[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine und eine
Textilmaschine mit mehreren gleichartigen Arbeitsstellen, die jeweils einen Grundbedarf
an Unterdruck für den regulären Produktionsbetrieb und zusätzlichen Unterdruckbedarf
nach einer Produktionsunterbrechung an der Arbeitsstelle haben, und mit einer Saugluftanlage
mit einer begrenzten Saugleistung zur Bereitstellung des Unterdrucks an den Arbeitsstellen.
[0002] Im Zusammenhang mit Textilmaschinen, insbesondere Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen,
die eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen aufweisen, beispielsweise Kreuzspulautomaten
oder Offenend-Rotorspinnmaschinen, ist es bekannt, dass die Arbeitsstellen derartiger
Textilmaschinen, um ordnungsgemäß arbeiten zu können, während ihres Betriebes ständig
mit Saugluft versorgt werden müssen. Eine solche Textilmaschine verfügt über eine
Saugluftanlage mit wenigstens einem ansteuerbaren Saugluftaggregat, dessen Saugleistung
über die Drehzahl eines Antriebsmotors regulierbar ist.
[0003] Zum Betreiben der Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen wird beispielsweise
ständig so genannter Spinnunterdruck benötigt. Dieser jeweils in den Rotorgehäusen
der Offenend-Spinnvorrichtungen anstehende Spinnunterdruck sorgt während des Spinnbetriebes
dafür, dass die von einer so genannten Auflösewalze aus einem Vorlagefaserband ausgekämmten
Einzelfasern über einen Faserleitkanal pneumatisch in einen Spinnrotor eingespeist
und von dem mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor zu einem Faden gedreht werden.
Das heißt, die Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen weisen während des
regulären Spinnbetriebes einen bestimmten, nahezu konstanten Grundbedarf an Unterdruck
auf.
[0004] Der Unterdruckbedarf einer einzelnen Arbeitsstelle kann sich allerdings, insbesondere
wenn die Arbeitsstellen, wie beispielsweise in der
DE 101 39 075 A1 beschrieben, als im Wesentlichen autark arbeitende Arbeitsstellen ausgebildet sind,
zeitweise deutlich erhöhen. Einen solchen erhöhten zusätzlichen Unterdruckbedarf weisen
Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen beispielsweise immer dann auf, wenn
an einer Arbeitsstelle neu angesponnen werden muss. Das heißt, wenn nach einer Spinnunterbrechung
das auf die Oberfläche einer Kreuzspule aufgelaufene Fadenende durch eine arbeitsstelleneigene,
unterdruckbeaufschlagbare Saugdüse gesucht, aufgenommen, zu der zugehörigen Offenend-Spinnvorrichtung
transportiert und dort für den Anspinnvorgang vorbereitet werden muss.
[0005] Obwohl Offenend-Rotorspinnmaschinen in der Regel mit einer Saugluftanlage ausgestattet
sind, bei der bei Bedarf zur Erhöhung des Unterdruckniveaus die Drehzahl des Antriebsmotors
des Saugluftaggregates bis auf eine Maximaldrehzahl gesteigert werden kann, ergeben
sich bei diesen bekannten Textilmaschinen oft erhebliche Schwierigkeiten, wenn der
Saugluftbedarf der Textilmaschine insgesamt über dem maximalen Saugluftangebot der
betreffenden Saugluftanlage liegt. Das heißt, die Saugluftanlage der Textilmaschine
kann, obwohl der Antriebsmotor des Saugluftaggregates bereits mit Maximaldrehzahl
läuft, nicht genügend Unterdruck bereitstellen, um alle Arbeitsstellen, die zusätzlichen
Unterdruck anfordern, gleichzeitig mit der nötigen Saugluft versorgen, ohne dass gleichzeitig
der von den Arbeitsstellen benötigte Spinnunterdruck unter ein Mindestniveau absinkt.
[0006] Nach einem Maschinenstillstand können folglich stets nur eine sehr begrenzte Anzahl
von Arbeitsstellen gleichzeitig mit zusätzlicher Saugluft versorgt und damit gleichzeitig
neu angesponnen werden, mit der Folge, dass es eine geraume Zeit dauert, bis eine
Offenend-Rotorspinnmaschine nach einem Maschinenstillstand wieder vollständig neu
hochgefahren ist. Solche Maschinenstillstände treten insbesondere in so genannten
Dritt- oder Entwicklungsländern relativ häufig auf, da in diesen Ländern Störungen
in den Stromversorgungseinrichtungen nicht selten sind und solche Störungen häufig
zu einem Abschalten der Textilmaschinen führen.
[0007] Ein Maschinenstillstand ist allerdings auch bei einem regulären Partiewechsel gegeben.
