[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung eines Vliesbandes
in einer Bandbildungseinheit einer Karde.
[0002] Die Karde produziert aus eingespeistem Fasergut ein Kardenband, welches in der Folge
zu einem Garn weiter verarbeitet wird. Dabei ist einer Karde in der Regel ein Füllschacht
zugeordnet welcher durch ein Fördersystem mit Fasern aus einer Putzerei versorgt wird.
Die Fasern werden durch die Karde gereinigt und parallelisiert. Dazu werden die Fasern
über eine Kardentrommel geführt. Von der Kardentrommel werden die Fasern durch einen
Abnehmer in Form eines Faservlieses abgenommen und einer Bandbildungseinheit zugeführt.
Der Abnehmer besteht dabei im Wesentlichen aus einer Abnahmewalze, einer Übergabewalze
und einem Ausgangswalzenpaar. Das Faservlies erstreckt sich über die gesamte Arbeitsbreite
der Karde. In der Bandbildungseinheit wird das Faservlies zu einem Kardenband zusammengeführt.
Dabei trifft das Faservlies nach Verlassen des Ausgangswalzenpaares auf ein Faservliesleitelement,
welches eine Förderung des Faservlieses in Achsrichtung des Ausgangswalzenpaares bewirkt.
Dadurch werden die Fasern des Faservlieses zusammengeführt zu einem Vliesband. Bei
Karden mit grösserer Arbeitsbreite werden beispielsweise zwei zusammen arbeitende
gegenläufige Querbänder als Faservliesleitelement verwendet. Anschliessend gelangt
das Vliesband über verschiedene Führungen und Trichter zu einem Druckwalzenpaar welches
die endgültige Ausformung des Kardenbandes bewirkt.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Führung eines Vliesbandes
in einer Bandbildungseinheit einer Karde nach der
EP 3 153 607 A1 bekannt. Dabei wird das vom Abnehmer kommende Vlies durch ein Vliesleitelement zu
einem Vliesband zusammengeführt und einem Vorverdichterring zugeführt. Das Vliesband
wird anschliessend einer ersten und einer nachfolgenden zweiten Einführvorrichtung
zugeführt, wobei die zweite Einführvorrichtung mit einer Druckluftzuführung versehen
ist. Die erste Einführvorrichtung ragt dabei in die zweite Einführvorrichtung. Mit
der Druckluft wird im Zwischenraum zwischen der ersten Einführvorrichtung und der
zweiten Einführvorrichtung eine Luftströmung mit einem Drall derart erzeugt, dass
in der Folge in der ersten Einführvorrichtung ein Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck
zieht das Vliesband durch die erste Einführvorrichtung. Nach der zweiten Einführvorrichtung
gelangt das Vliesband zu einem Quetschwalzenpaar welche das Vliesband zu einem Kardenband
ausformen. Nachteilig hierbei ist die einstufige Verdichtung des Vliesbandes. Dies
führt bei hohen Bandgeschwindigkeiten zum Aufstauen des Vliesbandes vor dem Endtrichter.
Dabei wird Luft auf einen Schlag aus dem Vliesband gedrückt, was Abspleissungen von
Fasern oder Teilen des Vliesbandes zur Folge hat. Die im Vliesband vor der ersten
Einführvorrichtung enthaltene Luft führt dazu, dass sich das Vliesband einerseits
an Stellen ohne enge Führung (beispielsweise zwischen dem Vorverdichterring und der
ersten Einführungsvorrichtung) ausdehnt und andrerseits eine hohe Kraft notwendig
ist um das Vliesband ohne aktive Förderung durch eine konisch zulaufende Führung wie
den Vorverdichterring oder die erste Einführvorrichtung zu saugen. Um eine Querschnittsverkleinerung
des Vliesbandes zu erreichen muss die im Vliesband enthaltene Luft entweder entweichen
können oder entsprechend komprimiert werden, was durch die offenbarte Ausführung der
Vliesbandführung nicht gewährleistet ist.
