[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1 und weiterhin eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 7.
Technisches Gebiet der Erfindung
[0002] Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der grafischen Industrie und dort
insbesondere im Bereich des als Offsetdruck bekannten indirekten Flachdrucks auf flache
Substrate, d.h. des Auftragens von Druckfarbe und/oder Lack auf bogen- oder bahnförmige
Bedruckstoffe, bevorzugt aus Papier, Karton, Pappe oder Kunststoff, sowie weiter insbesondere
im Bereich des Druckplattenwechsels.
Stand der Technik
[0003] Bei einem automatisierten Auftragswechsel im Offsetdruck werden Druckplatten gewechselt,
d.h. eine abgedruckte Druckplatte wird von einem Formzylinder demontiert und eine
neue Druckplatte für einen Folgeauftrag wird auf den Formzylinder montiert. Dabei
werden - die Druckplatten auf der Umfangsoberfläche des Zylinders haltende - Klemmeinrichtungen
des Formzylinders für die Vorderkanten und die Hinterkanten der Druckplatten geöffnet
und geschlossen sowie der Formzylinder rückwärts und vorwärts gedreht. Der Druckplattenwechsel
kann von einem Plattenwechselautomaten unterstützt werden, welcher die neue Druckplatte
bevorratet und die abgedruckte Druckplatte aufnimmt.
[0004] Im Stand der Technik kann das Problem auftreten, dass die Rüstzeit für einen Wechsel
von Druckplatten gesteigerte Ansprüche an immer weitere Verkürzung und damit einhergehende
Zeit- und Kosteneinsparungen nicht ausreichend erfüllt.
[0005] Die
DE 10 2012 014 806 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Druckplattenwechsel. Es wird eine
Klemmeinrichtung für eine Hinterkante einer Druckplatte geöffnet während ein Plattenzylinder
rückwärts dreht und eine Klemmeinrichtung für eine Vorderkante der Druckplatte geöffnet
bevor die Druckplatte durch Transportrollen ergriffen wird.
Aufgabe
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Verbesserung gegenüber dem Stand der
Technik zu schaffen, welche es insbesondere ermöglicht, die Rüstzeit für einen Wechsel
von Druckplatten zu verringern.
Verfahrenstechnische erfindungsgemäße Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung
nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Wechseln von Druckplatten auf einem Zylinder,
mit den Schritten des Rotierens: Erstes Rotieren des Zylinders in eine erste Richtung,
wobei eine erste Druckplatte von der Umfangsoberfläche des Zylinders demontiert wird,
Zweites Rotieren des Zylinders in eine entgegengesetzte, zweite Richtung, wobei eine
- die erste Druckplatte ersetzende - zweite Druckplatte auf der Umfangsoberfläche
des Zylinders montiert wird, und mit den Schritten des Öffnens: Öffnen einer ersten
Klemmeinrichtung und Freigeben einer Vorderkante der ersten Druckplatte, Öffnen einer
zweiten Klemmeinrichtung und Freigeben einer Hinterkante der ersten Druckplatte, zeichnet
sich dadurch aus, dass die erste Klemmeinrichtung und die zweite Klemmeinrichtung
beide vor dem ersten Rotieren des Zylinders geöffnet werden.
[0009] Die Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise, die Rüstzeit für einen Wechsel von
Druckplatten zu verringern: Die beiden Klemmeinrichtungen werden geöffnet und bleiben
solange geöffnet, bis sie jeweils wieder eine Druckplattenkante klemmen sollen. Ein
zwischenzeitliches Schließen der Klemmeinrichtungen (ohne dass jeweils eine Druckplattenkante
geklemmt werden soll) kann in vorteilhafter Weise und mit Zeitgewinn entfallen.
Weiterbildungen der Erfindung
[0010] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass die
erste Klemmeinrichtung und die zweite Klemmeinrichtung beide während des ersten Rotierens
geöffnet bleiben.
