[0001] Die Erfindung betrifft ein Pumpenaggregat sowie ein Verfahren zum Überwachen bzw.
Detektieren einer Konzentrationsänderung in einer Flüssigkeitsvorlage in einer Dichtungsanordnung
in einem Pumpenaggregat.
[0002] Bei Kreiselpumpenaggregaten mit trockenlaufendem elektrischen Antriebsmotor ist es
erforderlich, den Pumpenraum mit dem darin rotierenden Laufrad gegenüber dem Antriebsmotor
abzudichten. Dazu ist die Antriebswelle durch eine Dichtungsanordnung hindurchgeführt.
Dabei ist es bekannt, zwei voneinander beabstandete Dichtungen mit einer dazwischenliegenden
Flüssigkeitsvorlage zu verwenden. Derartige Flüssigkeitsvorlagen können beispielsweise
mit Öl oder einem Glykol-Wasser-Gemisch gefüllt sein. Versagt nun die erste, dem Pumpenraum
zugewandte Dichtung, dringt das zu fördernde Medium, beispielsweise Wasser in die
Flüssigkeitsvorlage ein. Es ist wünschenswert, dies frühzeitig erfassen zu können,
um die Dichtung ersetzen zu können. Bei Ölvorlagen sind Sensoren bekannt, welche eindringendes
Wasser erkennen können. Bei Verwendung eines Glykol-Wasser-Gemisches in der Flüssigkeitsvorlage
ist es jedoch deutlich schwieriger, eindringendes Wasser detektieren zu können. Hierzu
ist es erforderlich eine Änderung der Wasserkonzentration zu erfassen. Aufgrund der
sich ändernden Betriebsbedingungen und Umgebungsbedingungen ist dies nicht immer ohne
Weiteres möglich.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Pumpenaggregat sowie ein Verfahren
zur Überwachung einer Flüssigkeitsvorlage in einer Dichtungsanordnung eines Pumpenaggregates
bereitzustellen, welche es zuverlässig ermöglichen, eindringende Flüssigkeit in einer
Flüssigkeitsvorlage zu erfassen.
[0004] Diese Ausgabe wird gelöst durch ein Pumpenaggregat mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch ein Verfahren zum Detektieren einer Konzentrationsänderung in
einer Flüssigkeitsvorlage mit den in Anspruch 19 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte
Ausführungsformen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
[0005] Das erfindungsgemäße Pumpenaggregat weist einen elektrischen Antriebsmotor und zumindest
ein über eine Welle mit dem Antriebsmotor verbundenes Laufrad auf. Dabei erstreckt
sich die Welle zwischen dem Antriebsmotor und dem Laufrad durch zumindest eine Dichtungsanordnung
hindurch. Diese Dichtungsanordnung weist eine Flüssigkeitsvorlage auf. Dazu weist
die Dichtungsanordnung bevorzugt zumindest zwei Dichtungen auf, zwischen welchen die
Flüssigkeitsvorlage in Form einer mit Flüssigkeit gefüllten Kammer ausgebildet ist.
Die Flüssigkeitsvorlage dient der Erkennung von Leckagen und dem Verhindern des direkten
Eindringens von Wasser in den trockenen Motorraum. Darüber hinaus kann die Flüssigkeit
in der Kammer der Kühlung dienen. Der elektrische Antriebsmotor ist bei einer solchen
Ausgestaltung vorzugsweise trockenlaufend ausgebildet. D. h. die Dichtungsanordnung
befindet sich zwischen dem mit Flüssigkeit gefüllten Pumpenraum, in welchem das Laufrad
rotiert, und dem im Trockenen gelegenen elektrischen Antriebsmotor. Der Pumpenraum
kann insbesondere mit Wasser gefüllt sein, wenn das Pumpenaggregat zum Fördern von
Wasser, beispielsweise Frischwasser oder Abwasser ausgebildet ist.
[0006] Erfindungsgemäß ist an der Flüssigkeitsvorlage zumindest ein Konzentrationssensor
zum Detektieren einer Konzentrationsänderung in der Flüssigkeitsvorlage ausgebildet.
Der Konzentrationssensor kann beispielsweise dazu ausgebildet sein die Konzentration
einer zweiten Flüssigkeit in einer ersten Flüssigkeit der Flüssigkeitsvorlage zu detektieren,
insbesondere die Konzentration von Wasser in Glykol oder umgekehrt. Es können jedoch
auch andere Flüssigkeitsmischungen Verwendung finden, insbesondere Mischungen von
mehr als zwei Flüssigkeiten. So sind in einem Öl-Glykol-Gemisch gegebenenfalls weitere
Additive enthalten. Der Konzentrationssensor ist dazu ausgebildet, Änderungen einer
anfänglich eingestellten Konzentration der verschiedenen Flüssigkeiten in der Flüssigkeitsvorlage
zu detektieren. Der Konzentrationssensor kann so ausgebildet sein, dass er in die
Flüssigkeit eintaucht oder die Konzentration berührungslos von außen detektiert, z.B.
durch eine Trennwand hindurch. Erfindungsgemäß ist an oder in der Flüssigkeitsvorlage
darüber hinaus zumindest ein zweiter Sensor zum Detektieren zumindest eines weiteren
Parameters der Flüssigkeitsvorlage angeordnet. Sowohl der Konzentrationssensor als
auch der zumindest eine zweite Sensor sind mit einer Auswerteeinrichtung derart verbunden,
dass die Auswerteeinrichtung die Messwerte, welche von den Sensoren erfasst werden,
empfängt und weiterverarbeiten kann.
[0007] Die Auswerteeinrichtung kann in eine direkt am Pumpenaggregat angeordnete elektronische
Steuer- bzw. Regeleinrichtung, insbesondere eine Steuereinrichtung zur Steuerung bzw.
