[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlossanordnung gemäß der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 näher definierten Art.
[0002] Es sind aus dem Stand der Technik Türen mit einer Stand- und einer Gangflügeltür
bekannt, bei denen ein Schloss der Gangflügeltür benachbart zu einem Gegenschloss
der Standflügeltür angeordnet ist. Dies ermöglicht es, dass ein Riegelelement des
Schlosses in das Gehäuse des Gegenschlosses einfahren kann, um eine Verriegelung zu
bewirken. Ferner ist es auch bekannt, dass die Verriegelung und/oder Entriegelung
durch eine Steuerfalle des Schlosses gesteuert wird.
[0003] Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen für solche Schlossanordnungen ist, dass bei
einem Öffnungsvorgang der Tür die Steuerfallen-Mechanik unter Umständen nicht zuverlässig
die Entriegelung ermöglicht. Insbesondere ist bei geöffneter Tür eine Überführung
des Riegelelements in die Verriegelungsstellung problematisch, da dies ein erneutes
Verschließen der Tür blockiert. Eine erneute Überführung in die Verriegelungsstellung
wäre z. B. möglich, wenn die Steuerfalle zu lange bei einem Öffnungsvorgang eine eingezogene
Position einnimmt.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen
Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, bei einem Öffnungsvorgang der Tür zuverlässig die Überführung des Riegelelements
in die Entriegelungsstellung zu gewährleisten.
[0005] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Schlossanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen
Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Ebenfalls wird eine Tür mit
einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung unter Schutz gestellt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Schlossanordnung mit einem Schloss für eine Gangflügeltür
und mit einem Gegenschloss für eine Standflügeltür. Dabei umfasst das Schloss zumindest
ein Riegelelement, wobei das Riegelelement in einer Verriegelungsstellung des Riegelelements
in eine Öffnung des Gegenschlosses eingreift. Vorzugsweise steht in einer Entriegelungsstellung
des Riegelelements das Riegelelement außer Eingriff mit der Öffnung des Gegenschlosses
und/oder ist außerhalb eines Gegenschlossgehäuses angeordnet.
[0007] Ferner umfasst das Schloss zumindest eine Steuerfalle, wobei zur Bewegung des Riegelelements
in die Verriegelungsstellung die Steuerfalle eine eingezogene Position einnimmt, wobei
in einer abragenden Position der Steuerfalle die Bewegung des Riegelelements in die
Verriegelungsstellung verhindert ist. Die abragende Position dient insbesondere dazu,
eine offene Gangflügeltür festzustellen, wohingegen die eingezogene Position dazu
dient, einen geschlossenen Zustand der Tür zu erkennen.
[0008] Weiter umfasst das Gegenschloss einen Riegelelementbetätiger, wobei der Riegelelementbetätiger
von einer zurückgezogenen Position in eine Wirkposition bewegbar ist. Das Gegenschloss
umfasst ein Schließblech zum Halten der Steuerfalle in der eingezogenen Position.
Das Schließblech kann somit die eingezogene Position der Steuerfalle im geschlossenen
Zustand der Tür bewirken. Hierbei ist vorgesehen, dass der Riegelelementbetätiger
dazu ausgebildet ist, in der Wirkposition das Riegelelement in der Entriegelungsstellung
zu halten, bis die Steuerfalle, insbesondere bei einem Öffnungsvorgang der Tür, die
abragende Position erreicht hat. Insbesondere hält der Riegelelementbetätiger in der
Wirkposition das Riegelelement solange in der Entriegelungsstellung, bis die Steuerfalle
die abragende Position durch eine zunehmende Entfernung des Schlosses und des Gegenschlosses
zueinander erreicht hat. Bevorzugt kann eine Steuerfallenöffnung in einem Schlossgehäuse
des Schlosses, durch das die Steuerfalle von der eingezogenen Position in die abragende
Position bewegbar ist, sich von dem Schließblech des Gegenschlosses entfernen, wodurch
die Steuerfalle sich von der eingezogenen Position in die abragende Position bewegen
kann. Während der Riegelelementbetätiger in der Wirkposition das Riegelelement hält,
kann die Steuerfalle sich an dem Schließblech abstützen, insbesondere entlang des
Schließblechs gleiten. Das Schließblech kann geschlossen, insbesondere eben, in dem
Bereich, in dem die Steuerfalle sich an dem Schließblech abstützen kann, ausgebildet
sein.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass zuverlässig ein Öffnen und ein
erneutes Schließen der Tür ermöglicht wird, da eine ungewünschte Bewegung des Riegelelements
von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung bei geöffneter Tür verhindert
werden kann. Dadurch, dass der Riegelbetätiger das Riegelelement zuverlässig in der
Entriegelungsstellung hält, bis die Steuerfalle die abragende Position erreicht hat,
kann sichergestellt werden, dass zunächst die Steuerfalle diejenige Position einnimmt,
in der das Riegelelement in der Entriegelungsstellung verbleibt, bevor der Riegelelementbetätiger
aufhört, das Riegelelement in der Entriegelungsstellung zu halten. Somit wird insbesondere
eine Wechselwirkung zwischen dem Riegelelementbetätiger und dem Riegelelement erst
aufgehoben, wenn auch ohne den Riegelelementbetätiger das Riegelelement in der Entriegelungsstellung
verbleibt.
[0010] Es ist durchaus möglich, dass die Steuerfalle die abragende Position erreicht und
dennoch mit einer Spitze an dem Schließblech anliegt, wobei der Riegelelementbetätiger
dann aufhört oder aufhören kann, das Riegelelement in der Entriegelungsstellung zu
halten. Der Riegelelementbetätiger ist demnach dazu ausgebildet, in der Wirkposition
das Riegelelement in der Entriegelungsstellung zu halten, bis die Steuerfalle die
abragende Position erreicht hat, wobei die Steuerfalle die abragende Position erreicht,
indem das Schloss, insbesondere die Steuerfallenöffnung des Schlosses, sich von dem
Schließblech entfernt.
[0011] Beispielsweise kann das Schloss ein Schlossmechanikelement, insbesondere einen Schlossschieber,
umfassen, durch den das Riegelelement in der Entriegelungsstellung gehalten ist. Die
Steuerfalle verhindert in der abragenden Position, dass das Schlossmechanikelement
derart bewegbar ist, dass das Riegelelement in die Verriegelungsstellung bewegbar
ist.
[0012] Das Schlossmechanikelement kann insbesondere derart wirkverbunden mit dem Riegelelement
sein, dass eine Bewegung des Schlossmechanikelements von einer ersten Lage in eine
zweite Lage eine Bewegung des Riegelelements von der Entriegelungsstellung in die
Verriegelungsstellung bewirkt. Zusätzlich oder alternativ kann die Bewegung des Schlossmechanikelements
von der zweiten Lage in die erste Lage eine Bewegung des Riegelelements von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung bewirken. Die Steuerfalle kann in der abragenden Position
bewirken, dass das Schlossmechanikelement in der ersten Lage verbleibt.
[0013] Das Riegelelement und das Schlossmechanikelement können z. B. über eine Kulisse miteinander
wechselwirken.
[0014] Das Riegelelement kann als Riegel, als Falle oder als Fallenriegel ausgebildet sein.
[0015] Eine Betätigungsvorrichtung des Gegenschlosses kann genutzt werden, um die Tür, die
Gangflügeltür und/oder die Standflügeltür, zu öffnen und/oder zu entriegeln, wobei
die Betätigungsvorrichtung außerdem die Bewegung des Riegelelementbetätigers von der
zurückgezogenen Position in die Wirkposition bewirken kann.