[0011] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass die
erste Klemmeinrichtung und die zweite Klemmeinrichtung beide während des Zeitraums
zwischen dem ersten Rotieren und dem zweiten Rotieren geöffnet bleiben.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass die
erste Klemmeinrichtung und die zweite Klemmeinrichtung beide während einer - zwischen
dem ersten und dem zweiten Rotieren erfolgenden - Zwischenrotieren in die zweite Richtung
geöffnet bleiben.
[0013] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass die
erste Klemmeinrichtung vor dem zweiten Rotieren geschlossen wird.
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass die
zweite Klemmeinrichtung nach dem zweiten Rotieren geschlossen wird.
[0015] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass das
jeweilige Öffnen und Schließen der beiden Klemmeinrichtungen unter Einsatz zweier
entsperrbarer Rückschlagventile und zweier zugeordneter pneumatischer Steuerleitungen
für das Entsperren der Rückschlagventile erfolgt. Die Rückschlagventile und die Steuerleitungen
können bevorzugt jeweils im Innern des Zylinders angeordnet sein. Die benötigte Druckluft
kann bevorzugt durch eine Drehdurchführung des Zylinders zugeführt werden.
Vorrichtungstechnische erfindungsgemäße Lösung
[0016] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen eines der vorgenannten Verfahren
umfasst einen Zylinder, ein entsperrbares, erstes Rückschlagventil in einer ersten
Pneumatikleitung zur ersten Klemmeinrichtung, und ein entsperrbares, zweites Rückschlagventil
in einer zweiten Pneumatikleitung zur zweiten Klemmeinrichtung.
[0017] Die Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise, die Rüstzeit für einen Wechsel von
Druckplatten zu verringern. Zudem ist diese Lösung sehr kostengünstig.
Weiterbildungen der Erfindung
[0018] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass das
erste Rückschlagventil über eine - dem Entsperren dienende - erste Steuerleitung mit
der zweiten Pneumatikleitung verbunden ist.
[0019] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass das
zweite Rückschlagventil über eine - dem Entsperren dienende - zweite Steuerleitung
mit einer dritten Pneumatikleitung verbunden ist.
[0020] Die beiden Steuerleitungen sind bevorzugt im Innern des Zylinders angeordnet.
[0021] Das jeweilige Entsperren erfolgt über jeweils eine der beiden Steuerleitungen. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass auf zusätzliche elektrische Steuerleitungen verzichtet
werden kann.
[0022] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann sich dadurch auszeichnen, dass das
erste und das zweite Rückschlagventil im Innern des Zylinders angeordnet sind.
[0023] Sind die beiden Steuerleitungen und die beiden Rückschlagventile im Innern des Zylinders
angeordnet, so ergibt sich der Vorteil, dass auf zusätzliche Pneumatikleitungen durch
eine Drehdurchführung des Zylinders verzichtet werden kann.
[0024] Die Merkmale der Erfindung, der Weiterbildungen der Erfindung und der Ausführungsbeispiele
zur Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar. Weiterbildungen der Erfindung können zudem die - im obigen Abschnitt
"Technisches Gebiet der Erfindung" offenbarten - Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aufweisen.
Ausführungsbeispiele zur Erfindung
[0025] Die Erfindung und deren bevorzugte Weiterbildungen werden nachfolgend unter Bezug
auf die Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Einander entsprechende Merkmale sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0026] Die Zeichnungen zeigen:
- Figuren 1 bis 7
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
- Figur 8
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0027] Die Figuren 1 bis 7 zeigen in schematischer Seitendarstellung eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei der schrittweisen Durchführung einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0028] In Figur 1 ist eine Druckmaschine 1, insbesondere eine Bogen verarbeitende Offsetdruckmaschine,
mit einer automatisierten Plattenwechselvorrichtung 2 und einem Zylinder 3, insbesondere
einem Druckplattenzylinder bzw. Formzylinder, dargestellt. Die Plattenwechselvorrichtung
weist eine erste schwenkbare Führung 2a und eine zweite schwenkbare Führung 2b für
zu wechselnde Druckplatten und nicht dargestellte Rollen auf. Der Zylinder und die
Plattenwechselvorrichtung sind in nicht dargestellten Seitenwänden der Druckmaschine
gelagert bzw. befestigt. Zur Durchführung des automatisierten Druckplattenwechsels
ist eine ebenfalls nicht dargestellte Steuereinrichtung vorgesehen. Diese steuert
die Rotationsbewegungen des Zylinders, die Schwenkbewegungen der Führungen und die
Translationsbewegungen der zu wechselnden Druckplatten über ebenfalls nicht dargestellte
Antriebe.
