[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlossanordnung mit einem Schloss für einen
Gangflügel und mit einem Gegenschloss für einen Standflügel, wobei das Gegenschloss
eine Gegenschlosselektronikvorrichtung umfasst, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Des Weiteren umfasst die vorliegende Erfindung ein Schließsystem mit einer erfindungsgemäßen
Schlossanordnung und mit zumindest einem motorischen Türantrieb zum Öffnen des Gangflügels
und/oder des Standflügels und ein Verfahren zur Überführung einer Schlossanordnung
in einen Entriegelungs- oder Verriegelungszustand gemäß dem unabhängigen Anspruch
16.
[0002] Die
EP 2 703 586 A2 offenbart ein Gegenschloss mit Sensoreinrichtungen, die mit einer Signalverarbeitungsanlage
verbunden sind. Die Signalverarbeitungsanlage kann mit einer Überwachungszentrale
verbunden sein. Nachteilig ist, dass keine Kommunikationsmöglichkeiten zwischen einem
Schloss und dem Gegenschloss vorgesehen sind.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schlossanordnung, ein Schließsystem mit einer
Schlossanordnung und ein Verfahren für eine Schlossanordnung zur Verfügung zu stellen,
bei der eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen dem Schloss und dem Gegenschloss vorhanden
ist.
[0004] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Schlossanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Schließsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere
Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Schlossanordnung beschrieben sind, im Zusammenhang mit dem
erfindungsgemäßen Schließsystem. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß
dem unabhängigen Patentanspruch 16 gelöst. Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Schlossanordnung und dem erfindungsgemäßen Schließsystem
beschrieben sind, gelten dabei auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten
stets wechselseitig Bezug genommen wird. Insbesondere wird ein Verfahren unter Schutz
gestellt, das mit einer Schlossanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder einem
Schließsystem nach Anspruch 14 oder 15 durchgeführt werden kann als auch eine Schlossanordnung
und ein Schließsystem, mit dem ein Verfahren nach Anspruch 16 durchgeführt werden
kann.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Schloss eine Schlosselektronikvorrichtung
umfasst, wobei die Schlosselektronikvorrichtung ein erstes Kommunikationsmittel umfasst
und die Gegenschlosselektronikvorrichtung ein zweites Kommunikationsmittel umfasst,
wobei das erste Kommunikationsmittel und das zweite Kommunikationsmittel eine Kommunikation
zwischen der Schlosselektronikvorrichtung und der Gegenschlosselektronikvorrichtung
ermöglichen.
[0006] Dadurch, dass das Schloss eine Schlosselektronikvorrichtung umfasst, die mit der
Gegenschlosselektronikvorrichtung kommunizieren kann, ist es möglich, dass eine Kommunikation
zwischen dem Schloss und dem Gegenschloss stattfindet. Die Kommunikation kann unidirektional
von der Schlosselektronikvorrichtung zu der Gegenschlosselektronikvorrichtung, unidirektional
von der Gegenschlosselektronikvorrichtung zu der Schlosselektronikvorrichtung oder
bidirektional vorgesehen sein. Bevorzugt ist eine bidirektionale Kommunikation vorgesehen.
Die Kommunikation kann das Senden und das Empfangen von Daten umfassen. Die Daten
können einen Befehl, eine Information und/oder ein elektrisches Signal umfassen.
[0007] Bevorzugt ist die Schlosselektronikvorrichtung in einem Schlosskasten des Schlosses
angeordnet. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann in einem Gegenschlosskasten
des Gegenschlosses angeordnet sein.
[0008] Die Schlosselektronikvorrichtung kann einen Prozessor, insbesondere einen Mikroprozessor,
umfassen. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann einen Prozessor, insbesondere
einen Mikroprozessor, umfassen. Die Schlosselektronikvorrichtung kann einen Speicher,
insbesondere einen nicht flüchtigen Speicher, umfassen. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
kann einen Speicher, insbesondere einen nicht flüchtigen Speicher, umfassen. Der Speicher
kann z. B. als ein Flash-Speicher oder als ein EEPROM Speicher ausgebildet sein. Z.
B. kann die Schlosselektronikvorrichtung zumindest einen Microcontroller umfassen.
Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann zumindest einen Microcontroller umfassen.
[0009] Um miteinander kommunizieren zu können, können die Schlosselektronikvorrichtung und
die Gegenschlosselektronikvorrichtung kabellos oder kabelgebunden elektronisch miteinander
verbunden sein. Z. B. kann das erste Kommunikationsmittel als Sende- und/oder Empfangseinheit
zur kabellosen Kommunikation ausgebildet sein. Das zweite Kommunikationsmittel kann
als Sende- und/oder Empfangseinheit zur kabellosen Kommunikation ausgebildet sein.
Das erste Kommunikationsmittel kann alternativ als elektrischer Anschluss für eine
kabelgebundene Kommunikation ausgebildet sein. Entsprechend kann das zweite Kommunikationsmittel
als elektrischer Anschluss für eine kabelgebundene Kommunikation ausgebildet sein.
[0010] Insbesondere können die Schlosselektronikvorrichtung und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
durch eine kabelgebundene elektrische Verbindung miteinander verbunden sein. Die Kommunikation
kann über eine elektrische Verbindung zwischen der Schlosselektronikvorrichtung und
der Gegenschlosselektronikvorrichtung erfolgen.
[0011] Die elektrische Verbindung kann als ein Bus, z. B. als ein RS485-Bus, ausgebildet
sein. Die Schlosselektronikvorrichtung und die Gegenschlosselektronikvorrichtung sind
Teilnehmer des Busses. In einer Variante sind die Schlosselektronikvorrichtung und
die Gegenschlosselektronikvorrichtung die einzigen Teilnehmer des Busses. In einer
Alternative können weitere Teilnehmer an den Bus angeschlossen sein.
[0012] Das Schloss kann an eine externe Stromversorgung anschließbar sein. Das Gegenschloss
kann an eine externe Stromversorgung anschließbar sein. Hierzu können das Schloss
und/oder das Gegenschloss einen Anschluss an die externe Stromversorgung, z. B. einen
Steckverbinder, umfassen. Die Schlosselektronikvorrichtung und/ die Gegenschlosselektronikvorrichtung
können mittels der externen Stromversorgung mit elektrischem Strom versorgbar sein.
[0013] Das Schloss kann einen Verriegelungszustand und einen Entriegelungszustand einnehmen.
Das Schloss kann ein Riegelelement umfassen. Das Riegelelement kann zwischen einer
Verriegelungsstellung, in der das Riegelelement aus dem Schlosskasten ausgefahren
ist, und einer Entriegelungsstellung, in der das Riegelelement in dem Schlosskasten
eingefahren ist, bewegbar sein. Das Schloss befindet sich insbesondere in einem Verrieglungszustand,
wenn zumindest das Riegelelement sich in der Verriegelungsstellung befindet. Das Schloss
befindet sich insbesondere in einem Entrieglungszustand, wenn zumindest das Riegelelement
sich in der Entriegelungsstellung befindet.
[0014] Das Gegenschloss kann einen Verriegelungszustand und einen Entriegelungszustand einnehmen.
[0015] Das Gegenschloss kann zumindest einen ersten Riegelstangenanschluss zur Verbindung
mit einer ersten Riegelstange umfassen. Bevorzugt ist die erste Riegelstange mittels
des ersten Riegelstangenanschlusses bewegbar. Die erste Riegelstange kann in eine
ausgefahrene Position und in eine eingefahrene Position bewegt werden. In der ausgefahrenen
Position befindet sich die erste Riegelstange im Eingriff mit einem ersten Schließelement.
Das erste Schließelement befindet sich in einem Türrahmen, in einem Boden oder einer
Wand. Somit dient die erste Riegelstange in der ausgefahrenen Position dazu, den Standflügel
zu verriegeln. In der eingefahrenen Position befindet sich die erste Riegelstange
außer Eingriff mit dem Schließelement. Befindet sich die erste Riegelstange in der
ausgefahrenen Position, so befindet sich der erste Riegelstangenanschluss entsprechend
in einer ausgefahrenen Stellung. Befindet sich die erste Riegelstange in der eingefahrenen
Position, so befindet sich der erste Riegelstangenanschluss entsprechend in einer
eingefahrenen Stellung. Der erste Riegelstangenanschluss kann in dem Gegenschlosskasten
angeordnet sein.
[0016] Das Gegenschloss umfasst bevorzugt zumindest einen zweiten Riegelstangenanschluss
zur Verbindung einer zweiten Riegelstange. Bevorzugt ist die zweite Riegelstange mittels
des zweiten Riegelstangenanschlusses bewegbar. Die zweite Riegelstange kann in eine
ausgefahrene Position und in eine eingefahrene Position bewegt werden. In der ausgefahrenen
Position befindet sich die zweite Riegelstange im Eingriff mit einem zweiten Schließelement.
Das zweite Schließelement befindet sich in einem Türrahmen, in einem Boden oder einer
Wand. Somit dient die zweite Riegelstange in der ausgefahrenen Position dazu, den
Standflügel zu verriegeln. In der eingefahrenen Position befindet sich die zweite
Riegelstange außer Eingriff mit dem Schließelement. Somit ist in der eingefahrenen
Position die durch die zweite Riegelstange verursachte Verriegelung aufgehoben. Der
zweite Riegelstangenanschluss bewegt sich zusammen mit der zweiten Riegelstange. Befindet
sich die zweite Riegelstange in der ausgefahrenen Position, so befindet sich der zweite
Riegelstangenanschluss entsprechend in einer ausgefahrenen Stellung. Befindet sich
die zweite Riegelstange in der eingefahrenen Position, so befindet sich der zweite
Riegelstangenanschluss entsprechend in einer eingefahrenen Stellung. Der Gegenschlosskasten
kann den zweiten Riegelstangenanschluss umfassen.
[0017] Das Gegenschloss befindet sich insbesondere in einem Verrieglungszustand, wenn zumindest
der erste und/oder der zweite Riegelstangenanschluss sich in der ausgefahrenen Stellung
befindet. Das Gegenschloss befindet sich insbesondere in einem Entrieglungszustand,
wenn zumindest der erste und/oder der zweite Riegelstangenanschluss sich in der eingefahrenen
Stellung befindet.
