[0001] Die Erfindung betrifft einen länglichen und vorzugsweise keilförmigen Dichtstreifen
für Bauzwecke, insbesondere zur Abdichtung von Fugen und Spalten beim Einbau von Fenstern
und Türen in den Rohbau sowie für allgemeine Fugen.
[0002] Zur energetischen Optimierung von Gebäuden müssen Fugen, welche insbesondere beim
Einbau von Türen und Fenstern zwischen den Bauteilen entstehen, durch geeignete Mittel
abgedichtet werden. Die Abdichtung von derartigen Fugen ist auch im Zusammenhang mit
dem ungewünschten Eindringen von Wind, Niederschlag und Feuchtigkeit relevant. Zudem
kann die Abdichtung von Fugen aus Gründen des Brandschutzes, des Schallschutzes oder
des Schutzes vor Feuchtigkeit wichtig sein.
[0003] Zu diesem Zweck sind aus dem Stand der Technik diverse vorkomprimierte Dichtbänder
bekannt. Diese Dichtbänder weisen einen elastischen Schaumstoffstreifen auf, welcher
so vorkomprimiert ist, dass er sich nach dem Abrollen langsam ausdehnt. Auf einer
Seite des Schaumstoffstreifens ist eine Klebeschicht angebracht, mit welcher das Dichtband
an einem Bauteil festgeklebt werden kann. Nachteilig an diesen vorkomprimierten Dichtbändern
ist, dass die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Schaumstoffstreifens von der Umgebungstemperatur
abhängig ist. Dies führt zu Problemen beim Einbau, da die Ausdehnung bei warmen Temperaturen
so schnell abläuft, dass nach dem Aufkleben des Dichtbandes die Zeit zum Einbau des
Fensters oder der Türe zu kurz ist. Der Handwerker muss sich nach der Applikation
des Dichtbandes beeilen, was die Fehlerquote stark erhöht. Zudem kann es beim Einbau
der Fenster oder Türe zu einem Lastabtrag des teilweise dekomprimierten Schaumstoffstreifens
kommen. Bei tiefen Temperaturen führt die stark verzögerte Rückstellung zu einer Verzögerung
der Abdichtung. Zudem sind vorkomprimierte Dichtbänder jeweils nur für ein eingeschränktes
Intervall von Fugenbreiten geeignet. Auf einer Baustelle müssen deshalb immer mehrere
Dimensionen von vorkomprimierten Dichtbändern vorrätig gehalten werden.
[0004] Dies führt zu erhöhtem Platz- und Materialbedarf und erhöht das Risiko, dass ein
ungeeignetes Dichtband für eine gegebene Fuge ausgewählt wird. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass die Dichteeigenschaften des Schaumstoffs gegenüber der Wand nur
eingeschränkt sind, da die Dichtung nur auf der Expansion des Schaumstoffs und der
damit einhergehenden Pressung gegen die Wand basieren.
[0005] Aus der
EP 1 959 064 A1 ist ein rückstellfähiges Dichtband bekannt. Das elastisch rückstellfähige Dichtband
weist einen elastisch rückstellfähigen Schaumstoffstreifen auf, der durch eine lösbare
Naht aus mindestens einem Faden in einem komprimierten Zustand gehalten ist. Der Schaumstoffstreifen
wird in die abzudichtende Fuge eingeführt und durch Lösen der Naht eine Rückstellung
des Schaumstoffstreifens ausgelöst. Die Naht kann bereits beim Einführen unabsichtlich
gelöst werden und beim Lösen der Naht kann der Schaumstoffstreifen verrutschen, was
die Abdichtung negativ beeinflusst.
[0006] Aus der
DE 296 13 232 U1 ist ein konfektionierter keilförmiger Dichtstrang für Bauzwecke bekannt. Der Dichtstrang
aus einem nachgiebigen Kunststoffmaterial ist in den abzudichtenden Bereich eindrückbar.
