[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Urinal.
[0002] Ein Urinal mit intermittierender Schwallspülung ist aus der
EP 1 900 883 A2 bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Schwallspülung zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Gemäß einem Aspekt der Erfindung, umfasst eine Spüldüse zum Spülen eines Becken eines
Urinals einen einen Einlassquerschnitt besitzenden Leitungsanschluss zur Aufnahme
von Spülwasser aus einer Leitung, einen einen Auslassquerschnitt besitzender Wasserauslass
zum Auslassen des aufgenommenen Spülwassers in das Becken, wobei derAuslassquerschnitt
größer ist, als der Einlassquerschnitt, und eine Umlenkwand zum Umlenken des ausgelassenen
Spülwassers gegen eine Beckenwandung des Beckens.
[0006] Der angegebenen Spüldüse liegt die Überlegung zugrunde, dass die Beckenwandung aus
Sicht eines Benutzers des Urinals konkav nach innen gewölbt und zumindest teilweise
zu einem Ablaufes des Urinals gerichtet gebaut werden kann, um Rückspritzer eines
auf die Beckenwandung auftreffenden Urinstrahls in Richtung des Ablaufes zu lenken.
Würde eine herkömmliche Spüldüse an dieser konkav nach hinten geölbten Beckenwandung
angeordnet, würde das Spülwasser aus der herkömmlichen Spüldüse, die das Spülwasser
einfach nur in das Becken des Urinals entlässt bei einer solchen Beckenwandung direkt
in Richtung des Ablaufes fallen, ohne an der Beckenwandung herunterzufließen.
[0007] Hier setzt die angegebene Spüldüse mit der Überlegung an, das Spülwasser durch die
Umlenkwand gegen die Beckenwandung gedrückt wird. Durch die Adhäsionskräfte des Spülwassers
fließt dieses dann an der Beckenwandung herunter, obwohl die Beckenwandung konkav
nach innen zum Ablauf hin gerichtet verläuft.
[0008] In einer Weiterbildung der angegebenen Spüldüse ist der Auslassquerschnitt wenigstens
doppelt, vorzugsweise wenigstens dreimal so groß, wie der Einlassquerschnitt. Auf
diese Weise verlässt das Spülwasser die Spüldüse mit einer langsameren Geschwindigkeit,
so dass in einem Vergleichszeitraum eine größere Wassermenge beim Spülen an der Beckenwandung
wirkt, was zu einer deutlich geringeren Urinsteinbildung führt. Hierdurch lässt sich
ein die angegebene Spüldüse aufweisendes Urinal mit intermittierender Schwallspülung
insbesondere in hochfrequentierten Toilettenanlagen mit deutlich geringeren Wartungskosten
betreiben.
[0009] In einer zusätzlichen Weiterbildung umfasst die angegebene Spüldüse eine Sammelkammer,
in die der Leitungsanschluss hineinführt und aus der der Wasserauslass herausführt.
Diese Sammelkammer dient einem Druckausgleich und sorgt dafür, dass sich der wie bei
einer Toilette mit einem Spülkasten besonders effektiv umsetzen lässt.
[0010] In einer besonderen Weiterbildung der angegebenen Spüldüse besitzt die Sammelkammer
ein zylindrisches Profil mit einer Grundseite, einer der Grundseite gegenüberliegenden
Deckseite und einer die Grundseite und die Deckseite verbindenden Mantelseite, wobei
der Leitungsanschluss in die Mantelseite hineinführt und wobei der Wasserauslass aus
der Deckseite herausführt. Auf diese Weise wird der Spülwasserstrom zwangsumgelenkt,
wodurch ein Strömungswiderstand in die Spüldüse eingebracht ist, welcher für einen
zusätzlichen Druckabfall sorgt und den Schwalleffekt weiter verbessert.
[0011] In einer anderen Weiterbildung der angegebenen Spüldüse ist ein sich parallel zur
Mantelseite erstreckender Expansionsquerschnitt des zylindrischen Profil, der rechtwinklig
zum Leitungsanschluss liegt, größer, als der Auslassquerschnitt. Der Expansionsquerschnitt
kann dabei vorzugsweise wenigstens fünf mal, besonders bevorzugt wenigstens zehn mal
so groß sein, wie der Auslassquerschnitt. Auf diese Weise wird der oben genannte Druckausgleich
besonders effektiv herbei geführt.
