[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließanordnung gemäß der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 näher definierten Art.
[0002] Eine zweiflügelige Fluchttür kann eine Standflügeltür und eine dazu benachbarte Gangflügeltür
aufweisen. Im verriegelten Zustand der Standflügeltür sind eine obere und untere Riegelstange
ausgefahren. In dieser Position steht die obere Riegelstange bspw. zu 5 cm in einer
Überdeckung mit einem Türrahmen. Die obere Riegelstange taucht hierbei in ein Schließelement
ein. Ein Riegel und eine Falle eines Schlosses der Gangflügeltür tauchen in einem
verriegelten Zustand in ein Gegenschloss der Standflügeltür ein. Soll nun für eine
Notöffnung die Standflügeltür z. B. über eine Panikstange geöffnet werden, so wird
bspw. über die Panikstange eine Nuss des Gegenschlosses betätigt. Eine Mechanik kann
dann die Riegelstangen in eine eingefahrene Position bewegen, um eine Entriegelung
durchzuführen. Zumindest teilweise gleichzeitig kann der Riegel aus dem Gegenschloss
herausgedrückt werden. Das Gegenschloss, die Riegelstange und das Schließelement können
hierbei eine Schließanordnung bilden.
[0003] Problematisch ist hierbei, dass dieser Vorgang ggf. einen hohen Kraftaufwand erfordert,
um die zweiflügelige Tür über das Gegenschloss zu öffnen. Wenn auf die Gangflügeltür
und/oder die Standflügeltür im verriegelten Zustand eine Vorlast angewandt wird, bspw.
wenn eine Person gegen die Tür drückt, so werden die Riegelstangen gegen die Schließbleche
gedrückt. Dies führt dazu, dass ein hoher Kraftaufwand zum Öffnen der Tür notwendig
sein kann.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schließanordnung zu verbessern,
insbesondere den voranstehend beschriebenen Nachteil zumindest teilweise zu reduzieren.
Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Schließanordnung für eine Fluchttür
vorzuschlagen, welche einen notwendigen Kraftaufwand zum Öffnen der Tür verringert.
[0005] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Schließanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen
Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Schließanordnung, vorzugsweise für
eine Tür, insbesondere für eine Fluchttür, wobei die Tür bevorzugt eine Gangflügeltür
und/oder eine Standflügeltür aufweist.
[0007] Die Schließanordnung weist zumindest eine Riegelstange und zumindest ein zugeordnetes
Schließelement für die Riegelstange auf. Die Riegelstange steht in einer ausgefahrenen
Position im Eingriff mit dem Schließelement und in einer eingefahrenen Position außer
Eingriff mit dem Schließelement.
[0008] Besonders vorteilhaft ist hierbei, eine erste, obere Riegelstange mit einem zugeordneten
oberen Schließelement und/oder eine zweite, untere Riegelstange mit einem zugeordneten
unteren Schließelement zu nutzen. Bei diesen Ausführungen kann die jeweilige Riegelstange
in einer ausgefahrenen Position im Eingriff mit dem zugeordneten Schließelement und
in einer eingefahrenen Position außer Eingriff mit dem zugeordneten Schließelement
stehen. Das Schließelement kann hierzu fest in einem Türrahmen, einer Wand, einem
Boden oder einer Decke angeordnet sein, sodass die Aufnahme der Riegelstange im Schließelement
eine Verriegelung der Tür ermöglicht.
[0009] Das Schließelement umfasst zumindest eine erste Seitenwand. Gegebenenfalls kann das
Schließelement zumindest eine weitere Seitenwand umfassen. Die Seitenwände können
z. B. dabei die Riegelstange in der ausgefahrenen Position in einer horizontalen Ebene,
insbesondere konzentrisch, vollständig umgeben.
[0010] Die zumindest eine Seitenwand ist in zumindest einen ersten Abschnitt und einen zweiten
Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt eine erste Steigung, insbesondere
in Bezug auf eine Bewegungsachse der Riegelstange, und der zweite Abschnitt eine zweite
Steigung, insbesondere in Bezug auf die Bewegungsachse der Riegelstange, aufweist.
Bei mehreren Seitenwänden können dabei die weiteren Seitenwände gleich oder unterschiedlich
hinsichtlich der Steigung ausgebildet sein.
[0011] Die erste Steigung und die zweite Steigung sind unterschiedlich zueinander ausgebildet.
Die erste Steigung und die zweite Steigung können für mindestens eine der Seitenwände
unterschiedlich zueinander ausgebildet sein. Von Vorteil ist es dabei, wenn wenigstens
diejenige Seitenwand oder diejenigen Seitenwände die unterschiedliche Steigungen aufweist,
auf welche bei einer Entriegelung der Schließanordnung ein Anpressdruck der Riegelstange
wirkt.
[0012] Die Schließanordnung umfasst eine Betätigungsvorrichtung, wobei mittels der Betätigungsvorrichtung
die Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position bewegbar
ist. Ein Ende der Riegelstange passiert während einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung
zur Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position
sowohl den ersten Abschnitt als auch den zweiten Abschnitt. Dies hat den Vorteil,
dass ein notwendiger Kraftaufwand zum Öffnen der Schließanordnung, und somit insbesondere
auch einer Fluchttür, verringert werden kann. Vorteilhaft kann hierbei ferner sein,
dass nach einer ersten Phase der Bewegung der Riegelstange in die eingefahrene Position
eine Entlastung durch die Veränderung der Steigung erfolgt, wenn die Riegelstange
vom ersten Abschnitt in den zweiten Abschnitt übergeht. Diese Entlastung macht sich
besonders dann bemerkbar, wenn aufgrund einer Kraftausübung auf die Tür ein Anpressdruck
der Riegelstange auf das Schließelement wirkt. Auch bei einer Vorlast kann somit eine
zuverlässige (Not-) Öffnung ermöglicht werden. Die Entlastung findet hierbei während
einer Betätigung der der Betätigungsvorrichtung statt, so dass die Arbeit, die mittels
der Betätigungsvorrichtung zu verrichten ist, sich verringert.
[0013] Die Riegelstange, die den ersten und den zweiten Abschnitt passiert, ist insbesondere
als obere Riegelstange ausgebildet.
[0014] Hierzu kann der Winkel, den der zweite Abschnitt mit der Bewegungsachse der Riegelstange
bildet, kann höher sein als der Winkel, den der erste Abschnitt mit der Bewegungsachse
der Riegelstange bildet.
[0015] Die Betätigungsvorrichtung kann bspw. als eine Nuss und/oder ein Schließzylinder
und/oder ein Motor, insbesondere als ein Elektro-Motor, ausgebildet sein. Ein Schloss
für eine Gangflügeltür und/oder ein Gegenschloss für eine Gangflügeltür kann die Betätigungsvorrichtung
umfassen. Die Schließanordnung kann das Schloss und/oder das Gegenschloss umfassen.
[0016] Das Gegenschloss kann ein Gegenschlossmechanikelement umfassen. Das Gegenschloss
kann einen Riegelelementbetätiger umfassen.
[0017] Es kann optional bei der Schließanordnung ein erster Riegelstangenanschluss als oberer
Riegelstangenanschluss für die erste Riegelstange als eine obere Riegelstange, insbesondere
Treibriegelstange, und ein zweiter Riegelstangenanschluss als unterer Riegelstangenanschluss
für die zweite Riegelstange als eine untere Riegelstange, insbesondere Treibriegelstange,
vorgesehen sein. Die Richtungsangaben beziehen sich dabei auf die Einbaulage der Schlossanordnung
im montierten Zustand. Der Riegelstangenanschluss dient dabei zum Anschließen der
Riegelstange in einem Gehäuse der Schließanordnung, insbesondere einem Gegenschlossgehäuse
des Gegenschlosses und/oder in einem Schlossgehäuse des Schlosses.
