[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rollenlaufwerk, insbesondere für Schiebetüren
und/oder -fenster, eine Laufstruktur sowie eine Laufrolle für ein solches Rollenlaufwerk.
[0002] Aus der
DE 42 35 288 A1 ist ein Schiebetürbeschlag für automatisch angetriebene Schiebetüren bekannt, bei
dem die tragende Laufrolle einen hochbruchfesten Körper aufweist und im Bereich der
Lauffläche kunststoffbeschichtet ist oder einen die Lauffläche aufweisenden Kunststoffkörper
trägt. Durch das Kunststoffmaterial im Bereich der Lauffläche sollen günstige Gleit-
und Rolleigenschaften erzielt werden.
[0003] Im Ruhebetrieb eines solchen Schiebetürbeschlags, beispielsweise in geschlossener
Stellung der jeweiligen Schiebetür, kann es aufgrund der punktuellen Dauerbelastung
im Bereich der Lauffläche zu permanenten Deformationen der Laufrolle kommen. Insbesondere
bei hohen Raumtemperaturen besteht die Gefahr, dass sich dauerhafte Deformationen
des Kunststoffmaterials einstellen. Dies kann sich wiederum ungünstig auf das Betriebsverhalten
sowie auch auf die Langlebigkeit der jeweiligen Laufrolle auswirken.
[0004] Vor dem oben dargelegten Hintergrund bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Rollenlaufwerk anzugeben, das eine verbesserte Langlebigkeit der jeweils
eingesetzten Komponenten und gleichzeitig gute Gleit- und Rolleigenschaften gewährleistet.
Ebenso bestand die Aufgabe darin, eine Laufstruktur sowie eine Laufrolle für ein solches
Laufwerk anzugeben.
[0005] In Bezug auf das Rollenlaufwerk ist diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs
1 gelöst worden. Eine erfindungsgemäße Laufstruktur ist Gegenstand von Anspruch 15
und eine erfindungsgemäße Laufrolle ist in Anspruch 16 angegeben.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Rollenlaufwerk ist insbesondere für Schiebetüren und/oder -fenster
ausgebildet und mit einer eine Lauffläche aufweisende Laufstruktur und zumindest einer
an der Lauffläche abrollbaren Laufrolle ausgestattet. Dabei weist die Laufrolle wenigstens
zwei längs der Rollenachse nebeneinander liegende, zur Abstützung an der Lauffläche
ausgebildete Rollenabschnitte unterschiedlicher Härte auf. Ein einzelner Rollenabschnitt
kann dementsprechend in Umfangsorientierung der Laufrolle verlaufen.
[0007] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Lauffläche einen sich entlang der Längserstreckung
der Laufstruktur zumindest abschnittsweise ändernden Formverlauf zur positionsabhängigen
Beeinflussung der Kontaktcharakteristik zwischen den einzelnen Rollenabschnitten und
der Lauffläche aufweist. Durch Abrollen der Laufrolle entlang der Längserstreckung
der Laufstruktur kann auf diese Weise ein einzelner Rollenabschnitt unterschiedliche
Belastungszustände einnehmen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, für Abrollbewegungen
der Laufrolle einen verhältnismäßig weichen Rollenabschnitt und für Ruhepositionen
einen verhältnismäßig harten Rollenabschnitt zu beanspruchen. Einerseits kann hierdurch
ein günstiges Lauf- und Gleitverhalten und gleichzeitig eine verbesserte Lebensdauer
der Laufrolle gewährleistet werden, da permanente Deformationen eines verhältnismäßig
weichen Rollenabschnitts durch geeignete Entlastung vermieden werden können.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Formverlauf der Lauffläche durch
eine sich entlang der Längserstreckung der Laufstruktur ändernde Querschnittskontur
gebildet. Eine sich ändernde Querschnittskontur kann mit nur geringem Aufwand hergestellt
werden und ermöglicht gleichzeitig eine geeignete Beeinflussung der Kontaktcharakteristik
zwischen Laufrolle und Lauffläche.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Formverlauf der Lauffläche entlang der
Längserstreckung der Laufstruktur zumindest abschnittsweise konstant. Hierdurch kann
entlang einer vordefinierten Abrollstrecke ein gleichbleibendes Lauf- und Gleitverhalten
gewährleistet werden. Insbesondere bei Öffnungs- und Schließbewegungen einer Schiebetür
oder eines Schiebefensters wird damit der Bedienkomfort erhöht und ein geringes Maß
an Komponentenbelastung gewährleistet.