[0016] Von Vorteil kann sich dabei die Steuerfallenöffnung von dem Schließblech durch eine
Öffnungsbewegung der Stand- und/oder der Gangflügeltür entfernen. Die Entfernung der
Steuerfallenöffnung von dem Schließblech erfolgt insbesondere durch den größer werdenden
Abstand zwischen dem Schloss und dem Schließblech. Dieses kann insbesondere der Fall
sein, wenn sowohl die Gangflügeltür und die Standflügeltür gleichzeitig eine Öffnungsbewegung
ausführen. Eine gleichzeitige Öffnungsbewegung kann erfolgen, wenn es sich um eine
überfalzte Tür handelt und die Tür über die Standflügeltür geöffnet wird. Insbesondere
kann die Steuerfalle bei Erreichen der abragenden Position an dem Schließblech anliegen.
[0017] Es ist denkbar, dass bei einem Schließen der Tür die Bewegung des Riegelelements
in die Verriegelungsstellung stets aktiviert wird. Das Schloss kann somit als ein
selbstverriegelndes Schloss ausgebildet sein. Hierbei kann stets das Riegelelement
in die Verriegelungsstellung ausgefahrenen werden, wenn sich das Schloss gegenüber
dem Gegenschloss befindet. Das Schloss kann insbesondere als Anti-Panik Schloss ausgebildet
sein. Hierbei kann das Schloss mechanisch durch die Betätigung einer Panikstange oder
eines Türdrückers entriegelbar sein. Die Panikstange und/oder der Türdrücker können
mit dem Schloss, insbesondere mit einem Betätigungselement des Schlosses, verbindbar
sein.
[0018] Das Gegenschloss kann insbesondere als selbstverriegelndes Gegenschloss ausgebildet
sein. Hierbei kann stets zumindest eine Riegelstange von einer eingefahrenen Position
in eine ausgefahrene Position bewegt werden, wenn sich die Riegelstange gegenüber
von einem Schließelement für die Riegelstange befindet. Die Riegelstange kann mit
dem Gegenschloss verbindbar sein. Das Gegenschloss kann insbesondere als ein Anti-Panik-Gegenschloss
ausgebildet sein. Hierbei kann über eine Betätigung einer Panikstange oder eines Türdrückers
am Gegenschloss sowohl die Standflügeltür als auch die Gangflügeltür öffenbar sein,
insbesondere sich der Riegelelementbetätiger von der zurückgezogenen Position in die
Wirkposition bewegen. Zusätzlich kann bei einer Betätigung einer Panikstange oder
eines Türdrückers die Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene
Position bewegbar sein. Die Panikstange und/oder der Türdrücker können mit dem Gegenschloss,
insbesondere mit einem Betätigungselement des Gegenschlosses, verbindbar sein.
[0019] Weiter ist es denkbar, dass die Bewegung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung
durch eine Feder des Schlosses erfolgt und/oder unterstützt wird. Dies ermöglicht
ggf. einen Mechanismus, bei welchem das Riegelelement von der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung wechselt, wenn sich die Steuerfalle in der eingezogenen
Position und der Riegelelementbetätiger in der zurückgezogenen Position befindet.
[0020] Der Riegelelementbetätiger ist insbesondere von der zurückgezogenen Position in die
Wirkposition und umgekehrt bewegbar. In der zurückgezogenen Position lässt der Riegelelementbetätiger
eine Bewegung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung zu. In der Wirkposition
verhindert der Riegelelementbetätiger, dass das Riegelelement die Verriegelungsstellung
einnehmen kann. In der Wirkposition hält der Riegelelementbetätiger das Riegelelement
in der Entriegelungsstellung. Wird mittels des Gegenschlosses das Riegelelement von
der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden, so bewegt
sich insbesondere der Riegelelementbetätiger von der zurückgezogenen Position in die
Wirkposition.
[0021] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass der Riegelelementbetätiger
in der Wirkposition federnd an dem Riegelelement anliegt.
[0022] Der Riegelelementbetätiger kann mehrteilig ausgebildet sein, wobei vorzugsweise der
Riegelelementbetätiger ein Angriffselement und ein Wirkelement umfasst. Bevorzugt
wird bei einer Bewegung einer Betätigungsvorrichtung des Gegenschlosses das Angriffselement.
In der Wirkposition liegt das Wirkelement an dem Riegelelement an. Hierbei können
das Angriffselement und das Wirkelement federnd miteinander verbunden sein. Hierdurch
kann flexibel eine Position zum Anliegen am bzw. einen Abstand zum Riegelelement ausgeglichen
werden. Dies hat den Vorteil, dass die Mechanik besonders zuverlässig über eine Bewegung
des Riegelelementbetätigers das Riegelelement aus dem Gegenschlossgehäuse herausschieben
und in der Entriegelungsstellung halten kann, solange bis die Steuerfalle die abragende
Position erreicht hat. Hierbei muss die Feder zwischen dem Wirkelement und dem Angriffselement
einen immer größer werdenden Spalt zwischen dem Schloss und dem Schließblech ausgleichen.
[0023] Es kann optional möglich sein, dass der Riegelelementbetätiger translatorisch bewegbar
ist. Das Wirkelement kann als ein Betätigungsstift ausgebildet sein, wobei insbesondere
eine Feder des Riegelelementbetätigers als eine Spiralfeder ausgebildet ist.
[0024] Der Betätigungsstift kann zur Deblockade des Riegelelements ausgebildet sein. Es
ist denkbar, dass das Riegelelement in der Verriegelungsstellung blockiert ist. Hierzu
kann ein Blockadeelement in dem Schloss vorgesehen sein. Das Wirkelement kann die
Deblockade durchgeführen, z. B. indem das Wirkelement auf ein Deblockadeelement des
Riegelelements drückt. Die Federkraft der Feder kann die Deblockade unterstützen.
[0025] Vorteilhafterweise kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass das Wirkelement in
dem Angriffselement geführt ist, insbesondere wenn der Riegelelementbetätiger translatorisch
bewegbar ist.
[0026] Bevorzugt kann die Breite einer Stirnfläche des Wirkelements größer ist als eine
Breite des Wirkelementes im Inneren des Angriffselements sein. Hierdurch wird sowohl
eine Führung des Wirkelements als auch eine hohe Breite, mit der das Wirkelement an
dem Riegelelement anliegt, erreicht. Durch die hohe Breite, mit der der Riegelelementbetätiger
an dem Riegelelement anliegt, wird erreicht, dass auch bei einem zunehmenden Abstand
des Schlosses und des Gegenschlosses der Riegelelementbetätiger das Riegelelement
in der Entriegelungsstellung hält. Ferner kann auch die geometrische Ausbildung und
Erstreckung des Wirkelements, also im Besonderen die Breite der Stirnfläche, an das
Riegelelement angepasst sein.
[0027] Das Wirkelement und das Angriffselement können zueinander korrespondierende Stoppflächen
umfassen, wobei durch die Stoppflächen eine Bewegung des Wirkelements aus dem Angriffselement
begrenzt ist. Die Begrenzung der Bewegung dient dabei insbesondere zur Gewährleistung
einer zuverlässigen Funktion, da die Bewegung des Wirkelements und ggf. auch ein Herausragen
des Wirkelements aus dem Angriffselement und/oder aus dem Gegenschlossgehäuse in der
Wirkposition an die Anordnung des Gegenschlosses in Bezug auf das Schloss, insbesondere
im teilweise geöffneten Zustand der Tür, und/oder an die Ausbildung des Riegelelements
angepasst sein muss.
