[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel, eine Paneelverbindung und ein Verfahren zur Herstellung
der Paneelverbindung.
[0002] Paneele sind oft als dekorative Elemente wie Wand-, Decken- und Bodenbeläge ausgeführt.
Solche Beläge sind zum Beispiel Fertigparkett, Laminatfußböden, elastische Beläge
aus Kunststoffen (z.B. LVT, PUR, WPC, PET, PVC), mineralbasierte Beläge in quadratischer,
rechteckiger oder auch 6-eckiger Form. In der Regel besitzen solche Elemente auf einer
Längsseite und auf einer Querseite durchgehende Nuten und auf den jeweils gegenüberliegenden
Seiten durchgehende Federn, um miteinander durch Einrasten ineinander verbunden zu
werden. Die einzelnen Elemente, auch als Paneele bezeichnet, werden also durch eine
Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden. Bekannt sind mechanische Verriegelungsmittel
zur leimlosen Verlegung von Elementen bzw. Paneelen mit Einrastprofilen in einer Ebene,
d.h. zu einer Fläche. In der Regel werden Längs- und Querseite ineinander geschwenkt
oder längsseitig geschwenkt und querseitig horizontal verschoben, damit eine Verriegelung
der Elemente bzw. Paneele stattfinden kann. Zusätzlich können noch Federelemente verwendet
werden, um die Verbindung herzustellen. Beschriebene Paneelverbindungen sind beispielsweise
aus der europäischen Patentanmeldung
EP 16193185.2, den europäischen Patenten
EP 2440724 B1,
EP 1936068 B1, der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2014 103176 A1, der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
DE 202010018560 U1 oder den US Patentanmeldungen
US 2009/217615 A1 und
US 2011/0056167 A1 bekannt. Die Verbindung einzelner Paneele miteinander ist bereits in der Regel ausreichend,
kann aber noch verbessert werden.
[0003] Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, verbesserte Nut- und Federprofile für
Paneele bereitzustellen. Insbesondere sind diese Paneele zu einem in der Ebene verlegten
Belag wie einem Boden-, Wand- oder Decken Belag, oder zu einer Eckverbindung, z.B.
als Treppenverkleidung, Sockelleiste, Verkleidung für Heizungsrohre etc. miteinander
verbindbar. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0004] Bereitgestellt wird ein Paneel mit einer Oberseite, einer Unterseite, sowie Seitenbereichen,
die als äußere Randbereiche gebildet sind. Jeder von den Randbereichen weist eine
Stirnseite mit einem ersten Profil oder einem zweiten Profil in Dickenrichtung des
Paneels auf. Das erste Profil ist als ein Feder-Nut-Profil oder Doppelfeder-Nut-Profil
mit zumindest einem ersten horizontalen Verriegelungsvorsprung mit einer ersten Anschlagkante
über die gesamte Länge seines Randbereichs gebildet. Das zweite Profil ist als ein
zum ersten Profil korrespondierendes Nut-Feder-Profil oder Doppelnut-Feder-Profil
mit zumindest einem zweiten horizontalen Verriegelungsvorsprung mit einer zweiten
Anschlagkante über die gesamte Länge seines Randbereichs, gebildet. An zumindest einem
der äußeren Randbereiche beginnt der zu dessen Profil zugehörige horizontale Verriegelungsvorsprung
erst in einem vorgegebenen Abstand von einer der Ecken, die der äußere Randbereich
mit einem daran anstoßenden äußeren Randbereich bildet. Durch die vorgeschlagene Auskappung
an zumindest einer Ecke eines Paneels lässt sich ein Verlegen durch Einschieben erzielen.
[0005] Ferner wird eine zum Paneel komplementär bzw. korrespondierend gebildetes zweites
Paneel bereitgestellt, welches als linkes oder rechtes Paneel, je nach Ausführung
des oben beschriebenen Paneels, gebildet ist. Somit können unterschiedliche Verlegemuster,
z.B. Fischgrät, Schachbrett, realisiert werden. Es kann also auch eine einfache kreuzweise
Verlegung erfolgen. Zusätzlich wird eine Paneelverbindung aus mehreren gleichartigen
Paneelen oder als erstes bzw. zweites Paneel gebildeten Paneelen vorgeschlagen. Ebenso
wird ein Verlegeverfahren zum Verlegen der Paneele durch Einschieben vorgeschlagen.
[0006] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Figur 1a zeigt eine verbundene Fläche aus Rechtecken mit Ablegevorgang
Figur 1b zeigt eine verbundene Fläche im Fischgrät mit Verlegerichtung, sowie einzelne
dafür verwendete Paneele
Figur 1c zeigt eine verbundene Fläche von Quadraten in Schachbrettform mit Verlegerichtung,
sowie einzelne dafür verwendete Paneele
Figur 1d zeigt eine verbundene Fläche von Dreiecken mit Verlegerichtung, sowie einzelne
dafür verwendete Paneele
Figur 2a den Querschnitt einer Verbindung aus einem ersten Profil mit 2 Federn und
einer Nut und einem zweiten Profil mit einer Feder und zwei Nuten nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung.
Figur 2b zeigt den Querschnitt des zweiten Profils 2 aus Figur 2a.
Figur 2c zeigt den Querschnitt des ersten Profils 1 aus Figur 2a.
Figuren 2d und 2e zeigen Ansichten des Einschiebens von zwei in einer Einschieberichtung
C ineinander einzuschiebender Profile mit unterschiedlichen Auskappungen 102b und
106a nach unterschiedlichen Ausführungen der vorliegenden Erfindung.
Figur 3 zeigt links die Position und Länge der Auskappung am zweiten Profil 2 und
rechts die Position und Länge der Auskappung im ersten Profil nach unterschiedlichen
Ausführungen der vorliegenden Erfindung.
Figuren 4a-4d zeigen den Querschnitt von Profil 1 und 2 für extrem dünne Materialien
nach unterschiedlichen Ausführungen der vorliegenden Erfindung.
Figuren 5a, 5b und 6a, 6b zeigen ein Standard Profil, das in ein erfindungsgemäßes
Einschiebeprofil geändert wurde.
Figur 7a zeigt den Querschnitt des Einschiebeprofils als Eckprofil nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung.
Figur 7b zeigt die Einschieberichtung C mit zugehörigem Winkel W5 für ein Eckprofil
nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 7c zeigt den Querschnitt des ersten Profils 1 der in Figuren 7a und 7b gezeigten
Eckverbindung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 7d zeigt den Querschnitt des zweiten Profils 2 der in Figuren 7a und 7b gezeigten
Eckverbindung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 8a zeigt den Querschnitt ein Anwendungsbeispiel des Eckprofils als Sockelleiste
für nachträgliche Elektro- oder Heizungsinstallationen nach einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung.
Figur 8b zeigt das Eckprofil mit Auskappung zur Montage in einer Zimmerecke nach einer
Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 9a zeigt eine weitere Variante des Eckprofils für eine Treppenverkleidung nach
einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 9b zeigt vergrößert eine Innenecke II für eine Treppenverkleidung der in Figur
9a gezeigten Ausführung.
Figur 9c zeigt vergrößert die Außenecke I für eine Treppenverkleidung der in Figur
9a gezeigten Ausführung.
