[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungseinrichtung zur Beschichtung von zylindrischen
Hohlkörpern, mit einem Maschinengestell und einem drehbeweglich um eine Rotationsachse
am Maschinengestell gelagerten Werkstückrundtisch, der mit mehreren, jeweils drehbeweglich
am Werkstückrundtisch gelagerten und zur Aufnahme von zylindrischen Hohlkörpern ausgebildeten
Aufnahmedornen ausgerüstet ist, sowie mit einer am Maschinengestell angeordneten Beschichtungsstation.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Beschichtung von zylindrischen Hohlkörpern.
[0002] Aus der
EP 3 088 090 A1 ist eine Lackiereinrichtung zum Lackieren einer Außenoberfläche eines Lackierobjekts
bekannt, die eine Ausgabeeinrichtung zur Bereitstellung eines kontinuierlichen oder
diskontinuierlichen Lackstroms und eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme und Positionierung
eines Lackierobjekts gegenüberliegend zur Ausgabeeinrichtung umfasst, wobei die Ausgabeeinrichtung
eine Ausgabedüse und eine fluidisch kommunizierend mit der Ausgabedüse verbundene
Lackfördereinrichtung umfasst, die für eine druckbeaufschlagte Förderung von Lack
an die Ausgabedüse ausgebildet ist und wobei die Lackfördereinrichtung für eine Bereitstellung
eines hydrostatischen Drucks auf den Lack ausgebildet ist und die Austrittsdüsen für
eine Ausgabe von Lackfäden in Abhängigkeit vom hydrostatischen Druck auf den Lack
ausgebildet sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Beschichtungseinrichtung bereitzustellen,
mit der eine kostengünstige Beschichtung einer Außenoberfläche eines zylindrischen
Hohlkörpers verwirklicht werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird für eine Beschichtungseinrichtung der eingangs genannten Art mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass die Beschichtungsstation
eine drehbeweglich gelagerte Beschichtungswalze umfasst, wobei Drehachsen der Aufnahmedorne
und eine Drehachse der Beschichtungswalze parallel zueinander ausgerichtet sind, wobei
die Beschichtungswalze an einer Umfangsoberfläche einen Beschichtungsbereich und einen
Freilaufbereich aufweist, wobei der Beschichtungsbereich als Kreiszylindersegment
mit einem konstanten Kreisradius koaxial zur Drehachse der Beschichtungswalze ausgebildet
ist und wobei der Freilaufbereich, insbesondere ausschließlich, aus Flächenabschnitten
gebildet ist, die jeweils einen Abstand zur Drehachse der Beschichtungswalze aufweisen,
der kleiner als der Kreisradius ist.
[0005] Die Aufgabe der Beschichtungswalze besteht darin, im Zuge einer, insbesondere schlupffreien,
Abwälzbewegung des Beschichtungsbereichs an der Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers, beispielsweise eines Aerosoldosenrohlings aus Aluminium oder eines Tubenrohlings
aus Kunststoff, einen Lackauftrag auf der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers
vorzunehmen. Für diese Abwälzbewegung ist eine gegensinnige Rotation des an dem Aufnahmedorn
aufgenommenen zylindrischen Hohlkörpers und der Beschichtungswalze vorgesehen. Ferner
ist vorgesehen, dass der Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze einen Abstand
zur Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers aufweist, der einen, vorzugsweise
linienförmigen, Berührkontakt zwischen dem Beschichtungsbereich und der Au-ßenoberfläche
ermöglicht. Hingegen ist vorgesehen, dass der Freilaufbereich der Beschichtungswalze
nicht in körperlichem Kontakt mit der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers
gelangen kann, was dadurch erreicht wird, dass die Flächenabschnitte des Freilaufbereichs
einen Abstand zur Drehachse der Beschichtungswalze aufweisen, der kleiner als der
Kreisradius des als Kreiszylindersegment ausgebildeten Beschichtungsbereichs gewählt
ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Freilaufbereich dadurch definiert wird,
dass sämtliche Flächenabschnitte des Freilaufbereichs einen Abstand zur Drehachse
der Beschichtungswalze aufweisen, der kleiner als der Kreisradius ist.
[0006] Der Freilaufbereich dient insbesondere dazu, eine Transportbewegung für den zylindrischen
Hohlkörper, die durch eine Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs gegenüber dem
Maschinengestell verwirklicht wird, zu ermöglichen, ohne dass hierbei auf ein unerwünschter
Berührkontakt zwischen der Beschichtungswalze und der Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers vorliegt. Ein solcher unerwünschter Berührkontakt könnte zu einem unkontrollierten
Auftrag von Lack auf die Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers und/oder zu
einem überproportionalen Verschleiß der Beschichtungswalze führen. Beispielhaft ist
die Beschichtungswalze mit einer längs ihrer Drehachse konstanten Profilierung ausgebildet,
bei der der Beschichtungsbereich in einer quer zur Drehachse ausgerichteten Querschnittsebene
einem konzentrisch zur Drehachse ausgerichteten Kreisbogenabschnitt entspricht und
der Freilaufbereich bezogen auf die Drehachse der Beschichtungswalze eine radiale
Erstreckung aufweist, die kleiner als ein Radius des Beschichtungsbereichs gewählt
ist.
[0007] Die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs umfasst typischerweise eine Abfolge
einer Beschleunigung des Werkstückrundtischs aus einem Ruhezustand (in einer BeschichtungsBeschichtungsposition
für wenigstens einen Hohlkörper gegenüber der Beschichtungsstation) bis auf eine vorgebbare
maximale Drehgeschwindigkeit und eine darauf erfolgende Abbremsung des Werkstückrundtischs
in einen darauf folgenden Ruhezustand, wodurch wenigstens ein weiterer Hohlkörper
in die BeschichtungsBeschichtungsposition gegenüber der Beschichtungsstation gebracht
wird, sowie eine während des Ruhezustands zur Durchführung des Beschichtungsvorgangs
einzuhaltende, vorgebbare Haltezeitspanne.
[0008] Unter der Voraussetzung einer in geeigneter Weise vorgenommenen Synchronisation der
Drehschrittbewegung mit einer vorzugsweise vorgesehenen, dauerhaften Rotation der
Beschichtungswalze um die Drehachse kann gewährleistet werden, dass während der Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs die Beschichtungswalze mit ihrem Freilaufbereich gegenüberliegend
zu einer von den zylindrischen Hohlkörpern beschriebenen Bewegungsebene ausgerichtet
ist, so dass unabhängig von der Drehstellung des Werkstückrundtischs kein unerwünschter
Berührkontakt zwischen den zylindrischen Hohlkörpern und der Beschichtungswalze auftritt.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Zweckmäßig ist es, wenn die Drehachsen der Aufnahmedorne und die Drehachse der Beschichtungswalze
quer zur Rotationsachse des Werkstückrundtischs ausgerichtet sind. Hierdurch bestimmen
die Außenoberflächen der zylindrischen Hohlkörper eine kreisscheibenförmig ausgebildete
Bewegungsebene, die sich dadurch auszeichnet, dass sie den minimalen Abstand der Außenoberflächen
der zylindrischen Hohlkörper gegenüber Beschichtungsstation, insbesondere gegenüber
der Drehachse der Beschichtungswalze, repräsentiert. Dieser minimale Abstand ist derart
bemessen, dass er bis auf einen vom aufzutragenden Lack sowie den Elastizitätseigenschaften
des zylindrischen Hohlkörpers und der Beschichtungswalze abhängigen Beschichtungsspalt,
insbesondere Lackspalt, dem Kreisradius des als Kreiszylindersegment ausgebildeten
Beschichtungsbereichs der Beschichtungswalze entspricht. Hierdurch kann ein vorteilhafter
Berührkontakt zwischen dem Hohlkörper und dem Beschichtungsbereich gewährleistet werden.
Eine Mittelachse der kreisringförmig ausgebildeten Bewegungsebene ist identisch mit
der Rotationsachse des Werkstückrundtischs. Hierdurch lässt sich ein günstiger Kompromiss
hinsichtlich der in radialer Richtung vorzusehenden Zufuhr und der Abfuhr von zylindrischen
Hohlkörpern auf die Aufnahmedorne bzw. von den Aufnahmedornen und einer kompakten
Anordnung der wenigstens einen Beschichtungsstation am Maschinengestell gegenüberliegend
zum Werkstückrundtisch verwirklichen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass am Werkstückrundtisch
jeweils paarweise benachbart angeordnete Aufnahmedorne parallel zueinander ausgerichtet
sind und dass die Beschichtungsstation zwei parallel zueinander ausgerichtete Beschichtungswalzen
umfasst, wobei jede der Beschichtungswalzen in einer Beschichtungsposition des Werkstückrundtischs
gegenüberliegend zu einem der beiden Aufnahmedorne ausgerichtet ist. Durch die parallele
Ausrichtung benachbart angeordneter Aufnahmedorne lässt sich ein vorteilhaftes Aufschieben
und Abziehen der zylindrischen Hohlkörper auf die Aufnahmedorne bzw. von den Aufnahmedornen
verwirklichen. Ferner wird hierdurch eine Bearbeitung der Außenoberflächen der zylindrischen
Hohlkörper an unterschiedlichen Arbeitsstationen, die in einer Umfangsrichtung längs
eines kreisabschnittsförmigen Bewegungswegs für die zylindrischen Hohlkörper, der
durch die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs sowie eine Zufuhreinrichtung
für die zylindrischen Hohlkörper und eine Abfuhreinrichtung für die zylindrischen
Hohlkörper bestimmt wird, ermöglicht. Die Anordnung der beiden Beschichtungswalzen
der Beschichtungsstation gegenüberliegend zu den paarweise angeordneten und parallel
zueinander ausgerichteten Aufnahmedornen trifft jeweils für die Beschichtungsposition
des Werkstückrundtischs während einer Haltezeitspanne zu, in der keine Rotationsbewegung
des Werkstückrundtischs erfolgt. Während dieser Haltezeitspanne kann dementsprechend
eine Beschichtung der Außenoberflächen von jeweils zwei zylindrischen Hohlkörpern
an der Beschichtungsstation mit den gegenüberliegend angeordneten zwei Beschichtungswalzen
vorgenommen werden. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass Rotationsbewegungen der
parallel zueinander ausgerichteten Aufnahmedorne und damit einhergehend auch Rotationsbewegungen
der parallel zueinander ausgerichteten Beschichtungswalzen jeweils gegensinnig zueinander
ausgerichtet sind. Hierdurch kann eine vorteilhafte, insbesondere spiegelsymmetrische,
Krafteinleitung von den Beschichtungswalzen auf die Werkstückaufnahmen des Werkstückrundtischs
erfolgen. Vorzugsweise sind zumindest Kraftkomponenten der beim Auftreffen der jeweiligen
Beschichtungsbereiche der Beschichtungswalzen auf die zugeordneten Außenoberflächen
der Hohlkörper auftretenden Kräfte spiegelsymmetrisch zueinander ausgerichtet, so
dass zumindest im Hinblick auf diese Kraftkomponenten eine Summenkraft auf den Werkstückrundtisch
verschwindet.
[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Abstand
der Drehachsen der paarweise angeordneten Aufnahmedorne kleiner als ein Abstand der
Drehachsen der parallel zueinander ausgerichteten Beschichtungswalzen ist. Üblicherweise
besteht die Aufgabe der Beschichtungswalzen darin, eine vollständige UmfangsBeschichtung
der Außenoberfläche der zylindrischen Hohlkörper zu verwirklichen, dementsprechend
muss aufgrund der Segmentierung der Umfangsoberfläche der Beschichtungswalze in den
Beschichtungsbereich und den Freilaufbereich eine Länge eines vom Beschichtungsbereich
bestimmten Kreisbogens zumindest gleich dem Umfang der Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers sein. Hierdurch ergibt sich, dass eine vom Beschichtungsbereich bestimmte
Hüllkurve um die jeweilige Beschichtungswalze, die bei der Rotation der Beschichtungswalze
überstrichen wird, einen größeren Durchmesser als der zylindrische Hohlkörper aufweisen
muss, so dass dementsprechend die Drehachsen der parallel zueinander ausgerichteten
Beschichtungswalzen einen Abstand aufweisen müssen, der größer als ein Abstand der
paarweise angeordneten Aufnahmedorne ist.
[0013] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze einen
Winkelbereich von weniger als 270 Grad, bevorzugt weniger als 240 Grad, besonders
bevorzugt weniger als 210 Grad, insbesondere weniger als 180 Grad, überdeckt. Hierbei
wird ebenfalls davon ausgegangen, dass der Beschichtungsbereich derart auf die Außenoberfläche
zylindrischen Hohlkörpers abgestimmt ist, dass eine vollständige UmfangsBeschichtung
der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers durch die Beschichtungswalze gewährleistet
werden kann. Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Rotationsgeschwindigkeit der Beschichtungswalze
möglichst gering gehalten werden kann, um möglichst geringe Fliehkräfte auf den am
Beschichtungsbereich aufgenommenen Lack wirken zu lassen. Dementsprechend ist es vorteilhaft,
wenn der Kreisradius des als Kreiszylindersegment ausgebildeten Beschichtungsbereichs
möglichst groß ist und nur ein kleiner Winkelbereich bezogen auf die Drehachse der
Beschichtungswalze vom Beschichtungsbereich eingenommen wird, um die Abwälzbewegung
auf der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers durchzuführen.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn eine Länge eines vom Beschichtungsbereich bestimmten Kreisbogens
größer, vorzugsweise wenigstens 10 Prozent größer, bevorzugt wenigstens 20 Prozent
größer, besonders bevorzugt wenigstens 30 Prozent größer, insbesondere wenigstens
40 Prozent größer, als ein Umfang des Aufnahmedorns ist. Hierbei wird davon ausgegangen,
dass ein Außendurchmesser des zylindrischen Hohlkörpers nur geringfügig, insbesondere
im Bereich weniger 1/10-Millimeter, größer als ein Durchmesser des Aufnahmedorns ist,
so dass der Umfang des Aufnahmedorns nahezu dem Umfang der Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers entspricht. Durch die größer als der Umfang des auf das gewählte Länge
des vom Beschichtungsbereich bestimmten Kreisbogens wird eine vorgebbare Überlappung
für die Beschichtung der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers ermöglicht,
die einen möglichst homogenen Auftrag des Lacks auf die Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers begünstigt.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beschichtungswalze
an einem ersten Endbereich drehbeweglich am Maschinengestell gelagert ist und an einem
zweiten Endbereich drehfest mit einem Drehantrieb gekoppelt ist. Durch diese beidseitige
Lagerung der Beschichtungswalze wird eine vorteilhafte Abstützung der Beschichtungswalze
im Hinblick auf Reaktionskräfte, wie sie bei der Beschichtung der zylindrischen Hohlkörper
auftreten können, begünstigt. Ferner wird hierdurch eine Einstellung einer räumlichen
Lage der Drehachse der Beschichtungswalze gegenüber der Drehachse des jeweils zugeordneten
Aufnahmedorns erleichtert, da durch die zweiseitige Einspannung der Beschichtungswalze
an jeweils voneinander abgewandten Endbereich in längs der Drehachse eine stabile
Halterung für die Beschichtungswalze gewährleistet ist. Die Lagerung der Beschichtungswalze
am Maschinengestell erfolgt über die am Maschinengestell festgelegt Beschichtungsstation,
so dass ein Kraftfluss ausgehend von der Beschichtungswalze über die Beschichtungsstation
in das Maschinengestell abgeleitet wird.
[0016] Bevorzugt ist vorgesehen, dass an der Beschichtungsstation ein kreiszylindrisch ausgebildeter
Aufnahmeschacht ausgebildet ist, in dem eine Exzenterhülse drehbeweglich aufgenommen
ist, wobei der Drehantrieb drehbeweglich in der Exzenterhülse aufgenommen ist und
drehfest mit der Beschichtungsstation gekoppelt ist. Durch die Aufnahme des vorzugsweise
mit einem kreiszylindrisch ausgebildeten Gehäuse versehenen Drehantriebs in der Exzenterhülse,
deren Bohrung zur Aufnahme des Drehantriebs eine Mittelachse aufweist, die nicht mit
einer Mittelachse einer Außenoberfläche der Exzenterhülse übereinstimmt, lässt sich
eine vorteilhafte und feinfühlige Einstellung eines Achsabstands für die Drehachse
des Drehantriebs und der damit gekoppelten Beschichtungswalze gegenüber der Drehachse
des Aufnahmedorns in der Beschichtungsposition gewährleisten. Hierzu ist insbesondere
vorgesehen, dass ein Einstellmittel mit der Exzenterhülse und mit der Beschichtungsstation
gekoppelt ist, das für eine Einstellung einer Rotationsstellung der Exzenterhülse
gegenüber der Beschichtungsstation ausgebildet ist.
[0017] Zweckmäßig ist es, wenn parallel zur Beschichtungswalze eine drehbeweglich an der
Beschichtungsstation gelagerte, kreiszylindrisch ausgebildete Lackwalze angeordnet
ist, die für eine Abwälzbewegung auf dem Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze
ausgebildet ist, wobei der Lackwalze ein Lacktank für einen kontinuierlichen Farbauftrag
auf die Lackwalze zugeordnet ist. Die Aufgabe der Lackwalze besteht darin, einen im
Lacktank, der auch als Kammerrakelwerk bezeichnet wird, aufgenommenen (insbesondere
strahlungshärtbaren) flüssigen Lack möglichst gleichmäßig auf den Beschichtungsbereich
der Beschichtungswalze aufzutragen, damit auch die vom Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze
während des Beschichtungsvorgangs berührte Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers
möglichst mit einer konstanten Schichtdicke des Lacks beschichtet werden kann. Beispielhaft
ist vorgesehen, dass die auch als Rasterwalze bezeichnete Lackwalze eine Außenoberfläche
aus einem harten Werkstoff wie Stahl oder Keramik aufweist, in der eine Vielzahl von
kleinen Vertiefungen, die auch als Rastervertiefungen bezeichnet werden, eingebracht
ist, wobei diese Vertiefungen für einen Transport des Lacks aus dem Lacktank bis auf
den Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze dienen. Vorzugsweise ist im Lacktank
wenigstens eine schneidenartig ausgebildete Abstreifleiste (Rakel) vorgesehen, die
bei einer Drehbewegung der Lackwalze über die Außenoberfläche der Lackwalze streicht
und den überschüssigen Lack von der Außenoberfläche der Lackwalze entfernt. Hierbei
verbleibt lediglich der in den Vertiefungen abgelagerte Lack an der Außenoberfläche
der Lackwalze, der auf dem Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze abgewälzt werden
kann.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine weitere Beschichtungsstation vorgesehen,
die wenigstens einen Tintenstrahldruckkopf umfasst, der für eine frei vorgebbare Beschichtung
eines Oberflächenbereichs eines auf einem Aufnahmedorn aufgenommenen zylindrischen
Hohlkörpers ausgebildet ist. Während der Beschichtungsbereich der Beschichtungswalze
für einen gleichmäßigen Farbauftrag oder Lackauftrag, insbesondere auf der gesamten
Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers, ausgebildet ist, dient der wenigstens
eine Tintenstrahldruckkopf für eine individuelle, frei vorgebbare Beschichtung, insbesondere
Bedruckung, eines Oberflächenbereichs des zylindrischen Hohlkörpers. Bevorzugt ist
vorgesehen, dass eine oder mehrere mit Tintenstrahldruckköpfen ausgerüstete Beschichtungsstationen
am Maschinengestell der Beschichtungseinrichtung angeordnet sind, die eine Beschichtung,
insbesondere Bedruckung, der Außenoberfläche des zylindrischen Hohlkörpers mit unterschiedlichen
Motiven in unterschiedlichen Farben ermöglichen.
[0019] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Beschichtungswalze eine formstabile, vorzugsweise
kreiszylindrisch ausgebildete, Trägerwelle aufweist, auf deren Zylinderaußenfläche
eine elastische Schicht aufgebracht ist, deren Umfangsoberfläche den Beschichtungsbereich
und den Freilaufbereich bestimmt. Beispielhaft ist die Trägerwelle aus einem Metallmaterial
oder einem faserverstärkten Kunststoffmaterial hergestellt und mit einer gummielastischen
Beschichtung, insbesondere aus der Werkstoffgruppe EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk),
versehen, wobei eine stoffschlüssige Ankopplung der elastische Schicht auf die Trägerwelle
vorgesehen ist.
[0020] Vorteilhaft ist es, wenn die Trägerwelle von einer Längsbohrung durchsetzt ist, die
jeweils endseitig eine konusabschnittsförmige, insbesondere bis zu einer Stirnseite
der Trägerwelle erstreckte, Aufweitung aufweist. Die Aufgabe der endseitigen Aufweitungen
liegt darin, eine formschlüssige, selbstzentrierende Kopplung mit korrespondierend
ausgebildeten, an der Beschichtungsstation drehbeweglich gelagerten Führungskegeln
zu ermöglichen. Beispielhaft ist vorgesehen, dass einer der Führungskegel frei drehbeweglich
an der Beschichtungsstation gelagert ist, während der andere Führungskegel einen Endabschnitt
einer Antriebswelle eines Drehantriebs, der der Beschichtungsstation zugeordnet ist,
darstellt. Vorteilhaft ist es, wenn wenigstens einer der Führungskegel linearbeweglich
längs der Drehachse für die Beschichtungswalze verlagert werden kann, um in einer
Öffnungsstellung ein Einsetzen bzw. Entnehmen der Beschichtungswalze zu ermöglichen
und in einer Funktionsstellung die gewünschte Zentrierung, Drehmomentübertragung und
Kraftübertragung zwischen der Antriebswelle und der Beschichtungswalze zu ermöglichen.
[0021] Vorteilhaft ist es, wenn an der Trägerwelle, insbesondere im Bereich der Aufweitung,
ein als Vorsprung oder als Vertiefung ausgebildetes Positioniermittel für eine drehfeste
Kopplung mit einer Antriebswelle eines Drehantriebs ausgebildet ist. Dabei kann das
Positioniermittel in einer Doppelfunktion zum einen für die (dreh-)lagerichtige Positionierung
der Beschichtungswalze gegenüber der Antriebswelle des Drehantriebs genutzt werden.
Ergänzend kann das Positioniermittel wenigstens eine Fläche bereitstellen, die für
eine Drehmomentübertragung zwischen der Antriebswelle des Drehantriebs und der Trägerwelle
genutzt wird und deren Flächennormale vorzugsweise zumindest nahezu senkrecht zur
Drehachse der Beschichtungswalze ausgerichtet ist. Beispielhaft kann vorgesehen sein,
dass das Positioniermittel als Vertiefung im Bereich der Aufweitung an der Trägerwelle
ausgebildet ist und ein korrespondierender Vorsprung an wenigstens einem der Führungskegel
vorgesehen ist, um die gewünschte Positionierung der Beschichtungswalze sowie die
Kraft- und Drehmomentübertragung zwischen der Beschichtungswalze, der Beschichtungsstation
und dem Maschinengestell zu gewährleisten.
[0022] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zur Beschichtung von zylindrischen
Hohlkörpern mit einer Beschichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 gelöst.
Hierbei sind die folgenden Schritte vorgesehen: Durchführen einer Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs gegenüber dem Maschinengestell zur Bereitstellung eines Hohlkörpers,
der auf einem Aufnahmedorn aufgenommen ist, in eine Beschichtungsposition gegenüberliegend
zur Beschichtungswalze und Beibehaltung der Beschichtungsposition für eine vorgebbare
Haltezeitspanne, Durchführen einer Abwälzbewegung des Beschichtungsbereichs der Beschichtungswalze
gegenüber dem rotierenden Hohlkörper während der Haltezeitspanne, wobei die Abwälzbewegung
des Beschichtungsbereichs der Beschichtungswalze gegenüber dem rotierenden Hohlkörper
in einer Beschichtungszeitspanne erfolgt, die eine Teilmenge der Haltezeitspanne bildet.
