[0001] Die Erfindung betrifft eine Mischarmatur mit elektronischer Steuerung und Sensorik
zur Benutzererkennung, mit Anschlüssen für Kalt- und Warmwasser und einem elektrisch
betätigten Magnetventil sowie einer manuell verstellbaren Mischeinrichtung als Mischventil
mit einer Mischerwelle oder als Thermostat. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren
zur Spülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung mittels einer Mischarmatur.
[0002] Bekanntermaßen kann es bei sanitären Installationen und Armaturen zu gesundheitsschädlichen
Verkeimungen des Wassers kommen, insbesondere, wenn über einen längeren Zeitpunkt
kein Wasser dem Leitungssystem entnommen wird, sog. Stagnationswasser. Neben der Möglichkeit,
eine Verkeimung des Wassers mittels chemischer oder thermischer Verfahren zu bekämpfen,
besteht auch die Möglichkeit, eine Verkeimung durch regelmäßiges Spülen des Leitungssystems
zu vermeiden.
[0003] Bei elektronischen Armaturen kann eine automatisierte regelmäßige Spülung automatisch
durch Ansteuerung der in den Armaturen vorgesehenen Ventile ausgelöst werden. Von
großer Bedeutung ist dabei, dass bei dem Spülvorgang sowohl die Kalt- als auch die
Warmwasserleitung durchgespült werden.
[0004] Aus der
DE 35 18 644 C2 und der
DE 37 18 039 C2 sind Armaturen bekannt, bei denen im Kalt- und Warmwasser-Zulauf je ein motorisch
angetriebenes Absperrventil vorgesehen ist. Die gewünschte Mischwassertemperatur wird
dabei mittels elektronischer Steuerung durch anteilige Öffnung der beiden Ventile
erreicht. Bei diesen elektronischen Armaturen kann eine automatisierte Spülung durch
getrennte Öffnung des Kalt- und Warmventils erfolgen. Nachteilig bei diesen Armaturen
ist es, dass die Anordnung der motorisch betätigten Ventile in der üblichen Baugröße
einer Waschtischarmatur nicht möglich ist.
[0005] Aus der
DE 2 821 692 A1 und der
DE 10 2011 008 804 B4 sind Armaturen bekannt bei denen im Kalt- und Warmwasser-Zulauf ein manuell betätigtes
Thermostatventil vorgesehen ist. In Durchflussrichtung hinter dem Thermostatventil
ist ein elektrisch betätigtes Absperrventil, z.B. ein Magnetventil, angeordnet. Bei
der aus der
DE 101 48 675 C1 bekannten Armatur, bei der im Kalt- und Warmwasser-Zulauf eine manuelle Mischeinrichtung,
z.B. eine Mischerwelle, vorgesehen ist, ist in Durchflussrichtung hinter der Mischeinrichtung
ein elektrisch betätigtes Absperrventil, z.B. ein Magnetventil, angeordnet. Bei den
genannten elektronischen Armaturen kann eine zuverlässige und insbesondere ausreichende
automatische Spülung der Kalt- und Warmwasserleitung wegen der Zufallsstellung der
Mischeinrichtung nicht sichergestellt werden.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mischarmatur
mit elektronischer Steuerung und manueller Mischeinrichtung zu schaffen, die eine
zuverlässige Spülung der Kalt- und Warmwasserleitung sicherstellt und deren Komponenten
auch in einer elektronischen Waschtischarmatur üblicher Baugröße angeordnet werden
können. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Antrieb vorgesehen
ist, der mit einer Verstellvorrichtung verbunden ist, welche mit dem Mischventil oder
dem Thermostaten verbunden ist.
