[0001] Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag zum Befestigen einer Frontblende an einer
Schubladenzarge, mit einem der Frontblende zugeordneten, an der Frontblende vormontierbaren
Verbindungselement und einer der Schubladenzarge zugeordneten, mit der Zarge verbindbaren
Befestigungsvorrichtung, die eine Rahmenplatte, eine Stellplatte und an der Rahmenplatte,
insbesondere drehbar, angeordnete und an der Stellplatte angreifende Stellelemente
aufweist, durch die die Stellplatte gegenüber der Rahmenplatte in Höhenrichtung und
in Seitenrichtung verstellbar ist. Zudem betrifft die Erfindung eine Schublade mit
einem solchen Möbelbeschlag sowie ein Möbel mit einer entsprechenden Schublade.
[0002] Es sind im Stand der Technik verschiedenste Möglichkeiten bekannt, um eine Frontblende
an einem Schubladenbehältnis, insbesondere an der Schubladenzarge, anzubringen. Dabei
ist einerseits wichtig, dass die Fronttblende an der Zarge relativ einfach angebracht
und von der Schubladenzarge schnell lösbar ist. Andererseits ist es auch wichtig,
dass Verstellmöglichkeiten vorgesehen sind, um die Frontblende gegenüber der Schubladenzarge
zumindest in Höhen- und in Seitenrichtung verstellen zu können.
[0003] Ein Beispiel für eine solche Schubladenzarge mit einem entsprechenden Möbelbeschlag
geht aus der
WO 2009/006651 hervor, bei der im Bereich der Schubladenzarge eine Grundplatte und eine Montageplatte
und eine entsprechende Höhenverstelleinrichtung sowie eine Halteplatte und eine Neigungsverstellungseinrichtung
vorgesehen sind. Dagegen ist eine Seitenverstelleinrichtung am an der Frontblende
montierbaren Verbindungselement angeordnet. Nachteilig bei dieser Ausführung ist der
relativ große Platzbedarf der gesamten Schubladenzarge. Das heißt, dass die Schubladenzarge
vor allem im unteren Bereich relativ breit (über 2 cm) ausgebildet ist und somit das
in der Schublade zur Verfügung stehende Volumen vermindert (hoher Platzbedarf). Zudem
ist der Verriegelungsmechanismus sowie auch die einzelnen Verstellmechanismen sehr
aufwändig und mit relativ vielen Teilen und daher kompliziert ausgeführt.
[0004] In ähnlicher Art und Weise und mit denselben Nachteilen geht aus der
EP 0 636 327 A1 eine Vorrichtung zur Befestigung der Frontblende einer Schublade an Schubladenzargen
hervor. Dabei dient ein Exzenter dem Höhenverstellen einer Aufnahmeplatte gegenüber
einer Grundplatte. An dieser Aufnahmeplatte ist ein an der Frontblende über Dübel
anbringbarer Halteteil eingehängt, wobei dieser eingehängte Halteteil über einen Kopf
einer Verstellschraube seitenverstellt werden kann. Somit greift der Exzenter zur
Höhenverstellung an einem anderen Teil an als der Kopf der Verstellschraube zur Seitenverstellung.
[0005] Weiters ist aus der nicht vorveröffentlichten, aber prioritätsälteren anmeldereigenen
Anmeldung
AT 509 411 eine den Oberbegriff des erfindungsgemäßen Anspruchs bildende Schubladenzarge bekannt.
Aus dieser Schrift geht bereits eine relativ schmale (unter 1 cm dicke) Schubladenzarge
hervor, an der eine Frontblende lösbar arretiert werden kann. In dieser Zarge sind
in der Befestigungsvorrichtung für die Frontblende Stellelemente zur Seiten- und Höhenverstellung
einer Stellplatte vorgesehen. Diese Stellplatte bildet dabei gleichzeitig das an der
Frontblende vormontierbare Verbindungselement und wird beim Entfernen der Frontblende
vom restlichen Schubladenbehältnis auch aus der Befestigungsvorrichtung und somit
von den einzelnen Stellelementen gelöst.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gegenüber dem Stand der
Technik verbesserten Möbelbeschlag anzugeben. Insbesondere soll der Platzbedarf für
den Möbelbeschlag verringert werden, wobei gleichzeitig die Funktionalität zur Seitenverstellung,
Höhenverstellung und für die Verriegelung möglichst kompakt in diesem Möbelbeschlag
integriert sein sollen.
