[0001] Die Erfindung betrifft ein Verankerungssystem für Betonbauwerke gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Verankerungselement und einen Deckel für dieses Verankerungselement
gemäss dem Oberbegriff der Patentansprüche 9 und 11.
[0002] Betonbauwerke bzw. Betonteilbauten können eine oder mehrere einbetonierte Verankerungselemente
umfassen. Verankerungselemente definieren im jeweiligen Betonbauwerk zugängliche Hohlräume,
die zum Befestigen bzw. Verankern weiterer Elemente genutzt werden können.
Solche weiteren Elemente sind beispielsweise Bauelemente wie Spannstäbe, Konsolen,
Gerüste, Schutzgeländer, Hebewerkzeuge oder Schalungen. Die Form und die innere Struktur
solcher Verankerungselemente sind in der Regel so auf die zu befestigenden Elemente
abgestimmt, dass diese einfach befestigt werden können.
[0003] Aus der
CH 684 648 ist ein Verankerungssystem mit einem Verankerungselement in Gestalt einer Gewindehülse
mit einem länglichen Halterohr bekannt. Die Gewindehülse ist einseitig offen und an
der gegenüberliegenden Seite durch eine Deckplatte verschossen. Die Gewindehülse umfasst
eine zentrale Gewindebohrung, in die vom offenen Ende her ein Gewindebolzen wie z.B.
ein Spannstab eingeschraubt werden kann. Das Halterohr ist rotationssymmetrisch ausgebildet,
wobei der Aussendurchmesser vom offenen Ende her zum geschlossenen Ende hin stufenweise
zunimmt. Die Deckplatte umfasst Kreisringabschnitte, welche das Halterohr radial überragen.
Die Befestigung solcher bekannten Gewindehülsen erfolgt mittels zapfenförmiger Montageelemente
mit einem konisch bzw. kegelstumpfartig ausgebildeten Fuss. Solche Montageelemente
werden mit einem Nagel an der Schalung eines zu erstellenden Betonbauwerks befestigt.
Eine zu befestigende Betonhülse wird nach dem Einschlagen des Nagels auf den Zapfen
aufgesteckt und an diesem kraftschlüssig gehalten. Der Zapfen dient einerseits als
Halteelement zum Befestigen der Gewindehülse und andererseits verschliesst er gleichzeitig
die offene Seite der Gewindebohrung. Dadurch soll verhindert werden, dass beim Erstellen
des Betonbauwerks bzw. beim Füllen der Schalung Zementwasser in die Gewindebohrung
eindringen kann. Nach der Erstellung des Bauwerks und der Aushärtung des Betons wird
beim Ausschalen der Zapfen zusammen mit der Schalwand von der Gewindehülse abgezogen
oder, falls der Zapfen in der Gewindehülse zurückbleibt, kann dieser am Nagel aus
der Gewindehülse herausgezogen werden.
[0004] Beim Füllen der Schalung übt der Flüssigbeton Kräfte auf die Gewindehülse aus. Diese
können eine Verschiebung oder Ablösung der Gewindehülse vom Zapfen bewirken. Als Folge
davon kann Zementwasser in die Gewindebohrung eindringen und die Gewindehülse unbrauchbar
machen. Selbst wenn kein Zementwasser eindringen sollte, sind Gewindehülsen, die nach
dem Aushärten des Betons schräg und/oder versetzt bezüglich der Solllage einbetoniert
sind nicht nutzbar. Insbesondere Verankerungselemente mit vergleichsweise grossen
Oberflächen müssen deshalb zusätzlich gesichert werden, indem sie beispielsweise mit
Drähten an Armierungsstäben befestigt werden. Herkömmliche Verankerungselemente können
auch Nagelschlaufen umfassen, die zusätzlich eine direkte Befestigung an einer Schalung
mittels Nägeln ermöglichen.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verankerungssystem mit
einem Verankerungselement zu schaffen, die einfach und zuverlässig in einem Betonbauwerk
angebracht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verankerungssystem sowie ein Verankerungselement
und einen Deckel für dieses Verankerungselement gemäss den Merkmalen der Patentansprüche
1, 9 und 11.
