[0001] Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem zum Antreiben eines Kraftfahrzeugs. Ferner
betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Antriebssystem.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems
eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
[0002] Moderne Kraftfahrzeuge mit einer Verbrennungskraftmaschine weisen zum Steuern der
Verbrennungskraftmaschine ein Motorsteuerungsgerät mit einer Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
auf. Mittels der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung sind Betriebsarten der Verbrennungskraftmaschine
steuerbar. Somit sind beispielsweise ein Kraftstoffgemisch, der Einspritzdruck des
Kraftstoffs, die Einspritzdauer des Einspritzens des Kraftstoffs oder dergleichen
gezielt steuerbar. Neben diesen direkt die Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine
bestimmenden Parametern wird eine Vielzahl weiterer Aufgaben, wie z.B. Diagnosen,
Adaptionen und sonstige Funktionen, zur Gewährleistung eines bestimmungsgemäßen Betriebs
der Verbrennungskraftmaschine ausgeführt. Diese Aufgaben werden auch als Sekundärfunktionen
bezeichnet. Bei den Sekundärfunktionen wird zwischen aktiven Sekundärfunktionen und
passiven Sekundärfunktionen unterschieden. Aktive Sekundärfunktionen haben einen direkten
Einfluss auf die Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine, während die Betriebsart
von passiven Sekundärfunktionen unberührt bleibt.
[0003] Da zumindest einige Sekundärfunktionen nur unter besonderen Bedingungen, also nur
bei bestimmten Betriebsarten, ausführbar sind, kann es vorkommen, dass für eine erste
Sekundärfunktion geeignete Betriebsarten für eine zweite Sekundärfunktion ungeeignet
sind und umgekehrt. In diesem Fall spricht man von konkurrierenden Sekundärfunktionen.
Zum Beispiel hat eine Tankentlüftung eine direkte Auswirkung auf das Kraftstoffgemisch
im Einspritztrakt und sollte daher nicht gleichzeitig mit einer Diagnose der Lambda-Sonde
durchgeführt werden.
[0004] Aus der
DE 10 2013 223 319 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Ausführung einer Mehrzahl von Funktionen in einem
Kraftfahrzeug bekannt. Die Funktionen werden auf Basis einer Basispriorität sowie
eines von der Funktion ausgegebenen Bedürfnisindikators priorisiert und gemäß ihrer
Priorität freigegeben. Die
DE 10 2011 078 484 B4 offenbart ein System zur Steuerung eines Verbrennungszustands einer Verbrennungskraftmaschine,
bei welchem eine Priorisierung von Funktionen in Abhängigkeit von Betriebszuständen
der Verbrennungskraftmaschine erfolgt. Die
DE 10 2005 018 270 A1 betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Verbrennungskraftmaschine, wobei Betriebsarten
der Verbrennungskraftmaschine mittels eines Betriebsartenkoordinators festlegbar sind.
Der Betriebsartenkoordinator ist ausgebildet, aus einer Mehrzahl von Betriebsartenanforderungen
eine Betriebsart zu wählen, welche eine hohe Priorisierung aufweist und nicht durch
weitere angeforderte Betriebsarten ausgeschlossen ist.
[0005] Die voranstehend beschriebenen, bekannten Verfahren und Vorrichtungen haben den Nachteil,
dass die Ausführungsanforderungen der auszuführenden Funktionen stets direkt an die
Betriebsartenkoordinationseinheit übermittelt werden, welche für die Festlegung der
Betriebsarten verantwortlich ist. Somit hat die Betriebsartenkoordinationseinheit
die zusätzliche Aufgabe, die Betriebsarten in Abhängigkeit der Ausführungsanforderungen
festzulegen. Hierfür ist eine hochkomplexe Software erforderlich, welche genau auf
die Sekundärfunktionen sowie die möglichen Betriebsarten abgestimmt ist. Zudem kann
es bei bestehenden Antriebssystemen vorkommen, dass Sekundärfunktionen durch höher
priorisierte Sekundärfunktionen blockiert oder abgebrochen werden, sodass eine bestimmungsgemäße
Ausführung der Sekundärfunktionen nicht gesichert ist.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Antriebssystem zum Antreiben
eines Kraftfahrzeugs, ein Kraftfahrzeug mit einem gattungsgemäßen Antriebssystem sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen,
welche die Nachteile des Stands der Technik nicht aufweisen oder zumindest teilweise
nicht aufweisen. Es ist insbesondere die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Antriebssystem,
ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zu schaffen, mit denen eine Durchführung konkurrierender
Sekundärfunktionen auf einfache Weise sowie kostengünstig verbessert ist.