[0004] Weiter offenbart die
EP 0 298 507 A2 eine Vorrichtung zu selbsttätigen Zusammenführen eines textilen Faservlieses zu einem
Faserband. Dabei wird das Faservlies über eine Trichterwanne zu einem Vliesband zusammengeführt
und in einen trichterförmigen Transportkanal überführt. Am Ende dieses Transportkanals
ist eine Ringspaltdüse angeordnet, welche eine konzentrische Strömung in Transportrichtung
erzeugt. In der Folge gelangt das Vliesband in einen Mundstückskanal an dessen Austritt
eine weitere Ringspaltdüse angebracht ist. In der Folge gelangt das Vliesband durch
einen weiteren Mundstückskanal zu einem Kalanderwalzenpaar wo es zu einem Faserband
geformt wird. Durch eine drallförmige Strömung in der ersten Ringspaltdüse soll eine
Zuspitzung des Vliesbandes bei dessen Einfädelung im Falle eines Neustarts der Vorrichtung
erreicht werden. Nachteilig an der vorgeschlagenen Bandbildungseinheit ist jedoch,
dass bei einem Auftreffen des Vliesbandes auf die Kalanderwalzen sich dieses am Klemmpunkt
der Kalanderwalzen aufstaut, was zu Verstopfungen führt. Weiter ist es nachteilig,
dass das Vliesband durch eine Vielzahl von Transportkanälen, Ringspaltdüsen und Mundstückskanäle
geführt wird, da jeder Übergang von einem Kanalstück zu einem nächsten zu Anhaftungen,
Faseransammlungen und Störung der Strömungen führen kann.
[0005] Die
DE 101 45 733 A1 offenbart ebenfalls eine Bandbildungseinheit zur Bildung eines Faserbandes in einer
Karde. Dabei wird das Vliesband nach Verlassen der Querbänder durch einen Flortrichter
einem Kalanderwalzenpaar zugeführt. Eine der beiden Kalanderwalzen ist federnd gelagert.
Aufgrund der Auswahl der Feder und damit der Bestimmung der Federkonstanten kann eine
auf das zu verarbeitende Fasermaterial abgestimmte Kraft auf das Vliesband im Klemmpunkt
des Kalanderwalzenpaares eingestellt werden. Auch die Möglichkeit eines Abstandes
zwischen den Kalanderwalzen ist durch die vorgesehene Vorrichtung möglich. Nachteilig
dabei ist, dass eine Voreinstellung des Abstandes zwischen den Kalanderwalzen im Anfahrbetrieb
ein Auftauen der Fasern vor dem Klemmpunkt nicht verhindert. Bei einer hohen Produktionsgeschwindigkeit
beginnen sich die Fasern vor dem Klemmpunkt zu stauen, bevor diese durch das Kalanderwalzenpaar
erfasst werden können.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung zur Führung eines
Vliesbandes in einer Bandbildungseinheit einer Karde zu schaffen, welche eine störungsfreie
Führung des Vliesbandes gewährleistet und ein Aufstauen respektive Ausweichen des
Vliesbandes aus der Führung verhindert. Weiter ist es die Aufgabe der Erfindung ein
Einfädeln des Vliesbandes in die Bandbildungseinheit zu vereinfachen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und eine Bandbildungseinheit respektive
eine Karde mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0008] Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Führung eines Vliesbandes in einer Bandbildungseinheit
einer Karde mit einem Führungstrichter, mit einem doppelwandigen Endtrichter und mit
einem Druckwalzenpaar bestehend aus einer oberen Druckwalze und einer unteren Druckwalze,
wobei ein Abstand zwischen der oberen Druckwalze und der unteren Druckwalze verstellbar
ist. Die Verstellung des Abstandes kann pneumatisch oder über ein Hebelwerk angetrieben
sein. Diese Verstellmöglichkeit ist bei einem Einfädelprozess hilfreich. Durch eine
Vergrösserung des Abstandes zwischen der oberen und unteren Druckwalze während eines
Einfädelvorganges wird der Widerstand eines einlaufenden Vliesbandes am Beginn der
Produktion und damit ein Aufstauen des Vliesbandes vor dem Klemmpunkt der Druckwalzen
verhindert. Nach dem Einfädelprozess kann der Abstand zwischen den Druckwalzen auf
den gewünschten Wert zurückgestellt werden, dabei bewegen sich die Druckwalzen auf
das bereits zwischen ihnen befindliche Vliesband zu. Das Vliesband wird bei einem
Einfädelprozess durch den Klemmpunkt der Druckwalzen geführt, ohne dass dies Widerstand
leisten, wodurch keine Gefahr eines Aufstauen des Vliesbandes besteht. Zusätzlich
kann eine Einstellung oder Regelung der Kraft mit welcher die Druckwalzen gegeneinander
gepresst werden vorgesehen sein. Durch die Ausbildung des Endtrichters als doppelwandiger
Konus kann auf zusätzliche Elemente zur Förderlufteinbringung wie beispielsweise Ringspaltdüsen
verzichtet werden. Ebenfalls bewirkt die Lufteinführung durch einen doppelwandigen
Trichter ein Ansaugen und transportieren des Vliesbandes ohne dass Strömungsluft direkt
auf das Vliesband aufgebracht wird, wie dies beiner Förderdüse der Fall ist.
