[0001] Die Erfindung betrifft irreguläre Zustände in Arbeitsfluidumlaufen, in denen ein
als Kältemittel wirkendes Arbeitsfluid in einem thermodynamischen Kreisprozess, wie
zum Beispiel dem Clausius-Rankine-Kreisprozess, geführt wird. Vorwiegend sind dies
Wärmepumpen, Klimaanlagen und Kühlgeräte, wie sie in Wohngebäuden gebräuchlich sind.
Unter Wohngebäuden werden dabei Privathäuser, Miethauskomplexe, Krankenhäuser, Hotelanlagen,
Gastronomie und kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser verstanden, in denen Menschen
dauerhaft leben und arbeiten, im Unterschied zu mobilen Vorrichtungen wie KFZ-Klimaanlagen
oder Transportboxen, oder auch Industrieanlagen oder medizintechnischen Geräten. Gemeinsam
ist diesen Kreisprozessen, dass sie unter Einsatz von Energie Nutzwärme oder Nutzkälte
erzeugen und Wärmeverschiebungssysteme bilden.
[0002] Die zum Einsatz kommenden thermodynamischen Kreisprozesse sind seit langem bekannt,
ebenso die Sicherheitsprobleme, die bei der Verwendung geeigneter Arbeitsfluide entstehen
können. Abgesehen von Wasser sind die bekanntesten damaligen Arbeitsfluide brennbar
und giftig. Sie führten im vergangenen Jahrhundert zur Entwicklung der Sicherheitskältemittel,
die aus fluorierten Kohlenwasserstoffen bestanden. Es zeigte sich jedoch, dass diese
Sicherheitskältemittel die Ozonschicht schädigen, zur Klimaerwärmung führen, und dass
ihre sicherheitstechnische Unbedenklichkeit zu konstruktiven Unachtsamkeiten führte.
Bis zu 70 % des Umsatzes entfiel auf den Nachfüllbedarf undichter Anlagen und deren
Leckageverluste, der hingenommen wurde, solange dies im Einzelfall als wirtschaftlich
vertretbar empfunden wurde und Bedarf an Ersatzbeschaffung förderte.
[0003] Der Einsatz dieser Kältemittel wurde aus diesem Grund Restriktionen unterworfen,
in der Europäischen Union beispielsweise durch die F-Gas-Verordnung (EU) 517/2014.
[0004] Es ist daher einerseits äußerst problematisch, die konstruktiven Prinzipien für Kältemittel-führende
thermodynamische Prozesse zu übernehmen, die sich bei Sicherheitskältemitteln scheinbar
gut bewährt haben, andererseits auf die Anlagenkonzepte aus der Zeit vor Einführung
der Sicherheitskältemittel aufzusetzen. Dies liegt auch daran, dass inzwischen aus
Einzelgeräten komplexe Anlagen geworden sind, was die Anzahl der Möglichkeiten für
Störungen und deren Folgen vervielfältigt hat. Hierdurch ergeben sich beispielhaft
die folgenden Anforderungen an das Sicherheitskonzept:
- Im Normalbetrieb muss die Anlage absolut dicht sein.
- Weder bei einer Leckage im Kondensator noch bei einer Leckage im Verflüssiger darf
[0005] Arbeitsfluid in den gekoppelten Nutzwärme- oder Nutzkältekreislauf gelangen.
- Es darf kein Arbeitsfluid aus dem Kältekreislauf unbemerkt entweichen können.
- Im Verdichter darf das Arbeitsfluid nicht durch die Lagerung entweichen.
- Im Entspannungssystem darf das Arbeitsfluid nicht durch den Ventilsitz diffundieren
oder durch Kavitation zu Leckagen führen.
- Gekapselte Teile müssen für Wartungs- und Kontrollzwecke zugänglich bleiben.
- In Notfällen dürfen sich keine Gefahren einstellen.
- Die Anlage soll in vorhandene Räumlichkeiten integrierbar sein
- Das Kältemittel soll abgelassen und eingefüllt werden können.
[0006] Der Begriff des Notfalls muss weit gesehen werden. Denkbar sind Stromausfälle, Erdbeben,
Erdrutsche, Überschwemmungen, Brände, technische Fehler und klimatische Extrembedingungen.
Sofern die Anlagen in einem Netzwerk betrieben werden, ist auch ein Netzausfall oder
eine Netzstörung als Notfall anzusehen. Gegenüber solchen Gefahren oder Störungen
soll die Vorrichtung inhärent sicher sein. Aber auch ein Ausfall der verfügbaren Primärenergie
kann einen Notfall begründen und darf keine Gefahrentwicklung zur Folge haben. Alle
diese Notfälle können auch kombiniert auftreten.