[0007] Voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Demnach wird die Aufgabe
durch ein Antriebssystem zum Antreiben eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1, durch
ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebssystem gemäß Anspruch 7 sowie durch ein Verfahren
zum Betreiben eines Antriebssystems eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch
8 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Antriebssystem beschrieben sind, selbstverständlich auch
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug sowie dem erfindungsgemäßen
Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen
Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden
kann.
[0008] Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Antriebssystem zum
Antreiben eines Kraftfahrzeugs gelöst. Das Antriebssystem weist eine Verbrennungskraftmaschine
und eine Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zum Bestimmen und Steuern der Betriebsart
der Verbrennungskraftmaschine auf. Erfindungsgemäß weist das Antriebssystem eine Funktionskoordinationsvorrichtung
zum Koordinieren von Sekundärfunktionen des Antriebssystems auf. Die Funktionskoordinationsvorrichtung
ist ausgebildet, auf Basis der Koordination der Sekundärfunktionen eine Betriebsartanforderung
für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zum Steuern der Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine
zu generieren und an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zu übermitteln.
[0009] Die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung ist zum Auswählen und Steuern der Betriebsarten
bzw. der Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine ausgebildet. Vorzugsweise
weist das Antriebssystem mindestens einen Sensor, mindestens ein Ventil, mindestens
eine Pumpe, mindestens einen Kraftstofftank, mindestens einen Spülbypass des Kraftstofftanks,
mindestens eine Abgasreinigungsvorrichtung oder dergleichen gemäß einem herkömmlichen
Antriebssystem auf.
[0010] Die Funktionskoordinationsvorrichtung ist zum Koordinieren von Sekundärfunktionen
des Antriebssystems ausgebildet. Sekundärfunktionen umfassen im Rahmen der Erfindung
beispielsweise Diagnosen, Adaptionen und sonstige Funktionen, welche zur Gewährleistung
eines bestimmungsgemäßen Betriebs oder zur Optimierung des Betriebs der Verbrennungskraftmaschine
ausgeführt werden.
[0011] Im Rahmen einer Diagnose kann beispielsweise ermittelt werden, ob ein Sensor, wie
z.B. eine Lambda-Sonde zum Vergleichen des Restsauerstoffgehalts im Abgas mit dem
Sauerstoffgehalt der aktuellen Atmosphärenluft oder ein Hochdrucksensor zum Ermitteln
eines Raildrucks in einer Einspritzleitung, ein Ventil, wie z.B. ein Spülventil eines
Spülkreislaufs zum Entlüften eines Kraftstofftanks eines Kraftfahrzeugs, eine Pumpe,
wie z.B. eine Spülpumpe zum Fördern des Entlüftens des Kraftstofftanks, oder dergleichen
bestimmungsgemäß funktioniert oder defekt ist bzw. nicht mehr bestimmungsgemäß funktioniert.
Ein Sensor kann beispielsweise verschmutzen oder erodieren und somit falsche Messergebnisse
produzieren. Ein Ventil kann aufgrund von Verschmutzung und/oder Abnutzung beispielsweise
nicht mehr vollständig schließen oder kann eine höhere Trägheit aufweisen. Ebenso
können Verschmutzung und Verschleiß dazu führen, dass die Leistung einer Pumpe abnimmt
und somit geringere Maximaldrücke sowie ein geringerer Fördermassenstrom erzeugbar
sind.
[0012] Unter Adaption wird beispielsweise eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen
verstanden. Ein Beispiel hierfür ist die Mengengleichstellung des Kraftstoffes für
die einzelnen Zylinder der Verbrennungskraftmaschine. Dies ist erforderlich, da der
Raildruck in einzelnen Einspritzleitungen aufgrund von Verschleiß geringer sein kann
als in anderen Einspritzleitungen. Dies ist im Rahmen einer Mengengleichstellungsdiagnose
unter Verwendung von Drucksensoren ermittelbar. Wird ein lokaler Druckabfall registriert,
kann dieser im Rahmen der Adaption wieder ausgeglichen werden.
[0013] Eine sonstige Funktion ist im Rahmen der Erfindung beispielsweise die Tankentlüftung.