Nachteilig hierbei ist, dass der Dichtstrang aufgrund des nachgiebigen Kunststoffmaterials
nur schwierig in enge Fugen eindrückbar ist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Dichtelement
zu schaffen, mit welchem Fugen in Bauwerken, insbesondere Fugen zwischen Fenstern
und Türen und dem benachbarten Mauerwerk, schnell, langanhaltend und zuverlässig abgedichtet
werden können.
[0008] Insbesondere soll das Dichtelement auf im Baubereich gängigen Materialien wie Mauerwerk,
Beton, Holz, Kunststoff oder Metall anwendbar sein und darauf gute Haft- bzw. Dichteigenschaften
aufweisen.
[0009] Ferner soll das Dichtelement zur Abdichtung von Fugen in diversen Einsatzbereichen
und unterschiedlicher Breite und unebenen oder ungleichmässigen Oberflächen geeignet
sein.
[0010] Zudem soll das Dichtelement auf einzelfallspezifische technische und ästhetische
Anforderungen ohne Einschränkungen bei der Dichtefunktion optimierbar sein.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einem Dichtstreifen gelöst, welcher die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen
angegeben. Das Verschliessen einer Fuge mit einem erfindungsgemässen Dichtstreifen
wird durch das ebenfalls erfindungsgemässe Verfahren, welches die in Anspruch 12 angegebenen
Verfahrensschritte aufweist, gelöst.
[0012] Der Dichtstreifen, der zur Abdichtung von Fugen, vorzugsweise im Baubereich, insbesondere
zur Abdichtung von Fugen zwischen Fenstern oder Türen und einem Mauerwerk geeignet
ist, weist einen länglichen und vorzugsweise keilförmigen Grundkörper auf, der durch
zwei, vorzugsweise zueinander symmetrische, Wangenseiten und durch zumindest eine
Stirnseite begrenzt wird und der aus einem verformbaren Material, vorzugsweise einem
Schaumstoff, gefertigt ist. Der verformbare Grundkörper ermöglicht eine optimale Anpassung
und somit optimierte Abdichtung gegenüber den unebenen Oberflächen und unterschiedlichen
Fugenbreiten.
[0013] Erfindungsgemäss umfasst der Dichtstreifen zumindest ein sich vorzugsweise über den
Grossteil der Länge des Dichtstreifens erstreckendes und zumindest teilweise im Grundkörper
angeordnetes Strukturelement. Durch das aus einem formstabilen Material gefertigte
Strukturelement ist der Dichtstreifen mechanisch beaufschlagbar und in die Fuge zwischen
dem Fenster oder der Türe und dem Mauerwerk eindrückbar. Das Strukturelement kann
durch seine Formstabilität mechanische Beaufschlagungen gut aufnehmen, im Gegensatz
zum verformbaren Grundkörper. Das Einführen des Dichtstreifens wird hierdurch erleichtert
und der Prozess des Einführens beschleunigt. Zudem kann der Dichtstreifen positionsgenau
entlang der Tiefe der Fuge hereingeführt werden.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist auf zumindest einer Wangenseite,
besonders bevorzugt auf beiden Wangenseiten, jeweils eine sich vorzugsweise entlang
des gesamten Dichtstreifen erstreckende Klebstoffschicht angeordnet. Die Klebstoffschicht
kann die eine oder beide Wangenseiten partiell oder ganz bedecken. Die Klebstoffschicht
kann mit oder ohne zugehöriges Fadengewebe bzw. Längsarmierung aufgebracht sein. Die
Klebstoffschicht dient zur optimalen und beidseitigen Anhaftung des Dichtstreifens
zum Beispiel an das Mauerwerk und das Fenster oder die Türe. In einer bevorzugten
Ausgestaltung sind die Wangenseiten des Grundkörpers zumindest teilweise durch einen
Folienstreifen bedeckt. Der Folienstreifen reduziert die Reibung zwischen Dichtstreifen
und Fenster oder Türe und Mauerwerk. Hierdurch wird das Einführen des Dichtstreifens
in die Fuge erleichtert.
