[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem zur Fluchtwegsicherung und eine Tür
mit dem Sicherheitssystem.
[0002] Sicherheitssysteme mit einem Nottaster zur Fluchtwegsicherung sind bekannt. Bei einer
Betätigung des Nottasters wird eine Türverriegelung entriegelt, so dass ein Benutzer
im Gefahrenfall fliehen kann. Aus der
EP 2 725 172 A2 ist es bekannt, einen Nottaster und eine Türverriegelung über ein Bussystem miteinander
zu verbinden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sicherheitssystem zur Verfügung zu
stellen, das bei einfachem Aufbau eine sichere Fluchtwegsicherung an einer Türe ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitssystem gemäß dem unabhängigen Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Sicherheitssystems sind in den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung und in den Figuren angegeben. Dabei können die in der
Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder
in Kombination erfindungswesentlich sein.
[0005] Somit wird die Aufgabe gelöst durch ein Sicherheitssystem zur Fluchtwegsicherung.
Das Sicherheitssystem umfasst einen Türbetätiger. Der Türbetätiger ist beispielsweise
ausgebildet als Türdrücker oder Türknauf und dient zum manuellen, mechanischen Öffnen
einer drehbar oder verschiebbar anordenbaren Tür. Des Weiteren umfasst das Sicherheitssystem
eine elektrische Türverriegelung zum Verriegeln der Tür. Diese Türverriegelung wird
im Folgenden noch detaillierter erläutert. Darüber hinaus umfasst das Sicherheitssystem
ein Auslöseelement. Das Auslöseelement kann durch einen Benutzer betätigt werden,
wodurch sich die Türverriegelung entriegelt und somit der Fluchtweg freigegeben wird.
Dieses Auslöseelement ist in dem Türbetätiger integriert. Das Auslöseelement befindet
sich somit nicht am Türrahmen oder an der Wand neben dem Türrahmen, sondern im Türbetätiger,
also in dem Element, das vom Benutzer ohnehin zum Öffnen der Tür gegriffen wird. Dadurch
ist es insbesondere möglich, dass der Benutzer mit nur einer Hand und im Wesentlichen
nur einer Bewegung sowohl das manuelle Öffnen der Tür als auch gleichzeitig das Betätigen
des Auslöseelements veranlasst. Dadurch ergibt sich eine sehr intuitive Benutzung
des Fluchtweges.
[0006] Das Auslöseelement umfasst vorzugsweise ein Betätigungselement. In Folge einer Betätigung
des Betätigungselements kann die Türverriegelung zur Entriegelung angesteuert werden.
Das Auslöseelement ist bevorzugt als ein Nottaster ausgebildet. In diesem Fall entspricht
ein Betätigungselement des Auslöseelements dem Betätigungselement des Nottasters.
[0007] Als Verriegelung wird die Überführung der Türverriegelung in einen verriegelten Zustand
verstanden. Als Entriegelung wird die Überführung der Türverrieglung in einen entriegelten
Zustand verstanden.
[0008] Die Türverriegelung kann z. B. elektromechanisch oder rein elektromagnetisch ausgebildet
sein. Die Türverriegelung umfasst z. B. zumindest eine Spule. Eine Ansteuerung der
Türverriegelung zur Verriegelung oder Entriegelung kann insbesondere in einem Ab-
oder Anschalten einer elektrischen Stromversorgung realisiert sein. Die elektrische
Stromversorgung kann zur Versorgung der Spule mit elektrischem Strom dienen.
[0009] Eine mögliche Türverriegelung (auch: Verriegelungsmechanismus) ist beispielhaft in
der
DE 10 050 111 C1 beschrieben. Im entriegelten Zustand wirken z. B. keine magnetischen Kräfte auf die
Tür. In dem verriegelten Zustand wirken z. B. magnetische Kräfte auf eine Tür.
[0010] Eine elektromechanische Türverriegelung weist im verriegelten Zustand eine mechanische
Verbindung zur Tür auf. Im entriegelten Zustand ist die mechanische Verbindung aufhebbar
oder aufgehoben.
[0011] So kann die elektromechanische Türverriegelung z. B. ein Riegelelement, d. h. einen
Riegel oder eine Türfalle, aufweisen, das sich in dem entriegelten Zustand der Türverriegelung
in einer zurückgezogenen Position befindet. In der zurückgezogenen Position befindet
sich das Riegelelement außer Eingriff mit der Tür. In dem verriegelten Zustand befindet
sich das Riegelelement im Eingriff mit der Tür.