Hierfür weisen Kraftfahrzeuge beispielsweise einen Entlüftungskanal auf, welcher einen
Luftraum des Kraftstofftanks mit einem Lufteinlasskanal der Verbrennungskraftmaschine
fluidkommunizierend verbindet. Über ein Spülventil, welches auch als Purge-Valve bezeichnet
wird, und/oder eine Spülpumpe, welche auch als Purge-Pump bezeichnet wird, ist ein
durch den Entlüftungskanal strömender Fluidmassenstrom steuerbar.
[0014] Vorzugsweise weist das Antriebssystem eine Speichervorrichtung auf, in welcher Daten
der Sekundärfunktionen sowie der zur Durchführung der jeweiligen Sekundärfunktion
erforderlichen Betriebsarten abgespeichert und von der Funktionskoordinationsvorrichtung
auslesbar sind. Mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung sind Betriebszustände
des Antriebssystems ermittelbar. Hierfür ist die Funktionskoordinationsvorrichtung
vorzugsweise mit einer Sensorik des Antriebsstrangs und/oder mit Stellgebern oder
dergleichen gekoppelt, um den jeweils aktiven Betriebszustand im Rahmen einer IST-Abfrage
schnell zu ermitteln. Vorzugsweise ist die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet,
Anfragen von Sekundärfunktionen zu empfangen und zu koordinieren. Auf Basis dieser
Koordination ist die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet, eine Betriebsartanforderung
zu generieren, welche beispielsweise einem aktuellen Betriebszustand und/oder der
erforderlichen Anpassung des Betriebszustands zum Durchführen einer spezifischen Sekundärfunktion
gerecht wird bzw. diese berücksichtigt. Die Betriebsartanforderung kann beispielsweise
als Betriebsartstrategie mit einer zeitlichen Abfolge unterschiedlicher Betriebsarten
ausgebildet sein. Schließlich ist die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet,
die generierte Betriebsartanforderung an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
weiterzuleiten. Die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung ist ausgebildet, eine Betriebsart
auf Basis der erhaltenen Betriebsartanforderung auszuwählen. Vorzugsweise sind die
Funktionskoordinationsvorrichtung und die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung als
Teil einer Motorsteuerungsvorrichtung zum Steuern der Verbrennungskraftmaschine ausgebildet.
[0015] Ein erfindungsgemäßes Antriebssystem hat gegenüber herkömmlichen Antriebssystemen
den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise
die Ausführung von Sekundärfunktionen verbessert ist. Durch das Koordinieren unterschiedlicher
aktiver Sekundärfunktionen sowie passiver Sekundärfunktionen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
ist eine konkrete Betriebsartanforderung an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
weiterleitbar, sodass ein Datenfluss zur Betriebsartenkoordinationsvorrichtung erheblich
reduziert ist. Anfragen konkurrierender Sekundärfunktionen können mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
leicht identifiziert und beim Generieren der Betriebsartanforderung berücksichtigt
werden. Auf diese Weise ist eine Zuverlässigkeit der Ausführung von Sekundärfunktionen
verbesserbar. Zudem ist ein frühzeitiges Abbrechen einer Sekundärfunktion aufgrund
einer Betriebsartanfrage einer konkurrierenden Sekundärfunktion besser vermeidbar.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet ist, Sekundärfunktionen und Betriebsarten
der Verbrennungskraftmaschine zu priorisieren. Beim Priorisieren werden Sekundärfunktionen
vorzugsweise miteinander verglichen und die Wichtigkeit des Ausführens der jeweiligen
Sekundärfunktionen vorzugsweise gewichtet. Hierbei kann beispielsweise ein potenzieller
Ausführungszeitraum von Sekundärfunktionen berücksichtigt werden, also ein Zeitraum,
innerhalb dessen die jeweilige Sekundärfunktion ausgeführt werden sollte, um einen
bestimmungsgemäßen Betrieb des Antriebssystems sicherzustellen. Die Funktionskoordinationsvorrichtung
ist vorzugsweise ausgerichtet, die Betriebsartanforderung für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
auf Basis der Priorisierung zu generieren und an diese weiterzuleiten. Somit kann
sichergestellt werden, dass besonders wichtige Sekundärfunktionen innerhalb eines
vordefinierten Zeitrahmens ausgeführt und weniger wichtige Sekundärfunktionen entweder
zu einem späteren Zeitpunkt initiiert oder in Abhängigkeit einer zu erwartenden Laufzeit
der jeweiligen weniger wichtigen Sekundärfunktion zunächst abgeschlossen werden.