Figur 9d zeigt das Eckprofil für eine stirnseitige Treppenverkleidung mit Auskappung
106a am zweiten Profil 2 nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
[0007] In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0008] Grundsätzlich können zwei Paneele A; B mit zueinander korrespondierenden Seiten,
d.h. einer Nutseite und einer dazu korrespondierenden, also in Eingriff bringbaren,
Federseite, zu einem Belag miteinander verbunden werden. Der Belag kann ein Wand-,
Decken- und Bodenbelag sein, wenn die Verlegung in der Ebene erfolgt. Der Belag kann
als Eckverbindung ausgeführt sein und damit auch als eine Treppenverkleidung oder
eine Sockelleiste oder eine Verkleidung verwendet werden.
[0009] Die nachfolgend vorgeschlagenen Paneele A; B können drei oder vier Randbereiche bzw.
Seiten aufweisen, also als Dreieck oder als Viereck gebildet sein. Vierecke sind in
Zusammenhang mit der Erfindung lediglich Vierecke, deren Seiten einen 90 Grad Winkel
bilden, also Rechtecke und Quadrate. Vierecke, deren Seiten keinen 90 Grad bilden,
also z.B. Trapeze, sind wie Dreiecke bzgl. der Ausgestaltung und des Verlegens zu
behandeln. Nachfolgend wird die Erfindung lediglich am Beispiel von als Dreieck, wie
in Figur 1d gezeigt, als Rechtecke, wie in Figuren 1a und 1b gezeigt, und als Quadrat,
wie in Figur 1c gezeigt, gebildeten Paneelen A; B beschrieben. Es können aber auch
Formen verwendet werden, welche aus mehreren Dreiecken gebildet sind, z.B. Sechsecke.
Die Erfindung ist hier ebenso anwendbar. Die Erfindung kann auch auf eine Kombination
aus mehreren unterschiedlichen Formen, z.B. eine Kombination aus Dreiecken und Rechtecken,
angewendet werden.
[0010] Die Verlegung der Paneele A; B kann in einer Ebene bzw. in Reihe erfolgen, wie dies
bei Wand-, Decken- oder Bodenbelägen der Fall ist. Das heißt, dass die Unterseiten
U der Paneele A; B im Wesentlichen parallel zueinander und dem Untergrund U, auf dem
sie verlegt werden, verlaufen. Alternativ kann durch das vorgeschlagene Paneel A;
B auch eine Eckverbindung einfach realisiert werden, z.B. für Treppenverkleidungen,
Sockelleisten oder anderen Verkleidungen, z.B. von Heizungsrohren. Bei Eckverbindungen
sind zumindest zwei miteinander zu verbindende Paneele A; B im Wesentlichen orthogonal
miteinander verbunden, wie in Figuren 9a bis 9d zu sehen.
[0011] Die Unterseite U weist bei allen Paneelen in Richtung des Untergrunds U, ist also
nach dem Verlegen nicht mehr sichtbar, und ist im Wesentlichen parallel dazu.
[0012] Jedes Paneel A; B weist zumindest drei Seiten auf, welche als äußere Randbereiche
gebildet sind. Die Stirnseiten 101 der Randbereiche, welche also in Dickenrichtung
des Paneels A; B gebildet sind, weisen darin eingebrachte Profile 1 und 2 auf, wie
in den Schnittzeichnungen der Paneele A; B zu sehen, z.B. in Figuren 2a-2e, 4a-4d,
5a/5b, 6a/6b und 7a-7d. Mehrere Paneele A; B werden miteinander durch Einschieben
zueinander korrespondierender Profile 1, 2 verbunden. Die Profile der Paneele A; B
sind im Gegensatz zu Profilen wie im Stand der Technik beschrieben derart gebildet,
dass sie nicht durch Einrasten (drop-down und fold-down Profile) miteinander verbindbar
sind, sondern durch Einschieben, wie nachfolgend näher erläutert.
Dabei verriegeln sich die Profile im abgelegten Zustand in eine selbsthemmende Horizontalverriegelung
H bzw.in die selbsthemmenden Vertikalverriegelungen V1 und V2. Da keine Federwirkung
des ersten Verriegelungsvorsprungs 102, wie später beschrieben, zum Verbinden der
Paneele A; B nötig ist, können auch steife bzw. starre Materialien verwendet werden.
[0013] Nachfolgend wird die zum Einschieben benötigte Ausgestaltung der Paneele A; B beschrieben.
Randbereiche der Paneele stoßen an Ecken aneinander an, wie in Figuren 1a-1d für unterschiedliche
Paneelformen gezeigt. Eine Ecke, bei der zwei Randbereiche mit dem zweiten Profil
2 aneinander stoßen, wird als Ecke 103a bezeichnet. Eine Ecke, bei der zwei Randbereiche
mit dem ersten Profil 1 aneinander stoßen, wird als Ecke 103c bezeichnet. Eine Ecke,
bei der ein Randbereich mit dem ersten Profil 1 und ein Randbereich mit dem zweiten
Profil 2 aneinander stoßen, wird als Ecke 103b bezeichnet.
[0014] Bei einem als ein Rechteck gebildeten Paneel A; B stoßen eine kurze Seite mit dem
zweiten Profil 2 und eine lange Seite mit dem zweiten Profil 2 an einer Ecke 103a
aneinander, wie in Figuren 1a und 1b gezeigt. Die anderen Seiten bzw. Randbereiche
weisen das erste Profil auf. Dasselbe gilt für die Spezialform des Rechtecks, einem
Quadrat, wie in Figur 1c gezeigt. Bei einem als ein Dreieck gebildeten Paneel A; B
sind zwei Varianten mit unterschiedlichen Profilen nötig, um ein Verlegen zu ermöglichen,
wie in Figur 1d gezeigt. Bei Variante A, später auch als linkes Paneel A bezeichnet,
stoßen zwei Randbereiche bzw. Schenkel mit dem ersten Profil 1 an einer Ecke 103c
aneinander. Die anderen Ecken sind Ecken 103b. Bei Variante B, später auch als rechtes
Paneel B bezeichnet, stoßen zwei Randbereiche bzw. Schenkel mit dem zweiten Profil
2 an einer Ecke 103a aneinander. Die anderen Ecken sind Ecken 103b.
[0015] Das erste Profil 1 ist entweder als ein Feder-Nut-Profil 102, 105 gebildet (in den
Figuren 4a und 4c bzw. 4d links gezeigt). Oder das erste Profil 1 ist als Doppelfeder-Nut-Profil
102, 104; 105 mit zumindest einem ersten horizontalen Verriegelungsvorsprung 102 an
der Unterseite U des Paneel A; B mit einer ersten horizontalen Anschlagkante 102a
über die gesamte Länge seines Randbereichs gebildet, wie z.B. in Figuren 2a links
und 2c und Figur 3 rechts und unten gezeigt. Das zweite Profil 2 ist entweder als
ein Nut-Feder-Profil 106, 108 gebildet (in den Figuren 4a und 4c bzw. 4d rechts gezeigt).
Oder das zweite Profil 2 ist als Doppelnut-Feder-Profil 108, 107; 106 mit zumindest
einem zweiten horizontalen Verriegelungsvorsprung 106 mit einer zweiten horizontalen
Anschlagkante 108a über die gesamte Länge seines Randbereichs gebildet, wie z.B. in
Figuren 2a rechts und 2b und Figur 3 links und oben gezeigt. Die zweite horizontale
Anschlagkante 108a ist nach Einschieben der beiden Profile 1 und 2 ineinander mit
der ersten horizontalen Anschlagkante 102a in Eingriff gebracht, d.h. sie liegen aneinander
an, und wirken damit als eine Horizontalverriegelung H, wie z.B. in Figuren 2a, 4c,
5b, 6b und 7a gezeigt.