[0007] Hierbei sind die verschiedenen Bauformen und Anwendungsfälle für derartige thermodynamische
Kreisprozesse gesondert zu berücksichtigen, bei ortsfesten Anlagen für Wohngebäude
beispielsweise folgende:
- Haushaltskühlschränke,
- Haushaltsgefrierschränke,
- Haushaltstrockner,
- Haushaltskühl-Gefrierkombinationen,
- Kühlkammern für Hotel- und Gastronomie,
- Gefrierkammern für Hotel- und Gastronomie,
- Klimaanlage für Haus, Hotel- und Gastronomie,
- Warmwassererzeugung für Haus, Hotel- und Gastronomie,
- Beheizung für Haus, Hotel- und Gastronomie,
- Sauna-Schwimmbadanlagen für Haus, Hotel- und Gastronomie,
- Kombinierte Anlagen für die oben genannten Anwendungen,
wobei diese Aufzählung nicht vollständig ist.
[0008] Die Energie für den Betrieb der Anlagen einschließlich der zu verschiebenden Wärmeenergie
kann aus verschiedenen Quellen stammen:
- Erdwärme aus Erdwärmespeichern,
- Geothermische Wärme,
- Fernwärme,
- Elektrische Energie aus allgemeiner Stromversorgung,
- Elektrische Solarenergie,
- Solarwärme,
- Abwärme,
- Warmwasserspeicher,
- Eisspeicher,
- Latentwärmespeicher,
- Fossile Energieträger wie Erdgas, Erdöl, Kohle,
- Nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Pellets, Biogas,
- Kombinationen aus den oben genannten Energiequellen,
wobei auch diese Aufzählung nicht vollständig ist.
[0009] Die auftretenden Probleme bei der Sicherheitsauslegung solcher Anlagen werden in
der
WO 2015/032905 A1 anschaulich beschrieben. So liegt die untere Zündgrenze von Propan als Arbeitsfluid
etwa bei 1,7 Volumenprozent in Luft, was 38 g/m
3 in Luft entspricht. Sofern der Kälteprozess in einem ihn umgebenden, hermetisch abgeschlossenen,
ansonsten aber luftgefüllten Raum mit dem Arbeitsfluid Propan durchgeführt wird, stellt
sich das Problem der Erkennung einer kritischen, explosiven Situation nach einer Störung,
bei der das Arbeitsfluid in diesen hermetisch abgeschlossenen Raum austritt. Elektrische
Sensoren zur Erkennung kritischer Konzentrationen sind nur schwierig explosionsgeschützt
auszuführen, weswegen gerade die Propan-Erkennung durch die Sensoren selbst das Explosionsrisiko
erheblich verschärft, ausgenommen hiervon sind Infrarotsensoren. Propan ist auch giftig,
bei Inhalation oberhalb einer Konzentration von ca. 2 g/m
3 stellen sich narkotische Effekte, Kopfschmerzen und Übelkeit ein. Dies betrifft Personen,
die ein erkanntes Problem vor Ort lösen sollen, noch bevor Explosionsgefahr entsteht.
[0010] Propan ist auch schwerer als Luft, sinkt also in ruhender Luft auf den Boden und
sammelt sich dort an. Sollte sich also ein Teil des Propans in einer strömungsarmen
Zone des abgeschlossenen Raums, in dem sich das gestörte Aggregat befindet, sammeln,
können die lokalen Explosionsgrenzen wesentlich schneller erreicht werden, als es
der Quotient aus Gesamtraumvolumen zu ausgetretener Propanmenge erwarten lässt. Die
WO 2015/032905 A1 sucht dieses Problem zu lösen, indem ein Generator für elektrischen Strom in die
Öffnung bzw. deren Verriegelung dieses Raums integriert wird und bei deren Betätigung
in einem ersten Schritt die elektrische Energie erzeugt und bereitstellt, mit der
der Sensor aktiviert wird, und der im Alarmfall die Verriegelung dann nicht freigibt,
sondern eine Lüftung des abgeschlossenen Raums veranlasst, und erst in einem zweiten
Schritt eine Entriegelung und Öffnung zulässt.