[0007] Diese Aufgabe wird für einen Möbelbeschlag mit den Merkmalen des Oberbegriffes von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass das Verbindungselement an der Stellplatte einhängbar
ist und im eingehängten Zustand die Verstellbewegungen der Stellplatte relativ zur
Rahmenplatte mitmacht. Im Gegensatz zur drittgenannten, österreichischen, prioritätsälteren
Schrift kann dadurch die Frontblende samt Verbindungselement von der Befestigungsvorrichtung
gelöst werden, wobei die durch die Stellelemente entsprechend eingestellte Stellplatte
in der Befestigungsvorrichtung verbleibt und somit auch beim Wiederanbringen der Frontblende
gewährleistet ist, dass die vorher eingestellte Lage der Frontblende beim Wiederanbringen
unverändert ist. Durch diese Ausführung kann auch die Schubladenwand (Dicke der Zarge)
auf unter 15 mm, vorzugsweise auf unter 11 mm oder sogar auf nur maximal 8 mm, verkleinert
werden. Zudem sind die beiden Stellelemente für die Seiten- und Höhenverstellung der
Befestigungsvorrichtung zugeordnet, sodass die Frontblende samt Verbindungselement
sehr einfach ausgebildet sein kann. "Der Frontblende zugeordnet" bedeutet, dass die
entsprechenden Teile im Falle einer ausgehängten Frontblende an der Frontblende angeordnet
sind. Im Gegensatz dazu bedeutet "der Schubladenzarge zugeordnet", dass die entsprechenden
Teile bei abgenommener Frontblende an der Schubladenzarge bzw. an dessen Befestigungsvorrichtung
angeordnet bleiben.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Stellplatte zumindest eine Einhängnut aufweist, in welche das Verbindungselement
über ein, vorzugsweise stiftförmiges, Rastelement einhängbar ist. Diese Einhängnut
weist dabei vorzugsweise vertikal nach oben zeigende Seitenbegrenzungen auf, sodass
beim Anbringen der Frontblende die Rastelemente durch die Schwerkraft in der Einhängnut
verbleiben.
[0009] Vor allem bei hohen Frontblenden (über 25 cm) kann bevorzugt vorgesehen sein, dass
die Stellplatte zwei Einhängnuten aufweist, in welche das Verbindungselement über
jeweils ein, vorzugsweise stiftförmiges, Rastelement einhängbar ist. Dabei sind die
einzelnen Rastelemente vertikal übereinander angeordnet. Natürlich soll nicht ausgeschlossen
werden, dass auch drei oder mehrere Rastelemente übereinander an einem einteiligen
oder mehrteiligen Verbindungselement angeordnet sind. Es sei auch darauf hingewiesen,
dass auf beiden Seitenbereichen einer Frontblende identische Verbindungselemente angeordnet
sind, die mit den durch die Zargen gebildeten beiden Schubladenseitenwänden entsprechend
korrespondieren, wobei die Zargen vorzugsweise zueinander spiegelbildlich ausgebildete
Befestigungsvorrichtungen aufweisen.
[0010] Bevorzugt kann das Verbindungselement derart ausgebildet sein, dass es zwei zueinander
im Wesentlichen parallele Laschen aufweist, wobei zwischen den Laschen ein die Laschen
verbindender, das Rastelement bildender Stift angeordnet ist, über den das Verbindungselement
an der Stellplatte der Befestigungsvorrichtung einhängbar ist. Somit ist das Verbindungselement
bevorzugt in der Form eines aufschiebbaren Reiters ausgebildet.
[0011] Um ein möglichst passgenaues Anbringen des Verbindungselementes an der Befestigungsvorrichtung
(im Speziellen an der Nut der Stellplatte) zu erreichen, kann bevorzugt vorgesehen
sein, dass der Abstand zwischen den zueinander im Wesentlichen parallelen Laschen
zumindest im Bereich des das Rastelement bildenden Stifts maximal 40% größer ist als
die Dicke der Stellplatte. Durch diesen etwas größeren Abstand zwischen den beiden
Laschen gegenüber der Dicke der Stellplatte kann das Verbindungselement relativ ungehindert
an der Stellplatte eingehängt werden und es wird dennoch ein zu großes Spiel des Verbindungselementes
gegenüber der Stellplatte in Seitenrichtung verhindert. Zudem wird durch das seitliche
Spiel die Seitenverstellung erleichtert.