[0018] Es kann sein, dass die Schlossanordnung ausgebildet ist, mit einer weiteren elektrischen
Vorrichtung zu kommunizieren. Die Kommunikation kann unidirektional oder bidirektional
mit der weiteren elektrischen Vorrichtung sein. Die weitere elektrische Vorrichtung
kann zumindest ein motorischer Türantrieb zum Öffnen des Gangflügels und/oder des
Standflügels sein. Die weitere elektrische Vorrichtung kann eine Überwachungsvorrichtung
sein, mit der ein Wachpersonal den Zustand der Schlossanordnung überwachen kann. Die
Überwachung kann insbesondere entfernt von der Schlossanordnung erfolgen. Die weitere
elektrische Vorrichtung kann ein Handschalter, eine Zeitschaltuhr, ein Leser und/oder
eine elektronische Authentifizierungsvorrichtung sein. Die Kommunikation kann über
ein Bussystem, eine Steuerleitung und/oder über eine Signalleitung erfolgen. Insbesondere
kann die Schlossanordnung an ein Bussystem anschließbar sein. Die Schlossanordnung
kann Teilnehmer des Bussystems sein. Der Schlossanordnung kann zumindest eine Busadresse
des Bussystems zugeordnet sein. Die Schlossanordnung kann über das Bussystem mit zumindest
einem weiteren Teilnehmer des Bussystems kommunizieren. Der weitere Teilnehmer kann
der weiteren elektrischen Vorrichtung entsprechen.
[0019] Die Kommunikation kann insbesondere dazu dienen, dass die Schlossanordnung einen
Befehl insbesondere zum Überführen in einen Verriegelungszustand oder einen Entriegelungszustand
des Schlosses und/oder des Gegenschlosses erhält. Der Befehl kann über das Bussystem
oder die Steuerleitung an die Schlossanordnung sendbar sein.
[0020] Die Kommunikation kann insbesondere dazu dienen, dass die Schlossanordnung einen
Zustand der Schlossanordnung, z. B. einen Verriegelungszustand oder einen Entriegelungszustand
des Schlosses und/oder des Gegenschlosses, kommuniziert. Die Kommunikation kann über
das Bussystem oder über die Signalleitung erfolgen.
[0021] Bevorzugt erfolgt die Kommunikation mit der weiteren elektrischen Vorrichtung über
eine erste Elektronikvorrichtung, ausgewählt aus der Schlosselektronikvorrichtung
und der Gegenschlosselektronikvorrichtung. Hierbei kann die zweite Elektronikvorrichtung,
ausgewählt aus der Schlosselektronikvorrichtung und der Gegenschlosselektronikvorrichtung,
nur über die erste Elektronikvorrichtung mit dem weiteren elektrischen Teilnehmer
kommunizieren. Somit umfasst bevorzugt eine Kommunikationsverbindung zwischen der
zweiten Elektronikvorrichtung und der weiteren elektrischen Vorrichtung die erste
Elektronikvorrichtung. Die zweite Elektronikvorrichtung kann nur über die erste Elektronikvorrichtung
an die weiteren elektrische Vorrichtung anschließbar sein. Insbesondere entspricht
die Schlosselektronikvorrichtung der ersten Elektronikvorrichtung und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
der zweiten Elektronikvorrichtung.
[0022] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Schlosselektronikvorrichtung an das Bussystem
anschließbar ist. Die Schlosselektronikvorrichtung kann somit Teilnehmerin des Bussystems
sein. Die Schlosselektronikvorrichtung und die Gegenschlosselektronikvorrichtung können
derart ausgebildet sein, dass Daten zwischen der Gegenschlosselektronikvorrichtung
und dem Bussystem über die Schlosselektronikvorrichtung kommunizierbar sind. Bevorzugt
sind die Daten zwischen der Gegenschlosselektronikvorrichtung und dem Bussystem nur
über die Schlosselektronikvorrichtung kommunizierbar. Die Daten, die von der Gegenschlosselektronikvorrichtung
über die Schlosselektronikvorrichtung an das Bussystem kommunizierbar sind, können
von der Gegenschlosselektronikvorrichtung gesendet und/oder empfangen werden. Beispielsweise
kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung einen Befehl von dem Bussystem, insbesondere
von dem weiteren Teilnehmer des Bussystems, über die Schlosselektronikvorrichtung
erhalten und/oder über die Schlosselektronikvorrichtung an das Bussystem, insbesondere
an den weiteren Teilnehmer des Bussystems, einen Zustand des Gegenschlosses kommunizieren.
Die Gegenschlosselektronikvorrichtung ist insbesondere frei von einem Anschluss an
das Bussystem ausgebildet. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung ist bevorzugt kein
Teilnehmer des Bussystems. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann frei von einer
insbesondere realen Busadresse des Bussystems sein.
[0023] Es kann sein, dass die Schlosselektronikvorrichtung Daten für die Gegenschlosselektronikvorrichtung
empfängt und bearbeitet, bevor die Schlosselektronikvorrichtung die bearbeitete Daten
an die Gegenschlosselektronikvorrichtung sendet. Es kann sein, dass die Schlosselektronikvorrichtung
Daten für die Gegenschlosselektronikvorrichtung empfängt und die Schlosselektronikvorrichtung
einen Zeitpunkt bestimmt, an dem die Schlosselektronikvorrichtung die Daten, insbesondere
bearbeitet, an die Gegenschlosseleltronikvorrichtung sendet. Die Daten können einen
Steuerbefehl umfassen.
[0024] Es kann sein, dass die Schlossanordnung, insbesondere das Schloss, eine optische
Anzeigevorrichtung umfasst. Mittels der optischen Anzeigevorrichtung kann ein Zustand
der Schlossanordnung, insbesondere ein Betrieb im Bussystem anzeigbar, sein. Hierbei
kann insbesondere die Schlosselektronikvorrichtung die Anzeigevorrichtung ansteuern.
Zusätzlich oder alternativ kann das Gegenschloss eine Anzeigevorrichtung umfassen.
[0025] Das Gegenschloss kann eine Öffnung umfassen. Das Riegelelement des Schlosses kann
in der Verriegelungsstellung in die Öffnung eingreifen. In der Entriegelungsstellung
kann das Riegelelement außer Eingriff mit der Öffnung sein. Das Gegenschloss kann
einen Riegelelementbetätiger umfassen. Der Riegelelementbetätiger dient dazu, das
Riegelelement mechanisch in die Entriegelungsstellung zu bewegen.
[0026] Das Gegenschloss kann eine Nuss umfassen. Die Nuss kann mit einer Handhabe und/oder
einer Panikstange verbindbar sein. Bei einer Betätigung der Nuss, beispielsweise mittels
der Handhabe oder der Panikstange, wird insbesondere der Riegelelementbetätiger derart
bewegt, dass das Riegelelement in die Entriegelungsstellung überführt wird. Der Riegelelementbetätiger
wird hierbei von einer zurückgezogenen Position in eine Wirkposition bewegt. In der
zurückgezogenen Position des Riegelelementbetätigers kann sich das Riegelelement in
der Verriegelungsstellung befinden. Die Öffnung ist freigegeben.
[0027] Befindet sich der Riegelelementbetätiger in der Wirkposition, so befindet sich das
Riegelelement in der Entriegelungsstellung.
[0028] Die Bewegung des ersten Riegelstangenanschlusses und des zweiten Riegelstangenanschlusses
können zumindest teilweise gekoppelt sein. Hierzu kann eine Gegenschlossmechanik dienen.
Die Bewegung des ersten und/oder des zweiten Riegelstangenanschlusses können mit der
Bewegung des Riegelelementbetätigers gekoppelt sein. Die Kopplung findet insbesondere
über die Gegenschlossmechanik statt. Werden z. B. der erste und/oder der zweite Riegelstangenanschluss
von der ausgefahrenen Stellung in die eingefahrene Stellung bewegt, so bewegt sich
der Riegelelementbetätiger von der zurückgezogenen Position in die Wirkposition.
[0029] Die Gegenschlossmechanik kann z. B. einen Schieber umfassen. Alternativ oder zusätzlich
kann die Gegenschlossmechanik zumindest eine Zahnstange umfassen.
[0030] Das Gegenschloss kann einen elektromechanischen Gegenschlossaktuator umfassen. Der
Gegenschlossaktuator dient zur Bewegung des ersten und/oder zweiten Riegelstangenanschlusses
in die eingefahrene Stellung. Der Gegenschlossaktuator kann an der Gegenschlossmechanik
angreifen, um den ersten und/oder zweiten Riegelstangenanschluss in die eingefahrene
Stellung zu bewegen. Es ist denkbar, dass der Gegenschlossaktuator derart an der Gegenschlossmechanik
angreift, dass der erste und/oder zweite Riegelstangenanschluss, insbesondere gegen
die Kraft einer Feder, in der eingefahrene Stellung verbleiben. Hierbei befindet sich
der Gegenschlossaktuator in einer Entriegelungsposition.
[0031] Es kann sein, dass der Gegenschlossaktuator eine Bewegung des ersten und/oder des
zweiten Riegelstangenanschlusses in die ausgefahrene Stellung bewirkt. Hierzu kann
der Gegenschlossaktuator auf die Gegenschlossmechanik einwirken. Alternativ kann der
Gegenschlossaktuator eine Bewegung des ersten und/oder des zweiten Riegelstangenanschlusses
in die ausgefahrene Stellung zulassen. Z. B. kann der Gegenschlossaktuator außer Wirkverbindung
mit der Gegenschlossmechanik gelangen, so dass durch die Kraft einer Feder die Gegenschlossmechanik
den ersten und/oder zweiten Riegelstangenanschluss in die ausgefahrene Stellung bewegen
kann.
[0032] Der Gegenschlossaktuator kann in dem Gegenschlosskasten angeordnet sein. Dieses ist
insbesondere der Fall, wenn das Gegenschloss als Gegenschloss für eine Vollblatttür
ausgebildet ist. Für eine Rohrrahmentür kann der Gegenschlossaktuator an dem Gegenschlosskasten
anordbar sein.
[0033] Der Gegenschlossaktuator kann einen Elektromotor umfassen. Der Gegenschlossaktuator
kann ein mittels des Elektromotors bewegbares Getriebe umfassen. Das Getriebe kann
einen Nocken zur Wirkverbindung mit der Gegenschlossmechanik umfassen. Mittels des
Nockens kann der Gegenschlossaktuator an der Gegenschlossmechanik, z. B. an einem
Vorsprung der Gegenschlossmechanik, angreifen. Der Nocken kann außer Wirkverbindung
mit der Gegenschlossmechanik gebracht werden, um eine Bewegung des ersten und/oder
zweiten Riegelstangenanschlusses in die ausgefahrene Stellung zuzulassen.