[0012] In einer weiteren Weiterbildung der angegebenen Spüldüse ist die Mantelseite um den
Leitungsanschluss herum als ebene Fläche ausgeführt, die parallel zu einer Fließrichtung
des Spülwassers am Wasserauslass angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Spülwasser
flächig aus der Sammelkammer abfließen, was den oben genannten Schwalleffekt weiter
verbessert.
[0013] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist der Auslassquerschnitt in Form eines Schlitzes
ausgebildet, um Bauraum für die angegebene Spüldüse zu sparen. Dabei kann der Schlitz
eine Breite besitzen, die wenigstens fünf, vorzugsweise zehnmal größer ist, als eine
Höhe des Schlitzes.
[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Urinal ein Becken zum Auffangen
von Urin mit einem Ablauf, durch den der aufgegangene Urin abgeleitbar ist und mit
einer der angegebenen in das Becken führenden Spüldüsen.
[0015] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden verständlicher im Zusammenhang
mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der
Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1a eine perspektivische Ansicht eines Urinals mit einer an einem durch ein Verkleidungsblech
verdeckten Gestell gehaltenen Urinauffanganne,
Fig. 1b eine perspektivische Ansicht des Urinals aus Fig. 1a, in dem das Verkleidungsblech
in einem am Gestell verschobenen Zustand dargestellt ist,
Fig. 2a eine erste perspektivische Ansicht der am Gestell gehaltenen Urinauffangwanne
des Urinals der Figs. 1a und 1b mit einer Spüldüse,
Fig. 2b eine von der ersten perspektivischen Ansicht verschiedene zweite perspektivische
Ansicht der am Gestell gehaltenen Urinauffangwanne des Urinals der Figs. 1a und 1b,
Fig. 3 eine Explosionsansicht der Spüldüse der Fig. 2a und 2b aus einer ersten Perspektive,
und
Fig. 4 eine Explosionsansicht der Spüldüse der Fig. 2a und 2b aus einer zweiten Perspektive.
[0016] In den Figuren werden gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen
und nur einmal beschrieben. Die Figuren sind rein schematisch und geben vor allem
nicht die tatsächlichen geometrischen Verhältnisse wieder.
[0017] Es wird auf die Figs. 1a und 1b Bezug genommen, die jeweils eine perspektivische
Ansicht eines Urinals 2 mit einer an einem durch ein Verkleidungsblech 4 verdeckten
Gestell 6 gehaltenen Urinauffangwanne 8 zeigen. Das Gestell 6 ist zu einem kleinen
Teil in Fig. 1b zu sehen, in der das Verkleidungsblech 4 in einem am Gestell 6 verschobenen
Zustand dargestellt ist.
[0018] Das Urinal 2 lässt sich an einer nicht weiter dargestellten Wand mit einer Breitenrichtung
9 und einer Höhenrichtung 10 montieren in einer Tiefenrichtung 11 in eine durch die
Wand eingehauste Toilette hinein montieren. Ist das Urinal 2 an der Wand in der Höhenrichtung
10 ausgerichtet montiert, besitzt es in der Höhenrichtung 10 gesehen eine Oberseite
12, an der die Urinalauffangwanne 8 angeordnet ist, und eine der Oberseite 10 gegenüberliegende
Unterseite 14.
[0019] Die Urinalauffangwanne 8 umfasst ein sich entgegen der Höhenrichtung 10 erstreckendes
Becken 16, in die ein Benutzer hineinurinieren kann. An einer in der Höhenrichtung
10 gesehenen Unterseite ist ein in Fig. 2a und 2b zu sehender Ablauf 18 angeordnet,
durch den der Urin des Benutzers ausgelassen und entsorgt werden kann. Das Urinal
2 wird als wassergespültes Urinal oder als Hybridurinal betrieben, weshalb im Becken
16 an einer in der Höhenrichtung 10 gesehenen Oberseite eine Spüldüse 20 angeordnet
ist, mit der sich das Becken 16 spülen lässt.
[0020] Das Verkleidungsblech 4 verkleidet einen in der Höhenrichtung 10 gesehenen unterhalb
der Urinalauffangwanne 8 angeordneten Innenraum 22, in dem sich diverse zum Betrieb
des Urinals 2 geeignete Geräte unterbringen lassen. Eines dieser Geräte könnte beispielsweise
ein in der Höhenrichtung 10 gesehen oberhalb der Wanne 16 an der Urinalauffangwanne
8 angeordneter Bildschirm 24 sein, der in Fig. 2b zu sehen ist. Die zum Betrieb des
Bildschirms 24 notwendige Elektronik lässt sich mit am Verkleidungsblech 4 geeignet
angeordneten Belüftungsschlitzen 26 belüften.