[0012] Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen den beiden Laschen
auch sehr viel größer sein kann. Dabei kann dann vorgesehen sein, dass der nietenförmige
Stift eine entsprechende Vertiefung bzw. Einkerbung aufweist, die an die Dicke der
Stellplatte im Bereich der Nut angepasst ist, sodass in Montagelage in der Frontblende
kaum Spiel zwischen dem Rastelement und der Stellplatte ist.
[0013] Um eine besonders stabile Ausbildung des Verbindungselementes zu erreichen, kann
bevorzugt vorgesehen sein, dass das Verbindungselement im Querschnitt U-förmig ausgebildet
ist, wobei die zwei zueinander im Wesentlichen parallelen Laschen über einen stiftfernen
Quersteg miteinander verbunden sind.
[0014] Für ein einfaches Anbringen und sicheres Halten der Frontblende an der Zarge kann
bevorzugt vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung
aufweist, durch die das an der Stellplatte eingehängte Verbindungselement an der Befestigungsvorrichtung
lösbar arretierbar ist. Vorzugsweise kann die Frontblende werkzeuglos an der Schubladenzarge
angebracht werden, wohingegen beim Lösen der Verriegelungsvorrichtung ein Werkzeug
(Schraubenzieher oder Ähnliches) Verwendung finden sollte.
[0015] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Stellplatte durch ein erstes Stellelement
in Form einer Seitenverstellvorrichtung gegenüber der Rahmenplatte in Seitenrichtung
verschwenkbar ist und durch ein zweites Stellelement in Form einer Höhenverstellvorrichtung
gegenüber der Rahmenplatte in Höhenrichtung verschiebbar ist. Dabei ist die Seitenverstellvorrichtung
vorzugsweise in der Form eines Gewindes ausgebildet, wobei die Stellplatte im Bereich
der Gewindegänge angreift und durch Drehen seitlich verschwenkt werden kann. Die Höhenverstelleinrichtung
ist vorzugsweise in Form eines Exzenters ausgebildet, der an der Stellplatte angreift
und je nach Stellung die Stellplatte in unterschiedliche Höhen verschiebt. Bevorzugt
ist die Drehachse der beiden Stellelemente gegenüber der Rahmenplatte der Befestigungsvorrichtung
lagefest. Grundsätzlich soll aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Stellelemente
nicht drehbar sondern beispielsweise verschiebbar betätigbar sind. Um überhaupt die
Verstellung zu ermöglichen, befindet sich zwischen dem ersten Stellelement und der
Stellplatte in Höhenrichtung genügend Spiel, um eine Verstellung des zweiten Stellelementes
in Höhenrichtung zuzulassen. Entsprechend befindet sich auch zwischen dem zweiten
Stellelement und der Stellplatte in Seitenrichtung genügend Spiel, um eine Verstellung
des ersten Stellelementes in Seitenrichtung zuzulassen.
[0016] Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass die Stellplatte mehrteilig ausgeführt ist,
sodass die Stellelemente sowie ein vorgesehenes Verriegelungselement an unterschiedlichen
Teilen der Stellplatte angreifen. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass die Stellplatte
einstückig ausgebildet ist und beide Stellelemente an dieser einstückigen Stellplatte
angreifen.
[0017] Um die Stellplatte innerhalb vorgegebener Grenzen gegenüber der Rahmenplatte der
Befestigungsvorrichtung bewegen zu können, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Stellplatte
über Lagerelemente unlösbar und bewegbar mit der Rahmenplatte verbunden ist. Besonders
bevorzugt ist diesbezüglich vorgesehen, dass die Rahmenplatte zwei zueinander im Wesentlichen
parallele und zueinander feststehende Plattenteile aufweist und die Stellplatte zwischen
diesen beiden Plattenteilen angeordnet ist, wobei die beiden Plattenteile und die
Stellplatte über die Lagerelemente miteinander verbunden sind. Dabei können Lagerelemente
vorgesehen sein, die nur die beiden Plattenteile der Rahmenplatte miteinander verbinden.