[0007] Mit der Erfindung ist eine Mischarmatur mit elektronischer Steuerung und manueller
Mischeinrichtung geschaffen, die eine zuverlässige Spülung der Kalt- und Warmwasserleitung
sicherstellt und deren Komponenten auch in einer elektronischen Waschtischarmatur
üblicher Baugröße angeordnet werden können. Dies ist durch den Antrieb gewährleistet,
der über die Verstellvorrichtung eine Bewegung auf das Mischventil oder den Thermostaten
überträgt. Somit ist die Möglichkeit geschaffen, im Falle einer Hygienespülung das
Mischventil oder den Thermostaten von einer Zufallsstellung, die vom letzten Benutzer
gewählt wurde, in eine vorprogrammierte Stellung zu bewegen, um eine zuverlässige
Spülung der Kalt- und Warmwasserleitung zu gewährleisten.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist die Stellbewegung des Antriebs im stromlosen Zustand
frei beweglich. Durch diese Ausbildung ist gewährleistet, dass die Mischeinrichtung
der Mischarmatur bei normalem Betrieb vom jeweiligen Benutzer manuell uneingeschränkt
bedienbar ist. Lediglich im Falle einer Hygienespülung unterliegt die Mischeinrichtung
der zwangsweisen Bewegung unter dem Einfluss des Antriebs und der Verstellvorrichtung.
[0009] Die Aufgabe wird darüber hinaus durch ein Verfahren zur Spülung der Warm- und/oder
Kaltwasserleitung mittels einer Mischarmatur mit Anschlüssen für Kalt- und Warmwasser
und einem elektrisch betätigten Magnetventil sowie einer elektronischer Steuerung
und Sensorik zur Benutzererkennung und einer manuell verstellbaren Mischeinrichtung
als Mischventil oder als Thermostat, die bei Beginn einer automatischen Hygienespülung
mit Öffnen des Magnetventils das Mischventil oder das Thermostat mittels des Antriebs
in eine vorgegebene Öffnungsstellung des Kalt- und/oder Warmwasserzulaufs gebracht
wird.
[0010] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Seitenansicht einer Mischarmatur;
- Figur 2
- den Längsschnitt durch die in Figur 1 dargestellte Mischarmatur;
- Figur 3
- den Schnitt durch eine Mischeinrichtung;
- Figur 4
- die Ansicht einer Verstellvorrichtung;
- Figur 5
- die Draufsicht auf die in Figur 4 dargestellte Verstellvorrichtung;
- Figur 6
- den Schnitt durch die Mischeinrichtung ohne Mischerwelle und Mischwellenhebel;
- Figur 7
- die Draufsicht auf die in Figur 6 dargestellte Mischeinrichtung;
- Figur 8
- den Längsschnitt durch eine Mischerwelle;
- Figur 9
- die Draufsicht auf die in Figur 8 dargestellte Mischerwelle;
- Figur 10
- den Schnitt durch den Mischwellenhebel;
- Figur 11
- die Ansicht auf den in Figur 10 dargestellten Mischwellenhebel;
- Figur 12
- die Ansicht eines Antriebswellenhebels;
- Figur 13
- den Schnitt durch den in Figur 12 dargestellten Antriebswellenhebel;
- Figur 14
- die Ansicht eine Bügels.
[0011] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Mischarmatur 1 weist eine Mischeinrichtung in
Form eines Mischventils 3 auf, die über eine Verstellvorrichtung 7 einstellbar ist.
Sie ist mit einer Steuerung 20 und einem Magnetventil 23 versehen.
[0012] Im Ausführungsbeispiel ist die Mischarmatur 1 auf einem Waschtisch 9 angeordnet.
Hierzu weist die Armatur 1 einen Gewindestift 16 auf, der durch ein Hahnloch 90 im
Waschtisch 9 ragt. Auf der der Mischarmatur 1 abgewandten Seite ist an dem Waschtisch
9 eine Spannscheibe 91 positioniert, die von dem Gewindestift 16 durchsetzt ist und
die mit einer Mutter 92 an dem Waschtisch 9 verspannt ist. Zwischen der Mischarmatur
1 und dem Waschtisch 9 ist eine Dichtung 93 vorgesehen. Die Armatur 1 ist an ein Kaltwasseranschlussrohr
17 und ein Warmwasseranschlussrohr 18 angeschlossen, mit denen die Mischarmatur 1
mit dem Leitungssystem des jeweiligen Gebäudes verbunden ist.