[0021] Im Folgenden wird auf weitere Einzelheiten des Gestells 6 unter Hinzuziehung der
Fig. 2a und 2b eingegangen, die aus verschiedenen perspektivischen Ansichten des Gestells
6 und der daran gehaltenen Urinalauffangwanne 8 zeigen.
[0022] Das Gestell 6 umfasst ein erstes Winkelprofil 28 und ein zweites Winkelprofil 30,
die in der Breitenrichtung 9 gesehen gegenüberliegend zueinander angeordnet sind.
Jedes Winkelprofil 28, 30 besitzt einen sich in einer durch die Breitenrichtung 9
und die Höhenrichtung 10 aufgespannten ebene erstreckenden ersten Schenkel 32 und
einen durch die Tiefenrichtung 11 und die Höhenrichtung 10 aufgespannten zweiten Schenkel
34. Die zweiten Schenkel 34 sind dabei an ihren aufeinander zugerichteten Kanten mit
Querstreben 36 verbunden, wobei die ersten Schenkel 32 jeweils an der den Querstreben
36 in der Breitenrichtung 9 gesehen gegenüberliegenden Kante der zweiten Schenkel
34 angeordnet sind.
[0023] Durch die ersten Schenkel 32 sind sich in der Höhenrichtung 10 erstreckende Langlöcher
38 geführt, durch die das Urinal 2 mittels nicht weiter dargestellten Schrauben an
der Wand befestigt und in der Höhenrichtung 10 ausnivelliert werden kann. Ferner ragen
von den ersten Schenkeln 32 Befestigungswinkel 40 in der Tiefenrichtung 11 ab, über
die die Urinalauffangwanne 8 am Gestell 6 befestigt werden kann. Da es auf diese Befestigung
zum Verständnis des vorliegenden Ausführungsbeispiels nicht weiter ankommt, soll auf
eine nähere Erläuterung hierzu verzichtet werden. Der in der Höhenrichtung 10 gesehen
oberhalb der Spüldüse 20 angeordnete Bildschirm 24 besitzt zur Einspielung von auf
dem Bildschirm 24 abzubildenden Multimediadaten eine Anschlussschnittelle 42.
[0024] Das in den Figs. 1a und 1b gezeigte Verkleidungsbleches 4 kann am Gestell 6 beliebig
durch Verkleben, Verschweißen, Verrasten oder dergleichen befestigt sein.
[0025] Nach stehend wird anhand der Fig. 3 und 4 auf Details der Spüldüse 20 näher eingegangen.
[0026] Die Spüldüse umfasst einen Leitungsanschluss 44, zum Anschluss an eine nicht weiter
gezeigte Leitung, beispielsweise in Form eines Wasserschlauches, der das Spülwasser
auf Abruf bereitstellt. Der Leitungsanschluss 44 umfasst einen um eine sich in der
Höhenrichtung 10 erstreckende und nicht weitere dargestellte Rotationsachse rotationssymmetrischen
hohlen Kreiszylinder 45 mit einem Innendurchmesser 46. Durch diesen Innendurchmesser
46 ist ein Einlassquerschnitt definiert, der physikalische Randbedingungen definiert,
mit dem das Spülwasser in die Spüldüse 12 eintritt. Um die Außenseite des Kreiszylinders
ist ein Außengewinde 48 gelegt, auf welches ein entsprechendes Schlauchendstück des
Wasserschlauches aufschraubbar ist.
[0027] Der Kreiszylinder 45 des Leitungsanschlusses 44 führt in eine mehrteilige Sammelkammer
50, die das Spülwasser aus dem Leitungsanschluss 44 aufnimmt und über einen Auslass
52 in das Becken 16 ablaufen lässt. Die mehrteilige Sammelkammer 50 umfasst ein Kammerteil
54, ein Dichtungsteil 56 und ein Blendenteil 58, die gemeinsam einen sich in der Tiefenrichtung
11 erstreckenden zylinderförmigen Kammerraum 60 einhausen.