[0016] Feder-Nut-Profile und zugehörige Nut-Feder-Profile, sowie Doppelfeder-Nut-Profile
und korrespondierende Doppelnut-Feder-Profil sind bekannt. Bei diesen Profilen weist
ein erstes von miteinander zu verbindenden Paneelen an einem Randbereich, genauer
an seiner Stirnseite 101, mindestens eine Nut (oder zwei Nuten bei einem Doppelnut-Feder-Profil)
und eine in die Nut des damit zu verbindenden Paneels in Eingriff bringbare Feder
auf. Das andere Paneel weist an seinem Randbereich, genauer an seiner Stirnseite 101,
die mit dem Randbereich bzw. der Stirnseite 101 des ersten Paneels verbunden werden
soll, an korrespondierenden Stellen eine in die Nut des ersten Paneels in Eingriff
bringbare Feder (oder zwei Federn bei einem Doppelfeder-Nut-Profil) und eine Nut auf.
Die Verbindung ist eine formschlüssige Verbindung, d.h. dass nach Verbinden zweier
Paneele A; B an ihren Stirnseiten 101 eine formschlüssige Verbindung entsteht, d.h.
die Stirnseiten 101 liegen aneinander. Ein Doppelfeder-Nut-Profil ist in den Figuren
als erstes Profil 1 gezeigt. Ein Doppelnut-Feder-Profil ist in den Figuren als zweites
Profil 2 gezeigt.
[0017] Wenn das erste Profil 1 eines mit einem weiteren Paneel A; B zu verbindenen Paneels
A; B als Doppelfeder-Nut-Profil 102, 104, 105 ausgebildet ist, wie z.B. in Figur 2a
gezeigt, weist dieses einen horizontalen Verriegelungsvorsprung 102 (zweite Feder)
mit einer horizontalen, als Verriegelung H dienenden Anschlagkante 102a auf. Der horizontale
Verriegelungsvorsprung 102 ist mit einem Verriegelungskanal 108 des zum ersten Profil
1 korrespondierend als Doppelnut-Feder-Profil gebildeten zweiten Profils 2 des weiteren
Paneels A; B in Eingriff bringbar. Ferner ist eine in eine Federzunge 106 des zweiten
Profils 2 in Eingriff bringbare Sperrnut 105 des ersten Profils 1 vorhanden. Diese
Sperrnut 105 ist nicht orthogonal zur Unterseite U des Paneels A; B, um ein Einschieben
der Profile 1 und 2 ineinander zu ermöglichen. Wenn die Sperrnut 105 orthogonal wäre,
müsste ein Einrasten z.B. durch Wegdrücken einer Feder eines Profils erfolgen, wie
im Stand der Technik. Die Federzunge 106 weist an ihrem dem äußeren Randbereich zugewandten
Bereich einen horizontalen Verriegelungsvorsprung H mit zugehöriger Anschlagkante
108a und einen ersten vertikalen Verriegelungsvorsprung V1 mit der Anschlagkante 104a
des ersten vertikalen Verriegelungsvorsprungs 104 (erste Feder) auf. Dieser Verriegelungsvorsprung
104 des ersten Profils 1 ist nach Verlegen mit der Führungsnut 107 des zweiten Profils
2 in Eingriff. Der Bereich der Führungsnut 107, welcher der Unterseite U zugewandt
ist, dient als Anschlagkante 107a bzw. erster vertikaler Verriegelungsvorsprung V1.
Eine zweite horizontale Verriegelung V2 ist an dem äußersten Bereich des ersten horizontalen
Verriegelungsvorsprungs 102, genauer der Anschlagkante 102c des ersten Profils 1,
welche mit der Anschlagkante 108b des zweiten Profils 2 nach Verlegen aneinander liegt
bzw. in Eingriff gebracht ist, vorhanden. Das zum ersten Profil 1 (Doppelfeder-Nut-Profil
102, 104, 105) korrespondierende zweite Profil 2 ist wie oben beschrieben mit einem
Verriegelungskanal 108 (zweite Nut) für den Verriegelungsvorsprung 102 , einer Führungsnut
107 (erste Nut) und einer Federzunge 106 (erste Feder) gebildet, so dass die beiden
Profile 1 und 2 ineinander greifen können. Wenn das erste Profil 1 des Paneels A;
B als Feder-Nut-Profil 102, 105 ausgebildet ist, weist dieses lediglich einen ersten
vertikalen Verriegelungsvorsprung 104; V1 mit der Anschlagkante 104a auf. Das zweite
als Nut-Feder-Profil gebildete Profil 2 weist dann entsprechend eine Anschlagkante
107a als ersten Verriegelungsvorsprung V1 auf.
[0018] Die Anschlagkante 102c und die Anschlagkante 108b sind im Wesentlichen parallel zueinander,
so dass sie nach Verlegen aneinander anliegen und eine zweite vertikale Verriegelung
V2 bilden.
[0019] Das erste Profil 1 und das zweite Profil 2 sind korrespondierend zueinander gebildet,
also derart, dass sie beim Einschieben von Paneelen ineinander miteinander in Eingriff
gebracht werden können. Das heißt, dass jeweils ein erstes Profil 1 mit einem zweiten
Profil 2 in Eingriff zu bringen ist, um eine Paneelverbindung zu erzeugen, wie in
Figuren 2a-2e, 4a-4d, 5a, 5b, 6a, 6b und 7a, 7b gezeigt.
[0020] Um ein Einschieben der Profile 1 und 2 ineinander zu ermöglichen, ist in einem der
Profile 1 oder 2 die Anschlagkante 102a oder 108a des zugehörigen Verriegelungsvorsprungs
102 oder 106 in einer ersten Ausführung in einem vorgegebenen Abstand L an einer der
Ecken 103a, 103b oder 103c hin ausgekappt. Das heißt, dass die Anschlagkante 102a
oder 108a erst in einem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a, 103b oder 103c beginnt.
Der fehlende Verriegelungsvorsprung 102 oder 106 ist in allen Figuren als dunkel schraffierter
Bereich 102b und 106a gekennzeichnet. Diese sogenannte Auskappung 102b in Profil 1
und 106a in Profil 2 können zugleich vorhanden sein, oder nur in einem der beiden
miteinander in Eingriff zu bringenden Profile 1 oder 2. Dies ist abhängig von der
Form des verwendeten Paneels A, B.
[0021] Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind beispielsweise für Paneele
in Form von Rechtecken oder Quadraten besonders geeignet. Hier weisen zwei aneinander
anstoßende Randbereiche des Paneels A; B das zweite Profil 2 auf, und der zweite horizontale
Verriegelungsvorsprung 106 der eines der oder beider Randbereiche beginnt erst in
einem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a.
[0022] In einer Ausführung ist das Paneel A; B als Rechteck gebildet, wobei ein Randbereich
das zweite Profil 2 aufweist und eine kurze Seite ist, und wobei einer der daran anstoßenden
Randbereiche ebenfalls das zweite Profil 2 aufweist und eine lange Seite ist. Wie
in der oben beschriebenen Ausführung beginnt der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung
106 der kurzen Seite erst in einem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a und erstreckt
sich über die gesamte restliche kurze Seite, wie in Figur 1b gezeigt. Ferner kann
der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung 106 der langen Seite ebenfalls erst
in dem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a beginnen und sich über die gesamte
restliche lange Seite erstrecken, wie in Figur 1b am Beispiel eines Fischgrätmusters
gezeigt. Durch die an der langen Seite vorgesehene Auskappung 106a ist also ein Verlegen
in unterschiedliche Verlegerichtungen V möglich, d.h. sowohl rückwärts als auch kreuzweise.