[0028] Bevorzugt kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der Riegelelementbetätiger
mit dem Angriffselement und dem Wirkelement um eine erste Achse schwenkbar ist. Das
Wirkelement kann um eine zweite Achse schwenkbar an dem Angriffselement gelagert sein,
wobei insbesondere die Feder als Blattfeder ausgebildet ist. Die Feder ist zwischen
dem Wirkelement und dem Angriffselement gelagert. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende
Ausbildung des Riegelelementbetätigers. Es kann sein, dass das Angriffselement eine
Kulisse aufweist, über die das Angriffselement versschwenkt werden kann. In die Kulisse
kann ein mit dem Betätigungselement des Gegenschlosses verbundenes Gegenschlossmechanikteil
angreifen. Eine Bewegung des Gegenschlossmechanikteils in der Kulisse an die Bewegung
des Angriffselements hervorrufen.
[0029] In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Steuerfalle einen Steuerfallenkopf
umfasst, der drehbar gelagert ist und/oder mit einer Spitze versehen ist. Von Vorteil
ist es ferner, wenn der Steuerfallenkopf derart gelagert ist, dass die Drehung eine
Bewegung der Steuerfalle in die abragende Position Position erleichtert. Dies vereinfacht
die Bereitstellung der Funktionalität der Steuerfalle, bei einem Öffnen der Tür herauszuragen
und somit bspw. eine Überführung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung im
zumindest teilweise offenen Zustand der Tür zu verhindern.
[0030] Es kann weiter möglich sein, dass ein Abraganteil des Riegelelementbetätigers, der
in der Wirkposition aus dem Schließblech hervorsteht, zumindest 45 % eines Abraganteils
der Steuerfalle, mit der die Steuerfalle in der abragenden Position aus dem Schloss
hervorsteht, beträgt, bevorzugt, dass der Abraganteil des Riegelelementbetätigers
zumindest 50% des Abraganteils der Steuerfalle beträgt, besonders bevorzugt, dass
der Abraganteil des Riegelelementbetätigers zumindest 55% des Abraganteils der Steuerfalle
beträgt. Als obere Grenze kann der Abgraganteil des Riegelelementbetätigers z. B.
100 % des Abraganteils der Steuerfalle betragen. Dies hat den Vorteil, dass das Riegelelement
zuverlässig beim Öffnungsvorgang in der Entriegelungsstellung gehalten wird. Hierbei
kann der Abraganteil des Riegelelementbetätigers zum Quadrat und/oder die Breite des
Schließblechs oder des Gegenschlosses zum Quadrat ungefähr dem Abraganteil der Steuerfalle
zum Quadrat entsprechen. Mit "ungefähr" ist ein Bereich +/- 20%, bevorzugt +/- 10
% gemeint.
[0031] Auch ist es optional denkbar, dass die Breite einer Stirnfläche des Riegelelementbetätigers
und die Breite einer Stirnfläche des Riegelelements derart ausgebildet sind, dass
zumindest eine Kante der Stirnfläche des Riegelelementbetätigers, die insbesondere
der Innenseite der Standflügeltür zuwendbar ist, und eine Kante der Stirnfläche des
Riegelelements, die vorzugsweise der Außenseite der Gangflügeltür zuwendbar ist, aneinander
liegen, wenn die Steuerfalle sich in der abragenden Position befindet.
[0032] Besonders bevorzugt beträgt die Stirnfläche des Riegelelementbetätigers zumindest
80% der Breite des Gegenschlosses der des Schließblechs. Hierdurch wird der Vorteil
erzielt, dass während des Öffnungsvorgangs der Tür das Riegelelement zuverlässig von
dem Wirkelement des Riegelelementbetätigers in der Entriegelungsstellung gehalten
wird, solange die Steuerfallenöffnung sich noch nicht von dem Schließblech entfernt
und die abragende Position erreicht hat. Denn insbesondere kann erst dann mit dem
Erreichen der abragenden Position gewährleistet sein, dass das Riegelelement auch
ohne durch den Riegelelementbetätiger gehalten wird und nicht erneut in die Verriegelungsstellung
überführt wird, also in der Entriegelungsstellung verbleibt.
[0033] Außerdem ist es von Vorteil, wenn eine Feder des Riegelelementbetätigers, insbesondere
die Federkraft der Feder, derart ausgelegt ist, dass der Riegelelementbetätiger während
der Bewegung des Riegelelements in die Entriegelungsstellung stets federnd an dem
Riegelelement anliegt, insbesondere dass der Riegelelementbetätiger dann federnd an
dem Riegelelement anliegt, wenn der Entriegelungsvorgang gegen eine Vorlast (vorzugsweise
am Riegelelement) durchgeführt wird. Hierbei ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass
das Riegelelement einem Riegel des Schlosses entspricht. Insbesondere kann die Feder
derart ausgelegt sein, dass auch bei einer Vorlast ein Hinausdrücken des Riegelelements
aus dem Gegenschlossgehäuse möglich ist.
[0034] Es kann ferner möglich sein, dass das Schloss eine Falle umfasst. Die Falle kann
in eine Verriegelungsposition und in eine Entriegelungsposition bewegbar sein.
[0035] Die Falle kann insbesondere in einen blockierten Zustand und in einen unblockierten
Zustand überführbar sein, wobei vorzugsweise die Falle in dem unblockierten Zustand
bei Anlage an einen Rand einer Fallenöffnung des Gegenschlosses oder an ein Schließblech
des Gegenschlosses in die Entriegelungsposition bewegbar ist und/oder in dem blockierten
Zustand eine Bewegung in die Entriegelungsposition verhindert ist. Beispielsweise
kann die Falle als eine Kreuzfalle ausgebildet sein.
[0036] Eine Feder des Riegelelementbetätigers, insbesondere die Federkraft der Feder, kann
derart ausgelegt sein, dass der Riegelelementbetätiger während der Bewegung des Riegelelements
in die Entriegelungsstellung federnd an dem Riegelelement anliegt, während die Falle
in den unblockierten Zustand überführt wird. Damit hat das Halten und/oder Herausdrücken
des Riegelelements durch den Riegelelementbetätiger den Vorteil, dass die Überführung
in den unblockierten Zustand durch den Riegelelementbetätiger gewährleistet wird.
Bspw. ist hierzu eine entsprechende Mechanik im Schloss vorgesehen, welche nur bei
dieser Bewegung des Riegelelements in die Entriegelungsstellung und/oder bei Vorliegen
der Entriegelungsstellung des Riegelelements diese Überführung in den unblockierten
Zustand ermöglicht. Dies ermöglicht ferner ein zuverlässiges Öffnen der entriegelten
Tür, da die Falle sich z. B. von der Fallenöffnung wegbewegen kann. Bspw. beträgt
hierzu die Federkraft ungefähr 10 N oder liegt in einem Bereich von 8 N bis 12 N (Newton).
[0037] Des Weiteren ist es denkbar, dass das Gegenschloss ein Gegenschlossmechanikelement,
insbesondere einen Schieber, umfasst, wobei mittels des Gegenschlossmechanikelements
der Riegelelementbetätiger und/oder eine Riegelstange, insbesondere über einen Riegelstangenanschluss,
bewegbar sind, insbesondere dass das Gegenschlossmechanikelement unmittelbar mit dem
Riegelelementbetätiger und/oder mit der Riegelstange und/oder dem Riegelstangenanschluss
verbunden ist und/oder daran kontaktiert. Alternativ oder zusätzlich kann es möglich
sein, dass das Gegenschlossmechanikelement über einen Hebel mit einer zweiten Riegelstange
und/oder einem zweiten Riegelstangenanschluss verbunden ist und/oder daran kontaktiert.