[0034] Das Gegenschloss kann zumindest einen Energiespeicher, insbesondere einen wiederaufladbaren
Energiespeicher, z. B. einen Kondensator oder einen Akkumulator, umfassen. Der Energiespeicher
kann dazu dienen, die Energie bereitzustellen, die benötigt wird, damit der Gegenschlossaktuator
sich aus der Entriegelungsposition bewegen kann und die Bewegung des ersten und/oder
des zweiten Riegelstangenanschlusses in die ausgefahrene Stellung bewirken kann. Der
Energiespeicher kann die Energie hierzu zur Verfügung stellen, wenn eine Stromversorgung
des Gegenschlosses ausfällt.
[0035] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann zur Steuerung und/oder Regelung des Gegenschlossaktuators
dienen. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann den Gegenschlossaktuator aktivieren.
Die Gegenschlosselektronikvorrichtung kann den Gegenschlossaktuator deaktivieren.
[0036] Das Gegenschloss kann ein Überwachungsmittel zur Detektion der Position und/oder
der Bewegung eines mechanischen Elements der Schlossanordnung umfassen. Das Überwachungsmittel
kann als Sensor oder als Schalter ausgebildet sein. Das Überwachungsmittel kann zur
Detektion einer Bewegung und/oder einer Stellung eines der Riegelstangenanschlüsse,
des Riegelelementbetätigers, der Nuss oder des Gegenschlossaktuators dienen.
[0037] Es kann sein, dass das Überwachungsmittel indirekt die Bewegung und/oder die Stellung
der Riegelstangenanschlüsse und/oder des Riegelelementbetätigers überwacht. Sind die
Bewegung und die Stellung der Riegelstangenanschlüsse und des Riegelelementbetätigers
miteinander über die Gegenschlossmechanik gekoppelt, genügt es eine Bewegung und/oder
eine Stellung eines der Riegelstangenanschlüsse, eine Bewegung des Riegelelementbetätigers
oder der Gegenschlossmechanik zu überwachen, um die Bewegung oder die Position mehrerer
der genannten Elemente zu detektieren.
[0038] Bevorzugt kann das Gegenschloss mehrere Überwachungsmittel umfassen. Insbesondere
umfasst das Gegenschloss zumindest zwei der folgenden Überwachungsmittel: ein Überwachungsmittel
zur Detektion der Bewegung und/oder der Position des Gegenschlossaktuators, ein Überwachungsmittel
zur Detektion der Bewegung und/oder Position der Nuss, ein Überwachungsmittel zur
Detektion der Bewegung und/oder der Position der Gegenschlossmechanik, der Stellung
des ersten oder zweiten Riegelstangenanschlusses oder der Position des Riegelelementbetätigers.
Das Gegenschloss kann mit einem Überwachungsmittel zur Detektion einer Geschlossenstellung
eines Türflügels verbindbar sein. Wird im Folgenden das Überwachungsmittel genannt,
so können auch mehrere Überwachungsmittel gemeint sein.
[0039] Es ist denkbar, dass ein elektrisches Überwachungssignal, das von dem Überwachungsmittel
erzeugbar ist, von der Gegenschlosselektronikvorrichtung empfangbar ist. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
und da Überwachungsmittel können hierzu elektrisch miteinander verbunden sein.
[0040] Mittels des elektrischen Überwachungssignals generiert die Gegenschlosselektronikvorrichtung
Auswertedaten. Die Auswertedaten sind insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung
an die Schlosselektronikvorrichtung sendbar. Die Auswertedaten werden bevorzugt über
das zweite Kommunikationsmittel an das erste Kommunikationsmittel versendet.
[0041] Die Auswertedaten können z. B. einen Zustand des Gegenschlosses oder des Standflügels
umfassen. Die Auswertedaten können z. B. die Information "Standflügel geschlossen"
oder "Standflügel geöffnet" umfassen. Die Auswertedaten können z. B. die Information
"Gegenschloss in einem Verriegelungszustand" oder "Gegenschloss in einem Entriegelungszustand"
umfassen. Die Auswertedaten können z. B. die Information "Gegenschloss mechanisch
in den Entriegelungszustand überführt" oder die Information "Gegenschloss elektromechanisch
in den Entriegelungszustand überführt" enthalten.
[0042] Die Auswertedaten können insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung an
die Schlosselektronikvorrichtung kommuniziert werden. Die Schlosselektronikvorrichtung
kann die Auswertedaten insbesondere an das Bussystem, insbesondere an den weiteren
Teilnehmer des Bussystems, weitersenden.
[0043] Die Auswertedaten können eine Fehlermeldung enthalten. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
kann anhand des zumindest einen Überwachungssignals einen Fehler erkennen. Bevorzugt
erkennt die Gegenschlosselektronikvorrichtung anhand von Überwachungssignalen verschiedener
Überwachungsmittel einen Fehler. Beispielsweise kann bei einer Detektion einer geöffneten
Tür und bei einer Detektion von Riegelstangenanschlüssen in der ausgefahrenen Stellung
eine Fehlermeldung von der Gegenschlosselektronikvorrichtung generiert werden. Erkennt
die Gegenschlosselektronikvorrichtung den Fehler anhand des zumindest einen Überwachungssignals,
so kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung eine Fehlermeldung generieren. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
sendet insbesondere die Fehlermeldung an die Schlosselektronikvorrichtung.
[0044] Ferner ist es denkbar, dass die Gegenschlosselektronikvorrichtung mittels eines elektrischen
Signals einen Fehler erkennt. Erkennt die Gegenschlosselektronikvorrichtung den Fehler
mittels des elektrischen Signals, so kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung eine
Fehlermeldung generieren. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung sendet insbesondere
die Fehlermeldung an die Schlosselektronikvorrichtung. Z. B. kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung
die elektrische Spannung, mit der das Gegenschloss an die externe Stromversorgung
angeschlossen ist, ermitteln. Stimmt die Spannung der externen Stromversorgung nicht
mit einer vorgegebenen Spannung innerhalb einer oberen und/oder unteren Grenze überein,
so erkennt die Gegenschlosselektronikvorrichtung einen Fehler. Zusätzlich oder alternativ
kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung die Wiederaufladbarkeit des Energiespeichers
ermitteln. Die Wiederaufladbarkeit kann insbesondere anhand einer Lade- und/oder Entladegeschwindigkeit
des Energiespeichers und/oder eine elektrische Spannung im aufgeladenen Zustand des
Energiespeichers ermittelt werden. Stimmt die Wiederaufladbarkeit nicht mit einer
Vorgabe überein, so erkennt die Gegenschlosselektronikvorrichtung einen Fehler.
[0045] Die Schlossanordnung, insbesondere die Schlosselektronikvorrichtung, kann durch die
Anzeigevorrichtung eine Anzeige, insbesondere eine optische Anzeige, der Fehlermeldung
veranlassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Schlossanordnung, insbesondere die
Schlosselektronikvorrichtung, die Fehlermeldung an das Bussystem, insbesondere an
den weiteren Teilnehmer des Bussystems, weiterleiten.
[0046] Üblicherweise wird kurz nach einer Überführung des Gegenschlosses in den Entriegelungszustand
das Gegenschloss mittels des Gegenschlossaktuators der Gegenschlossaktuator aus der
Entriegelungsposition bewegt. Hierdurch wird eine Überführung in den Verriegelungszustand
freigegeben. Die Bewegung aus der Entriegelungsposition kann insbesondere abhängig
von einem Timer oder einem Überwachungssignal der Schlossanordnung erfolgen.
[0047] Ist bei einem Tagbetrieb ein besonders schnelles und häufiges Öffnen des Standflügels
erwünscht, so kann eine Permanententsperrung wünschenswert sein. Als Permanententsperrung
des Gegenschlosses wird hierbei ein Zustand bezeichnet, bei dem der Gegenschlossaktuator
in der Entriegelungsposition verbleibt, bis über das Bussystem oder die Steuerleitung
signalisiert wird, dass die Permanententsperrung aufzuheben ist. Die Signalisierung
kann von der weiteren elektrischen Vorrichtung erfolgen. Beispielsweise kann über
das Bussystem oder die Steuerleitung während der Permanententsperrung stets oder wiederkehrend
ein Signal zur Aufrechterhaltung der Permanententsperrung gesendet werden. Bei der
Aufhebung der Permanententsperrung kann das Signal ausbleiben. Alternativ kann ein
Signal zur Aufhebung der Permanententsperrung über das Bussystem oder die Steuerleitung
gesendet werden.
[0048] Bevorzugt wird der Schlosselektronikvorrichtung über das Bussystem oder die Steuerleitung
signalisiert, dass die Permanententsperrung aufzuheben ist. Die Schlosselektronikvorrichtung
kann den Befehl zur Aufhebung der Permanententsperrung an die Gegenschlosselektronikvorrichtung
weiterleiten oder einen Befehl zur Aufhebung der Permanententsperrung des Gegenschlosses
generieren und an die Gegenschlosselektronikvorrichtung senden.
[0049] Das Schloss kann einen elektromechanischen Schlossaktuator umfassen. Der Schlossaktuator
dient insbesondere zur Bewegung des Riegelelements in die Entriegelungsstellung. Der
Schlossaktuator kann an einer Schlossmechanik angreifen, um das Riegelelement in die
Entriegelungsstellung zu bewegen. Es ist denkbar, dass der Schlossaktuator derart
an der Schlossmechanik angreift, dass das Riegelelement, insbesondere gegen die Kraft
einer Feder, in der Entriegelungsstellung verbleibt. Hierbei befindet sich der Schlossaktuator
in einer Entriegelungsposition. Bei einer Permanententsperrung des Schlosses verbleibt
der Schlossaktuator in der Entriegelungsposition, bis über das Bussystem oder die
Steuerleitung signalisiert wird, dass die Permanententsperrung des Schlosses aufzuheben
ist.
[0050] Es kann sein, dass der Schlossaktuator eine Bewegung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung
bewirkt. Hierzu kann der Schlossaktuator auf die Schlossmechanik einwirken. Alternativ
kann der Schlossaktuator eine Bewegung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung
zulassen. Z. B. kann der Schlossaktuator außer Wirkverbindung mit der Schlossmechanik
gelangen, so dass durch die Kraft einer Feder die Schlossmechanik das Riegelelement
in die Verriegelungsstellung bewegen kann. Die Schlossmechanik kann einen Schlossschieber
umfassen.