[0007] Das Verankerungssystem umfasst ein Verankerungselement mit einer Wandung, die einen
Aufnahmeraum begrenzt, und mit einer Zugangsöffnung zu diesem Aufnahmeraum sowie einen
Deckel mit einem Basiskörper und mit einem am Basiskörper hervorragenden, in einer
Einführrichtung in den Aufnahmeraum einführbaren Zapfen. Der Deckel ist ein Montageelement,
das zum Befestigen eines Verankerungselements an der Schalung eines zu erstellenden
Betonteilbauwerks ausgebildet ist. Die Befestigung des Deckels an der Schalung erfolgt
in der Regel mit einem oder mehreren Nägeln. Das Verankerungselement und der Deckel
umfassen miteinander korrespondierende Sicherungselemente, die in einer Schliessstellung
eine formschlüssige Verbindung des Deckels mit dem Verankerungselement bewirken. In
der Schliessstellung ist der Deckel mit dem Verankerungselement bezüglich der Einführrichtung
formschlüssig verrastet und verschliesst die Zugangsöffnung ausreichend dicht, sodass
beim Füllen der Schalung mit Flüssigbeton kein Zementwasser in das Verankerungselement
gelangen kann.
Die Sicherungselemente umfassen mindestens eine Erhebung und/oder Vertiefung an der
Innenseite der Wandung des Aufnahmeraums und eine damit korrespondierende Vertiefung
bzw. Erhebung an der Aussenseite des Zapfens. Vorzugsweise umfasst das Verankerungselement
einen als Halterohr ausgebildeten Abschnitt, an dessen einem Ende die Zugangsöffnung
ausgebildet ist. Die Sicherungselemente des Verankerungselements sind dabei in einem
Eingangsabschnitt nahe bei der Zugangsöffnung, z.B. im vordersten Drittel des Halterohrs,
vorzugsweise im Bereich der vordersten 10mm bis 20mm, angeordnet und jene des Deckels
entsprechend nahe beim Basiskörper. Beim Einführen des Zapfens in das Halterohr gelangen
deshalb die Sicherungselemente jedes Teils erst kurz vor dem Erreichen der Schliessstellung
in Kontakt mit dem jeweils anderen Teil des Verankerungssystems. Dadurch wird das
Zusammenfügen der Teile erleichtert und das Risiko einer Beschädigung z.B. durch Verkanten
oder Abschürfen minimiert.
Vorzugsweise ist der Deckel ein Spritzgiessteil aus Kunststoff, wobei der Zapfen innerhalb
einer Zapfenwandung einen Hohlraum aufweist. Dies minimiert den Materialbedarf und
verleiht der Zapfenwandung einen Bewegungsspielraum für geringfügige elastische Verformungen
beim Einstecken in das Halterohr. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn an
der Zapfenwandung hervorragende Rast- bzw. Sicherungselemente beim Einschieben in
das Halterohr auf korrespondierende Sicherungselemente des Verankerungselements treffen.
Beim Ausüben einer ausreichend hohen Kraft in Einschieberichtung auf den Zapfen wird
die Zapfenwand elastisch leicht zum Hohlraum hin verformt. Alternativ oder zusätzlich
können auch die Sicherungselemente selbst als elastisch federnde Rastelemente an der
Zapfenwand ausgebildet sein. Dadurch können die Sicherungselemente das Hindernis bzw.
den vorderen Bereich der korrespondierenden Sicherungselemente am Halterohr überwinden
und anschliessend mit diesen formschlüssig verrasten. Sicherungselemente können beispielsweise
Erhebungen bzw. hervorragende Bereiche, wie Wulste, Auswölbungen oder Rippen umfassen
und/oder Vertiefungen wie Mulden, Rinnen oder Nuten.
Vorzugsweise umfassen Sicherungselemente längliche Erhebungen und/oder Vertiefungen,
die quer zur Einführrichtung aussen an der Wandung des Zapfens und innen am Halterohr
angeordnet sind. Dies ermöglicht bereits bei kleinen Überstandshöhen der Erhebungen
bzw. Vertiefungen in der Grössenordnung von 1mm oder weniger vergleichsweise hohe
Sicherungskräfte entgegen der Einführrichtung. Solche Sicherungselemente können sich
ringartig über die gesamte innere bzw. äussere Mantelfläche des jeweiligen Teils erstrecken
oder alternativ nur entlang eines oder mehrerer Abschnitte davon.