Am frontblendenabgewandten Bereich der Rahmenplatte sollten dabei auch zwei Lagerelemente
vorgesehen sein, an welchen die Stellplatte über in der Stellplatte ausgebildete Langlöcher
in Höhenrichtung verschiebbar und im zusammengebauten Zustand unlösbar zwischen den
Plattenteilen der Rahmenplatte gehalten ist.
[0018] Schutz wird auch begehrt für eine Schublade mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie
für ein Möbel mit dem Merkmalen von Anspruch 12.
[0019] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Möbels,
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Zarge und einer Frontblende vor dem Befestigen,
- Fig. 3
- die noch nicht miteinander verbundenen Teile des Möbelbeschlags in einer Ansicht,
- Fig. 4
- die an der Zarge angebrachte Frontblende,
- Fig. 5
- die miteinander verbundenen Teile des Möbelbeschlages,
- Fig. 6
- eine 3D-Ansicht der miteinander verbundenen Teile eines Möbelbeschlags,
- Fig. 7
- eine Explosionsdarstellung passend zu Fig. 6,
- Fig. 8
- eine 3D-Ansicht eines Möbelbeschlages mit einem Verbindungselement für eine niedrige
Frontblende,
- Fig. 9
- eine Explosionsdarstellung passend zu Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Befestigungsvorrichtung vor dem Verbinden mit dem Verbindungselement,
- Fig. 11
- eine 3D-Ansicht zu Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht bei voreingehängtem Verbindungselement,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht beim Einschnappen des Rastelements in die Einhängnut,
- Fig. 14
- eine Seitenansicht bei an der Befestigungsvorrichtung verriegeltem Verbindungselement,
- Fig. 15
- eine Seitenansicht vor dem Verbinden eines Verbindungselements für eine hohe Frontblende,
- Fig. 16
- eine Seitenansicht mit verriegeltem Verbindungselement für eine hohe Frontblende,
- Fig. 17
- einen Schnitt durch die Befestigungsvorrichtung bei seitenverstellter Stellplatte,
- Fig. 18
- einen weiteren Schnitt mit seitenverstellter Stellplatte,
- Fig. 19
- eine Draufsicht auf eine seitenverstellte Stellplatte mit Verbindungselement und
- Fig. 20
- eine Draufsicht auf die Stellplatte in Mittellage.
[0020] Fig. 1 zeigt in einer 3D-Ansicht das Möbel 19, bestehend aus einem Möbelkorpus 20
und einer über eine Ausziehführung 21 relativ zum Möbelkorpus 20 bewegbaren Schublade
16. Diese Schublade 16 weist dabei einen Schubladenboden 17, eine Schubladenrückwand
18, zwei die Schubladenseitenwände bildende Schubladenzargen 3 und 3' und eine mit
den Schubladenzargen 3 und 3' verbindbare Frontblende 2 auf.
[0021] Fig. 2 zeigt ein zweiteiliges, an der Frontblende 2 vormontiertes Verbindungselement
vor dem Anbringen an der Schubladenzarge 3. In Fig. 3 ist die in der Schubladenzarge
ausgebildete Befestigungsvorrichtung 4 abgebildet, die mit dem ersten Teil 5a und
dem zweiten Teil 5b des Verbindungselementes 5 den Möbelbeschlag 1 bildet. Dabei weisen
diese beiden Teile 5a und 5b im montierten Zustand an der Frontblende 7a zueinander
eine feste, nicht verstellbare Lagebeziehung auf und sind zueinander fluchtend an
der Frontblende 2 angeordnet. Bevorzugt sind diese beiden Teile 5a und 5b im Wesentlichen
identisch zueinander ausgebildet.
[0022] In Fig. 4 ist die Schubladenzarge 3 in an der Frontblende 2 angebrachter Stellung
dargestellt. Dazu passend ist in Fig. 5 der Möbelbeschlag 1 dargestellt, dessen Verbindungselemente
5a und 5b mit der Befestigungsvorrichtung 4 verbunden sind und durch die Verriegelungsvorrichtung
14 lösbar arretiert sind.