[0051] Der Schlossaktuator kann in dem Schlosskasten angeordnet sein.
[0052] Der Schlossaktuator kann einen Elektromotor umfassen. Der Schlossaktuator kann ein
mittels des Elektromotors bewegbares Getriebe umfassen. Das Getriebe kann einen Nocken
zur Wirkverbindung mit der Schlossmechanik umfassen. Mittels des Nockens kann der
Schlossaktuator an der Schlossmechanik, z. B. an einem Vorsprung der Schlossmechanik,
angreifen. Der Nocken kann außer Wirkverbindung mit der Schlossmechanik gebracht werden,
um eine Bewegung des Riegelelements in die Verriegelungsstellung zuzulassen.
[0053] Die Schlosselektronikvorrichtung kann zur Steuerung und/oder Regelung des Schlossaktuators
dienen. Die Schlosselektronikvorrichtung kann den Gegenschlossaktuator aktivieren.
Die Schlosselektronikvorrichtung kann den Gegenschlossaktuator deaktivieren.
[0054] Bevorzugt sind mittels des ersten und des zweite Kommunikationsmittels Daten zwischen
der Schlosselektronikvorrichtung und der Gegenschlosselektronikvorrichtung austauschbar,
um eine Aktivierung und/oder Deaktivierung des Schlossaktuators und des Gegenschlossaktuators
abzustimmen.
[0055] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei einem Entriegelungsvorgang und/oder Verriegelungsvorgang
der Schlossanordnung der Gegenschlossaktuator zur Bewegung des Riegelstangenanschlusses
derart aktiviert wird, dass der Schlossaktuator zumindest teilweise eine Bewegung
des Riegelelements bewirkt. Bei dem Entriegelungsvorgang der Schlossanordnung wird
die Schlossanordnung, insbesondere das Schloss und das Gegenschloss, in den Entriegelungszustand
überführt. In dem Entriegelungszustand der Schlossanordnung befindet sich das Riegelelement
in der Entriegelungsstellung und der erste und/oder zweite Riegelstangenanschluss
in der eingefahrenen Stellung. Bei dem Verriegelungsvorgang wird die Schlossanordnung,
insbesondere das Schloss und das Gegenschloss, in den Verriegelungszustand überführt.
In dem Verriegelungszustand der Schlossanordnung befindet sich das Riegelelement in
der Verriegelungsstellung und der erste und/oder zweite Riegelstangenanschluss in
der ausgefahrenen Stellung. Dadurch dass der Gegenschlossaktuator für die Bewegung
des ersten und/oder zweiten Riegelstangenanschlusses und der Schlossaktuator für die
Bewegung des Riegelelements zuständig ist, wird die zu leistende Arbeit zwischen dem
Gegenschlossaktuator und dem Schlossaktuator aufgeteilt. Hierdurch ist es möglich,
weniger starke Elektromotor bei dem Gegenschlossaktuator und dem Schlossaktuator zu
verwenden.
[0056] Bei dem Entriegelungsvorgang der Schlossanordnung wird insbesondere der Schlossaktuator
aktiviert, bevor der Gegenschlossaktuator aktiviert wird. Hierdurch wird sichergestellt,
dass der Riegelelementbetätiger beabstandet vom Riegelelement verbleibt und dass somit
der Gegenschlossaktuator keine Arbeit zur Bewegung des Riegelelements leisten muss.
[0057] Bevorzugt veranlasst die Schlosselektronikvorrichtung bei dem Entriegelungsvorgang
der Schlossanordnung zunächst den Schlossaktuator, das Riegelelement in eine Entriegelungsstellung
zu bewegen. Erst wenn sich das Riegelelement in der Entriegelungsstellung befindet,
wird der Gegenschlossaktuator, insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung,
veranlasst, den ersten und/oder den zweiten Riegelstangenanschluss in eine eingefahrene
Stellung zu bewegen.
[0058] Besonders bevorzugt wird hierbei die Tatsache, dass sich das Riegelelement in der
Entriegelungsstellung befindet, von einem Überwachungsmittel detektiert. Bei dem Überwachungsmittel
handelt es sich insbesondere um ein Überwachungsmittel des Schlosses. Das Überwachungsmittel
des Schlosses, das detektiert, das sich das Riegelelement in der Entriegelungsstellung
befindet, ist vorzugsweise im Schlosskasten angeordnet und/oder sendet ein elektrisches
Überwachungssignal an die Schlosselektronikvorrichtung.
[0059] Bei einem Verriegelungsvorgang wird bevorzugt der Gegenschlossaktuator aktiviert,
bevor der Schlossaktuator aktiviert wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass der
Riegelelementbetätiger die Öffnung des Gegenschlosses nicht blockiert.
[0060] Bevorzugt wird bei einem Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung Gegenschlossaktuator,
insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung, veranlasst, zunächst den Riegelstangenanschluss
in eine ausgefahrene Stellung zu bewegen. Erst wenn sich der Riegelstangenanschluss
in der ausgefahrenen Stellung befindet, wird der Schlossaktuator, insbesondere von
der Schlosselektronikvorrichtung veranlasst, das Riegelelement in die Verriegelungsstellung
zu bewegen. Die Tatsache, dass sich der Riegelstangenanschluss in der ausgefahrenen
Stellung befindet, wird hierbei bevorzugt von einem Überwachungsmittel des Gegenschlosses
detektiert. Das Überwachungsmittel des Gegenschlosses, das detektiert, das sich der
ersten und/oder der zweite Riegelstangenanschluss in der ausgefahrenen Stellung befindet,
ist vorzugsweise im Schlosskasten angeordnet und/oder sendet ein elektrisches Überwachungssignal
an die Gegenschlosselektronikvorrichtung. Bevorzugt sendet die Gegenschlosselektronikvorrichtung
über das zweite Kommunikationsmittel an die Schlosselektronikvorrichtung, dass sich
das Gegenschloss in dem Verriegelungszustand befindet.
[0061] Es kann vorgesehen sein, dass die Schlosselektronikvorrichtung als ein Master und
die Gegenschlosselektronikvorrichtung als ein Slave fungieren, insbesondere dass die
Schlosselektronikvorrichtung die Aktivierung und/oder Deaktivierung des Schlossaktuators
und/oder des Gegenschlossaktuators, koordiniert. Die Koordination findet insbesondere
für den Entriegelungs- und/oder den Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung statt.
So kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung auf einen Befehl der Schlosselektronikvorrichtung
warten, bevor die Gegenschlosselektronikvorrichtung den Gegenschlossaktuator aktiviert.
Insbesondere kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung stets auf einen Befehl der
Schlosselektronikvorrichtung warten, bevor die Gegenschlosselektronikvorrichtung den
Gegenschlossaktuator aktiviert.
[0062] Es kann sein, dass bei einem Entriegelungsvorgang der Schlossanordnung der Gegenschlossaktuator
mittelbar von der Schlosselektronikvorrichtung veranlasst wird, den Riegelstangenanschluss
in eine eingefahrene Stellung zu bewegen. So kann die Schlosselektronikvorrichtung
die Gegenschlossvorrichtung veranlassen, den Gegenschlossaktuator entsprechend zu
aktivieren. Zusätzlich oder alternativ kann bei einem Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung
der Gegenschlossaktuator mittelbar von der Schlosselektronikvorrichtung veranlasst
werden, den Riegelstangenanschluss in eine ausgefahrene Stellung zu bewegen. So kann
die Schlosselektronikvorrichtung die Gegenschlossvorrichtung veranlassen, den Gegenschlossaktuator
entsprechend zu aktivieren.
[0063] Insbesondere koordiniert die Schlosselektronikvorrichtung eine Wiederverriegelung
des Schlosses und des Gegenschlosses nach einer Permanententriegelung, d. h. eine
Aufhebung der Permanententriegelung. Bei der Aufhebung der Permanententriegelung kann
die Schlosselektronikvorrichtung als Master und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
als Slave arbeiten.
[0064] Es ist denkbar, dass eine elektronische Konfiguration der Schlossanordnung mittels
des Schlosses einstellbar ist. Die elektronische Konfiguration kann insbesondere umfassen,
ob ein Betrieb der Schlossanordnung in dem Bussystem erfolgt. Sind mehrere Bussysteme
möglich, so kann die elektronische Konfiguration umfassen, in welchem Bussystem ein
Betrieb der Schlossanordnung erfolgt. Zusätzlich oder alternativ kann die elektronische
Konfiguration eine Busadresse des Bussystems umfassen.
[0065] Es kann sein, dass anhand zumindest eines Überwachungssignals eines Überwachungsmittels
des Schlosses die elektronische Konfiguration einstellbar ist. Das Überwachungsmittel
des Schlosses, mittels derer die elektronische Konfiguration einstellbar ist, kann
hierbei eine Position und/oder eine Bewegung eines mechanischen Elements, das Teil
des Schlosses ist oder mit dem Schloss verbindbar ist, detektieren. Z. B. kann das
Überwachungsmittel die Bewegung einer Handhabe, die mit dem Schloss verbindbar ist,
detektieren. Z. B. kann das Überwachungsmittel die Bewegung eines Schließzylinders,
der mit dem Schloss verbindbar ist, detektieren. Es können Überwachungssignale mehrerer
Überwachungsmittel des Schlosses zur Einstellung der elektronischen Konfiguration
vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Überwachungssignal zum Einstellen der Konfiguration
in einem eingebauten Zustand des Schlosses erzeugbar. Dadurch, dass das Schloss mit
einem Schließzylinder verbindbar ist, ist das Schloss besonders zum Einstellen der
elektronischen Konfiguration geeignet.
[0066] Bevorzugt wird zumindest das Überwachungsmittel des Schlosses, das eine Position
und/oder Bewegung des Schließzylinders detektiert, für den Konfigurationsvorgang verwendet.
Hierdurch kann der Konfigurationsvorgang nur von einer berechtigten Person durchgeführt
werden.
[0067] Bevorzugt ist die optische Anzeigevorrichtung, wenn sich das Schloss und das Gegenschloss
gegenüberliegen, ausgeschaltet. Hierdurch ist es für einen unbefugten Benutzer nicht
möglich, das Licht der Anzeigevorrichtung wahrzunehmen und Rückschlüsse auf den Zustand
der Schlossanordnung zu ziehen. In geöffneten Zustand der Tür ist die optische Anzeigenvorrichtung
angeschaltet.
