[0001] Die Erfindung betrifft eine Rührwerksmühle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die Erfindung nimmt Bezug auf die europäische Patentschrift
EP 1 992 412 A1. Aus dieser ist eine derartige Rührwerksmühle bekannt. Rührwerksmühlen werden verwendet,
um Suspensionen, also Feststoffe in Flüssigkeiten, zu dispergieren. Dies findet beispielsweise
in der Herstellung von Klebstoffen, Druckfarben, Kosmetik oder Pharmaka Anwendung.
Hierfür wird das Mahlgut in einen Mahlraum der Rührwerksmühle geführt, der zwischen
der Außenwand eines Rotors und einer Behälterwand ausgebildet ist, und gemeinsam mit
Mahlhilfskörpern, wie beispielsweise Keramikkugeln, die im Folgenden auch als Mahlkörper
bezeichnet werden, und mit Hilfe von Werkzeugen zerkleinert. Durch die Rührbewegung
werden Agglomerate verteilt und Kristallstrukturen zerkleinert. Dabei kann die ursprüngliche
Partikelgröße von 100-500 µm auf kleiner 3 µm verringert werden.
[0003] Werkzeuge zur Zerkleinerung des Produkts sind einerseits am drehbar gelagerten Rotor
(auch Rotorstifte genannt) und weiterhin auch an der Behälterwand (auch Statorstifte
genannt) fixiert. Sie sind üblicherweise derart zueinander versetzt angeordnet, dass
die Reihen der Rotorstifte bei einer Drehbewegung des Rotors zwischen den Reihen der
Statorstifte durchtreten können. Die Suspension wird über einen Zufuhrkanal in den
Mahlraum der Rührwerksmühle geführt und die Feststoffe werden dort mit Hilfe der Mahlkörper
und der Werkzeuge verteilt bzw. zerkleinert. Das fertige Produkt wird dann über einen
Mahlgut-Abführ-Kanal durch eine Mahlkörpertrenneinrichtung, insbesondere in Form eines
Schutz-Siebs, zu einer Ablaufleitung gelenkt.
[0004] Im Betrieb kommt es vor, dass sich eine mit Mahlkörper und Produkt gefüllte Rührwerksmühle
nicht mehr starten lässt. Grund hierfür ist die kompakte Mahlkörper-Produkt-Schüttung
in Verbindung mit den Rotor- und Statorstiften, die zum Blockieren führen kann. Dadurch
wird eine höhere Leistung zum Anfahren benötigt. Weiterhin können starke Vibrationen
im Betrieb auftreten und es kommt zu einer schnelleren Abnutzung der Werkzeuge. Im
Stand der Technik sind die Rotor- und Statorstifte gleichmäßig verteilt. Die Anzahl
der Statorstifte kann in Umfangsrichtung dabei gleich der Anzahl der Rotorstifte oder
halb so groß sein. Beispielsweise sind Mühlen bekannt, die am Rotor 12 Reihen mit
14 in Richtung der Rotorachse angeordneten Stiften und am Stator 12 Reihen mit 13
Stiften aufweisen.
[0005] Zu beachten ist weiterhin, dass die Stifte so angeordnet sind, dass sie auch axial
nicht aufeinandertreffen. Da beispielsweise beim Wechseln der Mahlkörper der Rotor
in axialer Richtung herausgefahren wird, könnten die Stifte andernfalls bei diesem
Vorgang beschädigt werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Blockieren der Rührwerksmühle beim
Anfahren oder Stoppen zu unterbinden. Dadurch wird auch die benötigte Leistung beim
Anfahren verringert und es treten weniger Vibrationen im Betrieb auf.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass durch eine unregelmäßige Verteilung
der Werkzeuge bzw. Rotor- und/oder Statorstifte oder Veränderung der Anzahl nicht
gleichzeitig alle Werkzeuge bzw. Stifte aufeinander treffen und somit wirksam ein
Blockieren unterbunden werden kann.
[0008] Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Rührwerksmühle mit folgenden Merkmalen gelöst.