[0009] Der Führungstrichter ist vor dem Endtrichter und der Endtrichter vor dem Druckwalzenpaar
angeordnet. Der Endtrichter weist eine Druckluftzuführung auf. Zwischen dem Führungstrichter
und dem Endtrichter ist ein Vortrichter vorgesehen. Durch die Anordnung des Vortrichters
zwischen dem Führungstrichter und dem Endtrichter ergibt sich die Möglichkeit eine
feinere Abstufung der Konizität der einzelnen Trichter respektive Führungselemente
vorzusehen. Der Unterschied zwischen den Querschnitten am Eintritt und am Austritt
eines Führungselementes, beispielsweise des Vortrichters oder des Führungstrichters,
kann geringer ausgeführt werden. Ebenfalls kann der Eintrittsquerschnitt des Endtrichters
kleiner gewählt werden, wodurch im Endtrichter eine geringere Komprimierung des Vliesbandes
in seiner Führung bis zum Druckwalzenpaar erfolgen muss. Auch kann zwischen den einzelnen
Führungselementen ein Teil der im Vliesband enthaltenen Luft entweichen, was dazu
führt, dass eine geringere Kompression im nachfolgenden Führungselement notwendig
ist. In einer weiteren Ausführungsform kann eine Entsorgung der austretenden Luft
durch eine aktive Absaugung im Bereich der Führungselemente vorgesehen sein.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Vortrichter mit einer Druckluftzuführung versehen und
doppelwandig ausgebildet. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit die Führung des Vliesbandes
mit einer aktiven Förderung zu unterstützen. Dies ist bei einem Einfädelungsprozess
am Beginn der Produktion oder bei Wiederaufnahme einer unterbrochenen Produktion hilfreich.
Das Vliesband wird in seinem Verlauf durch die Führungselemente mithilfe der Druckluft
unterstützt. Die Druckluft wird in den Hohlraum des doppelwandig ausgeführten Vortrichters
eingespeist und in diesem Hohlraum in Bewegungsrichtung des Vliesbandes gebracht,
wo die Druckluft durch einen Ringspalt in Förderrichtung austritt. Als Nebeneffekt
wird einerseits das Vliesband durch die ausströmende Druckluft zusammengedrückt und
vom Vortrichter gegen den Endtrichter bewegt und andrerseits entsteht im Vortrichter
in Sog, welcher das Vliesband aus dem vorgelagerten Führungstrichter ansaugt.
[0011] Vorteilhafterweise ist eine Steuerung des Druckluftanschluss des Vortrichters mit
der Verstellung des Abstandes zwischen der oberen Druckwalze und der unteren Druckwalze
gekoppelt ist. Besonders bevorzugt besteht auch eine Kopplung mit dem Druckluftanschluss
des Endtrichters. Dadurch hat die Steuerung die Möglichkeit bei Störungen in der Vliesführung
oder auch bei einem Anfahren der Karde optimale Verhältnisse und aktive Förderung
des Vliesbandes zu koordinieren.
[0012] Bevorzugterweise ist die Druckluftzuführung zum Vortrichter in einem Anfahrbetrieb
geöffnet. Bei einem Anfahren (oder Wiederanfahren) der Karde muss das ankommende Vliesband
durch die Führungselemente gefördert werden. Dabei fehlt die aktive Förderung des
Druckrollenpaares bis zum Zeitpunkt, wenn das Vliesband das Druckrollenpaar tatsächlich
erreicht. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen wird die Druckluftzuführung am Vortrichter
für eine bestimmte Dauer geöffnet, wodurch das Vliesband auf seinem Weg zum Druckrollenpaar
unterstützt wird. Eine Auslösung des Einfädelvorganges erfolgt durch einen manuellen
Befehl an die Steuerung.
[0013] Bevorzugterweise sind die Druckwalzen auf einen maximalen Abstand verstellt während
zumindest eines ersten Teils der Zeit der Öffnung der Luftzuführung zum Vortrichter.