[0068] Das Schloss, insbesondere der Schlosskasten, kann einen Stulp umfassen. Der Stulp
kann eine Öffnung, durch die das Riegelelement bewegbar ist, umfassen. Der Stulp kann
eine erste Seite umfassen, die dem Gegenschloss zugewandt ist.
[0069] Damit der Benutzer Licht der Anzeigevorrichtung auch im eingebauten Zustand der Schlossanordnung
wahrnehmen kann, wird das Licht der Anzeigenvorrichtung bevorzugt auf der ersten Seite
des Stulps des Schlosses emittiert. Hierbei kann die Anzeigenvorrichtung in dem Schloss
angeordnet sein. Das Licht der Anzeigenvorrichtung kann durch eine Öffnung in dem
Schlosskasten, insbesondere in dem Stulp, emittiert werden. Bevorzugt wird eine bereits
anderweitig genutzte Öffnung verwendet. So kann bevorzugt Licht der Anzeigenvorrichtung
durch die Öffnung des Schlosskastens, insbesondere des Stulps, durch sich das Riegelelement
bewegt, emittiert werden. Alternativ kann die Anzeigenvorrichtung sich auf dem Stulp
befinden.
[0070] Das Schloss kann als ein selbstverriegelndes Schloss ausgebildet sein. Sofern keine
Permanententsperrung vorliegt, geht insbesondere das Schloss bei einem Schließen des
Gangflügels selbsttätig in den Verriegelungszustand des Schlosses über. Das Gegenschloss
kann als ein selbstverriegelndes Gegenschloss ausgebildet sein. Sofern keine Permanententsperrung
vorliegt, geht insbesondere das Gegenschloss bei einem Schließen des Standflügels
selbsttätig in den Verriegelungszustand des Gegenschlosses über.
[0071] Das Schloss kann als ein Antipanikschloss ausgebildet sein. Bei einer Bewegung einer
Nuss des Schlosses, die mit einer Handhabe verbindbar ist, geht das Schloss in den
Entriegelungszustand über. Das Gegenschloss kann als ein Antipanikschloss ausgebildet
sein. Bei einer Bewegung der Nuss des Gegenschlosses geht das Gegenschloss in den
Entriegelungszustand über.
[0072] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Schließsystem mit der erfindungsgemäßen
Schlossanordnung gelöst. Das Schließsystem umfasst des Weiteren zumindest einen motorischen
Türantrieb zum Öffnen des Gangflügels und/oder des Standflügels. Bevorzugt umfasst
das Schließsystem einen ersten Türantrieb zum Öffnen des Gangflügels und einen zweiten
Türantrieb zum Öffnen des Standflügels. Der Türantrieb oder zumindest einer der Türantriebe
kommuniziert mit der Schlossanordnung, insbesondere mit der Schlosselektronikvorrichtung,
um einen Öffnungsvorgang und/oder einen Schließvorgang der Tür, d. h. des Gangflügels
und/oder des Standflügels, koordiniert durchzuführen. Ein erster Öffnungsvorgang enthält
hierbei sowohl die Überführung des Schlosses und des Gegenschlosses in den Entriegelungszustand
als auch die Aktivierung des Türantriebs zum Öffnen des Gangflügels und des Standflügels.
Ein zweiter Öffnungsvorgang enthält hierbei sowohl die Überführung des Schlosses in
den Entriegelungszustand als auch die Aktivierung des Türantriebs zum Öffnen des Gangflügels.
Ein erster Schließvorgang enthält sowohl die Bewegung des Türantriebs zum Schließen
des Gangflügels und des Standflügels als auch die Überführung des Schlosses und des
Gegenschlosses in den Verriegelungszustand. Ein zweiter Schließvorgang enthält sowohl
die Aktivierung des Türantriebs zum Schließen des Gangflügels als auch die Überführung
des Schlosses in den Verriegelungszustand. Bei dem zweiten Öffnungs- bzw. Schließvorgang
verbleibt das Gegenschloss und der Standflügel in dem jeweiligen Zustand.
[0073] Die Kommunikation kann kabelgebunden oder kabellos erfolgen. Die Kommunikation kann
insbesondere über das Bussystem erfolgen. Alternativ kann die Kommunikation über die
Steuerleitung und/oder die Signalleitung erfolgen.
[0074] Die Kommunikation kann insbesondere dazu dienen, dass der motorische Türantrieb einen
Befehl an die Schlossanordnung, insbesondere an die Schlosselektronikvorrichtung,
sendet, das Schloss und gegebenenfalls das Gegenschloss in den Entriegelungszustand
zu überführen. Anschließend kann der motorische Türantrieb oder die motorischen Türantriebe
zur Öffnung des Gangflügels und gegebenenfalls des Standflügels aktiviert werden.
[0075] Zusätzlich oder alternativ kann der zumindest eine motorische Türantrieb bei dem
ersten Öffnungsvorgang eine Meldung, insbesondere über das Bussystem und/oder von
der Schlosselektronikvorrichtung, erhalten, dass das Schloss und das Gegenschloss
sich in dem Entriegelungszustand befinden. Der Türantrieb oder die Türantriebe werden
erst zum Öffnen der Tür aktiviert, wenn der Türantrieb die Meldung erhalten hat. Hierdurch
wird unnötige Arbeit des Türantriebs oder eine Blockierung des Öffnungsvorgangs durch
eine nicht vollständig sich in dem Entriegelungszustand befindende Schlossanordnung
verhindert.
[0076] Zusätzlich oder alternativ kann der zumindest eine motorische Türantrieb eine Meldung,
insbesondere über das Bussystem und/oder von der Schlosselektronikvorrichtung, empfangen,
dass das Gegenschloss und ggf. das Schloss verriegelt sind. In diesem Fall wird der
motorische Türantrieb bei dem ersten Öffnungsvorgang zunächst einen Befehl zur Überführung
des Schlosses und des Gegenschlosses in den Entriegelungszustand an die Schlossanordnung,
insbesondere an die Schlosselektronikvorrichtung, senden, bevor der motorische Türantrieb
sich zum Öffnen der Tür aktiviert.
[0077] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung einer insbesondere erfindungsgemäßen
Schlossanordnung in einen Entriegelungs- oder Verriegelungszustand. Die Schlossanordnung
umfasst Schlossanordnung ein Schloss und ein Gegenschloss. Das Schloss umfasst eine
Schlosselektronikvorrichtung mit einem ersten Kommunikationsmittel. Das Gegenschloss
umfasst eine Gegenschlosselektronikvorrichtung mit einem zweiten Kommunikationsmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren enthält einen Verfahrensschritt, bei dem mittels des
ersten und des zweiten Kommunikationsmittels eine Kommunikation der Schlosselektronikvorrichtung
und der Gegenschlosselektronikvorrichtung stattfindet. Die Kommunikation kann zum
Kommunizieren eines Zustands des Schlosses und/oder des Gegenschlosses dienen. Zusätzlich
oder alternativ kann die Kommunikation zum Kommunizieren eines Befehls zur Überführung
des Schlosses und/oder des Gegenschlosses in den Entriegelungszustand oder Verriegelungszustand
umfassen.
[0078] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung und eines erfindungsgemäßen
Schließsystems,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überführung der
erfindungsgemäßen Schlossanordnung aus Figur 1 in einen Entriegelungszustand,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überführung der
Schlossanordnung aus Figur 1 in einem Verriegel u ngszustand,
- Fig. 4
- ein geöffnetes Schloss der Schlossanordnung aus Fig. 1,
- Fig. 5
- ein geöffnetes Gegenschloss der Schlossanordnung aus Fig. 1.
[0079] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0080] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Schlossanordnung 10 dargestellt. Die erfindungsgemäße
Schlossanordnung 10 umfasst ein Schloss 100 für einen Gangflügel und ein Gegenschloss
200 für einen Standflügel. Der Gangflügel und der Standflügel bilden zusammen eine
Gebäudetür.
[0081] Ebenfalls ist in Figur 1 ein erfindungsgemäßes Schließsystem 40 dargestellt. Das
erfindungsgemäße Schließsystem 40 umfasst einen ersten motorischen Türantrieb 300,
einen zweiten motorischen Türabtrieb 301 und die erfindungsgemäße Schlossanordnung
10. Der erste motorische Türantrieb 300 dient dazu, den Gangflügel motorisch zu öffnen.
Hierzu umfasst der erste motorische Türantrieb 300 einen ersten Motor 380. Der erste
motorische Türantrieb 300 umfasst eine Elektronikvorrichtung 310 zur Steuerung des
ersten Motors 380. Der zweite motorische Türantrieb 301 dient dazu, den Standflügel
motorisch zu öffnen. Hierzu umfasst der zweite Türantrieb 301 einen zweiten Motor
381. Der zweite motorische Türantrieb 300 umfasst eine Elektronikvorrichtung 311 zur
Steuerung des zweiten Motors 381.
[0082] Die Schlossanordnung 10 umfasst die Türantriebe 300, 301 nicht. Die Schlossanordnung
10 ist mit zumindest einem der Türantriebe 300, 301 elektrisch verbindbar.
[0083] Das Schloss 100 umfasst eine Schlosselektronikvorrichtung 110. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 ist in einem Schlosskasten 101 des Schlosses 100 angeordnet. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 ist als Mikrocontroller ausgebildet. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 umfasst
einen nicht flüchtigen Speicher und einen Prozessor.
[0084] Das Gegenschloss 200 umfasst eine Gegenschlosselektronikvorrichtung 210. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 ist in einem Gegenschlosskasten 201 des Gegenschlosses 200 angeordnet. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 ist als Mikrocontroller ausgebildet. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210
umfasst einen nicht flüchtigen Speicher und einen Prozessor.
[0085] Erfindungsgemäß umfasst die Schlosselektronikvorrichtung 110 ein erstes Kommunikationsmittel
111 und die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 umfasst ein zweites Kommunikationsmittel
211. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 kommunizieren mittels des ersten und des zweiten Kommuniktationsmittel 111, 211
miteinander. Das erste und das zweite Kommunikationsmittel 111, 211 sind hierbei als
ein elektrischer Anschluss ausgebildet. Das erste und das zweite Kommunikationsmittel
111, 211 sind über eine elektrische Verbindung 20 miteinander verbunden. Über die
elektrische Verbindung 20 können die Schlosselektronikvorrichtung 110 und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 bidirektional Daten austauschen. D. h. die Schlosselektronikvorrichtung 110 und
die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 können über die elektrische Verbindung 20
miteinander elektronisch kommunizieren. Die Daten können Signale, Informationen und/oder
Befehle umfassen. Z. B. kann die Schlosselektronikvorrichtung 110 der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 einen Befehl senden. Beispielsweise kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 Informationen über den Zustand des Gegenschlosses 200 an die Schlosselektronikvorrichtung
110 senden.