[0012] In einer weiteren Alternative einer elektromechanischen Türverriegelung ist die Türverriegelung
nach Art eines Türöffners aufgebaut. D. h. der Verriegelungsmechanismus umfasst ein
Fallenelement. Im verriegelten Zustand der Türverriegelung befindet sich eine Türfalle
der Tür im Eingriff mit der Türverriegelung. Im entriegelten Zustand gibt das Fallenelement
die Türfalle derart frei, dass die Türfalle, insbesondere durch Druck auf die Tür,
außer Eingriff mit der Türverriegelung gelangen kann.
[0013] Bevorzugt führt ein Abschalten der elektrischen Stromversorgung zu einem entriegelten
Zustand der Türverriegelung. Somit wird die Ansteuerung der Türverriegelung zur Entriegelung
der Türverriegelung durch ein Abschalten der elektrischen Stromversorgung realisiert.
[0014] Bevorzugt führt ein Anschalten der elektrischen Stromversorgung zu einem verriegelten
Zustand der Türverriegelung. Somit wird die Ansteuerung der Türverriegelung zur Verriegelung
durch ein Anschalten der elektrischen Stromversorgung realisiert.
[0015] Der "Benutzer" kann jede Person sein, die das Sicherheitssystem benutzt. Ein Benutzer
kann z. B. ein Gast sein, der durch die durch das Sicherheitssystem gesicherte Tür
fliehen will.
[0016] Das Sicherheitssystem dient insbesondere zur Fluchtwegsicherung. Das Sicherheitssystem
dient somit zur Freigabe des Fluchtwegs. D. h. die Betätigung des Auslöseelements
führt ohne eine Authentifizierung des Benutzers zu einer Entriegelung. Die Entriegelung
kann unmittelbar oder zeitverzögert erfolgen.
[0017] Das Auslöseelement kann eine Ansteuerung der Türverriegelung zur Entriegelung veranlassen.
Unter dem Veranlassen einer Ansteuerung wird insbesondere das Senden einer Nachricht
über ein Bussystem verstanden, die eine Information und/oder einen Befehl enthält,
die den unmittelbaren oder mittelbaren Empfänger der Nachricht veranlasst, die Ansteuerung
vorzunehmen. Der Sender der Nachricht initiiert die Ansteuerung. Somit wird unter
Veranlassen einer Ansteuerung eine indirekte Ansteuerung verstanden. So kann z. B.
das Auslöseelement eine Nachricht über ein Bussystem an eine Türverriegelungssteuerung
senden, woraufhin die Türverriegelungssteuerung die Türverriegelung zur Entriegelung
ansteuert. Das Auslöseelement kann insbesondere zeitverzögert die Entriegelung der
Türverriegelung veranlassen.
[0018] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Türbetätiger ausschließlich zur einhändigen
Bedienung ausgebildet ist.
[0019] Solch ein Türbetätiger zur ausschließlich einhändigen Bedienung ist insbesondere
ein Türdrücker oder Türknauf, jedoch keine Panikstange. Bei der Ausbildung des Türbetätigers
als Türdrücker (auch: Türklinke) ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Türdrücker
einen Griffbereich umfasst. Dieser Griffbereich ist von einer Hand des Benutzers greifbar.
Das Auslöseelement ist dabei so angeordnet, dass es durch den Daumen der greifenden
Hand gedrückt werden kann. Besonders bevorzugt umfasst der Türdrücker neben dem Griffbereich
auch einen Verbindungsbereich, der den Griffbereich mit dem Türblatt bzw. dem Schloss
verbindet.
[0020] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Griffbereich max. 20 cm, insbesondere
max. 15 cm, lang ist und somit lediglich mit einer Hand betätigt werden kann.
[0021] Als Alternative zum Türdrücker kann der Türbetätiger z.B. als Türknauf ausgebildet
sein. Der Türknauf kann drehbar sein, wobei durch das Drehen die Falle zurückgezogen
wird. Alternativ kann der Türknauf auch fest sein und lediglich vom Benutzer zum Aufdrücken
der Türe genutzt werden.