Auch in einem solchen Fall dauert es eine relativ lange Zeit, bis aufgrund der begrenzten
Anzahl der jeweils gleichzeitig zusätzlich mit Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen
eine Offenend-Rotorspinnmaschine wieder neu angesponnen ist.
[0008] Auch an den Arbeitsstellen von Kreuzspulautomaten wird ständig Saugluft benötigt,
um beispielsweise eine Kopsentstaubung zu betreiben, das heißt, eine Einrichtung,
die während des Umspulprozesses dafür sorgt, dass der beim Ablaufen des Fadens vom
Spinnkops entstehende Schmutz und Staub entsorgt wird. Außerdem verfügen die Arbeitsstellen
solcher Textilmaschinen über eine so genannte Fadenfangdüse, die während des Umspulprozesses
ebenfalls ständig mit Saugluft beaufschlagt ist.
[0009] An den Arbeitsstellen solcher Textilmaschinen entsteht des Weiteren ein nicht unerheblicher
zusätzlicher Saugluftbedarf, wenn es zu einem Fadenbruch gekommen ist, oder wenn der
Faden durch einen kontrollierten Reinigerschnitt getrennt wurde. In diesen Fällen
kommen arbeitsstelleneigene, unterdruckbeaufschlagbare Fadenhandhabungseinrichtungen
zum Einsatz, die dafür sorgen, dass der Spulprozess an der betreffenden Arbeitsstelle
möglichst rasch wieder aufgenommen werden kann.
[0010] Um den Saugluftbedarf ihrer Arbeitsstellen, der, wie vorstehend angedeutet, recht
unterschiedlich sein kann, decken zu können, verfügen auch derartige Textilmaschinen,
wie beispielsweise in der
DE 44 46 379 A oder in der
DE 195 11 960 A1 beschrieben, über eine maschineneigene Saugluftanlage mit einem Saugluftaggregat,
dessen Antriebsmotor an einen Frequenzumrichter angeschlossen und bezüglich seiner
Drehzahl definiert einstellbar ist. Das heißt, die Drehzahl des Antriebsmotors kann
entsprechend des Saugluftbedarfs der Textilmaschine innerhalb bestimmter Grenzen angepasst
werden.
[0011] Bei solchen Textilmaschinen läuft der Antriebsmotor des Saugluftaggregates während
des regulären Arbeitsprozesses vorzugsweise mit einer Drehzahl, bei der der Unterdruck
in der Saugluftanlage ein bestimmtes Mindestniveau nicht unterschreitet, das heißt,
bei der der so genannte Saugluft-Grundbedarf der Textilmaschine gedeckt ist.
[0012] Bei der Meldung eines Ereignisses, das in der Folge zu einem erhöhten Saugluftbedarf
führt, wird, um einen vorgebbaren erhöhten Unterdruck bereitzustellen, die Drehzahl
des Antriebsmotors des Saugluftaggregats gesteigert und auf diese Weise der erhöhte
Saugluftbedarf realisiert. Die Drehzahl des Antriebsmotors des Saugluftaggregats wird
dabei jeweils so angepasst, dass bei der Abarbeitung des ersten zusätzliche Saugluft
benötigenden Ereignisses sowie weiterer zwischenzeitlich eintretender ähnlicher Ereignisse
das Druckniveau in der Saugluftanlage stets auf einem Mindestwert gehalten wird. Nach
Abarbeitung des letzten dieser Ereignisse wird die Drehzahl des Antriebsmotors des
Saugluftaggregats dann wieder auf die Drehzahl zur Deckung des Unterdruck-Grundbedarfs
zurückgeregelt.
[0013] Die in der
DE 44 46 379 A oder in der
DE 195 11 960 A beschriebenen Verfahren gehen dabei vom so genannten Minimalprinzip aus, bei dem
versucht wird, mit geringstem Mitteleinsatz ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die
vorbeschriebenen Verfahren sind allerdings nur dann erfolgreich einsetzbar, wenn das
Angebot an Saugluft stets über der Nachfrage nach Saugluft liegt.
[0014] Durch die
DE 10 2007 006 679 A1 ist außerdem ein Verfahren bekannt, das nach dem Maximalprinzip arbeitet. Das heißt,
bei diesem bekannten Verfahren wird aus der maximalen Saugleistung der Saugluftanlage,
die durch die bekannte Maximaldrehzahl des Antriebsmotors des Saugluftaggregats vorgegeben
ist sowie aus der vorliegenden Ist-Drehzahl des Antriebsmotors des Saugluftaggregats,
die sich aus dem augenblicklichen Unterdruckbedarf der Textilmaschine ergibt, ein
Wert für eine Drehzahlreserve berechnet, anhand dessen die Anzahl der noch mit zusätzlichem
Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen bestimmt wird. Aus dieser Anzahl wird, erhöht
um die Anzahl der momentan bereits auf der Basis der Ist-Drehzahl des Antriebsmotors
mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen, eine Höchstanzahl von Arbeitsstellen
ermittelt, die noch gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgt werden können.
