[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem Brennglasblech,
welches zwischen einer Leuchteinheit mit zumindest einer Lichtquelle und einer Projektionsoptik
angeordnet ist, und welches eine Lichtaustrittsöffnung für von der Leuchteinheit nach
vorne abgestrahltes Licht aufweist, wobei das von der Leuchteinheit ausgehende Licht
mittels der Projektionsoptik als Lichtbild in den Verkehrsraum projiziert wird und
das Brennglasblech außerhalb der Brennebene der Projektionsoptik liegt.
[0002] Wenn ein Kraftfahrzeug mit seinen Scheinwerfern gegen die Sonne steht kann die Sonneneinstrahlung
in Verbindung mit optischen Elementen des Scheinwerfers, wie z.B. Linsen, durch den
sogenannten Brennglaseffekt Teile im Inneren des Scheinwerfers so stark erhitzen,
dass es zu irreversiblen Schäden kommt. Beispielsweise können Kunststoffteile verschmoren
oder schmelzen oder elektronische Bauteile zerstört werden. Daher wurden verschiedene
Maßnahmen erdacht, welche dem schädlichen Brennglaseffekt entgegenwirken sollen. Insbesondere
versucht man durch besonders gestaltete Blenden die Strahlen einer höher stehenden
Sonne unschädlich zu machen.
[0003] Ordnet man ein Brennglasblech vor einer Leuchteinheit, z.B. einem LED-Lichtquellenmodul
an, wobei das Brennglasblech eine Lichtaustrittsöffnung für von der Leuchteinheit
nach vorne abgestrahltes Licht aufweist, tritt als störender Nebeneffekt an den Rändern
der meist aus einem Blech ausgestanzten Lichtaustrittsöffnung Streulicht auf, welches
das auf die Straße projizierte Lichtbild unerwünscht beeinflusst. Es sei angemerkt,
dass der Begriff "Brennglasblech" in dieser Beschreibung für eine Abdeckung verwendet
wird, welche zur Vermeidung des Brennglaseffektes der Sonne verwendet wird, wobei
diese Abdeckung nicht notwendigerweise aus metallischem Blech gefertigt sein muss.
Die Abdeckung kann vielmehr auch aus Kunststoffen bestehen und das Brennglasblech
kann, sei es aus Metall oder aus Kunststoff gefertigt, eine strahlungsabsorbierende
Beschichtung aufweisen, sodass Licht bzw. Wärmestrahlung an dem Blech absorbiert werden.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, diesen Effekt zu vermindern und dadurch die Qualität
des Lichtbildes zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Kraftfahrzeugscheinwerfer der eingangs genannten Art
gelöst, bei welchem erfindungsgemäß an der Umrandung der Lichtaustrittsöffnung des
Brennglasblechs zumindest bereichsweise Ablenkstrukturen ausgebildet sind, welche
zu Ablenkung des von der Leuchteinheit ausgehenden, im Lichtbild unerwünschten Streulichts
führen.
[0006] Dank der Erfindung wird von der Leuchteinheit bzw. Lichtquelle des Scheinwerfers
ausgehendes Licht an der Umrandung der Lichtaustrittsöffnung des Brennglasbleches
nicht mehr in Richtung der Projektionsoptik reflektiert, wodurch unerwünschtes Streulicht
in dem auf die Straße projizierten Lichtbild deutlich verringert werden kann.
[0007] Bei einer herstellungstechnisch einfachen Ausführung kann vorgesehen sein, dass die
Umrandung der Lichtaustrittsöffnung des Brennglasbleches als Ablenkstruktur zumindest
bereichsweise eine abgeschrägte Kante aufweist, wobei die über die Dicke des Brennglasblechs
verlaufende Abschrägung in Richtung der optischen Achse und der Leuchteinheit unter
einem vorgegebenen Winkel geneigt ist.
[0008] Besonders preisgünstig und leicht herzustellen ist eine Ausführung, bei welcher die
Umrandung der Lichtaustrittsöffnung des Brennglasblechs zumindest bereichsweise in
Richtung der Leuchteinheit und gegen die optische Achse geneigt unter einem vorgegebenen
Winkel in einer Abwinklung abgewinkelt ist.