[0010] Weiter bevorzugt kann der Formverlauf der Lauffläche entlang der Längserstreckung
der Laufstruktur zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktintensität ausgebildet
sein. Hierdurch kann der Lastzustand der einzelnen Rollenabschnitte durch Abrollen
der Laufrolle entlang der Lauffläche beeinflusst werden. Gleichzeitig kann ein verhältnismäßig
großflächiger Kontakt zwischen der Laufrolle und der Lauffläche auf diese Weise beibehalten
werden, was im Hinblick auf eine günstige Lastverteilung von Vorteil sein kann.
[0011] Ebenso ist es möglich, dass der Formverlauf der Lauffläche entlang der Längserstreckung
der Laufstruktur zur positionsabhängigen Aufhebung und/oder Herstellung eines Kontaktes
zwischen den einzelnen Rollenabschnitten und der Lauffläche ausgebildet ist. Einzelne
Rollenabschnitte können somit positionsabhängig vollständig entlastet werden oder
die jeweilige Traglast vollständig aufnehmen. Dadurch kann die Kontaktcharakteristik
besonders deutlich beeinflusst werden.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Laufstruktur zumindest einen Ruheabschnitt
und einen Laufabschnitt auf, wobei sich die Form der Lauffläche im Bereich des Ruheabschnitts
von der Form der Lauffläche im Bereich des Laufabschnitts unterscheidet. Die Kontaktcharakteristik
zwischen Laufrolle und Lauffläche lässt sich durch Abrollen von dem Ruheabschnitt
bis in den Laufabschnitt oder umgekehrt besonders einfach beeinflussen. Dabei kann
der Ruheabschnitt für langanhaltende Ruhepositionen und der Laufabschnitt für verhältnismäßig
lange Abrollstrecken ausgebildet sein.
[0013] Zwischen dem Ruheabschnitt und dem Laufabschnitt kann sich bevorzugt ein Übergangsabschnitt
erstrecken, wodurch eine Veränderung der Kontaktcharakteristik zwischen Ruheabschnitt
und Laufabschnitt kontinuierlich erfolgen kann. Das Abrollen der Laufrolle zwischen
Ruheabschnitt und Laufabschnitt kann somit materialschonend stattfinden.
[0014] Bevorzugt kann der Formverlauf der Lauffläche entlang des Laufabschnitts und/oder
entlang des Ruheabschnitts konstant sein. Das Abrollen der Laufrolle entlang des Laufabschnitts
hat somit eine gleichbleibende Kontaktcharakteristik zur Folge. Ein Ruheabschnitt
mit konstantem Formverlauf gewährleistet die Beibehaltung einer stabilen Ruheposition
für die Laufrolle, insbesondere ohne dass diese selbsttätig abrollt. Ferner kann sich
der Formverlauf der Lauffläche entlang des Übergangsabschnitts ändern. Somit kann
ein Abrollen zwischen Lauf- und Ruheabschnitt mit einer kontinuierlichen Veränderung
der Kontaktcharakteristik einhergehen.
[0015] Bevorzugt ist der Ruheabschnitt einer Geschlossen- oder Offenstellung einer Schiebetür
oder eines Schiebefensters zugeordnet. Geschlossen- oder Offenstellungen werden regelmäßig
über längere Zeiträume beibehalten, sodass ein jeweils zugeordneter Ruheabschnitt
im Hinblick auf ein geringes Deformationsrisiko der Laufrolle konzipiert sein kann.
Demgegenüber kann der Laufabschnitt einem Verfahrbereich einer Schiebetür oder eines
Schiebefensters zugeordnet sein. In einem solchen Verfahrbereich kann beispielsweise
eine verhältnismäßig zügige Bewegung der Schiebetür oder des Schiebefensters stattfinden,
sodass der Laufabschnitt im Hinblick auf zügiges Abrollen der Laufrolle ausgestaltet
sein kann.