Unterdruck-Anforderungen von Arbeitsstellen, die diese Höchstanzahl von zusätzlich
versorgbaren Arbeitsstellen überschreiten, werden - zumindest zunächst - abgewiesen.
[0015] Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik, liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das auch beim Vorliegen schwieriger
Bedingungen eine möglichst zügige Wiederinbetriebnahme der zahlreichen Arbeitsstellen
einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine ermöglicht.
[0016] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine mit
mehreren gleichartigen Arbeitsstellen, die jeweils einen Grundbedarf an Unterdruck
für den regulären Produktionsbetrieb und zusätzlichen Unterdruckbedarf nach einer
Produktionsunterbrechung an der Arbeitsstelle haben, und mit einer Saugluftanlage
mit einer begrenzten Saugleistung zur Bereitstellung des Unterdrucks an den Arbeitsstellen
vorgeschlagen. Dabei wird ein Mindest-Unterdruck vorgegeben. Die Anzahl der gleichzeitig
mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen wird so begrenzt, dass der Mindest-Unterdruck
nicht unterschritten wird. Erfindungsgemäß wird ein Sub-Unterdruck vorgegeben, der
unter dem Mindest-Unterdruck liegt und bei einem vorgegebenen Ereignis temporär die
Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen so begrenzt
wird, dass der Sub-Unterdruck nicht unterstritten wird.
[0017] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass auf diese Weise
das von der Saugluftanlage der Textilmaschine zur Verfügung gestellte Saugluftpotential
in einem größeren Maße zur zusätzlichen Versorgung von Arbeitsstellen ausgenutzt werden
kann. Das heißt, die Arbeitsstellen der Textilmaschine weisen, da der zunächst als
Betriebsdruck eingestellte Sub-Unterdruck unter dem während des regulären Betriebes
üblichen Mindest-Unterdruck liegt, einen deutlich geringeren Saugluftbedarf auf, als
Arbeitsstellen, bei denen der Mindest-Unterdruck anliegt.
[0019] Der Antriebsmotor des Saugluftaggregates der Saugluftanlage läuft vorzugsweise gleichzeitig
mit Maximaldrehzahl und erzeugt dabei in der Saugluftanlage der Textilmaschine ein
maximales Druckluftpotential. Dann steht eine relativ große Unterdruckreserve bereit,
die vorteilhaft zur Versorgung einer größeren Anzahl von Arbeitsstellen mit zusätzlicher
Druckluft und damit zur Wiederaufnahme der Produktion einer Vielzahl weiterer Arbeitsstellen
genutzt werden kann. Im Falle einer Offenend-Rotorspinnmaschine erfolgt die Wiederaufnahme
der Produktion durch Neuanspinnen der Arbeitsstellen.
[0020] Die Erfindung schafft ein Maximum an Qualität bei optimierter Produktionsgeschwindigkeit.
Es wird sichergestellt, dass der im regulären Produktionsbetrieb für die Qualität
erforderliche Mindest-Unterdruck eingehalten wird. Nur bei bestimmten vorgebenden
Ereignissen wird der Unterdruck auf den Sub-Unterdruck abgesenkt, um die reguläre
Produktion möglichst schnell wieder aufnehmen zu können. Die durch den geringeren
Unterdruck ggf. auftretenden Qualitätseinbußen fallen insgesamt kaum ins Gewicht,
da der Sub-Unterdruck nur kurzzeitig eingestellt wird.
[0021] In vorteilhafter Ausführungsform ist das Ereignis der Hochlauf der Textilmaschine
nach einem Maschinenstillstand, bei dem alle Arbeitsstellen einen zusätzlichen Unterdruckbedarf
haben, um die Produktion wieder aufzunehmen. Wenn nach einem Maschinenstillstand der
Sub-Unterdruck eingestellt wird, können die Arbeitsstellen der Textilmaschine möglichst
schnell ihren regulären Produktionsbetrieb wieder aufnehmen. Solche Maschinenstillstände
können beispielsweise durch Störungen in den Stromversorgungseinrichtungen oder auch
Partiewechsel verursacht werden.
[0022] Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere in so genannten Dritt- oder Entwicklungsstaaten
Stromstörungen recht häufig auftretende Ereignisse sind und damit ungewollte Maschinenstillstände
fast regelmäßig auftreten.
