Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für eine Wand. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verkleidungssystem für eine Wand unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Verkleidungselements. Unter einer Wand im Sinne der Erfindung wird dabei insbesondere
eine Außenwand, auch in Form einer Decke, eines Gebäudes verstanden.
[0002] Zur Außenverkleidung von Gebäuden bzw. deren Wänden sind sowohl in Europa als auch
in den USA unterschiedlichste Verkleidungselemente bzw. Verkleidungssysteme bekannt.
Derartige Verkleidungssysteme zeichnen sich dadurch aus, dass auf einer Trägerstruktur
des Gebäudes (Wand) z. B. leistenartige Befestigungselemente verankert werden, an
denen die Verkleidungselemente befestigt werden können.
[0003] Sowohl aus optischen als auch aus funktionalen Gründen ist es bekannt, derartige
Verkleidungselemente aus Aluminium auszubilden. Um für die benötigte Festigkeit bzw.
Steifigkeit die Wandstärke des Verkleidungselements nicht zu groß wählen zu müssen,
was darüber hinaus auch deren Gewicht sowie die Herstellkosten verteuern würde, ist
es weiterhin bekannt, an einem rechteckförmigen Grundflächenabschnitt des Verkleidungselements
an dessen Seitenkanten Seitenwandabschnitte vorzusehen, die durch Umformen bzw. Abkanten
in einer senkrecht zur Ebene des Grundflächenabschnitts verlaufenden Richtung gebildet
sind. Um eine Wand eines Gebäudes großflächig mit Verkleidungselementen zu versehen,
sind diese in Art einer Matrix neben- bzw. übereinander angeordnet. Dabei entstehen
zwischen den einzelnen Seitenwandabschnitten der Verkleidungselemente Längs- bzw.
Querspalte, die durch Einsetzen entsprechender Abdeckprofile bzw. Abdeckleisten teilweise
verschlossen werden können. Ziel ist es dadurch nicht nur den Zutritt von schädlichen
Medien, insbesondere Feuchtigkeit, zum Trägerelement bzw. zur Wand des Gebäudes zu
verhindern, sondern darüber hinaus auch eine optische ansprechende, homogene Fläche
auszubilden.
[0004] In Europa haben sich Verkleidungssysteme etabliert, die lediglich an zwei gegenüberliegenden
Seitenwandabschnitten eines Verkleidungselements mit den Befestigungselementen bzw.
der Wand des Gebäudes verbunden sind. Eine derartige Lösung hat den Vorteil, dass
relativ großflächige Verkleidungselemente verwendet werden können, die sich bei einer
Erwärmung entsprechend auch relativ stark ausdehnen. Demgegenüber haben sich insbesondere
in den USA Verkleidungssysteme etabliert, die im Bereich aller vier Seitenwandabschnitte
des Verkleidunsgelements mit den Befestigungselementen bzw. der Wand des Gebäudes
fest verbunden sind. Derartige Verkleidungselemente sind jedoch hinsichtlich ihrer
Größe aufgrund der angesprochenen Wärmeausdehnung beschränkt.
[0005] Neben den angesprochenen optischen Kriterien sowie dem Wunsch, gegebenenfalls auch
möglichst großflächige Verkleidungselemente verwenden zu können, besteht eine weitere
Anforderung an ein derartiges Verkleidungssystem darin, dass es auch relativ einfach
montiert bzw. an einer Wand befestigt werden kann. Zuletzt wird erwähnt, dass derartige
Verkleidungselemente auch einen möglichst geringen Raumbedarf aufweisen sollen, wenn
diese von einem Herstellerwerk zur Baustelle bzw. zu einem Gebäude transportiert werden.
Bei Verkleidungselementen, die bereits beim Herstellerwerk vollständig gebildet bzw.
umgeformt werden, ergibt sich jedoch durch die senkrecht von dem Grundflächenabschnitt
abstehenden Seitenwandabschnitte ein relativ großer Raumbedarf für den Transport.