Regelung des Antriebsmotors integriert sein. Dazu kann die Auswerteeinrichtung beispielsweise
in einem Elektronikgehäuse des Pumpenaggregates angeordnet sein. Es ist jedoch auch
möglich die Auswerteeinrichtung als ein separates Elektronikbauteil auszubilden oder
aber weiter entfernt von der Sensoreinrichtung oder dem Pumpenaggregat anzuordnen,
beispielsweise als cloud- oder netzwerkimplementierte Auswerteeinrichtung. Die Auswerteeinrichtung
oder Teile der Auswerteeinrichtung könnten auch direkt in den Sensor bzw. ein Sensorgehäuse
des ersten und/oder zweiten Sensors integriert sein. Auch ist es denkbar, die Funktionalität
der Auswerteeinrichtung auf mehrere elektronische Einheiten bzw. Prozessoren in verschiedenen
Komponenten zu verteilen.
[0008] Die Auswerteeinrichtung ist erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass sie eine Auswertung
zumindest eines Messwertes des Konzentrationssensors unter Berücksichtigung zumindest
eines von dem zumindest einen zweiten Sensor erfassten Messwertes vornimmt. Dies hat
den Vorteil, dass Änderungen des Betriebszustandes, welche einen Einfluss auf den
Messwert des Konzentrationssensors haben und dessen Messergebnis verfälschen können,
erfasst und berücksichtigt bzw. kompensiert werden können. So kann der Parameter,
welcher von dem zweiten Sensor erfasst wird, ein Parameter sein, welcher einen bestimmten
Betriebszustand kennzeichnet oder Veränderungen der Betriebszustände und/oder Umgebungsbedingungen
kennzeichnet. Dies ermöglicht es, die Änderungen des Messwertes des Konzentrationssensors
auf Grundlage der Messwerte des zumindest einen zweiten Sensors zu kompensieren bzw.
zu korrigieren, sodass eine exaktere Konzentrationsmessung möglich wird. Es ist zu
verstehen, dass auch mehrere zweite Sensoren vorgesehen sein können oder ein zweiter
Sensor, welcher mehr als einen Parameter gleichzeitig erfasst. So kann der zweite
Sensor beispielsweise die Temperatur und/oder den Druck oder auch alternativ oder
zusätzlich Vibrationen und/oder Körperschall erfassen.
[0009] Bevorzugt ist der zumindest eine zweite Sensor ein Temperatursensor oder ein Sensor,
welcher zumindest einen temperaturabhängigen Parameter erfasst. Ein solcher temperaturabhängiger
Parameter kann ein beliebiger Parameter sein, welcher von der Temperatur abhängig
ist, insbesondere proportional zu der Temperatur ist. Ein solcher temperaturabhängiger
Parameter ermöglicht somit eine indirekte Temperaturerfassung.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Auswerteeinrichtung so ausgestaltet, dass sie eine Auswertung
zumindest eines Messwertes des Konzentrationssensors unter Berücksichtigung zumindest
eines von dem zumindest einen zweiten Sensor erfassten Temperaturmesswertes oder temperaturabhängigen
Parameters vornimmt. Insbesondere ist die Auswerteinrichtung, wie vorangehend schon
beschrieben, so ausgebildet, dass sie den Messwert des Konzentrationssensors auf Grundlage
des Temperaturmesswertes oder temperaturabhängigen Parameters, welcher von dem zumindest
zweiten Sensor erfasst wird, korrigiert bzw. kompensiert. So kann der Temperatureinfluss
auf die Konzentrationsmessung eliminiert werden. Dabei kann dieser Korrektur direkt
ein erfasster Temperaturmesswert oder aber ein Parameter, welcher temperaturabhängig
ist, beispielsweise ein Vibrationssignal, zugrundegelegt werden. So erfolgt eine direkte
oder eine indirekte temperaturabhängige Kompensation.
[0011] Der Konzentrationssensor ist bevorzugt als Ultraschallsensor, als optischer Sensor
oder als kapazitiver Sensor ausgebildet. Bei einem Ultraschallsensor ist vorzugsweise
ein Ultraschallerzeuger, beispielsweise ein Piezoelement so ausgebildet und an der
Flüssigkeitsvorlage angeordnet, dass er ein Ultraschallsignal in die Flüssigkeitsvorlage
hineinsendet, welches dann an einer gegenüberliegenden Wandung reflektiert wird. Das
reflektierte Signal wird von einem Messaufnehmer, welcher vorzugsweise ebenfalls von
dem Schallerzeuger gebildet oder aber mit diesem zu einer Baueinheit integriert sein
kann, aufgenommen. Bei Veränderung der Konzentration ändert sich die Schallgeschwindigkeit
und damit das empfangene reflektierte Ultraschallsignal, sodass Konzentrationsänderungen
von der Auswerteeinrichtung festgestellt werden können. Die Schallgeschwindigkeit
ist nicht nur von der Konzentration sondern ebenfalls von der Temperatur des Mediums
abhängig, weshalb es bevorzugt ist, mit Hilfe des zumindest einen zweiten Sensors
die Temperatur zu erfassen und darüber eine Kompensation des erfassten Ultraschallsignals
vorzunehmen.
[0012] So kann der Ultraschallsensor, wie vorangehend beschrieben, ein nach dem Reflexionsprinzip
arbeitender Sensor sein. Alternativ kann jedoch auch ein Ultraschallsensor eingesetzt
werden, bei welchem an einer Seite ein Sender und an einer entgegengesetzten Seite
ein Empfänger angeordnet ist, ohne dass das Signal an einem Reflektor reflektiert
wird.