[0023] Da sowohl bei einer Stromstörung als auch bei einem Partiewechsel die Textilmaschine
zunächst in den Maschinenstillstand ausläuft, so dass anschließend alle Arbeitsstellen
Kreuzspulen herstellender Textilmaschinen wieder die Produktion aufnehmen müssen und
bekanntlich die Hochlaufzeit einer Textilmaschine immer dann relativ kurz ist, wenn
möglichst viele ihrer Arbeitsstellen gleichzeitig wieder angesponnen werden, wird
nach einem Maschinenstillstand durch die Einstellung eines sehr niedrigen Sub-Unterdruckes
ermöglicht, die Anzahl der gleichzeitig zusätzlich mit Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen
erheblich zu erhöhen und damit die Hochlaufzeit der Textilmaschine deutlich zu verkürzen.
[0024] Gemäß einer Alternative der vorliegenden Erfindung ist das Ereignis der Hochlauf
einer Gruppe von Arbeitsstellen, die gleichzeitig einen zusätzlichen Unterdruckbedarf
haben. Eine solche Definition des Ereignisses ist vor allem bei einem Mehrpartienbetrieb
der Textilmaschine sinnvoll. Bei einem Mehrpartienbetrieb kann es mehrere Gruppen
von Arbeitsstellen geben, auf denen unterschiedliche Partien produziert werden. Eine
Gruppe von Arbeitsstellen wird dann von mehreren Arbeitsstellen gebildet, auf denen
die gleiche Partie produziert wird. Bei einem Partiewechsel hat diese Gruppe von Arbeitsstellen
dann gleichzeitig einen zusätzlichen Unterdruckbedarf.
[0025] In vorteilhafter Ausführungsform ist des Weiteren vorgesehen, dass durch temporäre
Absenkung des Spinnunterdruckes während des Hochlaufs auf den Sub-Unterdruck die Anzahl
der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen von einer
etwas niedrigen Anzahl auf eine deutlich größere Anzahl erhöht wird. Die Anzahl der
gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen kann beispielsweise
von, wie bislang üblich, etwa zehn Arbeitsstellen auf etwa zwanzig Arbeitsstellen
erhöht werden, was nahezu zu einer Halbierung der bislang üblichen Hochlaufzeit der
Textilmaschine führt.
[0026] Die Anzahl der jeweils gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen
ist dabei allerdings nicht nur vom eingestellten Sub-Unterdruck abhängig, sondern
noch von weiteren, zum Teil recht unterschiedlichen Faktoren.
[0027] Die Höchstanzahl der noch gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen
hängt beispielsweise auch vom Material und der Materialstärke der auf den Arbeitsstellen
zu fertigenden Spulen, dem Verschmutzungsgrad der Schmutzkammern der Saugluftanlage,
der Aufstellhöhe der Textilmaschine und ähnlichen Parametern ab.
[0028] Gröbere und haarigere Garne fordern beispielsweise einen höheren Unterdruck, um ein
Fadenende von einer Ablaufspule abzusaugen und das Fadenende in Vorbereitungsröhrchen
der Arbeitsstellen für einen Fadenspleiß vorbereiten und spleißen zu können, als feine,
glattere Garne. Das bedeutet, je geringer der Unterdruckbedarf einer einzelnen Arbeitsstelle
ist, umso mehr Arbeitsstellen können gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgt
werden. Da sich auch die Unterdruckverhältnisse in der Saugluftanlage einer Textilmaschine,
beispielsweise aufgrund zunehmender Verschmutzung der Schmutzkammern, laufend ändern,
wird außerdem das Druckniveau in der Saugluftanlage ständig überwacht und in einer
Steuereinrichtung der Textilmaschine die Anzahl der jeweils noch gleichzeitig mit
zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen fortlaufend neu berechnet.
[0029] Durch eine solche Vorgehensweise wird nicht nur sichergestellt, dass das Unterdruckniveau
in der Saugluftanlage nicht unter den vorgegebenen, von den Arbeitsstellen temporär
für den Betrieb notwendigen Sub-Unterdruck sinkt, sondern auch gewährleistet, dass
alle Arbeitsstellen, die mit zusätzlichem Unterdruck versorgt werden, auch stets ausreichend
Saugluft erhalten.
[0030] Vorzugsweise ist die temporäre Absenkung des Niveaus des in der Saugluftanlage herrschenden
Unterdruckes auf einen Sub-Unterdruck dabei definiert durch das Bedienpersonal einstellbar.
Das heißt, durch eine solche, durch das Bedienpersonal initiierbare Absenkung des
in der Saugluftanlage anstehenden Niveaus des Unterdruckes auf einen temporären Sub-Unterdruck
kann im Bedarfsfall, speziell nach einem Maschinenstillstand, sofort so reagiert werden,
dass die nachfolgende Produktionsaufnahme der Arbeitsstellen der Textilmaschine eine
möglichst kurze Zeitspanne beansprucht.