[0017] Vorzugsweise ist die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet, als Sekundärfunktion
eine Diagnosefunktion des Antriebssystems zu verwenden. Die Diagnosefunktion kann
aktiv, also eine Veränderung der Betriebsart bewirken, oder passiv sein, also im Normalbetrieb
bei einer oder mehreren Betriebsarten des Antriebssystems funktionieren. Diagnosefunktionen
sind für den bestimmungsgemäßen Betrieb des Antriebssystems erforderlich, um beispielsweise
den Defekt eines Bauteils zu ermitteln, den Wirkungsgrad einer Baueinheit zu kontrollieren
oder dergleichen. Durch eine Koordinierung von Diagnosefunktionen durch die Funktionskoordinationsvorrichtung
wird eine Stabilität sowie Zuverlässigkeit der Diagnosen mit einfachen Mitteln sowie
kostengünstig verbessert.
[0018] Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Funktionskoordinationsvorrichtung
ausgebildet ist, als Diagnosefunktion eine Sensordiagnose eines Sensors eines Katalysators
des Kraftfahrzeugs und/oder eine Sensordiagnose eines Sensors einer Einspritzleitung
und/oder eine Spülsystemdiagnose eines Spülsystems eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs
zu koordinieren. Über die Diagnose des Sensors des Katalysators, insbesondere der
Lambda-Sonde, kann sichergestellt werden, dass der Katalysator auch bestimmungsgemäß
betrieben wird und ein möglichst optimales Herausfiltern von Schadstoffen, wie z.B.
NOx, leistet. Über die Diagnose des Sensors der Einspritzleitung, insbesondere eines
Drucksensors zum Messen eines Drucks in der Einspritzleitung, kann sichergestellt
werden, dass die Zylinder gleichmäßig sowie bestimmungsgemäß mit dem Kraftstoff-Luft-Gemisch
beaufschlagt werden. Über die Spülsystemdiagnose des Spülsystems des Kraftstofftanks,
insbesondere eines Drucksensors zum Messen eines Drucks in einer Spülleitung, eines
Spülventils zum Öffnen sowie Verschließen der Spülleitung und einer Spülpumpe zum
Pumpen des Fluids durch die Spülleitung, kann sichergestellt werden, dass eine bestimmungsgemäße
Tankentlüftung erfolgt.
[0019] Vorzugsweise ist die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet, als Sekundärfunktion
eine Adaptionsfunktion einer Grundfunktion der Verbrennungskraftmaschine, insbesondere
einer Mengengleichstellung für Zylinder der Verbrennungskraftmaschine, zu koordinieren.
Bei einer Adaptionsfunktion werden beispielsweise Auswirkungen von Verschleiß durch
Anpassen von Betriebsparametern kompensiert. Bei einem verschlissenen Ventil, welches
in einer definierten Stellung aufgrund des Verschleißes einen geringeren Durchsatz
zulässt, kann im Rahmen der Adaptionsfunktion die Ventilstellung derart verändert
werden, dass der Durchsatz wieder den SOLL-Wert erreicht. Bei der Mengengleichstellung
werden Drücke in den Einspritzleitungen der Zylinder miteinander verglichen und Druckabfälle
bei einzelnen Zylindern erfasst sowie durch die Adaptionsfunktion wieder auf das Normalniveau
angepasst. Das Koordinieren von Adaptionsfunktionen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
hat den Vorteil, dass eine Ausführung konkurrierender Adaptionsfunktionen und/oder
sonstiger Sekundärfunktionen, wie z.B. Diagnosefunktionen oder dergleichen, verbessert
ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet ist, als Sekundärfunktion eine Entlüftung
eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs und/oder eine Gemischadaption und/oder eine
Katalysatorbeheizung und/oder Partikelfilterbeheizung und/oder eine Partikelfilterregeneration
und/oder Überprüfung des Kraftstoffsystems und/oder eine Überwachung von Lambdaregelabweichungen
zu koordinieren. Die Entlüftung des Kraftstofftanks und die Gemischadaption sind konkurrierende
Sekundärfunktionen, welche sinnvollerweise nicht gleichzeitig ausgeführt werden sollen.
Auch die übrigen Sekundärfunktionen können sich gegenseitig beeinflussen und sollten
daher grundsätzlich nicht gleichzeitig ausgeführt werden. Durch die gemeinsame Koordinierung
von Entlüftung des Kraftstofftanks und Gemischadaption mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
wird sichergestellt, dass diese Sekundärfunktionen möglichst zuverlässig ausführbar
sind. Zudem können diese Sekundärfunktionen mit konkurrierenden Sekundärfunktionen,
wie z.B. Diagnosen oder Adaptionen, mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
koordiniert werden, sodass eine Zuverlässigkeit des Antriebssystems verbessert ist.