[0013] Eine erste mögliche Berücksichtigung verschiedener Betriebszustände bei der Erfassung
von Konzentrationsänderungen durch den Konzentrationssensor kann in der Weise erfolgen,
dass die Auswerteeinrichtung so ausgestaltet ist, dass sie eine Auswertung eines Messwertes
des Konzentrationssensors nur vornimmt, wenn der von dem zumindest einen zweiten Sensor
erfasste Messwert und insbesondere ein von dem zweiten Sensor erfasster Temperaturmesswert
unterhalb eines vorgegebenen maximalen Grenzwertes, vorzugsweise eines vorgegebenen
maximalen Temperaturgrenzwertes liegt. D. h. beispielsweise kann die Konzentrationsmessung
oberhalb einer bestimmten Betriebstemperatur, bei welcher keine zuverlässigen Messergebnisse
mehr erwartet werden können, ausgesetzt werden.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinrichtung derart ausgebildet sein,
dass sie eine Auswertung eines Messwertes des Konzentrationssensors nur vornimmt,
wenn der von dem zumindest einen zweiten Sensor erfasste Messwert und insbesondere
ein von dem zweiten Sensor erfasster Temperaturmesswert oberhalb eines vorgegebenen
minimalen Grenzwertes, d. h. vorzugsweise oberhalb eines vorgegebenen minimalen Temperaturgrenzwertes
liegt. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Konzentrationsmessung
bei zu niedrigen Temperaturen, bei welchen kein fehlerfreies Messergebnis zu erwarten
ist, vollständig ausgesetzt wird.
[0015] Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung derart
ausgebildet, dass sie auf Grundlage eines von dem Konzentrationssensor erfassten Messwertes
ein Alarmsignal ausgibt, wenn dieser zumindest eine Messwert oder ein von dem Messwert
abgeleiteter Kennwert einen vorbestimmten Konzentrationsgrenzwert erreicht. Zusätzlich
ist es möglich, dass die Auswerteeinrichtung ein Schalt- bzw. Steuersignal ausgibt,
welches von einer Steuereinrichtung erfasst werden kann und dazu genutzt werden kann,
basierend auf diesem Signal das Pumpenaggregat abzuschalten, um weitere Defekte zu
verhindern. Auf Grundlage des Alarmsignals kann festgestellt werden, dass ein Austausch
der Dichtungen in der Dichtungsanordnung erforderlich ist. Insbesondere kann die Auswerteeinrichtung
so ausgebildet sein, dass sie z.B. auf Grundlage der Größe der Konzentrationsänderung
und/oder der Geschwindigkeit der Konzentrationsänderung einen Bruch bzw. eine vollständige
Zerstörung einer Wellendichtung detektieren kann und bei entsprechender Erfassung
eines Bruches der Wellendichtung ein Alarmsignal ausgibt.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung derart
ausgebildet, dass sie zumindest einen von dem Messwert des Konzentrationssensors und
einen von dem zumindest einen zweiten Sensor erfassten Messwert, insbesondere einem
Temperaturmesswert abgeleiteten Kennwert bildet. Ein solcher Kennwert kann ein um
den Temperatureinfluss korrigierter Konzentrationsmesswert sein, d. h. ein Konzentrationsmesswert,
welcher so korrigiert wurde, dass ein temperaturabhängiger Einfluss auf das Messergebnis
beseitigt bzw. verringert wurde. Auf Grundlage eines solchen Kennwertes kann dann
über den Zustand der Flüssigkeitsvorlage entschieden werden, insbesondere kann der
Kennwert mit einem vorgegebenen Grenzwert für die Konzentration verglichen werden
und bei Über- bzw. Unterschreiten dieses Grenzwertes kann ein Fehlersignal ausgegeben
werden, welches eine Wartung bzw. Reparatur der Dichtungen signalisiert.
[0017] So kann vorzugsweise die Auswerteeinrichtung so ausgebildet sein, dass sie beispielsweise
bei zu hoher und/oder zu niedriger Temperatur, welche von dem zweiten Sensor erfasst
wird, eine Messwerterfassung bzw. Messwertauswertung für die Konzentration aussetzt.
Dabei ist die Auswerteeinrichtung weiter bevorzugt so ausgebildet, dass sie bei einem
Aussetzen einer Messwerterfassung oder Messwertauswertung den letzten vor dem Aussetzen
erfassten Messwert einer weiteren Verarbeitung zugrunde legt. Das heißt, die Auswerteeinrichtung
gibt in solch einem Fall beispielsweise den letzten zulässig erfassten Messwert als
Konzentrationswert aus.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Auswerteeinrichtung so
ausgebildet sein, dass die Messwerte des Konzentrationssensors zu verschiedenen Zeitpunkten
erfasst und einen Durchschnittswert der erfassten Messwerte als Kennwert bildet. Über
die Durchschnittswertbildung können kurzfristige Schwankungen, welche beispielsweise
auf Änderungen des Betriebszustandes des Pumpenaggregates zurückzuführen sind, minimiert
werden und es können lediglich die langfristigen Einflüsse berücksichtigt werden,
um auf Veränderungen der Flüssigkeitsvorlage, welche eine Wartung bzw. Reparaturen
der Dichtungen erforderlich macht, zu schließen.
[0019] Besonders bevorzugt kann die Auswerteeinrichtung dabei so ausgebildet sein, dass
sie einen laufenden Durchschnittswert oder einen Durchschnittswert über eine bestimmte
Zeitspanne als Kennwert bildet. Dabei kann die bestimmte Zeitspanne beispielsweise
eine vom aktuellen Zeitpunkt zurückliegende bestimmte Zeitspanne sein. So kann beispielsweise
für eine bestimmte zurückliegende Zeitspanne ausgehend vom aktuellen Zeitpunkt ein
laufender Durchschnittswert oder in regelmäßigen Abständen ein neuer Durchschnittswert
als Kennwert gebildet werden. Es können so langfristige Veränderungen des Kennwertes
erfasst werden, während kurzfristige Schwankungen aufgrund der Durchschnittswertbildung
eliminiert werden.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung
derart ausgebildet, dass sie die Messwerte des Konzentrationssensors bei der Bildung
des Durchschnittswertes in Abhängigkeit der von dem zumindest einen zweiten Sensor
erfassten Messwerte und bevorzugt in Abhängigkeit der von dem zweiten Sensor erfassten
Temperaturmesswerte und/oder in Abhängigkeit der Zeit gewichtet. So können beispielsweise
Konzentrationsmesswerte in Betriebszuständen, welche eine genauere Messung der Konzentration
erwarten lassen, bei der Durchschnittswertbildung höher gewichtet werden als Messwerte
in Betriebszuständen des Pumpenaggregates, welche ungenauere Messungen erwarten lassen.