Die Rührwerksmühle weist einem Mahlbehälter und einen Mahlraum auf, der von einer
Behälterwand begrenzt ist und ein um die Mittel-Längs-Achse drehbares Rührwerk mit
einem rotationssymmetrischen Rotor. Der Mahlraum ist zumindest teilweise mit Mahlhilfskörpern
befüllbar. Am Rotor sind in Umfangsrichtung und in Richtung der Mittel-Längs-Achse
erste Werkzeuge angebracht, die sich in Richtung der Behälterwand erstrecken und an
der Behälterwand sind in Umfangsrichtung und in Richtung der Mittel-Längs-Achse zweite
Werkzeuge angebracht, die sich in Richtung des Rotors erstrecken. Die ersten Werkzeuge
sind in Richtung der Mittel-Längs-Achse so angebracht, dass sie bei einer Drehbewegung
des Rotors zwischen den Reihen von zweiten Werkzeugen hindurchtreten können.
[0009] Durch die Erfindung soll erreicht werden, dass nicht alle Werkzeuge derjenigen Reihe
in Umfangsrichtung, die weniger Werkzeuge aufweist, bei der Drehung gleichzeitig zwischen
benachbarten Werkzeugen der entsprechenden gegenüberliegenden Reihe hindurch treten.
[0010] Insbesondere sollen, ist die Anzahl der zweiten Werkzeuge einer in Umfangsrichtung
angeordneten Reihe kleiner oder gleich der Anzahl der ersten Werkzeuge der entsprechenden
Reihe, erfindungsgemäß nicht gleichzeitig alle zweiten Werkzeuge der in Richtung der
Mittel-Längs-Achse angeordneten und/oder in Umfangsrichtung an der Behälterwand angeordneten
Reihen bei einer Drehbewegung des Rotors auf erste Werkzeuge der entsprechenden an
dem Rotor angeordneten Reihen treffen. Entsprechend sollen umgekehrt, wenn die Anzahl
der ersten Werkzeuge einer in Umfangsrichtung angeordneten Reihe kleiner ist als die
Anzahl der zweiten Werkzeuge der entsprechenden Reihe, nicht gleichzeitig alle ersten
Werkzeuge der in Richtung der Mittel-Längs-Achse und/oder in Umfangsrichtung am Rotor
angeordneten Reihen bei einer Drehbewegung des Rotors auf zweite Werkzeuge der entsprechenden
an der Behälterwand angeordneten Reihen treffen.
[0011] Um dies zu erreichen, können die am Rotor angebrachten ersten Werkzeuge und/oder
die an der Behälterwand angebrachten zweiten Werkzeuge in Umfangsrichtung in unterschiedlichen
Winkeln zueinander versetzt sein, wobei die Winkel in der Ebene senkrecht zur Mittel-Längs-Achse
gemessen werden. Sind die ersten Werkzeuge in unterschiedlichen Winkeln zueinander
versetzt, können die zweiten Werkzeuge in Umfangsrichtung gleichmäßig, in gleichen
Winkeln beabstandet, angeordnet sein und umgekehrt.
[0012] Die an der Behälterwand angebrachten zweiten Werkzeuge können beispielsweise in Umfangsrichtung
in Winkeln von 55°, 70°, 55°, 55°, 70°, 55° zueinander versetzt sein. In diesem Fall
können die Winkel zwischen den ersten Werkzeugen in Umfangsrichtung jeweils den gleichen
Winkel betragen, insbesondere 30° oder 60°.
[0013] Die Anzahl der am Rotor angebrachten ersten Werkzeuge und die Anzahl der an der Behälterwand
angebrachten zweiten Werkzeuge können insbesondere je Reihe in Umfangsrichtung kein
Vielfaches voneinander sein.
[0014] Ferner können die am Rotor bzw. die an der Behälterwand angebrachten Werkzeuge in
einer Reihe in Richtung der Mittel-Längs-Achse die Form eines J bilden. Somit treten
bei der Drehung des Rotors die Werkzeuge dieser in Richtung der Mittel-Längs-Achse
angeordneten Reihe nicht gleichzeitig, sondern hintereinander zwischen benachbarten
Werkzeugen der gegenüberliegenden Reihe hindurch. Um dieses Ergebnis zu erreichen,
können alternativ die am Rotor bzw. die an der Behälterwand in einer Reihe in Richtung
der Mittel-Längs-Achse angebrachten Werkzeuge die Form eines C oder eines S bilden.
[0015] Die Mahlhilfskörper sind bevorzugt Keramikkügelchen, die typischerweise einen Durchmesser
kleiner als 1,25 mm, bevorzugt 0,02 mm bis 0,8 mm aufweisen. Die Mahlhilfskörper können
auch als Hartmetallkügelchen, Stahlkügelchen oder Glasperlen ausgeführt sein. Weiterhin
können auch Steine oder Sand als Mahlhilfskörper verwendet werden.