[0022] Des Weiteren ist kann der Türbetätiger nicht nur zur einhändigen Bedienung ausgebildet
sein und ist dabei beispielsweise als eine Panikstange ausgebildet.
[0023] Der Türbetätiger umfasst vorzugsweise ein in den Türbetätiger integriertes Leuchtmittel,
beispielsweise ein oder mehrere LEDs. Mit dem Leuchtmittel kann ein Zustand der Türverriegelung
angezeigt werden. Das Leuchtmittel kann vollständig oder teilweise in das Auslöseelement
integriert sein. Allerdings ist es auch möglich, das Leuchtmittel unabhängig vom Auslöseelement
in den Türbetätiger zu integrieren.
[0024] Bei einer Ausgestaltung des Türbetätigers als Türdrücker ist insbesondere vorgesehen,
dass das Leuchtmittel entlang des Griffbereichs, vorzugsweise an einer Oberkante und/oder
Unterkante des Griffbereichs, angeordnet ist.
[0025] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass im Türbetätiger eine von Blinden ertastbare
Nachricht angeordnet ist. Diese Nachricht ist insbesondere in Brailleschrift geschrieben.
Die Nachricht gibt einen Hinweis auf die Anordnung des Auslöseelements im Türbetätiger.
[0026] Das Sicherheitssystem umfasst vorzugsweise ein Schloss mit Schlosskasten. Das Schloss
ist insbesondere in das Türblatt integriert. Der oben beschriebene Türbetätiger dient
vorzugsweise zum Betätigen einer Falle des Schlosses.
[0027] Das Schloss ist vorzugsweise als ein selbstverriegelndes Panikschloss ausgebildet.
[0028] Das Schloss kann einen Riegel und/oder eine Falle umfassen.
[0029] Die Türverriegelung kann in das Schloss integriert sein. Bevorzugt ist die Türverriegelung
jedoch als separate Baugruppe unabhängig vom Schloss angeordnet.
[0030] Bevorzugt ist vorgesehen, dass ein strom- und/oder datenführender Anschluss des Auslöseelements
über das Schloss, insbesondere über den Schlosskasten, erfolgt.
[0031] Das Schloss umfasst vorzugsweise eine Schlosselektrik im Schlosskasten. Die Schlosselektrik
kann einen Prozessor/Controller umfassen. Die Schlosselektrik kann insbesondere einer
Schlosselektronik entsprechen.
[0032] Die Schlosselektrik kann zumindest einen Sensor umfassen. Der Sensor kann insbesondere
als Schalt- oder Reedkontakt ausgebildet sein. Der Sensor kann zur Detektion zumindest
einer Stellung eines mechanischen Elements des Schlosses dienen. Das mechanische Element
kann als der Riegel, die Falle, eine Steuerfalle und/oder als ein Schieber ausgebildet
sein.
[0033] Die Schlosselektrik kann zusätzlich oder alternativ einen elektromechanischen Aktuator
umfassen. Diese Schlosselektrik ist insbesondere ansteuerbar, wobei insbesondere der
Riegel und/oder die Falle des Schlosses durch die ansteuerbare Schlosselektrik betätigbar
sind. Der elektromechanische Aktuator ist insbesondere ein Elektromotor oder Elektromagnet
ausgebildet. Der Sensor kann ausgebildet sein, um die Stellung eines Schlossgetriebe,
das sich an den Aktuator anschließt, zu detektieren.
[0034] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass am Schlosskasten ein gemeinsamer Steckverbinder
ausgebildet ist. An den Steckverbinder kann ein Kabelstrang angeschlossen werden.
Über diesen Steckverbinder wird somit gleichzeitig die Schlosselektrik und das Auslöseelement
angeschlossen.
[0035] Insbesondere ist vorgesehen, dass ein gemeinsamer Kabelstrang mit mehreren Kabeln
durch die Tür geführt wird. Die Führung des Kabelstrangs erfolgt insbesondere im Inneren
des Türblatts. Die Schlosselektrik und das Auslöseelement werden an Kabeln dieses
gemeinsamen Kabelstrangs angeschlossen. Insbesondere erfolgt dies über den oben beschriebenen
gemeinsamen Steckverbinder.