[0021] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug
mit einem Antriebssystem gelöst. Das Antriebssystem ist gemäß einem erfindungsgemäßen
Antriebssystem ausgebildet und weist somit zumindest eine Verbrennungskraftmaschine
und eine Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zum Bestimmen und Steuern der Betriebsart
der Verbrennungskraftmaschine auf. Ferner weist das Antriebssystem des Kraftfahrzeugs
eine Funktionskoordinationsvorrichtung zum Koordinieren von Sekundärfunktionen des
Antriebssystems auf, wobei die Funktionskoordinationsvorrichtung ausgebildet ist,
auf Basis der Koordination der Sekundärfunktionen eine Betriebsartanforderung für
die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zum Steuern der Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine
zu generieren und an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung zu übermitteln.
[0022] Bei dem beschriebenen Kraftfahrzeug ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits
zu dem Antriebssystem gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
Demnach hat das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug gegenüber herkömmlichen Kraftfahrzeugen
den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise
die Ausführung von Sekundärfunktionen verbessert ist. Durch das Koordinieren unterschiedlicher
aktiver Sekundärfunktionen sowie passiver Sekundärfunktionen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
ist eine konkrete Betriebsartanforderung an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
weiterleitbar, sodass ein Datenfluss zur Betriebsartenkoordinationsvorrichtung erheblich
reduziert ist. Anfragen konkurrierender Sekundärfunktionen können mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
leicht identifiziert und beim Generieren der Betriebsartanforderung berücksichtigt
werden. Auf diese Weise ist eine Zuverlässigkeit der Ausführung von Sekundärfunktionen
verbesserbar. Zudem ist ein frühzeitiges Abbrechen einer Sekundärfunktion aufgrund
einer Betriebsartanfrage einer konkurrierenden Sekundärfunktion besser vermeidbar.
[0023] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum
Betreiben eines Antriebssystems eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs gelöst. Das
Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- Bestimmen einer Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine mittels der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung,
- Ermitteln der Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung,
- Ermitteln von auszuführenden Sekundärfunktionen des Antriebssystems mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung,
- Priorisieren der ermittelten Sekundärfunktionen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung,
- Generieren einer Betriebsartanforderung für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung auf Basis der Priorisierung,
- Weiterleiten der Betriebsartanforderung an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung,
- Umsetzen der Betriebsartanforderung durch die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung,
und
- Freigabe der Ausführung mindestens einer Sekundärfunktion in Abhängigkeit der Priorisierung
und der aktuellen Betriebsart des Antriebssystems durch die Funktionskoordinationsvorrichtung.
[0024] Die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung ist zur Auswahl sowie Vorgabe der Betriebsart
der Verbrennungskraftmaschine bzw. des Antriebssystems ausgebildet. Das Bestimmen
der Betriebsart kann demnach zeitgleich mit der Festlegung der Betriebsart erfolgen.
Alternativ oder zusätzlich kann das Bestimmen der Betriebsart durch eine Sensorik
ermittelt werden. Die aktuell festgelegte Betriebsart wird von der Funktionskoordinationsvorrichtung
ermittelt, beispielsweise durch Abfragen der Sensorik und/oder Kommunikation mit der
Funktionskoordinationsvorrichtung. Ferner werden mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
auszuführende Sekundärfunktionen des Antriebssystems ermittelt. Dies kann beispielsweise
durch eine aktive Abfrage durch die Funktionskoordinationsvorrichtung bei den jeweiligen
Sekundärfunktionen und/oder gemäß eines vordefinierten Funktionsplans erfolgen. Alternativ
oder zusätzlich können die Sekundärfunktionen ausgebildet sein, einen aktuellen Ausführungswunsch
an die Funktionskoordinationsvorrichtung zu übermitteln. Anschließend führt die Funktionskoordinationsvorrichtung
eine Priorisierung der ermittelten Sekundärfunktionen durch, um besonders wichtige
oder dringend erforderliche Sekundärfunktionen zu identifizieren. Auf Basis dieser
Priorisierung generiert die Funktionskoordinationsvorrichtung die Betriebsartanforderung
für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung und leitet diese an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
weiter. Die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung wird diese Betriebsartanforderung
vorzugsweise unverzüglich umsetzen, um eine bestimmungsgemäße Ausführung der Sekundärfunktionen
nicht zu verhindern. Nach erfolgter Umsetzung der Betriebsartanforderung erteilt die
Funktionskoordinationsvorrichtung den jeweiligen Sekundärfunktionen, welche bei der
Betriebsart durchführbar sind und sich nicht gegenseitig ausschließen, eine Freigabe.