[0018] Die Schließanordnung kann Teil einer zweiflügeligen Fluchttür (mit ist Anforderungen
z. B. nach DIN EN 1125) sein, welche eine Standflügeltür mit dem Gegenschloss und
eine benachbart dazu angeordnete Gangflügeltür mit dem Schloss aufweist. Eine Panikstange
oder ein Türgriff der Fluchttür kann mit wenigstens einem Betätigungselement, insbesondere
einer Nuss, des Schlosses und/oder Gegenschlosses verbunden sein, um das Betätigungselement
zu betätigen, z. B. zu drehen. Es kann ein Nussarm der Nuss wiederum über einen Vorsprung
mit dem Gegenschlossmechanikelement des Gegenschlosses verbunden sein, um bei der
Betätigung das Gegenschlossmechanikelement zu bewegen. Das Gegenschlossmechanikelement
kann als ein Schieber ausgebildet sein.
[0019] Bevorzugt kann eine Bewegung des Gegenschlossmechanikelements der Schließanordnung,
insbesondere des Gegenschlosses, folgende mechanische Wirkungen haben, sodass nachfolgende
Schritte durchgeführt werden:
- eine Bewegung der wenigstens einen Riegelstange des Gegenschlosses, insbesondere von
der ausgefahrenen in die eingefahrene Position, und/oder
- eine Bewegung des Riegelelementbetätigers des Gegenschlosses, um ein Riegelelement,
insbesondere einen Riegel, des Schlosses aus dem Gegenschlossgehäuse hinauszudrücken,
und/oder
- eine Bewegung eines Schlossmechanikelements, insbesondere eines weiteren Schiebers,
des Schlosses insbesondere durch die Bewegung des Riegelelements, und/oder
- ein Betätigen eines Blockierelements des Schlosses über das Schlossmechanikelement,
insbesondere den weiteren Schieber, um eine zuvor verriegelte Falle, insbesondere
Kreuzfalle, zu entsperren, sodass die Falle einfahren kann. Das Blockierelement kann
als Hebel, insbesondere als Kniehebel ausgebildet sein.
[0020] Diese Schritte bewirken ein Entriegeln, sodass sich die Tür, insbesondere die Gangflügeltür
und die Standflügeltür, zuverlässig öffnen lässt.
[0021] Die erste und die zweite Riegelstange können über das Gegenschlossmechanikelement
miteinander gekoppelt sein. So führt eine Bewegung des Gegenschlossmechanikelements
sowohl zur einer Bewegung der ersten Riegelstange als auch der zweiten Riegelstange,
insbesondere von der jeweiligen ausgefahrenen Position in die jeweilige eingefahrenen
Position.
[0022] Das Schloss kann das zumindest eine Riegelelement umfassen. Bevorzugt umfasst das
Schloss einen Riegel als erstes Riegelelement und ein zweites Riegelelement, insbesondere
die Falle.
[0023] Ferner ist es optional denkbar, dass ein Anpressdruck der Riegelstange auf den ersten
Abschnitt die Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene
Position erschwert. Insbesondere wird dabei der Anpressdruck durch eine Vorlast auf
die Tür, insbesondere auf die Standflügeltür und/oder die Gangflügeltür, bewirkt.
In anderen Worten kann ein Anpressdruck der Riegelstange auf den ersten Abschnitt
die Arbeit der Betätigungsvorrichtung zur Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen
Position in die eingefahrene Position erhöhen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich,
dass der Winkel des Anpressdrucks der Riegelstange zu dem ersten Abschnitt größer
als ein Reibwinkel ausgebildet ist. Der Anpressdruck auf die Riegelstange kann in
dem ersten Abschnitt selbsthemmend auf die Bewegung der Riegelstange wirken. Bevorzugt
wird durch den Anpressdruck auf die Riegelstange unabhängig von der Höhe des Anpressdrucks
keine Bewegung in die eingefahrene Position ausgelöst.
[0024] Ferner kann die erste Steigung insbesondere null Grad zu der Bewegungsachse betragen
und/oder der erste Abschnitt parallel zur Bewegungsachse der Riegelstange ausgebildet
sein. Dabei ist die erste Steigung des ersten Abschnitts notwendig, um zuverlässig
im Normalzustand eine Verriegelung der Tür zu ermöglichen. Somit führt die erschwerte
Bewegung der Riegelstange bewirkende erste Steigung des ersten Abschnitts im Normalfall
zu einer sicheren Verriegelung. Hierdurch ist ein Einbruchsschutz gegeben. Die erste
Steigung ist insbesondere lediglich bei der Öffnung, z. B. über eine Panikstange oder
einen Türgriff insbesondere im Notfall, hinderlich.
[0025] Des Weiteren ist es im Rahmen der Erfindung optional möglich, dass ein Anpressdruck
der Riegelstange auf den zweiten Abschnitt die Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen
Position in die eingefahrene Position unterstützt. In anderen Worten kann ein Anpressdruck
der Riegelstange auf den zweiten Abschnitt die Arbeit der Betätigungsvorrichtung zur
Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position
erniedrigen. Alternativ oder zusätzlich kann der Winkel des Anpressdrucks zu dem zweiten
Abschnitt kleiner als der Reibwinkel ausgebildet sein. Bspw. liegt hierbei die zweite
Steigung zwischen 45 und 85 Grad zur Bewegungsachse der Riegelstange. Die Erhöhung
der zweiten Steigung gegenüber der ersten Steigung kann somit zuverlässig die Öffnung
durch Entlastung unterstützen, wenn der erste Abschnitt bei der Bewegung der Riegelstange
in die eingefahrene Position überwunden ist. Befindet sich das Ende der Riegelstange
an dem zweiten Abschnitt, so wird z. B. durch den Anpressdruck die Riegelstange in
Richtung der eingefahrenen Position bewegt. Je höher der Anpressdruck ist, desto mehr
kann der Anpressdruck die Bewegung der Riegelstange in die eingefahrene Position unterstützen.
[0026] Des Weiteren ist es denkbar, dass das Ende der Riegelstange bei einer Bewegung von
der ausgefahrenen in die eingefahrene Position zuerst den ersten Abschnitt und danach
den zweiten Abschnitt passiert. Alternativ oder zusätzlich kann im montierten Zustand
der Schließanordnung der erste Abschnitt weiter entfernt von einem Schloss oder Gegenschloss
der Schließanordnung als der zweite Abschnitt angeordnet sein. Dies führt dazu, dass
zunächst im ersten Abschnitt zuverlässig eine Verriegelung durch die Riegelstange
ermöglicht und im zweiten Abschnitt bei einer Bewegung der Riegelstange in die eingefahrene
Position die Öffnung unterstützt wird.
[0027] Bevorzugt kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Ende der Riegelstange
den zweiten Abschnitt passiert, während die Schließanordnung, insbesondere mittels
der Betätigungsvorrichtung, einen weiteren Entriegelungsvorgang durchführt. Wird der
Entriegelungsvorgang mittels der Betätigungsvorrichtung durchgeführt, so wird durch
die Anlage der Riegelstange an dem zweiten Abschnitt die Arbeit, die mittels der Betätigungsvorrichtung
zu leisten ist, verringert. Das Betätigungsvorrichtung befindet sich insbesondere
im Gegenschloss. Somit kann insbesondere das Gegenschloss den weiteren Entriegelungsvorgang
durchführen.