[0036] Der Kabelstrang führt vorzugsweise vom Türblatt über den Rahmen nach außen, beispielsweise
zu einem Steuergerät und/oder einer Wacheinrichtung, von der aus aus der Ferne das
Schloss, die Türverriegelung und/oder das Auslöseelement überwachbar sind. Die Wacheinrichtung
kann Teil des Sicherheitssystems sein.
[0037] Wird auf den oben beschriebenen Steckverbinder am Schlosskasten verzichtet, so führt
der Kabelstrang vorzugsweise in das Innere des Schlosskastens und ist im Inneren des
Schlosskastens direkt an die Schlosselektrik und an die Auslöseelementleitungen angeschlossen.
[0038] Des Weiteren ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Schlosselektrik und das Auslöseelement
zur Datenübertragung an unterschiedliche Kabel des gemeinsamen Kabelstrangs angeschlossen
sind. Dadurch ist eine unabhängige analoge oder digitale Ansteuerung von Schlosselektrik
und Auslöseelement möglich.
[0039] Alternativ hierzu ist es möglich, dass die Schlosselektrik und das Auslöseelement
zur Datenübertragung an denselben Bus und somit insbesondere an dieselben Kabel angeschlossen
sind. Dadurch ist eine individuelle digitale Ansteuerung von Schlosselektrik und Auslöseelement
möglich.
[0040] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass durch den Schlosskasten zumindest eine
Auslöseelementleitung geführt ist. Die Auslöseelementleitung dient zur Daten- und/oder
Stromübertragung mit dem Auslöseelement. Die Auslöseelementleitung ist insbesondere
mit dem beschriebenen Steckverbinder verbunden bzw. an den Steckverbinder angeschlossen.
Insbesondere sind mehrere Auslöseelementleitungen vorgesehen, die durch den Schlosskasten
hindurch geführt sind.
[0041] Die jeweilige Auslöseelementleitung geht insbesondere vom Auslöseelement bis in den
Schlosskasten.
[0042] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Tür mit dem beschriebenen Sicherheitssystem.
[0043] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Technische Merkmale mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit identischen Bezugszeichen
versehen. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- zwei schematische Ansichten des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- ein Schloss des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gemäß dem Ausführungsbeispiel
mit einer ersten Anschlussvariante,
- Fig. 4
- ein Schloss des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gemäß dem Ausführungsbeispiel
mit einer zweiten Anschlussvariante,
- Fig. 5
- einen Türbetätiger des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gemäß dem Ausführungsbeispiel,
ausgebildet als Türdrücker, und
- Fig. 6
- einen Türbetätiger des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gemäß dem Ausführungsbeispiel,
ausgebildet als Türknauf.
[0044] Fig. 1 und 2 zeigen eine Übersicht des Sicherheitssystems 1. Das Sicherheitssystem
1 kommt an einer Tür 2 zur Anwendung. Die Tür 2 ist in einem Rahmen 3 drehbar angeordnet.
[0045] Wie die schematische Darstellung in Fig. 2 zeigt, befindet sich im Inneren der Tür
2 ein Schloss 8 des Sicherheitssystems 1. An eine Drückernuss 10 des Schlosses 8 ist
ein Türbetätiger 7 angeschlossen. Diesen Türbetätiger 7 zeigt die Figur 1.
[0046] Des Weiteren umfasst das Sicherheitssystem 1 eine Türverriegelung 5, die die Tür
2 im verriegelten Zustand elektromechanisch oder elektromagnetisch mit dem Rahmen
3 verbindet.
[0047] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Schloss 8 über einen Kabelstrang 17 mit
einem Steuergerät 4 verbunden. Des Weiteren ist auch die Türverriegelung 5 mit dem
Steuergerät 4 verbunden. Im Türbetätiger 7 befindet sich ein Auslöseelement 6. Dieses
Auslöseelement 6 ist datenübertragend über das Schloss 8 und den Kabelstrang 17 mit
dem Steuergerät 4 verbunden. Dadurch ist es möglich, durch Betätigen des Auslöseelements
6 die Türverriegelung 5 anzusteuern, insbesondere zu entriegeln.
[0048] Fig. 3 zeigt das Schloss 8. Das Schloss 8 umfasst einen Schlosskasten 9. Aus diesem
Schlosskasten 9 ragen Fallen 11 und ein Riegel 12. Die Fallen 11 und/oder der Riegel
12 sind über einen Schlossmotor 13 betätigbar. Dadurch bilden die Fallen 11, der Riegel
12 und der Schlossmotor 13 zusammen die Schlosselektrik.