Die Betriebszustände werden dabei durch den von dem zweiten Sensor erfassten Messwert
repräsentiert. Insbesondere können dies Betriebszustände bei unterschiedlichen Temperaturen
bzw. unterschiedliche Temperaturen der Flüssigkeitsvorlage sein, welche von dem zweiten
Sensor wie oben beschrieben direkt oder indirekt erfasst werden. So können Konzentrationsmesswerte
in Temperaturbereichen, welche eine genauere Konzentrationserfassung ermöglichen,
höher gewichtet werden als Konzentrationsmesswerte, welche bei anderen Temperaturen
erfasst wurden. Ferner können beispielsweise Messwerte aus jüngerer Zeit höher gewichtet
werden als länger zurückliegende Messungen. Darüber hinaus ist eine zeitliche Erfassung
auch in der Weise möglich, dass für den Fall, dass beispielsweise bei zu hoher oder
niedriger Temperatur eine Messwerterfassung bzw. Messwertauswertung ausgesetzt wird,
der letzte Messwert vor dem Aussetzen genutzt wird. Gleichzeitig kann gegebenenfalls
ein Warn- oder Hinweissignal ausgegeben werden, dass für längere Zeit keine korrekte
Messung durchgeführt werden konnte.
[0021] Besonders bevorzugt kann die Auswerteeinrichtung derart ausgebildet sein, dass Messwerte,
d. h. Konzentrationsmesswerte, welche bei niedrigerer Temperatur erfasst werden bei
der Bildung des Durchschnittswertes höher gewichtet werden als Messwerte, welche bei
einer höheren Temperatur erfasst werden. Dies erfolgt beispielsweise gemäß einer linearen
Funktion oder einer umgekehrten Sigmoidfunktion. Es sind jedoch auch andere mathematische
Funktionen anwendbar, um dies zu erreichen. Grundsätzlich können beispielsweise monoton
fallende Funktionen in bestimmten Temperaturintervallen verwendet werden, wie beispielsweise
die zuvor genannten linearen Funktionen und umgekehrten Sigmoidfunktion. Es ist jedoch
auch möglich, in bestimmten Temperaturbereichen monoton steigende Funktionen einzusetzen,
insbesondere bei sehr niedrigen Temperaturen, die nahe dem Gefrierpunkt liegen. So
kann vorzugsweise in einem höheren Temperaturbereich eine monoton fallende und in
einem niedrigeren Temperaturbereich eine monoton steigende Funktion zum Einsatz kommen.
[0022] Die höhere Gewichtung der bei niedriger Temperatur erfassten Messwerte ist insbesondere
bei Verwendung eines Ultraschallsensors bevorzugt, da bei niedrigen Temperaturen die
Konzentrationsänderungen zu einer größeren Veränderung der Schallgeschwindigkeit durch
das Medium führen, woraus eine höhere Messgenauigkeit resultiert. Bei höheren Temperaturen
werden die Geschwindigkeitsunterschiede kleiner, sodass in diesen Bereichen größere
Messungenauigkeiten gegeben sein können.
[0023] Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinrichtung ein neuronales Netzwerk zur
Auswertung des zumindest einen Messwertes aufweisen. Ein solches neuronales Netzwerk
hat den Vorteil, dass eine lernende Auswertung möglich ist, welche sich laufend an
Veränderungen der Betriebszustände und Umgebungsbedingungen anpasst, wodurch die Auswertung
des Messwertes von dem Konzentrationssensor laufend verbessert und in der Genauigkeit
erhöht werden kann.
[0024] Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung können der Konzentrationssensor
und der zumindest eine zweite Sensor in eine Sensorbaueinheit integriert sein. Dies
gilt insbesondere dann, wenn es sich bei dem Konzentrationssensor um einen Ultraschallsensor
und bei dem zumindest einen zweiten Sensor um einen Temperatursensor handelt. So kann
eine integrierte Sensorbaueinheit geschaffen werden, welche als Ganzes leicht in ein
Pumpenaggregat integriert werden kann. Insbesondere ist es auch möglich, gemeinsame
elektrische Anschlüsse sowohl für den Konzentrationssensor und den zumindest einen
zweiten Sensor zu nutzen und gegebenenfalls auch die Datenübertragung über gemeinsame
Leitungen durchzuführen.
[0025] Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein dritter
Sensor vorhanden, welcher ausgebildet ist, einen Betriebszustand des Pumpenaggregates
zu erfassen. Insbesondere kann dieser zumindest eine dritte Sensor so ausgebildet
sein, dass er erfasst, ob das Pumpenaggregat im Betrieb ist oder nicht. Dazu kann
der zumindest eine dritte Sensor beispielsweise ein Vibrations- oder Körperschallsensor
sein. An einem Vibrations- oder Körperschallsignal lässt sich sehr leicht der Betriebszustand
detektieren und insbesondere, ob das Pumpenaggregat ein- oder ausgeschaltet ist. Die
Auswerteeinrichtung ist dabei bevorzugt so ausgebildet, dass sie eine Auswertung des
Signals des Konzentrationssensors nur in vorbestimmten Betriebszuständen, beispielsweise
wenn das Pumpenaggregat ausgeschaltet ist, vornimmt. Dies kann das Messergebnis verbessern.
Beispielsweise können Luftblasen in der Flüssigkeitsvorlage während des Betriebs auftreten,
welche das Messergebnis verfälschen. Dies kann durch die Anordnung eines dritten Sensors
in der beschriebenen Weise erfasst werden, so dass z.B. die Auswertung eines Signals
des Konzentrationssensors nur in solchen Betriebszuständen erfolgt, in denen keine
Beeinträchtigung des Messergebnisses zu erwarten ist.