[0023] In Fig. 6 ist ein Möbelbeschlag 1 dargestellt, bei dem das Verbindungselement 5 an
der Befestigungsvorrichtung 4 angebracht ist. Die Befestigungsvorrichtung 4 besteht
dabei im Wesentlichen aus den beiden Plattenteilen 6a und 6b der Rahmenplatte 6, der
Stellplatte 7, den beiden Stellelementen 8 und 9 sowie der Verriegelungsvorrichtung
14. Das Verbindungselement 5 weist als wesentliche Bestandteile das im Querschnitt
U-förmige Basiselement sowie die Rastelemente 11 und 11' und die Montageelemente 23
auf. Diese Montagelemente 23 sind bevorzugt in Form von Dübeln ausgebildet und dienen
der Montage des Verbindungselements 5 an der Frontblende 2, wobei die Dübel über Spreizteile
30 in passend in der Frontblende ausgebildete Vorbohrungen befestigt werden.
[0024] In der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 7 sind die an dem Plattenteil 6b ausgebildeten
fünf Lagerstellen 27 dargestellt. Die entsprechend korrespondierenden Lagerstellen
auf dem Plattenteil 6a sind auch mit dem Bezugszeichen 27 versehen. Die beiden Plattenteile
6a und 6b der Rahmenplatte 6 sind durch die Lagerelemente 15 und 15' zueinander feststehend
verbindbar, wobei in verbundenem Zustand die Lagerelemente 15' an den Langlöchern
22 der Stellplatte 7 möglichst spielfrei anliegen, sodass die Stellplatte 7 unlösbar,
aber dennoch in Höhenrichtung HR gegenüber der Rahmenplatte 6 verschiebbar ist. Diese
Lagerelemente 15' können dabei einen teilweise kugelbereichsförmigen mittleren Bereich
aufweisen. Das Stellelement 8 zur Verstellung in Seitenrichtung SR ist im Plattenteil
6b drehbar gelagert und greift über das Gewinde 34 an einem Rand der Aufnahmeöffnung
29 der Stellplatte 7 an. Durch Betätigen (Drehen) des Stellelements 8 durch ein am
Kreuzschlitz 33 angreifendes Werkzeug wird die Stellplatte 7 gegenüber den Plattenteilen
6a und 6b verschwenkt, da die Stellplatte 7 durch die frontblendenfernen Lagerelemente
15' zentral zwischen den Plattenteilen 6a und 6b gehalten ist. Dabei bilden die Lagerelemente
15' sozusagen die Schwenkachse für die Stellplatte 7. Weiters ist das Stellelement
9 zur Lageverstellung der Stellplatte 7 in Höhenrichtung HR gegenüber den Plattenteilen
6a und 6b dargestellt. Dieses Stellelement 9 ist drehbar im Plattenteil 6b gelagert
und weist eine exzentrische Ausbauchung 35 (siehe insbesondere Fig. 8) auf, wobei
diese an den Rändern der Aufnahmeöffnung 28 in der Stellplatte 7 anliegt und durch
Drehen dieses Stellelements 9 eine Höhenverstellung der Stellplatte 7 erreicht wird
(für eine detailliertere Darstellung sei beispielhaft auf die Fig. 12 und 13 der
AT 509 411 hingewiesen). Der Stellplatte 7 ist ein Verriegelungselement 14 zugeordnet, welches
über einen Drehachsenteil 25 drehbar an der Drehachsenaufnahme 26 der Stellplatte
7 gelagert ist, wobei dieses Verriegelungselement 14 durch eine Verriegelungsfeder
24 kraftbeaufschlagt ist. Weiters sind in der Fig. 7 die Einhängnuten 10 und 10' dargestellt,
an denen das Verbindungselement 5 über die Rastelemente 11 und 11' einhängbar ist.
[0025] Die Fig. 8 und 9 zeigen einen Möbelbeschlag 1 für eine niedrige Frontblende 2, wobei
das Verbindungselement 5 nur ein Rastelement 11 aufweist und dementsprechend auch
im Bereich der Befestigungsvorrichtung 4 nur eine Einhängnut 10 ausgebildet ist. Grundsätzlich
soll nicht ausgeschlossen sein, dass das Verbindungselement 5 mehr als die zwei dargestellten
Montageelemente 23 aufweist, jedoch ist als bevorzugtes Verhältnis vorgesehen, dass
pro Rastelement 11 zwei, im gleichen Abstand zum Rastelement 11 angeordnete Montageelemente
23 vorgesehen sind.