Bei Ausführungsformen mit rundem Querschnitt des Zapfens und des Halterohrs können
Sicherungselemente z.B. einen oder mehrere Sektoren mit Rippen oder Gewindeabschnitten
umfassen und daran angrenzende Sektoren ohne solche Strukturen. Ein Deckel mit einem
solchen Zapfen kann einfach am Halterohr befestigt werden, indem der Zapfen axial
bzw. in Einführrichtung in das Halterohr eingeschoben und anschliessend um einen kleinen
Winkel gedreht wird, derart, dass sich die Sicherungselemente an den beiden Teilen
mindestens teilweise formschlüssig bezüglich der Einführrichtung hinterschneiden.
[0008] Bei anderen Ausführungsformen können das Halterohr und der Zapfen auch beliebige
andere Querschnittsformen aufweisen, insbesondere einen nicht runden, beispielsweise
einen zumindest näherungsweise rechteckigen Querschnitt. Die Sicherungselemente sind
bei solchen Ausführungsformen vorzugsweise an einem oder beiden sich gegenüberliegenden
längeren Wandabschnitten des Halterohrs und des Zapfens angeordnet.
Verankerungselemente können z.B. aus Kunststoff oder aus Metall, insbesondere aus
einem oder mehreren umgeformten Blechteilen gefertigt sein. Verankerungselemente aus
Metall können zusätzlich eine korrosionshemmende Beschichtung aufweisen.
Vorzugsweise umfasst der Deckel eine am Basiskörper hervorragende Rippe, die so um
den Zapfen herum angeordnet ist, dass sie zusammen mit dem Zapfen und dem Basiskörper
eine Nut zum Aufnehmen des vordersten Abschnittes des Halterohrs bei der Zugangsöffnung
bildet. Die so gebildete Labyrinthdichtung schützt das Verankerungselement zusätzlich
vor eindringendem Zementwasser, wenn das Betonbauwerk erstellt wird. Bei weiteren
alternativen Ausführungsformen könnten miteinander korrespondierende Sicherungselemente
zusätzlich oder alternativ auch an der Aussenseite des Verankerungselements und innenseitig
an einem entsprechenden äusseren Abschnitt des Deckels angeordnet sein. Insbesondere
kann z.B. die oben genannte Rippe der Labyrinthdichtung einen oder mehrere Abschnitte
mit quer zur Einführrichtung hervorragenden oder eingelassenen Absätzen umfassen.
Bei weiteren Ausführungsformen kann der Deckel als Kragen mit einer zentralen Öffnung
ausgebildet sein. Optional kann ein Schliesselement wie z.B. eine Schliessplatte dauerhaft
oder wiederlösbar kraftschlüssig, formschlüssig oder stoffschlüssig mit dem Kragen
verbunden sein und so die zentrale Öffnung verschliessen. Der Verbindungsbereich kann
z.B. vollständig oder teilweise als trennbare Schwachstelle ausgebildet sein. Beispiele
hierfür sind dünne, filmartige Verbindungen und/oder Verbindungen mit Perforationen.
Der Kragen und/oder das Schliesselement umfassen vorzugsweise zusätzliche Verbindungsmittel
wie z.B. Ösen, welche die Befestigung an einer Schalung erleichtern. Kragenartige
Deckel mit oder ohne Schliesselement können analog zu geschlossenen Deckeln formschlüssig
mit einem Verankerungselement verbunden werden.
Kragenartige Deckel aus Kunststoff, die im Bereich der Zugangsöffnung mit einem Verankerungselement
verbunden sind, können beispielsweise so ausgebildet sein, dass sie nach dem Entfernen
der Schalung zusammen mit dem Verankerungselement im fertiggestellten Betonbauteil
verbleiben. Sie schützen so den offenen Eingangsbereich des Verankerungselements und
bilden einen optisch einwandfreien Abschluss. Schliesselemente und/oder mit der Schalung
verbundene Teile solcher Deckel können beim oder nach dem Entfernen der Schalung vergleichsweise
leicht vom Kragen abgetrennt werden.