[0086] Die elektrische Verbindung 20 kann als ein Bus, z. B. als ein RS485-Bus, ausgebildet
sein. Vorzugsweise sind die Teilnehmer des Buses auf die Schlosselektronikvorrichtung
110 und die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 beschränkt.
[0087] Aus Übersichtlichkeitsgründen sind elektrische Verbindungen innerhalb des Schlosskastens
101, des Gegenschlosskastens 201 und der motorischen Antriebe 300, 301 in Figur 1
nicht dargestellt. Selbstverständlich führt die elektrische Verbindung 20 von dem
ersten Kommunikationsmittel 111 bis zu dem zweiten Kommunikationsmittel 211. Das Schloss
100 weist eine Schnittstellenvorrichtung 190, die als Steckverbinder ausgebildet ist,
auf. Das Gegenschloss weist eine Schnittstellenvorrichtung 290, die als Steckverbinder
ausgebildet ist, auf. Die elektrische Verbindung 20 führt von der Schlosselektronikvorrichtung
110 über die Schnittstellenvorrichtungen 190, 290 bis zur Gegenschlosselektronikvorrichtung
210. Hierbei ist in Figur 1 nur die Teilstrecke der elektrischen Verbindung 20 zwischen
den Schnittstellenvorrichtungen 190, 290 dargestellt.
[0088] Das Schloss 100 ist mit einem Bussystem 30 verbindbar. Über das Bussystem 30 kann
die Schlosselektronikvorrichtung 110 Daten empfangen und/oder senden. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann über das Bussystem 30 mit zumindest einer weiteren Vorrichtung kommunizieren.
Bei der weiteren Vorrichtung kann es sich z. B. um zumindest eine der Elektronikvorrichtungen
310, 311 handeln. Zusätzlich oder alternativ kann es sich bei der weiteren Vorrichtung
um eine nicht dargestellte Überwachungsvorrichtung handeln. Mittels der Überwachungsvorrichtung
ist es einem Wachpersonal z. B. möglich, den Zustand der Schlossanordnung 10 aus der
Ferne zu überprüfen. Es ist denkbar, dass mittels der Überwachungsvorrichtung eine
Fernverriegelung und/oder eine Fernentriegelung der Schlossanordnung 10 durchgeführt
werden kann.
[0089] Ist das Bussystem 30 an das Schloss 100 angeschlossen, so ist die Schlosselektronikvorrichtung
110 Teilnehmerin des Bussystems 30. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann
nicht unmittelbar mit dem Bussystem 30 kommunizieren. Vielmehr werden Daten, z. B.
Befehle, die die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 betreffen würden, zunächst
von der Schlosselektronikvorrichtung 110 empfangen. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 leitet die Befehle dann weiter oder generiert entsprechende Befehle für die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210.
[0090] Daten, z. B. über den Zustand des Gegenschlosses 200, sendet die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 an die Schlosselektronikvorrichtung 110. Die Schlosselektronikvorrichtung 110
kann die Daten daraufhin an zumindest einen Teilnehmer des Bussystems 30 kommunizieren.
[0091] Das Schloss 100 umfasst eine in Figur 1 rein schematisch dargestellte Falle 150.
Ist die Tür geschlossen, so greift die Falle 150 in eine erste Öffnung 204 eines Stulps
202 des Gegenschlosses 200 ein. Dieses ist in Figur 1 dargestellt.
[0092] Das Schloss 100 umfasst ein in Figur 1 rein schematisch dargestelltes Riegelelement
140. Ist die Tür verriegelt, so greift das Riegelelement 140 in eine zweite Öffnung
203 des Stulps 202 ein. Das Riegelelement 140 befindet sich in einer Verriegelungsstellung.
Das Schloss 200 befindet sich in einem Verriegelungszustand. Dieses ist in Figur 1
dargestellt. Befindet sich das Riegelelement außer Wirkverbindung mit der zweiten
Öffnung des Stulps 202, so befindet sich das Riegelelement 140 in einer Entriegelungsstellung.
Das Schloss 200 befindet sich in dem Entriegelungszustand.
[0093] Das Schloss 100 ist selbstverriegelnd ausgebildet. Hierzu umfasst das Schloss 100
eine Steuerfalle 145. Ist die Tür geschlossen, so befindet sich die Steuerfalle 145
in einer in den Schlosskasten 101 zurückgezogenen Position und liegt an dem Stulp
202 an, wie in Figur 1 abgebildet. Ist die Tür geöffnet, so ragt die Steuerfalle 145
weiter als dem Schlosskasten 101 hervor. Die Steuerfalle 145 ist daran beteiligt,
die Selbstverriegelung auszulösen. Wenn sich die Steuerfalle 145 in der zurückgezogenen
Position befindet, trägt die Steuerfalle 145 in der zurückgezogenen Position dazu
bei, dass das Riegelelement 140 sich in die Verriegelungsstellung bewegen kann.
[0094] Vorzugsweise reicht eine Bewegung der Steuerfalle 145 nicht aus, damit das Riegelelement
140 ausfahren kann. Vielmehr muss zusätzlich die Falle 150 zunächst in den Schlosskasten
101 eingezogen werden und danach wieder zumindest teilweise aus dem Schlosskasten
101 ausfahren, bevor das Riegelelement 140 sich in die Verriegelungsstellung bewegen
kann und die Selbstverriegelung bewirkt.
[0095] Das Schloss 100 umfasst eine Öffnung 175, in die ein nicht dargestellter Schließzylinder
einsetzbar ist. Mittels des Schließzylinders kann das Riegelelement 140 in den Schlosskasten
101 zurückgezogen und somit das Schloss 100 entriegelt werden.
[0096] Das Schloss 160 umfasst eine Schlossmechanik 160. Die Schlossmechanik 160 ist z.
B. als ein Schieber ausgebildet oder umfasst den Schieber.
[0097] Das Schloss 100 umfasst eine Nuss 170. Die Nuss 170 ist mit einer Handhabe verbindbar.
Mittels einer Bewegung der Nuss kann die Falle 150 zurückgezogen oder ein Zurückziehen
der Falle 150 freigegeben werden. Z. B. kann die Falle 150 als eine Kreuzfalle ausgebildet
sein. Die Kreuzfalle ist durch die Schlossmechanik 160 blockierbar. Mittels der Bewegung
der Nuss ist die Blockade durch die Schlossmechanik 160 aufhebbar, so dass die Falle
150 bei einer Öffnungsbewegung der Tür in den Schlosskasten 101 zurückdrückbar ist.
[0098] Das Schloss 100 kann als Anti-Panik-Schloss ausgebildet sein. Durch die Betätigung
der Handhabe kann in diesem Fall neben dem Zurückziehen oder der Freigabe der Falle
150 das Riegelelement 140 in die Entriegelungsstellung bewegt werden.
[0099] Das Schloss 100 umfasst einen elektromechanischen Schlossaktuator 180. Der elektromechanische
Schlossaktuator 180 kann z. B. als einen Elektromotor umfassen. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 dient zur Steuerung des Schlossaktuators 180. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann den Schlossaktuator 180 aktivieren und deaktivieren. Der Schlossaktuator
180 dient dazu, elektromechanisch das Schloss 100 in den Entriegelungszustand des
Schlosses 200 zu überführen. Hierzu weist der Schlossaktuator 180 ein nicht dargestelltes
Getriebe auf. Der Schlossaktuator 180 wirkt dem Getriebe über die Schlossmechanik
160 mit dem Riegelelement 140 zusammen.
[0100] Der Schlossaktuator 180 kann einen Verriegelungszustand des Schlosses 200 bewirken.
Der Schlossaktuator 180 kann hierzu das Getriebe in eine Position bewegen, in der
die Überführung des Schlosses 200 in den Verriegelungszustand zugelassen ist. Die
Überführung in den Verriegelungszustand kann dann mechanisch, z. B. mittels einer
Feder, erfolgen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Schlossaktuator
180 selber über die Schlossmechanik 160 das Riegelelement 140 in die Verriegelungsstellung
bewegen.
[0101] Der Schlossaktuator 180 kann dazu dienen, das Schloss 100 in dem Entriegelungszustand
zu halten. Das Schloss 100 kann selbst bei geschlossener Gebäudetür in dem Entriegelungszustand
bleiben. Das Schloss befindet sich in einer Permanententsperrung. In dem Entriegelungszustand
hält der Schlossaktuator 180 mittels des Getriebes über die Schlossmechanik 160 das
Riegelelement 140 in dem Schlosskasten 101 zurück. Hierzu befindet sich der Schlossaktuator
180 in einer Entriegelungsposition. Hierbei kann der Schlossaktuator 180 gegen die
Kraft einer Feder, die das Schloss in den Verriegelungszustand drängt, wirken. Der
Entriegelungszustand kann insbesondere durch einen Befehl an die Schlosselektronikvorrichtung
110 aufgehoben werden. Z. B. kann über das Bussystem 30 oder über eine separate elektrische
Steuerleitung ein derartiger Befehl an die Schlosselektronikvorrichtung 110 ergehen.
Die Schlosselektronikvorrichtung 110 kann z. B. von der Überwachungsvorrichtung, von
einer an die Schlossanordnung 10 anschließbare Zeitschaltuhr oder von einer an die
Schlossanordnung 10 anschließbare Verriegelungsbetätigungsvorrichtung, z. B. ein Handschalter,
den Befehl zur Aufhebung des Entriegelungszustands empfangen. Hieraufhin veranlasst
die Schlosselektronikvorrichtung 110 den Schlossaktuator 180, die Überführung in den
Verriegelungszustand zu bewirken, insbesondere die Überführung in den Verriegelungszustand
zuzulassen.