Vorzugsweise kann die zweite Riegelstange bzw. der zweite Riegelstangenanschluss über
den Hebel mittels des Gegenschlossmechanikelements von der ausgefahrenen in die eingefahrene
Position bzw. von einer ersten in eine zweite Position überführbar ist. Hierdurch
kann eine zusätzliche Verriegelung zur weiteren Erhöhung der Sicherheit bei der Tür
ermöglicht werden.
[0038] Ein weiterer Vorteil im Rahmen der Erfindung ist erzielbar, wenn das Riegelelement
nur in die Verriegelungsstellung überführbar ist, wenn zunächst sowohl die Falle in
die Entriegelungsposition als auch die Steuerfalle in die eingezogene Position überführt
werden, wodurch ein Stoppelement von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung
wechseln kann, wobei vorzugsweise das Stoppelement unabhängig von der Position der
Falle durch eine Bewegung der Steuerfalle von der eingezogenen Position in die abragende
Position, insbesondere während sich das Riegelelement in der Entriegelungsstellung
befindet, von der Freigabestellung in die Sperrstellung bewegbar ist. Das Schloss
kann das Stoppelement umfassen.
[0039] Damit kann das Stoppelement vorteilhafterweise in der Sperrstellung zum Sperren einer
Überführung des Riegelelements von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
ausgeführt sein. Hierzu kann das Stoppelement z. B. in eine Ausnehmung des Riegelelements
eingreifen.
[0040] Das Stoppelement kann in der Freigabestellung zum Freigeben der Überführung des Riegelelements
von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung ausgeführt sein. Beispielsweise
kann sich das Stoppelement in der Freigabestellung außer Eingriff mit der Ausnehmung
des Riegelelements befinden.
[0041] Hierzu kann das Stoppelement bspw. durch die Mechanik im Schloss von der Sperrstellung
in die Freigabestellung wechseln, vorzugsweise derart, dass nur in der Sperrstellung
die Bewegung des Riegelelements direkt oder indirekt durch das Stoppelement blockiert
wird.
[0042] Auch ist es optional denkbar, dass die Falle mit einem derart beweglichen Fallenkopf
ausgebildet ist, dass die Falle, insbesondere bei einer Öffnungsbewegung der Gangflügeltür
und/oder der Standflügeltür, bei Anlage an einen Rand einer Fallenöffnung oder an
das Schließblech in die Entriegelungsposition bewegbar ist. Alternativ oder kombinativ
kann es möglich sein, dass die Falle nur durch die Anlage an den Rand der Fallenöffnung
oder an das Schließblech in die Entriegelungsposition bewegbar ist. Insbesondere kann
dabei das Gegenschloss frei von einem Fallenbetätiger ausgebildet sein.
[0043] Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn das Schloss
einen elektromechanischen Schlossaktuator und einen Steuerfallensensor umfasst, wobei
das Riegelelement solange von dem Schlossaktuator in der Entriegelungsstellung gehalten
ist, bis mittels des Steuerfallensensors detektiert ist, dass die Steuerfalle sich
in der abragenden Position befindet. Auch hierdurch kann die zuverlässige Funktion
des Schlosses beim Öffnen der Tür gewährleistet werden.
[0044] Weiter ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Schloss einen Riegelelementsensor
umfasst und ein Alarm generiert wird, wenn der Steuerfallensensor detektiert, dass
sich die Steuerfalle in der abragenden Position befindet und insbesondere der Riegelelementsensor
detektiert, dass sich das Riegelelement in der Verriegelungsstellung befindet. Damit
kann eine fehlerhafte Verriegelung zuverlässig festgestellt werden.
[0045] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung eines Gegenschlosses einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung in
einer Vorderansicht,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung von Teilen des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer Rückansicht,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung von Teilen des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer Vorderansicht,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 5
- eine weitere Darstellung des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 6
- eine Darstellung eines weiteren Gegenschlosses einer erfindunsgemäßen Schlossanordnung
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 7
- eine Explosionsdarstellung des Gegenschlosses aus Figur 1,
- Fig. 8
- eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung mit einem Gegenschlosses
und einem Schlosses,
- Fig. 9
- eine Ansicht eines Schlosses einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung, wobei das Gegenschloss
gemäß einem der Figuren 1 bis 8 ausgebildet sein kann, und
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht des Schlosses aus Figur 9.
[0046] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0047] In Figur 1 ist schematisch ein Gegenschloss 100 einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung
500 in einer Vorderansicht gezeigt. Die Figuren 2 bis 5 zeigen das Gegenschloss 100
in weiteren Perspektiven. Ein derartiges Gegenschloss 100 kann bevorzugt für eine
Standflügeltür eingesetzt werden, bei welchem benachbart zum Gegenschloss 100 ein
Schloss 1 einer Gangflügeltür angeordnet ist. Beispielhaft ist daher ein solches Schloss
1 einer entsprechenden Anordnung mit gestrichelten Linien dargestellt. Es ist erkennbar,
dass an der Position eines Riegelelements 20 des Schlosses 1 eine Öffnung 110 für
das Riegelelement 20 in einem Gegenschlossgehäuse 170 ausgebildet sein kann. Genauso
kann an der Position eines zweiten Riegelelements 70 (wie einer Falle 70) eine entsprechende
Öffnung 220, insbesondere Fallenöffnung 220, im Gegenschlossgehäuse 170 vorhanden
sein. Somit wird eine Zusammenwirkung des Schlosses 1 und Gegenschlosses 100 zur Verriegelung
erzielt. Diese Anordnung eignet sich dabei besonders für Fluchttüren oder dergleichen,
da die Betätigung einer der Betätigungselemente 141 (einer Nuss oder dergleichen),
ggf. über eine Panikstange, eine mechanische Wechselwirkung des Gegenschlosses 100
mit dem Schloss 1 zur Entriegelung auslösen kann. Beispielhaft sei hier ein Riegelelementbetätiger
130 des Gegenschlosses 100 angeführt, welcher benachbart zur Öffnung 110 angeordnet
ist, um das Riegelelement 20 aus dem Gegenschlossgehäuse 170 herauszudrücken. Der
Riegelelementbetätiger 130 des Gegenschlosses 100 wird hierbei von einer zurückgezogenen
Position in eine Wirkposition bewegt. In den Figuren ist der Riegelelementbetätiger
130 in der zurückgezogenen Position dargestellt.
[0048] Als ein wesentlicher Bestandteil zur Auslösung dieser Wechselwirkung, also die Entriegelung
des Schlosses 1 und des Gegenschlosses 100, kann ein Mechanismus des Gegenschlosses
100 dienen. Dieser nutzt ein Gegenschlossmechanikelement 160, welches vorzugsweise
als ein Schieber 160 ausgebildet ist. Durch eine Bewegung des Schiebers 160, welche
in Figur 1 als eine translatorisch im Gegenschlossgehäuse 170 geführte Verschiebung
ausgeführt ist (auch eine Schwenkbewegung oder dergleichen sind denkbar), können weitere
mechanische Elemente des Gegenschlosses 100 - und in Folge auch des Schlosses 1 -
betätigt bzw. entriegelt werden. Als Beispiel können hier Riegelstangen 520 des Gegenschlosses
100, das Riegelelement 20 sowie die Falle 70 genannt werden, worauf nachfolgend weiter
eingegangen wird.
