[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Justage von Druckköpfen eines
Druckbalkens.
[0002] Druckbalken werden für den seitenbreiten Druck eingesetzt, z. B. für den Inkjet-Druck.
Typischerweise weist ein Druckbalken eine Reihe von Druckköpfen auf, die relativ zueinander
justiert werden müssen.
[0003] In
DE 10 2016 209 945 A1 wird für den Druckbalken und die Druckköpfe eine andere Terminologie verwendet. Dort
ist der Druckbalken als Druckkopf bezeichnet und sind die Druckköpfe als Module bezeichnet.
Jedes Modul umfasst eine Stelleinrichtung zum Justieren der Module relativ zueinander
und es ist ein Schlitten vorhanden, welcher zu den Modulen nacheinander verfahrbar
ist und eine Betätigungseinrichtung zur Betätigung der Stelleinrichtungen hat. Um
den Schlitten von einem zum anderen Modul zu verfahren, dreht ein erster Motor eine
Antriebsspindel, welche den Schlitten antreibt. Jedes Modul hat eine Justagespindel,
auf der ein Justagerad sitzt. Durch das Verstellen des Schlittens in Gegenüberlage
mit einem zu justierenden Modul wird das Antriebsrad im Zahneingriff mit dem Justagerad
gebracht. Bei Zahneingriff kann das Antriebsrad das Justagerad antreiben, um das Modul
zu justieren. Von Nachteil ist die lange Rüstzeit, welche für die Justage aller Module
erforderlich ist. Da alle Module nacheinander durch einen einzigen, gemeinsamen Schlitten
justiert werden, dauert die Justage insgesamt sehr lange.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine Justagevorrichtung zu schaffen, die eine kurze Rüstzeit
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Justage von Druckköpfen eines Druckbalkens
gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass Motore in einer Reihe angeordnet und
gemeinsam verschiebbar gelagert sind, dass jeder Motor ein Zahnrad trägt und dass
jedes Zahnrad nacheinander mit jeweils mindestens zwei Zahnrädern in Eingriff bringbar
ist.
[0006] Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, dass mit dieser eine zeitlich parallel
erfolgende Justage von mehreren Druckköpfen möglich ist. Dadurch wird Rüstzeit eingespart.
[0007] Es sind verschiedene Weiterbildungen möglich:
Es kann vorgesehen sein, dass die Motore auf einer Schiene sitzen, dass die mindestens
zwei Zahnräder in einer Reihe von Zahnrädern angeordnet sind und dass die Schiene
relativ zu der Reihe von Zahnrädern parallel verschiebbar gelagert ist.
Es kann ein Antrieb zum Verschieben der Schiene vorhanden sein.
Die mindestens zwei Zahnräder können jeweils an einer Schraube angeordnet sein, wobei
die Schrauben miteinander parallel orientiert sein können.
Die Schrauben können jeweils einen Konus aufweisen, der einen Schubkeil bildet.
Es können Mehrfachrastungen zum Sichern von Drehwinkelpositionen der mindestens zwei
Zahnräder vorhanden sein.
Hierbei können die Schrauben Mulden aufweisen, welche zusammen mit Druckstücken die
Mehrfachrastungen bilden.
Vorzugsweise kann die Anzahl der Mulden der Mehrfachrastungen mit der Anzahl der Zähne
der mindestens zwei Zahnräder übereinstimmen.
Bei einer weiteren Weiterbildung weist jedes von den Motoren getragene Zahnrad eine
größere axiale Verzahnungslänge als jedes der mindestens zwei Zahnräder auf.
Vorzugsweise sind die Druckköpfe Inkjet-Druckköpfe.
[0008] Weiterbildungen ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
und der zugehörigen Zeichnung, in welcher zeigt:
- Figur 1:
- eine Druckmaschine in Gesamtdarstellung,
- Figur 2:
- ein Druckbalken der Druckmaschine mit einer Justagevorrichtung in Seitenansicht,
- Figuren 3a, 3b und 3c:
- verschiedene Relativstellungen von Zahnrädern der Justagevorrichtung in Draufsicht
und
- Figur 4:
- eine Modifikation der Justagevorrichtung.