[0102] Das Gegenschloss 200 umfasst einen ersten Riegelstangenanschluss 250 und einen zweiten
Riegelstangenanschluss 255. An dem ersten und dem zweiten Riegelstangenanschluss 250,
255 ist jeweils eine Riegelstange befestigbar. Mittels der Riegelstangen und somit
mittels der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 ist das Gegenschloss 200 in einem Verriegelungszustand
des Gegenschlosses 200 überführbar. In dem Verriegelungszustand des Gegenschlosses
200 greifen die Riegelstangen in Öffnungen an einem Türrahmen, einer Zimmerdecke oder
eines Zimmerbodens ein. In dem Entriegelungszustand des Gegenschosses 200 sind die
Riegelstangen außer Eingriff mit den Öffnungen. Die Bewegung der Riegelstangenschlüsse
250, 255 erfolgt über eine Gegenschlossmechanik 260. Die Bewegung der Riegelstangenanschlüsse
250, 255 ist über die Gegenschlossmechanik 260 miteinander gekoppelt. Das Gegenschloss
200 befindet sich in einem Verriegelungszustand des Gegenschlosses 200, wenn sich
der erste und der zweite Riegelstangenanschluss 250, 255 in einer ausgefahrenen Stellung
befinden. Das Gegenschloss 200 befindet sich in einem Entriegelungszustand des Gegenschlosses
200, wenn sich der erste und der zweite Riegelstangenanschluss 250, 255 in einer eingefahrenen
Stellung befinden. In der eingefahrenen Stellung des Riegelstangenanschlusses 250,
255 befinden sich die Riegelstangen außer Eingriff mit den Öffnungen des Türrahmens,
der Zimmerdecke oder des Zimmerbodens.
[0103] Eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Stellung kann
mechanisch erfolgen. Hierzu umfasst das Gegenschloss 200 eine Nuss 270, an der eine
Handhabe befestigbar ist. Eine Bewegung der Nuss 270 verursacht über die Gegenschlossmechanik
260 eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Stellung.
[0104] Eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Stellung kann
elektromechanisch erfolgen. Hierzu umfasst das Gegenschloss 200 einen elektromechanischen
Gegenschlossaktuator 280. Der elektromechanische Gegenschlossaktuator 280 kann z.
B. einen Elektromotor umfassen. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 dient zur
Steuerung des Gegenschlossaktuators 280. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210
kann den Gegenschlossaktuator 280 aktivieren und deaktivieren. Der Gegenschlossaktuator
280 umfasst ein nicht dargestelltes Getriebe. Eine Bewegung des Gegenschlossaktuators
280 verursacht über die Gegenschlossmechanik 260 eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse
250, 255 in die eingefahrene Stellung.
[0105] Das Gegenschloss 200 umfasst einen Riegelelementbetätiger 240. Der Riegelelementbetätiger
240 dient dazu, das Riegelelement 140 aus dem Gegenschlosskasten 201 zu bewegen. Somit
dient der Riegelelementbetätiger dazu, das Riegelelement in die Entriegelungsstellung
zu bewegen. Hierdurch kann die Verriegelung des Schlosses 100 mit dem Gegenschloss
200 aufgehoben werden. Das Schloss 100 wird in den Entriegelungszustand des Schlosses
überführt. Die Bewegung des Riegelelementbetätigers 240 ist über die Gegenschlossmechanik
260 mit der Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 gekoppelt. Somit kann mittels
der Nuss 270 oder mittels des Gegenschlossaktuators 280 neben einer Bewegung der Riegelstangenanschlüsse
250, 255 die Bewegung des Riegelelementbetätigers 240 hervorgerufen werden. Durch
den Riegelelementbetätiger 240 kann sich von dem Gegenschloss 200 aus das Schloss
100 in den Entriegelungszustand des Schlosses überführt werden.
[0106] Bewegt der Riegelelementbetätiger 240 das Riegelelement 140 aus dem Gegenschlosskasten
201 heraus, so wird über die Schlossmechanik 160 die Falle 150 freigegeben, so dass
die Falle 150 in den Schlosskasten 101 zurückdrückbar ist.
[0107] Der Gegenschlossaktuator 280 kann eine Überführung des Gegenschlosses 200 in den
Verriegelungszustand des Gegenschlosses 200 bewirken. Der Gegenschlossaktuator 280
kann hierzu das Getriebe in eine Position bewegen, in der Überführung in den Verriegelungszustand
des Gegenschlosses 200 zugelassen ist. Die Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250,
255 in die ausgefahrene Stellung kann dann mechanisch, z. B. mittels einer Feder,
erfolgen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Gegenschlossaktuator
280 selber mittels des Getriebes über die Gegenschlossmechanik 260 die Riegelstangenanschlüsse
250, 255 in die ausgefahrene Stellung bewegen.
[0108] Der Gegenschlossaktuator 280 kann dazu dienen, das Gegenschloss 200 in dem Entriegelungszustand
zu halten. Das Gegenschloss 200 kann selbst bei geschlossener Tür in dem Entriegelungszustand
verbleiben. In dem Entriegelungszustand hält der Gegenschlossaktuator 280 mittels
des Getriebes über die Gegenschlossmechanik 260 die Riegelstangenanschlüsse 250, 255
in der eingefahrenen Stellung. Hierzu befindet sich der Gegenschlossaktuator 280,
insbesondere das Getriebe, in einer Entriegelungsposition. Hierbei kann der Gegenschlossaktuator
280 gegen die Kraft einer Feder, die das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand
drängt, wirken. Das Gegenschloss 200 befindet sich in einer Permanententsperrung des
Gegenschlosses 200. Der Entriegelungszustand kann insbesondere durch einen Befehl
an die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 aufgehoben werden.
[0109] Bei Brandschutztüren ist eine Permanententsperrung nicht zulässig. Es kann sein,
dass die in Ausführungsbeispielen der Erfindung für Brandschutztüren die Permanententsperrung
nicht vorgesehen ist.
[0110] Das Schloss 100 umfasst eine optische Anzeigevorrichtung 130. Die Anzeigevorrichtung
130 ist als mehrfarbige LED ausgebildet. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 ist
mit der Anzeigevorrichtung 130 elektrisch verbunden. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann die Anzeigevorrichtung 130 steuern. Die Anzeigevorrichtung 130 emittiert
Licht auf der Seite eines Stulps 102 des Schlosses 100. Die Anzeigevorrichtung 130
emittiert Licht durch eine Öffnung im Schlosskasten 101, durch die das Riegelelement
140 sich bewegt. Ist die Gebäudetür geschlossen, d. h. liegen sich Schloss 100 und
Gegenschloss 200 gegenüber, so emittiert die Anzeigevorrichtung 130 kein Licht.
[0111] Das Schloss 100 umfasst mehrere Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126. Die
Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 können als Schalter oder als Sensor
ausgebildet sein. Die Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 sind mit der
Schlosselektronikvorrichtung 110 elektrisch verbunden. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann elektrische Signale der Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 empfangen.
[0112] Rein beispielhaft sind in dem Schloss 100 folgende Überwachungsmittel vorgesehen:
Ein erstes Überwachungsmittel 121 dient zur Überwachung des Getriebes des Schlossaktuators
180. Ein zweites Überwachungsmittel 122 dient zur Überwachung der Nuss 170. Ein drittes
Überwachungsmittel 123 dient zur Überwachung, ob sich das Schloss 100 in dem Entriegelungszustand
befindet. Ein viertes Überwachungsmittel 124 dient zur Überwachung, ob sich das Schloss
100 in dem Verriegelungszustand befindet. Das dritte und das vierte Überwachungsmittel
123, 124 können hierbei die Position des Riegelelements 140, wie in Figur 1 abgebildet,
überwachen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel können die Überwachungsmittel
123, 124 die Position der mit dem Riegelelement 14 gekoppelten Schlossmechanik 160
überwachen. Ein fünftes Überwachungsmittel 125 dient zur Überwachung einer Schließzylinderbetätigung.
Ein sechstes Überwachungsmittel 126 dient zur Überwachung einer Bewegung der Steuerfalle
145.
[0113] Das Schloss 100 ist mit einem Überwachungsmittel 127, das eine Stellung der Tür,
insbesondere des Gangflügels, überwacht, verbindbar. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann ein elektrisches Signal des Überwachungsmittel 127 empfangen und somit Kenntnis
über eine Stellung der Tür erhalten.
[0114] Die Schlosselektronikvorrichtung 110 kann zumindest einen Teil der Überwachungsmittel
121, 122, 123, 124, 125, 126, 127 zur Steuerung des Schlossaktuators 180 verwenden.
Die Schlosselektronikvorrichtung 110 kann mittels zumindest einen Teil der Überwachungsmittel
121, 122, 123, 124, 125, 126 den Zustand des Schlosses 100 überwachen. Erkennt die
Schlosselektronikvorrichtung 110 einen Fehler, so kann die Schlosselektronikvorrichtung
110 eine Fehlermeldung veranlassen. Hierzu kann die Schlosselektronikvorrichtung 110
die Anzeigevorrichtung 130 ansteuern, so dass die Anzeigevorrichtung 130 die Fehlermeldung
optisch darstellen kann. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 kann zusätzlich oder
alternativ die Fehlermeldung über das Bussystem 30 z. B. an die Überwachungsvorrichtung
versenden.
[0115] Das Gegenschloss 200 umfasst mehrere Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224. Die Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224 sind im Gegenschlosskasten 202 angeordnet. Die Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224, 227 können als Schalter oder als Sensor ausgebildet sein. Die
Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224, 227 sind mit der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 elektrisch verbunden. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann elektrische
Signale der Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224, 227 empfangen.
[0116] Ein erstes Überwachungsmittel 221 dient zur Überwachung des Getriebes des Gegenschlossaktuators
280. Ein zweites Überwachungsmittel 222 dient zur Überwachung der Nuss 270. Ein drittes
Überwachungsmittel 223 dient zur Überwachung, ob sich das Gegenschloss 200 in dem
Entriegelungszustand befindet. Ein viertes Überwachungsmittel 224 dient zur Überwachung,
ob sich das Gegenschloss 200 in dem Verriegelungszustand befindet. Das dritte und
das vierte Überwachungsmittel 223, 224 können hierbei die Position des ersten und/oder
zweiten Riegelstangenanschlusses 250, 255 überwachen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel
können, wie in Figur 1 abgebildet, die Überwachungsmittel 223, 224 die Position die
mit den Riegelstangenanschlüssen 250, 255 gekoppelten Gegenschlossmechanik 260 überwachen.
In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel können die Überwachungsmittel 223,
224 die Position des Riegelelementbetätigers 240 überwachen.
[0117] Das Gegenschloss 200 ist mit einem Überwachungsmittel 227, das eine Stellung der
Gebäudetür, insbesondere des Standflügels, überwacht, verbindbar. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann ein elektrisches Signal des Überwachungsmittel 227 empfangen und somit Kenntnis
über eine Stellung der Gebäudetür erhalten.
[0118] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann zumindest einen Teil der Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224, 227 zur Steuerung des Gegenschlossaktuators 280 verwenden.