[0015] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist am Folienstreifen ein Überstand, welcher
die Klebstoffschicht, gegebenenfalls die auf der Klebstoffschicht angeordnete Schutzfolie,
zumindest teilweise bedeckt, angeformt. Hierdurch wird ein ungewolltes Ab- oder Aufreissen
der Klebstoffschicht, gegebenenfalls der darauf angeordneten Schutzfolie, während
des Einführens des Dichtstreifens in die Fuge verhindert.
[0016] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist der Grundkörper entlang der Wangenseiten
eine hautartige Schicht auf, welche das Einführen des Dichtstreifens in die Fuge erleichtert.
Vorzugsweise ist die hautartige Schicht durch einen hautbildenden Schaumstoff, besonders
bevorzugt der Schaumstoff des Grundkörpers, ausgeführt.
[0017] Die Klebstoffschichten an den Wangenseiten sind in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
durch eine entfernbare Schutzfolie, eine entfernbare Schutzschicht oder einen Folienstreifen
überzogen. Dadurch wird ein Verkleben vor oder während des Einführens des Dichtstreifens
in die Fuge verhindert. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung bedecken
Folienstreifen jeweils die entsprechende Klebstoffschicht. Vorzugsweise weisen bei
dieser Ausgestaltung die Folienstreifen jeweils eine Reissnaht, einen Schlitz oder
eine Perforation, insbesondere einen Schlitz oder eine Perforation, entlang des Grundkörpers
auf, so dass zumindest der die Klebstoffschicht bedeckende Teil des Folienstreifens
abziehbar ist. Besonders bevorzugt weisen die Wangenseiten bedeckenden Folienstreifen
jeweils einen über die Wangenseiten hinausragenden Greifabschnitt auf, an dem der
abzuziehende Teil des Folienstreifens einfach greifbar ist. Eine Reissnaht mit einem
Faden kann beispielsweise ausgebildet sein wie in der
EP 1 959 064 A1 beschrieben. Als Klebstoffe eignen sich die bekannten Klebstoffe, beispielsweise
Klebstoffe auf Methacrylat-Basis, wie in der
DE 296 13 232 U1 beschrieben. Bei der Schutzfolie handelt es sich vorzugsweise um eine silikonisierte
Folie. Der oder die Folienstreifen können aus dem gleichen Material wie die Schutzfolie
bestehen. Der oder die Folienstreifen können zusätzlich die Funktion der Schutzfolie
umfassen. Ein Beispiel ist in Fig. 1d gezeigt.
[0018] Die Stirnseite des Grundkörpers des Dichtstreifens weist in einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung einen kreissegmentförmigen oder ellipsensegmentförmigen oder gegenüber
den Wangenseiten konvexen Querschnitt auf. Durch diese Form wird ein optimales Anliegen
an eine etwaig daran anschliessende Dichtfuge ermöglicht. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist die Stirnseite durch eine Deckleiste, Beschichtung oder hautbildende Schicht bedeckt
und/oder farbig bemalt. Hierdurch ist eine Anpassung an ästhetische und/oder technische
Zusatzbedingungen, wie beispielsweise eine erhöhte Witterungsbeständigkeit oder Brandhemmung
für eine gewünschte Anwendung möglich.
[0019] Die Stirnseite des Grundkörpers, gegebenenfalls die Deckleiste ist vorzugsweise schlagregendicht
oder luftdicht gemäss DIN 18542/EN1027. Schlagregendicht bedeutet vorliegend dicht
insbesondere gegenüber einem Druck von mehr als 600Pa.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Dichtstreifen aufrollbar ausgeführt.
Hierdurch kann der längliche Dichtstreifen platzsparend transportiert und gelagert
werden. Der Grundkörper ist vorzugsweise komprimiert, wodurch ebenfalls ein platzsparender
Transport und Lagerung ermöglicht werden.
[0021] Erfindungsgemäß ist der Grundkörper aus einem verformbaren Material und das Strukturelement
aus einem formstabilen Material. Die Begriffe "verformbar" und "formstabil" werden
vorliegend so verwendet, wie sie der Fachmann üblicherweise versteht. Der Grundkörper
und das Strukturelement sind aus unterschiedlichen Materialen gefertigt, wobei das
Material des Grundkörpers eine höhere Verformbarkeit aufweist als das Material des
Strukturelements.