[0016] In bevorzugter Weise kann die Veränderung des Formverlaufs durch eine Rampeneinrichtung
gebildet sein, wobei die Rampeneinrichtung weiter bevorzugt an einem Übergangs- und/oder
Ruheabschnitt der Laufstruktur angeordnet ist. Eine solche Rampeneinrichtung gewährleistet
mit nur geringem konstruktiven Aufwand eine geeignete Beeinflussung der Kontaktcharakteristik
durch Abrollen der Laufrolle auf der Lauffläche.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Laufstruktur eine Laufschiene mit
daran ausgebildeter und/oder angeordneter Rampeneinrichtung zur Veränderung des Formverlaufs
der Lauffläche aufweisen. Eine solche Laufschiene kann mit nur geringem Aufwand hergestellt
und mit einer Rampeneinrichtung ausgestattet werden.
[0018] Die Laufschiene und die Rampeneinrichtung können als separate und miteinander verbundene
Elemente oder einstückig miteinander ausgebildet sein. Bei separater Ausbildung besteht
die Möglichkeit, die Laufschienen und die Rampeneinrichtung modular in Abhängigkeit
der jeweiligen Anwendung zusammenzustellen. Bei einstückiger Ausbildung kann ein hohes
Maß an Betriebssicherheit gewährleistet werden, da sich insbesondere ein unerwünschtes
Lösen der Rampeneinrichtung von der Laufschiene vermeiden lässt.
[0019] Die Laufschiene kann beispielsweise aus einem Metallwerkstoff oder aber auch aus
einem Kunststoffmaterial hergestellt sein. Ebenso kann die Rampeneinrichtung aus einem
Metallwerkstoff oder einem Kunststoffmaterial hergestellt sein. Bei separater Ausbildung
können die Laufschiene und die Rampeneinrichtung aus identischen oder unterschiedlichen
Werkstoffen hergestellt sein. Beispielsweise kann die Laufschiene aus einem bruchfesten
Metallwerkstoff und die Rampeneinrichtung aus einem Kunststoff hergestellt sein, der
bevorzugt gute Dämpfungseigenschaften aufweist.
[0020] Es kann weiter von Vorteil sein, wenn ein Rollenabschnitt geringerer Härte zwischen
zwei Rollenabschnitten höherer Härte angeordnet ist oder umgekehrt. Auf diese Weise
kann ein weicher Rollenabschnitt in vorteilhafter Weise durch Belastung eines härteren
Rollenabschnitts oder mehrerer härterer Rollenabschnitte entlastet werden. Besonders
bevorzugt ist die Laufrolle, insbesondere die Anordnung von harten und/oder weichen
Rollenabschnitten, symmetrisch um eine quer zur Rollenachse verlaufende Ebene ausgebildet,
wodurch die Entlastung und/oder Belastung einzelner Rollenabschnitte besonders vorteilhaft
verwirklicht werden kann.
[0021] Weiter bevorzugt können die Rollenabschnitte unterschiedlicher Härte aus Metallwerkstoffen
und/oder Kunststoff hergestellt sein, wodurch die Betriebseigenschaften des Rollenlaufwerks
in besonders geeigneter Weise eingestellt werden können. Es besteht die Möglichkeit,
sämtliche Rollenabschnitte aus Metallwerkstoff zu fertigen und die unterschiedlichen
Härten beispielsweise durch unterschiedliche Legierungsbestandteile und/oder unterschiedliche
Herstellverfahren, insbesondere Wärmebehandlungs- und/oder Umformverfahren, zu erzeugen.
Hierdurch kann eine hohe Langlebigkeit der Laufrolle erzielt werden. Ebenso können
Kunststoffe mit unterschiedlichen Materialeigenschaften eingesetzt werden, was kostengünstig
zu bewerkstelligen ist. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Laufrolle aus
einer Kombination von Metall- und Kunststoffmaterialien herzustellen, beispielsweise
aus zwei harten Rollenabschnitten aus Metall und einem weichen Rollenabschnitt aus
Kunststoff, sodass die Materialeigenschaften eingesetzter Metalle und Kunststoffe
vorteilhaft kombiniert werden können.