[0029] Der Zylinder weist eine Achse 3a und eine Umfangsoberfläche 4 auf. Auf dieser Oberfläche
ist eine erste Druckplatte 5 aufgenommen bzw. montiert. Dabei ist eine Vorderkante
5a der ersten Druckplatte in einer ersten Klemmeinrichtung 9 gehalten und eine Hinterkante
5b der ersten Druckplatte in einer zweiten Klemmeinrichtung 10 gehalten. Die erste
Klemmeinrichtung ist bevorzugt in bekannter Weise als eine Klemmleiste für die Vorderkante
5a ausgeführt. Die zweite Klemmeinrichtung ist bevorzugt in bekannter Weise als eine
Spannleiste für die Hinterkante 5b ausgeführt.
[0030] In Figur 1 befindet sich der Zylinder 3 in einer ersten Ruhestellung nach Abschluss
eines ersten Druckauftrages. Die erste Druckplatte 5 ist somit bereits abgedruckt.
[0031] Figur 2 zeigt denselben Zylinder 3 während einer Drehbewegung (erstes Rotieren) in
eine erste Richtung 7. Es ist erkennbar, dass in erfindungsgemäßer Weise die zweite
Klemmeinrichtung 10 zuvor geöffnet wurde bzw. geöffnet ist und die Hinterkante 5b
der Druckplatte 5 zuvor freigegeben wurde/ist. Die Hinterkante ist aus der zweiten
Klemmeinrichtung heraus bewegt oder herausgesprungen und liegt nun auf der ersten
Führung 2a auf und wird durch die Drehbewegung 7 entlang dieser Führung in die Plattenwechselvorrichtung
2 bewegt. Hierzu wurde die erste Führung 2a zuvor in eine Position für den Druckplattenwechsel
geschwenkt.
[0032] Auch die erste Klemmeinrichtung 9 wurde in erfindungsgemäßer Weise zuvor geöffnet
bzw. ist geöffnet und die Vorderkante 5a der Druckplatte 5 wurde zuvor freigegeben
bzw. ist freigegeben. Die Vorderkante verharrt während des ersten Rotierens allerdings
noch in der zweiten Klemmeinrichtung.
[0033] Während des ersten Rotierens sind demnach beide Klemmeinrichtungen 9 und 10 in erfindungsgemäßer
Weise geöffnet und bleiben geöffnet.
[0034] Figur 3 zeigt denselben Zylinder 3 in einer von der ersten verschiedenen zweiten
Ruhestellung. Es ist nun erkennbar, dass auch die erste Klemmeinrichtung 9 geöffnet
ist. Hierdurch ist die Vorderkante 5a der Druckplatte freigegeben und aus der ersten
Klemmeinrichtung herausbewegt. Die Druckplatte 5 ist vollständig vom Zylinder 7 entfernt
bzw. von dessen Oberfläche 4 demontiert und befindet sich nun in der Plattenwechselvorrichtung
2. Die Druckplatte kann von dem Zylinder in die Plattenwechselvorrichtung eingeschoben
werden.
[0035] In der in Figur 3 gezeigten Ruhestellung des Zylinders 3 bleiben beide Klemmeinrichtungen
9 und 10 weiterhin geöffnet.
[0036] In Figur 4 ist derselbe Zylinder 3 in einer von der zweiten verschiedenen dritten
Ruhestellung gezeigt, welche durch eine Zwischenrotation aus der zweiten Ruhestellung
der Figur 3 hervorgeht. Hierzu wurde der Zylinder 3 in eine zweite Richtung 8 (vgl.