[0022] Der Grundkörper ist vorzugsweise aus einem Schaumstoff, Gummi (Kautschuk), Silikon
oder einer Kombination hiervon gefertigt. Als Schaumstoffe werden bevorzugt weiche
offen- teiloffen- oder geschlossenzellige Schaumstoffe, insbesondere auf Polyolefin-,
PVC-, Kautschuk-, EPDM-oder Polyurethan (PU)-Basis oder Kombinationen davon, verwendet.
Es können auch Silikonschäume verwendet werden. Besonders geeignet sind Polypropylen
(PP)-, Polyethylen (PE)-, oder PVC-Schäume, oder Kombinationen davon. Das Schaumstoffmaterial
ist vorzugsweise nicht imprägniert. Als Gummimaterialien sind insbesondere Elastomere
wie Natur-, Isopren-, Styrol-Butadien-Kautschuke, oder Kombinationen davon geeignet.
Als Silikonmaterialien eignen sich die gängigen Silikone.
[0023] Das oder die Strukturelemente sind vorzugsweise aus einem harten Schaumstoff, Karton,
Kunststoff, Metall, Holz, einem Fadengelege, einem Kunststoffgewebe oder einer Kombination
hiervon gefertigt. Bevorzugt verwendete Kunststoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid oder Polycarbonat. Ein Fadengelege oder
Kunststoffgewebe kann mit einem Epoxyharz beschichtet werden, um die gewünschte Formstabilität
zu erhalten oder zu erhöhen.
[0024] Erfindungsgemässe Dichtstreifen sind vorzugsweise zur Abdichtung von Fugen mit Fugenbreiten
zwischen 3mm und 200mm, bevorzugt, 3mm und 150mm, noch bevorzugter 3mm und 100mm,
und am bevorzugtesten zwischen 4mm und 60mm, geeignet. Für unterschiedliche Fugenbreiten
kann vorzugsweise ein einziger Dichtstreifen oder zumindest eine geringe Anzahl unterschiedlich
dimensionierte Dichtstreifen eingesetzt werden, was den Platz- und Lagerbedarf auf
einer Baustelle reduziert. Der Dichtstreifen hat vorzugsweise eine Dimension von 4
bis 300 mm (Breite).
[0025] Das Strukturelement ist in einer bevorzugten Ausgestaltung als länglicher und biegsamer
Streifen ausgeführt. Zur verbesserten Biegsamkeit weist das Strukturelement vorzugsweise
entlang des Dichtstreifens Verjüngungen oder Löcher oder Ausnehmungen auf. Der Begriff
"biegsam" bezeichnet die Stabilität des Strukturelements in Längsrichtung des Dichtstreifens.
Beispiele für ein biegsames Strukturelement sind in den Figuren 2f und 2g gezeigt.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind mehrere, vorzugsweise periodisch
entlang des Dichtstreifens angeordnete Strukturelemente vorgesehen.
[0027] Hierdurch wird der Materialaufwand reduziert und die Biegsamkeit des Dichtstreifens
verbessert.
[0028] Die Herstellung des Dichtstreifens unterliegt keinen besonderen Beschränkungen und
erfolgt mit den dem Fachmann bekannten Verfahren.
[0029] Mit einem erfindungsgemässen Dichtstreifen ist eine Fuge, insbesondere eine Fuge
im Baubereich zwischen einem Fenster oder Türe und einem Mauerwerk oder Holzwerk,
durch ein ebenfalls erfindungsgemässes Verfahren abdichtbar. Hierbei wird:
- (a) der Dichtstreifen entlang der Fuge angeordnet und gegebenenfalls auf die benötigte
Länge zugeschnitten; und
- (b) der Dichtstreifen durch direkte oder indirekte mechanische Beaufschlagung des
Strukturelements entlang der gesamten Länge ins Innere der Fuge eingedrückt.
[0030] In einer bevorzugten Ausgestaltung werden
(c) die Klebstoffschichten jeweils mit dem Mauerwerk und dem Fenster oder der Türe
verklebt.