Sobald nun das Ende des Vliesbandes durch den Vortrichter und den anschliessenden
Endtrichter gefördert wird, kann dieses aufgrund der Verstellung des Abstandes des
Druckwalzenpaares dieses ungehindert passieren. Erst wenn das Ende des Vliesbandes
das Druckwalzenpaar hinter sich gelassen hat, werden die Druckwalzen wieder zusammengefahren
und damit der für die Produktion bestimmte Abstand eingestellt.
[0014] Weiter wird eine Bandbildungseinheit für eine Karde mit einer Vorrichtung zur Führung
eines Vliesbandes nach obiger Beschreibung vorgeschlagen, wobei die Bandbildungseinheit
mit zwei Querbändern zur Zusammenführung des Faservlieses versehen ist. Die Verwendung
von sich bewegenden Querbändern hat gegenüber statischen Vliesleitelementen den Vorteil,
dass keine Reibung zwischen dem Leitelement und den zu bewegenden fasern besteht.
Eine Zusammenführung von breiten Faservliesen bei Hochleistungskarden ist durch den
Einsatz von Querbändern faserschonender.
[0015] Bevorzugterweise sind zwischen den Querbändern Vliesbandführer vorgesehen. Durch
die Vliesbandführer als ein weiteres Führungselement wird das die Querbänder verlassende
Vliesband allseitig eingegrenzt und mit einem vorgegebenen Querschnitt in den Führungstrichter
eingebracht.
[0016] Auch wird eine Karde mit einer Bandbildungseinheit vorgeschlagen, wobei in der Bandbildungseinheit
zwei Querbänder und eine Vorrichtung zur Führung des Vliesbandes vorgesehen sind.
[0017] Durch die Vorrichtung zur Einfädelung des Vliesbandes in einer Bandbildungseinheit
einer Karde ist die folgende Verfahrensweise bei einem Produktionsbeginn möglich:
- Beginnen mit der Faservlies-Produktion der Karde
- Öffnen der Druckluftzuführung zum Vortrichter und Vergrössern eines Abstandes zwischen
der oberen Druckwalze und der unteren Druckwalze
- Öffnen der Druckluftzuführung zum Endtrichter
- Zusammenführung des Faservlieses durch die Querbänder zu einem Vliesband
- Führung des Vliesbandes durch den Einführtrichter
- Schliessen der Druckluftzuführung zum Vortrichter und Verkleinern des Abstandes zwischen
der oberen Druckwalze und der unteren Druckwalze nach Erreichen des Druckwalzenpaares
durch das Vliesband.
[0018] Das Vliesband wird optisch vor dem Erreichen des Führungstrichters erkannt und entsprechend
der Vorgang manuell ausgelöst nach welchem durch die Steuerung zu diesem Zeitpunkt
die Öffnung der Druckluftzuführung zum Vortrichter vorgenommen wird.
[0019] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Karde nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht einer Bandbildungseinheit mit einer erfindungsgemässen
Vorrichtung und
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht in Richtung X der Bandbildungseinheit nach der Figur
2,
[0020] Figur 1 zeigt eine Karde 1 ausgestattet mit einem Füllschacht 2, einem Füllschachtaustrag
5 und einem Speisekanal 3. Faserflocken 4 gelangen nach dem sie die verschiedenen
Prozessstufen einer Putzerei durchlaufen haben in den Füllschacht 2. Die Faserflocken
4 werden durch den Füllschachtaustrag 5, umfassend eine Speisewalze 6 und eine Auflösewalze
7 sowie eine Luftzuführung 8, an den Speisekanal 3 weitergegeben. Im Füllschachtaustrag
5 ist für die Unterstützung der Flockenweitergabe an den Speisekanal 3 sowie zur Gewährleistung
einer Wattenverdichtung vor einer Speisevorrichtung 10 der Karde 1 eine Luftzuführung
8 vorgesehen. Die Luftzuführung 8 bläst Luft tangential an der Auflösewalze 7 entlang
in den Speisekanal 3 und verdichtet dadurch die Faserflocken zu einer Watte mit einem
für die weitere Verarbeitung in der Karde 1 nötigen hohen Wattegewicht. Eine auf den
Speisekanal 3 nachfolgende Speisevorrichtung 10 speist die Faserflocken, nunmehr in
Form einer homogenen Wattenvorlage 11 dem Vorreissermodul 12 der Karde 1 zu. Die von
der Speisevorrichtung 10 abgegebenen Faserflocken aus der Wattenvorlage 11 werden
durch die im Vorreissermodul 12 enthaltenen Vorreisser weiter geöffnet und gleichzeitig
von einem Teil der darin enthaltenen Verunreinigungen befreit. Die letzte Vorreisserwalze
des Vorreissermoduls 12 übergibt die Fasern schliesslich an die Kardentrommel 13,
welche die Fasern vollständig auflöst und parallelisiert. Die Kardentrommel 13 arbeitet
dazu mit dem Deckelaggregat 14 zusammen. Nachdem die Fasern zum Teil mehrere Umläufe
auf der Kardentrommel 13 durchgeführt haben, werden sie von einer Abnahmeeinheit 15
in Form eines Faservlieses 17 von der Kardentrommel 13 abgenommen und mit einem Ausgangswalzenpaar
9 einer Bandbildungseinheit 16 zugeführt. Durch die Bandbildungseinheit 16 wird das
durch die Kardentrommel 13 ausgebildete Faservlies 17 zu einem Kardenband 19 umgeformt.