[0026] Wie oben beschrieben ist die Flüssigkeitsvorlage vorzugsweise mit einer Öl- oder
Glykol enthaltenen Flüssigkeitsmischung gefüllt. Insbesondere kann die Flüssigkeitsmischung
eine Mischung von Glykol und Wasser enthalten. Der Konzentrationssensor und die Auswerteeinrichtung
sind bevorzugt zum Erfassen der Konzentration von Wasser in der Flüssigkeitsvorlage
ausgebildet, sodass Eindringen des Wassers detektiert werden kann und somit eine Warnmeldung
erzeugt werden kann, wenn die dem Pumpenraum zugewandte Dichtung undicht wird.
[0027] Besonders bevorzugt ist das Pumpenaggregat ein Wasserpumpenaggregat und weiter bevorzugt
ein Abwasserpumpenaggregat. Solche Pumpenaggregate können als Tauchpumpen ausgebildet
sein und es ist wichtig, dass der Motorraum, in welchem der trockenlaufende elektrische
Antriebsmotor angeordnet ist, zuverlässig abgedichtet ist.
[0028] Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung derart
ausgebildet, dass sie auf Grundlage der Auswertung der Messwerte des Konzentrationssensors
eine Zeitspanne bis zur nächsten fälligen Wartung des Pumpenaggregates berechnet bzw.
voraussagt. Dabei ist unter Wartung beispielsweise der Austausch einer Dichtung, das
heißt einer Wellendichtung, zu verstehen. Die Auswerteeinrichtung oder eine mit der
Auswerteeinrichtung verbundene Steuereinrichtung kann den Zeitpunkt für die nächste
fällige Wartung abschätzen. Dies kann auf Basis einer Extrapolation basierend auf
den zuvor erfassten Messungen des Konzentrationssensors erfolgen. Beispielsweise kann
es von im Wesentlichen konstanten Messwerten ausgehend einen plötzlichen Anstieg geben,
welcher darauf hindeutet, dass in naher Zukunft die Dichtung zu tauschen ist. Hier
kann eine exponentielle Tendenz vorliegen, welche von der Auswerteeinrichtung und
einer verbundenen Steuereinrichtung berücksichtigt werden kann.
[0029] Neben dem beschriebenen Pumpenaggregat ist Gegenstand der Erfindung ferner ein Verfahren
zum Detektieren einer Konzentrationsänderung in einer Flüssigkeitsvorlage in einer
Dichtungsanordnung in einem Pumpenaggregat, bei welchem zumindest ein Messwert eines
an der Flüssigkeitsvorlage angeordneten Konzentrationssensors in Abhängigkeit zumindest
eines weiteren Parameters der Flüssigkeitsvorlage und bevorzugt in Abhängigkeit der
Temperatur oder eines temperaturabhängigen Parameters der Flüssigkeitsvorlage ausgewertet
wird. Auf diese Weise kann insbesondere ein Temperatureinfluss auf das Messergebnis
eines Konzentrationssensors kompensiert werden. Dies kann in der oben anhand des Pumpenaggregates
beschriebenen Weise erfolgen. Bezüglich bevorzugter Verfahrensschritte wird auf die
vorangehende Beschreibung des Pumpenaggregates beschrieben. Dort beschriebene Verfahrensabläufe
bzw. sich aus der Ausgestaltung des Pumpenaggregates ergebene Verfahrensabläufe sind
ebenfalls bevorzugt Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] Besonders bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Auswertung des zumindest
einen Messwertes des Konzentrationssensors ausgesetzt, wenn die Temperatur der Flüssigkeitsvorlage
oberhalb eines oberen Grenzwertes oder unterhalb eines unteren Grenzwertes liegt.
So kann ausgeschlossen werden, dass Messwerte, welche bei Umgebungsbedingungen, welche
keine genaue Messung ermöglichen, aufgenommen wurden, bei der Konzentrationserfassung
berücksichtigt werden.
[0031] Besonders bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Auswertung aus
einer Mehrzahl von Messwerten des Konzentrationssensors ein Durchschnittswert gebildet,
wobei die einzelnen Messwerte weiter bevorzugt in Abhängigkeit eines weiteren Parameters
und bevorzugt in Abhängigkeit der jeweils erfassten Temperatur und/oder in Abhängigkeit
der Zeit unterschiedlich gewichtet werden. Insbesondere können Messwerte, welche bei
niedrigerer Temperatur erfasst wurden, wie es oben anhand des Pumpenaggregates beschrieben
wurde, höher gewichtet werden.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Pumpenaggregates,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht des Antriebsmotors des Pumpenaggregates gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Schnittansicht der Dichtungsanordnung an dem Antriebsmotor gemäß
Fig. 2,
- Fig. 4
- schematisch die Konzentrationsmessung mittels Ultraschall,
- Fig. 5
- die Schallgeschwindigkeit in der Flüssigkeitsvorlage in Abhängigkeit der Temperatur
für verschiedene Konzentrationen, und
- Fig. 6
- schematisch den Ablauf einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0033] Das erfindungsgemäße Pumpenaggregat, welches beispielhaft in Figuren 1 und 2 gezeigt
ist, ist als Tauchpumpenaggregat ausgebildet. Das Pumpenaggregat weist in bekannter
Weise einen elektrischen Antriebsmotor 2 mit einem angesetzten Pumpengehäuse 4 auf.
Das Pumpengehäuse 4 weist an seiner Unterseite eine Eintrittsöffnung 6 sowie einen
radialen Druckstutzen 8 auf. An dem dem Pumpengehäuse 4 abgewandten Axialende des
Antriebsmotors 2 weist dieser einen Klemmenkasten bzw. ein Elektronikgehäuse 10 auf,
in welchem eine Steuer- und Regelelektronik für den Antriebsmotor 2 angeordnet sein
kann und/oder die elektrische Verbindung zu einer Anschlussleitung 12 für die Energieversorgung
hergestellt werden kann.