[0031] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Verkleben der
Klebstoffschichten mit dem Mauerwerk und dem Fenster oder der Türe durch das Abziehen
einer entfernbaren Schutzfolie oder einer entfernbaren Schutzschicht ausgelöst.
[0032] Das Verfahren wird vorzugsweise durch Eindrücken des Dichtstreifens in die Fuge von
Hand, mit einer Applikationshilfe oder mit einem Standardwerkzeug, beispielsweise
einem Hammer, einem Spachtel oder einem Schraubenzieher, ausgeführt.
[0033] Die Verwendung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens zur Abdichtung einer Fuge
zwischen einem Mauerwerk oder Holzwerk und einem Fenster oder Türe ist ebenfalls Gegenstand
dieser Erfindung.
[0034] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1a einen erfindungsgemässen Dichtstreifen 1 in einer ersten Ausgestaltung;
Fig. 1b eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1;
Fig. 1c eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1;
Fig. 1d eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1;
Fig. 2a eine fünfte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1 in einem
Querschnitt;
Fig. 2b eine sechste Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1 in einem
Querschnitt;
Fig. 2c eine siebte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1 in einem
Querschnitt;
Fig. 2d eine achte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1 in einem
Querschnitt;
Fig. 2e eine neunte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1 in einem
Querschnitt;
Fig. 2f den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1b in einem Längsschnitt;
Fig. 2g den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1b in einem Längsschnitt in einer erfindungsgemässen
Ausgestaltung mit mehreren Strukturelementen 12, 12', 12";
Fig. 2h das Strukturelement 12 aus Fig. 2e in einer weiteren Ausgestaltung;
Fig. 3a den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1d mit an den Folienstreifen 14, 14' angeformten
Greifabschnitten 143, 143'
Fig. 3b den Dichtstreifen 1 aus Fig. 3a mit einer Deckleiste 15;
Fig. 4 einen erfindungsgemässen Dichtstreifen 1 in einer Fuge 7;
Fig. 5a eine Fuge 7 zwischen einem schematischen Mauerwerk 8 und einem schematischen
Fenster oder Türe 9 mit daran entlang ausgerichtetem Dichtstreifen 1;
Fig. 5b die Fuge 7 aus Fig. 5a während der Dichtstreifen 1 darin hineingepresst wird;
Fig. 5c die Fuge 7 aus Fig. 5c mit darin hineingepresstem Dichtstreifen 1 und überstehendem
Greifabschnitt 143, 143';
Fig. 5d die mit einem Dichtstreifen 1 abgedichtete Fuge 7 aus Fig. 5a;
[0035] Fig. 1a zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1. Der Dichtstreifen
1 besteht aus einem Grundkörper 11, welcher durch zwei Wangenseiten 111, 111' und
eine Stirnseite 112 begrenzt wird. Der Dichtstreifen 1 weist einen keilförmigen Querschnitt
auf. Im Grundkörper 12 ist ein Strukturelement 12 angeordnet. Das gezeigte Koordinatensystem
definiert die Orientierung der in dieser Anmeldung verwendeten Begriffe Breite (B),
Länge (L) und Höhe/Tiefe (H).
[0036] Fig. 1b zeigt eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1.
Zusätzlich zu den aus Fig. 1a bekannten Komponenten, sind auf den Wangenseiten 111,
111' jeweils eine Klebstoffschicht 13, 13' angeordnet. Die Klebstoffschichten 13,
13' bedecken die entsprechenden Wangenseiten 111, 111' jeweils entlang der Länge grossflächig.
[0037] Fig. 1c zeigt eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1.
Die Wangenseiten 111, 111' sind teilweise durch jeweils einen Folienstreifen 14, 14'
bedeckt. An den Folienstreifen 14, 14' ist jeweils ein Überstand 142, 142' angeformt,
welcher teilweise die Klebstoffschicht 13, 13' bedeckt. Das Strukturelement 12 weist
in der gezeigten Ausgestaltung einen T-förmigen Querschnitt auf.