[0026] In den Fig. 10 und 11 ist die Stellung des Verriegelungselementes 14 vor dem Anbringen
des Verbindungselementes 5 gezeigt, wobei sich die Verriegelungsfeder 24 in (zumindest
relativ) entspannter Stellung befindet. Der leicht eingebuchtete Bereich 36 des Verriegelungselementes
14 bildet zusammen mit der nutförmigen Einbuchtung 32 in der Stellplatte 7 eine Führung
zum ersten Einhängen des Verbindungselementes 5 und dessen Rastelement 11. Eine entsprechende
"Voreinhängeposition" ist dazu passend in Fig. 12 dargestellt. Insbesondere dient
diese nutförmige Einbuchtung 32 dazu, dass bei der Entriegelung des Verbindungselementes
5 bzw. der Frontblende 2 das Herunterfallen der Blende 2 verhindert wird und dass
die Entriegelung unterstützt wird. In Fig. 12 ist auch gut ersichtlich, dass die Verriegelungsfeder
24 einerseits am Verriegelungselement 14 und andererseits an der Stellplatte 7 anliegt.
[0027] In Fig. 13 ist das Verbindungselement 5 und dessen Rastelement beim Verbinden bzw.
Einschnappen an der Befestigungsvorrichtung 4 dargestellt, wobei die Verriegelungsvorrichtung
14 durch Bewegen der Verriegelungsnase 31 nach links in Uhrzeigerrichtung um die Achse
des Drehachsenteils 25 gedreht wird. Bei dieser Bewegung wird auch die Feder 24 gespannt.
Diese Fig. 13 zeigt auch eine Vorverriegelung bei ungünstiger Toleranzlage.
[0028] Fig. 14 zeigt das Verbindungselement 5 und dessen Rastelement 11 in durch die Verriegelungsvorrichtung
14 verriegelter Position, wobei die Verriegelungsnase 31 oberhalb des Rastelements
angeordnet ist und somit ein Entfernen der Frontblende 2 verhindert wird. Erst durch
Betätigung des Kreuzschlitzes 33 und Verschwenken des Verriegelungselementes 14 in
Uhrzeigerrichtung bewegt sich die Verriegelungsnase 31 nach links und gibt somit das
Rastelement 11 frei. Wenn das obere Stellelement 9 betätigt wird, bewegt sich die
Stellplatte 7 gegenüber den Plattenteilen 6a und 6b in Höhenrichtung HR nach oben
bzw. nach unten.
[0029] Die Fig. 15 und 16 zeigen ein einstückiges Verbindungselement 5 mit zwei Rastelementen
11 und 11', die an den beiden Einhängnuten 10 und 10' der Befestigungsvorrichtung
4 eingehängt werden. Es ist dabei nur eine Verriegelungsvorrichtung 14 notwendig,
da die Verriegelung im Bereich der oberen Einhängnut 10' über die Kontur erfolgt.
[0030] In den Fig. 17 und 18 ist die Seitenverstellung bzw. Seitenverschwenkung der Stellplatte
7 gegenüber den Plattenteilen 6a und 6b der Rahmenplatte 6 verdeutlicht. Durch Betätigen
bzw. Drehen des Stellelementes 8 verändert sich die Position des Gewindes 34 und die
im Gewindegang des Gewindes anliegende Stellplatte 7 wird entsprechend verschwenkt,
da sie im frontblendenfernen Bereich am Lagerelement 15' mittig zwischen den Plattenteilen
6a und 6b gehalten ist, wodurch sich der frontblendenzugewandte Teil der Stellplatte
7 in Seitenrichtung SR verstellt.
[0031] In den Fig. 19 und 20 ist ersichtlich, dass das Rastelement 11 die beiden Laschen
12 des im Querschnitt U-förmigen Verbindungselementes 5 verbindet, wobei die Laschen
12 durch den Quersteg 13 einstückig miteinander verbunden sind. Bei nur geringem Verschwenken
der Stellplatte 7 ist aufgrund des Spiels (ca. 2/10 mm) zwischen der Stellplatte 7
und den Laschen 12 des Verbindungselementes 5 noch kaum eine Mitbewegung des Verbindungselementes
mit der Stellplatte 7 und somit kaum eine Seitenverstellung gegeben. Je schräger die
Stellplatte 7 aber verstellt wird, desto mehr folgt auch das Verbindungselement 5
der Schrägstellung. Durch diesen Seitenverstellmechanismus ist insgesamt eine Seitenverstellung
um ca. 1,5 mm gegeben. In Fig. 20 ist ersichtlich, dass der Abstand A zwischen den
Laschen 12 des Verbindungselementes 5 um ca. 30% größer als die Dicke D der Stellplatte
7 ist, wodurch das Einhängen des Verbindungselementes 5 an der Befestigungsvorrichtung
4 erleichtert wird.