Die Freigabe konkurrierender Sekundärfunktionen erfolgt vorzugsweise derart zeitversetzt,
dass diese Sekundärfunktionen nicht gleichzeitig ausgeführt werden.
[0025] Bei dem beschriebenen Verfahren ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu dem
Antriebssystem gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sowie dem Kraftfahrzeug gemäß
dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Demnach hat das erfindungsgemäße
Verfahren gegenüber herkömmlichen Verfahren den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln
sowie auf eine kostengünstige Art und Weise die Ausführung von Sekundärfunktionen
verbessert ist. Durch das Koordinieren unterschiedlicher aktiver Sekundärfunktionen
sowie passiver Sekundärfunktionen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung ist
eine konkrete Betriebsartanforderung an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
weiterleitbar, sodass ein Datenfluss zur Betriebsartenkoordinationsvorrichtung erheblich
reduziert ist. Anfragen konkurrierender Sekundärfunktionen können mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
leicht identifiziert und beim Generieren der Betriebsartanforderung berücksichtigt
werden. Auf diese Weise ist eine Zuverlässigkeit der Ausführung von Sekundärfunktionen
verbesserbar. Zudem ist ein frühzeitiges Abbrechen einer Sekundärfunktion aufgrund
einer Betriebsartanfrage einer konkurrierenden Sekundärfunktion besser vermeidbar.
[0026] Vorzugsweise erfolgt das Priorisieren der Sekundärfunktionen in Abhängigkeit der
aktuellen Betriebsart und/oder einer prognostizierten Betriebsart. Das ist insbesondere
für Sekundärfunktionen von Bedeutung, welche grundsätzlich als gleichwertig eingestuft
werden und somit eine etwa gleiche Priorisierung erhalten würden. Auf diese Weise
kann eine Freigabe von Sekundärfunktionen begünstigt werden, bei denen ein Eingriff
in die Betriebsarten des Antriebssystems nicht erforderlich ist. Die Berücksichtigung
prognostizierter Betriebsarten, beispielsweise ermittelt durch Kommunikation zwischen
der Funktionskoordinationsvorrichtung und der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung,
können Sekundärfunktionen eine höhere Priorisierung erhalten, wenn diese bei der anstehenden,
prognostizierten Betriebsart durchführbar sind. Auch in diesem Fall ist ein zusätzlicher
Eingriff in die Betriebsarten vermeidbar.
[0027] Es kann erfindungsgemäß bei einem Verfahren vorgesehen sein, dass beim Generieren
der Betriebsartenanforderungen mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung potenzielle
Betriebsarten zum Ausführen der priorisierten Sekundärfunktionen miteinander verglichen
werden und eine Betriebsartenanforderung generiert wird, welche auch die Ausführung
niedriger priorisierter Sekundärfunktionen berücksichtigt. Mit anderen Worten wird
die Betriebsartenanforderung derart generiert, dass eine möglichst umfangreiche Ausführung
von Sekundärfunktionen möglich ist. Wenn beispielsweise eine am höchsten priorisierte
Sekundärfunktion bei den Betriebsarten A bis C, eine niedriger priorisierte Sekundärfunktion
nur bei der Betriebsart D und eine noch niedriger priorisierte Sekundärfunktion lediglich
bei der Betriebsart C durchführbar ist, würde der Betriebsartenanforderung die Betriebsart
C zugrunde gelegt werden, um die parallele Durchführung zumindest zweier Sekundärfunktionen
zu ermöglichen. Auf diese Weise kann eine Durchführung auch von niedriger priorisierten
Sekundärfunktionen gewährleistet werden.