Das Kardenband 19 wird anschliessend in eine Kanne für den Weitertransport abgelegt
(nicht gezeigt).
[0021] Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Bandbildungseinheit 16 mit einer
erfindungsgemässen Vorrichtung und Figur 3 eine schematische Draufsicht in Richtung
X der Bandbildungseinheit 16 nach der Figur 2. Das in der Bandbildungseinheit 16 in
der Bewegungsrichtung 23 ankommende Faservlies 17 wird von einem Ausgangswalzenpaar
9 erfasst und an paarweise angeordneten Querbändern 20 weitergeleitet. Durch die Querbänder
20 mit ihrer gegenläufigen Bewegungsrichtung 29 wird das Faservlies 17 in Richtung
der Längsachse des Ausgangswalzenpaares 9 zu einem Vliesband 18 zusammengefasst. Dabei
wird das Faservlies 17 quer zu seiner Bewegungsrichtung 23 im Ausgangswalzenpaar 9
zwischen die beiden Querbänder 20 geführt. Durch diese Bewegung 29 der Querbänder
20 wird das sich über die Länge des Ausgangswalzenpaares 9 ausgedehnte Faservlies
17 durch die Querbänder 20 zum Vliesband 18 zusammengeführt. Damit die Fasern nicht
quer zur Bewegungsrichtung 29 der Querbänder 20 während des Zusammenführens ausweichen,
können die Querbänder 20 an ihren Oberflächen mit Begrenzungsprofilen 22 versehen
sein.
[0022] Zur Unterstützung der Führung des Vliesbandes 18 zwischen den Querbändern 20 sind
beispielhaft Vliesbandführer 21 gezeigt. Durch die Vliesbandführer 21, welche den
Raum zwischen den Querbändern 20 und dem Ausgangswalzenpaar 9 und dem Führungstrichter
24 begrenzen und oberhalb und unterhalb der Begrenzungsprofile 22 angeordnet sind,
kann eine verbesserte Führung des Vliesbandes 18 erreicht werden. Ist jedoch aufgrund
des Volumens des Vliesbandes 18 eine genügende Führung des Vliesbandes 18 durch die
Querbänder 20 möglich, kann auf die Vliesbandführer 21 verzichtet werden.
[0023] Nachdem das Vliesband 18 die Engstelle zwischen den Querbändern 20 durchlaufen hat
wird dieses durch einen Führungstrichter 24 übernommen. Der Führungstrichter 24 dient
dazu das Vliesband 18 in seiner Ausdehnung zu vermindern und an den Vortrichter 25
weiterzugeben. Der Vortrichter 25 ist mit einer Druckluftzuführung 30 versehen. Dabei
ist der Vortrichter 25 doppelwandig ausgebildet, sodass die zugeführte Druckluft im
Vortrichter 25, in Bewegungsrichtung des Vliesbandes 18 gesehen, zum Ende des Vortrichters
25 gebracht und über dessen Querschnitt verteilt austritt. Dadurch entsteht im Vortrichter
25 ein Sog welcher das Vliesband 18 in seiner Bewegung unterstützt.