[0034] Das Pumpengehäuse 4 beinhaltet in seinem Inneren in bekannter Weise einen Pumpenraum,
in welchem ein Laufrad (hier nicht gezeigt) rotiert. Das Laufrad ist drehfest mit
der Antriebswelle bzw. Welle 14 des Antriebsmotors 6 verbunden. Im Antriebsmotor 2
ist die Welle 14 drehfest mit dem Rotor 16 des Antriebsmotors verbunden, welcher in
bekannter Weise im Inneren des Stators 18 rotiert. Der Antriebsmotor 6 ist als trockenlaufender
Motor ausgebildet, d. h. der Innenraum des Antriebsmotors 2 ist gegenüber dem Pumpenraum
im Inneren des Pumpengehäuses 4 vollständig gedichtet, wozu die Welle 14 durch eine
Dichtungsanordnung 20 hindurchgeführt ist. Die Dichtungsanordnung 20 weist eine Flüssigkeitsvorlage
22 im Inneren einer von einem Dichtungsgehäuse 24 begrenzten Kammer auf. Die Dichtungsanordnung
20 weist darüber hinaus zwei Dichtungen 26 und 28 auf, welche als Wellendichtungen
ausgebildet sind und durch welche die Welle 14 dichtend hindurchgeführt ist. Die Dichtung
26 bildet eine erste Dichtung, welche dem Pumpengehäuse 4 zugewandt ist, während die
Dichtung 28 eine zweite Dichtung bildet, welche dem Antriebsmotor 2 zugewandt ist.
Zwischen der ersten Dichtung 26 und der zweiten Dichtung 28 ist die Flüssigkeitsvorlage
22 gelegen. Wenn nun die erste Dichtung 26 versagen sollte, dringt Flüssigkeit aus
dem Pumpengehäuse 4 in das Innere der Flüssigkeitsvorlage 22 ein, was erfasst werden
kann. Erwartungsgemäß wird die erste Dichtung 26 eher verschleißen als die zweite
Dichtung 28, wodurch der Verschleiß der Dichtung erkannt werden kann, bevor Flüssigkeit
aus der Flüssigkeitsvorlage 22 in das Innere des Antriebsmotors 2 eindringt. Der Aufbau
der Flüssigkeitsvorlage 22 wird nachfolgend näher anhand von Fig. 3 beschrieben.
[0035] Die Flüssigkeitsvorlage 22 kann bevorzugt mit einer Flüssigkeitsmischung, welche
Öl oder Glykol enthält, insbesondere mit einer Glykol-Wasser-Mischung gefüllt sein.
Dabei kann die Mischung außer Glykol und Wasser noch weitere Zusatzstoffe bzw. Additive
enthalten. Wenn aus dem Pumpenraum im Inneren des Pumpengehäuses 4 durch die erste
Dichtung 26 Wasser in die Flüssigkeitsvorlage 22 eindringt, ändert sich die Glykol-Wasser-Konzentration
in der Flüssigkeitsvorlage 22. Dies wird durch einen Konzentrationssensor 30 erfasst,
welcher in das Dichtungsgehäuse 24 der Dichtungsanordnung 20 eingesetzt ist. Der Konzentrationssensor
30 erstreckt sich in das Innere der Kammer, in welcher sich die Flüssigkeitsvorlage
22 befindet. Zusätzlich ist an dem Dichtungsgehäuse 24 ein zweiter Sensor 32 angeordnet,
welcher in diesem Fall als Temperatursensor ausgebildet ist. Der zweite Sensor 32
kann jedoch auch als kombinierter Sensor ausgebildet sein, welche mehrere Parameter,
beispielsweise Temperatur und Druck und/oder Vibrationen erfasst. So kann, wie in
Figur 3 dargestellt, in den zweiten Sensor ein Vibrationssensor 33 als dritter Sensor
integriert sein. Der Vibrationssensor 33 dient dazu, zu erkennen, ob das Pumpenaggregat
in Betrieb ist oder nicht. Sowohl der Konzentrationssensor 30 als auch der zweite
Sensor 32 sind mit einer Auswerteeinrichtung 34 verbunden. Auch die Ausgangssignale
des Vibrationssensors 33 werden von der Auswerteeinrichtung 34 ausgewertet, um beispielsweise
bei zu starken Vibrationen die Auswertung des anderen Sensors auszusetzen. Die Auswerteeinrichtung
34 kann Teil einer Steuer- bzw. Regelungselektronik 36 im Inneren des Elektronikgehäuses
10 (siehe Fig. 2) sein, welche den Antriebsmotor 2 steuert.
[0036] Der Konzentrationssensor 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Ultraschallsensor
ausgebildet, wie er anhand von Fig. 4 beschrieben wird. Der Konzentrationssensor 30
weist eine Sende/Empfangseinheit 38 auf, welche ein Ultraschallsignal in das Innere
der Flüssigkeitsvorlage 22 zu einer gegenüberliegenden Wandung 40 hin aussendet. An
der Wandung 40 wird das Signal reflektiert und zu der Sende/Empfangseinheit 38 zurückgesendet,
an welcher das Signal wieder empfangen wird. Die Sende/Empfangseinheit 38 ist mit
der Auswerteeinrichtung 34 verbunden, welche die Signallaufzeit des Ultraschallsignals
zwischen der Sende/Empfangseinheit 38 und der Wandung 40 erfassen kann. Die Schallgeschwindigkeit
der Flüssigkeitsvorlage 22 ändert sich konzentrationsabhängig, sodass aus der Laufzeit
und somit der Geschwindigkeit des Signals in der Flüssigkeitsvorlage 22 von der Auswerteeinheit
34 Veränderungen der Konzentration erfasst werden können. Die Sende/Empfangseinheit
38 kann beispielsweise als Piezoelement ausgebildet sein.
[0037] In Fig. 5 sind Signalverläufe für die Signalgeschwindigkeit innerhalb der Flüssigkeitsvorlage
22 für vier unterschiedliche Konzentrationen conc0, concl, conc2 und conc3 dargestellt.