[0038] Fig. 1d zeigt eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1.
Die Folienstreifen 14, 14' sind so ausgestaltet, dass sowohl die Wangenseiten 111,
111' als auch die daran angeordneten Klebstoffschichten 13, 13' komplett bedeckt sind.
Entlang der Folienstreifen 14, 14' läuft jeweils eine Reissnaht 141, durch welche
der obere Teil der Folienstreifen 14, 14' abreissbar ist.
[0039] Fig. 2a zeigt eine fünfte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1
in einem Querschnitt. In der gezeigten Ausgestaltung weist das Strukturelement 12
einen keilförmigen Querschnitt auf, analog zum Querschnitt des Grundkörpers 11. Der
Grundkörper 11 ist durch zwei Wangenseiten 111, 111' und eine Stirnseite 112 begrenzt.
An den beiden Wangenseiten 111, 111' ist jeweils eine Klebstoffschicht 13, 13' angeordnet.
[0040] Fig. 2b zeigt eine sechste Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens
1 in einem Querschnitt. In der gezeigten Ausgestaltung schaut ein Teil des Strukturelements
12 aus dem Grundkörper 11 hinaus.
[0041] Fig. 2c zeigt eine siebte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1
in einem Querschnitt. Bei der gezeigten Ausgestaltung weisen die Wangenseiten 111,
111' zwei unterschiedlich geneigte Abschnitte aus. Hierdurch wird das Einführen des
Dichtstreifens 1 in eine Fuge vereinfacht.
[0042] Fig. 2d zeigt eine achte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1
in einem Querschnitt. Der Grundkörper 11 ist neben den beiden Wangenseiten 111, 111'
und der Stirnseite 112 noch durch eine zweite Stirnseite 113 begrenzt.
[0043] Fig. 2e zeigt eine neunte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Dichtstreifens 1
in einem Querschnitt. Die Wangenseiten 111, 111' sind gekrümmt ausgestaltet.
[0044] Fig. 2f zeigt den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1b in einem Längsschnitt. Das Strukturelement
12 erstreckt sich über die gesamte Länge des Dichtstreifens 1, wobei entlang des Strukturelements
12 Verjüngungen 121 zur besseren Biegbarkeit angeordnet sind.
[0045] Fig. 2g zeigt den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1b in einem Längsschnitt in einer weiteren
erfindungsgemässen Ausgestaltung mit mehreren Strukturelementen 12, 12', 12". Die
einzelnen Strukturelemente 12, 12', 12" können über Fäden, Drähte oder ein Gewebe
miteinander verbunden sein.
[0046] Fig. 2h zeigt das Strukturelement 12 aus Fig. 2e in einer weiteren Ausgestaltung.
Das Strukturelement weist abschnittweise Weichkomponenten 122, 122' und Hartkomponenten
123, 123' auf. Hierdurch können die mechanischen Eigenschaften des Strukturelements
12 optimiert werden.
[0047] Fig. 3a zeigt den Dichtstreifen 1 aus Fig. 1d mit an den Folienstreifen 14, 14' angeformten
Greifabschnitten 143, 143'. An den Greifabschnitten 143, 143' ist der Folienstreifen
14, 14' einfach per Hand greifbar, so dass er entlang der Reissnaht 141 abziehbar
ist, wodurch die Klebstoffschicht 13, 13' freigelegt wird.
[0048] Fig. 3b zeigt den Dichtstreifen 1 aus Fig. 3a mit einer Deckleiste 15. Die Deckleiste
15 kann eine ästhetische oder technische Funktion haben.
[0049] Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemässen Dichtstreifen 1 in einer Fuge 7. Der Grundkörper
11 ist zumindest teilweise komprimiert, wodurch die Wangenseiten 111, 111' zumindest
teilweise an das Mauerwerk 8 und das Fenster oder die Türe 9 gepresst werden. Die
Klebstoffschichten 13, 13' verkleben mit dem Mauerwerk 8 und dem Fenster oder Türe
9 wodurch die Abdichtung und Anhaftung des Dichtstreifens 1 verbessert wird.