[0009] In den Figuren 1 bis 4 sind einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
[0010] Figur 1 zeigt eine Druckmaschine 1 mit mehreren baugleichen Druckbalken 2. Jeder
Druckbalken 2 druckt im seitenbereiten Inkjet eine andere Farbe.
[0011] Figur 2 zeigt beispielhaft einen der Druckbalken 2, der Druckköpfe 3 in einer Reihe
aufweist. Jeder Druckkopf 3 hat eine Düsenplatte 4 mit Düsen zum Ausstoßen der Tinte.
Jedem Druckkopf 3 sind eine erste Schraube 5 und zweite Schraube 6 beigeordnet, um
den Druckkopf 3 relativ zum benachbarten Druckkopf 3 zu justieren. Jede Schraube 5,
6 justiert einen anderen Freiheitsgrad des Druckkopfs 3; im Beispiel die erste Schraube
5 die Rotation um die Achse z (Druckbalken-Hochachse) und die zweite Schraube 6 die
Translation entlang der Achse x (Druckbalken-Längsachse). Die Achse y (Druckbalken-Querachse)
des orthogonalen Koordinatensystems ist parallel mit der Bedruckstofftransportrichtung.
[0012] Die Schrauben 5, 6 sind baugleich, weshalb nur die erste Schraube 5 im Detail beschrieben
wird. Die Schraube 5 hat einen Konus 7, an dem der Druckkopf 3 über einen Taster 8
anliegt. Konus 7 und Taster 8 bilden zusammen ein Schubkeilgetriebe. Wird die Schraube
5 tiefer eingeschraubt, drückt der Konus 7 den Druckkopf 3 in die erforderliche Richtung.
Die Schraube 5 hat rundum einen Kranz von gleichverteilten Mulden 9, in die ein gefedertes
Druckstück 10 einrastet. Die Mulden 9 bilden eine Mehrfachrastung. Damit das Druckstück
10 bei jeder Einschraubtiefe der Schraube 5 in die Mulden 9 einrasten kann, sind diese
als Nuten ausgebildet, die mit der Rotationsachse der Schraube 5 parallel verlaufen.
[0013] Außerdem hat die Schraube 5 ein Zahnrad 11, dessen Zähneanzahl der Anzahl der Mulden
9 entspricht. Dadurch sichert die Mehrfachrastung, dass die Schraube 5 beim schrittweisen
Drehen nur in solchen Winkelpositionen stehenbleibt, die mit Zahneingriffspositionen
des Zahnrads 11 korrespondieren. Das Zahnrad 11 kann auf einem Schaft der Schraube
5 sitzen oder an die Schraube 5 als Schraubenkopf angeformt sein. Alternativ könnte
bei Entfall des Kranzes von Mulden 9 die Mehrfachrastung durch das Zahnrad 11 zusammen
mit dem Druckstück 10 gebildet sein, wobei dieses in die Zahnlücken des Zahnrads 11
einrastet. Dies wäre bauraumsparend.
[0014] An einer Traverse oder Schiene 12 sind Motore 13 in einer Reihe befestigt, die parallel
mit der Reihe von Schrauben 5, 6 verläuft. Die Schiene 12 ist in mit der Reihe von
Schrauben 5, 6 paralleler Richtung, also parallel mit der Achse x, vorzugsweise durch
einen Antrieb 14, z. B. einen Pneumatikzylinder, verschiebbar gelagert. Alternativ
könnte bei Entfall des Antriebs 14 die Schiene 12 oder Reihe von Motoren 13 parallel
mit der Achse x manuell verschiebbar sein. Jeder Motor 13 dient zum Antreiben der
beiden Schrauben 5, 6 eines anderen Druckkopfs 3. Mit vorteilhafterweise nur einem
Motor 13 pro Druckkopf 3 wird dieser also bezüglich beider Freiheitsgrade justiert.