[0049] Alternativ oder zusätzlich zu einem Riegelelement 20 kann als Mittel zur Verriegelung
wenigstens eine Riegelstange 520, also z. B. eine erste Riegelstange 521 und eine
zweite Riegelstange 522, vorgesehen sein. Diese sind mit zugehörigen Riegelstangenanschlüssen
120 des Gegenschlosses 100, insbesondere unbeweglich und fest, verbunden. Die Riegelstangenanschlüsse
120 sind zur Bewegung der Riegelstangen 520 im Gegenschlossgehäuse 170 beweglich aufgenommen.
Insbesondere ist ein erster Riegelstangenanschluss 121 für die erste Riegelstange
521 und ein zweiter Riegelstangenanschluss 122 für die zweite Riegelstange 522 vorgesehen.
Dabei kann der jeweilige Riegelstangenanschluss 120 mittels des Schiebers 160 des
Gegenschlosses 100 von einer ersten Position in eine zweite Position bewegt werden.
In der ersten Position kann die mit dem entsprechenden Riegelstangenanschluss 120
verbundene Riegelstange 520 ausgefahren und in der zweiten Position im Gegenschlossgehäuse
170 eingefahren sein. In der ausgefahrenen Position wird eine Verriegelung z. B. dadurch
ermöglicht, dass die Riegelstange 520 in einer Aufnahme in einem Türrahmen, einer
Wand, einer Decke, einem Boden oder dergleichen eingebracht ist. Für die Entriegelung,
also die Bewegung in die eingefahrene Position, muss somit der Riegelstangenanschluss
120 in die zweite Position bewegt werden.
[0050] Der Schieber 160 kann von einer ersten Stellung, in der der wenigstens eine Riegelstangenanschluss
120 sich in der ersten Position befindet, und in eine zweite Stellung, in der sich
der wenigstens eine Riegelstangenanschluss 120 in der zweiten Position befindet, bewegt
werden. Hierbei kann das Gegenschloss 100 wenigstens eine Gegenschlossfeder 180 aufweisen,
die den Schieber 160 in die erste Stellung drängt, wobei die Gegenschlossfeder 180
an wenigstens einem der Riegelstangenanschlüsse 120 angreift.
[0051] Der Schieber 160 und der Riegelelementbetätiger 130 sind über eine Kulissenführung
miteinander wirkverbunden.
[0052] Der Riegelelementbetätiger 130 kann eine oder mehrere Funktionen aufweisen, wie die
Bewegung des Riegelelements 20 des benachbarten Schlosses 1 einer Schlossanordnung
500 zur Entriegelung und/oder der Manipulationsschutz beim Gegenschloss 100. Wie in
Figur 8 anhand einer Schlossanordnung 500 eines Schließsystems 400 dargestellt ist,
kann das Riegelelement 20 in einer Verriegelungsstellung des Riegelelements 20 in
die Öffnung 110 des Gegenschlosses 100 eingreifen. Darüber hinaus kann das Schloss
1 zumindest eine Steuerfalle 50, bspw. mit einem drehbar gelagerten Steuerfallenkopf
51, umfassen, wobei zur Bewegung des Riegelelements 20 in die Verriegelungsstellung
die Steuerfalle 50 eine eingezogene Position einnimmt. In der abragenden Position
der Steuerfalle 50 ist die Steuerfalle 50 hingegen die Bewegung des Riegelelements
20 in die Verriegelungsstellung mechanisch verhindert. Zum Halten der Steuerfalle
50 in der eingezogenen Position kann ein Schließblech 210 des Gegenschlosses 100 vorgesehen
sein, sodass ein Schließen der Tür zu einem Einfahren und Halten der Steuerfalle 50
durch das Schließblech 210 führt.
[0053] Der Riegelelementbetätiger 130 des Gegenschlosses 100 kann von der zurückgezogenen
Position in die Wirkposition bewegt werden. Erfindungsgemäß ist in der Wirkposition
der Riegelelementbetätiger 130 dazu ausgebildet, das Riegelelement 20 in der Entriegelungsstellung
zu halten, bis eine Steuerfallenöffnung sich von dem Schließblech 210 entfernt und
die Steuerfalle 50 die abragende Position erreicht hat.
[0054] In anderen Worten kann verhindert werden, dass beim Öffnen der Tür, also dem Bewegen
des Stand- und/oder Gangflügels, das Riegelelement 20 erneut in die Verriegelungsstellung
bewegt wird. Zwar wird stets zunächst das Riegelelement 20 durch den Riegelelementbetätiger
130 in die Entriegelungsstellung überführt. Würde der Riegelelementbetätiger 130 außer
Wirkverbindung mit dem Riegelelement 20 gelangen, bevor die Steuerfalle 50 die abragende
Position erreicht, so würde das Riegelelement 20 ungewünschterweise erneut die Verriegelungsstellung
einnehmen. Dieses wird erfindungsgemäß dadurch verhindert, dass der Riegelelementbetätiger
130 solange mit dem Riegelelement mitgeführt wird, bis die Steuerfalle 50 die abragende
Position erreicht hat.
[0055] Die unerwünschte Zurückbewegung des Riegelelements 20 wird durch ein Schlossmechanikelement
33, das als Schieber 33 ausgebildet ist, verursacht. Der Schieber 33 drängt durch
eine Schlossfeder das Riegelelement 20 in die Verriegelungsstellung. Hierbei bewegt
sich der Schieber 33 von einer ersten Lage in eine zweite Lage. Durch die abragende
Position der Steuerfalle 50 jedoch wird die Bewegung des Schiebers 33 von der ersten
Lage in die zweite Lage verhindert.
[0056] Weiterhin kann der Riegelelementbetätiger 130 durch die Bewegung in die Wirkposition
das Riegelelement 20 mittels eines Wirkelements 131 aus dem Gegenschlossgehäuse 170
herausdrücken, um bspw. eine Notöffnung zu unterstützen. Beides kann durch die Verbindung
des Riegelelementbetätigers 130 zu dem Schieber 160 mechanisch bewirkt werden, indem
der Schieber 160 mechanisch an einem Angriffselement 132 des Riegelelementbetätigers
130 angreift.
[0057] In Figur 9 und 10 ist das Schloss 1 mit weiteren Einzelheiten dargestellt, welches
ebenfalls Teil der Schlossanordnung 500 ist. Hierbei ist erkennbar, dass das Schloss
1 ein Schlossgehäuse 10 aufweisen kann, in welchem der Schieber 33 beweglich geführt
ist. Weiter ist ein Schlossaktuator 30 mit einem Schlossgetriebe 31 vorgesehen, um
insbesondere den Schieber 33 zu bewegen. Ebenfalls umfasst das Schloss eine Nuss 32,
mittels derer das Schloss mechanisch entriegelbar ist.
[0058] Die Betätigung des Schiebers 33 kann zudem die Entriegelung einer Falle 70 bewirken,
welche einen Fallenkopf 71 aufweist. Der weitere Schieber 33 kann zur Bewegung und/oder
Führung des Riegelelements 20 dienen, was durch einen Zustand der Falle 70 und der
Steuerfalle 50 beeinflusst sein kann. So kann das Riegelelement 20 z. B. nur dann
in die Verriegelungsstellung überführt werden, wenn zunächst sowohl die Falle 70 in
die Entriegelungsposition als auch die Steuerfalle 50 in die eingezogene Position
überführt werden. Ein Stoppelement 80 kann hierzu von einer Sperrstellung in eine
Freigabestellung wechseln. Das Stoppelement 80 ist unabhängig von der Position der
Falle 70 von der Freigabestellung in die Sperrstellung durch eine Bewegung der Steuerfalle
50 bewegbar. Hierdurch kann das Halten des Riegelelements 20 in der Entriegelungsstellung
bereits eintreten, wenn die Steuerfalle 50 die abragende Position erreicht hat, unabhängig
von einer Position der Falle 70.