[0009] Einige Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verankerungssystems werden im Folgenden
anhand von Figuren näher beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1
- ein Verankerungselement und einen Deckel eines ersten Verankerungssystems,
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Deckels aus Figur 1,
- Figur 3
- eine Aufsicht auf die entlang der Linien A-A aufgeschnittenen Anordnung aus Figur
1,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 3,
- Figur 5
- ein Detail des Bereichs A1 in Figur 4,
- Figur 6
- eine Seitenansicht der aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 3, jedoch mit geschlossenem
Deckel,
- Figur 7
- ein Verankerungselement und einen Deckel eines weiteren Verankerungssystems,
- Figur 8
- den Deckel aus Figur 7 in perspektivischer Ansicht von der Zapfenseite her gesehen,
- Figur 9
- eine Seitenansicht der analog zu Figur 6 aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 7, jedoch
mit geschlossenem Deckel,
- Figur 10
- eine Seitenansicht der analog zu Figur 9 aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 1,
- Figur 11
- eine weitere Ausführungsform eines Deckels in perspektivischer Ansicht,
- Figur 12
- eine Seitenansicht des Deckels aus Figur 11,
- Figur 13
- eine perspektivische Ansicht des entlang der Linie B-B in Figur 12 aufgeschnittenen
Deckels,
- Figur 14
- eine Aufsicht auf ein Verankerungssystem mit einem Deckel gemäss Figur 11, aufgeschnittenen
entlang der Linie C-C,
- Figur 15
- die aufgeschnittene Anordnung aus Figur 14 in einer Seitenansicht,
- Figur 16
- ein Verankerungselement und einen Deckel eines weiteren Verankerungssystems,
- Figur 17
- eine Ansicht eines Teils der vertikal aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 16,
- Figur 18
- eine Frontansicht der Anordnung aus Figur 17,
- Figur 19
- die Anordnung aus Figur 16 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 20
- die Anordnung aus Figur 17 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 21
- die Anordnung aus Figur 18 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 22
- ein Verankerungselement und einen Deckel eines weiteren Verankerungssystems,
- Figur 23
- eine Ansicht eines Teils der vertikal aufgeschnittenen Anordnung aus Figur 22,
- Figur 24
- eine Frontansicht der Anordnung aus Figur 23,
- Figur 25
- die Anordnung aus Figur 22 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 26
- die Anordnung aus Figur 23 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 27
- die Anordnung aus Figur 24 mit aufgesetzten Deckel,
- Figur 28
- einen Detailquerschnitt eines weiteren Verankerungssystems im Bereich von zusammenwirkenden
Anschlägen am Deckel und am Verankerungselement,
- Figur 29
- einen Detailquerschnitt eines weiteren Verankerungssystems, dessen Deckel ein abtrennbares
Schliesselement aufweist.
[0010] Die Figuren 1 bis 6 beziehen sich auf eine erste Ausführungsform eines Verankerungssystems
umfassend ein Verankerungselement 1 mit einem Halterohr 3, dessen unteres Ende durch
eine Deckplatte 5 verschlossen ist, und einen Deckel 51 mit einem Zapfen 53, der an
einem Basiskörper 55 hervorragt. Die Deckplatte 5 ist rund und umfasst drei flanschartig
radial über das Halterohr 3 hinausragende Ringabschnitte. Das Halterohr 3 umfasst
am vorderen Ende eine Zugangsöffnung 7, die zum Einführen des Endes eines Spannstabs
oder eines entsprechenden anderen Anschlusselements (nicht dargestellt) in den durch
die Wandung des Halterohrs 3 begrenzten Aufnahmeraum genutzt werden kann. Drei am
Halterohr 3 radial hervorragende Verstärkungsrippen 9 erstrecken sich von der Deckplatte
5 bis zum vorderen Rand des Halterohrs 3. Im Bereich der Zugangsöffnung 7 ist zwischen
dem Halterohr 3 und jeder der Verstärkungsrippen 9 eine Aussparung 11 ausgebildet.