[0011] Schon zu Beginn der Technologie der Kompressionskältemaschinen wurde der Versuch
unternommen, einen abgeschlossenen Raum zu bilden, in dem die apparativen Ausrüstungen
alle sicher untergebracht werden konnten und der diese vollständig umhüllt. Die
DE-PS 553 295 beschreibt eine gekapselte Kompressionskältemaschine, bei der der Kältemittelverdichter
1, sein Antriebsmotor 2, Verdampfer 3, Verflüssiger 4 und Regelventil 5 in einer doppelwandigen
Kapsel 6 bzw. 7 eingeschlossen sind. Im Zwischenraum der doppelwandigen Kapsel wird
ein Unterdruck angelegt und Leckagen, die an den Durchbrüchen für Kühlwasser und Sole
auftreten könnten, abgesaugt. Das abgesaugte Arbeitsfluid kann im Anschluss daran
ggf. zurückgewonnen werden. Zu bemerken ist dabei, dass sich innerhalb des gekapselten
Raums keine Umgebungsluft befindet und aufgrund des Unterdrucks im Doppelmantel auch
nicht in den gekapselten Innenraum eindringen kann.
[0012] Die
DE 41 14 529 A1 beschreibt eine Sicherheitseinrichtung für eine mit einem gefährlichen Medium gefüllte
kältetechnische Anlage, die aus mindestens einem kompletten Kälteaggregat besteht,
das einen Kältemittelkreislauf mit Verdampfer, Verdichter und Verflüssiger, sowie
einen Antriebsmotor umfasst. Die Anlage ist gasdicht eingeschlossen, wobei die Umschließung
nach dem im Störfall technisch möglichen Höchstdruck ausgelegt ist, und aus der Umschließung
die Anschlüsse für den Kälteträger, ein Kühlmittel sowie elektrische Versorgungs-,
Überwachungs- und Steuerleitungen druckdicht nach außen geführt sind. Es kann ein
Ausgleichsbehälter angeschlossen sein.
[0013] Die
EP 1 666 287 beschreibt eine Fahrzeugklimaanlage mit einem Auffangbehälterfür das Kältemittel,
der über ein extern steuerbares Ventil mit einem Gas-Flüssigkeits-Trenner in Verbindung
steht. Mittels einer Druckerfassungsvorrichtung kann das Ventil geschlossen werden,
wenn der erfasste Druck gleich einem vorbestimmten Druck wird. Das Signal zum Öffnen
des Ventils kann durch eine Leckageerkennung erfolgen.
[0014] Die vorgestellten Systeme hatten am Markt bislang nur wenig Erfolg. Dies kann auf
die folgenden Gründe zurückgeführt werden:
- Montagefreundlichkeit: Im Falle von Modernisierungen von alten Heizungsanlagen müssen
die neu zu installierenden Vorrichtungen zerlegbar und transportabel sein. Beispielsweise
müssen sie über Kellertreppen und in verwinkelte und niedrige Kellerräume verbracht
werden können. Zusammenbau, Inbetriebnahme und Wartung müssen ohne großen Aufwand
vor Ort möglich sein. Dies schließt große und schwere Druckbehälter weitgehend aus,
ferner Systeme, die nach einer Havarie nicht mehr demontierbar sind.
- Diagnosefreundlichkeit: Die Betriebszustände sollten von außen gut erkennbar sein,
dies betrifft die Sichtbarkeit und Prüfbarkeit bezüglich möglicher Leckagen und schließt
den Füllstand des Arbeitsfluids sowie den Befüllungsgrad ggf. eingebrachter Sorbentien
ein.
- Wartungsfreundlichkeit: Systemdiagnosen sollten ohne großen zusätzlichen Aufwand erfolgen
können. Sicherheitsrelevante Systeme sollten regelmäßig getestet bzw. auf ihre Zuverlässigkeit
geprüft werden können. Sofern Systemdiagnosen nicht einfach durchführbar sind, sollten
möglicherweise belastete Teile leicht durch Neuteile austauschbar sein.
- Ausfallsicherheit: Die System sollen einerseits gegen Störungen gesichert sein, gleichzeitig
aber zuverlässig laufen können, wenigstens im Notbetrieb. Im Falle einer vorübergehenden
externen Störung sollten die Systeme entweder selbstständig wieder anfahren oder ohne
großen Aufwand wiederangefahren werden können.
- Energieeffizienz: Die Anlagen sollen energetisch günstig betrieben werden können,
ein hoher Eigenverbrauch an Energie für Sicherheitsmaßnahmen wirkt dem entgegen.
- Robustheit: Im Falle größerer Störungen, seien sie extern oder systemintern aufgeprägt,
muss die Beherschbarkeit gewährleistet sein, dies betrifft z.B. Lüftungssysteme, die
verstopfen können oder Druckbehälter, die unter Druck stehen oder heiß werden, etwa
bei einem Brand.