[0006] Auch sind aus dem Stand der Technik Aluminiumverbundplatten als Verkleidungselemente
bekannt, deren aus Kunststoff bestehende Kernschicht beidseitig mit jeweils einer
Aluminiumschicht überdeckt ist.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Das erfindungsgemäße Verkleidungselement für eine Wand mit den Merkmalen des Anspruchs
1 hat den Vorteil, dass es die oben erwähnten Nachteile des Stands der Technik auf
überraschende Art und Weise überwindet und ein Verkleidungselement ermöglicht, das
sich zum einen relativ einfach montieren lässt und gleichzeitig die Verwendung von
relativ großflächigen Verkleidungselementen ermöglicht. Weiterhin bietet es den Vorteil,
dass im Zwischenbereich zwischen zwei Verkleidungselementen keine optisch störenden
sowie hinsichtlich beispielsweise der Korrosionsanfälligkeit anfällige Elemente angeordnet
sind, die von außen her erkennbar bzw. zugänglich sind.
[0008] Die beschriebenen Vorteile der Erfindung lassen sich im Wesentlichen dadurch erzielen,
dass das Verkleidungselement lediglich im Bereich von zwei gegenüberliegend angeordneten
Seitenwandabschnitten über Halteabschnitte an entsprechenden Befestigungselementen
mit der Wand eines Gebäudes befestigt sind. Dadurch ergibt sich gegenüber einer Lösung,
bei der alle vier Seitenwandbereiche über Befestigungselemente mit der Wand befestigt
sind, ein reduzierter Montageaufwand. Weiterhin ermöglicht es eine derartige Lösung,
dass bei einer Erwärmung des Verkleidungselements dessen Längenausdehnung besonders
einfach egalisiert bzw. ausgeglichen werden kann, ohne dass sich entsprechende mechanische
Spannungen auf die Befestigungselemente bzw. die Wand übertragen. Weiterhin wird es
durch einen Abdeckabschnitt am Verkleidungselement ermöglicht, dass dieser einen zwischen
zwei benachbarten Verkleidungselementen ausgebildeten Schlitz bzw. Zwischenraum überdeckt,
ohne dass dadurch den Schlitz ausfüllende Abdeckleisten oder ähnliches erforderlich
sind. Insbesondere wird dadurch auch die Möglichkeit eines Längenausgleichs zwischen
benachbarten Verkleidungselementen ermöglicht, indem ein Seitenwandabschnitt eines
ersten Verkleidungselements relativbeweglich auf dem Abdeckabschnitt eines zweiten
Verkleidungselements angeordnet ist.
[0009] Weiterhin ist es gemäß der Lehre der Erfindung vorgesehen, dass das Verkleidungselement
aus einem einstückig ausgebildeten, plattenförmigen Zuschnitt durch Umformen bzw.
Abkanten der Seitenwandabschnitte, der Halteabschnitte und des Abdeckabschnitts gebildet
ist. Dies ermöglicht es, eine Herstellung des Verkleidungselements mit möglichst geringem
Aufwand, beispielsweise den Verzicht auf Schweißarbeiten oder einer aufwendiger Montage
von Einzelteilen, zu gewährleisten.
[0010] Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verkleidungselement als Sandwichbauteil
mit einem Kernbereich (insbesondere aus einem Polyolefin) und beidseitig den Kernbereich
überdeckenden, aus Aluminium bestehenden Abdeckschichten gebildet ist. Dadurch lässt
sich ein besonders steifes und gleichzeitig ein relativ geringes Gewicht aufweisendes
Verkleidungselement ermöglichen. Ein derartiges Sandwichmaterial ist unter dem Handelsnamen
Alucobond® der Anmelderin bekannt geworden und hat sich in weltweitem Einsatz bewährt.
Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass aus Brandschutzgründen die Kernschicht mineralische,
flammschützende Stoffe bzw. Bestandteile enthält. Eine derartige sandwichartige Gestaltung
des Verkleidungselements ermöglicht es insbesondere unter Beibehaltung einer relativ
hohen Steifigkeit die Deckschichten aus Aluminium sehr dünn gestalten zu können, was
den Materialaufwand bzw. die Herstellungskosten reduziert und gleichzeitig für ein
relativ geringes Gewicht sorgt.