[0009] Eine andere wirksame Ausbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Ablenkstrukturen in Form einer Vielzahl von Zacken zur Ablenkung störender, von der
Leuchteinheit einlangenden Randstrahlen ausgebildet sind. Dabei hat es sich als zweckmäßig
herausgestellt, wenn in Längsausdehnung der Lichtaustrittsöffnung 20 bis 400, insbesondere
50 bis 200 Zacken an einer Seite der Umrandung vorgesehen sind.
[0010] Die Erfindung ist besonders zweckmäßig bei einem Scheinwerfer, bei welchem zwischen
der Lichtquelle und dem Brennglasblech eine Vorsatzoptik im Strahlengang angeordnet
ist.
[0011] Aus optischer und abbildungstechnisch vorteilhafter Sicht ist es günstig, wenn das
Brennglasblech vor der Brennebene der Projektionslinse angeordnet ist.
[0012] Die Erfindung bietet auch besondere Vorteile, wenn die Lichtquelle eine Anzahl von
in einer Matrix angeordneter LEDs umfasst.
[0013] Bei einer praxisbewährten Ausbildung besteht das Brennglasblech aus Metall. Andererseits
kann es in anderen Fällen von Vorteil sei, wenn das Brennglasblech aus Kunststoff
besteht.
[0014] In beiden Fällen ist es oft empfehlenswert, wenn das Brennglasblech eine strahlungsabsorbierende
Beschichtung aufweist, um Licht- bzw. Wärmestrahlung zu absorbieren und nicht zu reflektieren.
[0015] Die Erfindung samt weiteren Vorteilen und ihren Unterschieden zum Stand der Technik
ist im Folgenden auch an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert und in der
Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigen
Fig. 1 schematisch und in schaubildlicher Darstellung Komponenten eines Scheinwerfers,
nämlich eine Leuchteinheit mit vorgesetztem Brennglasblech und einer Projektionslinse,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch einen Scheinwerfer der gegenständlichen Art
mit den in Fig. 1 dargestellten Komponenten, wobei einige wesentliche Strahlengänge
eingezeichnet sind,
Fig. 3 eine Ansicht eines Brennglasblechs einer ersten Ausführungsform der Erfindung
von vorne,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, welcher eine Ablenkstruktur
der ersten Ausführungsform zeigt,
Fig. 5 eine Ansicht eines Brennglasblechs einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
von vorne,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, welcher eine Ablenkstruktur
der zweiten Ausführungsform zeigt,
Fig. 7 ein vergrößertes Detail der Ablenkstruktur der Fig. 6,
Fig. 8 eine beispielsweise Lichtverteilung eines Scheinwerfers mit einem Brennglasblech
nach der zweiten Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 5 bis 7,
Fig. 9 eine beispielsweise Lichtverteilung eines Scheinwerfers mit einem Brennglasblech
nach dem Stand der Technik und
Fig. 10a bis 10f Schnitte analog zu Fig. 4 durch unterschiedlich ausgebildete Brennglasbleche,
wobei Fig. 10a den Stand der Technik und Fig. 10b bis 10f Ausführungsformen gemäß
der Erfindung zeigen.
[0016] In den Darstellungen nach Fig. 1 und Fig. 2 erkennt man in schematischer Ansicht
einen Scheinwerfer 1 nach der Erfindung mit seinen für die Erläuterung der Erfindung
wesentlichen Bestandteilen, wobei es für den Fachmann klar ist, dass ein Schweinwerfer
eine Vielzahl weiterer, hier nicht gezeigter Bestandteile besitzt, wie Ein- und Verstelleinrichtungen,
elektrische Versorgungsmittel und vieles mehr. Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung
der Begriff "Scheinwerfer" verwendet wird, so soll dieser Begriff auch einzelne Projektionsmodule
beinhalten, die auch in Kombination in einem übergeordneten Scheinwerfer enthalten
sein können.
[0017] In diesen und den folgenden Figuren werden für gleiche oder vergleichbare Elemente
zum Zwecke der einfacheren Erläuterung und Darstellung gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0018] Die in den Ansprüchen verwendeten Bezugszeichen sollen lediglich die Lesbarkeit der
Ansprüche und das Verständnis der Erfindung erleichtern und haben keinesfalls einen
den Schutzumfang der Erfindung beeinträchtigenden Charakter.