[0031] Zur Lösung der Aufgabe wird außerdem eine Textilmaschine mit mehreren gleichartigen
Arbeitsstellen, die jeweils einen Grundbedarf an Unterdruck für den regulären Produktionsbetrieb
und zusätzlichen Unterdruckbedarf nach einer Produktionsunterbrechung an der Arbeitsstelle
haben, und mit einer Saugluftanlage mit einer begrenzten Saugleistung zur Bereitstellung
des Unterdrucks an den Arbeitsstellen vorgeschlagen. Es ist eine Steuereinrichtung
vorhanden, der ein Mindest-Unterdruck vorgebbar ist und die Steuereinrichtung ist
dazu ausgebildet, die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgten
Arbeitsstellen so zu begrenzen, dass der Mindest-Unterdruck nicht unterstritten wird.
Erfindungsgemäß ist der Steuereinrichtung zusätzlich ein Sub-Unterdruck vorgebbar
ist, der unter dem Mindest-Unterdruck liegt. Die Steuereinrichtung ist erfindungsgemäß
dazu ausgebildet, bei einem vorgegebenen Ereignis temporär die Anzahl der gleichzeitig
mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen so zu begrenzen, dass der Sub-Unterdruck
nicht unterstritten wird.
[0032] Erfindungsgemäß kann der Bediener an der Steuereinrichtung also zwei Unterdrücke
eingeben. Das sind zum einen der Mindest-Unterdruck, der von der Steuereinrichtung
im regulären Produktionsbetrieb als untere Grenze verwendet wird, und zum anderen
der Sub-Unterdruck, auf den der Unterdruck durch die Steuereinrichtung bei dem vorgebenden
Ereignis abgesenkt wird.
[0033] Die erfindungsgemäße Textilmaschine mit ihrer Steuereinrichtung ist zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und seiner bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist in der Steuereinrichtung der Hochlauf der
Textilmaschine nach einem Maschinenstillstand, bei dem alle Arbeitsstellen einen zusätzlichen
Unterdruckbedarf haben, als Ereignis hinterlegt.
In der Steuereinrichtung kann auch der Hochlauf einer Gruppe von Arbeitsstellen, die
gleichzeitig einen zusätzlichen Unterdruckbedarf haben, als Ereignis hinterlegt sein.
[0035] Bei dem der Steuereinrichtung vorgegebenen Ereignis wird vorzugsweise durch die temporäre
Absenkung des Spinnunterdruckes die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck
versorgbaren Arbeitsstellen von einer ersten Anzahl auf eine zweite Anzahl erhöht.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren kommt vorzugsweise in Verbindung mit einer Offenend-Rotorspinnmaschine
zur Anwendung und die erfindungsgemäße Textilmaschine ist vorzugsweise als Offenend-Rotorspinnmaschine
ausgebildet. Der Produktionsbetrieb ist damit ein Spinnbetrieb. Nach der Produktionsunterbrechung,
das heißt in diesem Fall einer Spinnunterbrechung, ist der zusätzliche Unterdruck
für das Wiederanspinnen der Arbeitsstelle erforderlich. Der Unterdruck ist der Spinnunterdruck.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch
angedeuteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Im Ausführungsbeispiel wird von
einer Offenend-Rotorspinnmaschine ausgegangen.
[0038] Die Figur 1 zeigt anhand eines Diagramms durch eine Kurve 1 schematisch den Unterdruckverlauf
p in der Saugluftanlage einer Textilmaschine.
[0039] Die Kurve 1 zeigt dabei den Unterdruckverlauf p sowohl während eines regulären Spinnbetriebes
als auch nach dem Wiederanlauf der Textilmaschine nach einem Partiewechsel oder einem
unfreiwilligen Maschinenstillstand. Die Kurve 1 zeigt speziell das im Bereich der
Arbeitsstellen einer Rotorspinnmaschine in den Rotorgehäusen der Offenendspinnvorrichtungen
anliegende, vorgebbare Niveau des Spinnunterdruckes.
[0040] Die Kurve 2 offenbart schematisch den Drehzahlverlauf des Antriebsmotors des Saugluftaggregates
der Textilmaschine, das heißt, den Drehzahlverlauf des Antriebsmotors sowohl während
eines regulären Spinnbetriebes, als auch nach dem Wiederanlauf der Textilmaschine
nach einem Partiewechsel oder einem unfreiwilligen Maschinenstillstand.
[0041] Mit Z
1 bzw. Z
2 ist außerdem jeweils graphisch die Anzahl der jeweils gleichzeitig mit zusätzlichem
Unterdruck versorgbarer und damit wiederanspinnbarer Arbeitsstellen der Rotorspinnmaschine
dargestellt.