[0013] Die Mischarmatur 1 besteht aus einem Armaturengehäuse 10, in dem ein Innenraum 11
ausgebildet ist. In dem Innenraum 11 sind das Mischventil 3, die Verstellvorrichtung
7, die Steuerung 20 und das Magnetventil 23 angeordnet. Auf der dem Waschtisch 9 abgewandten
Seite ist in der Mischarmatur 1 eine Anschlussbohrung 12 ausgebildet, die mit einem
Ablaufkanal 13 in Verbindung steht, welcher in dem mit einem Strahlregler 14 versehenen
Auslauf der Mischarmatur 1 endet. An dem dem Waschtisch 9 zugewandten Ende ist in
dem Armaturengehäuse 10 ein Sockel 15 verbaut, über den die Mischarmatur 1 mit dem
Waschtisch 9 in Kontakt steht. Auf der Seite, in die sich der Auslauf erstreckt, ist
in dem Armaturengehäuse 10 ein Infrarotfenster 19 angeordnet, hinter dem die Steuerung
20 positioniert ist.
[0014] Das Magnetventil 23 steht mit einer Ventilspule 24 in Verbindung, die zur Betätigung
des Magnetventils 23 dient. Darüber hinaus ist ein Antrieb 25 zur Betätigung des Mischventils
3 in dem Gehäuse 10 vorgesehen. Der Antrieb 25 ist vorzugsweise ein Motor, welcher
ein Servomotor oder auch ein Schrittmotor sein kann. Im stromlosen Zustand, also dem
Ruhezustand, ist die Stellbewegung des Antriebs 25 frei beweglich.
[0015] Die gesamten im Gehäuse 10 vorgesehenen Bauteile sind an einem Halter 26 befestigt.
Zudem sind Distanzhülsen 27 zum Aufbau des Mischventils 3 vorgesehen welche mit Schrauben
28 korrespondieren. Die Verbindung des Kaltwasseranschlussrohrs 17 und des Warmwasseranschlussrohrs
18 mit der Anschlussbohrung 12 erfolgt unter Zwischenschaltung der Mischvorrichtung
über ein Anschlussrohr 21, welches mit einer Dichtung 22 gegen die Anschlussbohrung
12 abgedichtet ist. Die manuelle Temperatureinstellung der Mischarmatur 1 erfolgt
über eine Handhabe 29, die außen an dem Armaturengehäuse 10 angeordnet ist.
[0016] Die Mischeinrichtung in Form des Mischventils 3 ist von einem Gehäuse gebildet, wie
es beispielhaft in Figur 6 dargestellt ist. In das Gehäuse ist in montiertem Zustand
eine Mischerwelle 49 eingesetzt. Das Gehäuse des Mischventils 3 weist einen Eintrittsstutzen
30 auf, der mit einer Anschlussbohrung 31 für Kaltwasser und einer Anschlussbohrung
33 für Warmwasser versehen ist. Die Anschlussbohrung 31 mündet in einem Zulauf 32;
die Anschlussbohrung 33 mündet in einem Zulauf 34. Die Zuläufe 32 und 34 verbinden
die Anschlussbohrungen 31 und 33 mit einer Aufnahmebohrung 40 für die Mischerwelle
49.
[0017] Auf der dem Eintrittsstutzen 30 abgewandten Seite ist an dem Gehäuse des Mischventils
3 ein Austrittsstutzen 35 ausgebildet, welcher mit einer Anschlussbohrung 36 für das
austretende Mischwasser versehen ist. Der Boden der Anschlussbohrung 36 ist gebildet
von einem Durchgangskanal 37, welche in Verbindung mit einem Auslauf 38 für das Mischwasser
mündet, welcher wiederum mit der Aufnahmebohrung 40 für die Mischerwelle 49 in Verbindung
steht. Der Austrittsstutzen 35 ist zudem mit Bohrungen 39 für - nicht dargestellte
- Sicherungsstifte versehen.
[0018] Die Aufnahmebohrung 40 für die Mischerwelle 49 ist an ihrem einen Ende mit einer
Eintrittsbohrung 41 für die Mischerwelle 49 versehen, welche Bohrungen 42 für Sicherungsstifte
48 aufweist. Radial zur Aufnahmebohrung 40 ist in die Wandung der Eintrittsbohrung
41 eine Gewindebohrung 43 zur Aufnahme einer Anschlagschraube 62 eingebracht. Außen
ist die Gewindebohrung 43 von einem Absatz 44 umgeben. An dem Umfang des Gehäuses
des Michventils 3 sind im Ausführungsbeispiel drei Befestigungslaschen 45 ausgebildet,
die jeweils mit einer Bohrung 46 versehen sind und mit denen das Mischventil 3 in
dem Armaturengehäuse 10 befestigbar ist.