[0028] Ein erfindungsgemäßes Antriebssystem, ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug sowie ein
erfindungsgemäßes Verfahren werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine Struktur einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebssystems,
- Figur 2
- in einer Seitenansicht eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs,
und
- Figur 3
- in einem Ablaufdiagramm eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0029] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Fig. 1 bis 3 jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0030] In Fig. 1 ist eine Struktur einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Antriebssystems 1 schematisch dargestellt. Das Antriebssystem 1 weist eine Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
4 zum Weiterleiten eines Betriebsartsteuerbefehls 14 an Betriebsartsteller 15 des
Antriebssystems 1 auf. Über die Betriebsartsteller 15 sind die Betriebsarten des Antriebsystems
1 einstellbar. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
4 ausgebildet, die aktuelle Betriebsart des Antriebssystems 1 an eine Funktionskoordinationsvorrichtung
5 des Antriebssystems 1 durch eine Betriebsdatenübermittlung 13 weiterzuleiten. Alternativ
oder zusätzlich kann die Funktionskoordinationsvorrichtung 5 zur eigenständigen Ermittlung
der Betriebsart, z. B. über direkte Anbindung an eine Sensorik und/oder mindestens
einen Betriebsartsteller 15 des Antriebssystems 1, ausgebildet sein. Im Antriebssystem
1 sind mehrere Sekundärfunktionen 6, wie z. B. Diagnosefunktionen 8, Adaptionsfunktionen
9 oder sonstige Sekundärfunktionen 10, ausführbar. Die Sekundärfunktionen 6 sind ausgebildet,
eine Anfrage 11 zur gewünschten Ausführung der jeweiligen Sekundärfunktion 6 an die
Funktionskoordinationsvorrichtung 5 weiterzuleiten. Die Funktionskoordinationsvorrichtung
5 ist zum Koordinieren der Anfragen 11 sowie zum Generieren einer Betriebsartanforderung
7, auf Basis des Koordinierens der Anfragen 11, ausgebildet. Zudem ist die Funktionskoordinationsvorrichtung
5 zum Weiterleiten der Betriebsartanforderung 7 an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
4 ausgebildet. Ferner ist die Funktionskoordinationsvorrichtung 5 ausgebildet, in
Abhängigkeit der aktuellen Betriebsart sowie der Koordination der Anfragen 11 eine
Freigabe 12 an die entsprechenden Sekundärfunktionen 6 zu übermitteln, sodass die
jeweilige Sekundärfunktion 6 ausführbar ist.
[0031] In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs
2 mit einem erfindungsgemäßen Antriebssystem 1 schematisch in einer Seitenansicht
dargestellt. Das Antriebssystem 1 weist eine Verbrennungskraftmaschine 3 sowie eine
Betriebsartenkoordinationsvorrichtung 4 und eine Funktionskoordinationsvorrichtung
5 auf.
[0032] Fig. 3 zeigt in einem Ablaufdiagramm eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. In einem ersten Verfahrensschritt 100 wird eine Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine
3 mittels der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung 4 bestimmt. In einem zweiten Verfahrensschritt
200 wird die Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine 3 mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
5 ermittelt, z. B. durch Kommunikation mit der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
4 und/oder Abfrage von Sensoren bzw. Betriebsartstellern 15. In einem dritten Verfahrensschritt
300 werden mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung 5 auszuführende Sekundärfunktionen
6 des Antriebssystems 1 ermittelt, z.B. durch Entgegennahme einer Anfrage 11 der Sekundärfunktion
6 und/oder nach einem vorgegebenen Sekundärfunktionsplan. In einem vierten Verfahrensschritt
400 werden mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung 5 die ermittelten Sekundärfunktionen
6 priorisiert, z.B. in Abhängigkeit einer Wichtigkeit der Sekundärfunktion 6 und/oder
einer Ausführbarkeit bei aktueller Betriebsart. In einem fünften Verfahrensschritt
500 wird mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung 5 auf Basis der Priorisierung
eine Betriebsartanforderung 7 für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung 4 generiert.
In einem sechsten Verfahrensschritt 600 wird mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
5 die Betriebsartanforderung 7 an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung 4 weitergeleitet.