Figur 5) gedreht.
[0037] Die zweite Führung 2b der Plattenwechselvorrichtung 2 ist in Figur 4 in eine Position
für die Zufuhr einer zweiten Druckplatte 6 geschwenkt. Die zweite Druckplatte 6 wird
mit ihrer Vorderkante 6a in die erste Klemmeinrichtung 9 eingeführt. Danach schließt
die erste Klemmeinrichtung 9. Die zweite Klemmeinrichtung 10 bleibt weiterhin offen.
[0038] Figur 5 zeigt denselben Zylinder 3 während einer Drehbewegung 8 (zweites Rotieren),
welche der Drehbewegung 7 (z. B. in Figur 2) entgegengesetzt ist. Durch die Drehbewegung
wird die zweite Druckplatte 6 aus der Plattenwechselvorrichtung 2 gezogen und auf
die Umfangsoberfläche 4 des Zylinders 3 aufgebracht bzw. montiert.
[0039] Figur 6 zeigt denselben Zylinder 3 in einer von der dritten verschiedenen vierten
Ruhestellung, in welcher eine Hinterkante 6b der zweiten Druckplatte 6 in die zweite
Klemmeinrichtung 10 eingedrückt wird. Ein hierfür erforderliches Andrückelement ist
in der Figur 6 nicht dargestellt. Es kann sich um eine Andrückrolle oder einen Andrückbalken
handeln.
[0040] Figur 7 zeigt denselben Zylinder 3 in der vierten Ruhestellung der Figur 6, wobei
nun die Hinterkante 6b in die zweite Klemmeinrichtung 10 eingedrückt und geklemmt
ist. In der vierten Ruhestellung sind somit die erste und die zweite Klemmeinrichtung
9, 10 geschlossen. Die erste und die zweite Führung 2a und 2b sind zurück in die Plattenwechselvorrichtung
2 geschwenkt.
[0041] Der Zylinder 3 mit der neu montierten zweiten Druckplatte 6 ist nun bereit für einen
Folgedruckauftrag.
[0042] Die Figur 8 zeigt in schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform der
Pneumatik einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0043] In der Figur 8 ist der Zylinder 3 und das Innere 3b des Zylinders schematisch dargestellt.
Im Inneren des Zylinders sind ein erster Pneumatikzylinder 11 und ein zweiter Pneumatikzylinder
12 angeordnet. Der erste Pneumatikzylinder 11 ist der ersten Klemmeinrichtung 9 zugeordnet
und der zweite Pneumatikzylinder 12 ist der zweiten Klemmeinrichtung 10 zugeordnet.
[0044] Außerhalb des Zylinders 3 sind eine erste, eine zweite und eine dritte Druckluftquelle
13, 14 und 15 angeordnet. Zwischen den Druckluftquellen und dem Zylinder ist eine
Drehdurchführung 16 für Pneumatikleitungen angeordnet.
[0045] Eine erste Pneumatikleitung 17 führt von der ersten Druckluftquelle 13 zum ersten
Pneumatikzylinder 11 und erlaubt es, diesen zu betätigen bzw. dessen Zylinderkolben
11a auszufahren. Eine zweite Pneumatikleitung 18 führt von der zweiten Druckluftquelle
14 zum zweiten Pneumatikzylinder 12 und erlaubt es, diesen zu betätigen bzw. dessen
Zylinderkolben 12a auszufahren. Eine dritte Pneumatikleitung 19 führt von der dritten
Druckluftquelle 15 zum zweiten Pneumatikzylinder 12 und erlaubt es, dessen Zylinderkolben
12a einzufahren. Eine vierte Pneumatikleitung 20 führt zum ersten Pneumatikzylinder
11 und erlaubt es, dessen Zylinderkolben 11a einzufahren.