[0028] Der weitere Entriegelungsvorgang kann z. B. das Einfahren einer weiteren Riegelstange
und/oder zumindest ein Entriegelungsvorgang zur Entriegelung von dem Schloss der Gangflügeltür
beinhalten. So ist denkbar, dass der weitere Entriegelungsvorgang das Zurückbewegen
eines Riegelelements des Schlosses beinhaltet. Auf diese Weise kann zuverlässig die
Entriegelung der gesamten Tür, also z. B. der Stand- sowie der Gangflügeltür, erzielt
werden. Insbesondere umfasst der Entriegelungsvorgang das Einfahren derjenigen weiteren
Riegelstange, die über das Gegenschlossmechanikelement mit der Riegelstange, deren
Ende den zweiten Abschnitt passiert, verbunden ist.
[0029] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung der weitere Entriegelungsvorgang
die Entsperrung eines insbesondere zweiten Riegelelements eines Schlosses beinhaltet,
wobei insbesondere durch ein Zurückbewegen eines ersten Riegelelements, insbesondere
eines Riegels, des Schlosses die Entsperrung eines zweiten Riegelelements, insbesondere
einer Falle, des Schlosses erreicht wird. Hierzu kann eine entsprechende Schlossmechanik
im Schloss vorgesehen sein. Dies hat den Vorteil, dass in einfacher Weise beide Flügel
der Tür im Notfall mit einer einzigen Betätigung z. B. einer Panikstange von der Standflügeltür
aus geöffnet werden können. Bei einer Vorlast auf die Tür ist es allerdings denkbar,
dass durch die Vorlast auch eine Kraftausübung auf die Schlossmechanik erfolgt. Die
Kraftausübung erschwert dabei das Entsperren des Riegelelements, insbesondere der
Falle, sobald die Schlossmechanik zur Entsperrung aktiv wird. Dadurch, dass das Ende
der Riegelstange den zweiten Abschnitt passiert, wenn mittels der Schlossmechanik,
insbesondere des Blockierelements, das insbesondere zweite Riegelelement, entsperrt
wird, wird die Kraft, die durch das Betätigungselement aufzubringen ist, verringert.
Unterstützt ein Anliegen der Riegelstange an dem zweiten Abschnitt die Bewegung des
Betätigungselements, wird trägt das Gleiten der Riegelstange an dem zweiten Abschnitt
zum Entsperren des insbesondere zweiten Riegelelements bei. Die Betätigungsvorrichtung
befindet sich insbesondere im Gegenschloss.
[0030] Daher ist es außerdem von Vorteil, wenn die Entsperrung des Riegelelements, insbesondere
der Falle, erst beginnt, wenn das Ende der Riegelstange sich auf Höhe des zweiten
Abschnitts befindet, insbesondere das Ende der Riegelstange sich an dem Übergang zwischen
dem ersten und dem zweiten Abschnitt befindet. Somit findet eine Entlastung oder sogar
Unterstützung durch das Anliegen der Riegelstange an dem zweiten Abschnitt statt,
sodass nur noch die Kraftausübung auf die Mechanik des Schlosses sich bei einer Vorlast
wesentlich auf die durch die Betätigungsvorrichtung zu leistende Arbeit auswirkt.
[0031] Vorteilhafterweise kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass die Schließanordnung
das Gegenschlossmechanikelement des Gegenschlosses zur Durchführung des weiteren Entriegelungsvorgangs
umfasst und die Riegelstange derart mit dem Gegenschlossmechanikelement gekoppelt
ist, dass eine Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene
Position den weiteren Entriegelungsvorgang unterstützt. Insbesondere kann durch die
zweite Steigung die eingebrachte Kraft auf die Bewegung des Gegenschlossmechanikelements
umgeleitet werden, um den Entriegelungsvorgang zu unterstützen. Somit kann vorzugsweise
durch von außerhalb des Gegenschlosses eingebrachte Kräfte, vorzugsweise eine Vorlast
der weitere Entriegelungsvorgang unterstützt werden. Das Gegenschlossmechanikelement
kann als der Schieber ausgebildet sein.
[0032] Es kann weiter möglich sein, dass die Schließanordnung den Riegelelementbetätiger
umfasst und die Riegelstange mit dem Riegelelementbetätiger wirkverbunden ist, sodass
eine Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene
Position den Riegelelementbetätiger betätigt, wobei insbesondere ein Anpressdruck
der Riegelstange auf den zweiten Abschnitt die Bewegung des Riegelelementbetätigers
unterstützt. Auch hierdurch wird im Notfall eine Öffnung der Tür verbessert. Durch
die Bewegung der Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position
wird insbesondere über das Gegenschlossmechanikelement der Riegelelementbetätiger
von einer zurückgezogenen Position in eine Wirkposition bewegt. In der Wirkposition
kann der Riegelelementbetätiger das insbesondere erste Riegelelement, insbesondere
den Riegel, in einer Entriegelungsstellung halten. In der zurückgezogenen Position
ist eine Verriegelungsstellung des insbesondere ersten Riegelelements hingegen möglich.
Zusätzlich oder alternativ kann der Riegelelementbetätiger das insbesondere zweite
Riegelelement, insbesondere die Falle, entsperrt halten.
[0033] Nach einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Riegelstange und der
Riegelelementbetätiger über einen Schieber als Gegenschlossmechanikelement und ggf.
einen Hebel wirkverbunden sind. Damit ist eine platzsparende Mechanik zur Bewegung
der Riegelstange und des Riegelelementbetätigers über eine einzige Betätigung der
Betätigungsvorrichtung bereitstellbar.
[0034] Das Schloss kann insbesondere ein selbstverriegelndes Schloss sein. Hierbei kann
stets der Riegel ausgefahrenen werden, wenn sich das Schloss gegenüber dem Gegenschloss
befindet. Das Schloss kann insbesondere als Anti-Panik Schloss ausgebildet sein. Hierbei
kann das Schloss mechanisch durch die Betätigung einer Panikstange oder eines Türdrückers
entriegelbar sein.
[0035] Das Gegenschloss kann insbesondere als selbstverriegelndes Gegenschloss ausgebildet
sein. Hierbei wird stets die zumindest eine Riegelstange von der eingefahrenen Position
in die ausgefahrene Position bewegt, wenn sich die Riegelstange gegenüber von dem
Schließelement befindet. Hierzu kann die Schließanordnung ein Auslöseelement, insbesondere
ein Schaltschloss, umfassen. Das Gegenschloss kann insbesondere als ein Anti-Panik-Gegenschloss
ausgebildet sein. Hierbei kann über eine Betätigung einer Panikstange oder eines Türdrückers
am Gegenschloss sowohl die Standflügeltür als auch die Gangflügeltür öffenbar sein.
[0036] Es kann sein, dass das Schloss und/oder das Gegenschloss zumindest einen Kraftspeicher
umfassen, mittels dem das Schloss und/oder das Gegenschloss die Selbstverrieglung
durchführen können.
[0037] Es kann sein, dass in der eingefahrenen Position der ersten und/oder zweiten Riegelstange
ein Kraftspeicher gespannt ist. Es ist denkbar, dass bei einem Schließen der Standflügeltür
die erste und/oder die zweite Riegelstange mittels des Kraftspeichers in die ausgefahrene
Position bewegbar sind. Das Gegenschloss kann mittels des Kraftspeichers selbstverriegelnd
ausgebildet sein.
[0038] Beispielsweise kann in der eingefahrenen Position der oberen Riegelstange ein Federelement
gespannt sein. Das Federelement kann somit dem Kraftspeicher entsprechen. Das Federelement
kann innerhalb oder außerhalb des Gegenschlossgehäuses angeordnet sein. Die obere
Riegelstange kann durch ein Auslöseelement, z. B. ein Schaltschloss, in der eingefahrenen
Position bei gespannten Federelement gehalten sein. Bei Schließen der Standflügeltür
gibt das Auslöseelement, z. B. das Schaltschloss, die Bewegung der oberen Riegelstange
frei. Die obere Riegelstange bewegt sich daraufhin mittels des Federelements in die
ausgefahrene Position.