[0016] Durch die Erfindung wird ferner ein Rotor für eine Rührwerksmühle bereitgestellt,
wobei der Rotor als Ersatzteil für eine bestehende Mühle angeboten werden kann. Der
erfindungsgemäße Rotor weist asymmetrisch angeordnete Werkzeuge auf, wobei beispielsweise
mindestens eine Reihe der Werkzeuge nicht parallel zur Richtung der Mittel-Längs-Achse
ist, oder in die Werkzeuge in Form eines C, eines J, oder eines S angeordnet sind.
[0017] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt einer Rührwerksmühle als vertikalen Längsschnitt nach dem Stand der
Technik
- Fig. 2:
- eine Verteilung der Werkzeuge nach einem ersten Ausführungsbeispiel
- Fig. 3:
- eine alternative Verteilung der Werkzeuge nach dem ersten Ausführungsbeispiel
- Fig. 4:
- eine Verteilung der Werkzeuge nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
- Fig. 5:
- eine Verteilung der Werkzeuge nach einem dritten Ausführungsbeispiel als Reihendarstellung
der Werkzeuge in Richtung der Mittel-Längs-Achse
- Fig. 6:
- eine alternative Verteilung der Werkzeuge nach dem dritten Ausführungsbeispiel als
Reihendarstellung der Werkzeuge in Richtung der Mittel-Längs-Achse
- Fig. 7:
- einen Schnitt durch Rotor und Stator nach dem dritten Ausführungsbeispiel
[0018] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Rührwerksmühle nach dem Stand der Technik. Die
in Fig. 1 dargestellte Rührwerksmühle weist in üblicher Weise einen Mahlbehälter 2
mit einem innenliegenden Mahlraum 8 auf. Der Mahlraum 8 ist zumindest teilweise mit
Mahlkörpern 43 mit einem Durchmesser c gefüllt. Der Durchmesser der Mahlkörper ist
in der Regel kleiner als 1.25 mm und beträgt typischerweise 0,02 mm ≤ c ≤ 0.8 mm.
Die Rührwerksmühle weist weiterhin einen Innen-Stator 22 und einen um eine Mittel-Längs-Achse
19 drehbaren Rotor 35 auf. Am Rotor 35 sind erste Werkzeuge 38 angebracht, die in
den Mahlraum 8 hineinragen. An der Behälterwand 9 bzw. am Stator sind zweite Werkzeuge
74 angebracht, die in den Mahlraum 8 hineinragen. Die ersten Werkzeuge 38 und die
zweiten Werkzeuge 74 sind dabei einerseits in Richtung der Mittel-Längs-Achse 19 in
Reihen angeordnet und andererseits in Umfangsrichtung in Reihen angeordnet. Die Umfangsrichtung
kann auch als Ebene senkrecht zur Mittel-Längs-Achse 19 betrachtet werden. Betrachtet
man eine Abwicklung der Außenwand des Rotors 35 bzw. der Behälterwand 9, liegen im
Stand der Technik die Reihen von ersten Werkzeugen 38 bzw. zweiten Werkzeugen 74 auf
senkrecht zueinander angeordneten Linien.
[0019] Die ersten Werkzeuge 38 und zweiten Werkzeuge 74 sind dabei in Richtung der Mittel-Längs-Achse
19 so zueinander versetzt angeordnet, dass die ersten Werkzeuge 38 bei einer Drehbewegung
des Rotors 35 um die Mittel-Längs-Achse 19 zwischen den Reihen aus zweiten Werkzeugen
74 durchtreten können. Die ersten Werkzeuge 38 und zweiten Werkzeuge 74 sind bevorzugt
in Form von Stiften ausgeführt, insbesondere als runde oder auch zylindrische Stifte,
die optional Noppen ausweisen oder in anderer Weise profiliert sind. Die Werkzeuge
38, 74 können aber auch in jeder beliebigen anderen Form, wie besipielsweise als Nocken
oder Rauten, ausgeführt werden. Das verarbeitete Mahlgut wird durch einen Spalt zwischen
Rotor 35 und Innen-Stator 22 zu einem Schutz-Sieb 30, das Mahlkörper 43 abhält, geführt
und fließt über eine Ablaufleitung 31 ab.