Das Halterohr 3 umfasst ein Innengewinde 13 zum Befestigen von Dyvidag-Stäben. Alternativ
oder zusätzlich können im Aufnahmeraum bzw. im Inneren des Halterohrs 3 auch andere
Mittel zum Befestigen anderer Anschlusselemente vorgesehen sein. An der Innenseite
des Halterohrs 3 ist ein primäres Sicherungselement 15 innerhalb eines axialen Abstandes
s1 vom vorderen Ende des Halterohrs 3 ausgebildet. Der Abstand s1 ist vorzugsweise
kleiner oder gleich 20mm oder besonders bevorzugt kleiner oder gleich 10 mm. Das primäre
Sicherungselement 15 umfasst bei dieser Ausführungsform eine umlaufende Rippe, die
einen trapezförmigen Querschnitt und eine Überstandshöhe s2 von vorzugsweise weniger
als 1 mm aufweist. Der Neigungswinkel der Schenkel bezüglich der Innenwand des Halterohrs
3 ist mitbestimmend für die Haltekraft der Sicherung. Vorzugsweise liegt dieser Neigungswinkel
im Bereich von etwa 15° bis etwa 75°. Bei anderen Ausführungsformen kann das primäre
Sicherungselement 15 in analoger Weise eine umlaufende Nut mit einer Tiefe von vorzugsweise
weniger als 1 mm umfassen. Eine Kombination einer Rippe und einer axial bzw. in Einführrichtung
Z versetzt dazu angeordneten Nut ist ebenfalls möglich. Die Rippe und/oder die Nut
können auch eine andere, beispielsweise eine gewölbte Querschnittformen aufweisen.
Wesentlich ist, dass miteinander korrespondierende Sicherungselemente 15, 57 Kontaktbereiche
aufweisen, die sich in der Schliessstellung so gegenüberliegen, dass sie für Bewegungen
des Deckels 51 entgegen der Einführrichtung Z formschlüssig ein Hindernis bilden.
Die primären Sicherungselemente 15 können alternativ auch nur an einem oder mehreren
Abschnitten entlang der inneren Mantelfläche des Halterohrs 3 ausgebildet sein.
Der Deckel 51 hat die Form eines Kegelstumpfs, wobei der Zapfen 53 koaxial an der
Deckfläche 56 dieses Kegelstumpfs hervorragt. In einem an den Basiskörper 55 angrenzenden
Basisabschnitt 58 hat der Zapfen 53 einen Aussendurchmesser d1, der im Wesentlichen
dem Innendurchmesser des Halterohrs 3 im Bereich der Zugangsöffnung 7 entspricht.
Angrenzend an den Basisabschnitt 58 hat der Zapfen 53 einem kleineren Aussendurchmesser
d2, der im Wesentlichen dem kleineren Innendurchmesser des Halterohrs 3 im Bereich
des Innengewindes 13 entspricht. Als sekundäres Sicherungselement 57 umfasst der Zapfen
53 am Basisabschnitt 58 eine umlaufende Nut. Die Lage und die Form dieser Nut bzw.
des sekundären Sicherungselements 57 ist so auf die Lage und die Form des primären
Sicherungselements 15 abgestimmt, dass diese Sicherungselemente 15, 57 formschlüssig
bezüglich der Einführrichtung Z ineinander eingreifen, wenn der Deckel 51 in einer
Schliessstellung am Verankerungselement 1 gehalten ist. In der Schliessstellung liegt
das stirnseitige Ende des Halterohrs 3 an der Deckfläche 56 des Basiskörpers 55 an.
Zusätzlich können an der Aussenseite des Zapfens 53 axial ausgerichtete Längswulste
59 ausgebildet sein zum kraftschlüssigen Verbinden des Zapfens 53 mit dem Halterohr
3 im Bereich des Innengewindes 13. Die Dicke dieser Längswulste 59 ist kleiner als
die Breite des Absatzes zwischen dem Basisabschnitt 58 und dem daran angrenzenden
Abschnitt des Zapfens 53.
Optional könnten solche Längswulste 59 oder entsprechende Längsrippen im Bereich des
Basiskörpers 55 auch dicker ausgebildet und sekundäre Sicherungselemente 57 an diesen
Längswulsten 59 angeordnet werden, beispielsweise in Gestalt von Absätzen (nicht dargestellt).
Vorzugsweise umfasst der Deckel 51 einen Kragen 61, der an der Deckfläche 56 des Basiskörpers
55 koaxial zum Zapfen 53 hervorragt und gemeinsam mit der Wandung des Zapfens 53 eine
Aufnahmerinne 63 begrenzt. In der Schliessstellung nimmt die Aufnahmerinne 63 das
offene vordere Ende des Halterohrs 3 auf (Figur 6) und bildet mit diesem eine Labyrinthdichtung.
Die ineinandergreifenden Bereiche der Sicherungselemente 15, 57 bilden zusätzlich
zu Ihrer Sicherungsfunktion eine weitere Labyrinthdichtung.
[0011] Die Figuren 7 bis 10 zeigen eine leicht modifizierte Ausführungsform des Verankerungssystems.