[0019] Begriffe hinsichtlich des Ortes oder einer Orientierung, wie beispielsweise "oben",
"unten", "vorne", "darunter", "darüber" etc. werden in der Beschreibung lediglich
zur Vereinfachung gewählt und beziehen sich möglicherweise auf die Darstellung in
der Zeichnung nicht jedoch notwendigerweise auf eine Gebrauchs- oder Einbaulage.
[0020] Der Scheinwerfer
1 besitzt eine Leuchteinheit
2, bei welcher als Lichtquelle
3 auf einer Leiterplatte
4 eine Anzahl von LEDs
5 in einer Matrix angeordnet ist. Den LEDs 5 ist eine Vorsatzoptik
6 vorgeordnet, die mittels einer Halterung
7 hier an der Leiterplatte 4 gehalten ist. Die LEDs 5 strahlen ihr Licht in die lichtleitende
Vorsatzoptik 6, welche nach vorne ein gewünschtes Lichtmuster abgibt. Dieses Lichtmuster
wird mittels einer Projektionsoptik
8, welche im vorliegenden Fall eine einstückige Linse ist, in den Verkehrsraum projiziert.
Zwischen der Projektionsoptik 8 und der Leuchteinheit 2 ist ein Brennglasblech
9 angeordnet, in welchem eine Lichtaustrittsöffnung
10 ausgebildet ist. In Fig. 2 erkennt man, dass die einzelnen Teile in einem hier nur
grob schematisch dargestellten Gehäuse
11 untergebracht bzw. gehalten sind.
[0021] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Scheinwerfer 1 entspricht hinsichtlich der Ausführung
seines Brennglasblechs 9 dem Stand der Technik und es wird im Folgenden an Hand eines
prinzipiellen Strahlenganges die Problematik des hier auftretenden unerwünschten Streulichts
erläutert.
[0022] Der Strahlengang des von der Leuchteinheit 2 emittierten Lichts ist in Fig. 2 mit
L
e bezeichnet. Dieses Licht bzw. der Strahlengang L
e verläuft von der Vorderseite der Vorsatzoptik 6 durch die Lichtaustrittsöffnung 10
des Brennglasblechs 9 und durch die Projektionsoptik 8 in den Verkehrsraum vor dem
Kraftfahrzeug. Sonnenlicht bzw. Sonnenstrahlen, die bei diesem Beispiel unter einem
Winkel von ca. 45° einfallen, sind in Fig. 2 mit L
S bezeichnet. Die einfallenden Sonnenstrahlen werden durch die Projektionsoptik 8 gebündelt
und würden bei Fehlen des Brennglasblechs 9 konzentriert auf einen Brennpunkt bzw.
Brennfleck auf die Vorderseite der Vorsatzoptik auftreffen, wo sie Schaden anrichten
könnten, nämlich durch Überhitzung von Bauteilen, wie beispielsweise der Halterung
7, die oft aus wärmeempfindlichen Kunststoff besteht. Durch eine solche Überhitzung
kann es nicht nur zu einer Beschädigungen, wie z.B. einem Verziehen justierter Elemente
kommen, sondern sogar zu lokalen Bränden bis hin zu Fahrzeugbränden. Man spricht in
diesem Zusammenhang von einem Brennglaseffekt der Scheinwerferoptik, wovon sich auch
der Begriff des Brennglasblechs ableitet.
[0023] Falls die Sonne nicht zu tief steht, werden die Sonnenstrahlen L
s jedoch auf das Brennglasblech auftreffen, das seinem Zweck entsprechend hitzefest
sowie absorbierend und/oder reflektierend ausgebildet sein kann. In Fig. 2 sind die
Lichtstrahlen, die ohne Brennglasblech 9 bis zu der Lichteinheit 2 gelangen würden,
mit L
S' bezeichnet.
[0024] Das Brennglasblech 9 beeinflusst zwar nicht jene Strahlen L
e, welche das Lichtbild auf der Straße erzeugen sollen, doch gehen in der Praxis von
der niemals vollkommenen Vorsatzoptik 6 auch an sich unerwünschte Randstrahlen L
R aus, welche an der im Wesentlichen horizontal verlaufenden inneren Begrenzungsfläche
12 der Umrandung
13 der Lichtaustrittsöffnung 10 in Richtung der Projektionsoptik 8 als Streulicht L
RS abgelenkt werden und in Bereiche des Lichtbildes gelangen, wo sie unerwünschte Artefakte
verursachen.