In einem siebten Verfahrensschritt 700 wird mittels der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
4 die Betriebsartanforderung 7 umgesetzt. In einem achten Verfahrensschritt 800 wird
mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung 5 eine Freigabe 12 der Ausführung mindestens
einer Sekundärfunktion 6 in Abhängigkeit der Priorisierung und der aktuellen Betriebsart
des Antriebssystems 1 erteilt und an die jeweilige Sekundärfunktion 6 übermittelt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Antriebssystem
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Verbrennungskraftmaschine
- 4
- Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
- 5
- Funktionskoordinationsvorrichtung
- 6
- Sekundärfunktion
- 7
- Betriebsartanforderung
- 8
- Diagnosefunktion
- 9
- Adaptionsfunktion
- 10
- sonstige Sekundärfunktion
- 11
- Anfrage
- 12
- Freigabe
- 13
- Betriebsartübermittlung
- 14
- Betriebsartsteuerbefehl
- 15
- Betriebsartsteller
1. Antriebssystem (1) zum Antreiben eines Kraftfahrzeugs (2), aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine
(3) und eine Betriebsartenkoordinationsvorrichtung (4) zum Bestimmen und Steuern der
Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebssystem (1) eine Funktionskoordinationsvorrichtung (5) zum Koordinieren
von Sekundärfunktionen (6) des Antriebssystems (1) aufweist, wobei die Funktionskoordinationsvorrichtung
(5) ausgebildet ist, auf Basis der Koordination der Sekundärfunktionen (6) eine Betriebsartanforderung
(7) für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung (4) zum Steuern der Betriebsart
der Verbrennungskraftmaschine (3) zu generieren und an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
(4) zu übermitteln.
2. Antriebssystem (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionskoordinationsvorrichtung (5) ausgebildet ist, Sekundärfunktionen (6)
und Betriebsarten der Verbrennungskraftmaschine (3) zu priorisieren.
3. Antriebssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionskoordinationsvorrichtung (5) ausgebildet ist, als Sekundärfunktion (6)
eine Diagnosefunktion (8) des Antriebssystems (1) zu koordinieren.
4. Antriebssystem (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionskoordinationsvorrichtung (5) ausgebildet ist, als Diagnosefunktion (8)
eine Sensordiagnose eines Sensors eines Katalysators des Kraftfahrzeugs (2) und/oder
eine Sensordiagnose eines Sensors einer Einspritzleitung und/oder eine Spülsystemdiagnose
eines Spülsystems eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs (2) zu koordinieren.
5. Antriebssystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionskoordinationsvorrichtung (5) ausgebildet ist, als Sekundärfunktion (6)
eine Adaptionsfunktion (9) einer Grundfunktion der Verbrennungskraftmaschine (3),
insbesondere einer Mengengleichstellung für Zylinder der Verbrennungskraftmaschine
(3), zu koordinieren.
6. Antriebssystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionskoordinationsvorrichtung (5) ausgebildet ist, als Sekundärfunktion (6)
eine Entlüftung eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eine Gemischadaption
und/oder eine Katalysatorbeheizung und/oder Partikelfilterbeheizung und/oder eine
Partikelfilterregeneration und/oder Überprüfung des Kraftstoffsystems und/oder eine
Überwachung von Lambdaregelabweichungen zu koordinieren.
7. Kraftfahrzeug (2), aufweisend ein Antriebssystem (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet ist.
8. Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems (1) eines Kraftfahrzeugs (2) nach Anspruch
7, aufweisend die folgenden Schritte:
- Bestimmen einer Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine (3) mittels der Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
(4),
- Ermitteln der Betriebsart der Verbrennungskraftmaschine (3) mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
(5),
- Ermitteln von auszuführenden Sekundärfunktionen (6) des Antriebssystems (1) mittels
der Funktionskoordinationsvorrichtung (5),
- Priorisieren der ermittelten Sekundärfunktionen (6) mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
(5),
- Generieren einer Betriebsartanforderung (7) für die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
(4) mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung (5) auf Basis der Priorisierung,
- Weiterleiten der Betriebsartanforderung (7) an die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
(4) mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung (5),
- Umsetzen der Betriebsartanforderung (7) durch die Betriebsartenkoordinationsvorrichtung
(4), und
- Freigabe (12) der Ausführung mindestens einer Sekundärfunktion (6) in Abhängigkeit
der Priorisierung und der aktuellen Betriebsart des Antriebssystems (1) durch die
Funktionskoordinationsvorrichtung (5).
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Priorisieren der Sekundärfunktionen (6) in Abhängigkeit der aktuellen Betriebsart
und/oder einer prognostizierten Betriebsart erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Generieren der Betriebsartenanforderungen (7) mittels der Funktionskoordinationsvorrichtung
(5) potenzielle Betriebsarten zum Ausführen der priorisierten Sekundärfunktionen (6)
miteinander verglichen werden und eine Betriebsartenanforderung (7) generiert wird,
welche auch die Ausführung niedriger priorisierter Sekundärfunktionen (6) berücksichtigt.