[0023] Ebenso wie oben beschrieben kann das Paneel A; B als Quadrat gebildet sein, wie in
Figur 1c gezeigt. Da bei Quadraten alle Seiten dieselbe Länge haben, sind allerdings
keine kurzen und langen Seite vorhanden. Wie bereits vorher und mit Bezug auf das
Rechteck beschrieben, weisen zwei an der Ecke 103a aneinander anstoßende Randbereiche
des Quadrats das zweite Profil 2 auf, und der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung
106 der ersten Seite beginnt erst in dem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a.
Ferner kann der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung 106 an dem anderen an der
Ecke 103a liegenden Randbereich erst in dem vorgegebenen Abstand L von der Ecke 103a
beginnen. Durch die zusätzliche Auskappung 106a ist ein Verlegen in unterschiedliche
Verlegerichtungen V möglich, d.h. sowohl rückwärts als auch kreuzweise. Alternativ
kann auch lediglich das Muster der Oberfläche z.B. um 90 Grad gedreht sein, wie in
Figur 1c gezeigt.
[0024] In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Paneele A; B in Form von Dreiecken
gebildet, wie oben bereits erwähnt.
[0025] Die Auskappung kann an lediglich einem der Randbereiche eines Paneels vorgesehen
sein. Er kann aber auch an zwei oder mehreren bzw. allen Randbereichen vorgesehen
sein, ohne dabei die Stabilität der Paneelverbindung zu gefährden, da er lediglich
zum Erleichtern bzw. möglich machen des Einschiebens dient. Unterschiedliche mögliche
Auskappungen 102b und 106a sind zusammenfassend in Figur 3 gezeigt. Für bestimmte
Verlegearten, z.B. Fischgrät oder Schachbrett, oder Formen von Paneelen, z.B. Dreieck,
sind zwei unterschiedlich gebildete Paneele A und B nötig, wie oben bereits erwähnt.
Bei als ein Viereck, z.B. als ein Quadrat oder Rechteck, gebildeten Paneelen A; B
sind das linke Paneel A und das rechte Paneel B identisch gebildet, können aber spiegelverkehrte
Auskappungen 102b und/oder 106a aufweisen. Bei einem als Dreieck gebildeten Paneel
ist ein linkes Paneel A z.B. an zwei Randbereichen bzw. Schenkeln mit dem zweiten
Profil 2 und an dem dritten Randbereich bzw. Schenkel mit dem ersten Profil 1 versehen.
Das zum Verlegen des Dreieckmusters wie in Figur 1d gezeigt benötigte rechte Paneel
B ist entsprechend so gebildet, dass es an zwei Randbereichen bzw. Schenkeln mit dem
ersten Profil 1 und an dem dritten Randbereich bzw. Schenkel mit dem zweiten Profil
2 versehen ist.
[0026] Die Länge der Anschlagkante entlang des Randbereichs bzw. der Randbereiche mit der
Auskappung 102b, 106a beträgt in allen Ausführungen mindestens 2/3 der Länge des Randbereichs.
[0027] Alternativ kann auch der Abstand L, also der ausgekappte Bereich 102b bzw. 106a,
nach dem die Anschlagkante beginnt, zwischen 1 mm ≤ L ≤ 100 mm von der jeweiligen
Ecke 103a, 103b, 103c entfernt liegen. Das heißt, dass die Auskappung 102b oder 106a
zwischen 1 mm und 100m lang ist, gemessen von der jeweiligen Ecke 103a, 103b, 103c,
je nach Ausführung.
[0028] Die Auskappung 102b bzw. 106a, also das. Entfernen, z.B. durch Abfräsen, des ersten
Verriegelungsvorsprungs 102 und/oder des zweiten Verriegelungsvorsprungs 106 erfolgt
derart, dass die ausgekappte Fläche 102b bzw. 106a eine zur Unterseite U im Wesentlichen
parallele Oberfläche aufweist. Das heißt also, dass der Bereich, der im Abstand L
keinen Verriegelungsvorsprung 102 bzw. 106 aufweist, eine zur Unterseite U im Wesentlichen
parallele Oberfläche aufweist.
[0029] Mehrere beschriebene Paneele A; B können miteinander zu einer Paneelverbindung verbunden
werden. Eine solche Paneelverbindung besteht aus zumindest einem Paneel A; Bund einem
mit dem Paneel A; B verbundenen zweiten Paneel A; B, wobei das zweite Paneel identisch
mit dem ersten Paneel oder als rechtes bzw. linkes Teil, je nach Ausführung des ersten
Paneels, gebildet sein kann. Das heißt, dass die Paneele A; B also identisch z.B.
als Paneele A oder als Paneele B gebildet sein können, wie oben beschrieben, oder
das zweite Paneel A bzw. B ist spiegelverkehrt zum Paneel B bzw. A gebildet, die Paneele
A und B sind also als linkes und rechtes Paneel A, B gebildet, wie oben und nachfolgend
genauer beschrieben. Linke und rechte Paneele A; B werden vor allem bei Paneelverbindungen
benötigt, welche als Muster verlegt werden sollen, z.B. wie in Figur 1b gezeigt als
Fischgrät oder wie in Figur 1d gezeigt als in ihrer Richtung abwechselnde Dreiecke.
Damit die Auskappung 102b bzw. 106a an der richtigen Position für den Verlegevorgang
ist, d.h. zum nächsten zu verlegenden Paneel A oder B zeigend bzw. von der Verlegerichtung
V weg zeigend, müssen in manchen Fällen linke und rechte Paneele A; B zur Verfügung
gestellt werden. Diese sind prinzipiell gleich wie die oben beschriebenen Paneele
A; B gebildet, weisen also an mindestens einem Randbereich eine entsprechende Auskappung
102b bzw. 106a auf bzw. die Anschlagkante beginnt erst in dem Abstand L von der Ecke
103a, 103b, 103c, an der die Auskappung erfolgt. Aber sie sind spiegelverkehrt zu
dem Paneel A; B, mit dem sie verbunden werden, gebildet. Dies gilt vor allem für Rechtecke
bzw. Quadrate. Bei Dreiecken sind die Profile wie oben bereits beschrieben gebildet.
[0030] In Figuren 1b und 1d ist dies anschaulich gezeigt. In Figur 1b sind Rechtecke, welche
in einem Fischgrät-Muster zu verlegen sind, dargestellt. Wie zu sehen ist, ist das
ganz oben gezeigte Rechteck als linkes Paneel A mit der Auskappung 106a an der oberen
linken Ecke 103a gezeigt. In dieser Ausführung ist also eine Auskappung 106a an der
beiden Randbereichen bzw. Seiten mit dem zweiten Profil 2 vorhanden. Das Rechteck
unterhalb des obersten Rechtecks ist als rechtes Paneel B gebildet, wobei die Auskappung
106a hier an der rechten oberen Ecke 103a, spiegelverkehrt zu dem linken Paneel A,
gebildet ist. Unter spiegelverkehrt ist also zu verstehen, dass das Paneel entweder
an seiner Querseite gespiegelt ist, oder an seiner Längsseite gespiegelt. Die Auskappung
106a befindet sich dann aber immer noch an den aneinander anstoßenden Randbereichen
bzw. Seiten mit dem zweiten Profil 2. Als Dreieck gebildete Paneele A; B müssen, wie
in Figur 1d zu sehen, als zueinander komplementäre Dreiecke gebildet werden, wie oben
bereits ausführlich beschrieben. In einer Ausführung befindet sich die Auskappung
102b dann immer noch an der der Ecke 103b.