[0011] Zuletzt sieht es das erfindungsgemäße Verkleidungselement vor, dass an Kantbereichen
des Verkleidungselements Nuten vorgesehen sind, die vorzugsweise im Bereich einer
Deckschicht und der Kernschicht des Sandwichbauteils ausgebildet sind. Eine derartige
konstruktive Gestaltung hat den besonderen Vorteil, dass der Zuschnitt für das Verkleidungselement
beim Herstellerwerk nicht gefaltet bzw. abgekantet werden muss. Es ist lediglich vorgesehen,
dass die Nuten zum Kanten zwischen den im gefalteten Zustand in einem Winkel zueinander
angeordneten Abschnitten im Material des Sandwichbauteils im Herstellerwerk ausgebildet
werden. Vom Herstellerwerk können somit flache bzw. eben ausgebildete Zuschnitte mit
entsprechend geringem Transportraumbedarf an die Baustelle bzw. ein Gebäude angeliefert
werden, die vor Ort manuell auch ohne Werkzeuge bzw. Hilfsmittel in die endgültige
Form des Verkleidungselements gebracht werden können.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verkleidungselements für eine
Wand sind in den Unteransprüchen angeführt. In den Rahmen der Erfindung sollen sämtliche
Kombinationen von zumindest zwei aus in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder
den Figuren offenbarten Merkmalen fallen.
[0013] Insbesondere im Zusammenhang mit ebenen Grundflächenabschnitten und einer insgesamt
ebenen Wandverkleidung ist es vorgesehen, dass die ersten und/der zweiten Seitenwandabschnitte
jeweils rechteckförmig ausgebildet sind.
[0014] Entweder aus optischen Gründen, oder zur Erhöhung der Steifigkeit des Grundflächenabschnitts
kann es darüber hinaus vorgesehen sein, dass der Grundflächenabschnitt wenigstens
eine Kantlinie aufweist, insbesondere in Form einer Diagonale, sodass in einem Winkel
zueinander angeordnete, und durch die wenigstens eine Kantlinie voneinander getrennte,
jeweils ebene Flächenabschnitte ausgebildet sind.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verkleidungselements ist es zum Ausbilden
eines besonders steifen Verkleidungselements auch ohne zusätzliche Verbindungselemente
im Bereich der Seitenwandabschnitte vorgesehen, dass die Seitenwandabschnitte durch
eine puzzleartige Formschlussverbindung miteinander verbunden sind. Eine derartige
Formschlussverbindung umfasst in bevorzugter Ausgestaltung an den zweiten Seitenwandabschnitten
in Richtung zu den ersten Seitenwandabschnitten ragende Verlängerungen zum Ausbilden
der Formschlussverbindung, die über Nuten mit den zweiten Seitenwandabschnitten verbunden
sind.
[0016] Insbesondere ermöglicht es an derartige puzzleartige Formschlussverbindung zwischen
den Seitenwandabschnitten auch, dass die Seitenwandabschnitte geschlossene Flächen
ausbilden, von denen keine Teile in den Spalt zwischen zwei benachbarten Verkleidungselementen
hineinragen.
[0017] Weiterhin umfasst die Erfindung auch ein Verkleidungssystem für eine Wand mit wenigstens
einem Verkleidungselement, das auf die oben beschriebene erfindungsgemäße Art und
Weise ausgebildet ist sowie zwei, mit den Halteabschnitten der ersten Seitenwandabschnitte
des Verkleidungselements zusammenwirkenden, leistenförmige Befestigungselemente zum
Verbinden mit einer Trägerstruktur (Wand).
[0018] Eine bevorzugte Weiterbildung des Verbindungssystems sieht vor, dass die Länge der
Befestigungselemente geringer ist als die Innenweite des Verkleidungselements zwischen
den zweiten Seitenwandabschnitten. Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass zwischen
dem Befestigungselement bzw. der Befestigungsleiste und dem Verkleidungselement ein
in Längsrichtung des Befestigungselements ausgebildetes Spiel vorhanden ist. Ein derartiges
Spiel vereinfacht nicht nur die Montage des Verkleidungselements mit dem Befestigungselement,
sondern es ermöglicht darüber hinaus auch einen Toleranzausgleich zwischen einzelnen
Befestigungselementen bzw. Verkleidungselementen.