[0015] Auf einer Welle des Motors 13 sitzen ein Zahnrad 15 und eine Rastscheibe 16, in deren
Mulden ein gefedertes Druckstück 17 einrastet. Die Rastscheibe 16 und das Druckstück
17 bilden zusammen eine Mehrfachrastung. Die Zähneanzahl der Zahnrads 15 entspricht
der Muldenanzahl der Rastscheibe 16. Alternativ könnte bei Entfall der Rastscheibe
16 die Mehrfachrastung durch das Zahnrad 15 zusammen mit dem Druckstück 17 gebildet
sein, wobei letzteres in die Zahnlücken des Zahnrads 15 einrastet. Dies wäre bauraumsparend.
Die Mehrfachrastung könnte komplett entfallen, wenn für den korrekten Zahneingriff
die Drehlage des Motors 13 erfasst und geregelt wird.
[0016] Die Verzahnungslänge des Zahnrads 15 ist verlängert, sodass beim Einschrauben der
Schraube 5 trotz der axialen Bewegung des anzutreibenden Zahnrads 11 dieses nicht
außer Eingriff in das Zahnrad 15 kommt. Vorzugsweise ist also das Zahnrad 15 als Zahnwelle
ausgebildet. Alternativ könnten bei normaler Verzahnungslänge des Zahnrads 15 die
Zahnräder 11 als Zahnwellen ausgebildet sein. Die Rotationsachse des Zahnrads 15 ist
parallel mit der Rotationsachse der Zahnräder 11 der Schrauben 5, 6 orientiert. Die
Zahnräder 11, 15 sind Stirnräder mit Geradverzahnung.
[0017] In den Figuren 3a bis 3c sind verschiedene Positionen des Zahnrads 15 relativ zu
den Zahnrädern 11 der Schrauben 5, 6 gezeigt, wobei diese Positionen durch das Verschieben
der Schiene12 eingestellt werden. Die Rotationsachsen oder Mittelpunkte aller Zahnräder
11, 15 des Druckbalkens 2 und der Justiervorrichtung liegen auf einer gemeinsamen,
geraden Linie. Es ist egal, ob das Motorzahnrad 15 kleiner (wie in Fig. 3a - 3c) oder
größer als die Schraubenzahnräder 11 im Durchmesser ist oder gleichgroß (wie in Fig.
2) ist.
[0018] Figur 3a zeigt eine mittlere Neutralposition des Zahnrads 15, in der zwischen diesem
und den beiden benachbarten Zahnrädern 11 jeweils genug Luft oder Spiel vorhanden
ist, um beim Einsetzen des Druckkopfs 3 in den Druckbalken 2 den Druckkopf 3 ohne
Kollisionsgefahr für die Zahnräder 11 handhaben zu können. In der Neutralposition
ist das Zahnrad 15 mit keinem Zahnrad 11 in Eingriff und ist durch die Mehrfachrastungen
der Schrauben 5, 6 und des Zahnrads 15 sichergestellt, dass das Zahnrad 15 bezüglich
der Zahnräder 11 beider Schrauben 5, 6 in einer eingriffsbereiten Lücke-Zahn-Drehwinkelposition
steht.
[0019] Figur 3b zeigt das Zahnrad 15 in eine Position mit Eingriff in das Zahnrad 11 der
Schraube 6 nach rechts verschoben und Figur 3c zeigt das Zahnrad 15 in eine entgegengesetzte
Position mit Eingriff in das Zahnrad 11 der anderen Schraube 5 nach links verschoben,
wobei in diesen beiden Positionen der Motor 13 jeweils eine Schraube 5 bzw. 6 antreibt.