[0039] Die untere Riegelstange kann sich durch die Kraft einer Gegenschlossfeder als Kraftspeicher
in die ausgefahrene Position bewegen. Die Gegenschlossfeder kann insbesondere in dem
Gegenschlossgehäuse angeordnet sein.
[0040] Das Schloss kann einen Kraftspeicher, insbesondere eine Feder, umfassen, mittels
der das Riegelelement, insbesondere der Riegel, in die Verriegelungsstellung bewegbar.
Hierdurch ist das Schloss selbstverriegelnd ausgebildet.
[0041] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Ende der Riegelstange den zweiten Abschnitt
passiert, während ein Kraftspeicher der Schließanordnung gespannt wird. Bei dem Kraftspeicher
kann es sich um das Federelement des Gegenschlosses zur Bewegung der oberen Riegelstange,
die Gegenschlossfeder zur Bewegung der unteren Riegelstange oder die Feder des Schlosses
zur Bewegung des Riegelelements handeln.
[0042] Ebenfalls wird ein Schließelement für eine erfindungsgemäße Schließanordnung unter
Schutz gestellt.
[0043] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine Darstellung eines Gegenschlosses einer erfindungsgemäßen Schließanordnung in
einer Vorderansicht,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung von Teilen des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer Rückansicht,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung von Teilen des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer Vorderansicht,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 5
- eine weitere Darstellung des Gegenschlosses aus Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 6
- eine Darstellung eines weiteren Gegenschlosses einer erfindungsgemäßen Schließanordnung
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 7
- eine Explosionsdarstellung des Gegenschlosses aus Figur 1,
- Fig. 8
- eine Darstellung eines Gegenschlosses und eines Schlosses einer erfindungsgemäßen
Schließanordnung,
- Fig.9
- eine Ansicht eines Schlosses einer erfindungsgemäßen Schließanordnung,
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht des Schlosses aus Figur 9,
- Fig. 11
- ein Schnitt eines Endes einer Riegelstange in einer Aufnahme eines Schließelements
einer erfindungsgemäßen Schließanordnung in einer Seitenansicht, und
- Fig.12
- ein Schnitt in einer Draufsicht auf die Riegelstange in der Aufnahme des Schließelements
aus Figur 11.
[0044] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0045] In Figur 1 ist schematisch ein Gegenschloss 100 in einer Vorderansicht gezeigt. Die
Figuren 2 bis 5 zeigen das Gegenschloss 100 in weiteren Perspektiven. Ein derartiges
Gegenschloss 100 kann bevorzugt für eine Standflügeltür eingesetzt werden, bei welchem
benachbart zum Gegenschloss 100 ein Schloss 1 einer Gangflügeltür angeordnet ist.
Beispielhaft ist daher ein solches Schloss 1 einer entsprechenden Anordnung mit gestrichelten
Linien dargestellt. Es ist erkennbar, dass an der Position eines Riegelelements 20
des Schlosses 1 eine Öffnung 110 für das Riegelelement 20 in einem Gegenschlossgehäuse
170 ausgebildet sein kann. Genauso kann an der Position eines als Falle ausgebildeten
zweiten Riegelelements 70 eine entsprechende Öffnung 220, insbesondere Fallenöffnung
220, im Gegenschlossgehäuse 170 vorhanden sein. Somit wird eine Zusammenwirkung des
Schlosses 1 und Gegenschlosses 100 zur Verriegelung erzielt. Diese Anordnung eignet
sich dabei besonders für Fluchttüren oder dergleichen, da die Betätigung einer der
Betätigungselemente 141, einer Nuss oder dergleichen, ggf. über eine Panikstange,
eine mechanische Wechselwirkung des Gegenschlosses 100 mit dem Schloss 1 zur Entriegelung
auslösen kann. Beispielhaft sei hier ein Riegelelementbetätiger 130 des Gegenschlosses
100 angeführt, welcher benachbart zur Öffnung 110 angeordnet ist, um das Riegelelement
20 aus dem Gegenschlossgehäuse 170 herauszudrücken.
[0046] Als ein wesentlicher Bestandteil zur Auslösung dieser Wechselwirkung, also die Entriegelung
des Schlosses 1 und des Gegenschlosses 100, kann ein Mechanismus des Gegenschlosses
100 dienen. Dieser nutzt ein Gegenschlossmechanikelement 160, welches vorzugsweise
als ein Schieber 160 ausgebildet ist. Durch eine Bewegung des Schiebers 160, welche
in Figur 1 als eine translatorisch im Gegenschlossgehäuse 170 geführte Verschiebung
ausgeführt ist (auch eine Schwenkbewegung oder dergleichen sind denkbar), können weitere
mechanische Elemente des Gegenschlosses 100 - und in Folge auch des Schlosses 1 -
betätigt bzw. entriegelt werden. Als Beispiel können hier Riegelstangen 520 des Gegenschlosses
100, das Riegelelement 20 sowie die Falle 70 genannt werden, worauf nachfolgend weiter
eingegangen wird.
[0047] Alternativ oder zusätzlich zu einem Riegelelement 20 sind erfindungsgemäß als Mittel
zur Verriegelung wenigstens eine Riegelstange 520, also z. B. eine erste Riegelstange
521 und eine zweite Riegelstange 522, vorgesehen. Diese sind mit zugehörigen Riegelstangenanschlüssen
120 des Gegenschlosses 100, insbesondere unbeweglich und fest, verbunden. Die Riegelstangenanschlüsse
120 sind zur Bewegung der Riegelstangen 520 im Gegenschlossgehäuse 170 beweglich aufgenommen.
Insbesondere ist ein erster Riegelstangenanschluss 121 für die erste Riegelstange
521 und ein zweiter Riegelstangenanschluss 122 für die zweite Riegelstange 522 vorgesehen.
Dabei kann der jeweilige Riegelstangenanschluss 120 mittels des Schiebers 160 des
Gegenschlosses 100 von einer ersten Position in eine zweite Position bewegt werden.
In der ersten Position kann die mit dem entsprechenden Riegelstangenanschluss 120
verbundene Riegelstange 520 ausgefahren und in der zweiten Position im Gegenschlossgehäuse
170 eingefahren sein. In der ausgefahrenen Position wird eine Verriegelung z. B. dadurch
ermöglicht, dass die Riegelstange 520 in eine Schließelement 300 (s. Figur 11 und
12) in einem Türrahmen, einer Wand, einem Boden oder einer Decke oder dergleichen
eingebracht ist. Für die Entriegelung, also die Bewegung in die eingefahrene Position,
muss somit der Riegelstangenanschluss 120 in die zweite Position bewegt werden.
[0048] Die erfindungsgemäße Schließanordnung 500 umfasst das Schließelement 300, die Riegelstangen
520, das Gegenschloss 100 und das Schloss 1.
[0049] Der Schieber 160 kann von einer ersten Stellung, in der der wenigstens eine Riegelstangenanschluss
120 sich in der ersten Position befindet, und in eine zweite Stellung, in der sich
der wenigstens eine Riegelstangenanschluss 120 in der zweiten Position befindet, bewegt
werden. Hierbei kann das Gegenschloss 100 wenigstens eine Gegenschlossfeder 180 aufweisen,
die den Schieber 160 in die erste Stellung drängt, wobei die Gegenschlossfeder 180
an wenigstens einem der Riegelstangenanschlüsse 120 angreift.