Dabei ist in Fig. 5 die Geschwindigkeit u über der Temperatur T aufgetragen. Es ist
zu erkennen, dass die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen Konzentrationen
mit zunehmender Temperatur T abnehmen. D. h. die Messgenauigkeit der Konzentration
nimmt mit zunehmender Temperatur ab. Ab einem Temperaturgrenzwert Tg ist eine genaue
Messung nicht mehr möglich. Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung
34 vorzugsweise bei Überschreiten der Temperatur Tg die Auswertung des Messergebnisses
des Konzentrationssensors 30 aussetzt. Eine Abwasserpumpe wird in der Regel nicht
kontinuierlich sondern in Intervallen betrieben. Beim Betrieb steigt die Temperatur
an. Wenn die Pumpe dann wieder abgeschaltet wird, sinkt die Temperatur wieder, sodass
es beim Betrieb gegebenenfalls regelmäßig vorkommt, dass der Temperaturgrenzwert Tg
überschritten wird, anschließend aber wieder unterschritten wird. Die Konzentrationsmessung
bzw. Auswertung des Messwertes des Konzentrationssensors 30 wird dann von der Auswerteeinrichtung
34 nur für Messungen bei Temperaturen unterhalb des Temperaturgrenzwertes Tg vorgenommen.
[0038] Die Konzentrationsbestimmung in der Flüssigkeitsvorlage 22 kann von der Auswerteeinrichtung
34 beispielsweise in der anhand von Fig. 6 beschriebenen Weise erfolgen. Als Eingangsgrößen
werden von dem Konzentrationssensor 30 eine aktuelle Konzentration C
i sowie von dem Temperatursensor 32 eine aktuelle Temperatur T
i erfasst. Im Schritt S1 wird überprüft, ob der aktuelle Temperaturwert T unterhalb
eines Grenzwertes T
thres (entspricht T
g) liegt. Ist dies der Fall (Y) wird im Schritt S2 ein korrigierter Konzentrationswert
C
out als Funktion der gemessenen Konzentrationswerte C
i, der gemessenen Temperaturwerte T
i sowie der Zeit t
i ermittelt. So kann beispielsweise die Konzentration C
out als ein gewichteter Durchschnittswert einer Vielzahl über einen längeren Zeitraum
gemessener Konzentrationen C
i ermittelt werden, insbesondere als laufender Durchschnitt. Die Gewichtung kann zeit-
und/oder temperaturabhängig erfolgen. Insbesondere erfolgt die Gewichtung vorzugsweise
so, dass Messungen bei niedrigen Temperaturen höher gewichtet werden als Messungen
bei höheren Temperaturen. Dies kann gemäß einer linearen Funktion oder auch einer
umgekehrten Sigmoidfunktion oder anderen geeigneten mathematischen Funktion erfolgen.
[0039] Wenn im Schritt S1 festgestellt werden sollte, dass die Temperatur T
i über dem gesetzten Temperaturgrenzwert T
thres liegt (N) wird im Schritt S3 geprüft, ob der Zeitraum t seit der letzten Bestimmung
eines Konzentrationswertes C
out kleiner als ein vorgegebenes Intervall t
intervall ist. Ist dies der Fall (Y) wird im Schritt A1 C
out auf den letzten bestimmten Wert gesetzt. Wenn im Schritt S3 festgestellt wird, dass
das Zeitintervall t gleich oder größer dem vorgegebenen Intervall t
intervall ist (N) wird im Schritt A2 der Konzentrationswert C
out auf dem letzten bestimmten Wert gesetzt und gleichzeitig eine Warnmeldung ausgegeben,
dass keine aktuelle Messung bzw. Konzentrationsbestimmung möglich ist.
[0040] Alternativ könnte die Bestimmung der Konzentration C
out (geschätzte bzw. korrigierte Konzentration) basierend auf der Temperatur T
i und dem gemessenen Konzentrationsmesswert C
i auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise unter Verwendung eines neuronalen
Netzwerkes. Ein solches neuronales Netzwerk könnte sich an Veränderungen der Umgebungs-
und Betriebsbedingungen anpassen und in lernender Weise die Korrektur des Konzentrationsmesswertes
C
i in Abhängigkeit der Temperatur anpassen.
[0041] Auch andere Algorithmen oder Verfahren können zur Anwendung kommen, um die Konzentrationsmesswerte
C
i temperaturabhängig zu korrigieren bzw. anzupassen, um den Temperatureinfluss aus
der Konzentrationsmessung zu verringern bzw. zu eliminieren.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2 -
- Antriebsmotor
- 4 -
- Pumpengehäuse
- 6 -
- Eintrittsöffnung
- 8 -
- Druckstutzen
- 10 -
- Elektronikgehäuse
- 12 -
- Anschlussleitung
- 14 -
- Welle
- 16 -
- Rotor
- 18 -
- Stator
- 20 -
- Dichtungsanordnung
- 22 -
- Flüssigkeitsvorlage
- 24 -
- Dichtungsgehäuse
- 26 -
- erste Dichtung
- 28 -
- zweite Dichtung
- 30 -
- Konzentrationssensor
- 32 -
- zweiter Sensor/Temperatursensor
- 33
- dritter Sensor/Vibrationssensor
- 34 -
- Auswerteeinrichtung
- 36 -
- Steuerelektronik
- 38 -
- Sende/Empfangseinheit
- 40 -
- Wandung
- Tg, Tthres-
- Temperaturgrenzwert
- t -
- Zeit
- T -
- Temperatur
- C -
- Konzentration
1. Pumpenaggregat mit einem elektrischen Antriebsmotor (2) und zumindest einem über eine
Welle (14) mit dem Antriebsmotor (2) verbundenen Laufrad, wobei die Welle sich zwischen
Antriebsmotor (2) und Laufrad durch zumindest eine Dichtungsanordnung (20) mit Flüssigkeitsvorlage
(22) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Flüssigkeitsvorlage (22) zumindest ein Konzentrationssensor (30) zum Detektieren
einer Konzentrationsänderung in der Flüssigkeitsvorlage (22) und zumindest ein zweiter
Sensor (32) zum Detektieren zumindest eines weiteren Parameters der Flüssigkeitsvorlage
(22) angeordnet sind, welche mit einer Auswerteinrichtung (34) verbunden sind, und
dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgestaltet ist, dass sie eine Auswertung
zumindest eines Messwertes des Konzentrationssensors (30) unter Berücksichtigung zumindest
eines von dem zweiten Sensor (32) erfassten Messwertes vornimmt.
2. Pumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine zweite Sensor ein Temperatursensor (32) oder ein Sensor ist, welcher
zumindest einen temperaturabhängigen Parameter erfasst.
3. Pumpenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgestaltet ist, dass sie eine Auswertung zumindest
eines Messwertes des Konzentrationssensors (30) unter Berücksichtigung zumindest eines
von dem zweiten Sensor (32) erfassten Temperaturmesswertes oder temperaturabhängigen
Parameters vornimmt.
4. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konzentrationssensor (30) ein Ultraschallsensor, ein optischer Sensor oder ein
kapazitiver Sensor ist.
5. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie eine Auswertung eines
Messwertes des Konzentrationssensors (30) nur vornimmt, wenn der von dem zumindest
einen zweiten Sensor (32) erfasste Messwert und insbesondere ein von dem zweiten Sensor
erfasster Temperaturmesswert unterhalb eines vorgegebenen maximalen Grenzwertes liegt.
6. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie eine Auswertung eines
Messwertes des Konzentrationssensors (30) nur vornimmt, wenn der von dem zumindest
einen zweiten Sensor (32) erfasste Messwert und insbesondere ein von dem zweiten Sensor
erfasster Temperaturmesswert oberhalb eines vorgegebenen minimalen Grenzwertes liegt.
7. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie bei einem Aussetzen
einer Messwerterfassung oder Messwertauswertung den letzten vor dem Aussetzen erfassten
Messwert einer weiteren Verarbeitung zugrunde legt.
8. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie auf Grundlage eines
von dem Konzentrationssensors (32) erfassten Messwertes ein Alarmsignal ausgibt, wenn
dieser zumindest eine Messwert oder ein von dem Messwert abgeleiteter Kennwert einen
vorbestimmten Konzentrationsgrenzwert erreicht.
9. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie zumindest einen von
dem Messwert des Konzentrationssensors (30) und einem von dem zumindest einen zweiten
Sensor (32) erfassten Messwert, insbesondere einem Temperaturmesswert, abgeleiteten
Kennwert bildet.
10. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie Messwerte des Konzentrationssensors
(30) zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst und einen Durchschnittswert der erfassten
Messwerte als Kennwert bildet.
11. Pumpenaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie einen laufenden Durchschnittswert
oder einen Durchschnittswert über eine bestimmet Zeitspanne als Kennwert bildet.
12. Pumpenaggregat nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie die Messwerte des Konzentrationssensors
(30) bei der Bildung des Durchschnittswertes in Abhängigkeit der von dem zweiten Sensor
(32) erfassten Messwerte und bevorzugt in Abhängigkeit der von dem zumindest einen
zweiten Sensor (32) erfassten Temperaturmesswerte und/oder in Abhängigkeit der Zeit
gewichtet.
13. Pumpenaggregat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass Messwerte, welche bei niedrigerer
Temperatur erfasst werden bei der Bildung des Durchschnittswertes höher gewichtet
werden als Messwerte, welche bei einer höheren Temperatur erfasst werden, wobei dies
bevorzugt gemäß einer linearen Funktion oder einer umgekehrten Sigmoidfunktion erfolgt.
14. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) ein neuronales Netzwerk zur Auswertung des zumindest
einen Messwertes aufweist.
15. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konzentrationssensor (30) und der zumindest eine zweite Sensor (32) in einer
Sensorbaueinheit integriert sind.
16. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest einen dritten Sensor (33), welcher ausgebildet ist, einen Betriebszustand
des Pumpenaggregates zu erfassen.
17. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsvorlage (22) mit einer Öl oder Glykol enthaltenden Flüssigkeitsmischung
gefüllt ist.
18. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Konzentrationssensor (30) und die Auswerteeinrichtung (34) zum Erfassen der Konzentration
von Wasser in der Flüssigkeitsvorlage ausgebildet sind.
19. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpenaggregat ein Abwasserpumpenaggregat ist.
20. Verfahren zum Detektieren einer Konzentrationsänderung in einer Flüssigkeitsvorlage
(22) in einer Dichtungsanordnung (20) in einem Pumpenaggregat, bei welchem zumindest
ein Messwert eines an der Flüssigkeitsvorlage (22) angeordneten Konzentrationssensors
(30) in Abhängigkeit zumindest eines weiteren Parameters der Flüssigkeitsvorlage und
bevorzugt in Abhängigkeit der Temperatur oder eines temperaturabhängigen Parameters
der Flüssigkeitsvorlage (22) ausgewertet wird.
21. Pumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (34) derart ausgebildet ist, dass sie auf Grundlage der Auswertung
der Messwerte des Konzentrationssensors (30) eine Zeitspanne bis zur nächsten fälligen
Wartung des Pumpenaggregates berechnet.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung des zumindest einen Messwertes ausgesetzt wird, wenn die Temperatur
oberhalb eines oberen Grenzwertes oder unterhalb eines unteren Grenzwertes liegt.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung aus einer Mehrzahl von Messwerten des Konzentrationssensors (30)
ein Durchschnittswert gebildet wird, wobei die einzelnen Messwerte in Abhängigkeit
eines weiteren Parameters und bevorzugt in Abhängigkeit der jeweils erfassten Temperatur
und/oder in Abhängigkeit der Zeit unterschiedlich gewichtet werden.