[0042] Z
1 zeigt dabei die Anzahl der zusätzlich mit Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen,
wenn die Arbeitsstellen mit einem Mindest-Spinnunterdruck p
min arbeiten. Z
2 offenbart die Anzahl der zusätzlich mit Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen, wenn
die Arbeitsstellen mit einem Sub-Spinnunterdruck p
sub betrieben werden.
[0043] Die Abszisse zeigt dabei den zeitlichen Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei die verschiedenen, nachfolgend näher beschriebenen Zeitpunkte mit A, B, C etc.
gekennzeichnet sind.
[0044] Auf der Ordinate ist das Niveau des in den Rotorgehäusen herrschenden Spinnunterdruckes
mit p sowie das Drehzahlniveau des Antriebsmotors des Saugluftaggregates der Textilmaschine
mit d.
[0045] Wie ersichtlich, läuft der Antriebsmotor des Saugluftaggregates der Offenend-Rotorspinnmaschine
während des regulären Spinnbetriebes der Textilmaschine auf einem gegenüber seiner
Maximaldrehzahl d
max. niedrigeren Drehzahl d
ist. Im Bereich der Rotorgehäuse der Offenend-Spinnvorrichtungen der Arbeitsstellen herrscht
während dieser Zeit ein vorgebbarer Mindest-Spinnunterdruck p
min. Da alle Arbeitsstellen zunächst ordnungsgemäß laufen, beträgt die Anzahl der zu
diesem Zeitpunkt gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck zu versorgenden Arbeitsstellen
0.
[0046] Zum Zeitpunkt A kommt es zu zusätzlichen Saugluftanforderungen einer Anzahl von Arbeitsstellen,
beispielsweise, weil es an den Arbeitsstellen zu Spinnunterbrechungen aufgrund von
Fadenbrüchen gekommen ist und die Arbeitsstellen wieder neu anspinnen wollen.
[0047] In einem solchen Fall sorgt die Steuereinrichtung der Textilmaschine dafür, dass
der Antriebsmotor des Saugluftaggregates auf seine Maximaldrehzahl d
max. beschleunigt wird. Diese Maximaldrehzahl d
max. ist beispielsweise zum Zeitpunkt B erreicht.
[0048] Aufgrund der Maximaldrehzahl d
max des Antriebsmotors des Saugluftaggregates würde das Niveau des Spinnunterdruckes
in der Saugluftanlage, wenn zum Zeitpunkt B kein zusätzlicher Unterdruckbedarf durch
die vorgenannten, wieder neu anzuspinnenden Arbeitsstellen vorläge, wie durch die
gestrichelte Linie 1' angedeutet, auf einen Maximal-Spinnunterdruck p
max. ansteigen, der deutlich über dem Mindest-Spinnunterdruck p
min. läge.
[0049] Allerdings hat die Steuerung der Textilmaschine gleichzeitig aus der Differenz zwischen
dem Maximal-Spinnunterdruck p
max. und dem Mindest-Spinnunterdruck p
min. sowie dem zusätzlichen Unterdruckverbrauch einer einzelnen Arbeitsstelle die Anzahl
Z
1 von Arbeitsstellen berechnet, die ab dem Zeitpunkt B gleichzeitig mit zusätzlichem
Unterdruck versorgt, das heißt, gleichzeitig wieder neu angesponnen werden können,
ohne dass dabei der Spinnunterdruck in der Saugluftanlage unter den Mindest-Spinnunterdruck
p
min. absinkt, das heißt, trotz der Versorgung einer Anzahl Z
1 von Arbeitsstellen mit zusätzlichem Unterdruck bleibt der Spinnunterdruck in der
Saugluftanlage auf einem Mindest-Spinnunterdruck p
min.
[0050] Wenn zum Beispiel zum Zeitpunkt C das Wiederanspinnen der Anzahl Z
1 von Arbeitsstellen abgeschlossen ist, wird die Maximaldrehzahl d
max des Antriebsmotors des Saugluftaggregates wieder auf die Drehzahl d
ist zurückgenommen, was zum Zeitpunkt D geschehen ist. Das Niveau des Spinnunterdruckes
in der Saugluftanlage bleibt dabei auf einem Mindest-Spinnunterdruck Pmin.
[0051] Mit E ist der Zeitpunkt dargestellt, zu dem es zu einer größeren Betriebsstörung
kommt. Das heißt, zum Zeitpunkt E schaltet sich die Rotorspinnmaschine, beispielsweise
aufgrund einer Störung in den Stromversorgungseinrichtungen, ab und läuft in den Stillstand
aus, was zum Zeitpunkt F geschehen ist. Zum Zeitpunkt F beträgt die Drehzahl des Antriebsmotors
do und entsprechend beträgt der Spinnunterdruck in der Saugluftanlage p
0.