[0025] Um diesem Problem zu begegnen, sieht die Erfindung nun vor, zumindest bereichsweise
Ablenkstrukturen an der Umrandung der Lichtaustrittsöffnung des Brennglasblechs auszubilden,
welche zu einer Verminderung des an der Umrandung entstehenden Streulichts führen.
[0026] Dazu wird nun auf Fig.
3 und
4 verwiesen, welche eine erste erfindungsgemäße Gestaltung der Ablenkstrukturen zeigen.
Gemäß Fig. 3 ist in dem Brennglasblech 9 die Lichtaustrittsöffnung 10 bzw. deren Umrandung
13 so ausgebildet, dass der das gewünschte Lichtbild erzeugende Strahlengang nicht
beschnitten wird. Im Schnitt der Fig. 4 erkennt man nun, dass die Umrandung 13 gegen
die optische Achse
a geneigt unter einem vorgegebenen Winkel abgewinkelt ist, sodass ein abgewinkelter
Kantenbereich
14 entsteht. Dieses Abwinkeln der Umrandung 13 muss nicht notwendigerweise über die
gesamte Umrandung vorgenommen werden, es genügt meist eine bereichsweise Abwinklung,
vorzugsweise im unteren Teilbereich der Umrandung. Ob die Abwinklung in Richtung der
Leuchteinheit 2 oder in Richtung der Projektionsoptik 8 verläuft, ist im Wesentlichen
ohne Bedeutung, was weiter unten noch genauer erläutert wird. Im Schnitt der Fig.
4 erkennt man das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip, das darin besteht, dass
von der Leuchteinheit 2 bzw. deren Vorsatzoptik 6 einfallende Randstrahlen L
R an der nun nicht mehr horizontal verlaufenden inneren Begrenzungsfläche 12 der Umrandung
13 der Lichtaustrittsöffnung 10 nicht mehr in Richtung der Projektionsoptik reflektiert
werden, sondern im vorliegenden Fall nach hinten in Richtung der Leuchteinheit. Unerwünschte
Lichtartefakte im Lichtbild auf Grund der Randstrahlen L
R werden dadurch vermieden.
[0027] Was das Ausmaß der Abwinklung betrifft, so muss deren Winkel groß genug sein, damit
auftreffende Randstrahlen L
R nicht nach vorne zur Projektionsoptik 8 gelenkt werden. Der minimal notwendige Winkel
hängt von der jeweiligen Geometrie der Anordnung ab, insbesondere von der Größe der
Lichtaustrittsöffnung des Brennglasblechs, von dessen Dicke und von der Position des
Brennglasblechs 9 in Bezug zur Austrittsfläche der Vorsatzoptik.
[0028] Es soll darauf hingewiesen werden, dass das Brennglasblech 9 im Gegensatz zu Blenden,
welche Umrandungen des Leuchtbild festlegen und daher scharf abgebildet werden sollen,
nicht in der Brennebene der Projektionsoptik 8 liegt sondern außerhalb, in sinnvoller
Weise vor dieser. Begrenzungen des Leuchtbilds werden durch die Leuchteinheit 2 bzw.
die Vorsatzoptik 6 bestimmt und nicht durch die Lichtaustrittsöffnung 10 des Brennglasblechs
9. Ein Beispiel für eine Blende in der Brennebene der Projektionsoptik findet sich
in der
EP 2 742 282 B1 der Anmelderin.
[0029] Eine andere Ausgestaltung einer Ablenkstruktur im Rahmen der Erfindung wird nun an
Hand der
Fig. 5, 6 und
7 erläutert. Auch hier ist in dem Brennglasblech 9 eine Lichtaustrittsöffnung 10 mit
einer Umrandung 13 ausgebildet, wobei diese Umrandung in ihrem oberen und in ihrem
unteren Bereich eine Vielzahl von Zacken
15 zur Ablenkung störender, von der Leuchteinheit 2 einlangender Randstrahlen L
R aufweist. Man kann auch, wenn man die vergrößerte Darstellung der Fig. 7 betrachtet,
von einem gewellten Rand sprechen, der abwechselnd Zacken 15 und Rillen
16 aufweist. In den Fig. 5 bis 7 sind je zwei von der Leuchteinheit 2 einlangende unerwünschte
Randstrahlen L
R eingezeichnet sowie zwei an den Zacken 15 abgelenkte oder gestreute Lichtstrahlen
L
A. Die meisten dieser abgelenkten Lichtstrahlen L
A gelangen nicht zur Projektionsoptik 8, sodass sie auch keine Störungen im Lichtbild
erzeugen können. Wie man der Fig. 7 entnehmen kann, soll der Begriff "Zacken" nicht
notwendigerweise "spitze" Erhebungen sondern ganz allgemein Erhebungen beinhalten,
wobei typischerweise auf einer Längsseite der Lichtaustrittsöffnung 20 bis 400, meist
50 bis 200 solcher Erhebungen vorgesehen sind.