[0019] Die Mischerwelle 49 weist an ihrem einen Ende einen Sockel 50 auf, in dem eine Nut
56 zur Aufnahme des Mischerwellenhebels 70 ausgebildet ist. In den Boden der Nut 56
ist eine Gewindebohrung 57 eingebracht. Außen ist in den Sockel 50 eine Nut 58 eingebracht,
die sich bereichsweise über den Umfang des Sockels 50 erstreckt und die zur Anschlagbegrenzung
für die Mischerwelle 49 dient. Benachbart zu der Nut 58 befindet sich in der Mischerwelle
49 eine Ringnut 59, die eine axiale Sicherung für die Mischerwelle bildet. Zu dieser
Ringnut 59 benachbart ist eine weitere Ringnut 60 ausgebildet, die zur Aufnahme einer
Dichtung 47 dient. Darüber hinaus sind im Ausführungsbeispiel zwei weitere Ringnuten
60 ebenfalls zur Aufnahme von Dichtungen 47 vorgesehen, mit denen die Mischerwelle
49 gegen die Aufnahmebohrung 40 des Mischventils 3 abgedichtet ist.
[0020] Die Mischerwelle 49 ist mit einer Mischkammer 54 versehen, die auf ihrem Umfang versetzt
zueinander mit einer Eintrittsbohrung 51 für Kaltwasser, einer Eintrittsbohrung 52
für Warmwasser sowie einem Mischwasseraustrittskanal 53 versehen ist. Die Mischkammer
54 endet in einer Sacklochbohrung 55.
[0021] Die Verstellvorrichtung 7 besteht im Wesentlichen aus dem Mischerwellenhebel 70 und
einem Antriebswellenhebel 77, welche über einen Bügel 82 miteinander verbunden sind.
Der Mischerwellenhebel 70 umfasst einen Sockel 71, der eine Anschlussbohrung 74 hat,
die in eine im Durchmesser kleinere Durchgangsbohrung 75 übergeht. Auf seiner in montiertem
Zustand der Mischerwelle 49 zugewandten Seite ist der Mischerwellenhebel 70 mit einem
Absatz 72 versehen, der mit der Nut 56 der Mischerwelle 49 korrespondiert. Hierzu
ist der Absatz 72 mit einer Abflachung 73 versehen. Zur Montage des Mischerwellenhebels
70 an der Mischerwelle 49 dient eine Schraube 61, die in die Gewindebohrung 57 der
Mischerwelle 49 einschraubbar ist. An seinem dem Sockel 71 abgewandten Ende ist der
Mischerwellenhebel 70 mit einer Bohrung 76 zur Befestigung des Bügels 82 versehen.
[0022] Der Antriebswellen Hebel 77 weist einen Sockel 78 auf, der von einer Durchgangsbohrung
79 durchsetzt ist. Radial in die Durchgangsbohrung 79 ragt eine Gewindebohrung 80,
die zur Aufnahme einer Sicherungsschraube dient. An dem dem Sockel 78 abgewandten
Ende ist in dem Antriebswellenhebel 77 eine Bohrung 81 zur Befestigung des Bügels
82 vorgesehen.