[0059] In den Figuren 2, 3 und 7 ist der Riegelelementbetätiger 130 mit weiteren Einzelheiten
gezeigt. In der Wirkposition liegt der Riegelelementbetätiger 130 federnd an dem Riegelelement
20 an, und ist hierzu mehrteilig mit einem Angriffselement 132 und einem Wirkelement
131 mit einer Stirnfläche 134 ausgebildet. Eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung
140 des Gegenschlosses 100 kann dabei das Angriffselement 132 bewegen, sodass das
Wirkelement 131 in der Wirkposition an dem Riegelelement 20 mit der Stirnfläche 134
anliegt. Von Vorteil ist es, wenn das Angriffselement 132 und das Wirkelement 131
federnd miteinander verbunden sind. Eine Feder 135 des Riegelelementbetätigers 130
kann hierzu als eine Spiralfeder ausgebildet sein.
[0060] Als weitere Ausführungsvariante des Riegelelementbetätigers 130, die in Figur 6 dargestellt
ist, kann das Angriffselement 132 zusammen mit dem Wirkelement 131 um eine erste Achse
162 schwenkbar sein, wobei das Wirkelement 131 um eine zweite Achse 163 schwenkbar
an dem Angriffselement 132 gelagert ist. Die Feder 135, die eine Federung zwischen
Angriffselement 132 und Wirkelement 131 hervorruft, ist als Blattfeder ausgeführt
(siehe hierzu Figur 6). Wie in Figur 6 dargestellt, kann ein mit dem Betätigungselement
141 des Gegenschlosses 100 verbundenes Gegenschlossmechanikteil 161 an eine Kulisse
164 des Angriffselements 132 angreifen. Eine Bewegung des Gegenschlossmechanikteils
161 in der Kulisse 164 ruft an das Verschwenken des Angriffselements 132 hervor.
[0061] Auf das Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 und Figur 7 zurückkommend, ist das
Wirkelement 131 in dem Angriffselement 132 geführt, wobei bevorzugt die Breite einer
Stirnfläche 134 des Wirkelements 131 größer ist als eine Breite des Wirkelements 131
im Inneren des Angriffselements 132.
[0062] Ferner kann das Wirkelement 131 und das Angriffselement 132 zueinander korrespondierende
Stoppflächen (also z. B. eine erste Stoppfläche 138 und eine zweite Stoppfläche 139)
umfassen, wobei durch die Stoppflächen eine Bewegung des Wirkelements 131 aus dem
Angriffselement 132 begrenzt ist.
[0063] Die Breite der Stirnfläche 134 des Riegelelementbetätigers 130 und die Breite einer
Stirnfläche 21 des Riegelelements 20 können ferner derart ausgebildet sein, dass zumindest
eine Kante der Stirnfläche 134 des Riegelelementbetätigers 130, die der Innenseite
des Standflügels zuwendbar ist, und eine Kante der Stirnfläche 21 des Riegelelements
20, die der Außenseite des Gangflügels zuwendbar ist, aneinander liegen, wenn die
Steuerfalle 50 sich in der abragenden Position befindet.
[0064] Es ist ein weiterer Vorteil erzielbar, wenn ein in Figur 7 gezeigter Abraganteil
137 des Riegelelementbetätigers 130, welcher in der Wirkposition aus einem Schließblech
210 hervorsteht, zumindest 45 % eines in Figur 9 dargestellten Abraganteils 52 der
Steuerfalle 50, mit der die Steuerfalle 50 in der abragenden Position aus dem Schloss
1 hervorsteht, beträgt.
[0065] Die Federkraft der Feder 135 kann so ausgelegt sein, dass das Wirkelement 131 stets
federnd an dem Riegelelement 20 anliegt, auch wenn die Entriegelung gegen eine Vorlast
durchgeführt wird. Das federnde Anliegen findet auch dann noch statt, wenn die Falle
70 von einem blockierten Zustand in einen unblockierten Zustand überführt wird. Hierzu
kann eine Federkraft von ca. 10 N notwendig sein.
[0066] Weiterhin ist es möglich, dass das Schloss 1 gemäß Figur 8 einen Riegelelementsensor
650 umfasst, und ein Alarm generiert wird, wenn ein in Figur 9 gezeigter Steuerfallensensor
600 detektiert, dass sich die Steuerfalle 50 in der abragenden Position befindet und
gleichzeitig der Riegelelementsensor 650 detektiert, dass das Riegelelement 20 sich
in der Verriegelungsstellung befindet.
[0067] Weiter kann der Riegelelementbetätiger 130 eine Blockadefläche 133 umfassen, welche
in der zurückgezogenen Position eine Bewegung wenigstens eines der Riegelstangenanschlüsse
120 in die zweite Position blockiert. Damit kann ein unbefugtes Einziehen der entsprechenden
Riegelstange 520 verhindert werden. Darüber hinaus kann der Riegelelementbetätiger
130 eine Auflagefläche 136 zur Führung des Schiebers 160 umfassen.
[0068] In Figur 9 ist weiter verdeutlicht, dass das Schloss 1 einen elektromechanischen
Schlossaktuator 30 zum Bewegen des Riegelelements 20 aufweisen kann. Der Steuerfallensensor
600 kann detektieren, ob sich die Steuerfalle 50 in der abragenden Position befindet.
Erst danach kann der Schlossaktuator eine Wirkverbindung mit dem Schieber insbesondere
in der ersten Lage, beenden.
[0069] Es kann ferner gemäß Figur 1 ein Gegenschlossaktuator 142 zur Bewegung wenigstens
einer der Riegelstangen 520 derart aktiviert werden, dass der Schlossaktuator 30 zumindest
teilweise das Riegelelement 20 bewegt. In anderen Worten können die Aktuatoren eines
Schließsystems 400 koordiniert angesteuert werden. Hierzu kann z. B. eine in Figur
8 veranschaulichte Steuerung 510 genutzt werden, welche bspw. in einem Türantrieb
410 (außerhalb einer Schließanordnung 500) integriert ist und/oder eine erste Steuerungseinheit
511 im Schloss 1 und/oder eine zweite Steuerungseinheit 512 im Gegenschloss 100 umfasst.
Insbesondere ist dabei die Steuerung 510 elektrisch mit dem Schlossaktuator 30 und/oder
Gegenschlossaktuator 142 verbunden, um die Aktivierung der Aktuatoren durchzuführen.
[0070] Wie in Figur 2 und 3 weiter gezeigt ist, kann es möglich sein, dass wenigstens einer
der Riegelstangenanschlüsse 120 mit einem Spiel mit dem Schieber 160 verbunden ist,
und vorzugsweise auf einem dritten Vorsprung 193 des Schiebers 160 aufliegt. Dies
dient z. B. dem Manipulationsschutz bei einer aktiven (von außen über die Riegelstangen
520 eingeleiteten) Bewegung des Riegelstangenanschlusses 120 in Richtung des Inneren
des Gegenschlossgehäuses 170. Hierbei kommt der Riegelstangenanschluss 120 dann zunächst
auf einer Blockadefläche 133 des Riegelelementbetätigers 130 zum Aufliegen, bevor
eine Übertragung der Bewegung an den Schieber 160 möglich ist. Auch kann die Verbindung
zwischen dem Riegelstangenanschluss 120 und dem Schieber 160 so ausgeführt sein, sodass
der Schieber 160 zunächst den Riegelelementbetätiger 130 und erst dann den Riegelstangenanschluss
120 bewegt.