[0031] Die Bezeichnungen rechtes Paneele B und linkes Paneele A sollen lediglich darstellen,
dass die beiden Paneele spiegelverkehrt bzw. komplementär zueinander gebildet sind.
Es könnten auch Bezeichnungen wie erstes Paneele A und zweites Paneele B oder nur
Paneele A und Paneele B oder andere zur Unterscheidung der beiden Paneele geeignete
Begriffe verwendet werden.
[0032] Die Verbindung der Paneele A; B beim Verlegen erfolgt durch einen Einschiebevorgang
derart, dass das zweite zu verlegende Paneel A; B in das vorhandene Paneel A; B in
einer vorgegebenen Einschubrichtung C und Verlegerichtung V eingeschoben wird, wie
nachfolgend beschrieben und in Figuren 1a-1d bzw. anschaulicher in Figuren 2d und
2e gezeigt. Dabei zeigt ein ausgekappter Bereich 102b und/oder 106a des zu verlegenden
Paneels A;B, also der Bereich ohne Verriegelungsvorsprung, in Richtung des Verlegenden,
also von der Verlegerichtung V weg, wie in Figuren 1a-1d durch die Verwendung der
Markierungen A und B für linke und rechte Paneele A; B zu sehen. Das Einschieben und
die entsprechenden Einschubwinkel werden nachfolgend genauer beschrieben.
[0033] Grundsätzlich können die vorgeschlagenen Paneele A; B sowohl zur Verlegung von Belägen
in einer Ebene als auch zur Verlegung von Eckverbindungen, wie in Figuren 7a-7d gezeigt,
speziell z.B. bei Treppen, wie in Figuren 9a bis 9d gezeigt, oder als Sockelleiste
oder als nachträgliche Abdeckung bzw. Verkleidung von offen liegenden Heizungsrohren,
wie in Figuren 8a und 8b gezeigt, verwendet werden. Dabei sind die Profile für Eckverbindungen
prinzipiell genauso gebildet wie für Verbindungen in der Ebene. Es sind lediglich
die Stirnseiten 101, in denen die Profile 1 und 2 gebildet sind, nicht als senkrechter
Schnitt durch die Dicke des Paneels A; B gebildet, sondern in einem Winkel dazu. Hierbei
kann, wie z.B. in Figur 7a zu sehen, der Bereich, an dem die Oberseiten O der Paneele
A; B aneinander liegen, so gebildet sein, dass die Stirnseite 101 des Paneels A; B
erst in einem Abstand von der Oberfläche O, welche bei einem Treppenbelag die Trittfläche
darstellt, beginnt. Somit wird vermieden, dass die Stoßkante der beiden Paneele A;
B genau an der Ecke der Treppe liegt und dadurch höherer Abnutzung ausgeliefert ist.
Dasselbe Prinzip kann auch für andere Eckeverbindungen angewendet werden, wenn nötig.
Bei der Verwendung als Treppenverkleidung, wie in Figuren 9a bis 9d gezeigt, ist es
vorteilhaft, zur besseren Verlegung die Auskappung 106a an dem Randbereich mit dem
zweiten Profil 2 vorzunehmen, so dass der Bereich der Auskappung 106a im Nutprofil
ist. Wie in Figuren 9a bis 9c zu sehen, kann die Erfindung sowohl bei Innenecken I
als auch bei Außenecken II angewendet werden. Figur 9d zeigt die Länge der Auskappung
106a, d.h. die Länge des Abstands L, in dem keine Anschlagkante vorhanden ist, anhand
einer Ausführung an einer Treppe(nverkleidung). Bei der Verwendung als Sockelleiste
oder als nachträgliche Abdeckung von offen liegenden Heizungsrohren, wie in Figuren
8a und 8b gezeigt, kann es vorteilhafter sein, wenn die Auskappung 102b auf der Seite
des ersten Profils 1 erfolgt, so dass ein Einschieben von oben möglich ist.
[0034] Das Verlegeverfahren, also das Verfahren zum Bereitstellen einer Paneelverbindung
durch Verbinden mehrerer Paneele A; B wird wie nachfolgend beschrieben und in Figuren
2d und 2e für unterschiedliche Auskappungen 102b und 106a durch zwei miteinander zu
verbindende Paneele A; B angedeutet ausgeführt.
[0035] Wie am Beispiel in Figur 2d zu sehen wird eine zu verlegende Reihe an Paneelen A;
B (in Figur 2d durch zwei Paneele A; B angedeutet) in eine angehobene Ablegeposition
gebracht und jedes Paneel A; B der zu verlegenden Reihe wird in einer Einschubrichtung
C und in Verlegerichtung V in einen entsprechenden Randbereich mit dem korrespondierenden
Profil 1 oder 2 einer vorhandenen Reihe von Paneelen A; B eingeschoben. Dabei ist
es vorteilhaft, dass zumindest eines der miteinander zu verbindenden Profile 1 oder
2 des vorhandenen bzw. bereits abgelegten Paneels A; B oder des in das abgelegte Paneel
A; B einzuschiebenden Paneels A; B eine Auskappung 102b oder 106a aufweisen. Es können
aber auch beide Profile 1 und 2 eine Auskappung 102b oder 106a aufweisen. Auch kann
an anderen Randbereichen eine Auskappung 102b oder 106a im Profil 1 oder 2 vorhanden
sein.
[0036] Die zu verlegende Reihe wird nach dem Einschieben derart abgelegt, dass die Paneele
A; B nach dem Ablegen flächig mit im Wesentlich parallel zueinander ausgerichteten
Unterseiten U miteinander verbunden sind. Die Einschubrichtung C ist definiert durch
mehrere Winkel einzelner Teile der Profile zueinander, wie in Figur 2a für in einer
Ebene verlegte Paneele A; B und in Figuren 7a, 7b für als Eckverbindung verlegte Paneele
A; B und gezeigt. Das Einschieben erfolgt in einem ersten Einschubwinkel W1, welcher
ein Winkel zwischen einer gedachten Parallelen zur Unterseite U des Paneels A; B der
vorhandenen Reihe und der gedachten Linie zur ersten Anschlagkante 102a des Paneels
A; B der vorhandenen Reihe beim Einschieben ist. Das Einschieben erfolgt ferner entweder
nur oder zusätzlich in einem zweiten Einschubwinkel W2, welcher ein Winkel zwischen
der Unterseite U und der gedachten Linie zur Unterseite U von einer ersten vertikalen
Anschlagkante 104a des ersten Profils 1 ist, die der Unterseite U einer ersten Feder
104 des ersten Profils 1 zugewandt ist. Das Einschieben erfolgt ferner entweder nur
oder zusätzlich in einem dritten Einschubwinkel W3, welcher ein Winkel zwischen einer
gedachten Parallelen zur Unterseite U und der gedachten Linie zur Unterseite U von
einer zweiten vertikalen Anschlagkante 108b einer Nut 108 des zweiten Profils 2 ist.
