der Steuereinrichtung
6 wird in dem Frequenzmuster mindestens eine Frequenzspitze identifiziert und ihre
Frequenzlage f mit einer zugehörigen Zeitmarke abgespeichert. Die Zeitmarke kann z.B.
der Zeitpunkt des letzten Widerstandsmesswerts m der zugehörigen Messkurve bzw. der
Folge von Messwerten [m] sein.
[0049] Dieser Vorgang kann in einem mitlaufenden Zeitbereich mehrfach wiederholt werden,
z.B. mit Folgen von Messwerten [m] = [m(t2), ..., m(t(n+1))], [m(t3), ..., m(t(n+2))]
usw., mit Messwerten [m] = [m(t(n+1)), ..., m(t(2n))], [m(t(2n+1)), ..., m(t(3n))]
usw., oder auch mit Messwerten [m] = [m(t(n/2+1)), ..., m(t(3n/2))], [m(t(n+1)), ...,
m(t(2n))] usw. Daraus wiederum ergibt sich ein zeitlicher Verlauf [f] der Frequenzlage
f. Folgend überwacht die Steuereinrichtung 6 diese Frequenzlage f bzw. deren zeitlichen
Verlauf [f] auf eine Frequenzänderung hin und wertet sie auf ein Vorliegen eines Wäschewicklers
hin aus.
[0050] Fig.4 zeigt als Auftragung einer Amplitude A in beliebigen Einheiten gegen eine Frequenz
f in Hz ein aus einer Folge von Messwerten [m] transformiertes Frequenzmuster. In
dem Frequenzmuster treten mehrere Frequenzspitzen P1, P2, P3 und P4 bei Frequenzlagen
f1, f2, f3 bzw. f4 auf, wobei die Frequenzspitze P1 die höchste Frequenzspitze ist.
Obwohl die Frequenzspitzen P1 bis P4 hier als diskrete Linien eingezeichnet sind,
können sie grundsätzlich auch eine endliche Kurvenbreite aufweisen. Die Steuereinrichtung
6 kann zum, Erkennen von Wäschewicklern die Frequenzlage f1, f2, f3 und/oder f4 genau
einer Frequenzspitze P1 bis P4 (insbesondere die höchste Frequenzspitze P1) oder mehrere
der Frequenzspitzen P1 bis P4 nutzen.
[0051] Fig.5 zeigt als Auftragung einer Frequenz gegen die Zeit einen Verlauf [f1] der Frequenzlage
f1 der höchsten Frequenzspitze P1 während eines Trocknungsvorgangs. Es wird dann,
wenn eine Frequenzänderung dieser Frequenzlage f1 eine vorgegebene Größe erreicht,
auf einen Wäschewickler von in der Wäschetrommel befindlicher Wäsche geschlossen wird.
[0052] In diesem Ausführungsbeispiel wird eine Frequenzänderung in Form einer Frequenzverschiebung
Δf1 der Frequenzlage(n) f1 in dem zugehörigen Verlaufs [f1] ausgewertet, und zwar
hier rein beispielhaft ausgehend von dem ersten Zeitpunkt (Zeitmarke) des gesamten
Verlaufs [f1]. Alternativ kann die Frequenzverschiebung Δf1 z.B. ausgehend von einem
ersten Zeitpunkt eines mitlaufenden Überwachungszeitfensters (o. Abb.) usw. ausgewertet
werden.
[0053] Überschreitet der Wert der Frequenzverschiebung Δf1 einen vorgegebenen Schwellwert
S, was hier zu einem Zeitpunkt tw geschieht, wird dies von der Steuereinrichtung 6
als Vorliegen eines Wäschewicklers erkannt. Folgend kann die Steuereinrichtung 6 eine
Drehrichtung reversieren, wodurch der Wäschewickler, wie anhand der sich wieder verringernden
Frequenzverschiebung Δf1 erkennbar, wieder aufgelöst wird. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Resttrocknungszeit des Trocknungsvorgangs erhöht werden, um einen nutzereingestellten
Trocknungsgrad besonders zuverlässig zu treffen.
[0054] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Wäschetrocknungsgerät
- 2
- Wäschetrommel
- 3
- Widerstandsmesseinrichtung
- 4
- Messelektrode
- 5
- Lagerschild
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Mitnehmer
- 8
- Motor
- A
- Amplitude
- D
- Drehachse
- Δf
- Frequenzverschiebung
- f
- Frequenz
- nist
- Ist-Drehzahl der Wäschetrommel
- nw
- Wäschedrehzahl
- S
- Schwellwert
- t
- Zeit
- tw
- Zeitpunkt einer Erkennung eines Wäschewicklers
- W
- Wäsche
1. Verfahren zum Erkennen von Wäschewicklern in einem Wäschetrocknungsgerät (1) mit einer
horizontal drehbaren Wäschetrommel (2), bei dem
- ein zeitlicher Verlauf eines elektrischen Widerstands von in der Wäschetrommel (2)
befindlicher Wäsche (W) bei drehender Wäschetrommel (2) aufgenommen wird,
- der zeitliche Verlauf in ein Frequenzmuster (P1-P4) transformiert wird,
- eine zeitliche Abfolge einer Frequenzlage (f1) mindestens einer Frequenzspitze (P1)
des Frequenzmusters (P1-P4) überwacht wird und
- dann, wenn eine Frequenzänderung (Δf) der mindestens einen überwachten Frequenzlage
(P1) mindestens eine vorgegebene Größe (S) erreicht, auf einen Wäschewickler von in
der Wäschetrommel (2) befindlicher Wäsche (W) geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Frequenzänderung (Δf) eine Frequenzverschiebung
ist, die mindestens eine vorgegebene Größe (S) mindestens ein vorgegebener erster
Schwellwert ist und dann auf einen Wäschewickler geschlossen wird, wenn die Frequenzverschiebung
(Δf) den vorgegebenen ersten Schwellwert (S) erreicht oder überschreitet.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Frequenzänderung eine
zeitliche Frequenzänderung ist, die mindestens eine vorgegebene Größe mindestens ein
vorgegebener zweiter Schwellwert ist und dann auf einen Wäschewickler geschlossen
wird, wenn die zeitliche Frequenzänderung den vorgegebenen zweiten Schwellwert erreicht
oder überschreitet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mindestens eine überwachte
Frequenzspitze (P1) eine höchste Frequenzspitze umfasst oder ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die mindestens eine überwachte Frequenzspitze zusätzlich
mindestens eine weitere Frequenzspitze umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Transformieren in das
Frequenzmuster (P1-P4) mittels einer FFT-Transformation durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der zeitliche Verlauf des
elektrischen Widerstands mittels eines Anlegens eines rechteckigen Wechselspannungssignals
an zugehörige Messelektroden (4) ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Wäschetrommel (2) zum
Aufnehmen des zeitlichen Verlaufs des elektrischen Widerstands mit einer konstanten
Soll-Drehzahl betrieben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem nachdem dann, wenn auf
einen Wäschewickler geschlossen worden ist, mindestens eine Aktion ausgelöst wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die mindestens eine Aktion ein Reversieren der Wäschetrommel
(2) umfasst.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei die mindestens eine Aktion ein
Anpassen, insbesondere Verlängern, einer Restlaufzeit eines Trocknungsvorgangs umfasst.
12. Wäschetrocknungsgerät (1), wobei das Wäschetrocknungsgerät (1) zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist.