[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Tiefziehverpackungsmaschinen. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Tiefziehverpackungsmaschine zum Verpacken von Lebensmittelprodukten.
[0002] Beispielweise aus der
DE 10 2012 018 974 A1 ist eine Tiefziehverpackungsmaschine bekannt, bei der eine Vorheizstation, eine Formstation,
eine Einlegestrecke, eine Siegelstation und eine Schneidstation entlang einer linearen
Produktionsrichtung hintereinander angeordnet sind. Eine Unterfolienbahn wird von
einer bezüglich der Produktionsrichtung kollinear vor der Vorheizstation an einer
Folienaufnahme vorgesehenen Vorratsrolle abgezogen und dann mittels einer Transporteinrichtung
entlang der Produktionsrichtung gefördert und den einzelnen Bearbeitungsstationen
zugeführt. Nachdem die Unterfolienbahn an der Vorheizstation zum Erleichtern eines
Tiefziehvorgangs vorgeheizt wurde, werden an der Formstation mittels Tiefziehens Verpackungsmulden
in der Unterfolienbahn ausgeformt. In der Einlegestrecke werden die Verpackungsmulden
mit zu verpackenden Produkten befüllt. Die befüllten Verpackungsmulden werden anschließend
in der Siegelstation mit einer Oberfolie verschlossen. An der Schneidstation werden
die verschlossenen Verpackungen aus dem Folienverbund gelöst, so dass sie anschließend
separat abtransportiert werden können.
[0003] Nachteilig an der bekannten Tiefziehverpackungsmaschine ist der hohe Platzbedarf
entlang der Produktionsrichtung. Um ein häufiges Wechseln zu vermeiden, wäre es prinzipiell
zudem vorteilhaft, Unterfolien-Vorratsrollen mit viel Material und einem damit einhergehenden
großen Durchmesser zu verwenden. Hierdurch erhöht sich der Platzbedarf entlang der
Produktionsrichtung jedoch weiter. Der Platzbedarf entlang der Produktionsrichtungen
ist für viele Anwendungen besonders relevant, da oftmals bezüglich der Produktionsrichtung
vor der eigentlichen Tiefziehverpackungsmaschine weitere Vorrichtungen angeordnet
werden sollen. Beispielweise kann eine Aufschneidevorrichtung für zu verpackende Lebensmittel
vor der Tiefziehverpackungsmaschine angeordnet werden. Die aufgeschnittenen Lebensmittel,
beispielsweise Wurst- oder Käsescheiben, können dann mittels eines parallel zur Produktionsrichtung
über die Formstation verlaufenden Zuführbands, wie es beispielsweise aus der
EP 3 202 671 A2 bekannt ist, zu der Einlegestrecke transportiert werden.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Tiefziehverpackungsmaschine bereitzustellen, die
platzsparend aufstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung an.
[0006] Eine erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine definiert eine vorzugsweise lineare
Produktionsrichtung und umfasst eine Folienaufnahme zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle,
eine Vorbehandlungsstation, eine Formstation, eine Einlegestrecke und eine Siegelstation.
Die Vorbehandlungsstation ist zum Vorbehandeln der Unterfolienbahn konfiguriert. Die
Formstation ist der Vorbehandlungsstation bezüglich der Produktionsrichtung nachgeordnet
und umfasst ein Formwerkzeug zum Ausbilden von Mulden in der Unterfolienbahn durch
Tiefziehen. Das Formwerkzeug kann insbesondere ein Formwerkzeugoberteil und ein relativ
dazu bewegliches Formwerkzeugunterteil umfassen, zwischen denen die Unterfolienbahn
tiefgezogen wird. Die Einlegestrecke ist der Formstation bezüglich der Produktionsrichtung
nachgeordnet. In der Einlegestrecke werden die in der Unterfolienbahn ausgebildeten
Mulden mit zu verpackenden Produkten befüllt. Die Siegelstation ist der Einlegestrecke
bezüglich der Produktionsrichtung nachgeordnet und umfasst ein Siegelwerkzeug zum
Verschließen der Mulden mit einer Oberfolie. Insbesondere kann das Siegelwerkzeug
ein Siegelwerkzeugoberteil und ein relativ dazu bewegliches Siegelwerkzeugunterteil
umfassen. Die Oberfolie kann beispielsweise mittels Ultraschallschweißens, durch Wärmeverschweißen
oder anderweitig an die Unterfolie angesiegelt werden. Die Tiefziehverpackungsmaschine
umfasst des Weiteren eine Transporteinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn
entlang der Produktionsrichtung durch die Vorbehandlungsstation, weiter zu der Formstation,
noch weiter zu der Einlegestrecke und schließlich zu der Siegelstation zu fördern.
Die Transporteinrichtung wird vorzugsweise getaktet betrieben.
[0007] Die Tiefziehverpackungsmaschine umfasst zudem eine Umlenkeinheit, die dazu konfiguriert
ist, die Unterfolienbahn vor Erreichen der Vorbehandlungsstation bezüglich einer vertikalen
Achse um einen Winkel umzulenken. Die Unterfolienbahn wird durch die Umlenkeinheit
umgelenkt, nachdem sie die Folienaufnahme verlassen hat und bevor sie die Vorbehandlungsstation
erreicht. Die Umlenkeinheit ermöglicht es, die Folienaufnahme freier zu positionieren.
Insbesondere muss die Folienaufnahme nicht mehr bezüglich der Produktionsrichtung
linear vor den einzelnen Stationen der Tiefziehverpackungsmaschine angeordnet sein.
So lässt sich die Gesamtlänge der Tiefziehverpackungsmaschine entlang der Produktionsrichtung
verringern. Zudem kann die Folienaufnahme so positioniert werden, dass sie zum Wechseln
der Unterfolien-Vorratsrolle besser zugänglich ist.
[0008] Die Umlenkeinheit ist zumindest teilweise unterhalb der Vorbehandlungsstation angeordnet.
Hierdurch lässt sich der Platzbedarf entlang der Produktionsrichtung weiter verringern.
Die Umlenkeinheit nutzt Bauraum unter der Vorbehandlungsstation und trägt somit nicht
oder nur in geringem Maße zu der Längenerstreckung der Tiefziehverpackungsmaschine
bei. Die Umlenkeinheit ist unter der Vorbehandlungsstation geschützt und kompakt verstaut.
[0009] Vorzugsweise ist die Folienaufnahme versetzt zu der Produktionsrichtung vorgesehen.
Die Folienaufnahme kann bezüglich der Produktionsrichtung wahlweise auf die linke
Seite oder die rechte Seite versetzt sein. Außer dem verringerten Platzbedarf in Produktionsrichtung
wird durch ein versetztes Vorsehen der Folienaufnahme auch die Zugänglichkeit der
Tiefziehverpackungsmaschine an ihrem Stirnende verbessert.
[0010] Die Umlenkeinheit kann dazu konfiguriert sein, die Unterfolienbahn bezüglich der
vertikalen Achse um einen Winkel zwischen 60° und 120°, einen Winkel zwischen 80°
und 100° oder einen Winkel von zumindest im Wesentlichen 90° umzulenken. Somit kann
die Folienaufnahme so angeordnet sein, dass die Unterfolienbahn im Wesentlichen entlang
einer senkrecht zur Produktionsrichtung stehenden Richtung von der Unterfolien-Vorratsrolle
abgezogen wird. Es wäre aber auch denkbar, dass der unterhalb der Vorbehandlungsstation
vorgesehenen Umlenkeinheit vorgeordnet weitere Umlenkeinheiten vorgesehen sind, so
dass die Positionierung der Folienaufnahme im Wesentlichen frei an die jeweiligen
Platzvorgaben angepasst werden kann.
[0011] Vorzugsweise ist die Umlenkeinheit so konfiguriert, dass eine Laufrichtung der Unterfolienbahn
nach dem Umlenken durch die Umlenkeinheit zumindest in Projektion von oben auf die
Tiefziehverpackungsmaschine parallel oder antiparallel zu der Produktionsrichtung
ist. Somit kann die Unterfolienbahn auf einfache Art und Weise zum Einbringen in den
Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine vorbereitet werden.
[0012] Die Tiefziehverpackungsmaschine kann zudem eine Einleiteinrichtung umfassen, die
dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn nach dem Umlenken durch die Umlenkeinheit
in den Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine und/oder in die Vorbehandlungsstation
einzuleiten. Die Einleiteinrichtung kann die Unterfolienbahn auf geeigneter Höhe und
in geeigneter Orientierung an die Transporteinrichtung übergeben, so dass ohne Weiteres
auf eine Transporteinrichtung zurückgegriffen werden kann, wie sie aus bekannten Tiefziehverpackungsmaschinen
mit bezüglich der Produktionsrichtung linear vorgeordneter Folienaufnahme bekannt
sind.
[0013] Vorzugsweise umfasst die Einleiteinrichtung eine oder mehrere, insbesondere horizontal
ausgerichtete Umlenkrollen. Über die Umlenkrollen kann die Unterfolienbahn nach dem
Umlenken durch die Umlenkeinheit auf eine geeignete Höhe geführt werden, um der Vorbehandlungsstation
zugeführt zu werden. Obwohl die Umlenkeinheit zumindest teilweise unterhalb der Vorbehandlungsstation
vorliegt, kann die Unterfolienbahn so der Vorbehandlungsstation entlang der Produktionsrichtung
zugeführt werden.
[0014] Die Einleiteinrichtung kann zumindest teilweise unterhalb der Vorbehandlungsstation
angeordnet sein. So kann der Bauraum unterhalb der Vorbehandlungsstation noch weiter
ausgenutzt werden.
[0015] Vorzugsweise umfasst die Tiefziehverpackungsmaschine ein Maschinengestell, an dem
die Vorbehandlungsstation, die Formstation, die Einlegestrecke und die Siegelstation
entlang der Produktionsrichtung hintereinander angeordnet sind. Das Maschinengestell
kann unterhalb der Vorbehandlungsstation einen Aussparungsbereich aufweisen oder definieren,
in dem die Umlenkeinheit zumindest teilweise angeordnet ist. Vorzugsweise ist die
Umlenkeinheit vollständig in dem Aussparungsbereich des Maschinengestells vorgesehen.
Es wäre aber auch denkbar, dass die Umlenkeinheit seitlich oder nach vorne über das
Maschinengestell hinausragt.
[0016] Das Maschinengestell kann einen entgegen der Produktionsrichtung überstehend ausgebildeten
Ausleger aufweisen, an dem die Vorbehandlungsstation angeordnet ist. Die Umlenkeinheit
kann zumindest teilweise unterhalb des Auslegers angeordnet sein. Durch das Vorsehen
eines Auslegers des Maschinengestells lässt sich der Raum über der Umlenkeinheit zum
Anbringen der Vorbehandlungsstation nutzen.
[0017] Vorzugsweise ist die Einleiteinrichtung an dem Maschinengestell angebracht. So kann
die Einleiteinrichtung einfach und platzsparend in die Tiefziehverpackungsmaschine
integriert werden.
[0018] Die Vorbehandlungsstation kann beispielsweise eine Vorheizstation zum Vorheizen der
Unterfolienbahn vor Erreichen der Formstation umfassen. Eine solche Vorheizstation
kann im Vergleich zu der Formstation oder der Siegelstation relativ flach ausgebildet
sein, so dass ein Vorsehen der Umlenkeinheit unter der Vorheizstation möglich ist,
ohne das Maschinengestell im Bereich der Vorheizstation anheben zu müssen.
[0019] Zusätzlich oder alternativ kann die Vorbehandlungsstation eine Loch- oder Schlitzeinheit
umfassen, die dazu konfiguriert ist, die Unterfolienbahn zu lochen oder zu schlitzen.
Die Loch- oder Schlitzeinheit kann dazu ausgelegt sein, Löcher oder Schlitze in die
Unterfolienbahn einzubringen, welche später in der Siegelstation dazu verwendet werden
können, die Verpackungen vor dem Versiegeln zu evakuieren und/oder eine Schutzgasatmosphäre
in die Verpackungen einzubringen, beispielweise um die Haltbarkeit der zu verpackenden
Produkte zu erhöhen.
[0020] Vorzugsweise ist die Loch- oder Schlitzeinheit in das Maschinengestell integriert
und/oder daran angebracht. Die Loch- oder Schlitzeinheit kann im Vergleich zu der
Formstation oder der Siegelstation derart flach ausgebildet sein, dass das Vorsehen
der Umlenkeinheit unter der Loch- oder Schlitzeinheit möglich ist, ohne die Bauhöhe
der Tiefziehverpackungsmaschine im Bereich der Loch- oder Schlitzeinheit anzuheben.
[0021] Vorzugsweise umfasst die Loch- oder Schlitzeinheit eine Abfalleinrichtung, die zum
Sammeln und/oder Abführen von bei dem Lochen oder Schlitzen der Unterfolienbahn entstehenden
Folienresten konfiguriert ist. So kann verhindert werden, dass bei dem Lochen oder
Schlitzen der Unterfolienbahn entstehende Folienreste im Bereich der Umlenkeinheit
auf die Unterfolienbahn fallen.
[0022] Vorzugsweise umfasst die Loch- oder Schlitzeinheit eine Absaugeinrichtung zum Absaugen
von bei dem Lochen oder Schlitzen der Unterfolienbahn entstehenden Folienresten. So
können die Folienreste automatisch und zuverlässig entfernt werden.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer Ausführungsform;
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht auf die Tiefziehverpackungsmaschine aus Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung der Wirkungsweise einer Umlenkeinheit der Tiefziehverpackungsmaschine
gemäß der Ausführungsform in Draufsicht; und
- Figur 4
- eine schematische ausschnittsweise Perspektivansicht auf eine beispielhafte Umlenkeinheit
der Tiefziehverpackungsmaschine gemäß der Ausführungsform.
[0024] Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Tiefziehverpackungsmaschine 1 gemäß einer Ausführungsform.
Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst ein Maschinengestell 3, an dem entlang einer
Produktionsrichtung P eine Vorbehandlungsstation 5, eine Formstation 7, eine Einlegestrecke
9, eine Siegelstation 11 und eine Schneidstation 13 linear hintereinander angeordnet
sind. Es ist zudem eine Transporteinrichtung 15 vorgesehen, die dazu ausgelegt ist,
eine Unterfolienbahn 17 entlang der Transportrichtung P durch die Vorbehandlungsstation
5 weiter zu der Formstation 7, noch weiter zu der Einlegestrecke 9, noch weiter zu
der Siegelstation 11 und schließlich zu der Schneidstation 13 zu fördern.
[0025] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht der Tiefziehverpackungsmaschine 1 in
Blickrichtung A (siehe Fig. 1). In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Transporteinrichtung
15 auf beiden Seiten der Unterfolienbahn 17 angeordnete Klammerketten 19, die die
Unterfolienbahn 17 beidseitig mittels Klammerelementen 21 greifen. Mittels einer Antriebseinrichtung
23 für die Klammerketten 19 wird die Unterfolienbahn 17 entlang der Produktionsrichtung
P gefördert. Die Klammerketten 19 sind beidseitig zwischen oberen und unteren Führungsschienen
des Maschinengestells 3 geführt.
[0026] Die Vorbehandlungsstation 5 ist zum Vorbehandeln der Unterfolienbahn 17 vor Erreichen
der Formstation 7 ausgelegt. Die der Vorbehandlungsstation 5 bezüglich der Produktionsrichtung
P nachgeordnete Formstation 7 umfasst ein Formwerkzeug 25 zum Ausbilden von Mulden
27 in der Unterfolienbahn 17 durch Tiefziehen. Das Formwerkzeug 25 kann insbesondere
ein Formwerkzeugoberteil und ein Formwerkzeugunterteil aufweisen, die zum Tiefziehen
der Mulden 27 bezüglich einer vertikalen Richtung relativ zueinander beweglich sind.
In der der Formstation 7 bezüglich der Produktionsrichtung P nachgeordneten Einlegestrecke
9 werden die in der Unterfolienbahn 17 ausgebildeten Mulden 27 mit zu verpackenden
Produkten 29 befüllt. Das Befüllen der Mulden 27 kann automatisch oder manuell geschehen.
In der gezeigten Ausführungsform werden die Produkte 29 mittels eines Zuführbands
31, welches über der Formstation 7 parallel zur Produktionsrichtung P verläuft, von
einer Verarbeitungsstation 33, wie beispielsweise einer Lebensmittelschneideeinrichtung,
zu der Einlegestrecke 9 gefördert. In der der Einlegestrecke 9 bezüglich der Produktionsrichtung
P nachgeordneten Siegelstation 11 werden die befüllten Mulden 27 mit einer Oberfolie
35 verschlossen. Hierzu umfasst die Siegelstation 11 ein Siegelwerkzeug 37, welches
vorzugsweise ein Siegelwerkzeugoberteil und ein entlang einer vertikalen Richtung
senkrecht dazu bewegliches Siegelwerkzeugunterteil umfasst. Nach dem Verschließen
der Mulden 27 in der Siegelstation 11 werden die Verpackungen in der Schneidstation
13 aus dem Folienverbund ausgetrennt, so dass die fertiggestellten und separierten
Verpackungen 39 anschließend mittels einer Fördereinrichtung 41 abtransportiert werden
können. In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Schneidstation 13 eine Querschnitteinrichtung
43 und eine Längsschnitteinrichtung 45.
[0027] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist eine Folienaufnahme 47 zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle
49 gegenüber der Produktionsrichtung P der Tiefziehverpackungsmaschine 1 seitlich
versetzt angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Folienaufnahme 47 gegenüber
der Produktionsrichtung P um 90° versetzt angeordnet. Die Entnahmerichtung E, entlang
der die Unterfolienbahn 17 die Unterfolien-Vorratsrolle 49 verlässt, steht zu der
Produktionsrichtung P senkrecht. Es wäre selbstverständlich auch denkbar, dass die
Folienaufnahme 47 auf der anderen Seite der Tiefziehverpackungsmaschine 1 angeordnet
ist. Der Winkel zwischen der Entnahmerichtung E und der Produktionsrichtung P könnte
auch von 90° abweichen. Durch das seitlich versetzte Anordnen der Folienaufnahme 47
wird entlang der Produktionsrichtung P Einbauraum eingespart. Im gezeigten Anwendungsbeispiel
wird hierdurch ermöglicht, die Verarbeitungsstation 33 näher an den Anfang der Tiefziehverpackungsmaschine
1 heranzurücken. Zudem lässt sich die Folienaufnahme 47 so anordnen, dass sie zum
Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle 49 besonders leicht zugänglich ist.
[0028] Um die Unterfolienbahn 17 trotz der seitlich versetzt angeordneten Folienaufnahme
47 entlang der Produktionsrichtung P in den Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine
1 einbringen zu können, ist eine Umlenkeinheit 51 vorgesehen. Die Umlenkeinheit 51
ist dazu konfiguriert, die Unterfolienbahn 17 vor Erreichen der Vorbehandlungsstation
5 bezüglich einer vertikalen Achse V um einen Winkel a umzulenken. In der gezeigten
Ausführungsform wird die Unterfolienbahn 17 durch die Umlenkeinheit 51 von der Entnahmerichtung
E in eine Zwischenrichtung Z umgelenkt, die antiparallel zur Produktionsrichtung P
ist.
[0029] Da sich die Umlenkeinheit 51 erfindungsgemäß zumindest teilweise unter der Vorbehandlungsstation
5 befindet, sind Details der Umlenkung in Fig. 1 nicht sichtbar. In Fig. 3 ist daher
die Umlenkung der Unterfolienbahn 17 durch die Umlenkeinheit 51 schematisch in Draufsicht
dargestellt, wobei benachbarte Elemente der Tiefziehverpackungsmaschine 1 nicht dargestellt
sind. Die Unterfolienbahn 17 erreicht die Umlenkeinheit 51 entlang der Entnahmerichtung
E. An einer Umlenkkante 53 der Umlenkeinheit 51 wird die Unterfolienbahn 17 dann bezüglich
der vertikalen Achse V (in Fig. 3 senkrecht zur Zeichenebene) um den Winkel a in die
Zwischenrichtung Z umgelenkt, welche in der gezeigten Ausführungsform antiparallel
zur Produktionsrichtung P ist.
[0030] In der dargestellten Variante wird die Unterfolienbahn 17 der Umlenkeinheit 51 entlang
der Entnahmerichtung E zugeführt, entlang der die Unterfolienbahn 17 die Folienaufnahme
47 verlässt. Dies ist aber nicht zwingend notwendig. Es wäre beispielsweise auch denkbar,
dass zwischen der Folienaufnahme 47 und der Umlenkeinheit 51 weitere Umlenkeinheiten
vorgesehen sind, um die Folienaufnahme 47 im Wesentlichen völlig frei positionieren
zu können. Bevorzugterweise wird die Unterfolienbahn 17 durch die Umlenkeinheit 51
um im Wesentlichen 90° umgelenkt. Abhängig davon, entlang welcher Richtung die Unterfolienbahn
17 die Umlenkeinheit 51 erreicht, kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn die Umlenkeinheit
51 die Unterfolienbahn 17 um einen anderen Winkel umlenkt, beispielsweise um einen
Winkel zwischen 60° und 120° oder einen Winkel zwischen 80° und 100°.
[0031] Die Umlenkkante 53 der Umlenkeinheit 51 kann beispielsweise, wie in Fig. 4 dargestellt,
durch einen zylindrischen Körper 55 gebildet sein, um den herum die Unterfolienbahn
17 umgelenkt wird. Vorzugsweise umfasst der zylindrische Körper 55 Druckluftöffnungen
57, durch die im Betrieb Druckluft entweicht, so dass ein Luftpolster zwischen dem
zylindrischen Körper 55 und der Unterfolienbahn 17 gebildet wird. So lässt sich die
Unterfolienbahn 17 reibungsreduziert umlenken.
[0032] Wie in Fig. 2 dargestellt, umfasst das Maschinengestell 3 in der gezeigten Ausführungsform
unterhalb der Vorbehandlungsstation 5 einen Aussparungsbereich 59, in dem die Umlenkeinheit
51 angeordnet ist. Der Aussparungsbereich 59 ist dadurch gebildet, dass das Maschinengestell
3 einen entgegen der Produktionsrichtung P überstehend ausgebildeten Ausleger 61 aufweist,
an dem die Vorbehandlungsstation 5 angeordnet ist. Die Umlenkeinheit 51 ist in dem
Aussparungsbereich 59 vorgesehen und befindet sich zumindest teilweise unterhalb der
Vorbehandlungsstation 5. Auf diese Art und Weise wird der Bauraum unter der Vorbehandlungsstation
5 genutzt, um die Umlenkung der Unterfolienbahn 17 zu realisieren. Die Erstreckungslänge
der Tiefziehverpackungsmaschine 1 entlang der Produktionsrichtung P kann somit reduziert
werden. In der dargestellten Ausführungsform ist die Umlenkeinheit 51 vollständig
unter dem Ausleger 61 des Maschinengestells 3 und unter der Vorbehandlungsstation
5 vorgesehen. Es wäre aber auch denkbar, dass Teile der Umlenkeinheit 51 seitlich
oder entlang der Produktionsrichtung P über den Ausleger 61 und/oder über die Vorbehandlungsstation
5 hinausstehen. Vorzugsweise liegt die Umlenkeinheit 51 zumindest zur Hälfte, zumindest
zu 75 % oder vollständig unter der Vorbehandlungsstation 5 oder dem Ausleger 61.
[0033] Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst des Weiteren eine Einleiteinrichtung 63,
die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn 17 nach dem Umlenken durch die Umlenkeinheit
51 in die Vorbehandlungsstation 5 einzuleiten. Die Einleiteinrichtung 63 muss die
Unterfolienbahn 17 nicht notwendigerweise selbst in die Vorbehandlungsstation 5 fördern.
Es reicht aus, wenn sie die Unterfolienbahn 17 so ausrichtet, dass sie in den normalen
Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine 1 eingebracht wird, also von der
Transporteinrichtung 15 zum Fördern aufgenommen wird. In der dargestellten Ausführungsform
umfasst die Einleiteinrichtung 63 eine Mehrzahl von horizontal ausgerichteten Umlenkrollen
65. Vorzugsweise ist die Einleiteinrichtung 63 ebenfalls zumindest teilweise unter
der Vorbehandlungsstation 5 und/oder dem Ausleger 61 angeordnet, um weiter Bauraum
zu sparen. Die Einleiteinrichtung 63, insbesondere deren Umlenkrollen 65, kann am
Maschinengestell 3 angebracht sein.
[0034] In der Ausführung, in der die Unterfolienbahn 17 in Fig. 2 als durchgezogene Linie
dargestellt ist, verlässt die Unterfolienbahn 17 die Umlenkeinrichtung 51 entlang
einer Richtung, die zumindest in Projektion von oben auf die Tiefziehverpackungsmaschine
1 antiparallel zu der Produktionsrichtung P ist. Es wäre aber auch denkbar, dass die
Unterfolienbahn 17 die Umlenkeinheit 51 entlang einer Richtung verlässt, die zumindest
in Projektion von oben auf die Tiefziehverpackungsmaschine 1 parallel zur Produktionsrichtung
P verläuft. Dieser Fall ist in Fig. 2 mit gestrichelten Linien für die Unterfolienbahn
17 dargestellt, wobei die entsprechenden Umlenkrollen der Einleiteinrichtung 63 für
diese Variante der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind.
[0035] In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Vorbehandlungsstation 5 eine Vorheizstation
67 zum Vorheizen der Unterfolienbahn 17 vor Erreichen der Formstation 7, um das Tiefziehen
durch die Formstation 7 zu erleichtern. Zusätzlich umfasst die Vorbehandlungsstation
5 in der gezeigten Ausführungsform eine Loch- oder Schlitzeinheit 69 zum Lochen oder
Schlitzen der Unterfolienbahn 17. Durch mittels der Loch- oder Schlitzeinheit 69 eingebrachte
Schlitze oder Löcher kann in der Siegelstation 11 vor dem Versiegeln der Verpackungen
Gas aus den Verpackungen abgesaugt oder eine Schutzgasatmosphäre eingebracht werden,
so dass die Produkte unter Vakuum oder Schutzgasatmosphäre verpackt werden können.
Die dargestellte Loch- oder Schlitzeinheit 69 umfasst eine Absaugeinrichtung 71 zum
Absaugen von bei dem Lochen oder Schlitzen der Unterfolienbahn 17 entstehenden Folienresten,
so dass diese nicht im Bereich der Umlenkeinheit 51 auf die Unterfolienbahn 17 fallen
können. Ein Absaugen der Folienreste ist aber nicht zwingend erforderlich und es könnte
auch eine anderweitig ausgestaltete Abfalleinrichtung zum Sammeln und/oder Abführen
von bei dem Lochen oder Schlitzen der Unterfolienbahn 17 entstehenden Folienresten
vorgesehen sein. Im einfachsten Fall könnte zwischen der Vorbehandlungsstation 5 und
der Umlenkeinheit 51 einfach ein Blech zum Auffangen von Folienresten angebracht sein.
[0036] Es ist auch denkbar, dass die Vorbehandlungsstation 5 nur entweder eine Vorheizstation
67 oder eine Loch- oder Schlitzeinheit 69 umfasst, nicht aber beides. Beispielsweise
könnte die Loch- oder Schlitzeinheit 69 in der Formstation 7 integriert sein oder
ganz weggelassen werden. Eine Loch- oder Schlitzeinheit 69 oder eine Vorheizstation
67 eignen sich besonders gut, um darunter die Umlenkeinheit 51 vorzusehen, da sie
im Vergleich zu beispielsweise der Formstation 7 oder der Siegelstation 11 eine relativ
geringe Bauhöhe aufweisen. Es wäre aber auch denkbar, dass die Vorbehandlungsstation
5 alternativ oder zusätzlich eine andere Maschineneinheit zum Vorbehandeln der Unterfolienbahn
17 umfasst.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1) mit einer Produktionsrichtung (P), wobei die Tiefziehverpackungsmaschine
(1) Folgendes umfasst:
eine Folienaufnahme (47) zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle (49);
eine Vorbehandlungsstation (5) zum Vorbehandeln der Unterfolienbahn (17);
eine der Vorbehandlungsstation (5) bezüglich der Produktionsrichtung (P) nachgeordnete
Formstation (7) mit einem Formwerkzeug (25) zum Ausbilden von Mulden (27) in der Unterfolienbahn
(17) durch Tiefziehen;
eine der Formstation (7) bezüglich der Produktionsrichtung (P) nachgeordnete Einlegestrecke
(9) zum Befüllen der Mulden (27) mit Produkten (29);
eine der Einlegestrecke (9) bezüglich der Produktionsrichtung (P) nachgeordnete Siegelstation
(11) mit einem Siegelwerkzeug (37) zum Verschließen der Mulden (27) mit einer Oberfolie
(35);
eine Transporteinrichtung (15), die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn (17) entlang
der Produktionsrichtung (P) durch die Vorbehandlungsstation (5), weiter zu der Formstation
(7), noch weiter zu der Einlegestrecke (9) und schließlich zu der Siegelstation (11)
zu fördern; und
eine Umlenkeinheit (51), die dazu konfiguriert ist, die Unterfolienbahn (17) vor Erreichen
der Vorbehandlungsstation (5) bezüglich einer vertikalen Achse (V) um einen Winkel
(a) umzulenken,
wobei die Umlenkeinheit (51) zumindest teilweise unterhalb der Vorbehandlungsstation
(5) angeordnet ist.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, wobei die Folienaufnahme (47) versetzt
zu der Produktionsrichtung (P) vorgesehen ist.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Umlenkeinheit (51) dazu
konfiguriert ist, die Unterfolienbahn (17) um einen Winkel zwischen 60° und 120°,
insbesondere zwischen 80° und 100°, bezüglich der vertikalen Achse (V) umzulenken.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Umlenkeinheit
(51) so konfiguriert ist, dass eine Laufrichtung (Z) der Unterfolienbahn (17) nach
dem Umlenken durch die Umlenkeinheit (51) zumindest in Projektion von oben auf die
Tiefziehverpackungsmachine (1) parallel oder antiparallel zu der Produktionsrichtung
(P) ist.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche zudem eine
Einleiteinrichtung (63) umfasst, die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn (17)
nach dem Umlenken durch die Umlenkeinheit (51) in die Vorbehandlungsstation (5) einzuleiten.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 5, wobei die Einleiteinrichtung (63) zumindest
eine horizontal ausgerichtete Umlenkrolle (65) umfasst.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Einleiteinrichtung (63)
zumindest teilweise unterhalb der Vorbehandlungsstation (5) angeordnet ist.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche ein Maschinengestell
(3) umfasst, an dem die Vorbehandlungsstation (5), die Formstation (7), die Einlegestrecke
(9) und die Siegelstation (11) entlang der Produktionsrichtung (P) hintereinander
angeordnet sind, wobei das Maschinengestell (3) unterhalb der Vorbehandlungsstation
(5) einen Aussparungsbereich (59) aufweist, in dem die Umlenkeinheit (51) zumindest
teilweise angeordnet ist.
9. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 8, wobei das Maschinengestell (3) einen
entgegen der Produktionsrichtung (P) überstehend ausgebildeten Ausleger (61) aufweist,
an dem die Vorbehandlungsstation (5) angeordnet ist.
10. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7 und einem der Ansprüche
8 oder 9, wobei die Einleiteinrichtung (63) an dem Maschinengestell (3) angebracht
ist.
11. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorbehandlungsstation
(5) eine Vorheizstation (67) zum Vorheizen der Unterfolienbahn (17) vor Erreichen
der Formstation (7) umfasst.
12. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorbehandlungsstation
(5) eine Loch- oder Schlitzeinheit (69) umfasst, die dazu konfiguriert ist, die Unterfolienbahn
(17) zu lochen oder zu schlitzen.
13. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 12, wobei die Loch- oder Schlitzeinheit
(69) eine Abfalleinrichtung umfasst, die zum Sammeln und/oder Abführen von bei dem
Lochen oder Schlitzen der Unterfolienbahn (17) entstehenden Folienresten konfiguriert
ist.
14. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 12, wobei die Loch- oder Schlitzeinheit
(69) eine Absaugeinrichtung (71) zum Absaugen von bei dem Lochen oder Schlitzen der
Unterfolienbahn (17) entstehenden Folienresten umfasst.