[0037] Bei einer Eckverbindung, die gebildet ist durch Einschieben zumindest eines abzulegenden
Paneels A; B in ein abgelegtes Paneel A; B in einer Einschubrichtung C derart, dass
die Unterseiten U der beiden Paneele A; B in Endposition nach Ablegen des abzulegenden
Paneels A; B einen vierten Winkel W4 bilden, ist die Einschubrichtung C durch einen
ersten Einschubwinkel W1 definiert, welcher ein Winkel zwischen einer gedachten Parallelen
zur Unterseite U des abzulegenden Paneels A; B und der gedachten Linie zur zweiten
horizontalen Anschlagkante 108a des abzulegenden Paneels A; B beim Einschieben ist.
Außerdem kann ein zweite Einschubwinkel W2 alleine oder zusätzlich vorhanden sein,
welcher ein Winkel zwischen der Unterseite U und der gedachten Linie zur Unterseite
U von einer ersten vertikalen Anschlagkante 107a des zweiten Profils 2 ist, die der
Unterseite U einer zweiten Nut 107 des ersten Profils 1 zugewandt ist. Außerdem ist
ein fünfter Einschubwinkel W5 vorhanden, welcher der Winkel zwischen den Unterseiten
U der miteinander zu verbindenden Paneele und größer als der vierte Winkel W4 ist.
Der fünfte Einschubwinkel W5 ist also der Winkel, in dem das zu verlegende Paneel
A; B in das bereits vorhandene Paneel A; B zum Verlegen eingeschoben wird, d.h. der
fünfte Winkel definiert den Winkel, in dem das zu verlegende Paneel A; B in Ablegeposition
zum vorhandenen Paneel A; B liegt. Der vierte Winkel W4, also der Winkel, den die
beiden Paneele A; B nach Ablegen des zu verlegenden Paneels A; B bilden, also der
Winkel W4 in Endlage, ist 30° ≤ W4 ≤ 150°. Der fünfte Einschubwinkel W5, also der
Winkel, in dem das zu verlegenden Paneel A; B zum Verlegen in das vorhandene Paneel
A; B eingeschoben wird, ist um 1° bis 3° Grad größer ist als der vierte Winkel W4,
liegt also z.B. zwischen 91° und 93°, wenn der Winkel in Endposition der beiden Paneele
90 Grad ist.
[0038] Der zweite Einschubwinkel W2 und der dritte Einschubwinkel W3 sind kleiner oder gleich
dem ersten Einschubwinkel W1. Außerdem gilt je nach Ausführung der Paneelverbindung:
W2 und W3 ≤ W1; und 10° ≤ W1, W2, W3 ≤ 90°oder W1=W2 und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1,
W2, W3 ≤ 90°, oder W1=W3 und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1, W2, W3 ≤ 90°, oder W1=W2=W3
und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1, W2, W3 ≤ 90°.
[0039] Bisher werden Paneelverbindungen hauptsächlich als Querprofilverbindung ausgeführt.
Aber durch das vorgeschlagene Paneel A; B mit den entsprechend angeordneten Auskappungen
102b und 106a kann auch eine Längsprofilverbindung realisiert werden, d.h. es können
unterschiedlichste Muster in unterschiedlichsten Verlegerichtungen V realisiert werden.
Als Verlegerichtung V wird die Richtung und Reihenfolge bezeichnet, in der Paneele
verlegt werden. Der Pfeil in den Figuren zeigt die Verlegerichtung V an, wobei in
den Ausführungen links oben begonnen wird und dann nach rechts weiter verlegt wird.
Anschließend wird die nächste Reihe verlegt usw. Allerdings kann auch ein Verlegen
in eine andere Verlegerichtung V, z.B. beginnend mit rechts oben und nach links weiter
gehend, erfolgen.
[0040] Durch die vorgeschlagenen Paneele A; B wird eine Paneelverbindung geschaffen, bei
welcher die sogenannten Auszugswerte deutlich höher sind als bei bisher bekannten
Paneelverbindungen. Durch die Nut-Feder-Verbindung des Verriegelungsvorsprungs 102
mit der Führungsnut des Verriegelungskanals 108 werden die Auszugswerte, also das
horizontale Auseinanderziehen, in Längsrichtung bis zu einem 10-fachen Wert erhöht.
Dies kommt unter anderem daher, dass die Federn mit den Nuten nach Verlegen selbsthemmend
zueinander sind. Beispielsweise ist der erste Verriegelungsvorsprung 102 derart mit
der korrespondierenden Führungsnut des Verriegelungskanals 108 in Eingriff gebracht,
genauer ist die Anschlagkante der Vertikalverriegelung 108b mit der Anschlagkante
des horizontalen Verriegelungsvorsprungs 102a nach Verlegen in Eingriff gebracht,
wie z.B. in Figur 2a zu sehen, dass ein Wegziehen nach oben durch den leichten Hinterschnitt
der Anschlagkante der zweiten Vertikalverriegelung V2 bzw. 108b mit 102c erschwert
wird. Auch erschwert die erste Vertikalverriegelung V1 bzw. die Anschlagkante der
ersten Vertikalverriegelung 104a, welche nach Verlegen mit der Anschlagkante des vertikalen
Verriegelungsvorsprungs 107a in Eingriff steht, ein Wegziehen nach oben.
[0041] Dadurch, dass kein drittes Element wie z.B. ein separates Federelement, nötig ist,
kann sowohl bei der Produktion als auch beim Verlegen ein Arbeitsschritt gespart werden
und das Verlegen und die Produktion werden vereinfacht. Auf dem Markt befindliche
"Fold Down" oder "Side Push" Profile mit Kunststofffedern haben keine exakte Höhenpassung.
Durch das benötigte dritte Element ist die Herstellung eines solchen Verriegelungssystems
kostenintensiver, die Kunststofffedern haben Dickentoleranzen und sind schwer einstellbar.
Die dazu benötigten Feder-Einbringer sind in der Regel störungsanfällig und reduzieren
die Produktivität. Auf dem Markt befindliche "Push Down" Profile sind in der Regel
nur für elastische Materialen geeignet (PVC, LVT). Bei Hartbodenbelägen würde immer
eine offene Fuge im Querprofil zurückbleiben. Man benötigt dazu auch einen Hammer
oder eine Eindrückrolle, um diese Profile ineinander zu bringen. Durch das Paneel,
welches eine Paneelverbindung durch Einschieben anstatt durch Einrasten ermöglicht,
werden die oben genannten Nachteile überwunden, d.h. es können auch nicht elastische
Materialien verlegt werden wie beschrieben.
[0042] Außerdem wird durch das beinahe vollständig geschlossene Profil auf der Unterseite
U, also die sehr kleine restliche Fuge zwischen Unterseite des ersten Verriegelungsvorsprungs
102 und Unterseite der Anschlagkante der zweiten Vertikalverriegelung 108b das Eindringen
von Feuchtigkeit stark reduziert, d.h. um bis zu 90% reduziert. Dies ist vor allem
in Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit sehr wichtig, um eine Beschädigung des Bodens
und des Bodenbelags aufgrund von Feuchtigkeitsansammlungen möglichst zu vermeiden.
[0043] Während des Verlegevorgangs lässt sich das Nutprofil 2 durch Einwinkeln oder Einschieben
auf der Längsseite an der zu verbindenden Seite gleichzeitig über das Federprofil
1 an der zu verbindenden Seite schieben. Dies funktioniert gleichzeitig während des
Ablagevorgangs in einem Arbeitsgang. Im abgelegten Zustand könnte das Nutprofil 2
an der zu verbindenden Seite nur mit größeren Kraftaufwand durch einen zweiten Arbeitsgang
über das Federprofil 1 an der Kopfseite ohne die vorgeschlagene Auskappung 102b, 106a
geschoben bzw. geschlagen werden. Außerdem würde keine ungehinderte in die Einschieberichtung
C formschlüssige Verbindung der beiden zu verbindenden Seiten miteinander erfolgen.