[0052] Da ein solcher Maschinenstillstand an allen Arbeitsstellen der Textilmaschine zu
Spinnunterbrechungen führt, müssen nach Beendigung des Maschinenstillstandes alle
Arbeitsstellen der Rotorspinnmaschine wieder neu angesponnen werden.
[0053] Da bekanntlich die Maschinenlaufzeit einer Textilmaschine für den Gesamtwirkungsgrad
einer Maschine mitentscheidend ist, ist es vorteilhaft, wenn nach einem Maschinenstillstand
alle Arbeitsstellen einer betroffenen Textilmaschine möglichst schnell wieder in Betrieb
genommen werden. Um die Hochlaufzeit der Textilmaschine möglichst kurz zu halten,
sollten daher möglichst viele Arbeitsstellen gleichzeitig wieder angesponnen werden,
das heißt, gleichzeitig mit zusätzlichem Unterduck versorgt werden können.
[0054] Zu diesem Zweck stellt das Bedienpersonal an der Steuerung der Textilmaschine einen
Sub-Spinnunterdruck p
sub ein. Das heißt, beim Hochfahren der Offenend-Rotorspinnmaschine herrscht im Bereich
der Saugluftanlage der Textilmaschine temporär ein Sub-Spinnunterdruck p
sub, der unter dem während des regulären Spinnbetriebes der Rotorspinnmaschine üblichen
Mindest-Spinnunterdruck p
min. liegt.
[0055] Der Neustart der Rotorspinnmaschine erfolgt zum Zeitpunkt G. Da zum Zeitpunkt G sofort
eine Vielzahl von zusätzlichen Saugluftanforderungen von Arbeitsstellen vorliegen,
die nach dem Störfall alle sofort wieder anspinnen wollen, sorgt die Steuereinrichtung
der Textilmaschine sofort dafür, dass der Antriebsmotor des Saugluftaggregates auf
seine Maximaldrehzahl d
max. beschleunigt, die zum Zeitpunkt H erreicht wird. Das bedeutet, wenn kein zusätzlicher
Unterdruckbedarf durch Arbeitsstellen, die anspinnen wollen, vorläge, würde in der
Saugluftanlage der Textilmaschine jetzt, wie durch die gestrichelte Kurve 1' angedeutet,
ein Maximal-Spinnunterdruck p
max. herrschen. Allerdings wurde in der Steuereinrichtung der Textilmaschine gleichzeitig
aus der Differenz zwischen dem eingestellten Sub-Spinnunterdruck p
sub und dem Maximal-Spinnunterdruck p
max. sowie dem jeweiligen zusätzlichen Unterdruckverbrauch einer einzelnen Arbeitsstelle
die Anzahl Z
2 von Arbeitsstellen berechnet, die während des Hochlaufes der Textilmaschine gleichzeitig
mit zusätzlicher Saugluft versorgt werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass
der Unterdruck in der Saugluftanlage der Textilmaschine unter den vorgegebenen Sub-Spinnunterdruck
p
sub sinkt.
[0056] Vom Zeitpunkt H an wird fortlaufend jeweils eine maximal mögliche Anzahl Z
2 von Arbeitsstellen gleichzeitig mit zusätzlicher Saugluft versorgt, wobei, wie vorstehend
erläutert, sichergestellt wird, dass der Unterdruck in der Saugluftanlage nicht unter
das Sub-Spinnunterdruckniveau p
sub absinkt. Nach einer bestimmten Zeit, die durch den Zeitpunkt I gekennzeichnet ist,
sind alle Arbeitsstellen der Textilmaschine wieder neu angesponnen, das heißt, es
liegt kein zusätzlicher Unterdruckbedarf durch Arbeitsstellen mehr vor. Das heißt,
zum Zeitpunkt I ist eine Situation gegeben, in der das Saugluftangebot des Saugluftaggregates
aufgrund des mit Maximaldrehzahl d
max. rotierenden Antriebsmotor die Saugluftnachfrage übersteigt. Zum Zeitpunkt I wird
daher begonnen, die Drehzahl d
max. des Antriebsmotors des Saugluftaggregates zurückzunehmen, die dann zum Zeitpunkt
K wieder das Drehzahlniveau d
ist aufweist. Gleichzeitig wird durch die Steuerung der Textilmaschine der in der Saugluftanlage
der Textilmaschine eingestellte Spinnunterdruck korrigiert. Das heißt, der temporär
beim Hochfahren der Offenend-Rotorspinnmaschine eingestellte Sub-Spinnunterdruck p
sub wird wieder auf den während des regulären Spinnbetriebes der Rotorspinnmaschine üblichen
Mindest-Spinnunterdruck p
min. angehoben.