Für einen vorteilhaften Auftrag des Lacks auf die Außenoberfläche des zylindrischen
Hohlkörpers ist eine schlupffreie Abwälzbewegung des Beschichtungsbereichs der Beschichtungswalze
gegenüber dem Hohlkörper wünschenswert. Dementsprechend ist zum einen vorgesehen,
dass der Hohlkörper zumindest unmittelbar vor Beginn des Beschichtungsvorgangs in
eine gleichförmige Rotationsbewegung versetzt wird, wobei eine Umfangsgeschwindigkeit
des rotierenden Hohlkörpers an eine Umfangsgeschwindigkeit des Beschichtungsbereichs
der Beschichtungswalze angepasst ist, insbesondere identisch ist. Ferner ist die Beschichtungszeitspanne,
also diejenige Zeitspanne, innerhalb derer ein Berührkontakt zwischen den Beschichtungsbereich
der Beschichtungswalze und dem rotierenden Hohlkörper vorliegt, kürzer als eine Haltezeitspanne
gewählt, innerhalb derer der Werkstückrundtisch keine Drehschrittbewegung durchführt,
sondern vielmehr gegenüber dem Maschinengestell beruht, wobei der Hohlkörper sich
hierbei in der Beschichtungsposition gegenüber der Beschichtungsstation befindet.
Ferner ist zur Vermeidung von unerwünschten Relativbewegungen zwischen der Beschichtungswalze
und dem Hohlkörper vorgesehen, dass die Beschichtungszeitspanne vollständig innerhalb
der Haltezeitspanne angesiedelt ist und hierdurch eine Teilmenge oder auch Untermenge
der Haltezeitspanne bildet, wobei der Berührkontakt zwischen dem Beschichtungsbereich
und dem Hohlkörper ausschließlich während der Beschichtungszeitspanne stattfindet.
[0023] Beispielsweise kann angenommen werden, dass ausgehend von einem Stillstandszeitpunkt
einer vorhergehenden Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs bis zu einem Beschleunigungszeitpunkt
einer nachfolgenden Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs eine Haltezeitspanne
von 1 Sekunde vorgesehen ist. Innerhalb dieser Haltezeitspanne kann die Beschichtungszeitspanne
beispielsweise 0,6 Sekunden betragen und beginnt 0,2 Sekunden nach Beginn der Haltezeitspanne
und endet 0,2 Sekunden vor dem Ende der Haltezeitspanne. Somit wird gewährleistet,
dass ab dem Zeitpunkt des Stillstands des Werkstückrundtischs bis zum Beginn des Beschichtungsvorgangs
0,2 Sekunden vergehen und ab dem Ende des Beschichtungsvorgangs bis zum erneuten Beschleunigen
des Werkstückrundtischs 0,2 Sekunden vergehen. Beispielhaft beträgt die Dauer der
Drehschrittbewegung, innerhalb derer der frisch beschichtete Hohlkörper entfernt und
ein noch nicht beschichteter Hohlkörper an die Beschichtungsstation bereitgestellt
wird, ebenfalls 1 Sekunde.
[0024] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung einer Beschichtungseinrichtung in einer Draufsicht,
- Figur 2
- eine schematische Übersichtsdarstellung einer Beschichtungsstation für die Beschichtungseinrichtung
gemäß der Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer Beschichtungswalze zur Verwendung in der Beschichtungsstation
gemäß der Figur 2,
- Figur 4
- eine Vorderansicht der Beschichtungswalze gemäß der Figur 3, und
- Figur 5
- eine seitliche Schnittdarstellung der Beschichtungswalze gemäß der Figur 4.
[0025] Eine in der Figur 1 schematisch dargestellte Beschichtungseinrichtung 1 umfasst einen
drehbar um eine senkrecht zur Darstellungsebene der Figur 1 ausgerichtete Rotationsachse
87 an einem nicht näher dargestellten Maschinengestell gelagerten Werkstückrundtisch
3 und mehrere, exemplarisch jeweils paarweise am Werkstückrundtisch 3 angebrachte
Werkstückaufnahmen 4. Die Werkstückaufnahmen 4 sind mit nicht dargestellten Antriebsmitteln
um Drehachsen 5 individuell antreibbar und drehbar gelagert. Die Werkstückaufnahmen
4 sind zur Aufnahme von hülsenförmigen, insbesondere als Aerosoldosenrohlinge oder
Tubenrohlinge ausgebildeten, zumindest im Wesentlichen mit kreiszylindrischem Querschnitt
ausgebildeten Hohlkörpern 6 vorgesehen, wobei in den Figuren 1 und 2 rein exemplarisch
Tubenrohlinge dargestellt sind. Vorzugsweise sind die Werkstückaufnahmen 4 als Aufnahmedorne
ausgebildet, auf die, insbesondere als einseitig geschlossene Hohlzylinder ausgebildeten
und auch als Lackierobjekte bezeichneten, Hohlkörper 6 aufgesteckt werden können.
[0026] Beispielhaft ist vorgesehen, dass jeweils benachbart angeordnete Werkstückaufnahmen
4 paarweise parallel angeordnet sind, so dass ein Aufstecken und Abziehen von jeweils
zwei Hohlkörpern 6 an den Arbeitsstationen 8 bzw. 18 durch eine lineare Bewegung einer
Transporteinrichtung 19 bzw. 20 vorgenommen werden kann. Hierbei ist vorgesehen, dass
die Drehachsen 5 der Werkstückaufnahmen 4 einen Abstand 22 zueinander einnehmen.
[0027] Exemplarisch wird davon ausgegangen, dass jeder der Werkstückaufnahmen 4 ein eigener,
separat elektrisch ansteuerbarer und nicht dargestellter Antriebsmotor zugeordnet
ist, der eine Drehbewegung der jeweiligen Werkstückaufnahme 4 um die jeweilige Drehachse
5 ermöglicht. Diese Möglichkeit zur, insbesondere geregelten, Rotation der jeweiligen
Werkstückaufnahme 4 wird insbesondere bei der Durchführung des Beschichtungsvorgangs
und des nachstehend näher beschriebenen Lackiervorgangs genutzt.
[0028] In einem von den Werkstückaufnahmen 4 bei einer Drehbewegung des Werkstückrundtischs
3 um die Rotationsachse 87 überstrichenen ringabschnittsförmigen Bereich, der als
Bewegungsweg 7 bezeichnet werden kann und der sich in Umfangsrichtung um den Werkstückrundtisch
3 erstreckt, sind mehrere Arbeitsstationen 8 bis 18 angeordnet, die zu einer Bearbeitung
und/oder Prüfung der transportierten Hohlkörper 6 ausgebildet sind. Da es sich bei
der Ansicht gemäß der Figur 1 um eine Draufsicht handelt und die Arbeitsstationen
9 bis 17 insbesondere in vertikaler Richtung oberhalb der Werkstückaufnahmen 4 angeordnet
sind, werden die Arbeitsstationen 9 bis 17 nur in gestrichelter Darstellung gezeigt.
Die Funktion und Anordnung der nachstehend zum Teil näher beschriebenen Arbeitsstationen
8 bis 18 ist in Abhängigkeit vom vorgesehenen Bearbeitungsablauf für die Hohlkörper
6 frei wählbar, es können auch Arbeitsstationen mit anderen Funktionen vorgesehen
werden oder völlig entfallen.
[0029] Die Arbeitsstation 8 ist eine auch als Zufuhrstation bezeichnete Beladestation, an
der die zylindrischen Hohlkörper 6 exemplarisch paarweise auf die Werkstückaufnahmen
4 durch eine geeignete Transporteinrichtung 19, die mit einem nicht näher dargestellten
Fördersystem für die zylindrischen Gegenstände 6 gekoppelt ist, aufgeschoben werden.
[0030] An der Arbeitsstation 9 ist rein exemplarisch eine Neutralisierung von elektrischen
Ladungen vorgesehen, die möglicherweise an einer Außenoberfläche 25 des Hohlkörpers
6 vorliegen. Eine solche Neutralisierung ist insbesondere bei Hohlkörpern 6 aus Kunststoff
vorteilhaft und kann gegebenenfalls bei Hohlkörpern 6 aus Metall entfallen. Für die
elektrische (elektrostatische) Neutralisierung der Hohlkörper 6 umfasst die Arbeitsstation
9 eine nicht näher dargestellte Neutralisierungsanordnung, mit der die Entladung des
Hohlkörpers 6 durchgeführt werden kann. Exemplarisch umfasst die Neutralisierungsanordnung
zwei beabstandet voneinander angeordnete Elektroden, an die von einer ebenfalls nicht
näher dargestellten Steuereinrichtung jeweils ein elektrisches Wechselfeld angelegt
wird. Dabei sind eine elektrische Spannung und eine Frequenz des elektrischen Wechselfelds
in einer Weise auf den Abstand der Elektroden abgestimmt, dass im Umfeld der Elektroden
vorhandenes Gas, insbesondere Luft, ionisiert werden kann. Mit Hilfe der freigesetzten
Ionen kann ein Ladungsausgleich mit den elektrischen Ladungen, die an der Außenoberfläche
25 des Hohlkörpers 6 vorliegen, stattfinden. Der nunmehr elektrisch neutrale Hohlkörper
6 wird anschließend längs des Bewegungswegs 7 zur nachfolgenden Arbeitsstation 10
gefördert.
[0031] Stromabwärts längs des Bewegungswegs 7 ist nachfolgend zur Arbeitsstation 9 die Arbeitsstation
10 vorgesehen, bei der es sich rein exemplarisch um eine Reinigungsanordnung handelt.
Beispielhaft ist die Reinigungsstation als Absaugeinrichtung ausgebildet, die für
eine kontaktlose Absaugung der Außenoberfläche 25 des Hohlkörpers 6 ausgebildet ist.
[0032] An der stromabwärts längs des Bewegungswegs 7 nachgelagert zur Arbeitsstation 10
angeordneten Arbeitsstation 11 erfolgt rein exemplarisch eine optische Abtastung der
zylindrischen Hohlkörper 6, um eine rotatorische Position der zylindrischen Hohlkörper
6 zu bestimmen, beispielsweise um eine korrekte rotatorische Ausrichtung der zylindrischen
Hohlkörper 6 für einen an der Arbeitsstation 12 erfolgenden Beschichtungsvorgang,
bei dem sich insbesondere um einen Druckvorgang, also eine lokale Beschichtung des
Hohlkörpers 6 mit einem vorgegebenen Dekor und/oder einer vorgegebenen Beschriftung
handelt, zu gewährleisten. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die zu beschichtende
Außenoberfläche der Hohlkörper 6 mit Merkmalen versehen ist, die mit einem während
dieser Beschichtung aufzubringenden Druckbild in vorgegebener Weise in Passung stehen
sollen. Bei diesen Merkmalen kann es sich beispielsweise um lokale Ein- und/oder Ausprägungen
(Embossing) in und/oder aus der Außenoberfläche des Hohlkörpers 6 und/oder um vorbedruckte
Bereiche handeln, die ihrerseits als Grundierung für die nachfolgende Beschichtung
dienen sollen.
[0033] Der Hohlkörper 6 wird nunmehr im Zuge einer weiteren Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs
3 um die Rotationsachse 87 nacheinander zu den Arbeitsstation 12, 13 und 14 bewegt,
die jeweils rein exemplarisch als Beschichtungsstationen ausgebildet sind, um dort
jeweils mit Hilfe von Beschichtungseinrichtungen 51, wie sie exemplarisch in der Figur
2 dargestellt sind, beschichtet, insbesondere bedruckt, zu werden. Bei der Durchführung
des Beschichtungsvorgangs ist vorgesehen, dass der exemplarisch mit kreiszylindrischem
Querschnitt ausgebildete Hohlkörper 6 eine Rotationsbewegung um die in Figur 1 dargestellte
Drehachse 5 durchführt und während der Rotationsbewegung durch einen nicht näher dargestellten
Druckkopf, bei dem es sich exemplarisch um einen Tintenstrahldruckkopf handelt, insbesondere
mit einem individuellen Dekor, beschichtet bzw. bedruckt werden kann. Während des
Beschichtungsvorgangs werden vom Druckkopf, der exemplarisch in einem Abstand von
1 mm bis 5 mm von der Außenoberfläche des Hohlkörpers 6 angeordnet ist und der von
einer nicht näher dargestellten Drucksteuereinrichtung mit elektrischen Signalen angesteuert
wird, nicht näher dargestellte Farbtropfen ausgegeben.
[0034] Die stromabwärts zur Arbeitsstation 14 längs des Bewegungswegs 7 angeordnete Arbeitsstation
15 ist exemplarisch als Inspektionseinrichtung ausgebildet und ermöglicht eine Ermittlung
einer Beschichtungsqualität des von der Beschichtungsstation 21 auf die Umfangsoberfläche
des Hohlkörpers 6 aufgebrachten Druckbilds.
[0035] Die weitere Arbeitsstation 16 dient zur weiteren Bearbeitung der zylindrischen Hohlkörper
6 durch Aufbringung eines Schutzlacks auf die Beschichtung zumindest auf Teilflächen
des Hohlkörpers 6. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine gesamte, kreiszylindrisch
ausgebildete Außenoberfläche des jeweiligen Hohlkörpers 6 mit einem Schutzlack versehen
wird.
[0036] Die darauffolgend angeordnete Arbeitsstation 17 weist eine nicht näher dargestellte
Strahlungsquelle auf, die für eine Aushärtung des an der Arbeitsstation 16 aufgetragenen
Schutzlacks ausgebildet ist. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine Strahlungsquelle
für ultraviolette Strahlung.
[0037] An der Arbeitsstation 18 findet ein Entladevorgang statt, bei dem die zylindrischen
Hohlkörper 6 mit Hilfe einer Transporteinrichtung 20 von den dornartig ausgebildeten
Werkstückaufnahmen 4 abgezogen werden und einem nicht näher dargestellten weiterführenden
Transportsystem zugeführt werden.
[0038] Der Werkstückrundtisch 4 führt zur schrittweisen Bearbeitung der zylindrischen Hohlkörper
6 an den jeweiligen Arbeitsstationen 8 bis 18 eine Drehschrittbewegung um den Winkel
W aus, bei der die jeweils paarweise angeordneten Werkstückaufnahmen 4 aus einer der
jeweiligen Arbeitsstation 8 bis 18 gegenüberliegenden Position in eine der jeweils
nachfolgenden Arbeitsstation 8 bis 18 gegenüberliegende Position transportiert werden.
Dabei erfolgt die Drehschrittbewegung als Abfolge einer Beschleunigung aus dem Stillstand,
einer Abbremsung aus der erreichten Zielgeschwindigkeit und einer nachfolgenden Haltezeitspanne.
Vorzugsweise ist ein nicht näher dargestellter Antrieb für den Werkstückrundtisch
3 derart ausgebildet, dass die Beschleunigung und Abbremsung des Werkstückrundtischs
3 in weiten Bereichen und die Haltezeitspanne völlig frei einstellbar sind und an
die Erfordernisse der Bearbeitung der jeweiligen zylindrischen Hohlkörper 6 an den
Arbeitsstationen 8 bis 18 angepasst werden können.
[0039] Aus der Figur 2 ist eine stark schematisierte Darstellung der als Beschichtungsstation
ausgebildeten Arbeitsstation 16 ersichtlich, wobei in der Figur 2 nur die wesentlichen
Komponenten der Beschichtungsstation in einer Vorderansicht gezeigt sind. Die nachstehend
auch als Beschichtungsstation 16 bezeichnete Arbeitsstation 16 umfasst rein exemplarisch
einen Trägerrahmen 40, dessen vorderer Bereich nur aus darstellerischen Gründen U-förmig
ausgebildet ist, wobei an parallel zueinander ausgerichteten U-Schenkeln 41 und 42
jeweils nur streng schematisch dargestellte, beispielhaft als Elektromotoren ausgebildete
Drehantriebe 43 und 44 aufgenommen sind. Jeder der beiden Drehantriebe 43 und 44 ist
beispielhaft mit einem kreiszylindrisch ausgebildeten Motorgehäuse versehen, in dem
ein nicht näher dargestellter Stator und ein ebenfalls nicht näher dargestellter Rotor
drehbeweglich zueinander gelagert sind, wobei der jeweilige Rotor mit einer ebenfalls
nicht gezeigten Antriebswelle verbunden ist, an deren Ende eine Beschichtungswalze
47, 48 drehfest angekoppelt ist. Entgegen der schematischen Darstellung der Figur
2 kann ein Durchmesser des jeweiligen Motorgehäuses alternativ auch gleich oder größer
als ein Durchmesser 49, 50 einer Hüllkurve 51, 52 um die jeweilige Beschichtungswalze
47, 48 ausgebildet sein.