Im abgelegten Zustand sind eine horizontale H und zwei vertikale V1, V2 Verriegelungen
der beiden Profile 1 und 2 vorhanden. Durch die Nut-Feder-Verbindung des ersten vertikalen
Verriegelungsvorsprungs 104 mit der Führungsnut 107 wird auch eine sehr gute Höhenpassung
erreicht.
[0044] Die Profile 1 und 2 sind für Materialdicken des Paneels ab 2 mm geeignet. Eine Ausführung
für dünne Materialien ist in Figuren 4a bis 4d dargestellt. Als Material kann prinzipiell
jegliches als Belag geeignetes Material verwendet werden, z.B. Vollholz, Holzverbund,
Metall, Kunststoffe, Vinyl, geschichtete Materialien, auch in gemischter Form, Acryl,
Plexiglas, etc.. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, dass bereits vorhandene
Paneele mit Nut-Feder-Profilen, Doppelnut-Feder-Profilen sowie Feder-Nut-Profilen
und Doppelfeder-Nut-Profilen durch Hinzufügen der Auskappung in ein beschriebenes
Einschiebeprofil geändert werden können und damit die genannten Vorteile aufweisen.
Beispiele hierfür sind in Figuren 5a, 5b, 6a und 6b gezeigt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- A; B
- Paneel
- 1
- erstes Profil, Federprofil
- 2
- zweites Profil, Nutprofil
- 101
- Stirnseite
- 102
- Feder mit horizontalem und vertikalem Verriegelungsvorsprung,
- 102a
- Anschlagkante des horizontalen Verriegelungsvorsprungs
- 102b
- Auskappbereich, Federprofil
- 102c
- Anschlagkante des vertikalen Verriegelungsvorsprung
- 103a-103c
- Ecken
- 104
- vertikaler Verriegelungsvorsprung
- 104a
- Anschlagkante der ersten Vertikalverriegelung, Federprofil
- 105
- nicht orthogonale Nut
- 106
- Feder mit horizontalem und vertikalem Verriegelungsvorsprung, Nutprofil
- 106a
- Auskappbereich, Nutprofil
- 107
- Führungsnut
- 107a
- Anschlagkante des vertikalen Verriegelungsvorsprungs
- 108
- Führungsnut Verriegelungskanal
- 108a
- Anschlagkante der Horizontalverriegelung
- 108b
- Anschlagkante der zweiten Vertikalverriegelung
- L
- Länge Auskappbereich Federprofil,
- C
- Einschieberichtung
- H
- Horizontalverriegelung
- V1, V2
- erste bzw. zweite Vertikalverriegelung
- W1
- Winkel - horizontaler Verriegelung
- W2, W3
- Winkel - vertikale Verriegelung
- W4
- Montagewinkel
- W5
- Einschiebewinkel
- O und U
- Oberseite und Unterseite
- I und II
- Innenecke und Außenecke Treppe
1. Paneel (A) mit einer Oberseite (O), einer Unterseite (U), sowie Seitenbereichen, die
als äußere Randbereiche gebildet sind, von denen jeder eine Stirnseite (101) mit einem
ersten Profil (1) oder einem zweiten Profil (2) in Dickenrichtung des Paneels (A)
aufweist, und wobei
- das erste Profil (1) als ein Feder-Nut-Profil (102, 105) oder Doppelfeder-Nut-Profil
(102, 104; 105) mit zumindest einem ersten horizontalen Verriegelungsvorsprung (102)
mit einer ersten Anschlagkante (102a) über die gesamte Länge seines Randbereichs,
und
- das zweite Profil (2) als ein zum ersten Profil (1) korrespondierendes Nut-Feder-Profil
(108, 106) oder Doppelnut-Feder-Profil (108, 107; 106) mit zumindest einem zweiten
horizontalen Verriegelungsvorsprung (106) mit einer zweiten Anschlagkante (108b) über
die gesamte Länge seines Randbereichs, gebildet ist, und wobei
- an zumindest einem der äußeren Randbereiche der zu dessen Profil (1; 2) zugehörige
horizontale Verriegelungsvorsprung (102, 106) erst in einem vorgegebenen Abstand (L)
von einer der Ecken (103a, 103b, 103c), die der äußere Randbereich mit einem daran
anstoßenden äußeren Randbereich bildet, beginnt.
2. Paneel (A) nach Anspruch 1, wobei zwei der an einer Ecke (103a) aneinander anstoßenden
äußeren Randbereiche das zweite Profil (2) aufweisen, und
- der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung (106) eines der Randbereiche erst
in einem vorgegebenen Abstand (L) von der Ecke (103a) beginnt, oder
- die zweiten horizontale Verriegelungsvorsprünge (106) von beiden aneinander anstoßenden
äußeren Randbereichen mit dem zweiten Profil (2) erst in einem vorgegebenen Abstand
(L) von der Ecke (103a) beginnen.
3. Paneel (A) nach Anspruch 1 oder 2, wobei mindestens einer der an einer Ecke (103b)
aneinander anstoßenden äußeren Randbereiche das erste Profil (1) aufweist, und der
andere Randbereich das zweite Profil (2) aufweist, und
- der erste horizontale Verriegelungsvorsprung (102) erst in einem vorgegebenen Abstand
(L) von der Ecke (103b) beginnt, und/oder
- der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung (106) erst in einem vorgegebenen Abstand
(L) von der Ecke (103b) beginnt.
4. Paneel (A) einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei der an einer Ecke (103c)
aneinander anstoßenden äußeren Randbereiche das erste Profil (1) aufweisen, und
- der erste horizontale Verriegelungsvorsprung (102) eines der Randbereiche erst in
einem vorgegebenen Abstand (L) von der Ecke (103c) beginnt, oder
- die ersten horizontalen Verriegelungsvorsprünge (102) beider äußeren Randbereiche
erst in einem vorgegebenen Abstand (L) von der Ecke (103c) beginnen.
5. Paneel (A) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenn das Paneel als Rechteck
gebildet ist, zwei an einer Ecke (103a) aneinander anstoßende äußere Randbereiche,
welche eine kurze und eine lange Seite des Rechtecks bilden, das zweite Profil (2)
aufweisen, und der zweite horizontale Verriegelungsvorsprung (106) der kurzen Seite
erst in einem vorgegebenen Abstand (L) von der Ecke (103a) beginnt.
6. Paneel (A) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Länge der Anschlagkante
(102a; 108b) mindestens 2/3 der Länge des Randbereichs beträgt, und/oder wobei der
Abstand (L) zwischen 1 mm ≤ A ≤ 100 mm ist.
7. Paneel (A) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Verriegelungsvorsprung
(102) und/oder der zweite Verriegelungsvorsprung (106) im Fall, dass im Bereich des
Abstands (A) keine Anschlagkante (102a; 108a) vorhanden ist, eine zur Unterseite (U)
im Wesentlichen parallele Oberfläche aufweisen, und/oder wobei die erste horizontale
Anschlagkante (102a) und die Anschlagkante der zweiten Anschlagkante (108b) im Wesentlichen
parallel zueinander sind.