[0030] Um ein praktisches Beispiel zu geben, das im Rahmen der Erfindung realisiert wurde,
sei angegeben, dass bei einem Beispiel die annähernd rechteckförmige Lichtaustrittsöffnung
10 des Brennglasblechs 9 80 mm breit und 18 mm hoch war und die Zacken 15 eine Höhe
und Breite zwischen 0,5 bis 2 mm aufwiesen. An Hand der
Fig. 8 und
9, welche eine für einen Scheinwerfer mit der erfindungsgemäßen beispielsweisen Ausführung
gemessene Lichtverteilung zeigen - Fig. 8 - bzw. für den gleichen Scheinwerfer ohne
Zacken 15 an der Umrandung der Lichtaustrittsöffnung 10 - Fig. 9 erkennt man Streulichtbereiche
oberhalb und unterhalb des gewünschten Lichtbilds, von welchen der obere Bereich besonders
stark ausgeprägt ist. Bei Anwendung der beschriebenen erfindungsgemäßen Ausbildung
mit Zacken an der Umrandung - Fig. 8 - erreicht das unerwünschte Streulicht eine maximale
Lichtstärke von 162 cd, bei einer Ausbildung ohne Zacken jedoch 323 cd.
[0031] An Hand der
Fig. 10 a bis
f sollen noch verschiedene Ausbildungen zum Teil noch nicht erörterter Varianten der
Erfindung erläutert werden.
[0032] Fig. 10a zeigt nochmals in einem Detail der Fig. 2 die unerwünschte Reflexion von
Randstrahlen LR als abgelenkte Lichtstrahlen L
A nach vorne in Richtung der Projektionsoptik. Fig. 10b zeigt eine Ausbildung, bei
welcher die Umrandung des Brennglasblechs 9 als Ablenkstruktur zumindest bereichsweise
eine abgeschrägte Kante
17 aufweist, wobei die über die Dicke des Brennglasblechs 9 verlaufende Abschrägung
in Richtung der optischen Achse a und der Leuchteinheit unter einem vorgegebenen Winkel
geneigt ist. Dabei ist in der folgenden Fig. 10c die Neigung dieses Winkels entgegengesetzt
zu jener nach Fig. 10b, doch in beiden Fällen werden die einlangenden Randstrahlen
L
R als abgelenkte Lichtstrahlen L
A von der Projektionsoptik ferngehalten.
[0033] Fig. 10d und Fig. 10e zeigen analog zu Fig. 4 abgewinkelte Kantenbereiche, wobei
die Abwinklung
18 in Fig. 10d in Richtung der Leuchteinheit nach hinten verläuft, in Fig. 10e jedoch
nach vorne zu der Projektionsoptik. Wie man an dem Strahlenverlauf der einlangenden
Randstrahlen L
R und der abgelenkten Lichtstrahlen L
A erkennt, ist die Wirkung der Ablenkstruktur jedoch in beiden Fällen vergleichbar
und ähnlich wie bei den Abschrägungen der Fig. 10b und Fig. 10c.
[0034] Schließlich zeigt Fig. 10f eine Ausbildung, bei welcher die Umrandung zumindest bereichsweise
nach Art einer Schneide
19 verjüngt ist, wobei auch hier der Effekt einer Verminderung des Streulichts ersichtlich
ist, da es keinen flächigen Bereich gibt, welcher Randstrahlen L
R als abgelenkte Lichtstrahlen L
A in Richtung der Projektionsoptik führen könnte, vielmehr eine abgeschrägte Kante
17 wie bei der Ausführung nach Fig. 10c wirksam ist.