[0050] In Figur 11 ist eine Riegelstange 520 in einer ausgefahrenen Position gezeigt, welche
somit im Eingriff mit dem Schließelement 300 steht. In Richtung des mit durchgezogener
Linie dargestellten Pfeils wird die Riegelstange 520 translatorisch in die eingefahrene
Position bewegt. Die Richtung des mit durchgezogener Linie dargestellten Pfeils entspricht
somit einer Bewegungsachse der Riegelstange 520. In der eingefahrenen Position befindet
sich die Riegelstange 520 außer Eingriff mit dem Schließelement 300. Mittels einer
Betätigungsvorrichtung 140 kann die Riegelstange 520 zwischen den Positionen bewegt
werden. Hierbei passiert die Riegelstange 520 sowohl einen ersten Abschnitt 311 als
auch einen zweiten Abschnitt 312 des Schließelements 300, insbesondere einer ersten
Seitenwand 310. Es können ggf. zumindest eine weitere Seitenwand 320 des Schließelements
300 vorgesehen sein, welche den ersten und zweiten Abschnitt 311, 312 aufweisen. Im
ersten Abschnitt 311 weist die erste Seitenwand 310 eine erste Steigung 313 in Bezug
auf die Bewegungsachse der Riegelstange 520 auf. Im zweiten Abschnitt 312 weist die
erste Seitenwand 310 eine zweite Steigung 314 in Bezug auf die Bewegungsachse der
Riegelstange 520 auf. Erfindungsgemäß unterscheiden sich die erste Steigung 313 und
die zweite Steigung 314 voneinander. Hierbei passiert, wenn durch die Betätigungsvorrichtung
140 die Riegelstange 520 eingefahren ist, die Riegelstange 520 beide Abschnitte 311,
312, zunächst den ersten Abschnitt 311, danach den zweiten Abschnitt 312. Die Steigung
des zweiten Abschnitts 312 ist derart ausgebildet, dass die Reibung zwischen der Riegelstange
520 und dem zweiten Abschnitt 312 geringer ist als die Reibung zwischen der Riegelstange
520 und dem ersten Abschnitt 311. Hierdurch wird eine Kraft die von der Betätigungsvorrichtung
140 aufgebracht werden muss, verringert. Die Betätigungsvorrichtung 140 kann hierbei
als Betätigungselement 141 zur mechanischen Betätigung mittels einer Panikstange oder
eines Türdrückers und/oder als ein Gegenschlossaktuator 142 für eine elektromechanische
Betätigung ausgebildet sein.
[0051] Es ist ferner ein gestrichelter Pfeil gezeigt, welcher schematisch die Richtung einer
möglichen Kraftausübung bei einem Anpressdruck der Riegelstange 520 zeigt. Dieser
kann bspw. durch eine Kraft verursacht werden, welche bei manuellem Druck auf die
Standflügeltür mit der Schließanordnung 500 verursacht wird, z. B. bei einem Versuch,
eine Notöffnung der Standflügeltür durchzuführen. Insbesondere kann wenigstens diejenige
Seitenwand 310 des Schließelements 300 den ersten und zweiten Abschnitt 311, 312 mit
den Steigungen 313, 314 aufweisen, auf welche der Anpressdruck wirkt. Entscheidend
ist, dass die erste Steigung 313 und die zweite Steigung 314 unterschiedlich zueinander
ausgebildet sind. Dies ermöglicht es, dass der Anpressdruck der Riegelstange 520 auf
den ersten Abschnitt 311 die Bewegung der Riegelstange 520 von der ausgefahrenen Position
in die eingefahrene Position erschwert, und der Anpressdruck der Riegelstange 520
auf den zweiten Abschnitt 312 die Bewegung der Riegelstange 520 von der ausgefahrenen
Position in die eingefahrene Position unterstützt. So kann die Steigung des zweiten
Abschnitts insbesondere kleiner als ein Reibwinkel ausgebildet sein.
[0052] In Figur 12 ist das Schließelement 300 gezeigt, welches konzentrisch zur Riegelstange
520 am Türrahmen montiert sein kann, um die Riegelstange 520 aufzunehmen. Weiter ist
die Richtung der Kraft erneut schematisch als gestrichelter Pfeil dargestellt. Diese
Kraft bewirkt den Anpressdruck der Riegelstange 520 an der ersten Seitenwand 310,
und erschwert somit die Überführung der Riegelstange 520 von der ausgefahrenen Position
in die eingefahrene Position. Dies kann dann problematisch sein, wenn eine Notöffnung
der Standflügeltür oder der gesamten Tür gewünscht ist, bspw. durch die Betätigung
einer sogenannten Panikstange an der Standflügeltür. Anhand Figur 8 und Figur 1 kann
dies weiter veranschaulicht werden. So wird bei einer Betätigung der Panikstange zunächst
ein Betätigungselement 141 eines Gegenschlosses 100 mit der Schließanordnung 500 betätigt,
z. B. eine Nuss 141 gedreht, was eine Bewegung des Schiebers 160 des Gegenschlosses
100 hervorruft. Hierzu kann ein Nussarm der Nuss 141 über einen Vorsprung 192 mit
dem Schieber 160 des Gegenschlosses 100 verbunden sein. Dies führt wiederum zur Bewegung
des Riegelelementbetätigers 130 des Gegenschlosses 100, welcher über die Bewegung
das Riegelelement 20 des benachbart angeordneten Schlosses 1 in das Schlossgehäuse
10 hineindrücken kann. Eine Mechanik des Schlosses 1, insbesondere eine Bewegung eines
weiteren Schiebers 33 des Schlosses 1, führt dazu, dass auch die Falle 70 des Schlosses
1 entsperrt wird. Die Falle 70, insbesondere Kreuzfalle, kann hierdurch freigegeben
werden und somit einfahren. Gleichzeitig kann über den Schieber 160 des Gegenschlosses
100 die wenigstens eine Riegelstange 520 eingefahren werden, also in die eingefahrene
Position überführt werden.
[0053] Das erfindungsgemäße Schließelement 300 kann nun den Vorteil haben, dass der Kraftaufwand
zum Öffnen des Schlosses 1 bzw. Gegenschlosses 100 reduziert wird, und somit Vorgaben
für die Notöffnung, bspw. nach DIN EN 1125, eingehalten werden. Das Riegelelement
20 muss in der Horizontalen aus dem Gegenschloss 100 gedrückt werden, wodurch auch
die Falle 70 durch ein Blockierelement, z. B. einen Kniehebel, des Schlosses 1 freigegeben
wird. Zeitgleich muss die insbesondere obere Riegelstange 520 des Gegenschlosses 100
eine Türüberdeckung von bspw. 5 cm in der Vertikalen überwinden. Um hierbei eine Verklemmung
der wenigstens einen Riegelstange 520 zu vermeiden, können Abschnitte unterschiedlicher
Steigung bei dem Schließelement 300 vorgesehen sein.