8. Zweites Paneel (B), das als Gegenstück zu dem Paneel (A) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche gebildet ist, wobei
- wenn beide Paneele (A, B) als Viereck gebildet sind, zwei an einer Ecke (103a) aneinander
anstoßende äußere Randbereichen das zweite Profil (2) aufweisen, und an den anderen
beiden äußeren Randbereichen das erste Profil (1) aufweisen, wobei
- das zweite Paneel (B) derart gebildet ist, dass
- die Anordnung der Profile (1, 2) des zweiten Paneels (B) spiegelbildlich zu den
Profilen (1, 2) des Paneels (A) ist, und/oder
- die Oberfläche der Oberseite (O) des zweiten Paneels (B) eine andere Ausrichtung
aufweist als die Oberfläche der Oberseite (O) des Paneels (A).
9. Zweites Paneel (B), das als Gegenstück zu dem Paneel (A) nach einem der Ansprüche
1 bis 7 gebildet ist,
- wobei wenn beide Paneele (A, B) als Dreieck gebildet sind, und
- wenn das Paneel (A) an zwei an einer Ecke (103a) davon aneinander anstoßenden äußeren
Randbereichen das zweite Profil (2) aufweist und der äußere Randbereich, welcher der
Ecke (103a) gegenüberliegt, das erste Profil (1) aufweist,
- das zweite Paneel (B) derart gebildet ist, dass es an zwei an einer Ecke (103c)
davon aneinander anstoßenden äußeren Randbereichen das erste Profil (1) aufweist und
dass der äußere Randbereich, welcher der Ecke (103c) gegenüberliegt, das zweite Profil
(2) aufweist.
10. Paneelverbindung, bestehend aus
- zumindest zwei Paneelen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder aus
- zumindest zwei zweiten Paneelen nach einem der Ansprüche 8 oder 9, oder aus
- zumindest zwei Paneelen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und mehreren zweiten Paneelen
nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei
die Verbindung durch einen Einschiebevorgang derart erfolgt, dass die Paneele (A,
B) in einer vorgegebenen Einschubrichtung (C) und Verlegerichtung (V) ineinander eingeschoben
sind.
11. Paneelverbindung nach Anspruch 10, wobei
- wenn das erste Profil (1) des Paneels (A, B) als Feder-Nut-Profil (102, 105) ausgebildet
ist, dieses einen mit einem Verriegelungskanal (108) des zum ersten Profil (1) korrespondierend
als Nut-Feder-Profil gebildeten zweiten Profils (2) des mit dem Paneel (A, B) verbundenen
weiteren Paneels (A, B), einen in Eingriff bringbaren horizontalen Verriegelungsvorsprung
(102) sowie eine in eine Federzunge (106) des zweiten Profils (2) in Eingriff bringbare
Sperrnut (105) aufweist, oder
- wenn das erste Profil (1) des Paneels (A, B) als Doppelfeder-Nut-Profil (102, 104,
105) ausgebildet ist, dieses einen mit einem Verriegelungskanal (108) des zum ersten
Profil (1) korrespondierend als Doppelnut-Feder-Profil gebildeten zweiten Profils
(2) des damit verbundenen weiteren Paneels (A, B) in Eingriff bringbaren horizontalen
Verriegelungsvorsprung (102) sowie eine in eine Federzunge (106) des zweiten Profils
(2) in Eingriff bringbare Sperrnut (105) aufweist, sowie zusätzlich eine in eine Führungsnut
(107) des zweiten Profils (2) in Eingriff bringbare Verriegelungsfeder (104).
12. Verfahren zum Bereitstellen einer Paneelverbindung durch Verbinden mehrerer Paneele
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei eine zu verlegende Reihe an Paneelen (A, B)
in eine angehobenen Ablegeposition gebracht wird und jedes Paneel (A, B) der zu verlegenden
Reihe mit ihrer Seite mit dem zweiten Profil (2) in einer Einschubrichtung (C) und
in Verlegerichtung (V) in eine Seite mit dem ersten Profil (1) einer vorhandenen Reihe
von Paneelen (A, B) eingeschoben wird, und die zu verlegende Reihe nach dem Einschieben
derart abgelegt wird, dass die Paneele (A, B) nach dem Ablegen flächig mit im Wesentlich
parallel zueinander ausgerichteten Unterseiten (U) miteinander verbunden sind, wobei
die Einschubrichtung (C) definiert ist durch einen
- ersten Einschubwinkel (W1), welcher ein Winkel zwischen einer gedachten Parallelen
zur Unterseite (U) des Paneels (A, B) der vorhandenen Reihe und der gedachten Linie
zur ersten Anschlagkante (102a) des Paneels (A, B) der vorhandenen Reihe beim Einschieben
ist, und/oder einen
- zweiten Einschubwinkel (W2), welcher ein Winkel zwischen der Unterseite (U) und
der gedachten Linie zur Unterseite (U) von einer ersten vertikalen Anschlagkante (104a)
des ersten Profils (1), die der Unterseite (U) einer ersten Feder (104) des ersten
Profils (1) zugewandt ist, und/oder einen
- dritten Einschubwinkel (W3), welcher ein Winkel zwischen einer gedachten Parallelen
zur Unterseite (U) und der gedachten Linie zur Unterseite (U) von einer zweiten vertikalen
Anschlagkante (108b) einer Nut (108) des zweiten Profils (2) ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Paneelverbindung eine Eckverbindung ist, die
gebildet ist durch Einschieben zumindest eines abzulegenden Paneels (A, B) in ein
abgelegtes Paneel (A, B) in einer Einschubrichtung (C) derart, dass die Unterseiten
(U) der beiden Paneele (A, B) in Endposition nach Ablegen des abzulegenden Paneels
(A, B) einen vierten Winkel (W4) bilden, und die Einschubrichtung (C) definiert ist
durch einen
- ersten Einschubwinkel (W1), welcher ein Winkel zwischen einer gedachten Parallelen
zur Unterseite (U) des abzulegenden Paneels (A, B) und der gedachten Linie zur zweiten
horizontalen Anschlagkante (108a) des abzulegenden Paneels (100; 200) beim Einschieben
ist, und/oder einen
- zweiten Einschubwinkel (W2), welcher ein Winkel zwischen der Unterseite (U) und
der gedachten Linie zur Unterseite (U) von einer ersten vertikalen Anschlagkante (107a)
des zweiten Profils (2), die der Unterseite (U) einer zweiten Nut (107) des ersten
Profils (1) zugewandt ist, und einen
- fünften Einschubwinkel (W5), welcher der Winkel zwischen den Unterseiten (U) der
miteinander zu verbindenden Paneele (A, B) ist und welcher größer als der vierte Winkel
(W4) ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der vierte Winkel (W4) ist: 30° ≤ W4 ≤ 150°, oder
wobei der vierte Winkel (W4) ist: 30° ≤ W4 ≤ 150° und der fünfte Einschubwinkel (W5)
um 1° bis 3° Grad größer ist als der vierte Winkel (W4).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei der zweite Einschubwinkel (W2)
und der dritte Einschubwinkel (W3) kleiner oder gleich dem ersten Einschubwinkel (W1)
sind und gilt:
W2 und W3 ≤ W1; und 10° ≤ W1, W2, W3 ≤ 90°oder
W1=W2 und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1, W2, W3 ≤ 90°, oder
W1=W3 und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1, W2, W3 ≤ 90°, oder
W1=W2=W3 und W1, W2, W3 ≥ 10°; und W1, W2, W3 ≤ 90°.