[0022] In weiter bevorzugter Weise ist der Formverlauf der Lauffläche entlang der Längserstreckung
der Laufstruktur dazu ausgebildet, im Bereich eines Ruheabschnitts die Kontaktintensität
eines Rollenabschnitts geringerer Härte zu reduzieren oder einen Kontakt mit der Lauffläche
vollständig aufzuheben und im Bereich eines Laufabschnitts die Kontaktintensität eines
Rollenabschnitts geringerer Härte zu erhöhen oder einen Kontakt herzustellen. Der
Formverlauf der Lauffläche kann insbesondere im Hinblick auf die Entlastung weicher
Rollenabschnitte in Ruhepositionen ausgestaltet sein. Hierdurch kann die Gefahr einer
permanenten Deformation eines Rollenabschnitts geringerer Härte besonders vorteilhaft
verringert werden. Gleichzeitig kann durch die Erhöhung der Kontaktintensität oder
durch die Herstellung eines Kontakts geringerer Härte mit der Lauffläche im Bereich
des Laufabschnitts ein günstiges Laufverhalten erzeugt werden, insbesondere im Hinblick
auf eine geringe Lärmentwicklung.
[0023] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn der Formverlauf der Lauffläche entlang der
Längserstreckung der Laufstruktur dazu ausgebildet ist, im Bereich eines Ruheabschnitts
die Kontaktintensität eines Rollenabschnitts höherer Härte zu erhöhen oder einen Kontakt
mit der Lauffläche herzustellen und im Bereich eines Laufabschnitts die Kontaktintensität
eines Rollenabschnitts höherer Härte zu reduzieren oder einen Kontakt aufzuheben.
Im Bereich des Ruheabschnitts kann ein Rollenabschnitt höherer Härte damit eine Stützfunktion
zur Entlastung eines weicheren Rollenabschnitts übernehmen. Im Bereich des Laufabschnitts
kann die Verringerung der Kontaktintensität beziehungsweise die Aufhebung des Kontakts
zur Lärmvermeidung oder -verringerung beitragen.
[0024] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Laufstruktur für ein
voranstehend beschriebenes Rollenlaufwerk. Eine solche Laufstruktur ist mit einer
Lauffläche ausgestattet, die einen sich entlang einer Längserstreckung zumindest abschnittsweise
ändernden Formverlauf zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktcharakteristik
zwischen einzelnen Rollenabschnitten einer Laufrolle und der Lauffläche aufweist.
[0025] Ein noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Laufrolle für ein
voranstehend beschriebenes Rollenlaufwerk. Eine solche Laufrolle ist mit wenigstens
zwei längs der Rollenachse nebeneinander liegenden Rollenabschnitten zur Abstützung
an einer Lauffläche einer Laufstruktur ausgestattet, wobei die Rollenabschnitte jeweils
aus einem Werkstoff unterschiedlicher Härte gebildet sind.
[0026] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein System mit einer Schiebetüre oder
einem Schiebefenster sowie einem voranstehend beschriebenen Rollenlaufwerk.
[0027] Die obigen Ausführungen zu dem Rollenlaufwerk gelten entsprechend auch für die erfindungsgemäße
Laufstruktur, für die Laufrolle, sowie das System aus Rollenlaufwerk und Schiebetür
oder Schiebefenster.
[0028] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0029] Es zeigen jeweils schematisch:
- Fig. 1
- einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Rollenlaufwerks in einer perspektivischen
Explosionsdarstellung.
- Fig. 2
- den Abschnitt von Fig. 1 in zusammengesetztem Zustand in perspektivischer Darstellung.
- Fig. 3a
- das Rollenlaufwerk von Fig. 1 in einer Seitenansicht mit einer auf einem Laufabschnitt
der Laufstruktur angeordneten Laufrolle.
- Fig. 3b
- das Rollenlaufwerk von Fig. 3a in einer Vorderansicht.
- Fig. 3c
- das Rollenlaufwerk von Fig. 3b in einer Detailansicht A.
- Fig. 4a
- das Rollenlaufwerk von Fig. 1 in einer Seitenansicht mit einer auf einem Ruheabschnitt
der Laufstruktur angeordneten Laufrolle.
- Fig. 4b
- das Rollenlaufwerk von Fig. 4a in einer Vorderansicht.
- Fig. 4c
- das Rollenlaufwerk von Fig. 4b in einer Detailansicht B.
[0030] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Rollenlaufwerks 10, in Explosionsdarstellung beziehungsweise in zusammengesetzter
Anordnung. Das Rollenlaufwerk 10 weist eine Laufstruktur 12 mit daran ausgebildeter
Lauffläche 14 sowie zumindest eine an der Lauffläche 14 abrollbaren Laufrolle 16 auf.
In den Fig. 1 und 2 ist lediglich ein Teil der Laufstruktur 12 dargestellt.