[0019] Insbesondere aus Festigkeitsgründen bzw. aus Gründen der gewünschten Stabilität und
Korrosionsbeständigkeit ist es vorgesehen, dass das Befestigungselement aus Aluminium
besteht und als Strangpressbauteil ausgebildet ist. Zum Beispiel für Anwendungen im
Innenraumbereich und/oder bei kleinflächigen Verkleidungselementen kann das Befestigungselement
jedoch auch aus Stahl oder Kunststoff bestehen.
[0020] Um einerseits die zwischen einzelnen Verkleidungselementen ausgebildeten Zwischenbereiche
bzw. Schlitze in optisch zufriedenstellender Art und Weise ausfüllen zu können, und
um darüber hinaus eine besonders sichere Befestigung der Verkleidungselemente an den
Befestigungselementen zu ermöglichen, sieht es ein weitere konstruktive Ausgestaltung
des Verkleidungssystems vor, dass das Befestigungselement mit einer in Querschnitt
U-förmigen, aus Aluminium bestehenden und als Strangpressbauteil ausgebildeten Klemmleiste
zusammenwirkt, die zwei gegenüberliegend angeordnete Verkleidungselemente in nutförmige
Aufnahmeabschnitte für die Halteabschnitte fixiert.
[0021] Um eine besonders einfache Montage der Klemmleiste auch ohne zusätzliche Befestigungselemente
bzw. speziell ausgebildetes Werkzeug zu ermöglichen, sieht es eine konstruktiv bevorzugte
Weiterbildung der Klemmleiste vor, dass diese mittels einer Rastverbindung bzw. einer
Klemmschlussverbindung mit dem Befestigungselement zusammenwirkt.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
[0023] Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf einen plattenförmigen Zuschnitt eines Verkleidungselements
für eine Wand,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 1 gefalteten Verkleidungselements,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das Material des Zuschnitts gemäß Fig. 1 in einem Abkantbereich,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht auf den Verbindungsbereich zweiter Seitenwandabschnitte
des Verkleidungselements gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Anordnung von vier in Matrixform nebeneinander angeordneten
Verkleidungselementen,
- Fig. 6
- einen Querschnitt im Verbindungsbereich zweier Verkleidungselemente gemäß Fig. 5 unter
Verwendung eines leistenförmigen Befestigungselements und einer Klemmleiste und
- Fig. 7
- das für das Verkleidungssystem verwendete leistenförmige Befestigungselement der Fig.
6 in einer perspektivischen Einzeldarstellung.
[0024] Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
[0025] In der Fig. 1 ist ein Zuschnitt 1 zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Verkleidungselements
10 zur Verkleidung einer Wand eines Gebäudes dargestellt. Der Zuschnitt 1 weist einen
sandwichartigen Aufbau auf und besteht aus einem insbesondere aus Kunststoff (Polyolefin)
bestehenden Kernbereich 2, der beidseitig von jeweils einer aus Aluminium bestehenden
Deckschicht 3 überdeckt ist (Fig. 3). Während die Dicke des Kernbereichs 2 beispielsweise
zwischen 2mm und 5mm beträgt, weisen die beiden Deckschichten 3 typischerweise eine
Dicke von etwa 0,5mm auf. Ein derartiges Verbundmaterial ist unter dem Namen ALUCOBOND®
der Anmelder bekannt geworden.
[0026] Der Zuschnitt 1 bzw. das Verkleidungselement 10 weist beispielhaft einen rechteckförmigen,
ebenen Grundflächenabschnitt 12 auf. An zwei gegenüberliegenden Seitenkanten des Grundflächenabschnitts
12 schließt sich einstückig mit diesem verbunden jeweils ein identisch ausgebildeter,
rechteckisförmiger erster Seitenwandabschnitt 14, 15 mit einer Höhe h
1 an. Die beiden ersten Seitenwandabschnitte 14, 15 weisen auf der dem Grundflächenabschnitt
12 abgewandten Seite jeweils einen streifenförmigen, rechtecksförmigen Halteabschnitt
16 auf. Zwischen den Seitenkanten des Grundflächenabschnitts 12 und den Seitenwandabschnitten
14, 15 sowie zwischen den Seitenwandabschnitten 14, 15 und den Halteabschnitten 16
sind jeweils Nuten 18 ausgebildet, die Kantbereiche 19 ausbilden (Fig. 3).