[0028] Der zylinderförmige Kammerraum 60 ist in der Tiefenrichtung 11 gesehen an seiner
Deckseite über den Auslass 52 vollständig geöffnet. In der Tiefenrichtung 11 gesehen
wird der zylinderförmige Kammerraum 60 unterhalb der Deckseite grundseitig durch eine
Seitenwand 62 begrenzt. An seiner den zylinderförmigen Kammerraum 60 grundseitig und
deckseitig miteinander verbindenden Mantelseite ist der zylinderförmige Kammerraum
60 durch eine Mantelwand 64 eingehaust. Die Mantelwand 64 besitzt dabei in der Höhenrichtung
10 gesehen eine Bodenplatte 66 und eine plan über der Bodenplatte 66 angeordnete Abdeckplatte
68, die miteinander über zwei Halbrohre 70 verbunden sind, die in der Breitenrichtung
9 gesehen links und rechts zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
[0029] Die Mantelwand 64 umschließt so einen Auslassquerschnitt am Auslass 52, der in der
Höhenrichtung 10 gesehen eine Auslasshöhe 71 und in der Breitenrichtung 9 gesehen
eine maximale Auslassbreite 72 besitzt. Für eine optimale Ausnutzung des Bauraumes,
ohne vom technischen Gedanken der Erfindung abzuweichen, sollte die Auslassbreite
72 deutlich größer, vorzugsweise mindestens fünf mal größer sein, als die Auslassbreite
71, so dass der Auslass 52 die Form eines Schlitzes erhält. Die Maße des Auslassquerschnitts
sind der Übersichtlichkeit halber nur in Fig. 4 angedeutet. Die Bodenplatte 66 der
Mantelwand 64 besitzt dabei eine Plattenfläche, die in der Tiefenrichtung 11 gesehen
durch eine Plattenlänge 73 und in der Breitenrichtung 9 gesehen durch eine Plattenbreite
74 definiert ist. Diese Ausdehnungen 80, 82 sind der Übersichtlichkeit halber nur
in Fig. 3 angedeutet und mit einem Bezugszeichen referenziert sind.
[0030] In der Tiefenrichtung 11 gesehen am vorderen Ende der Mantelwand 64 ist ein kammerseitiger
Flansch 75 ausgebildet, der sich in einer Ebene erstreckt, die durch die Höhenrichtung
10 und die Breitenrichtung 9 aufgespannt ist. Von diesem kammerseitigen Flansch 75
aus ragen kammeraumseitige Zähne 76 in der Tiefenrichtung 11 ab, auf die an späterer
Stelle näher eingegangen wird. Von der Seitenwand 62, die auf der dem kammerseitigen
Flansch 75 entgegen der Tiefenrichtung 11 gesehenen gegenüberliegenden Seite des zylinderförmigen
Kammerraumes 60 angeordnet ist, ragen an der Außenseite Einschraubzylinder 77 ab,
die über eine Stabilisierungsplatte 78 miteinander verbunden sind. Auf die Einschraubzylinder
77 wird an späterer Stelle näher eingegangen.
[0031] Das Dichtungsteil 56 der Spüldüse 20 ist ein Nutring, der zwei Flanschdichtungen
79 umfasst, welche planparallel zueinander und parallel zur oben genannten Ebene angeordnet
sind, die durch die Höhenrichtung 10 und die Breitenrichtung 9 aufgespannt ist. Die
Flanschdichtungen 79 weisen im Wesentlichen die selben Maße auf, wie der kammerseitige
Flansch 75 und sind innenseitig über einen sich rechtwinklig zu den Flanschdichtungen
79 erstreckenden Dichtungsring 80 miteinander verbunden.
[0032] Das Blendenteil 58 weist einen blendenseitigen Flansch 81 auf, der im Wesentlichen
die selben Maße aufweist, wie der kammerseitige Flansch 75. Vom blendenseitigen Flansch
erstrecken sich blendenseitige Zähne 82, die so angeordnet sind, dass sie zwischen
die flanschseitigen Zähne 76 mit einem möglichst geringen verbleibenden Zwischenspalt
eingreifen können. Von den blendenseitigen Zähnen 82 sind der Übersichtlichkeit halber
nur in Fig. 3 drei Stück mit einem Bezugszeichen versehen. Auf der in der Tiefenrichtung
11 gesehenen, den blendenzeitigen Zähnen 82 gegenüberliegen Seite des blendenseitigen
Flansches 81 ist an der in der Höhenrichtung 10 gesehenen Oberseite der den Auslass
52 definierenden Blendenöffnung eine Strömungsleitplatte 83 angeordnet, die einen
Widerstand für eine aus dem Auslass 52 austretende Spülflüssigkeitsströmung in der
Höhenrichtung 10 erhöht, so dass die Spülflüssigkeitsströmung entgegen der Höhenrichtung
10 umgeleitet wird. In der den Auslass 52 definierenden Blendenöffnung sind an der
Blende mechanisch Führungshülsen 84 gehalten, die Schrauben 85 entgegen der Tiefenrichtung
11 in den Kammerraum 60 führen.