[0040] Wie der Figur 2 weiter entnommen werden kann, ist der jeweilige Drehantrieb 43, 44
über eine Koppelstange 53, 54 mit den Trägerrahmen 40 verbunden, wobei die jeweilige
Koppelstange 53, 54 jeweils als Drehmomentabstützung für den jeweiligen Drehantrieb
43, 44 dient. Zwischen dem Drehantrieb 43, 44 und einer kreiszylindrischen Ausnehmung
55, 56 im Trägerrahmen 40 ist bei beiden Drehantrieben 43 und 44 jeweils eine Exzenterhülse
57, 58 angeordnet, die eine Veränderung einer räumlichen Lage der jeweils senkrecht
zur Darstellungsebene der Figur 2 ausgerichteten Drehachse 59, 60 der Drehantriebe
43 bzw. 44 ermöglicht. Hierzu ist jeder der Exzenterhülsen 57, 58 jeweils eine Verstelleinrichtung
61, 62 zugeordnet, die rein exemplarisch eine drehbeweglich und in linearer Hinsicht
ortsfest am Trägerrahmen 40 in einem Lagerzapfen 63, 64 aufgenommene Gewindestange
65, 66 umfasst, die an einem Endbereich mit einem Betätigungsknopf 67, 68 zur manuellen
Einleitung einer Drehbewegung versehen ist. Am entgegengesetzten Endbereich ist die
jeweilige Gewindestange 65, 66 in einem drehbeweglich in der zugeordneten Exzenterhülse
57, 58 aufgenommenen und mit einem zur Gewindestange 65, 66 korrespondierenden Gewinde
versehenen Verstellzapfen 69, 70 aufgenommen. Bei einer Rotation der Gewindespindel
65, 66 um ihre Längsachse 71, 72 verändert sich die örtliche Lage der Gewindestange
65, 66 gegenüber dem Lagerzapfen 63, 64 nicht, während aufgrund der Schraubbewegung
der Gewindestange 65, 66 im jeweils zugeordneten Verstellzapfen 69, 70 eine Abstandsveränderung
zwischen den Lagerzapfen 63 bzw. 64 und den jeweils zugeordneten Verstellzapfen 69
bzw. 70 auftritt. Hiermit wird eine rotatorische Lage der jeweiligen Exzenterhülse
57, 58 und damit die gewünschte räumliche Verlagerung der Drehachse 59, 60 für den
jeweiligen Drehantrieb 43 bzw. 44 erzielt, um einen Abstand gegenüber einer nachstehend
näher beschriebenen Bewegungsebene 84 einzustellen. Mit einer derartigen räumlichen
Verlagerung der Drehachsen 59, 60 jeweiligen Drehantriebs 43 bzw. 44 geht eine Veränderung
eines Abstands 81 der Drehachsen 59, 60 einher, der jedoch stets größer als der Abstand
22 zwischen den Drehachsen 5 der Werkstückaufnahmen 4 ist. Weitere Einstellmöglichkeiten
für eine Veränderung, insbesondere eine Verkippung, der räumlichen Lage der jeweiligen
Drehachse 59, 60 gegenüber dem Trägerrahmen 40 und den Hohlkörpern 6 können ergänzend
oder alternativ vorgesehen sein, sind jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
näher dargestellt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die vorstehend beschriebene
Exzenteranordnung in einer modifizierten Form zur Einstellung des Anpressdrucks der
Beschichtungswalzen 47, 48 gegenüber einer nachstehend näher beschriebenen Lackwalze
90, 91 eingesetzt wird und eine räumliche Verlagerung der Drehachse 59, 60 für den
jeweiligen Drehantrieb 43 bzw. 44 zur Abstandseinstellung gegenüber der Bewegungsebene
84 mittels eines Linearantriebs, insbesondere eines Gewindespindelantriebs erfolgt.
[0041] Die Beschichtungswalzen 47 und 48 weisen jeweils eine Umfangsoberfläche 73, 74 auf,
die in der Darstellung der Figur 2 gestrichelt eingezeichnet ist und die jeweils längs
der senkrecht zur Darstellungsebene der Figur 2 ausgerichteten Drehachse 59, 60 der
jeweiligen Beschichtungswalze 47, 48 abweichend von der kreisförmigen Hüllkurve 51,
52 profiliert ist. Exemplarisch ist eine Aufteilung der jeweiligen Umfangsoberfläche
73, 74 in einen Beschichtungsbereich 75, 76, der als Kreiszylindersegment mit einem
konstanten Kreisradius 77, 78 koaxial zur Drehachse 59, 60 der jeweiligen Beschichtungswalze
47,48 ausgebildet ist und einen Freilaufbereich 79, 80, der aus einem oder mehreren
nicht näher eingezeichneten Flächenabschnitten gebildet ist, vorgesehen. Beispielhaft
weisen die Flächenabschnitte der Freilaufbereiche 79, 80 jeweils einen Abstand zur
Drehachse 59, 60 der jeweiligen Beschichtungswalze 47, 48 auf, der kleiner als der
Kreisradius 77, 78 ist.
[0042] Die beiden Beschichtungswalzen 47, 48 sind derart am Trägerrahmen 40 angeordnet,
dass ihre Drehachsen 59, 60 jeweils einen identischen Abstand 83 zu einer Bewegungsebene
84 aufweisen. Die Bewegungsebene 84 wird von den Außenoberflächen 85, 86 der Hohlkörper
6 durch ihre Schwenkbewegung um die in der Figur 2 eingezeichnete Rotationsachse 87
des Werkstückrundtischs bestimmt und ist rein exemplarisch diejenige Kreisringfläche,
die einem minimalen Abstand der Außenoberflächen 85, 86 der Hohlkörper 6 beispielsweise
gegenüber der Beschichtungsstation 16 entspricht.
[0043] Dabei ist der Abstand 83 derart bemessen, dass die beiden Beschichtungswalzen 47,
48 zumindest über einen Teilbereich ihrer jeweiligen Freilaufbereiche 79, 80 nicht
die Bewegungsebene 84 schneiden, so dass die Schwenkbewegung der Hohlkörper 6 um die
Rotationsachse 87 in der Bewegungsebene 84 vorgenommen werden kann, ohne dass hierbei
ein Berührkontakt zu den jeweiligen Beschichtungswalzen 47, 48 stattfindet.
[0044] Hingegen ist in der Ruhestellung des Werkstückrundtischs, die einer nicht näher dargestellten
Beschichtungsposition für die Hohlkörper 6 gegenüber den Beschichtungswalzen 47, 48
entspricht, durch eine jeweils gegenläufige Drehbewegung des Hohlkörpers 6 und der
zugeordneten Beschichtungswalze 47, 48 eine Berührung zwischen dem jeweiligen Beschichtungsbereich
75, 76 und der Außenoberfläche 85, 86 des jeweiligen Hohlkörpers möglich. Bei diesem
Berührkontakt, der im Rahmen einer möglichst schlupffreien Abwälzbewegung (gleichbedeutend
mit identischen und gleichgerichteten Umfangsgeschwindigkeiten für die Hohlkörper
6 und die jeweiligen Beschichtungswalzen 47, 48) erfolgt, findet ein Lackauftrag auf
die Außenoberfläche 85, 86 des jeweiligen Hohlkörpers 6 statt.