[0023] Der Bügel 82 hat eine U-förmige Ausbildung. Hierdurch sind zwei parallel zueinander
ausgerichtete Stifte 83 hervorgerufen, welche jeweils mit einer Ringnut 84 versehen
sind. Die Ringnuten 84 nehmen in montiertem Zustand Sicherungsscheiben 85 zur zuverlässigen
Befestigung des Bügels 82 auf.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Mischarmatur besteht im Gegensatz zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Mischarmaturen mit manueller Verstellung der Temperaturmischeinrichtung
die Möglichkeit, eine automatische Hygienespülung vorzunehmen. Dies ist dadurch gewährleistet,
dass bei Beginn einer automatischen Hygienespülung beim Öffnen des Magnetventils 23
das Mischventil 3 mit Hilfe des Antriebs 25 in eine Öffnungsstellung bewegt werden
kann, die von der zufälligen Einstellung der Temperatur durch den letzten Benutzer
abweichen kann. Dies ist dadurch gewährleistet, dass der Antrieb 25 mit der Verstellvorrichtung
7 in Verbindung steht, welche die Mischerwelle in die vorgegebene Stellung für eine
Hygienespülung verstellt. Je nach Programmierung kann dies eine Mischstellung aus
kaltem und warmem Wasser sein, um mit nur einer Spülung zu gewährleisten, dass sowohl
der Kaltwasserstrang als auch der Warmwasserstand durchspült wird. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, dass zunächst eine Kaltwassereinstellung gewählt wird und nach
einer ausreichenden Zeit die Warmwasserstellung eingenommen wird oder umgekehrt. Wichtig
ist bekanntermaßen, dass beide Stränge gespült werden. Zur Durchführung der Spülung
wird das Magnetventil 23 geöffnet, um den Eintritt von Wasser in die erfindungsgemäße
Mischarmatur zu ermöglichen. Nach Ablauf der voreingestellten Spülzeit wird das Magnetventil
23 geschlossen. Es kann vorgesehen sein, dass das Mischventil nach der vorgegebenen
Spülzeit in eine vorprogrammierte Stellung fährt. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass das Mischventil in der letzten Spülposition verbleibt. Selbstverständlich
besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Programmierung unterschiedliche Spülzeiten
in Abhängigkeit von den jeweiligen Öffnungsstellungen vorzugeben.
[0025] In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht auch die Möglichkeit, die Verstellvorrichtung
7 anstelle eines Bügels durch Stirn- oder Kegelzahnräder zu realisieren. Auch die
Verwendung eines Riemenantriebs ist hier grundsätzlich möglich. Anstelle des im Ausführungsbeispiel
gewählten Mischventils 3 mit einer Mischerwelle 49 kann auch ein Thermostat Anwendung
finden.
[0026] Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, eine automatische Hygienespülung auch an
Armaturen vorzusehen, die mit einer manuellen Mischeinrichtung versehen sind. Gleichzeitig
bietet die erfindungsgemäße Mischarmatur die Möglichkeit, die verwendeten Komponenten
auch in einer elektronischen Waschtischarmatur üblicher Baugröße anzuordnen. Folglich
lässt sich die erfindungsgemäße Mischarmatur mit üblichen aus dem Sanitärbereich bekannten
Baugruppen kombinieren, ohne hier eine Veränderung an anderen Baugruppen vornehmen
zu müssen.
[0027] Zur Vermeidung von Verkeimung des in den Kalt- und Warmwasserleitungen anstehenden
Wassers ist die erfindungsgemäße Mischarmatur zur selbständigen Durchführung so genannter
Hygienespülungen in der Lage. Hierzu verfügt die Steuerung 20 über eine Zeitmesseinrichtung,
in der ein Zeitintervall einstellbar ist, nach welchen eine Zwangsspülung der erfindungsgemäßen
Mischarmatur erfolgen soll. Wird innerhalb des voreingestellten Zeitraums die Mischarmatur
nicht benutzt, erfolgt eine automatisierte Hygienespülung. Dies erfolgt durch ein
von der Steuerung 20 ausgesandtes Signal, welches an den Antrieb 25 gerichtet wird.
Der Antrieb 25 tritt infolge dieses Signals in Funktion, was zu einer Bewegung des
Antriebswellenhebels 77 führt, was über den Bügel 82 wiederum eine Bewegung des Mischerwellenhebels
70 zur Folge hat. Der Antrieb 25 ist so lange in Betrieb, bis die Mischerwelle 49
eine Öffnungsstellung erreicht hat, in der sowohl aus dem Heißwasser-Anschlussrohr
18 als auch aus dem Kaltwasser-Anschlussrohr 17 Wasser in die Mischarmatur 1 eintritt.
Vorzugsweise ist dies die Mittelstellung, also die Stellung, in der gleiche Mengen
kaltes und warmes Wasser durch die Armatur strömen. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass die Öffnungsstellung zunächst eine Kaltwasserspülung vorsieht und danach
eine Warmwasserspülung vorsieht, oder umgekehrt. Dadurch wird die Mischerwelle 49
in eine Mischwasserposition bewegt. Sodann wird das Magnetventil 23 angesteuert und
der Zulauf der Mischarmatur 1 freigegeben, so dass Wasser in die Armatur eintreten
kann.