[0033] Die Spüldüse 20 besitzt ferner eine Umlenkwand 86 zum Umlenken des ausgelassenen
Spülwassers entgegen der Tiefenrichtung 11 an die Wandung des Beckens 16. Bevor auf
diese Umlenkwand 86 näher eingegangen wird, wird auf die Montage der bisher beschriebenen
Bestandteile der Spüldüse 20 an der Urinauffangwanne 8 eingegangen.
[0034] Zunächst wird das Dichtungsteil 56 in eine geeignete Aussparung durch das Becken
der Urinauffangwanne 8 eingesetzt, so dass die Wandung des Beckens 16 umfänglich um
den Nutring des Dichtungsteil 56 herum zwischen den Flanschdichtungen 70 aufgenommen
ist. Diese Aussparung ist in den Figuren nicht unmittelbar abgebildet. Danach werden
die kammerseitigen Zähne 76 und die blendenseitigen Zähne 82 gegeneinander in die
Nutring des Dichtungsteils 56 eingeführt, so dass der kammerseitige Flansch 75 und
der blendenseitige Flansch 81 in der Tiefenrichtung 11 gegeneinander gepresst werden
können. Abschließend werden die Schrauben 82 durch die Führungshülsen 84 entgegen
der Tiefenrichtung 11 in den Kammerraum 60 geführt und in den Einschraubzylindern
77 verschraubt. Hierzu sind in den Einschraubzylindern 77 geeignete Innengewinde vorhanden,
die in den Perspektiven der Figs. 3 und 4 nicht zu sehen ist. Durch diesen Verschrauben
werden der kammerseitige Flansch 75 und der blendenseitige Flansch 81 in der Tiefenrichtung
11 gegeneinander verpresst, so dass eine flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen dem
Kammerteil 54 und dem Blendenteil 58 aus Sicht des Auslasses 52 geschaffen ist.
[0035] Die Plattenfläche 73, 74 ist mindestens fünf mal, vorzugsweise mindestens zehnmal
mal größer gewählt, als der durch den Innendurchmesser 46 definierte Einlassquerschnitt
des Leitungsanschlusses 44. Auf diese Weise wird in einer Strömungsrichtung des Leitungswassers
über den Strömungsweg des Spülwassers gesehen eine sprungartige Flächenexpansion bereitgestellt,
die einen Wasserdruck des Spülwassers aus dem Wasserschlauch entkoppelt und eine Fließgeschwindigkeit
des Spülwassers reduziert. Die Plattenfläche 73, 74 kann daher im Rahmen der Offenbarung
auch als Expansionsquerschnitt bezeichnet werden. Das Spülwasser wird im Kammerraum
60 zwischengespeichert und kann aufgrund der Lage der Bodenplatte 66 in einer Ebene,
die durch die Breitenrichtung 9 und die Tiefenrichtung 11 aufgespannt ist, langsam
aber vollständig abfließen. Das Zwischenspeichern des Spülwassers im Kammerraum 60
bewirkt einen schwallartigen Spülwasserstrom, der über eine kurze Zeit ein großes
Spülwasservolumen im Becken 16 der Urinalauffangwanne 8 am Auslass 52 bereitstellt.
[0036] Ferner ist der Auslassquerschnitt 71, 72 so dimensioniert, dass eine ausreichende
Druckentkopplung zum Leitungsanschluss 44 sichergestellt ist. Hierzu sollte der Auslassquerschnitt
71, 72 mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens dreimal so groß sein, wie
der durch den Innendurchmesser 46 definierte Einlassquerschnitt des Leitungsanschlusses
44.