Bezugszeichenliste
[0057]
- Kurve 1
- Verlauf des Unterdruckniveaus in der Saugluftanlage
- Kurve 1'
- Verlauf des Unterdruckniveaus bei pmax ohne zusätzliche Druckluftverbraucher
- Kurve 2
- Verlauf der Motordrehzahl des Saugluftaggregates
- A
- Zeitpunkt
- B
- Zeitpunkt
- C
- Zeitpunkt
- D
- Zeitpunkt
- E
- Zeitpunkt
- F
- Zeitpunkt
- G
- Zeitpunkt
- H
- Zeitpunkt
- I
- Zeitpunkt
- K
- Zeitpunkt
- p0
- Unterdruck bei stillstehendem Saugluftaggregat
- psub
- Sub-Spinnunterdruck
- pmin
- Mindest-Spinnunterdruck
- pmax
- Maximal-Spinnunterdruck
- d0
- Drehzahl des Motors bei stillstehendem Saugluftaggregat
- dist
- Ist- Drehzahl des Motors
- dmax
- Maximal- Drehzahl des Motors
- Z1
- Anzahl der zusätzlichen Arbeitsstellen bei pmin
- Z2
- Anzahl der zusätzlichen Arbeitsstellen bei psub
1. Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine mit mehreren gleichartigen Arbeitsstellen,
die jeweils einen Grundbedarf an Unterdruck für den regulären Produktionsbetrieb und
zusätzlichen Unterdruckbedarf nach einer Produktionsunterbrechung an der Arbeitsstelle
haben, und mit einer Saugluftanlage mit einer begrenzten Saugleistung zur Bereitstellung
des Unterdrucks an den Arbeitsstellen,
wobei ein Mindest-Unterdruck (pmin) vorgegebenen wird und
wobei die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen
so begrenzt wird, dass der Mindest-Unterdruck (pmin) nicht unterstritten wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sub-Unterdruck (psub) vorgegeben wird, der unter dem Mindest-Unterdruck (Pmin) liegt und
dass bei einem vorgegebenen Ereignis temporär die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem
Unterdruck versorgten Arbeitsstellen so begrenzt wird, dass der Sub-Unterdruck (psub) nicht unterstritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ereignis der Hochlauf der Textilmaschine nach einem Maschinenstillstand ist,
bei dem alle Arbeitsstellen einen zusätzlichen Unterdruckbedarf haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ereignis der Hochlauf einer Gruppe von Arbeitsstellen ist, die gleichzeitig einen
zusätzlichen Unterdruckbedarf haben.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem vorgegebenen Ereignis durch die temporäre Absenkung des Spinnunterdruckes
die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren Arbeitsstellen
von einer ersten Anzahl (Z1) auf eine zweite Anzahl (Z2) erhöht wird.
5. Textilmaschine mit mehreren gleichartigen Arbeitsstellen, die jeweils einen Grundbedarf
an Unterdruck für den regulären Produktionsbetrieb und zusätzlichen Unterdruckbedarf
nach einer Produktionsunterbrechung an der Arbeitsstelle haben, und mit einer Saugluftanlage
mit einer begrenzten Saugleistung zur Bereitstellung des Unterdrucks an den Arbeitsstellen,
wobei eine Steuereinrichtung vorhanden ist, der ein Mindest-Unterdruck (pmin) vorgebbar ist und die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Anzahl der gleichzeitig
mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen so zu begrenzen, dass der Mindest-Unterdruck
(pmin) nicht unterstritten wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuereinrichtung zusätzlich ein Sub-Unterdruck (psub) vorgebbar ist, der unter dem Mindest-Unterdruck (pmin) liegt und
dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, bei einem vorgegebenen Ereignis temporär
die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgten Arbeitsstellen
so zu begrenzen, dass der Sub-Unterdruck (psub) nicht unterstritten wird.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinrichtung der Hochlauf der Textilmaschine nach einem Maschinenstillstand,
bei dem alle Arbeitsstellen einen zusätzlichen Unterdruckbedarf haben, als Ereignis
hinterlegt ist.
7. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinrichtung der Hochlauf einer Gruppe von Arbeitsstellen ist, die gleichzeitig
einen zusätzlichen Unterdruckbedarf haben, als Ereignis hinterlegt ist.
8. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem der Steuereinrichtung vorgegebenen Ereignis durch die temporäre Absenkung
des Spinnunterdruckes die Anzahl der gleichzeitig mit zusätzlichem Unterdruck versorgbaren
Arbeitsstellen von einer ersten Anzahl (Z1) auf eine zweite Anzahl (Z2) erhöht wird.