[0046] Figur 8 zeigt weiterhin ein erstes entsperrbares Rückschlagventil 21 und ein zweites
entsperrbares Rückschlagventil 22. Das erste Rückschlagventil 21 befindet sich in
der ersten Pneumatikleitung 17. Das zweite Rückschlagventil 22 befindet sich in der
zweiten Pneumatikleitung 18. Das erste Rückschlagventil 21 ist über eine erste Steuerleitung
23 mit der zweiten Pneumatikleitung 18 verbunden. Das zweite Rückschlagventil 22 ist
über eine zweite Steuerleitung 24 mit der dritten Pneumatikleitung 19 verbunden. Über
die erste Steuerleitung 23 kann das erste Rückschlagventil 21 entsperrt werden und
über die zweite Steuerleitung 24 kann das zweie Rückschlagventil 22 entsperrt werden.
[0047] In nachfolgend dargestellter Tabelle ist eine bevorzugte Schaltlogik für das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung angegeben:
Schaltlogik: |
Ventile |
Zustand Klemmung |
Klemmleiste öffnen |
Spannleiste öffnen |
Spannleiste schließen |
Klemmleiste |
Spannleiste |
Ventil mit Bezugszeichen |
21 |
22 |
22 |
|
|
Klemmeinrichtung mit Bezugszeichen |
|
|
|
9 |
10 |
Grundzustand |
0 |
0 |
0 |
zu |
zu |
Hinterkante ausspannen |
1 |
1 |
0 |
auf |
auf |
1 |
0 |
0 |
auf |
auf |
0 |
0 |
0 |
auf |
auf |
Vorderkante ausspannen |
0(1) |
0 |
0 |
auf |
auf |
Vorderkante einspannen |
0 |
1 |
0 |
zu |
auf |
0 |
0 |
0 |
zu |
auf |
Hinterkante einspannen |
0 |
0 |
1 |
zu |
zu |
Grundzustand |
0 |
0 |
0 |
zu |
zu |
[0048] In der Tabelle bedeutet eine "0", dass das entsprechende Rückschlagventil 21 oder
22 gesperrt ist und eine "1", dass das entsprechende Rückschlagventil 21 oder 22 entsperrt
ist.
[0049] Wenn die Druckplatte 5 ausgespannt werden soll, wird über die Steuerleitung 23die
Steuerluft für das Ventil 21 ("Klemmleiste öffnen") und über die Steuerleitung 24
die Steuerluft für das Ventil 22 ("Spannleiste öffnen") geschaltet bzw. die Ventile
werden entsperrt. Die Klemmleiste 9 und die Spannleiste 10 öffnen.
[0050] Anschließend wird das Ventil 22 abgeschaltet bzw. wieder gesperrt. Die Spannleiste
10 bleibt durch die eingesperrte Luft in der Pneumatikleitung 18 geöffnet. Danach
wird das Ventil 21 für "Klemmleiste öffnen" abgeschaltet bzw. wieder gesperrt. Auch
die Klemmleiste bleibt durch die eingesperrte Luft in der Pneumatikleitung 17 geöffnet.
[0051] Nun wird die Druckplatte 5 ausgeschoben und schließlich aus der ersten Klemmeinrichtung
9 (Vorderkantenklemmung) gezogen.
[0052] Die neue Druckplatte 6 wird anschließend mit ihrer Vorderkante 6a in die ersten Klemmeinrichtung
9 eingeführt. Durch Ansteuerung des Ventils 22 ("Spannleiste öffnen") über die Pneumatikleitung
18 wird das Ventil 21 entsperrt und die Klemmleiste 9 schließt. Dann wird "Spannleiste
öffnen" wieder abgestellt.