Durch das Verschieben des Motors 13 mit seinem Zahnrad 15 wird dieses in Radialrichtung
nacheinander mit den beiden Zahnrädern 11 in Eingriff gebracht.
[0020] Die Motore 13 können im Parallelbetrieb arbeiten, um alle Druckköpfe 3 zuerst bezüglich
des einen Freiheitsgrads zu justieren und danach bezüglich des anderen. Hierbei können
die Motore 13 individuell angesteuert werden, z. B. wenn ein Druckkopf 3 um ein anderes
Maß als ein anderer Druckkopf 3 bezüglich der Achse x justiert werden muss.
[0021] Figur 4 zeigt eine Modifikation, bei welcher drei oder mehr Zahnräder 11 von einem
oder mehreren Druckköpfen 3 durch einen gemeinsamen Motor mit einem Zahnrad 15 nacheinander
angetrieben werden. Hierbei wird das Zahnrad 15 mit der Schiene entlang einer Linie
L verstellt, die parallel mit einer gemeinsamen Tangente der Zahnräder 11 verläuft.
Beim Verfahren des Zahnrads 15 entlang der Linie L von einem zum anderen Zahnrad 11
rotiert das Zahnrad 15. Wenn der Abstand a zwischen den Rotationsachsen der Zahnräder
11 einem Vielfachen des Zahnabstands der Zähne des Zahnrads 11 entspricht, bewegt
sich das Zahnrad 15, als ob es auf einer virtuellen Zahnstange abwälzt. Beträgt der
Abstand a nicht besagtes Vielfaches, rotiert das Zahnrad 15 nicht während seiner gesamten
Translation, sondern nur in den Bereichen der Verzahnungen der Zahnräder 11 und wird
der Motor des Zahnrads 15 dementsprechend angesteuert.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckbalken
- 3
- Druckkopf
- 4
- Düsenplatte
- 5
- erste Schraube
- 6
- zweite Schraube
- 7
- Konus
- 8
- Taster
- 9
- Mulde
- 10
- Druckstück
- 11
- Zahnrad
- 12
- Schiene
- 13
- Motor
- 14
- Antrieb
- 15
- Zahnrad
- 16
- -
- 17
- Druckstück
- a
- Abstand
- L
- Linie
- x
- Achse
- y
- Achse
- z
- Achse
1. Vorrichtung zur Justage von Druckköpfen (3) eines Druckbalkens (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass Motore (13) in einer Reihe angeordnet und gemeinsam verschiebbar gelagert sind,
dass jeder Motor (13) ein Zahnrad (15) trägt und
dass jedes Zahnrad (15) nacheinander mit jeweils mindestens zwei Zahnrädern (11) in Eingriff
bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Motore (13) auf einer Schiene (12) sitzen,
dass die mindestens zwei Zahnräder (11) in einer Reihe von Zahnrädern (11) angeordnet
sind und
dass die Schiene (12) relativ zu der Reihe von Zahnrädern (11) parallel verschiebbar gelagert
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Antrieb (14) zum Verschieben der Schiene (12) vorhanden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens zwei Zahnräder (11) jeweils an einer Schraube (5, 6) angeordnet sind,
wobei die Schrauben (5, 6) miteinander parallel orientiert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrauben (5, 6) jeweils einen Konus (7) aufweisen, der einen Schubkeil bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mehrfachrastungen zum Sichern von Drehwinkelpositionen der mindestens zwei Zahnräder
(11) vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrauben (5, 6) Mulden (9) aufweisen, welche zusammen mit Druckstücken (10)
besagte Mehrfachrastungen bilden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Mulden (9) der Mehrfachrastungen mit der Anzahl der Zähne der mindestens
zwei Zahnräder (11) übereinstimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes von den Motoren (13) getragene Zahnrad (15) eine größere axiale Verzahnungslänge
als jedes der mindestens zwei Zahnräder (11) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckköpfe (3) Inkjet-Druckköpfe sind.