1. Möbelbeschlag (1) zum Befestigen einer Frontblende (2) an einer Schubladenzarge (3),
mit:
- einem der Frontblende (2) zugeordneten, an der Frontblende (2) vormontierbaren Verbindungselement
(5) und
- einer der Schubladenzarge (3) zugeordneten, mit der Zarge (3) verbindbaren Befestigungsvorrichtung
(4), die eine Rahmenplatte (6), eine Stellplatte (7) und an der Rahmenplatte (6),
insbesondere drehbar, angeordnete und an der Stellplatte (7) angreifende Stellelemente
(8, 9) aufweist, durch die die Stellplatte (7) gegenüber der Rahmenplatte (6) in Höhenrichtung
(HR) und in Seitenrichtung (SR) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) an der Stellplatte (7) einhängbar ist und im eingehängten
Zustand die Verstellbewegungen der Stellplatte (7) relativ zur Rahmenplatte (6) mitmacht.
2. Möbelbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellplatte (7) zumindest eine Einhängnut (10) aufweist, in welche das Verbindungselement
(5) über ein, vorzugsweise stiftförmiges, Rastelement (11) einhängbar ist.
3. Möbelbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellplatte (7) zwei Einhängnuten (10, 10') aufweist, in welche das Verbindungselement
(5) über jeweils ein, vorzugsweise stiftförmiges, Rastelement (11, 11') einhängbar
ist.
4. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) zwei zueinander im Wesentlichen parallele Laschen (12,
12') aufweist, wobei zwischen den Laschen (12, 12') ein die Laschen (12, 12') verbindender,
das Rastelement (11) bildender Stift angeordnet ist, über den das Verbindungselement
(5) an der Stellplatte (7) der Befestigungsvorrichtung (4) einhängbar ist.
5. Möbelbeschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist, wobei die zwei
zueinander im Wesentlichen parallelen Laschen (12, 12') über einen stiftfernen Quersteg
(13) miteinander verbunden sind.
6. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (4) eine Verriegelungsvorrichtung (14) aufweist, durch
die das an der Stellplatte (7) eingehängte Verbindungselement (5) an der Befestigungsvorrichtung
(4) lösbar arretierbar ist.
7. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellplatte (7) durch ein erstes Stellelement (8) in Form einer Seitenverstellvorrichtung
gegenüber der Rahmenplatte (6) in Seitenrichtung (SR) verschwenkbar ist und durch
ein zweites Stellelement (9) in Form einer Höhenverstellvorrichtung gegenüber der
Rahmenplatte (6) in Höhenrichtung (HR) verschiebbar ist.
8. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellplatte (7) einstückig ausgebildet ist und beide Stellelemente (8, 9) an
dieser einstückigen Stellplatte (7) angreifen.
9. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellplatte (7) über Lagerelemente (15') unlösbar und bewegbar mit der Rahmenplatte
(6) verbunden ist.
10. Möbelbeschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenplatte (6) zwei zueinander im Wesentlichen parallele und zueinander feststehende
Plattenteile (6a, 6b) aufweist und die Stellplatte (7) zwischen diesen beiden Plattenteilen
(6a, 6b) angeordnet ist, wobei die beiden Plattenteile (6a, 6b) und die Stellplatte
(7) über die Lagerelemente (15') miteinander verbunden sind.
11. Schublade (16) mit einem Schubladenboden (17), einer Schubladenrückwand (18), zwei
die Schubladenseitenwände bildende Schubladenzargen (3, 3') und einer Frontblende
(2), die mit zwei Möbelbeschlägen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit den Schubladenzargen
(3) verbunden ist.
12. Möbel (19) mit einem Möbelkorpus (20) und einem relativ zum Möbelkorpus (20) bewegbaren
Möbelteil in Form einer Schublade (16) nach Anspruch 11.