[0035] Wenngleich im Rahmen dieser Beschreibung der Erfindung eine spezielle Leuchteinheit
2 dargestellt und beschrieben wurde, nämlich eine Leuchteinheit für einen sogenannten
"Matrix-Scheinwerfer" mit einer größeren Anzahl von LEDs und einer Vorsatzoptik mit
Lichtleitern, soll es klar sein, dass die Erfindung keineswegs auf eine bestimmte
Leuchteinheit eingeschränkt ist. Es ist weder eine Vorsatzoptik noch eine matrixartige
Anordnung von LEDs für die Realisierung der Erfindung erforderlich, ebenso wie an
Stelle von LEDs andere Leuchtmittel, wie Laserdioden mit Lichtkonvertern, diese auch
mit scannenden Laserstrahlen, Gasentladungslampen und dgl. mehr zum Einsatz kommen
können.
Liste der Bezugszeichen
1 |
Scheinwerfer |
LA |
abgelenkte Lichtstrahlen |
2 |
Leuchteinheit |
Le |
Strahlengang |
3 |
Lichtquelle |
LR |
Randstrahlen |
4 |
Leiterplatte |
LRS |
Streulicht |
5 |
LEDs |
LS |
Sonnenstrahlen |
6 |
Vorsatzoptik |
|
|
7 |
Halterung |
|
|
8 |
Projektionsoptik |
|
|
9 |
Brennglasblech |
|
|
10 |
Lichtaustrittsöffnung |
|
|
11 |
Gehäuse |
|
|
12 |
Begrenzungsfläche |
|
|
13 |
Umrandung |
|
|
14 |
abgewinkelter Kantenbereich |
|
|
15 |
Zacken |
|
|
16 |
Rillen |
|
|
17 |
abgeschrägte Kante |
|
|
18 |
Abwinklung |
|
|
19 |
Schneide |
|
|
1. Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem Brennglasblech (9), welches zwischen einer Leuchteinheit
(2) mit zumindest einer Lichtquelle (3) und einer Projektionsoptik (8) angeordnet
ist, und welches eine Lichtaustrittsöffnung (10) für von der Leuchteinheit nach vorne
abgestrahltes Licht aufweist, wobei das von der Leuchteinheit ausgehende Licht mittels
der Projektionsoptik als Lichtbild in den Verkehrsraum projiziert wird und das Brennglasblech
außerhalb der Brennebene der Projektionsoptik liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Umrandung (13) der Lichtaustrittsöffnung (10) des Brennglasblechs (9) zumindest
bereichsweise Ablenkstrukturen (14, 15, 16, 17, 18, 19) ausgebildet sind, welche zu
einer Ablenkung des von der Leuchteinheit ausgehenden, im Lichtbild unerwünschten
Streulichts führen.
2. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrandung (13) der Lichtaustrittsöffnung (10) des Brennglasblechs (9) als Ablenkstruktur
zumindest bereichsweise eine abgeschrägte Kante (17) aufweist, wobei die über die
Dicke des Brennglasbleches verlaufende Abschrägung in Richtung der optischen Achse
und der Leuchteinheit unter einem vorgegebenen Winkel geneigt ist.
3. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrandung (13) der Lichtaustrittsöffnung (10) des Brennglasblechs (9) zumindest
bereichsweise gegen die optische Achse (a) geneigt unter einem vorgegebenen Winkel
in einer Abwinklung (18) abgewinkelt ist.
4. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkstrukturen in Form einer Vielzahl von Zacken (15) zur Ablenkung störender,
von der Leuchteinheit (2) einlangenden Randstrahlen (LR) ausgebildet sind.
5. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsausdehnung der Lichtaustrittsöffnung (10) 20 bis 400, insbesondere 50 bis
200 Zacken (15) an einer Seite der Umrandung (13) vorgesehen sind.
6. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Lichtquelle (3) und dem Brennglasblech (9) eine Vorsatzoptik (7) im
Strahlengang angeordnet ist.
7. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennglasblech (9) vor der Brennebene der Projektionslinse angeordnet ist.
8. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (3) eine Anzahl von in einer Matrix angeordneter LEDs (5) umfasst.
9. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennglasblech (9) aus Metall besteht.
10. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennglasblech (9) aus Kunststoff besteht.
11. Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennglasblech (9) eine strahlungsabsorbierende Beschichtung aufweist.