- Kosten: Die Sicherheitsmaßnahmen sollen weder bei den Anschaffungskosten noch bei
den laufenden Kosten bedeutend sein und die Einsparungen bei den Energiekosten gegenüber
herkömmlichen Systemen übersteigen. Sie sollen günstig sein.
[0015] Im Falle von Nachrüstungen steht oft nur wenig Aufstellungsplatz zur Verfügung, beispielsweise
beim Ersatz von Gasthermen in Badezimmern oder an Stellen, die schlecht zugänglich
oder eng sind. Oft befindet sich in deren Nähe auch ein alter Kamin, der ins Freie
führt und nicht mehr für Abgas genutzt werden soll, aber zur Aufnahme von Leitungen
für Arbeitsträgerfluide, Notablassleitungen und Stromkabeln dienen kann.
[0016] Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine einfache, montagefreundliche und wartungsfreie
Vorrichtung zur Beheizung oder zur Klimatisierung bereitzustellen, die dargestellten
Probleme besser löst und die Nachteile nicht mehr aufweist.
[0017] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur sicheren Durchführung
eines linksdrehenden thermodynamischen Clausius-Rankine-Kreisprozesses sowie seiner
sicheren Entleerung und Befüllung mittels eines entzündlichen Arbeitsfluids, welches
in einem geschlossenen, hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf (1) geführt wird, aufweisend
- mindestens einen Verdichter (2) für Arbeitsfluid,
- mindestens eine Enspannungseinrichtung (4) für Arbeitsfluid,
- mindestens zwei Wärmeübertrager (3, 5) für Arbeitsfluid mit jeweils mindestens zwei
Anschlüssen (7, 8, 9, 10) für Wärmeüberträgerfluide,
- ein geschlossenes, gasdichtes und druckbeständiges Gehäuse (6),
- welches alle am geschlossenen Arbeitsfluidumlauf (1) angeschlossenen Einrichtungen
sowie druckdichte Anschlüsse, auch für elektrische Signalleitungen und elektrische
Stromversorgung nach außerhalb des Gehäuses umfasst,
- und nach dem im Störfall technisch möglichen Höchstdruck ausgelegt ist, wobei
- das Gehäuse rohrförmig ist, wobei das Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis mindestens 3
beträgt,
- das Gehäuse über mindestens einen Anschluss zum Einstellen des Innendrucks verfügt,
[0018] Die Auslegung auf einen sehr hohen Druck,. der im Störfall auftreten kann, macht
eine derartige Konstruktion bei den üblichen Bauformen sehr schwer und unhandlich.
Druckbehälter können dabei deutlich über 100 Kilogramm schwer werden, und eine Wartung,
bei der der Druckbehälter aufgeschraubt, abgehoben und nach der Wartung wieder dicht
verschlossen werden muss, ist vor Ort damit kaum möglich. Geht man von den typischen
Kühlschrank-ähnlichen Maßen ab und verwendet stattdessen ein Rohr, stellt sich das
Problem, dass die üblicherweise verwendeten Komponenten nicht mehr passen, das betrifft
vor allem Plattenwärmetauscher für Verdampfer und Kondensator, während Verdichter
und Drosselungen auch in schmalen Bauformen erhältlich sind.
[0019] Dafür sind druckbeständige Rohre vergleichsweise leicht und können mit Flanschverbindungen
an den Enden mit bekannten Mitteln gut abgedichtet werden. Ein auf 50 bar ausgelegtes
Edelstahlrohr mit einer Wandstärke von 4 Millimetern und einem Durchmesser von 0,2
Metern wiegt pro laufendem Meter nur ca. 22 kg. Selbst mit Einbauten kann ein solches
Gerät mit einer Länge von 1 Meter bis 1,60 Metern von 2 Personen gut über Treppen
transportiert und aufgestellt werden. In einer Ausgestaltung der Erfindung wird daher
vorgesehen, dass das Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis zwischen 5 und 8 beträgt.
[0020] Weiteren Ausgestaltungen betreffen die verwendeten Wärmeübertrager für Verdampfer
und Kondensator. Vorzugsweise werden hier U-Rohr-Wärmetauscherbündel verwendet, in
denen die Wärmeüberträgerfluide geführt werden, während die Verdampfungs- und Kondensationsvorgänge
im Außenraum, der vorzugsweise in Topfform ausgeführt wird, stattfinden. Diese Anordnung
verhindert auch ein Voll- und Leerlaufen.
[0021] Für Notfälle kann ein Sicherheitsventil vorgesehen werden, welches in eine Leitung
führt, deren Auslass ins Freie führt. Eine solche Leitung kann einen kleinen Durchmesser
aufweisen, beispielsweise 10 oder 12 Millimeter, was eine Verlegung in einem stillgelegten
Kamin ermöglicht.