[0071] In Figur 1 und 7 ist zu sehen, dass wenigstens ein weiterer der Riegelstangenanschlüsse
120 über einen Hebel 150 mit dem Schieber 160 verbunden sein kann. Ein solcher Hebel
150 kann in einem Drehpunkt 152 gelagert die Bewegung des Schiebers 160 an diesen
weiteren Riegelstangenanschluss 120 weiterleiten. Insbesondere ist auf diese Weise,
einerseits über den Hebel 150 und andererseits über den dritten Vorsprung 193, zuverlässig
die Bewegung mehrerer (wenigstens zweier) Riegelstangenanschlüsse 120 über einen einzigen
Schieber 160 möglich.
[0072] Die Bewegung eines Riegelstangenanschlusses 120 kann durch eine Betätigung einer
Betätigungsvorrichtung 140, also bspw. durch die Betätigung des Betätigungselements
141 und/oder eines elektromechanischen Gegenschlossaktuators 142, bewirkt werden.
Das Betätigungselement 141 ist z. B. als Nuss 141 ausgebildet und wirkt bei einer
Drehung auf den Schieber 160. Der Gegenschlossaktuator 142 ist z. B. als Motor ausgebildet
und weist dann ein Gegenschlossgetriebe 200 auf, über den es mit dem Schieber 160
wirkverbindbar ist. Es ist beispielhaft dargestellt, dass das Gegenschlossgetriebe
200 einen Nocken 201 umfasst, wobei, wenn sich der Gegenschlossaktuator 142 in Wirkverbindung
mit dem Schieber 160 befindet, das Gegenschlossgetriebe 200 mit dem Nocken 201 an
dem Schieber 160 anliegt. Hierzu kann der Schieber 160 einen ersten Vorsprung 191
umfassen, an dem der Nocken 201 zur Anlage gelangt. Zur Betätigung kann der Gegenschlossaktuator
142, wenn dieser z. B. als Motor ausgebildet ist, einen Energiespeicher 105 aufweisen
(wie in Figur 8 schematisch dargestellt ist). Eine Ansteuerung des Gegenschlossaktuators
142 ist z. B. über eine Steuerung 510, insbesondere eine erste Steuerungseinheit 511
des Schlosses 1 und/oder eine zweite Steuerungseinheit 512 des Gegenschlosses 100
denkbar.
[0073] Es ist ferner denkbar, dass das Betätigungselement 141 in einem Ruhezustand des Gegenschlossaktuators
142 und in einer Betätigungsposition des Betätigungselements 141 an einem Gegenschlossmechanikelement
160, insbesondere an einem zweiten Vorsprung 192 des Gegenschlossmechanikelements
160, anliegt (bspw. kann der Schieber 160 als Gegenschlossmechanikelement 160 aufgefasst
werden). Dabei kann das Betätigungselement 141 durch eine Betätigung des Gegenschlossaktuators
142 außer Wirkverbindung mit dem Schieber 160 gelangen.
[0074] Der Schieber 160 kann an dem Gegenschlossgehäuse 170 zwangsgeführt sein, insbesondere
zweifach zwangsgeführt. Zur Führung kann der Schieber 160 wenigstens ein Langloch
194 aufweisen, wobei der Drehpunkt 152 des Hebels 150 zugleich als Führungselement
für den Schieber 160 dienen kann.
[0075] Auch ist es möglich, dass der Schieber 160 unmittelbar an dem Riegelelementbetätiger
130 und/oder wenigstens einem der Riegelstangenanschlüsse 120 kontaktiert und/oder
anliegt, und mittels des Schiebers 160 der Riegelelementbetätiger 130 bewegbar ist,
wobei hierzu der Riegelelementbetätiger 130 durch den Schieber 160 über eine Kulisse
195 zwangsgeführt ist.
[0076] Weiter sind in Figur 1 mehrere Durchbrüche 173 gezeigt, in welchen Durchverschraubungen
zur Befestigung von Standardbelägen eingebracht werden können. Hierfür kann eine derartige
Anordnung der Durchbrüche 173 vorgesehen sein, dass diese mit einer Vorgabe für Standardbelägen
übereinstimmt. Insbesondere können dabei auch die Durchverschraubungen zur Führung
des Schiebers 160 dienen, sodass hier eine (mindestens) Zweifach-Funktionalität der
Durchbrüche vorliegt.
[0077] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 1
- Schloss
- 10
- Schlossgehäuse
- 20
- Riegelelement, erstes Riegelelement
- 21
- Stirnfläche des Riegelelements
- 30
- Schlossaktuator
- 31
- Schlossgetriebe
- 32
- Nuss
- 33
- Schieber
- 50
- Steuerfalle
- 51
- Steuerfallenkopf
- 52
- Abraganteil der Steuerfalle
- 53
- Steuerfallenöffnung
- 70
- Falle, zweites Riegelelement
- 71
- Fallenkopf
- 80
- Stoppelement
- 100
- Gegenschloss
- 105
- Energiespeicher
- 110
- Öffnung, für Riegelelement
- 120
- Riegelstangenanschluss
- 130
- Riegelelementbetätiger
- 131
- Wirkelement
- 132
- Angriffselement
- 133
- Blockadefläche
- 134
- Stirnfläche des Wirkelements, Stirnfläche des Riegelelementbetätigers
- 135
- Feder
- 136
- Auflagefläche
- 137
- Abraganteil
- 138
- erste Stoppfläche
- 139
- zweite Stoppfläche
- 140
- Betätigungsvorrichtung
- 141
- Betätigungselement, Nuss
- 142
- Gegenschlossaktuator, Motor
- 150
- Hebel
- 152
- Drehpunkt
- 160
- Gegenschlossmechanikelement, Schieber
- 161
- Gegenschlossmechanikteil
- 162
- erste Achse
- 163
- zweite Achse
- 164
- Kulisse
- 170
- Gegenschlossgehäuse
- 173
- Durchbruch
- 180
- Gegenschlossfeder
- 191
- erster Vorsprung
- 192
- zweiter Vorsprung
- 193
- dritter Vorsprung
- 194
- Langloch
- 195
- Kulisse
- 200
- Gegenschlossgetriebe
- 201
- Nocken
- 210
- Schließblech
- 220
- Fallenöffnung
- 300
- Schließelement
- 310
- erste Seitenwand
- 311
- erster Abschnitt
- 312
- zweiter Abschnitt
- 313
- erste Steigung
- 314
- zweite Steigung
- 320
- zweite Seitenwand
- 400
- Schließsystem
- 410
- Türantrieb
- 500
- Schlossanordnung
- 510
- Steuerung
- 511
- erste Steuerungseinheit
- 512
- zweite Steuerungseinheit
- 520
- Riegelstange
- 521
- erste Riegelstange, untere Riegelstange
- 522
- zweite Riegelstange, obere Riegelstange
- 600
- Steuerfallensensor
- 650
- Riegelelementsensor
1. Schlossanordnung (500) mit
einem Schloss (1) für eine Gangflügeltür
und mit einem Gegenschloss (100) für eine Standflügeltür,
wobei das Schloss (1) zumindest ein Riegelelement (20) umfasst, wobei das Riegelelement
(20) in einer Verriegelungsstellung des Riegelelements (20) in eine Öffnung (110)
des Gegenschlosses (100) eingreift,
wobei das Schloss (1) zumindest eine Steuerfalle (50) umfasst,
wobei zur Bewegung des Riegelelements (20) in die Verriegelungsstellung die Steuerfalle
(50) eine eingezogene Position einnimmt,
wobei in einer abragenden Position der Steuerfalle (50) die Bewegung des Riegelelements
(20) in die Verriegelungsstellung verhindert ist,
wobei das Gegenschloss (100) einen Riegelelementbetätiger (130) umfasst, wobei der
Riegelelementbetätiger (130) von einer zurückgezogenen Position in eine Wirkposition
bewegbar ist,
wobei das Gegenschloss (100) ein Schließblech (210) zum Halten der Steuerfalle (50)
in der eingezogenen Position umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelelementbetätiger (130) dazu ausgebildet ist, in der Wirkposition das Riegelelement
(20) in einer Entriegelungsstellung zu halten, bis die Steuerfalle (50) die abragende
Position erreicht hat.