[0020] Fig. 2 zeigt beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung als Schnitt
durch Rotor 35 und Behälterwand 9 sowie den davon eingeschlossenen Mahlraum 8 in der
Ebene senkrecht zur Mittel-Längs-Achse 19. Die ersten Werkzeuge 38 bzw. Rotorstifte
sind in Umfangsrichtung gleichmäßig in Winkeln von 30° verteilt und ragen in den Mahlraum
8 hinein. Die zweiten Werkzeuge 74 bzw. Statorstifte sind ungleichmäßig in Winkeln
von 55° - 70° - 55° - 55° - 70° - 55° zueinander angeordnet und ragen in den Mahlraum
8 hinein. Somit weist die Behälterwand 9 etwa halb so viele Werkzeuge 74 wie der Rotor
35 auf, aufgrund der asymmetrischen Verteilung treffen jedoch weniger Werkzeuge 38,
74 gleichzeitig aufeinander.Insbesondere treten nicht alle zweiten Werkzeuge einer
in Umfangsrichtung angeordneten Reihe gleichzeitig zwischen benachbarten ersten Werkzeugen
hindurch. Dadurch kann ein Blockieren der Rührwerksmühle wirksam unterbunden werden.
Für den Fachmann ist klar, dass auch eine andere Verteilung von Werkzeugen 38, 74
vorgenommen werden kann, ohne sich vom Kern der Erfindung zu entfernen.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Alternative des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung als
Schnitt durch Rotor 35 und Behälterwand 9 sowie den davon eingeschlossenen Mahlraum
8 in der Ebene senkrecht zur Mittel-Längs-Achse 19. Die zweiten Werkzeuge 74 bzw.
Statorstifte sind in Umfangsrichtung ungleichmäßig in Winkeln von 65° - 50° - 65°
- 65° - 50° - 65° zueinander angeordnet, während die ersten Werkzeuge 38 bzw. Rotorstifte
in Umfangsrichtung gleichmäßig in Winkeln von 30° zueinander versetzt sind.
[0022] Fig. 4 zeigt beispielhaft ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung als Schnitt
durch Rotor 35 und Behälterwand 9 sowie den davon eingeschlossenen Mahlraum 8 in der
Ebene senkrecht zur Mittel-Längs-Achse 19. Dabei wird die Anzahl der ersten Werkzeuge
38 und zweiten Werkzeuge 74 so gewählt, dass sie kein Vielfaches voneinander bilden.
In Fig. 4 sind am Rotor 35 zehn erste Werkzeuge 38 jeweils in einem Winkel von 36°
zueinander angebracht, während die Behälterwand 9 sechs zweite Werkzeuge 74, je im
Winkel von 60° zueinander, aufweist. Wie im vorherigen Ausführungsbeispiel führt dies
dazu, dass weniger Werkzeuge 38, 74 gleichzeitig aufeinander treffen und somit kann
ein Blockieren der Rührwerksmühle aufgrund der kompakten Schüttung von Mahlkörpern
und Mahlgut unterbunden werden. Für den Fachmann ist klar, dass die eben dargestellte
Ausführungsform nicht auf diese Verteilung der Werkzeuge beschränkt ist, sondern auch
andere Verteilungen zweckdienlich sein können ohne vom Inhalt der Erfindung abzuweichen.
[0023] Fig. 5 zeigt schematisch Ausschnitte von Rotor 35 und Behälterwand 9 entlang der
Mittel-Längs-Achse 19 mit je einer Reihe ersten Werkzeugen 38 und zweiten Werkzeugen
74.
[0024] In Fig. 5a ist eine Anordnung nach dem Stand der Technik dargestellt. Dabei ist die
Reihe von ersten Werkzeugen 38 in Umfangsrichtung je im gleichen Abstand zu der Reihe
von zweiten Werkzeugen 74 und parallel zur Mittel-Längs-Achse 19 angeordnet.
[0025] Fig. 5b zeigt eine der möglichen Ausführungsformen der Erfindung. Dabei sind die
ersten Werkzeuge 38 in Umfangsrichtung so versetzt, dass sie in Richtung der Mittel-Längs-Achse
19 die Form eines J bilden.
[0026] Fig. 5c zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform, bei der die ersten Werkzeuge
38 in Richtung der Mittel-Längs-Achse 19 die Form eines C bilden.
[0027] Fig. 5d zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform, bei der die ersten Werkzeuge
38 in Richtung der Mittel-Längs-Achse 19 die Form eines S bilden. Bei allen drei Ausführungsformen
wird erreicht, dass weniger Werkzeuge 38, 74 gleichzeitig aufeinander treffen und
so die Gefahr des Blockierens beim Anfahren reduziert wird.