[0031] Die Laufrolle 16 weist wenigstens zwei längs der Rollenachse 18 nebeneinander liegende,
zur Abstützung an der Lauffläche 14 ausgebildete Rollenabschnitte 20, 22, 24 unterschiedlicher
Härte auf. Insbesondere weist die Laufrolle 16 einen Rollenabschnitt 20 auf, der eine
verhältnismäßig geringe Härte aufweist und entlang der Rollenachse 18 mittig angeordnet
ist. Der Rollenabschnitt 20 ist zwischen zwei Rollenabschnitten 22 höherer Härte angeordnet.
Ferner sind zwei äußere Rollenabschnitte 24 vorgesehen, zwischen denen die Rollenabschnitte
20 und 22 angeordnet sind. Die Rollenabschnitte 24 weisen eine größere Härte auf als
der Rollenabschnitt 20 und/oder die Rollenabschnitte 22. Sämtliche Rollenabschnitte
20, 22, 24 verlaufen in Umfangsorientierung der Laufrolle 16.
[0032] Wie den Fig. 1 bis 4 entnommen werden kann, weist die Lauffläche 14 einen sich entlang
der Längserstreckung der Laufstruktur 12 zumindest abschnittsweise ändernden Formverlauf
zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktcharakteristik zwischen den einzelnen
Rollenabschnitten 20, 22, 24 und der Lauffläche 14 auf. Hierzu weist die Laufstruktur
12 zumindest einen Laufabschnitt 26 sowie einen Ruheabschnitt 28 auf, wobei sich die
Querschnittskontur des Laufabschnitts 26 von der des Ruheabschnitts 28 unterscheidet.
Zwischen dem Laufabschnitt 26 und dem Ruheabschnitt 28 kann sich ein Übergangsabschnitt
30 erstrecken. Es besteht ferner die Möglichkeit, dass die Laufstruktur beidseitig
des Ruheabschnitts 28 jeweils einen Übergangsabschnitt 30 und/oder jeweils einen Laufabschnitt
26 aufweist.
[0033] Der Ruheabschnitt 28 ist einer Geschlossen- oder Offenstellung einer Schiebetür oder
eines Schiebefensters zugeordnet und der zumindest eine Laufabschnitt 26 ist einem
Verfahrbereich der Schiebetür oder des Schiebefensters zugeordnet. Ferner sind der
Ruheabschnitt 28 sowie der zumindest eine Übergangsabschnitt 30 durch eine Rampeneinrichtung
32 gebildet, die an einer Laufschiene 34 befestigt ist. Der Laufabschnitt 26 verläuft
demnach in Längserstreckung der Laufstruktur 12 angrenzend an die Rampeneinrichtung
32. Folglich weist die gesamte Laufstruktur 12 die Laufschiene 34 sowie die daran
angeordnete Rampeneinrichtung 32 auf. Laufschiene 34 und Rampeneinrichtung 32 sind
als separate Elemente ausgebildet und miteinander verbunden. Ebenso können die Laufschiene
34 und die Rampeneinrichtung 32 einstückig miteinander ausgebildet sein.
[0034] Entlang des zumindest einen Übergangsabschnitts 30 ändert sich die Querschnittskontur
der Lauffläche 14, wohingegen die Querschnittskontur entlang des zumindest einen Laufabschnitts
26 sowie entlang des Ruheabschnitts 28 konstant bleibt.
[0035] Im Folgenden wird die Funktionsweise eines erfindungsgemäßen Rollenlaufwerks beschrieben.
In den Fig. 3a bis 3c ist eine Stellung des Laufrades 16 an dem Laufabschnitt 26 gezeigt.
Insbesondere den Fig. 3b und 3c kann entnommen werden, dass der mittlere Rollenabschnitt
20 in Kontakt mit der Lauffläche 14 steht.
[0036] Da der mittlere Rollenabschnitt 20 eine verhältnismäßig geringe Härte aufweist, kann
entlang des Laufabschnitts 26 ein günstiges Laufverhalten, insbesondere mit geringer
Geräuschentwicklung, erzielt werden. In der in den Fig. 3a bis 3c gezeigten Stellung
des Laufrades 16 können zwar auch die äußeren verhältnismäßig harten Rollenabschnitte
22 und 24 mit der Lauffläche 14 in Kontakt stehen. In diesem Fall tragen die Rollenabschnitte
22 und 24 jedoch eine nur geringe Last, sodass durch die verhältnismäßig harten Rollenabschnitte
22 und 24 keine oder eine nur geringe Geräuschbeeinträchtigung erfolgt.