[0054] Der Erfindung kann dabei auch folgender Gedanke zugrunde liegen: Wird eine Notöffnung
z. B. durch Betätigung einer Panikstange durchgeführt, so wird zunächst die Riegelstange
520, also die obere oder die untere Riegelstange 520 oder beide, eingezogen. In einer
ersten Phase dieser Notöffnung muss noch nicht die Falle 70 im Schloss 1 entsperrt
werden, sodass hier nur geringe Kräfte wirken. Dies ist insbesondere der Anpressdruck
der Riegelstange 520 auf das Schließelement 300, welcher ggf. durch einen Druck auf
die Tür verursacht wird. Hier ist es sinnvoll, eine geringe erste Steigung 313 des
ersten Abschnitts 311, z. B. eine Steigung von 0, vorzusehen, um auch im verriegelten
Normalzustand eine Verriegelung des Standflügels bzw. der Tür durch die wenigstens
eine Riegelstange 520 zuverlässig bereitzustellen. Erst in einer zweiten Phase, in
welcher eine Freigabe der Falle 70 z. B. durch eine Betätigung eines Kniehebels im
Schloss 1 durch den weiteren Schieber 33 des Schlosses 1 eingeleitet wird, werden
die Kräfte erhöht, und neben dem Anpressdruck der Riegelstange 520 wirkt jetzt auch
eine erhöhte Kraft an der Mechanik für die Entriegelung der Falle 70, z. B. durch
einen Druck auf das Blockierelement. Auch diese erhöhte Kraft bzw. dieser Druck auf
das Element kann durch den Druck auf die Tür verursacht werden, bspw. durch eine Person,
welche die Panikstange betätigt. Der erste und zweite Abschnitt 311,312 sind nun so
angeordnet, dass in der zweiten Phase ein Übergang der Riegelstange 520 von dem ersten
in den zweiten Abschnitt 312 erfolgt oder erfolgt ist und vorzugsweise die Krafteinwirkung
der Riegelstange 520 von der ersten Steigung 313 der Seitenwand übergeht bzw. übergegangen
ist auf die zweite Steigung 314. Hierdurch kann eine Entlastung erreicht werden, wobei
die zweite Steigung 314 sogar eine Unterstützung der Bewegung der Riegelstange 520
in die eingefahrene Position bewirken kann. Vorteilhafterweise liegen dabei die wesentlichen
Kräfte nur noch auf das Blockierelement bzw. auf die Falle 70 und nicht weiterhin
auf die Riegelstange 520.
[0055] Während das Ende der Riegelstange 520 die zweite Steigung 314 passiert, kann eine
in Figur 1 dargestelltes Federelement, das an der Riegelstange 520 angeordnet ist,
und das die Riegelstange 520 in die ausgefahrene Position drängt, gespannt werden.
Zusätzlich oder alternativ kann, während das Ende der Riegelstange 520 die zweite
Steigung 314 passiert, kann die Gegenschlossfeder 180 gespannt werden. Zusätzlich
oder alternativ kann, während das Ende der Riegelstange 520 die zweite Steigung 314
passiert, eine Feder des Schlosses 1 gespannt werden, die das Riegelelement 20 in
die Verriegelungsstellung drängt.
[0056] Wie in Figur 2 und 3 weiter gezeigt ist, kann es möglich sein, dass wenigstens einer
der Riegelstangenanschlüsse 120 mit einem Spiel mit dem Schieber 160 verbunden ist,
und vorzugsweise auf einem dritten Vorsprung 193 des Schiebers 160 aufliegt. Dies
dient z. B. dem Manipulationsschutz bei einer aktiven (von außen über die Riegelstangen
520 eingeleiteten) Bewegung des Riegelstangenanschlusses 120 in Richtung des Inneren
des Gegenschlossgehäuses 170. Hierbei kommt der Riegelstangenanschluss 120 dann zunächst
auf einer Blockadefläche 133 des Riegelelementbetätigers 130 zum Aufliegen, bevor
eine Übertragung der Bewegung an den Schieber 160 möglich ist. Auch kann die Verbindung
zwischen dem Riegelstangenanschluss 120 und dem Schieber 160 so ausgeführt sein, sodass
der Schieber 160 zunächst den Riegelelementbetätiger 130 und erst dann den Riegelstangenanschluss
120 bewegt.
[0057] In Figur 1 und 7 ist zu sehen, dass wenigstens ein weiterer der Riegelstangenanschlüsse
120 über einen Hebel 150 mit dem Schieber 160 verbunden sein kann. Ein solcher Hebel
150 kann in einem Drehpunkt 152 gelagert die Bewegung des Schiebers 160 an diesen
weiteren Riegelstangenanschluss 120 weiterleiten. Insbesondere ist auf diese Weise,
einerseits über den Hebel 150 und andererseits über den dritten Vorsprung 193, zuverlässig
die Bewegung mehrerer, wenigstens zweier, Riegelstangenanschlüsse 120 über einen einzigen
Schieber 160 möglich.
[0058] Die Bewegung eines Riegelstangenanschlusses 120 kann durch eine Betätigung einer
Betätigungsvorrichtung 140, also bspw. durch die Betätigung des Betätigungselements
141 und/oder des elektromechanischen Gegenschlossaktuators 142, bewirkt werden. Das
Betätigungselement 141 ist z. B. als Nuss 141 ausgebildet und wirkt bei einer Drehung
auf den Schieber 160. Der Gegenschlossaktuator 142 ist z. B. als Motor ausgebildet
und weist dann ein Gegenschlossgetriebe 200 auf, über den es mit dem Schieber 160
wirkverbindbar ist. Es ist beispielhaft dargestellt, dass das Gegenschlossgetriebe
200 einen Nocken 201 umfasst, wobei, wenn sich der Gegenschlossaktuator 142 in Wirkverbindung
mit dem Schieber 160 befindet, das Gegenschlossgetriebe 200 mit dem Nocken 201 an
dem Schieber 160 anliegt. Hierzu kann der Schieber 160 einen ersten Vorsprung 191
umfassen, an dem der Nocken 201 zur Anlage gelangt. Zur Betätigung kann der Gegenschlossaktuator
142, wenn dieser z. B. als Motor ausgebildet ist, einen Energiespeicher 105 aufweisen
(wie in Figur 8 schematisch dargestellt ist). Eine Ansteuerung des Gegenschlossaktuators
142 ist z. B. über eine Steuerung 510, insbesondere eine erste Steuerungseinheit 511
des Schlosses 1 und/oder eine zweite Steuerungseinheit 512 des Gegenschlosses 100
denkbar.
[0059] Es ist ferner denkbar, dass das Betätigungselement 141 in einem Ruhezustand des Gegenschlossaktuators
142 und in einer Betätigungsposition des Betätigungselements 141 an einem Gegenschlossmechanikelement
160, insbesondere an dem zweiten Vorsprung 192 des Schiebers 160, anliegt. Dabei kann
das Betätigungselement 141 durch eine Betätigung des Gegenschlossaktuators 142 außer
Wirkverbindung mit dem Schieber 160 gelangen.
[0060] Der Schieber 160 kann an dem Gegenschlossgehäuse 170 zwangsgeführt sein, insbesondere
zweifach zwangsgeführt. Zur Führung kann der Schieber 160 wenigstens ein Langloch
194 aufweisen, wobei der Drehpunkt 152 des Hebels 150 zugleich als Führungselement
für den Schieber 160 dienen kann.
[0061] Auch ist es möglich, dass der Schieber 160 unmittelbar an dem Riegelelementbetätiger
130 und/oder wenigstens einem der Riegelstangenanschlüsse 120 kontaktiert und/oder
anliegt, und mittels des Schiebers 160 der Riegelelementbetätiger 130 bewegbar ist,
wobei hierzu der Riegelelementbetätiger 130 durch den Schieber 160 über eine Kulisse
195 zwangsgeführt ist.
[0062] Weiter sind in Figur 1 mehrere Durchbrüche 173 gezeigt, in welchen Durchverschraubungen
zur Befestigung von Standardbelägen eingebracht werden können. Hierfür kann eine derartige
Anordnung der Durchbrüche 173 vorgesehen sein, dass diese mit einer Vorgabe für Standardbelägen
übereinstimmt. Insbesondere können dabei auch die Durchverschraubungen zur Führung
des Schiebers 160 dienen, sodass hier eine (mindestens) Zweifach-Funktionalität der
Durchbrüche vorliegt.