[0053] Danach wird die neue Druckplatte 6 eingezogen und der Plattenzylinder positioniert
auf die Position "Hinterkante eindrücken". Die Hinterkante 6b wird in die Spannleiste
10 eingeführt und durch Ansteuerung des Ventils 22 wird dieses entlüftet. Die Spannleiste
10 schließt und spannt die Druckplatte. Zum Abschluss wird das Ventil 22 "Spannleiste
schließen" wieder abgestellt bzw. gesperrt.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Plattenwechselvorrichtung
- 2a
- erste (schwenkbare) Führung
- 2b
- zweite (schwenkbare) Führung
- 3
- Zylinder
- 3a
- Achse
- 3b
- Inneres des Zylinders
- 4
- Umfangsoberfläche
- 5
- erste Druckplatte
- 5a
- Vorderkante der ersten Druckplatte
- 5b
- Hinterkante der ersten Druckplatte
- 6
- zweite Druckplatte
- 6a
- Vorderkante der zweiten Druckplatte
- 6b
- Hinterkante der zweiten Druckplatte
- 7
- erste Richtung
- 8
- zweite Richtung
- 9
- erste Klemmeinrichtung (Klemmleiste für die Vorderkante)
- 10
- zweite Klemmeinrichtung (Spannleiste für die Hinterkante)
- 11
- erster Pneumatikzylinder
- 11a
- erster Zylinderkolben
- 12
- zweiter Pneumatikzylinder
- 12a
- zweiter Zylinderkolben
- 13
- erste Druckluftquelle
- 14
- zweite Druckluftquelle
- 15
- dritte Druckluftquelle
- 16
- Drehdurchführung
- 17
- erste Pneumatikleitung
- 18
- zweite Pneumatikleitung
- 19
- dritte Pneumatikleitung
- 20
- vierte Pneumatikleitung
- 21
- erstes Rückschlagventil (entsperrbar)
- 22
- zweites Rückschlagventil (entsperrbar)
- 23
- erste Steuerleitung
- 24
- zweite Steuerleitung
1. Verfahren zum Wechseln von Druckplatten auf einem Zylinder,
mit den Schritten des Rotierens:
- Erstes Rotieren des Zylinders (3) in eine erste Richtung (7), wobei eine erste Druckplatte
(5) von der Umfangsoberfläche (4) des Zylinders (3) demontiert wird,
- Zweites Rotieren des Zylinders (3) in eine entgegengesetzte, zweite Richtung (8),
wobei eine - die erste Druckplatte (5) ersetzende - zweite Druckplatte (6) auf der
Umfangsoberfläche (4) des Zylinders (3) montiert wird,
und mit den Schritten des Öffnens:
- Öffnen einer ersten Klemmeinrichtung (9) und Freigeben einer Vorderkante (5a) der
ersten Druckplatte (5),
- Öffnen einer zweiten Klemmeinrichtung (10) und Freigeben einer Hinterkante (5b)
der ersten Druckplatte (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Klemmeinrichtung (9) und die zweite Klemmeinrichtung (10) beide vor dem
ersten Rotieren des Zylinders (3) geöffnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Klemmeinrichtung (9) und die zweite Klemmeinrichtung (10) beide während
des ersten Rotierens geöffnet bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Klemmeinrichtung (9) und die zweite Klemmeinrichtung (10) beide während
des Zeitraums zwischen dem ersten Rotieren und dem zweiten Rotieren geöffnet bleiben.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Klemmeinrichtung (9) und die zweite Klemmeinrichtung (10) beide während
einer - zwischen dem ersten und dem zweiten Rotieren erfolgenden - Zwischenrotieren
in die zweite Richtung geöffnet bleiben.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Klemmeinrichtung (9) vor dem zweiten Rotieren geschlossen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Klemmeinrichtung (10) nach dem zweiten Rotieren geschlossen wird.
7. Vorrichtung zum Durchführen eines der vorgenannten Verfahren, umfassend einen Zylinder
und:
- ein entsperrbares, erstes Rückschlagventil (21) in einer ersten Pneumatikleitung
(17) zur ersten Klemmeinrichtung (9),
- ein entsperrbares, zweites Rückschlagventil (22) in einer zweiten Pneumatikleitung
(18) zur zweiten Klemmeinrichtung (10).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Rückschlagventil (21) über eine - dem Entsperren dienende - erste Steuerleitung
(23) mit der zweiten Pneumatikleitung (18) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Rückschlagventil (22) über eine - dem Entsperren dienende - zweite Steuerleitung
(24) mit einer dritten Pneumatikleitung (19) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Rückschlagventil (21, 22) im Innern (3b) des Zylinders (3)
angeordnet sind.