2. Schlossanordnung (500) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelelementbetätiger (130) in der Wirkposition federnd an dem Riegelelement
(20) anliegt, insbesondere dass der Riegelelementbetätiger (130) mehrteilig ausgebildet
ist, wobei der Riegelelementbetätiger (130) ein Angriffselement (132) und ein Wirkelement
(131) umfasst, wobei eine Bewegung einer Betätigungsvorrichtung (140) des Gegenschlosses
(100) das Angriffselement (132) bewegt und das Wirkelement (131) in der Wirkposition
an dem Riegelelement (20) anliegt und das Angriffselement (132) und das Wirkelement
(131) federnd miteinander verbunden sind.
3. Schlossanordnung (500) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelelementbetätiger (130) translatorisch bewegbar ist und das Wirkelement
(131) als ein Betätigungsstift (131) ausgebildet ist, wobei insbesondere eine Feder
(135) des Riegelelementbetätigers (130) als eine Spiralfeder ausgebildet ist und/oder
der Betätigungsstift (131) zur Deblockade des Riegelelements (20) ausgebildet ist.
4. Schlossanordnung (500) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelelementbetätiger (130) translatorisch bewegbar ist und das Wirkelement
(131) in dem Angriffselement (132) geführt ist, wobei bevorzugt die Breite einer Stirnfläche
(134) des Wirkelements (131) größer ist als eine Breite des Wirkelements (131) im
Inneren des Angriffselements (132) und/oder dass das Wirkelement (131) und das Angriffselement
(132) zueinander korrespondierende Stoppflächen (138, 139) umfassen, wobei durch die
Stoppflächen (138, 139) eine Bewegung des Wirkelements (131) aus dem Angriffselement
(132) begrenzt ist.
5. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegelelementbetätiger (130) mit dem Angriffselement (132) um eine erste Achse
schwenkbar ist, wobei das Wirkelement (131) um eine zweite Achse schwenkbar an dem
Angriffselement (132) gelagert ist, wobei insbesondere die Feder (135) als Blattfeder
ausgebildet ist.
6. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerfalle (50) einen Steuerfallenkopf (51) umfasst, der drehbar gelagert ist
und/oder mit einer Spitze versehen ist.
7. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Abraganteil (137) des Riegelelementbetätigers (130), der in der Wirkposition
aus dem Schließblech (210) hervorsteht, zumindest 45 % eines Abraganteils (52) der
Steuerfalle (50), mit der die Steuerfalle (50) in der abragenden Position aus dem
Schloss (1) hervorsteht, beträgt, bevorzugt, dass der Abraganteil (137) des Riegelelementbetätigers
(130) zumindest 50% des Abraganteils (52) der Steuerfalle (50) beträgt, besonders
bevorzugt, dass der Abraganteil (137) des Riegelelementbetätigers (130) zumindest
55% des Abraganteils (52) der Steuerfalle (50) beträgt.
8. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Breite einer Stirnfläche (134) des Riegelelementbetätigers (130) und die Breite
einer Stirnfläche (21) des Riegelelements (20) derart ausgebildet sind, dass zumindest
eine Kante der Stirnfläche (134) des Riegelelementbetätigers (130), die der Innenseite
der Standflügeltür zuwendbar ist, und eine Kante der Stirnfläche (21) des Riegelelements
(20), die der Außenseite der Gangflügeltür zuwendbar ist, aneinander liegen, wenn
die Steuerfalle (50) sich in der abragenden Position befindet, insbesondere dass die
Stirnfläche (134) des Riegelelementbetätigers (130) zumindest 80% der Breite des Gegenschlosses
(100) beträgt.
9. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feder (135) des Riegelelementbetätigers (130), insbesondere die Federkraft,
derart ausgelegt ist, dass der Riegelelementbetätiger (130) während der Bewegung des
Riegelelements (20) in die Entriegelungsstellung stets federnd an dem Riegelelement
(20) anliegt, insbesondere dass der Riegelelementbetätiger (130) dann federnd an dem
Riegelelement (20) anliegt, wenn der Entriegelungsvorgang gegen eine Vorlast durchgeführt
wird.
10. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (1) eine Falle (70) umfasst, wobei die Falle (70) in eine Verriegelungsposition
und in eine Entriegelungsposition bewegbar ist und die Falle (70) in einen blockierten
Zustand und in einen unblockierten Zustand überführbar ist, wobei die Falle (70) in
dem unblockierten Zustand bei Anlage an einen Rand einer Fallenöffnung (220) oder
an ein Schließblech (210) des Gegenschlosses (100) in die Entriegelungsposition bewegbar
ist und in dem blockierten Zustand eine Bewegung in die Entriegelungsposition verhindert
ist, wobei eine Feder (135) des Riegelelementbetätigers (130), insbesondere die Federkraft,
derart ausgelegt ist, dass der Riegelelementbetätiger (130) während der Bewegung des
Riegelelements (20) in die Entriegelungsstellung federnd an dem Riegelelement (20)
anliegt, während die Falle (70) in den unblockierten Zustand überführt wird.
11. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegenschloss (100) einen Schieber (160) umfasst, wobei mittels des Schiebers
(160) der Riegelelementbetätiger (130) und ein Riegelstangenanschluss (120) bewegbar
sind, insbesondere dass der Schieber (160) unmittelbar mit dem Riegelelementbetätiger
(130) und/oder mit einer ersten Riegelstange (521) verbunden ist.
12. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (20) nur in die Verriegelungsstellung überführbar ist, wenn zunächst
sowohl die Falle (70) in die Entriegelungsposition als auch die Steuerfalle (50) in
die eingezogene Position überführt werden, wodurch ein Stoppelement (80) von einer
Sperrstellung in eine Freigabestellung wechseln kann, wobei das Stoppelement (80)
unabhängig von der Position der Falle (70) durch eine Bewegung der Steuerfalle (50)
von der eingezogenen Position in die abragende Position, insbesondere während sich
das Riegelelement (20) in der Entriegelungsstellung befindet, von der Freigabestellung
in die Sperrstellung bewegbar ist.
13. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falle (70) mit einem derart beweglichen Fallenkopf (71) ausgebildet ist, dass
die Falle (70) bei Anlage an einen Rand einer Fallenöffnung (220) oder an das Schließblech
(210) in die Entriegelungsposition bewegbar ist.
14. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (1) einen elektromechanischen Schlossaktuator (30) und einen Steuerfallensensor
(600) umfasst, wobei das Riegelelement (20) solange von dem Schlossaktuator (30) in
der Entriegelungsstellung gehalten ist, bis mittels des Steuerfallensensors (600)
detektiert ist, dass die Steuerfalle (50) sich in der abragenden Position befindet.
15. Schlossanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (1) einen Riegelelementsensor (650) umfasst und ein Alarm generiert wird,
wenn ein Steuerfallensensor (600) detektiert, dass sich die Steuerfalle (50) in der
abragenden Position befindet und der Riegelelementsensor (650) detektiert, dass sich
das Riegelelement (20) in der Verriegelungsstellung befindet.