[0063] Auch der Riegelelementbetätiger 130 kann eine oder mehrere Funktionen aufweisen,
wie die Bewegung des Riegelelements 20 des benachbarten Schlosses 1 zur Entriegelung
und/oder der Manipulationsschutz beim Gegenschloss 100 und/oder der Schließanordnung
500. Wie in Figur 8 anhand eines Schließsystems 400 dargestellt ist, kann das Riegelelement
20 in einer Verriegelungsstellung des Riegelelements 20 in die Öffnung 110 des Gegenschlosses
100 eingreifen. Darüber hinaus kann das Schloss 1 zumindest eine Steuerfalle 50, bspw.
mit einem drehbar gelagerten Steuerfallenkopf 51, umfassen, wobei zur Bewegung des
Riegelelements 20 in die Verriegelungsstellung die Steuerfalle 50 eine eingezogene
Position einnimmt. In der abragenden Position Steuerfalle 50 ist hingegen die Bewegung
des Riegelelements 20 in die Verriegelungsstellung mechanisch verhindert. Zum Halten
der Steuerfalle 50 in der eingezogenen Position kann ein Schließblech 210 des Gegenschlosses
100 vorgesehen sein, sodass ein Schließen der Tür zu einem Einfahren und Halten der
Steuerfalle 50 durch das Schließblech 210 führt. Der Riegelelementbetätiger 130 des
Gegenschlosses 100 kann von einer zurückgezogenen Position in eine Wirkposition bewegt
werden. Dies erfolgt insbesondere bei einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung
140, sodass der Riegelelementbetätiger 130 die Zuverlässigkeit eines Öffnungsvorgangs
der Tür erhöhen kann. Denn in der Wirkposition ist der Riegelelementbetätiger 130
dazu ausgebildet, das Riegelelement 20 in der Entriegelungsstellung zu halten, bis
die Steuerfalle 50 sich von dem Schließblech 210 entfernt und die abragende Position
erreicht hat. In anderen Worten kann verhindert werden, dass beim Öffnen der Tür,
also dem Bewegen des Stand- und/oder Gangflügels, das Riegelelement 20 verriegelt.
Weiterhin kann in der zurückgezogenen Position der Riegelelementbetätiger 130 durch
die Bewegung in die Wirkposition das Riegelelement 20 mittels eines Wirkelements 131
aus dem Gegenschlossgehäuse 170 herausdrücken, um bspw. eine Notöffnung zu unterstützen.
Beides kann durch die Verbindung des Riegelelementbetätigers 130 zu dem Schieber 160
mechanisch bewirkt werden, indem der Schieber 160 mechanisch an einem Angriffselement
132 des Riegelelementbetätigers 130 angreift.
[0064] In Figur 9 ist weiter verdeutlicht, dass das Schloss 1 einen elektromechanischen
Schlossaktuator 30 zum Bewegen des Riegelelements 20 aufweisen kann. Es kann ferner
gemäß Figur 1 der Gegenschlossaktuator 142 zur Bewegung wenigstens einer der Riegelstangen
520 derart aktiviert werden, dass der Schlossaktuator 30 zumindest teilweise das Riegelelement
20 bewegt. In anderen Worten können die Aktuatoren des Schließsystems 400 koordiniert
angesteuert werden. Hierzu kann z. B. eine in Figur 8 veranschaulichte Steuerung 510
genutzt werden, welche bspw. in einem Türantrieb 410 (außerhalb einer Schließanordnung
500) integriert ist und/oder eine erste Steuerungseinheit 511 im Schloss 1 und/oder
eine zweite Steuerungseinheit 512 im Gegenschloss 100 umfasst. Insbesondere ist dabei
die Steuerung 510 elektrisch mit dem Schlossaktuator 30 und/oder Gegenschlossaktuator
142 verbunden, um die Aktivierung der Aktuatoren durchzuführen.
[0065] In Figur 9 und 10 ist das Schloss 1 mit weiteren Einzelheiten dargestellt, welches
ebenfalls Teil einer Schließanordnung 500 sein kann. Hierbei ist erkennbar, dass das
Schloss 1 ein Schlossgehäuse 10 aufweisen kann, in welchem der weitere Schieber 33
beweglich geführt ist. Weiter ist der Schlossaktuator 30 mit einem Schlossgetriebe
31 vorgesehen, um insbesondere den weiteren Schieber 33 zu bewegen. Dies kann zudem
die Entsperrung der Falle 70 bewirken, welche einen Fallenkopf 71 zur Verriegelung
aufweist. Der weitere Schieber 33 kann zur Bewegung und/oder Führung des Riegelelements
20 dienen, was durch einen Zustand der Falle 70 und der Steuerfalle 50 beeinflusst
sein kann. So kann das Riegelelement 20 z. B. nur dann in die Verriegelungsstellung
überführt werden, wenn zunächst sowohl die Falle 70 in die Entriegelungsposition als
auch die Steuerfalle 50 in die eingezogene Position überführt werden. Ein Stoppelement
80 kann hierzu von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung wechseln, wobei das
Stoppelement 80 unabhängig von der Position der Falle 70 durch eine Bewegung der Steuerfalle
50 bewegbar ist.
[0066] Weiterhin ist es möglich, dass das Schloss 1 gemäß Figur 8 einen Riegelelementsensor
650 umfasst, und ein Alarm generiert wird, wenn ein in Figur 9 gezeigter Steuerfallensensor
600 detektiert, dass sich die Steuerfalle 50 in der abragenden Position befindet und
gleichzeitig der Riegelelementsensor 650 detektiert, dass das Riegelelement 20 sich
in der Verriegelungsstellung befindet.
[0067] In den Figuren 2, 3 und 7 ist der Riegelelementbetätiger 130 mit weiteren Einzelheiten
gezeigt. In der Wirkposition liegt der Riegelelementbetätiger 130 z. B. federnd an
dem Riegelelement 20 an, und ist hierzu mehrteilig mit einem Angriffselement 132 und
einem Wirkelement 131 (mit einer Stirnfläche 134) ausgebildet. Eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung
140 des Gegenschlosses 100 kann dabei das Angriffselement 132 bewegen, sodass das
Wirkelement 131 in der Wirkposition an dem Riegelelement 20 mit der Stirnfläche 134
anliegt. Weiter kann der Riegelelementbetätiger 130 eine Blockadefläche 133 umfassen,
welche in der zurückgezogenen Position eine Bewegung wenigstens eines der Riegelstangenanschlüsse
120 in die zweite Position blockiert. Damit kann ein unbefugtes Einziehen der entsprechenden
Riegelstange 520 verhindert werden. Darüber hinaus kann der Riegelelementbetätiger
130 eine Auflagefläche 136 zur Führung des Schiebers 160 umfassen. Von Vorteil ist
es, wenn das Angriffselement 132 und das Wirkelement 131 federnd miteinander verbunden
sind. Eine Feder 135 des Riegelelementbetätigers 130 kann hierzu als eine Spiralfeder
ausgebildet sein. Als weitere Ausführungsvariante des Riegelelementbetätigers 130
kann das Angriffselement 132 um eine erste Achse schwenkbar sein, wobei das Wirkelement
131 um eine zweite Achse schwenkbar an dem Angriffselement 132 gelagert ist, und die
Feder 135 als Blattfeder ausgeführt ist (siehe hierzu Figur 6).
[0068] Vorteilhafterweise ist das Wirkelement 131 in dem Angriffselement 132 geführt, wobei
bevorzugt die Breite einer Stirnfläche 134 des Wirkelements 131 größer ist als eine
Breite des Wirkelements 131 im Inneren des Angriffselements 132. Ferner kann das Wirkelement
131 und das Angriffselement 132 zueinander korrespondierende Stoppflächen (also z.