[0049] Am Schlosskasten 9 befindet sich ein Steckverbinder 14. An diesen Steckverbinder
14 kann der Kabelstrang 17 angesteckt werden. Im gezeigten Beispiel umfasst der Kabelstrang
17 zwei Kabel 18 zur Datenübertragung. Zusätzlich kann der Kabelstrang 17 weitere
Kabel zur Datenübertragung und/oder stromführende Kabel umfassen.
[0050] Die Darstellung mit den beiden Kabeln 18 zur Datenübertragung soll den Anschluss
der Schlosselektrik 11, 12, 13 und des Auslöseelements 6 an ein und denselben Bus
verdeutlichen. Wie die schematische Darstellung in Fig. 3 zeigt, führen die beiden
Kabel 18 im Inneren des Schlosskastens 9 zu einer Busschnittstelle 19. An diese Busschnittstelle
19 ist die Schlosselektrik 11, 12, 13 über Schlossleitungen 16 angeschlossen. Des
Weiteren führen zu der Busschnittstelle 19 Auslöseelementleitungen 15.
[0051] Diese Auslöseelementleitungen 15 dienen zur strom- und/oder datenführenden Anbindung
des Auslöseelements 6 im Türbetätiger 7. Im gezeigten Beispiel, werden die Auslöseelementleitungen
15 vom Schlosskasten 9 durch die Drückernuss 10 hindurch nach außen geführt. Allerdings
ist auch eine andere Kabelführung denkbar.
[0052] Fig. 4 zeigt ebenfalls das Schloss 8 in schematischer Darstellung. Fig. 4 verdeutlicht,
dass es auch möglich ist, ohne einem gemeinsamen Bussystem über das Schloss 8 sowohl
die Schlosselektrik 11, 12, 13 als auch das Auslöseelement 6 daten- und/oder stromführend
anzuschließen. So verdeutlicht Fig. 4, dass der Kabelstrang 17 zumindest vier Kabel
18 umfasst. Diese Kabel 18 sind, vorzugsweise über den Steckverbinder 14, im Inneren
des Schlosskastens 9 mit den Auslöseelementleitungen 15 und mit den Schlossleitungen
16 verbunden.
[0053] Fig. 5 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des Türbetätigers 7 als Türdrücker. Dieser
Türdrücker umfasst einen Griffbereich 30, der einhändig von einem Benutzer bedient
und nach unten gedrückt werden kann. Der Griffbereich 30 ist über einen Verbindungsbereich
35 mit der Drückernuss 10 verbunden.
[0054] Wie die Darstellung in Fig. 5 zeigt, befindet sich das Auslöseelement 6 an einer
Position des Türbetätigers 7, an der das Auslöseelement 6 vom Daumen des Benutzers
gedrückt werden kann. Insbesondere befindet sich hier das Auslöseelement 6 am Übergang
des Griffbereichs 30 in den Verbindungsbereich 35.
[0055] Ferner zeigt Fig. 5 die Verwendung von Leuchtmitteln 34 an der Oberkante 32 und an
der Unterkante 33 des Griffbereichs 30.
[0056] Eine Länge 31 des Griffbereichs 30 bei der Ausbildung des Türbetätigers 7 als Türdrücker
ist dabei so gewählt, dass der Griffbereich 30 lediglich von einer Hand zu bedienen
ist.
[0057] Fig. 6 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Türbetätigers 7 als Türknauf. Auch
hier ist ein entsprechender Griffbereich 30 über den Verbindungsbereich 35 mit der
Tür, gegebenenfalls mit der Drückernuss 10, verbunden.