[0027] Im Bereich der Nuten 18 ist das Material des Zuschnitts 1 zumindest im Bereich einer
Deckschicht 3 sowie im Wesentlichen bis auf einen Restbereich auch im Bereich der
Kernschicht 2 vorzugsweise durch einen Formfräser ausgespart bzw. abgetragen, wobei
die Größe und die Form der Nuten 18 derart ist, dass durch manuelles Umformen bzw.
Abkanten des Halteabschnitts 16 zum entsprechenden Seitenwandabschnitt 14, 15 bzw.
des Seitenwandabschnitts 14, 15 zum Grundflächenabschnitt 12 sich der Seitenwandabschnitt
14, 15 rechtwinklig, d. h. senkrecht von der Ebene des Grundflächenabschnitts 12 abstehend
anordnen lässt. Ebenso lassen sich die Halteabschnitte 16, die im gebogenen Zustand
senkrecht zu den Seitenwandabschnitten 14, 15 angeordnet sind, derart abkanten, dass
die Halteabschnitte 16 in Überdeckung mit dem Grundflächenabschnitt 12 angeordnet
sind, wie dies anhand der Fig. 2 erkennbar ist. Konkret weisen die Nuten entsprechend
der Fig. 3 zwei schräg angeorndete Seitenflächen 4, 5 und einen eben angeordneten
Nutgrund 6 auf.
[0028] In analoger Weise sind auf gegenüberliegenden Seiten des Grundflächenabschnitts 12
zwei zweite, rechtecksförmige Seitenwandabschnitte 22, 23 mit einer Höhe h
2 vorgesehen, die größer ist als die Höhe h
1 der ersten Seitenwandabschnitte 14, 15. Der erste zweite Seitenwandabschnitt 22 weist
optional auf der dem Grundflächenabschnitt 12 abgewandten Seite einen streifenförmigen
Deckabschnitt 24 auf, während der zweite zweite Seitenwandabschnitt 23 stets einen
ebenfalls streifenförmigen Abdeckabschnitt 25 auf der dem Grundflächenabschnitt 12
abgewandten Seite aufweist. Auch zwischen den zweiten Seitenwandabschnitten 22, 23
und dem Grundflächenabschnitt 12 sowie zwischen den zweiten Seitenwandabschnitten
22, 23 und dem Deckabschnitt 24 bzw. dem Abdeckabschnitt 25 sind jeweils Nuten 18
ausgebildet bzw. vorgesehen.
[0029] Anhand der Fig. 2 ist erkennbar, dass im gefalteten Zustand des Zuschnitts 1 zur
Ausbildung des Verkleidungselements 10 der Deckabschnitt 24 oberhalb der beiden Halteabschnitte
16 und den ersten Seitenwandabschnitten 14, 15 verläuft bzw. angeordnet ist und weiterhin
in Überdeckung mit dem Grundflächenabschnitt 12 ist. Demgegenüber ist der Abdeckabschnitt
25 von dem Grundflächenabschnitt 12 weg gebogen, wobei sowohl der Deckabschnitt 24
als auch der Abdeckabschnitt 25 parallel zur Ebene des Grundflächenabschnitts 12 verlaufen.
[0030] Um beim Umformen der Seitenwandabschnitte 14, 15 sowie 22, 23 eine Formschlussverbindung
28 zwischen den ersten Seitenwandabschnitten 14, 15 und den zweiten Seitenwandabschnitten
22, 23 auszubilden, weisen beispielhaft die zweiten Seitenwandabschnitte 22, 23 beidseitig
in Richtung der ersten Seitenwandabschnitte 14, 15 ragende Verlängerungen 29, 30 auf,
die über Nuten 18 mit den zweiten Seitenwandabschnitten 22, 23 einstückig verbunden
werden können. Die Verlängerungen 29, 30 weisen hierzu in Draufsicht in etwa L-förmige
Haltezapfen 32 auf, die in gegengleich ausgebildete Aufnahmen 34 an den ersten Seitenwandabschnitten
14, 15 in gefaltetem Zustand der Seitenwandabschnitte 14, 15, 22, 23 eingreifen und
somit die Formschlussverbindung 28 in Art einer puzzleartigen Formschlussverbindung
28 ausbilden.