B. eine erste Stoppfläche 138 und eine zweite Stoppfläche 139) umfassen, wobei durch
die Stoppflächen eine Bewegung des Wirkelements 131 aus dem Angriffselement 132 begrenzt
ist. Die Breite der Stirnfläche 134 des Riegelelementbetätigers 130 und die Breite
einer Stirnfläche 21 des Riegelelements 20 können ferner derart ausgebildet sein,
dass zumindest eine Kante der Stirnfläche 134 des Riegelelementbetätigers 130, die
der Innenseite des Standflügels zuwendbar ist, und eine Kante der Stirnfläche 21 des
Riegelelements 20, die der Außenseite des Gangflügels zuwendbar ist, aneinander liegen,
wenn die Steuerfalle 50 sich in der abragenden Position befindet.
[0069] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Schloss
- 10
- Schlossgehäuse
- 20
- Riegelelement, erstes Riegelelement
- 21
- Stirnfläche
- 30
- Schlossaktuator
- 31
- Schlossgetriebe
- 50
- Steuerfalle
- 51
- Steuerfallenkopf
- 52
- Abraganteil der Steuerfalle
- 70
- Falle, zweites Riegelelement
- 71
- Fallenkopf
- 80
- Stoppelement
- 100
- Gegenschloss
- 105
- Energiespeicher
- 110
- Öffnung für Riegelelement
- 120
- Riegelstangenanschluss
- 121
- erster Riegelstangenanschluss
- 122
- zweiter Riegelstangenanschluss
- 130
- Riegelelementbetätiger
- 131
- Wirkelement
- 132
- Angriffselement
- 133
- Blockadefläche
- 134
- Stirnfläche des Wirkelements
- 135
- Feder
- 136
- Auflagefläche
- 137
- Abraganteil
- 138
- erste Stoppfläche
- 139
- zweite Stoppfläche
- 140
- Betätigungsvorrichtung
- 141
- Betätigungselement, Nuss
- 142
- Gegenschlossaktuator, Motor
- 150
- Hebel
- 152
- Drehpunkt
- 160
- Gegenschlossmechanikelement, Schieber
- 170
- Gegenschlossgehäuse
- 173
- Durchbruch
- 180
- Gegenschlossfeder
- 191
- erster Vorsprung
- 192
- zweiter Vorsprung
- 193
- dritter Vorsprung
- 194
- Langloch
- 195
- Kulisse
- 200
- Gegenschlossgetriebe
- 201
- Nocken
- 210
- Schließblech
- 220
- Fallenöffnung
- 300
- Schließelement
- 310
- erste Seitenwand
- 311
- erster Abschnitt
- 312
- zweiter Abschnitt
- 313
- erste Steigung
- 314
- zweite Steigung
- 320
- zweite Seitenwand
- 400
- Schließsystem
- 410
- Türantrieb
- 500
- Schließanordnung
- 510
- Steuerung
- 511
- erste Steuerungseinheit
- 512
- zweite Steuerungseinheit
- 520
- Riegelstange
- 521
- erste Riegelstange, untere Riegelstange
- 522
- zweite Riegelstange, obere Riegelstange
- 600
- Steuerfallensensor
- 650
- Riegelelementsensor
- 700
- Schlossanordnung
1. Schließanordnung (500) mit zumindest einer Riegelstange (520) und
mit zumindest einem Schließelement (300) für die Riegelstange (520),
wobei die Riegelstange (520) in einer ausgefahrenen Position im Eingriff mit dem Schließelement
(300) steht und in einer eingefahrenen Position außer Eingriff mit dem Schließelement
(300) steht, wobei
das Schließelement (300) zumindest eine erste Seitenwand (310) umfasst, wobei
die erste Seitenwand (310) jeweils in zumindest einen ersten Abschnitt (311) und einen
zweiten Abschnitt (312) unterteilt ist, wobei der erste Abschnitt (311) eine erste
Steigung (313) und der zweite Abschnitt (312) eine zweite Steigung (314) aufweist,
wobei
die erste Steigung (313) und die zweite Steigung (314) unterschiedlich zueinander
ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließanordnung (500) eine Betätigungsvorrichtung (140) umfasst, wobei
mittels der Betätigungsvorrichtung (140) die Riegelstange (520) von der ausgefahrenen
Position in die eingefahrene Position bewegbar ist, wobei ein Ende der Riegelstange
(520) während einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung (140) zur Bewegung der Riegelstange
(520) von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position sowohl den ersten
Abschnitt (311) als auch den zweiten Abschnitt (312) passiert.
2. Schließanordnung (500) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anpressdruck der Riegelstange (520) auf den ersten Abschnitt (311) die Bewegung
der Riegelstange (520) von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position
erschwert.
3. Schließanordnung (500) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anpressdruck der Riegelstange (520) auf den zweiten Abschnitt (312) die Bewegung
der Riegelstange (520) von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position
unterstützt.
4. Schließanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ende der Riegelstange (520) bei einer Bewegung von der ausgefahrenen in die eingefahrene
Position zuerst den ersten Abschnitt (311) und danach den zweiten Abschnitt (312)
passiert.
5. Schließanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ende der Riegelstange (520) den zweiten Abschnitt (312) passiert, während die
Schließanordnung (500), insbesondere mittels der Betätigungsvorrichtung (140), einen
weiteren Entriegelungsvorgang durchführt.
6. Schließanordnung (500) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der weitere Entriegelungsvorgang das Einfahren einer weiteren Riegelstange (520)
und/oder die Entriegelung von einem Schloss (1) einer Gangflügeltür beinhaltet, insbesondere
dass der weitere Entriegelungsvorgang das Zurückbewegen eines Riegelelements (20)
des Schlosses (1) beinhaltet.
7. Schließanordnung (500) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der weitere Entriegelungsvorgang die Entsperrung eines Riegelelements (70) eines
Schlosses (1) beinhaltet, wobei insbesondere durch ein Zurückbewegen eines ersten
Riegelelements (20) des Schlosses (1) die Entsperrung eines zweiten Riegelelements
(70) des Schlosses (1) erreicht wird.
8. Schließanordnung (500) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entsperrung des Riegelelements (70) erst beginnt, wenn das Ende der Riegelstange
(520) sich auf Höhe des zweiten Abschnitts (312) befindet, insbesondere das Ende der
Riegelstange (520) sich an dem Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt
(312) befindet.
9. Schließanordnung (500) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließanordnung (500), insbesondere ein Gegenschloss (100) der Schließanordnung
(500), ein Gegenschlossmechanikelement (160) zur Durchführung des weiteren Entriegelungsvorgangs
umfasst und die Riegelstange (520) derart mit dem Gegenschlossmechanikelement (160)
gekoppelt ist, dass eine Bewegung der Riegelstange (520) von der ausgefahrenen Position
in die eingefahrene Position den weiteren Entriegelungsvorgang unterstützt.
10. Schließanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schließanordnung (500), insbesondere ein Gegenschloss (100) der Schließanordnung,
einen Riegelelementbetätiger (130) umfasst und die Riegelstange (520) mit dem Riegelelementbetätiger
(130) wirkverbunden ist, sodass eine Bewegung der Riegelstange (520) von der ausgefahrenen
Position in die eingefahrene Position den Riegelelementbetätiger (130) betätigt, wobei
insbesondere ein Anpressdruck der Riegelstange (520) auf den zweiten Abschnitt (312)
die Bewegung des Riegelelementbetätigers (130) unterstützt.
11. Schließanordnung (500) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegelstange (520) und der Riegelelementbetätiger (130) über einen Schieber (160)
als Gegenschlossmechanikelement (160) und insbesondere einen Hebel (150) wirkverbunden
sind.
12. Schließanordnung (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ende der Riegelstange (520) den zweiten Abschnitt (312) passiert, während ein
Kraftspeicher der Schließanordnung (500) gespannt wird.
13. Schließelement (300) für eine Schließanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.