[0058] Rund um den Griffbereich 30 des Türknaufs sind Leuchtmittel 34 angeordnet. In der
Mitte des Türknaufs befindet sich das drückbare Auslöseelement 6.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Sicherheitssystem
- 2
- Tür
- 3
- Rahmen
- 4
- Steuergerät
- 5
- Türverriegelung
- 6
- Auslöseelement
- 7
- Türbetätiger
- 8
- Schloss
- 9
- Schlosskasten
- 10
- Drückernuss
- 11
- Fallen
- 12
- Riegel
- 13
- Schlossmotor
- 14
- Steckverbinder
- 15
- Auslöseelementleitungen
- 16
- Schlossleitungen
- 17
- Kabelstrang
- 18
- Kabel
- 19
- Busschnittstelle
- 30
- Griffbereich
- 31
- Länge des Griffbereichs
- 32
- Oberkante
- 33
- Unterkante
- 34
- Leuchtmittel
- 35
- Verbindungsbereich
1. Sicherheitssystem (1) zur Fluchtwegsicherung, umfassend:
• einen Türbetätiger (7) zum manuellen, mechanischen Öffnen einer drehbar oder verschiebbar
anordenbaren Tür (2),
• eine elektrische Türverriegelung (5) zum Verriegeln der Tür (2), und
• ein Auslöseelement (6), insbesondere einen Nottaster (6), zum Entriegeln der Türverriegelung
(5),
• wobei das Auslöseelement (6) in dem Türbetätiger (7) integriert ist.
2. Sicherheitssystem nach Anspruch 1, wobei der Türbetätiger (7) ausschließlich zur einhändigen
Bedienung ausgebildet ist.
3. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Türbetätiger (7) als Türdrücker
ausgebildet ist, wobei der Türdrücker einen durch eine Hand greifbaren Griffbereich
(30) umfasst, und wobei das Auslöseelement (6) zum Drücken durch einen Daumen einer
den Griffbereich (30) greifenden Hand angeordnet ist.
4. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Türbetätiger (7) als Türknauf
ausgebildet ist.
5. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Türbetätiger (7) zumindest
ein integriertes Leuchtmittel (34) zur Anzeige einer Verriegelung und/oder Entriegelung
der Tür (2) aufweist.
6. Sicherheitssystem nach Anspruch 5, wobei sich das Leuchtmittel (34) entlang des Griffbereichs
(30) des als Türdrücker ausgebildeten Türbetätigers (7), vorzugsweise an einer Oberkante
(32) und/oder Unterkante (33) des Griffbereichs (30), erstreckt.
7. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei im Türbetätiger (7) eine
von Blinden ertastbare Nachricht angeordnet ist, wobei die Nachricht einen Hinweis
auf die Anordnung des Auslöseelements (6) im Türbetätiger (7) gibt.
8. Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sicherheitssystem
ein Schloss (8) mit Schlosskasten (9), vorzugsweise ein selbstverriegelndes Panikschloss,
umfasst, und wobei ein strom- und/oder datenführender Anschluss des Auslöseelements
(6) über das Schloss (8), insbesondere über den Schlosskasten (9), erfolgt.
9. Sicherheitssystem nach Anspruch 8, wobei das Schloss (8) eine Schlosselektrik (11,
12, 13) im Schlosskasten (9) umfasst.
10. Sicherheitssystem nach Anspruch 9, wobei am Schlosskasten (9) ein gemeinsamer Steckverbinder
(14) des Schlosses (8) zum gleichzeitigen Anschließen der Schlosselektrik (11, 12,
13) und des Auslöseelements (6) angeordnet ist.
11. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei ein gemeinsamer Kabelstrang
(17) mit mehreren Kabeln (18) zum Führen durch die Tür (2), vorzugsweise durch das
Inneren der Tür (2), vorgesehen ist, wobei die Schlosselektrik (11, 12, 13) und das
Auslöseelement (6) an Kabeln (18) des gemeinsamen Kabelstrangs (17) angeschlossen
sind.
12. Sicherheitssystem nach Anspruch 11, wobei die Schlosselektrik (11, 12, 13) und das
Auslöseelement (6) zur Datenübertragung an unterschiedliche Kabel (18) des gemeinsamen
Kabelstrangs (17) angeschlossen sind.
13. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei die Schlosselektrik (11,
12, 13) und das Auslöseelement (6) zur Datenübertragung an denselben Bus angeschlossen
sind.
14. Sicherheitssystem nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei zumindest eine Auslöseelementleitung
(15) zur Daten- und/oder Stromübertragung mit dem Auslöseelement (6) durch den Schlosskasten
(9) geführt ist, wobei die Auslöseelementleitung (15) insbesondere an dem Steckverbinder
(14) angeschlossen ist.
15. Tür (2) mit einem Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.