[0031] In der Fig. 4 ist die Formschlussverbindung 28a bei einem in Draufsicht teilweise
rund ausgebildeten Haltezapfen 32a und entsprechender Aufnahme 34a dargestellt. Dies
verdeutlicht darüber hinaus, dass die Formschlussverbindung 28, 28a bzw. die Form
der Haltezapfen 32, 32a und der Aufnahmen 34, 34a in vielfältiger Art und Weise gewählt
bzw. variiert werden kann.
[0032] In der Fig. 5 sind vier Verkleidungselemente 10 dargestellt, wie sie an einer Trägerstruktur,
insbesondere der Wand eines nicht dargestellten Gebäudes, befestigt sind. Das hierzu
verwendete Verkleidungssystems 100 umfasst neben der Anzahl der benötigten Verkleidungselemente
10 darüber hinaus für jedes Verkleidungselement 10 zwei, an gegenüberliegenden Seiten
im Bereich der Halteabschnitte 16 angeordnete und mit den Halteabschnitten 16 zusammenwirkende,
leistenförmige Befestigungselemente 40. Die Befestigungselemente 40 sind hierzu insbesondere
in vertikaler Ausrichtung an der Trägerstruktur bzw. der Wand des Gebäudes befestigt,
sie können jedoch grundsätzlich auch in horizontaler Richtung angeordnet sein.
[0033] Das Befestigungselement 40 ist in der Fig. 6 im Querschnitt und in der Fig. 7 in
Einzeldarstellung gezeigt. Es ist dabei entweder aus Kunststoff ausgebildet und in
Form eines Extrusionsteils gefertigt oder aber bevorzugt in Form eines aus Aluminium
bestehenden Strangpressteils. Die Länge I des Befestigungselements 40 in dessen Längsrichtung
ist dabei so gewählt, dass diese geringer ist als die Innenweite W zwischen den beiden
zweiten Seitenwandabschnitten 22, 23 (Fig. 2), sodass die Befestigungselemente 40
mit Längsspiel zu den Verkleidungselementen 10 angeordnet sind.
[0034] Wie besonders deutlich anhand der Fig. 6 erkennbar ist, weist das Befestigungselement
40 eine Symmetrieebene 42 auf, zu der symmetrisch jeweils ein nutförmiger Aufnahmeabschnitt
44 zur Aufnahme eines Halteabschnitts 16 eines Verkleidungselements 10 angeordnet
ist, derart, dass der Halteabschnitt 16 formschlüssig in dem Aufnahmeabschnitt 44
positionierbar ist. Weiterhin sind beidseitig und parallel zur Symmetrieebene 42 angeordnete
Seitenwände 46, 47 vorgesehen, deren gegenseitiger Abstand A größer ist als die Breite
b des Halteabschnitts 16 sowie die Dicke d des Materials des Zuschnitts 1.
[0035] An einer Basis 48 des Querschnitts des Befestigungselements 40 ist eine Durchgangsbohrung
49 ausgebildet, über die das Befestigungselement 40 mittels Befestigungsschrauben
50 an der Trägerstruktur bzw. der Wand des Gebäudes befestigt werden kann.
[0036] Um zu verhindern, dass bei mit den Befestigungselementen 40 montierten Verkleidungselementen
10 diese aus den Aufnahmeabschnitten 44 austreten können, ist in einem Schlitz 52
zwischen zwei benachbarten Verkleidungselementen 10 eine im Querschnitt U-förmige
Klemmleiste 55 vorgesehen. Die insbesondere aus Aluminium bestehende und als Strangpressteil
ausgebildete Klemmleiste 55 weist auf einander abgewandten Seiten jeweils einen Haltevorsprung
56 auf, der mit einer entsprechenden Öffnung 57 im Querschnitt des Befestigungselements
40 zusammenwirkt und eine Klemmschlussverbindung 58 ausbildet, wobei durch eine teilweise
Überdeckung der Seitenwände der Klemmleiste 55 mit den ersten Seitenwandabschnitten
14, 15 letztere in den Aufnahmeabschnitten 44 positioniert bzw. fixiert werden. Weiterhin
überdeckt der Querschnitt der Klemmleiste 55 auch die Befestigungsschrauben 50 bzw.
die Durchgangsbohrung 49.