[0050] Fig. 5a bis Fig. 5d illustrieren das erfindungsgemässe Verfahren zum Abdichten einer
Fuge 7 mit einem erfindungsgemässen Dichtstreifen 1.
[0051] Fig. 5a zeigt eine Fuge 7 zwischen einem schematischen Mauerwerk 8 und einem schematischen
Fenster oder Türe 9 mit daran entlang ausgerichtetem Dichtstreifen 1.
[0052] Fig. 5b zeigt die Fuge 7 aus Fig. 5a während der Dichtstreifen 1 darin hineingepresst
wird. Durch mechanische Beaufschlagung wird eine Kraft auf das Strukturelement 12
ausgeübt, wodurch der Dichtstreifen 1 in die Fuge 7 gepresst wird. Die Folienstreifen
14, 14' reduzieren die Reibungskräfte zwischen Grundkörper 11 und Mauerwerk 8 und
Fenster oder Türe 9.
[0053] Fig. 5c zeigt die Fuge 7 aus Fig. 5c mit darin hineingepresstem Dichtstreifen 1 und
überstehendem Greifabschnitt 143, 143'. Nach dem Einpressen überstehen vorzugsweise
nur noch die Greifabschnitte 143, 143' aus der Fuge 7. Die Greifabschnitte 143, 143'
werden von Hand gegriffen und der entsprechende Folienstreifen 14, 14' zumindest teilweise
entfernt.
[0054] Fig. 5d zeigt die mit einem Dichtstreifen 1 abgedichtete Fuge 7 aus Fig. 5a. Durch
das Abziehen der Folienstreifen 14, 14' sind die Klebstoffschichten 13, 13' freigelegt
und verkleben mit dem Mauerwerk 8 und dem Fenster oder Türe 9.
[0055] Ebenfalls erfindungsgemäss ist eine beliebige Kombination der in den Figuren und
der Beschreibung beschriebenen Ausgestaltungen des Dichtstreifens. Insbesondere können
einzelne Merkmale der beschriebenen Ausgestaltungen erfindungsgemäss miteinander kombiniert
werden. Der erfindungsgemässe Dichtstreifen ist nicht nur zur Abdichtung von Fugen
im Baubereich geeignet, sondern ist auch für Fugen im Maschinenbau, Automobilbereich
oder weiteren Gebieten geeignet.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Dichtstreifen
- 11
- Grundkörper
- 111, 111'
- Wangenseite
- 112
- Stirnseite
- 113
- zweite Stirnseite
- 12, 12', 12"
- Strukturelement
- 121
- Verjüngung
- 122, 122'
- Weichkomponente
- 123, 123'
- Hartkomponente
- 13, 13'
- Klebstoffschicht
- 14, 14'
- Folienstreifen
- 141
- Reissnaht
- 142, 142'
- Überstand
- 143, 143'
- Greifabschnitt
- 15
- Deckleiste
- 7
- Fuge
- 8
- Mauerwerk
- 9
- Fenster oder Türe
- FB
- Fugenbreite
- H
- Höhe / Tiefe
- B
- Breite
- L
- Länge
1. Dichtstreifen (1) zur Abdichtung von Fugen (7), vorzugsweise im Baubereich, insbesondere
zur Abdichtung von Fugen zwischen Fenstern oder Türen (9) und einem Mauerwerk (8),
mit einem länglichen und vorzugsweise keilförmigen Grundkörper (11), welcher durch
zwei vorzugsweise zueinander symmetrische Wangenseiten (111, 111') und zumindest eine
Stirnseite (112) begrenzt und aus einem verformbaren Material, vorzugsweise einem
Schaumstoff, gefertigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstreifen (1) zumindest ein sich vorzugsweise über den Grossteil der Länge
des Dichtstreifens (1) erstreckendes und zumindest teilweise im Grundkörper (1) angeordnetes
Strukturelement (12) aus einem formstabilen Material umfasst, durch welches der Dichtstreifen
(1) mechanisch beaufschlagbar und in die Fuge (7) eindrückbar ist.