[0024] Aus dem Vortrichter 25 gelangt das Vliesband 18 in einen Endtrichter 26 und in der
Folge in ein Druckwalzenpaar bestehend aus einer oberen Druckwalze 27 und einer unteren
Druckwalze 28. Durch das Druckwalzenpaar wird das Vliesband 18 zu einem Kardenband
19 geformt. Eine weitere Funktion des Druckwalzenpaars ist es das Vliesband 18 durch
die Trichter 24, 25 und 26 zu ziehen.
[0025] Der Endtrichter 26 ist mit einer Druckluftzuführung 31 versehen. Dabei ist der Endtrichter
26 doppelwandig ausgebildet, sodass die zugeführte Druckluft im Endtrichter 26, in
Bewegungsrichtung des Vliesbandes 18 gesehen, zum Ende des Endtrichters 26 gebracht
und über dessen Querschnitt verteilt austritt. Vorteilhafterweise ist die Luftführung
im Endtrichter 26 derart ausgeführt, dass die durchströmende Luft mit einem Drall
versehen wird. Dadurch entsteht im Vortrichter 25 einerseits ein Sog welcher das Vliesband
18 in seiner Bewegung unterstützt und andererseits wird durch den Drall erreicht,
dass das Vliesband 18 leicht verdreht und dadurch kompakter wird. Der Endtrichter
26 kann wie gezeigt durch einen zylinderförmigen Fortsatz zwischen die obere und untere
Druckwalze 27 und 28 verlängert werden, sodass das Vliesband 18 möglichst nahe an
den Klemmpunkt des Druckwalzenpaares geführt wird.
[0026] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Karde
- 2
- Füllschacht
- 3
- Speisekanal
- 4
- Faserflocken
- 5
- Füllschachtaustrag
- 6
- Speisewalze
- 7
- Auflösewalze
- 8
- Luftzuführung
- 9
- Ausgangswalzenpaar
- 10
- Speisevorrichtung
- 11
- Wattenvorlage
- 12
- Vorreissermodul
- 13
- Kardentrommel
- 14
- Deckelaggregat
- 15
- Abnehmer
- 16
- Bandbildungseinheit
- 17
- Faservlies
- 18
- Vliesband
- 19
- Kardenband
- 20
- Querband
- 21
- Vliesbandführer
- 22
- Begrenzungsprofil
- 23
- Bewegungsrichtung Faservlies und Vliesband
- 24
- Führungstrichter
- 25
- Vortrichter
- 26
- Endtrichter
- 27
- Obere Druckwalze
- 28
- Untere Druckwalze
- 29
- Bewegungsrichtung Querband
- 30
- Druckluftzuführung zu Vortrichter
- 31
- Druckluftzuführung zu Endtrichter
1. Vorrichtung zur Führung eines Vliesbandes (18) in einer Bandbildungseinheit (16) einer
Karde (1) mit einem Führungstrichter (24), mit einem doppelwandigen Endtrichter (26)
und mit einem Druckwalzenpaar bestehend aus einer oberen Druckwalze (27) und einer
unteren Druckwalze (28), wobei der Führungstrichter (24) vor dem Endtrichter (26)
und der Endtrichter (26) vor dem Druckwalzenpaar (27, 28) angeordnet ist und der Endtrichter
eine Druckluftzuführung (31) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungstrichter (24) und dem Endtrichter (26) ein Vortrichter (25)
vorgesehen und ein Abstand zwischen der oberen Druckwalze (27) und der unteren Druckwalze
(28) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vortrichter (24) mit einer Druckluftzuführung (30) versehen und doppelwandig
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung des Druckluftanschluss (30) des Vortrichters (25) mit der Verstellung
des Abstandes zwischen der oberen Druckwalze (27) und der unteren Druckwalze (28)
gekoppelt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzuführung (30) zum Vortrichter (25) in einem Anfahrbetrieb geöffnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwalzen auf einen maximalen Abstand verstellt sind während zumindest eine
ersten Teils der Zeit der Öffnung der Luftzuführung (30) zum Vortrichter (25).
6. Bandbildungseinheit (16) für eine Karde (1) mit einer Vorrichtung zur Führung eines
Vliesbandes (18) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbildungseinheit (16) mit zwei Querbändern (20) zur Zusammenführung eines
Faservlieses (17) versehen ist.
7. Bandbildungseinheit (16) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Querbändern (20) Vliesbandführer (21) vorgesehen sind.
8. Karde (1) mit einer Bandbildungseinheit (16) nach einem der Ansprüche 6 oder 7.