Im Unterschied zur Ausführungsform gemäss den Figuren 1 bis 6 umfasst das sekundäre
Sicherungselement 57 am Deckel 51 keine umlaufende Nut, sondern drei oder mehrere
am Basisabschnitt 58 axial hervorragende Nocken 60 mit je einem Nutabschnitt. Die
Nocken 60 sind gegebenenfalls zwischen je zwei Längswulsten 59 angeordnet.
[0012] Die Figuren 11 bis 15 zeigen eine weitere Ausführungsform des Verankerungssystems.
Im Unterschied zu den vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen hat der Zapfen
51 im Basisbereich keinen vergrösserten Aussendurchmesser. Die sekundären Sicherungselemente
57 sind drei Rippenabschnitte, die zwischen drei Längswulsten 59 quer zur Axialrichtung
aussen am Halterohr 3 hervorragen. Figur 13 zeigt den entlang der Linie B-B in Figur
12 auf Höhe der sekundären Sicherungselemente 57 aufgeschnittenen Deckel 51 in perspektivischer
Ansicht. Figur 15 zeigt eine Seitenansicht des entlang der Linie C-C in Figur 14 aufgeschnittenen
Verankerungselements 1. Als primäres Sicherungselement 15 umfasst das Halterohr 3
eine in den obersten Abschnitt der Gewinderippe des Innengewindes 13 eingelassene
Nut.
[0013] Die Figuren 16 bis 21 zeigen eine weitere Ausführungsform des Verankerungssystems,
wobei der Deckel 51 bei den Figuren 16 bis 18 offen ist, und bei den Figuren 19 bis
21 in Schliessstellung. Das Verankerungselement 1 umfasst zwei umgeformte Blechteile,
die so zusammengefügt sind, dass sie einen Aufnahmeraum begrenzen, wobei dieser Aufnahmeraum
einen Abschnitt mit näherungsweise rechteckigem Querschnitt als Halterohr 3 umfasst.
Jede der beiden längeren Seitenwände des Halterohrs 3 umfasst als primäres Sicherungselement
15 einen nach innen umgeformten rippenartigen Wulst, der vorzugsweise innerhalb eines
Abstandes s1 von etwa 10 mm bis etwa 20mm vom offenen Rohrende quer zur Einführrichtung
Z bzw. parallel zur Kante der jeweiligen Seitenwand angeordnet ist.
Der Deckel 51 umfasst einen Basiskörper 55 in Gestalt einer rechteckigen Platte und
einen an dieser Platte hervorragenden Zapfen 53, dessen Wandung vier Wandabschnitte
umfasst, die einen rechteckigen Rahmen bilden. Die beiden Längswände umfassen als
sekundäre Sicherungselemente 57 längliche Einwölbungen, die so angeordnet und ausgerichtet
sind, dass sie die primären Sicherungselemente 15 des Verankerungselements 1 aufnehmen,
wenn der Deckel 51 in Schliessstellung ist. Analog zu den anderen Ausführungsformen
des Verankerungssystems umfasst der Deckel 51 einen Kragen 61, der zusammen mit der
Wandung des Zapfens 53 eine umlaufende Aufnahmerinne 63 begrenzt. In der Schliessstellung
nimmt die Aufnahmerinne 63 einen Abschnitt des offenen vorderen Endes des Halterohrs
3 auf und bildet mit diesem eine Labyrinthdichtung.
An der Aussenseite des Zapfens 53 können analog zu den Längswulsten 59 bei den anderen
Ausführungsformen in Einführrichtung Z ausgerichtete Längswulste 59 bzw. Längsrippen
zum kraftschlüssigen Verbinden des Deckels 51 mit dem Verankerungselement 1 ausgebildet
sein. Vorzugsweise nimmt die Überstandshöhe dieser Längsrippen in Richtung zum Basiskörper
55 hin leicht zu. Dies bewirkt eine zunehmende Haltekraft, wenn der Deckel in Einführrichtung
Z in die Schliessstellung gepresst wird. Ein weiteres Verankerungssystem gemäss den
Figuren 22 bis 27 unterscheidet sich von jenem gemäss den Figuren 16 bis 21 im Wesentlichen
dadurch, dass die primären Sicherungselemente 15 an den Seitenwänden des Halterohrs
3 nach aussen gewölbte Bereiche sind, und dass die sekundären Sicherungselemente 57
einen oder mehrere an den Aussenseiten des Zapfens 53 hervorragende Nocken sind.