2. Dichtstreifen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf zumindest einer Wangenseite (111, 111'), vorzugsweise auf beiden Wangenseiten
(111, 111'), eine Klebstoffschicht (13, 13') angeordnet ist und/oder dass die Wangenseiten
(111, 111') zumindest teilweise durch einen Folienstreifen (14, 14') bedeckt sind.
3. Dichtstreifen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Folienstreifen (14, 14') ein Überstand (142, 142'), welcher die Klebstoffschicht
(13, 13') zumindest teilweise bedeckt, angeformt ist oder dass am Folienstreifen (14,
14') ein über die Wangenseiten (111, 111') herausragender Greifabschnitt (143, 143')
angeformt ist.
4. Dichtstreifen (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (11) entlang der Wangenseiten (111, 111') durch eine hautartige Schicht,
welche das Einführen des Dichtstreifens (1) in eine Fuge (7) erleichtert, begrenzt
ist.
5. Dichtstreifen (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschichten (13, 13') durch eine entfernbare Schutzfolie oder eine entfernbare
Schutzschicht überzogen sind oder dass der Folienstreifen (14, 14') die Klebstoffschichten
(13, 13') bedeckt, um ein ungewolltes Verkleben zu verhindern.
6. Dichtstreifen (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienstreifen (14, 14') eine Reissnaht (141) aufweist.
7. Dichtstreifen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (112) vorzugsweise einen kreissegmentförmigen oder ellipsensegmentförmigen
Querschnitt aufweist und/oder zumindest teilweise durch eine Deckleiste (15) bedeckt
ist und/oder dass die Stirnseite (112) farbig bemalt ist.
8. Dichtstreifen (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (112), und gegebenenfalls die Deckleiste (15), schlagregendicht oder
luftdicht gemäß DIN 18542/EN1027 ist und/oder dass der Grundkörper schlagregendicht
oder luftdicht gemäß DIN 18542/EN1027 ist.
9. Dichtstreifen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstreifen (1) aufrollbar ist wobei der Grundkörper (11) vorzugsweise komprimiert
ist.
10. Dichtstreifen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement (12) aus einem harten Schaumstoff, Karton, Kunststoff, Metall,
einem Fadengelege, einem Kunststoffgewebe oder einer Kombination davon gefertigt ist
und/oder dass der Grundkörper aus weichem Schaumstoff, Gummi, Silikon oder einer Kombination
davon gefertigt ist.
11. Dichtstreifen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstreifen zur Abdichtung von Fugen (7) mit Fugenbreiten (FB) zwischen 3mm
und 200mm, bevorzugt, 3mm und 150mm, noch bevorzugter 3mm und 100mm, und am bevorzugtesten
zwischen 4mm und 60mm, geeignet ist.
12. Verfahren zur Abdichtung einer Fuge (7), insbesondere einer Fuge zwischen Fenstern
oder Türen (9) und einem Mauerwerk (8), mit einem Dichtstreifen (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, wobei
(a) der Dichtstreifen (1) entlang der Fuge (7) angeordnet und gegebenenfalls auf die
benötigte Länge zugeschnitten wird; und
(b) der Dichtstreifen (1) durch direkte oder indirekte mechanische Beaufschlagung
des Strukturelements (12) entlang der gesamten Länge ins Innere der Fuge (7) eingedrückt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschichten (13, 13') jeweils mit dem Mauerwerk (8) und dem Fenster oder
der Türe (9) verklebt werden und/oder das Verkleben der Klebstoffschichten (13, 13')
mit dem Mauerwerk (8) und dem Fenster oder der Türe (9) durch Abziehen einer entfernbaren
Schutzfolie oder einer entfernbaren Schutzschicht (14, 14') ausgelöst wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Eindrücken des Dichtstreifens (1) in die Fuge (7) von Hand, mit einer Applikationshilfe
oder mit einem Standardwerkzeug ausgeführt wird.
15. Verwendung eines Dichtstreifens (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Abdichtung
einer Fuge (7) zwischen einem Mauerwerk (8) und einem Fenster oder einer Türe (9).