[0037] Anhand der Fig. 5 ist weiterhin erkennbar, dass in den Schlitzen 52, an denen keine
Klemmleiste 55 vorgesehen ist, der Grund des Schlitzes 52 durch den Abdeckabschnitt
25 eines Verkleidungselements 10 abgedeckt ist. Hierzu ist die Breite des Abdeckabschnitts
25 größer zu wählen als die Breite des Schlitzes 52.
[0038] Das soweit beschriebene Verkleidungssystem 100 bzw. das Verkleidungselement 10 kann
in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken
abzuweichen. So ist das Verkleidungselement 10 bzw. die Form des Grundflächenabschnitts
12 nicht auf eine Rechteckform beschränkt. Vielmehr können auch trapezförmige Grundflächenabschnitte
12 Verwendung finden, wobei die ersten Seitenwandabschnitte 14, 15 im Bereich der
beiden parallelen Seiten des Grundflächenabschitts 12 angeordnet sind. Auch müssen
die ersten Seitenwandabschnitte 14, 15 und/oder die zweiten Seitenwandabschnitte 22,
23 nicht rechteckförmig ausgebildet sein. So kann durch eine andere Form der ersten
Seitenwandabschnitte 14, 15 und/oder der zweiten Seitenwandabschnitte 22, 23 der Effekt
erzielt werden, dass der Grundflächenabschnitt 12 des Verkleidungselement 10 nicht
parallel zur Wand, an der es befestigt ist, verläuft. Zuletzt ist in der Fig. 5 beispielhaft
an einem der Verkleidungselemente 10 der Fall dargestellt, dass dessen Grundflächenabschnitt
12 eine diagonal verlaufende Kantlinie 60 aufweist, die zwei ebene, jeweils dreiecksförmige
Flächenabschnitte 61, 62 voneinander trennt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Zuschnitt
- 2
- Kernbereich
- 3
- Deckschicht
- 4
- Seitenfläche
- 5
- Seitenfläche
- 6
- Nutgrund
- 10
- Verkleidungselement
- 12
- Grundflächenabschnitt
- 14
- erster Seitenwandabschnitt
- 15
- erster Seitenwandabschnitt
- 16
- Halteabschnitt
- 18
- Nut
- 19
- Kantbereich
- 22
- zweiter Seitenwandabschnitt
- 23
- zweiter Seitenwandabschnitt
- 24
- Deckabschnitt
- 25
- Abdeckabschnitt
- 28
- Formschlussverbindung
- 28a
- Formschlussverbindung
- 29
- Verlängerung
- 30
- Verlängerung
- 32
- Haltezapfen
- 32a
- Haltevorsprung
- 34
- Aufnahme
- 34a
- Aufnahme
- 40
- Befestigungselement
- 42
- Symmetrieebene
- 44
- Aufnahmeabschnitt
- 46
- Seitenwand
- 47
- Seitenwand
- 48
- Basis
- 49
- Durchgangsbohrung
- 50
- Befestigungsschraube
- 52
- Schlitz
- 55
- Klemmleiste
- 56
- Haltevorsprung
- 57
- Öffnung
- 58
- Klemmschlussverbindung
- 60
- Kantline
- 61
- Flächenabschnitt
- 62
- Flächenabschnitt
- 100
- Verkleidungssystem
- I
- Länge
- W
- Innenweite
- A
- Abstand
- b
- Breite
- d
- Dicke
- h1, h2
- Höhe
1. Verkleidungselement (10) für eine Wand, mit einem rechteckförmigen oder trapezförmigen
Grundflächenabschnitt (12), von dem an seinen Seitenkanten gegenüberliegend erste
und zweite Seitenwandabschnitte (14, 15, 22, 23) abstehen, wobei an den beiden ersten,
parallel zueinander angeordneten Seitenwandabschnitten (14, 15) in Überdeckung mit
dem Grundflächenabschnitt (12) angeordnete, streifenförmige Halteabschnitte (16) vorgesehen
sind, die zum Zusammenwirken mit einem nutförmigen Aufnahmeabschnitt (44) eines leistenförmigen
Befestigungselements (40) ausgebildet sind, mit einem ersten zweiten Seitenwandabschnitt
(22), dessen dem Grundflächenabschnitt (12) abgewandte Seite die Halteabschnitte (16)
auf der Grundflächenabschnitt (12) gegenüberliegenden Seite überragt, und mit einem
zweiten zweiten Seitenwandabschnitt (23), von dessen dem Grundflächenabschnitt (12)
abgewandter Seite ein streifenförmiger Abdeckabschnitt (25) absteht, der auf der dem
Grundflächenabschnitt (12) abgewandten Seite des zweiten zweiten Seitenwandabschnitts
(23) angeordnet ist und parallel zu den Halteabschnitten (16) verläuft, wobei der