[0045] Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass eine Länge eines vom jeweiligen Beschichtungsbereich
75, 76 bestimmten Kreisbogens 88, 89 größer als ein Umfang der jeweiligen Außenoberfläche
85, 86 der Hohlkörper 6 ist, so dass eine vollständige Benetzung der Außenoberfläche
85, 86 der Hohlkörper 6 mit Lack erfolgen kann, der von der jeweiligen Beschichtungswalze
47, 48 im jeweiligen Beschichtungsbereich 75, 76 bereitgestellt werden kann.
[0046] Für die Bereitstellung des Lacks mit Hilfe der jeweiligen Beschichtungswalzen 47,
48 ist jeder der Beschichtungswalzen 47, 48 eine stark vereinfacht dargestellte Lackwalze
90, 91 zugeordnet, die auch als Rasterwalze bezeichnet wird und die jeweils bereichsweise
und drehbeweglich in einem Lacktank 92, 93 aufgenommen ist, der in nicht näher dargestellter
Weise mit flüssigem Lack befüllt ist. Die Aufgabe der Lackwalze 90, 91 besteht darin,
den im Lacktank 92, 93 vorhandenen flüssigen Lack auf den Beschichtungsbereich 75,
76 der jeweiligen Beschichtungswalze 47, 48 aufzuwalzen. Hierzu sind im Lacktank 92,
93 nicht näher dargestellte, schneidenartige Rakel angeordnet, die überschüssigen
Lack von der Oberfläche der jeweiligen Lackwalze 90, 91 abstreifen und hierdurch einen
Übertrag einer exakt vorgebbaren Lackmenge von der jeweiligen Lackwalze 90, 91 auf
die zugeordnete Beschichtungswalze 47, 48 gewährleisten.
[0047] Um ein Austrocknen der Lackwalzen 90, 91 und der zugeordneten Beschichtungswalzen
47, 48 zu verhindern, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Lackwalzen 90, 91 sowie
die Beschichtungswalzen 47, 48 abweichend von der intermittierenden Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs permanent, insbesondere mit konstanter Umfangsgeschwindigkeiten
rotieren. Eine nachstehend näher beschriebene Synchronisation dieser Rotationsbewegungen
für die Beschichtungswalzen 47, 48 gegenüber den im Zuge der Drehschrittbewegung des
Werkstückrundtischs in die nicht näher dargestellte Beschichtungsstellung bereitgestellten
Hohlkörper 6 ermöglicht den gewünschten Lackauftrag auf die Außenoberfläche 85, 86
der Hohlkörper 6.
[0048] Beispielhaft ist vorgesehen, dass eine Haltezeitdauer für die Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs um die Rotationsachse 87 so bemessen ist, dass während dieser
Ruhephase des Werkstückrundtischs eine vollständige und insbesondere schlupffreie
Abwälzbewegung der jeweiligen Beschichtungsbereiche 75, 76 auf den Außenoberflächen
85, 86 der Hohlkörper 6 erfolgen kann. Dementsprechend ist eine Beschichtungszeitspanne
für den Berührkontakt zwischen den Beschichtungsbereichen 75, 76 mit den Außenoberflächen
85, 86 kleiner als die Haltezeitspanne und vollständig in der Haltezeitspanne enthalten.
[0049] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass während einer Drehschrittbewegung für den Werkstückrundtisch
3, innerhalb derer jeweils zwei Hohlkörper 6 in den Einflussbereich der Beschichtungsstation
16 gefördert und wieder aus dem Einflussbereich der Beschichtungsstation 16 entfernt
werden, die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs zum Stillstand kommt und diese
Zeitdauer des Stillstands als Haltezeitspanne bezeichnet wird. Während dieser Haltezeitspanne
erfolgt die Beschichtung der Außenoberflächen 85, 86 der Hohlkörper 6
[0050] Bezogen auf die vorzugsweise konstante Rotation der jeweiligen Beschichtungswalzen
47, 48 um die Drehachsen 59, 60 kann die Beschichtungszeitspanne durch den Winkel
94 und die Haltezeitspanne durch den Winkel 95 repräsentiert werden, während die Winkel
96 und 97 den Zutransport der Hohlkörper 6 während der Drehschrittbewegung vor der
Haltezeitspanne bzw. den Abtransport der Hohlkörper 6 während der Drehschrittbewegung
nach der Haltezeitspanne repräsentieren.
[0051] Dementsprechend ergibt sich aus der Darstellung der Figur 2, dass sich die Hohlkörper
6 während des Zutransports im Rahmen der Drehschrittbewegung noch nicht in der nicht
dargestellten Beschichtungsposition befinden, in der die Hohlkörper 6 insbesondere
symmetrisch zur Rotationsachse 87 ausgerichtet sind. Vielmehr befinden sich die Hohlkörper
6 noch im Zutransport, wie dies durch den Bewegungspfeil 98 angedeutet wird.
[0052] Sobald die Hohlkörper 6 symmetrisch zur Rotationsachse 87 in die nicht näher dargestellte
Beschichtungsposition gelangt sind, beginnt die durch den Winkel 95 repräsentierte
Haltezeitspanne, innerhalb derer dann die durch den Winkel 94 repräsentierte Beschichtungszeitspanne
enthalten ist, wobei der Berührkontakt zwischen den Beschichtungsbereichen 75 und
76 gegenüber den Hohlkörpern 6 ausschließlich während der Beschichtungszeitspanne
stattfindet.
[0053] Der Aufbau und die Geometrie der Beschichtungswalze 47 (und in gleicher Weise der
Beschichtungswalze 48) geht aus den Figuren 3 bis 5 hervor. Wie beispielsweise aus
der Schnittdarstellung der Figur 5 entnommen werden kann, umfasst die Beschichtungswalze
47 eine formstabile, rein exemplarisch weitestgehend rotationssymmetrisch zur Drehachse
59 ausgebildete Trägerwelle 100, die beispielsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff
oder aus Metall, insbesondere Stahl, hergestellt sein kann. Auf einer Zylinderaußenfläche
101 der Trägerwelle 100 ist eine elastische Schicht 102 aufgebracht, die vorzugsweise
stoffschlüssig mit der Zylinderaußenfläche 101 verbunden ist und beispielsweise aus
EPDM hergestellt ist. Eine Profilierung der elastischen Schicht 102 entlang der auch
als Längsachse bezeichneten Drehachse 59 ist aus der Figur 4 zu entnehmen und umfasst
den Beschichtungsbereich 75 sowie den Freilaufbereich 79.
[0054] Die Trägerwelle 100 ist von einer rotationssymmetrisch ausgebildeten Längsbohrung
103 durchsetzt, die in einem zentralen Bereich einen ersten Durchmesser 104 und jeweils
endseitig daran angrenzend und stufenartig abgesetzt einen zweiten Durchmesser 105
aufweist, der jeweils einen Zylinderbohrungsabschnitt 106 bestimmt. An den Zylinderbohrungsabschnitt
106 schließ sich jeweils endseitig eine konusabschnittsförmige ausgebildete, bis zu
einer Stirnseite 107, 108 erstreckte Aufweitung 109, 110 an. In der Aufweitung 109
sind rein exemplarisch zwei gegenüberliegend angeordnete Vertiefungen 111 und 112
ausgebildet, die gemäß der Darstellung der Figur 4 eine unterschiedliche Breite aufweisen
und somit für eine eindeutige geometrische Zuordnung zu Vorsprüngen 113, 114 einer
nur schematisch dargestellten Antriebswelle 115 eines Drehantriebs 43 gewährleisten.