[0028] Figuren 6a und 6b zeigen weitere Alternativen der dritten Ausführungsform, wobei
mindestens eine der Reihen von ersten Werkzeugen 38 oder zweiten Werkzeugen 74 nicht
parallel zur Mittel-Längs-Achse 19 ausgerichtet sind, wobei in Umfangrichtung je Reihe
der Abstand zwischen den Werkzeugen gleich ist.
[0029] Figuren 6c und 6d zeigen weitere mögliche Ausführungsformen, bei denen die zweiten
Werkzeuge 74 in axialer Richtung auf einer geknickten Linie angeordnet sind, wobei
kein Teil der Linie parallel zur Mittel-Längs-Achse 19 ist.
[0030] Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch Rotor 35 und Behälterwand 9, wobei die ersten Werkzeuge
38 und die zweiten Werkzeuge 74 gemäß der dritten Ausführungsform, entsprechend Fig.
6b, angeordnet sind.
[0031] Die soeben erläuterten Ausführungsformen lösen das oben geschilderte Problem und
die Rührwerksmühle neigt weniger zum Blockieren. Da die Werkzeuge 38, 74 nicht gleichmäßig
angeordnet sind und somit weniger Werkzeuge 38, 74 gleichzeitig ineinander greifen,
kann die Gefahr des Blockierens durch die kompakte Mahlkörper-Produkt-Schüttung verringert
werden. Dadurch kann das zum Anfahren benötigte Drehmoment reduziert werden, Vibrationen
werden verringert und die Abnutzung der Werkzeuge 38, 74 verlangsamt, wodurch das
Mahlgut effizienter und schneller verarbeitet werden kann. Weiterhin kann daher ein
kleinerer Motor eingesetzt werden, der platz- und energieeffizienter arbeiten kann.
[0032] Obwohl die zuvor geschilderten Ausführungsbeispiele und Figuren jeweils Rührwerksmühlen
mit einer vertikalen Mittel-Längs-Achse 19 zeigen, sind die geschilderten Ausführungen
auch ohne Weiteres in horizontaler Position einsetzbar oder in einer dazwischen liegenden
Position.
1. Rührwerksmühle zum Behandeln von fließfähigem Mahlgut,
- mit einem Mahlbehälter (2) und einer Behälterwand (9), und
- mit einem um eine Mittel-Längs-Achse (19) drehbaren Rührwerk (20) mit einem zylindrischen
Rotor (35), und
- einem Mahlraum (8), der von der Behälterwand (9) und dem Rotor (35) begrenzt wird,
- wobei der Mahlraum (8) zumindest teilweise mit Mahlhilfskörpern (43) befüllbar ist,
- wobei an dem Rotor (35) in Umfangsrichtung und in Richtung der Mittel-Längs-Achse
(19) Reihen von ersten Werkzeugen (38) angebracht sind, die sich in Richtung der Behälterwand
(9) in den Mahlraum (8) hinein erstrecken, und
- wobei an der Behälterwand (9) in Umfangsrichtung und in Richtung der Mittel-Längs-Achse
(19) Reihen von zweiten Werkzeugen (74) angebracht sind, die sich in Richtung des
Rotors (35) in den Mahlraum (8) hinein erstrecken,
- wobei die ersten Werkzeuge (38) in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) derart angeodnet
sind, dass sie bei einer Drehbewegung des Rotors (35) zwischen den Reihen von zweiten
Werkzeugen (74) hindurchtreten können,
dadurch gekennzeichnet,
dass, falls die Anzahl der zweiten Werkzeuge (74) einer in Umfangsrichtung angeordneten
Reihe kleiner oder gleich der Anzahl der ersten Werkzeuge (38) der entsprechenden
Reihe ist, nicht gleichzeitig alle zweiten Werkzeuge (74) der in Richtung der Mittel-Längs-Achse
angeordneten und/oder in Umfangsrichtung an der Behälterwand (9) angeordneten Reihen
bei einer Drehbewegung des Rotors (35) auf erste Werkzeuge (38) der entsprechenden
an dem Rotor (35) angeordneten Reihen treffen, oder
falls die Anzahl der ersten Werkzeuge (38) einer in Umfangsrichtung angeordneten Reihe
kleiner ist als die Anzahl der zweiten Werkzeuge (74) der entsprechenden Reihe ist,
nicht gleichzeitig alle ersten Werkzeuge (38) der in Richtung der Mittel-Längs-Achse
und/oder in Umfangsrichtung am Rotor (35) angeordneten Reihen bei einer Drehbewegung
des Rotors (35) auf zweite Werkzeuge (74) der entsprechenden an der Behhälterwand
(9) angeordneten Reihen treffen.
2. Rührwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die am Rotor (35) angebrachten ersten Werkzeuge (38) und/oder die an der Behälterwand
(9) angebrachten zweiten Werkzeuge (74) in Umfangsrichtung in unterschiedlichen Winkeln
zueinander versetzt sind, und wobei die ersten und zweiten Werkzeuge (38, 74) in Richtung
der Mittel-Längs-Achse (19) in gleichen Abständen angeordnet sind.
3. Rührwerksmühle nach Anspruch 2, wobei die Winkel zwischen den zweiten Werkzeugen (74)
in Umfangsrichtung 55°, 70°, 55°, 55°, 70° und 55° betragen und die Winkel zwischen
den ersten Werkzeugen (38) in Umfangsrichtung jeweils den gleichen Winkel betragen,
insbesondere 30° oder 60°.
4. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der am Rotor (35) angebrachten ersten Werkzeuge (38) und die Anzahl der
an der Behälterwand (9) angebrachten zweiten Werkzeuge (74) je Reihe in Umfangsrichtung
kein Vielfaches voneinander sind.
5. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die am Rotor (35) bzw. die an der Behälterwand (9) angebrachten ersten Werkzeuge
(38) bzw. zweiten Werkzeuge (74) in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) je Reihe
die Form eines J bilden.
6. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die am Rotor (35) bzw. die an der Behälterwand (9) angebrachten ersten Werkzeuge
(38) bzw. zweiten Werkzeuge (74) in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) je Reihe
die Form eines C bilden.
7. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die am Rotor (35) bzw. die an der Behälterwand (9) angebrachten ersten Werkzeuge
(38) bzw. zweiten Werkzeuge (74) in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) je Reihe
die Form eines S bilden.
8. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Reihen von ersten Werkzeugen (38) oder zweiten Werkzeugen (74)
nicht parallel zur Mittel-Längs-Achse (19) ausgerichtet sind, wobei in Umfangrichtung
je Reihe der Abstand zwischen den Werkzeugen (38, 74) gleich ist.
9. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Werkzeuge (38) oder die zweiten Werkzeuge (74) in axialer Richtung auf
einer geknickten Linie angeordnet sind, wobei kein Teil der Linie parallel zur Mittel-Längs-Achse
19 ist.
10. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlhilfskörper (43) Keramikkügelchen, Hartmetallkügelchen, Stahlkügelchen oder
Glasperlen aufweisen, die typischerweise einen Durchmesser kleiner als 1,25 mm, bevorzugt
0,02 mm bis 0,8 mm aufweisen.
11. Rotor (35) für eine Rührwerksmühle, insbesondere eine Rührwerksmühle gemäß einem der
vorstehenden Ansprüche, wobei der Rotor (25) zylindrisch ist und eine Mittel-Längs-Achse
(19) aufweist, und wobei an dem Rotor (35) in Umfangsrichtung und in Richtung der
Mittel-Längs-Achse (19) Reihen von ersten Werkzeugen (38) angebracht sind, die sich
vom Rotor radial nach außen erstrecken, wobei die ersten Werkzeuge (38) in Umfangsrichtung
und/oder in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) ungleichmäßig angeordnet sind.
12. Rotor (35) nach Anspruch 11, wobei die am Rotor (35) angebrachten ersten Werkzeuge
(38) in Richtung der Mittel-Längs-Achse (19) je Reihe die Form eines J, eines C oder
eines S bilden
13. Rotor (35) nach Anspruch 11, wobei zumindest eine der Reihen von ersten Werkzeugen
(38) nicht parallel zur Mittel-Längs-Achse (19) ausgerichtet ist, wobei in Umfangrichtung
je Reihe der Abstand zwischen den Werkzeugen (38) gleich ist.
14. Rotor (35) nach Anspruch 11, wobei die ersten Werkzeuge (38) in axialer Richtung auf
einer geknickten Linie angeordnet sind, wobei kein Teil der Linie parallel zur Mittel-Längs-Achse
19 ist.
15. Rotor (35) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die ersten Werkzeuge (39) in
Umfangsrichtung in unterschiedlichen Winkeln zueinander versetzt sind.