Abdeckabschnitt (25) in einer auf der dem Grundflächenabschnitt (12) abgewandten Seite
oberhalb des ersten zweiten Seitenwandabschnitts (22) angeordnet ist, wobei das Verkleidungselement
(10) aus einem einstückig ausgebildeten, plattenförmigen Zuschnitt (1) durch Umformen
der Seitenwandabschnitte (14, 15, 22, 23), der Halteabschnitte (16) und des Abdeckabschnitts
(25) gebildet ist, wobei das Verkleidungselement (10) als Sandwichbauteil mit einem
Kernbereich (2) und beidseitig den Kernbereich (2) überdeckenden, aus Aluminium bestehenden
Deckschichten (3) gebildet ist, und wobei an Kantbereichen (19) des Verkleidungselements
(10) Nuten (18) vorgesehen sind, die im Bereich einer Deckschicht (3) und des Kernbereichs
(2) ausgebildet sind.
2. Verkleidungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten und/oder zweiten Seitenwandabschnitte (14, 15, 22, 23) jeweils rechteckförmig
ausgebildet sind.
3. Verkleidungselement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundflächenabschnitt (12) eben ausgebildet ist.
4. Verkleidungselement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundflächenabschnitt (12) wenigstens eine Kantlinie (60) aufweist, insbesondere
in Form einer Diagonale, sodass in einem Winkel zueinander angeordnete, und durch
die wenigstens eine Kantlinie (60) voneinander getrennte, jeweils ebene Flächenabschnitte
(61, 62) ausgebildet sind.
5. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwandabschnitte (14, 15, 22, 23) durch eine puzzleartige Formschlussverbindung
(28; 28a) miteinander verbunden sind.
6. Verkleidungselement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Seitenwandabschnitte (22, 23) in Richtung der ersten Seitenwandabschnitte
(14, 15) ragende Verlängerungen (29, 39) zum Ausbilden der Formschlussverbindung (28;
28a) aufweisen, die mittels Nuten (18) mit den zweiten Seitenwandabschnitten (22,
23) verbunden sind.
7. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwandabschnitte (14, 15, 22, 23) geschlossene Flächen ausbilden.
8. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem ersten zweiten Seitenwandabschnitt (22) ein in Überdeckung und parallel zum
Grundflächenabschnitt (12) angeordneter, streifenförmiger Deckabschnitt (24) absteht.
9. Verkleidungssystem (100) für eine Wand, mit einem Verkleidungselement (10), das nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist, und mit zwei, mit den Halteabschnitten
(16) der ersten Seitenwandabschnitte (14, 15) zusammenwirkenden, leistenförmigen Befestigungselementen
(40) zum Verbinden mit einer Trägerstruktur.
10. Verkleidungssystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (I) der Befestigungselemente (40) geringer ist als die Innenweite (W) des
Verkleidungselements (10) zwischen den zweiten Seitenwandabschnitten (22, 23).
11. Verkleidungssystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungselement (40) aus Aluminium besteht und als Strangpressteil ausgebildet
ist.
12. Verkleidungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungselement (40) mit einer im Querschnitt U-förmigen, aus Aluminium bestehenden
und als Strangpressteil ausgebildeten Klemmleiste (55) zusammenwirkt, die zwei gegenüberliegend
angeordnete Verkleidungselemente (10) in nutförmige Aufnahmeabschnitte (44) für die
Halteabschnitte (16) fixieren.
13. Verkleidungssystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmleiste (55) mittels einer Klemmschlussverbindung (58) mit dem Befestigungselement
(40) zusammenwirkt.
14. Verkleidungssystem nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmleiste (55) Aufnahmeöffnungen (49) zum Verbinden des Befestigungselements
(40) an der Trägerstruktur überdeckt.