[0055] Die an der entgegengesetzten Stirnseite 108 angeordnete Aufweitung 110 ist vorzugsweise
ausschließlich konusabschnittsförmig ausgebildet und zur flächigen Anlage an einem
in der Figur 5 nur rein schematisch dargestellten und in nicht näher war dargestellter
Weise am Trägerrahmen 40 drehbeweglich gelagerten Lagerkonus 116 vorgesehen. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass entweder der Lagerkonus 116 oder der in der Figur 5 nicht dargestellte
Drehantrieb 43 mit seiner Antriebswelle 115 linearbeweglich längs der Drehachse 59
bewegt werden können. Hierdurch kann in einer Freigabestellung, wie sie in der Figur
5 angedeutet ist, eine Auswechslung der Beschichtungswalze 47 vorgenommen werden und
in einer nicht dargestellten Funktionsstellung, in der sowohl die Antriebswelle 115
als auch der Lagerkonus 116 an Konusflächen 117, 118 der Aufweitungen 109, 110 anliegen,
eine Drehlagerung für die Beschichtungswalze 47 gewährleistet werden. Diese Drehlagerung
ist vorzugsweise so konfiguriert, dass Axialkräfte längs der Drehachse 59 und Radialkräfte
quer zur Drehachse 59 von der Beschichtungswalze 47 auf die Antriebswelle 115 und
den Lagerkonus 116 übertragen werden können und ein Antriebsmoment von der Antriebswelle
115 über die Vorsprünge 113 und 114 und die zugeordneten Vertiefungen 111 und 112
zur Einleitung der Drehbewegung der Beschichtungswalze 47 um die Drehachse 59 eingeleitet
werden kann.
1. Beschichtungseinrichtung zur Beschichtung von zylindrischen Hohlkörpern (6), mit einem
Maschinengestell und einem drehbeweglich um eine Rotationsachse (87) am Maschinengestell
gelagerten Werkstückrundtisch (3), der mit mehreren, jeweils drehbeweglich am Werkstückrundtisch
(3) gelagerten und zur Aufnahme von zylindrischen Hohlkörpern (6) ausgebildeten Aufnahmedornen
(4) ausgerüstet ist, sowie mit einer am Maschinengestell angeordneten Beschichtungsstation
(16), dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsstation (16) eine drehbeweglich gelagerte Beschichtungswalze (47,
48) umfasst, wobei Drehachsen (5) der Aufnahmedorne (4) und eine Drehachse (59, 60)
der Beschichtungswalze (47, 48) parallel zueinander ausgerichtet sind, wobei die Beschichtungswalze
(47, 48) an einer Umfangsoberfläche (73, 74) einen Beschichtungsbereich (75, 76) und
einen Freilaufbereich (79, 80) aufweist, wobei der Beschichtungsbereich (75, 76) als
Kreiszylindersegment mit einem konstanten Kreisradius (77, 78) koaxial zur Drehachse
(59, 60) der Beschichtungswalze (47, 48) ausgebildet ist und wobei der Freilaufbereich
(79, 80), insbesondere ausschließlich, aus Flächenabschnitten gebildet ist, die jeweils
einen Abstand zur Drehachse (59, 60) der Beschichtungswalze (47, 48) aufweisen, der
kleiner als der Kreisradius (77, 78) ist.
2. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen (5) der Aufnahmedorne (4) und die Drehachse (59, 60) der Beschichtungswalze
(47, 48) quer zur Rotationsachse (87) des Werkstückrundtischs (3) ausgerichtet sind.
3. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Werkstückrundtisch (3) jeweils paarweise benachbart angeordnete Aufnahmedorne
(4) parallel zueinander ausgerichtet sind und dass die Beschichtungsstation (16) zwei
parallel zueinander ausgerichtete Beschichtungswalzen (47, 48) umfasst, wobei jede
der Beschichtungswalzen (47, 48) in einer Beschichtungsposition des Werkstückrundtischs
(3) gegenüberliegend zu einem der beiden Aufnahmedorne (4) ausgerichtet ist.
4. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (22) der Drehachsen (5) der paarweise angeordneten Aufnahmedorne (4)
kleiner als ein Abstand (81) der Drehachsen (59, 60) der parallel zueinander ausgerichteten
Beschichtungswalzen (47, 48) ist.
5. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsbereich (75, 76) der Beschichtungswalze (47, 48) einen Winkelbereich
(94) von weniger als 270 Grad, bevorzugt weniger als 240 Grad, besonders bevorzugt
weniger als 210 Grad, insbesondere weniger als 180 Grad, überdeckt.
6. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge eines vom Beschichtungsbereich (75, 76) bestimmten Kreisbogens (88, 89)
größer, vorzugsweise wenigstens 10 Prozent größer, bevorzugt wenigstens 20 Prozent
größer, besonders bevorzugt wenigstens 30 Prozent größer, insbesondere wenigstens
40 Prozent größer, als ein Umfang des Aufnahmedorns (4) ist.
7. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungswalze (47, 48) an einem ersten Endbereich drehbeweglich am Maschinengestell
gelagert ist und an einem zweiten Endbereich drehfest mit einem Drehantrieb (43, 44)
gekoppelt ist.
8. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Beschichtungsstation (16) ein kreiszylindrisch ausgebildeter Aufnahmeschacht
(55, 56) ausgebildet ist, in dem eine Exzenterhülse (57, 58) drehbeweglich aufgenommen
ist, wobei der Drehantrieb (43, 44) drehbeweglich in der Exzenterhülse (57, 58) aufgenommen
ist und drehfest mit der Beschichtungsstation (16) gekoppelt ist.
9. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einstellmittel (61, 62) mit der Exzenterhülse (57, 58) und mit der Beschichtungsstation
(16) gekoppelt ist, das für eine Einstellung einer Rotationsstellung der Exzenterhülse
(57, 58) gegenüber der Beschichtungsstation (16) ausgebildet ist.
10. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Beschichtungswalze (47, 48) eine drehbeweglich an der Beschichtungsstation
(16) gelagerte, kreiszylindrisch ausgebildete Lackwalze (90, 91) angeordnet ist, die
für eine Abwälzbewegung auf dem Beschichtungsbereich (75, 76) der Beschichtungswalze
(47, 48) ausgebildet ist, wobei der Lackwalze (90, 91) ein Lacktank (92, 93) für einen
kontinuierlichen Lackauftrag auf die Lackwalze (90, 91) zugeordnet ist.
11. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Beschichtungsstation (12, 13, 14) vorgesehen ist, die wenigstens einen
Tintenstrahldruckkopf umfasst, der für eine frei vorgebbare Beschichtung eines Oberflächenbereichs
(85, 86) eines auf einem Aufnahmedorn (4) aufgenommenen zylindrischen Hohlkörpers
(6) ausgebildet ist.
12. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungswalze (47, 48) eine formstabile, vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildete,
Trägerwelle (100) aufweist, auf deren Zylinderaußenfläche (101) eine elastische Schicht
(102) aufgebracht ist, deren Umfangsoberfläche (73, 74) den Beschichtungsbereich (75,
76) und den Freilaufbereich (79, 80) bestimmt.
13. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerwelle (100) von einer Längsbohrung (103) durchsetzt ist, die jeweils endseitig
eine konusabschnittsförmige, insbesondere bis zu einer Stirnseite der Trägerwelle
(100) erstreckte, Aufweitung (109, 110) aufweist.
14. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Trägerwelle (100), insbesondere im Bereich der Aufweitung (109), ein als Vorsprung
oder als Vertiefung ausgebildetes Positioniermittel (111, 112) für eine drehfeste
Kopplung mit einer Antriebswelle (115) eines Drehantriebs (43, 44) ausgebildet ist.
15. Verfahren zur Beschichtung von zylindrischen Hohlkörpern mit einer Beschichtungseinrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, mit den Schritten: Durchführen einer Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs (3) gegenüber dem Maschinengestell zur Bereitstellung eines
Hohlkörpers (6), der auf einem Aufnahmedorn (4) aufgenommen ist, in eine Beschichtungsposition
gegenüberliegend zur Beschichtungswalze (47, 48) und Beibehaltung der Beschichtungsposition
für eine vorgebbare Haltezeitspanne, Durchführen einer Abwälzbewegung des Beschichtungsbereichs
(75, 76) der Beschichtungswalze (47, 48) gegenüber dem rotierenden Hohlkörper (6)
während der Haltezeitspanne, wobei die Abwälzbewegung des Beschichtungsbereichs (75,
76) der Beschichtungswalze (47, 48) gegenüber dem rotierenden Hohlkörper (6) in einer
Beschichtungszeitspanne erfolgt, die eine Teilmenge der Haltezeitspanne bildet.