[0037] Damit das Spülwasser insbesondere bei einer aus Sicht des Auslasses 52 konkav entgegen
der Tiefenrichtung 11 verlaufenden Beckenkontur nicht einfach entgegen der Höhenrichtung
10 nach unten fällt, ist die Umlenkwand vorhanden. Diese besitzt eine gewölbte Kontur,
wobei ein Außenrand 87 der Umlenkwand 86 in der Tiefenrichtung 11 gesehen zum Becken
hin gerichtet ist, während ein mittlerer Bereich 88 aus Sicht des Außenrandes 87 vom
Becken 16 absteht. Von der Umlenkwand 86 ragen entgegen der Tiefenrichtung 11 Hülsen
89 ab, die sich kraftschlüssig in den Auslass 52 am Blendenteil 58 eindrücken lassen,
und in denen sich Köpfe der Schrauben 85 aufnehmen lassen. Wird die Umlenkwand 87
so in den Auslass 52 am Blendenteil 58 eingepresst, lenkt die Umlenkwand 87 das aus
dem Auslass 52 austretende Spülwasser gegen eine Wandung des Becken 16, wobei das
Spülwasser dann aufgrund seiner Adhäsionskräfte am Becken 16 entlang in den Ablauf
abfließt.
[0038] Durch das schwallartige Spülen im Zusammenhang mit dem Lenken des Spülwassers an
die Wandung des Beckens 16 wird mit einem vergleichweise großen Wasservolumen gespült,
welches eine Urinsteinbildung im Becken 16 des Urinals 2 deutlich reduziert.
1. Spüldüse (20) zum Spülen eines Becken (16) eines Urinals (2), umfassend:
- einen einen Einlassquerschnitt (46) besitzenden Leitungsanschluss (44) zur Aufnahme
von Spülwasser aus einer Leitung,
- einen einen Auslassquerschnitt (71, 72) besitzenden Wasserauslass (52) zum Auslassen
des aufgenommenen Spülwassers in das Becken (16), wobei derAuslassquerschnitt (71,
72) größer ist, als der Einlassquerschnitt (46), und
- eine Umlenkwand (88) zum Umlenken des ausgelassenen Spülwassers gegen eine Wandung
des Beckens (16).
2. Spüldüse (20) nach Anspruch 1, wobei der Auslassquerschnitt (71, 72) wenigstens doppelt,
vorzugsweise wenigstens dreimal so groß ist, wie der Einlassquerschnitt (46).
3. Spüldüse (20) nach Anspruch 1 oder 2, umfassend eine Sammelkammer (50), in die der
Leitungsanschluss (44) hineinführt und aus der der Wasserauslass (52) herausführt.
4. Spüldüse (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Sammelkammer (50) ein
zylindrisches Profil mit einer Grundseite, einer der Grundseite gegenüberliegenden
Deckseite (62) und einer die Grundseite und die Deckseite (62) verbindenden Mantelseite
(64) besitzt, wobei der Leitungsanschluss (44) in die Mantelseite (64) hineinführt
und wobei der Wasserauslass (52) aus der Deckseite herausführt.
5. Spüldüse (20) nach Anspruch 4, wobei ein sich parallel zur Mantelseite (64) erstreckender
Expansionsquerschnitt (73, 74) des zylindrischen Profils, der rechtwinklig zum Leitungsanschluss
(44) liegt, größer ist, als der Auslassquerschnitt (44).
6. Spüldüse (20) nach Anspruch 5, wobei der Expansionsquerschnitt (73, 74) wenigstens
fünf mal, vorzugsweise wenigstens zehn mal so groß ist, wie der Auslassquerschnitt
(44).
7. Spüldüse (20) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei die Mantelseite (64) um den
Leitungsanschluss (46) herum als ebene Fläche (73, 74) ausgeführt ist, die parallel
zu einer Fließrichtung des Spülwassers am Wasserauslass (52) angeordnet ist.
8. Spüldüse (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Auslassquerschnitt
(71, 72) in Form eines Schlitzes ausgebildet ist.
9. Spüldüse (20) nach Anspruch 8, wobei der Schlitz eine Breite (72) besitzt, die wenigstens
fünf, vorzugsweise zehnmal größer ist, als eine Höhe (71) des Schlitzes.
10. Urinal (2), umfassend ein Becken (16) zum Auffangen von Urin mit einem Ablauf (18),
durch den der aufgegangene Urin abgeleitbar ist und mit einer in das Becken (16) führenden
Spüldüse (20) nach der vorstehenden Ansprüche.