[0037] Sobald die Laufrolle 16 nun an der Laufstruktur 12 abrollt, erreicht diese über einen
Übergangsabschnitt 30 den Ruheabschnitt 28, wie in Fig. 4a bis 4c dargestellt ist.
Entlang des Ruheabschnitts 28 weist die Lauffläche 14 eine Querschnittskontur auf,
die sich von der Querschnittskontur der Lauffläche 14 im Bereich des Laufabschnitts
26 unterscheidet. Dadurch wird ein Kontakt zwischen dem Rollenabschnitt 20 sowie der
Lauffläche 14 aufgehoben, wie insbesondere der Fig. 4c entnommen werden kann.
[0038] Insbesondere weist der Ruheabschnitt 28 eine Querschnittskontur auf, die abschnittsweise
verkleinerte Radien aufweist und/oder abschnittsweise abgeflacht ist. Hierdurch wird
sichergestellt, dass zwischen dem Rollenabschnitt 20 und der Lauffläche 14 ein Freiraum
36 entsteht, wodurch eine Entlastung des Rollenabschnitts 20 erfolgt. Der Freiraum
36 grenzt dabei an einen abgeflachten Abschnitt 38 der Lauffläche 14. Demgegenüber
stehen die äußeren verhältnismäßig harten Rollenabschnitte 22 und 24 mit der Lauffläche
14 in Kontakt und gewährleisten somit eine Stützfunktion. Die Rollenabschnitte 22
und 24 stehen insbesondere in Kontakt mit Abschnitten 40 der Lauffläche 14, die verkleinerte
Radien aufweisen.
[0039] In der beschriebenen Ruheposition findet also eine Entlastung des verhältnismäßig
weichen Rollenabschnitts 20 statt, sodass eine permanente Deformation des Rollenabschnitts
20 vermieden werden kann. Aufgrund der höheren Härte der Rollenabschnitte 22 und 24
besteht nur ein geringes Risiko für deren permanente Deformation.
[0040] Bei verbesserter Lebensdauer der Laufrolle 16 kann also ein günstiges Lauf- und Gleitverhalten
der Laufrolle 16 an der Laufstruktur 12 gewährleistet werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 10
- Rollenlaufwerk
- 12
- Laufstruktur
- 14
- Lauffläche
- 16
- Laufrad
- 18
- Rollenachse
- 20
- Rollenabschnitt
- 22
- Rollenabschnitt
- 24
- Rollenabschnitt
- 26
- Laufabschnitt
- 28
- Ruheabschnitt
- 30
- Übergangsabschnitt
- 32
- Rampeneinrichtung
- 34
- Laufschiene
- 36
- Freiraum
- 38
- abgeflachter Abschnitt
- 40
- Abschnitte mit verkleinertem Durchmesser
1. Rollenlaufwerk (10), insbesondere für Schiebetüren und/oder -fenster, mit einer eine
Lauffläche (14) aufweisende Laufstruktur (14) und zumindest einer an der Lauffläche
(14) abrollbaren Laufrolle (16), die wenigstens zwei längs der Rollenachse (18) nebeneinander
liegende, zur Abstützung an der Lauffläche (14) ausgebildete Rollenabschnitte (20,
22, 24) unterschiedlicher Härte aufweist, wobei die Lauffläche (14) einen sich entlang
der Längserstreckung der Laufstruktur (12) zumindest abschnittsweise ändernden Formverlauf
zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktcharakteristik zwischen den einzelnen
Rollenabschnitten (20, 22, 24) und der Lauffläche (14) aufweist.
2. Rollenlaufwerk (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) durch eine sich entlang der Längserstreckung der
Laufstruktur (12) ändernde Querschnittskontur gebildet ist.
3. Rollenlaufwerk (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) entlang der Längserstreckung der Laufstruktur
(12) zumindest abschnittsweise konstant ist.
4. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) entlang der Längserstreckung der Laufstruktur
(12) zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktintensität und/oder zur positionsabhängigen
Aufhebung und/oder Herstellung eines Kontaktes zwischen den einzelnen Rollenabschnitten
(20, 22, 24) und der Lauffläche (14) ausgebildet ist.
5. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufstruktur (12) zumindest einen Ruheabschnitt (28) und einen Laufabschnitt (26)
aufweist, wobei sich die Form der Lauffläche (14) im Bereich des Ruheabschnitts (28)
von der Form der Lauffläche (14) im Bereich des Laufabschnitts (26) unterscheidet,
wobei sich zwischen Ruheabschnitt (28) und Laufabschnitt (26) bevorzugt ein Übergangsabschnitt
(30) erstreckt.
6. Rollenlaufwerk (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) entlang des Laufabschnitts (26) und/oder entlang
des Ruheabschnitts (28) konstant ist oder dass sich der Formverlauf der Lauffläche
(14) entlang des Übergangsabschnitts (30) ändert.
7. Rollenlaufwerk (10) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ruheabschnitt (28) einer Geschlossen- oder Offenstellung einer Schiebetür oder
eines Schiebefensters zugeordnet ist und dass der Laufabschnitt (26) einem Verfahrbereich
der Schiebetür oder des Schiebefensters zugeordnet ist.
8. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Veränderung des Formverlaufs durch eine Rampeneinrichtung (32) gebildet ist, wobei
die Rampeneinrichtung (32) bevorzugt an einem Übergangsabschnitt (30) und/oder Ruheabschnitt
(28) der Laufstruktur (12) angeordnet ist.
9. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufstruktur (12) eine Laufschiene (34) mit daran ausgebildeter und/oder angeordneter
Rampeneinrichtung (32) zur Veränderung des Formverlaufs der Lauffläche (14) aufweist.
10. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufschiene (34) und die Rampeneinrichtung (32) als separate und miteinander verbundene
Elemente oder einstückig miteinander ausgebildet sind.
11. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Rollenabschnitt (20) geringerer Härte zwischen zwei Rollenabschnitten (22, 24)
höherer Härte angeordnet ist oder umgekehrt.
12. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rollenabschnitte (20, 22, 24) unterschiedlicher Härte aus Metallwerkstoffen und/oder
Kunststoff hergestellt sind, wobei die unterschiedlichen Härten der Metallwerkstoffe
bevorzugt durch unterschiedliche Legierungsbestandteile und/oder unterschiedlichen
Herstellverfahren, insbesondere Wärmebehandlungs- und/oder Umformverfahren, erzeugt
sind.
13. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) entlang der Längserstreckung der Laufstruktur
(12) dazu ausgebildet ist, im Bereich eines Ruheabschnitts (28) die Kontaktintensität
eines Rollenabschnitts (20) geringerer Härte zu reduzieren oder einen Kontakt mit
der Lauffläche (14) vollständig aufzuheben und im Bereich eines Laufabschnitts (26)
die Kontaktintensität eines Rollenabschnitts (20) geringerer Härte zu erhöhen oder
einen Kontakt herzustellen.
14. Rollenlaufwerk (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Formverlauf der Lauffläche (14) entlang der Längserstreckung der Laufstruktur
(12) dazu ausgebildet ist, im Bereich eines Ruheabschnitts (28) die Kontaktintensität
eines Rollenabschnitts (22, 24) höherer Härte zu erhöhen oder einen Kontakt mit der
Lauffläche (14) herzustellen und im Bereich eines Laufabschnitts (26) die Kontaktintensität
eines Rollenabschnitts (22, 24) höherer Härte zu reduzieren oder einen Kontakt aufzuheben.
15. Laufstruktur für ein Rollenlaufwerk (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit
einer Lauffläche (14), die einen sich entlang einer Längserstreckung zumindest abschnittsweise
ändernden Formverlauf zur positionsabhängigen Beeinflussung der Kontaktcharakteristik
zwischen einzelnen Rollenabschnitten (20, 22, 24) einer Laufrolle (16) und der Lauffläche
(14) aufweist.
16. Laufrolle für ein Rollenlaufwerk (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit wenigstens
zwei längs der Rollenachse (18) nebeneinander liegenden Rollenabschnitten (20, 22,
24) zur Abstützung an einer Lauffläche (14) einer Laufstruktur (12), wobei die Rollenabschnitte
(20, 22, 24) jeweils aus einem Werkstoff unterschiedlicher Härte gebildet sind.
17. System mit einer Schiebetüre oder einem Schiebefenster sowie einem Rollenlaufwerk
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.