[0028] In jedem Fall werden durch die erfindungsgemäße Gestaltung sowohl die Kaltwasserleitung
als auch die Heißwasserleitung gespült, wodurch eine Verkeimung des in den Leitungen
anstehenden Wassers vermieden ist. Nach Ablauf einer in der Steuerung 20 vorprogrammierten
Spülzeit, in der das Wasser durch die Mischarmatur fließt, sendet die Steuerung 20
erneut ein Signal aus, die das Magnetventil 23 dazu veranlasst, zu schließen. Es tritt
dann kein Wasser mehr in die Armatur ein und aus. Die Programmierung der Steuerung
20 kann vorsehen, dass das Mischventil 3 oder das Thermostat nach Schließen des Magnetventils
23 mittels des Antriebs 25 in eine vorgegebene Öffnungsstellung des Kalt- und/oder
Warmwasserzulaufs gebracht wird. Unabhängig davon erfolgt der nächste Spülvorgang
entweder, wenn ein Benutzer die Mischarmatur in Funktion setzt oder der voreingestellte
Zeitraum der Nichtbenutzung erneut überschritten wird und somit erneut eine zwangsweise
Hygienespülung, wie sie vorstehend beschrieben ist, durchgeführt wird.
[0029] Mit der Erfindung ist eine Mischarmatur geschaffen, die eine zwangsweise Spülung
der Mischarmatur zur Vermeidung von Stagnationswasser trotz manueller Temperatureinstellung
ermöglicht und dies gleichzeitig in einem Gehäuse, welches die Abmessungen üblicher
Mischarmaturen hat, realisiert. Eine solche Lösung ist aus dem Stand der Technik nicht
bekannt.
1. Mischarmatur mit elektronischer Steuerung (20) und Sensorik zur Benutzererkennung,
mit Anschlüssen für Kalt- und Warmwasser und einem elektrisch betätigten Magnetventil
(23) sowie einer manuell verstellbaren Mischeinrichtung als Mischventil (3) mit einer
Mischerwelle (49) oder als Thermostat, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb (25) vorgesehen ist, der mit einer Verstellvorrichtung (7) verbunden
ist, welche mit dem Mischventil (3) oder dem Thermostaten verbunden ist.
2. Mischarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (25) elektrisch betrieben ist.
3. Mischarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (25) ein Motor ist.
4. Mischarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (25) ein Servomotor ist.
5. Mischarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (25) ein Schrittmotor ist.
6. Mischarmatur nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (25) in einem Innenraum (11) des Armaturengehäuses (10) angeordnet ist.
7. Mischarmatur nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbewegung des Antriebs (25) im stromlosen Zustand frei beweglich ist.
8. Mischarmatur nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (3) oder das Thermostat über einen Bügel (83) miteinander verbunden
sind.
9. Mischarmatur nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (3) oder das Thermostat mittels Stirn- oder Kegelzahnrädern miteinander
verbunden sind.
10. Mischarmatur nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (3) oder das Thermostat mittels Riemenantrieb miteinander verbunden
sind.
11. Verfahren zur Spülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung mittels einer Mischarmatur
mit Anschlüssen für Kalt- und Warmwasser und einem elektrisch betätigten Magnetventil
(23) sowie einer elektronischer Steuerung (20) und Sensorik zur Benutzererkennung
und einer manuell verstellbaren Mischeinrichtung als Mischventil (3) oder als Thermostat,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Beginn einer automatischen Hygienespülung mit Öffnen des Magnetventils (23) das
Mischventil (3) oder das Thermostat mittels des Antriebs (25) in eine vorgegebene
Öffnungsstellung des Kalt- und/oder Warmwasserzulaufs gebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsstellung eine Mittelstellung ist, bei der gleichzeitig die Warm- und
Kaltwasserleitung gespült wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsstellung eine Stellung ist, in der die Warm- und Kaltwasserleitung. nacheinander
gespült wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf der vorprogrammierten Spülzeit das Magnetventil (23) geschlossen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche Anspruch 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülzeiten in Abhängigkeit der jeweiligen Öffnungsstellung vorprogrammiert werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche Anspruch 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischventil (3) oder das Thermostat nach Schließen des Magnetventils (23) mittels
des Antriebs (25) in eine vorgegebene Öffnungsstellung des Kalt- und/oder Warmwasserzulaufs
gebracht wird.