[0022] Im Normalbetrieb kann im Innenraum ein Vakuum angelegt werden, damit wird verhindert,
dass im Fall einer Leckage ein zündfähiges Gemisch entsteht. Auch kann in diesem Fall
eine Leckage durch einen Druckanstieg erkannt werden. Statt eines Vakuums kann auch
eine Inertisierung mittels Stickstoff oder Kohlendioxid vorgenommen werden. Hierfür
wird in einer Ausgestaltung der Erfindung ein Anschluss zum Einfüllen von Inertgas
vorgesehen.
[0023] Sofern kleinere Anlagen vorgesehen sind, etwa zum Erzeugen von Warmwasser bei gleichzeitiger
Bereitstellung von Klimakälte, kann die Bauweise auch ähnlich zu Filterkartuschen
erfolgen, die statt einer Vor-Ort-Wartung einfach in regelmäßigen Abständen ausgetauscht
und wie bei einem Pfandsystem zu einer Sammelstelle für eine Aufbereitung abgegeben
werden können.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Arbeitsfluidumlaufes 1 mit einem Verdichter 2, einem
Kondensator 3, einer Druckreduzierung 4 und einem Verdampfer 5 in einem geschlossenen
Gehäuse 6. Das Gehäuse 6 verfügt über einen Wärmequellen-Anschluss 7, einen Wärmequellen-Vorlauf
8, einen Wärmesenken-Vorlauf 9 und einen Wärmesenken-Anschluss 10. Der Arbeitsfluidumlauf
1 wird in diesem Beispiel mit dem entzündlichen Arbeitsfluid Propan, welches auch
unter der Bezeichnung R290 bekannt ist, betrieben. Dargestellt sind keine Armaturen
wie z.B. Absperrorgane, selbstverständlich wird der Fachmann diese sowie Rückschlagsicherungen
vorsehen.
[0025] Die Vorrichtung ist über den Notabzug 11, das Sicherheitsventil 12 und das Rückschlagventil
13 ins Freie 14 entleerbar und kann über das Einfüllventil 15 mit Inertgas befüllt
werden. Die Temperatur- und Druckkontrolle kann mittels der Druck/ Temperaturmessung
16 erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Arbeitsfluidumlauf
- 2
- Verdichter
- 3
- Kondensator
- 4
- Druckreduzierung
- 5
- Verdampfer
- 6
- Gehäuse
- 7
- Wärmequellen-Anschluss
- 8
- Wärmequellen-Vorlauf
- 9
- Wärmesenken-Vorlauf
- 10
- Wärmesenken-Anschluss
- 11
- Notabzug
- 12
- Sicherheitsventil
- 13
- Rückschlagventil
- 14
- Leitung ins Freie
- 15
- Inertgas/ Vakuumanschluss
- 16
- Druck/Temperaturmessung
1. Vorrichtung zur sicheren Durchführung eines linksdrehenden thermodynamischen Clausius-Rankine-Kreisprozesses
sowie seiner sicheren Entleerung und Befüllung mittels eines entzündlichen Arbeitsfluids,
welches in einem geschlossenen, hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf (1) geführt
wird, aufweisend
- mindestens einen Verdichter (2) für Arbeitsfluid,
- mindestens eine Entspannungseinrichtung (4) für Arbeitsfluid,
- mindestens zwei Wärmeübertrager (3, 5) für Arbeitsfluid mit jeweils mindestens zwei
Anschlüssen (7, 8, 9, 10) für Wärmeüberträgerfluide,
- ein geschlossenes, gasdichtes und druckbeständiges Gehäuse (6),
- welches alle am geschlossenen Arbeitsfluidumlauf (1) angeschlossenen Einrichtungen
sowie druckdichte Anschlüsse, auch für elektrische Signalleitungen und elektrische
Stromversorgung nach außerhalb des Gehäuses umfasst,
- und nach dem im Störfall technisch möglichen Höchstdruck ausgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Gehäuse rohrförmig ist, wobei das Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis mindestens
3 beträgt,
- das Gehäuse über mindestens einen Anschluss zum Einstellen des Innendrucks verfügt,
- innerhalb des Gehäuses Druck und Temperaturmessvorrichtungen vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis zwischen 5 und 8 beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertrager für Arbeitsfluid eine Topfbauform mit U-Form-Rohrbündeln aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ablass mit einem Sicherheitsventil vorgesehen wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss zum Einfüllen von Inertgas vorgesehen wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsfluid Propan ist und dass das Gehäuse unter Vakuum gehalten wird.