[0014] Allgemein hintergreifen sich in der Schliessstellung Anschläge 15a der primären Sicherungselemente
15 und Anschläge 57a der sekundären Sicherungselemente 57 bezüglich der Einführrichtung
Z. Die Sicherungskraft, mit der die Sicherungselemente 15, 57 den Deckel 51 bei einer
Zugbelastung entgegen der Einführrichtung Z am Verankerungselement 1 halten, ist abhängig
von den Neigungswinkeln α, β der Anschläge 15a, 57a oder zumindest eines Abschnitts
dieser Anschläge 15a, 57a bezüglich der jeweiligen Wandung des Verankerungselements
1 bzw. des Zapfens 53 und somit auch bezüglich der Einführrichtung Z. Eine besonders
hohe Sicherungskraft kann erreicht werden, wenn jeder der Neigungswinkel α, β 90°
oder kleiner ist. Vorzugsweise ist mindestens einer der Neigungswinkel α, β zwischen
75° und 90°.
Figur 28 zeigt beispielhaft einen Detailquerschnitt einer solchen Anordnung in Schliessstellung,
wobei das sekundäre Sicherungselement 57 an einem federnd ausgebildeten Abschnitt
der Wandung angeordnet ist.
Vorzugsweise umfasst die Wandung des Verankerungselements 1 im Bereich der Zugangsöffnung
7 mindestens einen Abschnitt, in dem sich der Öffnungsquerschnitt des Aufnahmeraums
zur Zugangsöffnung 7 hin erweitert. Die Wandung des Verankerungselements 1 kann in
diesem Abschnitt beispielsweise eine innenseitige Anfasung aufweisen und/oder nach
aussen verformt sein. Dadurch kann verhindert werden, dass sekundäre Sicherungselemente
57 des Zapfens 53 beschädigt werden, wenn der Zapfen 53 in Einführrichtung Z in das
Verankerungselement 1 eingeschoben wird.
Figur 29 zeigt schematisch einen Detailquerschnitt einer speziellen Ausführungsform
eines Deckels 51. Der Basiskörper 55 umfasst einen Kragen 59, der eine zentrale Öffnung
umrahmt. Diese zentrale Öffnung ist durch ein plattenförmiges Schliesselement 61 verschlossen,
wobei der Rand dieses Schliesselements 61 z.B. dauerhaft oder wiederlösbar kraftschlüssig,
formschlüssig oder stoffschlüssig mit dem Kragen 59 verbunden ist.
Insbesondere kann die Verbindung z.B. ein im Vergleich zu den angrenzenden Bereichen
des Basiskörpers 55 dünnes Filmscharnier 63 und/oder perforierte Bereiche umfassen.
Die Verbindung des Schliesselements 61 mit dem Kragen 59 kann allgemein als Schwachstelle
ausgebildet sein. Nach dem Entfernen der Schalung von einem fertiggestellten Betonbauwerk
kann das Schliesselement 61 demnach bei ausreichend hoher Krafteinwirkung vom angrenzenden
Kragen 59 abgetrennt werden.
1. Verankerungssystem für Betonbauwerke, umfassend
a) ein Verankerungselement (1) mit einer Wandung, die einen Aufnahmeraum begrenzt
und eine Zugangsöffnung (7) zum Einführen eines Endbereichs eines Anschlusselements
umfasst, und
b) einen Deckel (51), der einen Basiskörper (55) und einen am Basiskörper (55) hervorragenden,
durch die Zugangsöffnung (7) in einer Einführrichtung (Z) in den Aufnahmeraum einführbaren
Zapfen (53) umfasst, und der zum temporären Verschliessen der Zugangsöffnung (7) des
Aufnahmeraums in einer Schliessstellung wiederlösbar am Verankerungselement (1) befestigbar
ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verankerungselement (1) ein primäres Sicherungselement (15) umfasst und der Zapfen
(53) ein mit dem primären Sicherungselement (15) korrespondierendes sekundäres Sicherungselement
(57), derart, dass sich die Sicherungselemente (15, 57) in der Schliessstellung bezüglich
der Einführrichtung (Z) hintergreifen und eine formschlüssige Verbindung des Deckels
(51) mit dem Verankerungselement (1) bewirken.
2. Verankerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Sicherungselement (15) einen Anschlag (15a) oder zumindest einen Abschnitt
eines Anschlags (15a) umfasst, der bezüglich der Wandung des Verankerungselements
(1) einen Neigungswinkel (α) aufweist, der kleiner oder gleich 90° ist, und/oder dass
das sekundäre Sicherungselement (57) einen Anschlag (57a) oder zumindest einen Abschnitt
eines Anschlags (57a) umfasst, der bezüglich der Wandung des Zapfens (53) einen Neigungswinkel
(β) aufweist, der kleiner oder gleich 90°ist.
3. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Sicherungselement (15) innenseitig am Verankerungselement (1) und das
sekundäre Sicherungselement (57) aussenseitig am Deckel (51) angeordnet sind, oder
dass das primäre Sicherungselement (15) aussenseitig am Verankerungselement (1) und
das sekundäre Sicherungselement (57) innenseitig an einem entsprechenden Abschnitt
des Deckel (51) angeordnet sind.
4. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugangsöffnung (7) am Ende eines Halterohrs (3) angeordnet ist, dass das primäre
Sicherungselement (15) innerhalb eines Abstandes von weniger als 20 mm vom offenen
Ende des Halterohrs (3) angeordnet ist, und dass das sekundäre Sicherungselement (57)
innerhalb eines Abstandes von weniger als 20 mm vom Basiskörper (55) angeordnet ist.
5. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Sicherungselement (15) mindestens eine Erhebung an der Innenseite der
Wandung des Verankerungselements (1) umfasst, und dass das sekundäre Sicherungselement
(57) mindestens eine Vertiefung an der Aussenseite des Zapfens (53) umfasst.
6. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Sicherungselement (15) mindestens eine Vertiefung an der Innenseite der
Wandung des Verankerungselements (1) umfasst, und dass das sekundäre Sicherungselement
(57) mindestens eine Erhebung an der Aussenseite des Zapfens (53) umfasst.
7. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen quer zur Einführrichtung (Z) angeordnete umlaufende Rippen oder Abschnitte
umlaufender Rippen sind, und dass die Vertiefungen quer zur Einführrichtung (Z) angeordnete
umlaufende Nuten oder Abschnitte umlaufender Nuten sind.
8. Verankerungssystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (51) einen am Basiskörper (55) hervorragenden Kragen (61) umfasst, der
zusammen mit dem Zapfen (53) eine Aufnahmerinne (63) zum Aufnehmen des offenen vorderen
Endes des Halterohrs (3) in der Schliessstellung begrenzt.
9. Verankerungselement (1) mit einer Wandung, die einen Aufnahmeraum begrenzt, umfassend
eine Zugangsöffnung (7) zum Einführen eines Endbereichs eines Anschlusselements in
einer Einführrichtung (Z), gekennzeichnet durch ein primäres Sicherungselement (15) in Gestalt einer Rippe und/oder Nut, die sich
innen oder aussen an der Wandung des Verankerungselements (1) zumindest über einen
Abschnitt dieser Wandung quer zur Einführrichtung (Z) erstreckt.
10. Verankerungselement (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (1) im Bereich der Zugangsöffnung (7) mindestens einen Abschnitt umfasst
in dem sich der Öffnungsquerschnitt des Aufnahmeraums zur Zugangsöffnung (7) hin erweitert.
11. Deckel (51) zum temporären Verschliessen der Zugangsöffnung (7) eines Verankerungselements
(1) gemäss Anspruch 9, umfassend einen Basiskörper (55) und einen am Basiskörper (55)
in einer Einführrichtung (Z) hervorragenden Zapfen (53), gekennzeichnet durch ein sekundäres Sicherungselement (57) in Gestalt einer Nut und/oder Rippe, die sich
aussen am Zapfen (53) oder innen an einem beabstandet zum Zapfen (53) angeordneten
äusseren Deckelabschnitt quer zur Einführrichtung (Z) erstreckt.
12. Deckel (51) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (55) einen Kragen (59) umfasst, der eine zentrale Öffnung (61) begrenzt,
und dass die zentrale Öffnung (61) durch ein Schliesselement (61) verschlossen ist,
wobei dieses Schliesselement (61) dauerhaft oder wiederlösbar kraftschlüssig, formschlüssig
oder stoffschlüssig mit dem Kragen (59) verbunden ist.