[0119] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann die Signale zumindest einen Teils
der Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224, 227 verwenden, um Auswertedaten zu erzeugen.
Die Auswertedaten können den Zustand des Gegenschlosses 200 wiedergeben. Der Zustand
kann z. B. einem "Verriegelungszustand", einem "Entriegelungszustand" entsprechen.
Ebenfalls kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 als "Zustand" feststellen,
ob das Gegenschloss 200 mechanisch über die Nuss 270 oder elektromechanisch mittels
des Gegenschlossaktuators 280 entriegelt wurde. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 kann als "Zustand" feststellen, ob der Gegenschlossaktuator 280 in dem Entriegelungszustand
gehalten ist.
[0120] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann mittels zumindest einen Teil der Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224, 227 einen fehlerhaften Zustand des Gegenschlosses 200 feststellen.
Z. B. kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 mittels des Überwachungsmittels
227 feststellen, dass die Tür geöffnet ist, wird zugleich mittels des Überwachungsmittels
223 und/oder 224 feststellt, dass das Gegenschloss 200 sich in dem Verriegelungszustand
des Gegenschlosses 200 befindet, so wird ein fehlerhafter Zustand des Gegenschlosses
200 festgestellt.
[0121] Z. B. kann die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 mittels des Überwachungsmittels
227 feststellen, dass die Tür geschlossen ist, wird zugleich mittels des Überwachungsmittels
223 und/oder 224 feststellt, dass das Gegenschloss 200 sich in dem Entriegelungszustand
befindet, und wird mittels des Überwachungsmittels 221 festgestellt, dass der Gegenschlossaktuator
280 nicht in der Entriegelungsposition gehalten ist, so wird ein fehlerhafter Zustand
des Gegenschlosses 200 festgestellt.
[0122] Ein anderes Beispiel für einen fehlerhaften Zustand kann sein, dass die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 mittels des Überwachungsmittels 222 eine Betätigung der Nuss 270 feststellt, nicht
jedoch eine Bewegung des Riegelbetätigers 240. In diesem Fall wird ein fehlerhafter
Zustand des Gegenschlosses 200, z. B. ein Bruch der Gegenschlossmechanik 260, festgestellt.
[0123] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann ferner einen fehlerhaften Zustand
des Gegenschlosses 200 mittels eines elektrischen Signals feststellen. Z. B. kann
die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 eine nicht dargestellte elektrische Spannungsversorgung
des Gegenschlosses 200 überprüfen. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann
die Funktionsfähigkeit, insbesondere die Wiederaufladbarkeit, eines nicht dargestellten
elektrischen Energiespeichers für das Gegenschloss 200 überprüfen. Der elektrische
Energiespeicher kann als Kondensator oder als Akkumulator ausgebildet sein.
[0124] Der elektrische Energiespeicher kann im Gegenschlosskasten 202 angeordnet sein. Der
elektrische Energiespeicher kann dazu dienen, den Gegenschlossaktuator 180 aus der
Entriegelungsposition zu bewegen, so dass das Gegenschloss 180 in den Verriegelungszustand
überführbar ist.
[0125] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann eine Nachricht über den fehlerhaften
Zustand des Gegenschlosses 200 als Auswertedaten herstellen. Die Nachricht über den
fehlerhaften Zustand des Gegenschlosses 200 wird als Fehlermeldung bezeichnet.
[0126] Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 kann die Auswertedaten über die elektrische
Verbindung 20 an die Schlosselektronikvorrichtung 110 senden. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 kann die Auswertedaten empfangen. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 kann die
Auswertedaten unverändert oder in geänderter Form an das Bussystem 30 weiterleiten.
Hierdurch kann die Überwachungsvorrichtung oder zumindest ein Türantrieb 300, 301
Kenntnis von dem Zustand des Gegenschlosses 200 erhalten. Zusätzlich oder alternativ
kann die Schlosselektronikvorrichtung 110 die optische Anzeigevorrichtung 130 veranlassen,
den Zustand des Gegenschlosses 200, insbesondere einen fehlerhaften Zustand des Gegenschlosses
200, optisch darzustellen.
[0127] Die Anzeigevorrichtung 130 kann insbesondere verschiedene Zustände, insbesondere
verschiedene fehlerhafte Zustände der Schlossanordnung 10, unterschiedlich optisch
darstellen. Hierzu kann die Anzeigevorrichtung 130 Licht unterschiedlicher Farben
und/oder unterschiedlicher Blinkmuster emittieren.
[0128] Der Zustand des Schlosses 100 und/oder des Gegenschlosses 200 wird von der Schlosselektronikvorrichtung
110 über das Bussystem 30 an zumindest einen der Türantriebe 300, 301 kommuniziert.
Hierdurch kann eine Koordination zwischen der Schlossanordnung 10 und den Türantrieben
300, 301 bewerkstelligt werden. Z. B. sendet die Schlosselektronikvorrichtung 110
den Zustand "Gegenschloss 200 im Entriegelungszustand". Der Türantrieb 301 kann nun
den Standflügel öffnen. In einem anderen Beispiel sendet die Schlosselektronikvorrichtung
110 den Zustand "Schloss 100 im Entriegelungszustand". Der Türantrieb 300 kann nun
den Gangflügel öffnen. Sendet die Schlosselektronikvorrichtung 110 den Zustand "Schhlossanordnung
10, d. h. Schloss 100 und Gegenschloss 200, im Entriegelungszustand", so können die
Türantriebe 300, 301 sowohl den Gangflügel als auch den Standflügel entriegeln.
[0129] Alternativ zu dem in Figur 1 dargestellten Bussystem 30 kann eine nicht dargestellte
Steuerleitung an der Schnittstellenvorrichtung 190 anschließbar sein. Über die Steuerleitung
kann die Schlossanordnung 10, insbesondere die Schlosselektronikvorrichtung 110, den
Befehl empfangen, das Schloss 100 und/oder das Gegenschloss 200 in den Entriegelung-
und/oder Verriegelungszustand zu überführen. Z. B. kann die Steuerleitung mit dem
Türantrieb 300, 301, der Überwachungsvorrichtung oder einem Handschalter verbunden
sein. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Schlossanordnung 10 an verschiedene Bussytemarten
anschließbar ist. Z. B. kann das Bussystem 30 als DCW-Bus, als CAN-Bus, als LON-Bus
oder als Ethernet-Verbindung ausgestaltet sein. Für die Schlossanordnung 10, insbesondere
für die Schlosselektronikvorrichtung 110, kann eine Busadresse einstellbar sein. Ob
die Schlossanordnung 10 über das Bussystem 30 kommuniziert und, wenn ja, mit welcher
Busadresse, ist als elektronische Konfiguration der Schlossanordnung 10 einstellbar.
Zur Einstellung der elektronischen Konfiguration dienen das Überwachungsmittel 122,
das die Bewegung der Nuss 170 überwacht, und das Überwachungsmittel 125, das eine
Schließzylinderbetätigung überwacht. Durch eine Schließzylinderbetätigung und eine
Betätigung einer Handhabe und damit der Nuss 170 kann die elektronische Konfiguration
eingestellt werden. Hierbei dienen die Signale der Überwachungsmittel 122, 125 dazu,
in einen Konfigurationsmodus zu wechseln, innerhalb des Konfigurationsmodus die Konfiguration
einzustellen und den Konfigurationsmodus zu verlassen. Es ist nicht notwendig, auch
für das Gegenschloss 200 eine Konfiguration einzustellen, da das Gegenschloss 200
kein Teilnehmer an dem Bussystem 30 ist. Die Anzeigevorrichtung 130 zeigt an, welche
elektronische Konfiguration eingestellt ist.
[0130] Sollen sowohl den Gangflügel als auch den Standflügel in den Entriegelungs-und/oder
Verriegelungszustand überführt werden, so wirken der Schlossaktuator 180 und der Gegenschlossaktuator
280 zusammen. Der Schlossaktuator 180 wird hierbei zur Bewegung des Riegelelements
140 aktiviert, während der Gegenschlossaktuator 280 zur Bewegung des ersten und des
zweiten Riegelstangenanschlusses 250, 255 aktiviert wird. Bei einer Überführung in
den Entriegelungszustand der Schlossanordnung 10 bewegt der Schlossaktuator 180 über
die Schlossmechanik 160 das Riegelelement 140, während der Gegenschlossaktuator 280
über die Gegenschlossmechanik 260 den ersten und den zweiten Riegelstangenanschloss
250, 255 bewegt. Durch die Arbeitsaufteilung zwischen dem Schlossaktuator 180 und
dem Gegenschlossaktuator 280 können für den Schlossaktuator 180 und den Gegenschlossaktuator
280 Motoren mit einer geringen Leistung verwendet werden.
[0131] Bei einer Überführung der Schlossanordnung 10 in den Verriegelungszustand bewegt
der Schlossaktuator 180 sich in die Entriegelungsposition, wodurch die Bewegung des
Riegelelements 140 freigegeben wird. Der Gegenschlossaktuator 280 bewegt sich ebenfalls
in die Entriegelungsposition, wodurch die Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250,
255 freigegeben wird.
[0132] Eine Überführung der Schlossanordnung 10 in den Verriegelungszustand ist dabei so
definiert, dass sowohl das Schloss 100 als auch das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand
überführt werden. Eine Überführung der Schlossanordnung 10 in den Entriegelungszustand
ist dabei so definiert, dass sowohl das Schloss 100 als auch das Gegenschloss 200
in den Entriegelungszustand überführt werden.
[0133] Die Schlosselektronikvorrichtung 110 und die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210
können zur Koordination der Aktivierung des Schlossaktuators 180 und des Gegenschlossaktuators
280 Daten austauschen. Die Daten werden über die elektrische Verbindung 20 ausgetauscht.
Hierbei wirkt die Schlosselektronikvorrichtung 110 als Master und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 als Slave. Die Schlosselektronikvorrichtung 110 befiehlt der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210, die Gegenschlossaktuator 280 für einen Entriegelungsvorgang oder einen Verriegelungsvorgang
des Gegenschlosses 200 zu aktivieren. Hierbei kann die Schlosselektronikvorrichtung
110 den Befehl zur Überführung des Gegenschlosses 200 in den Entriegelungszustand
des Gegenschlosses 200 oder Verriegelungszustand des Gegenschlosses 200 zunächst über
das Bussystem 30 oder die Steuerleitung erhalten. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 entscheidet aber, wann diese den Befehl an die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 weiterleitet. Die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 meldet nach erfolgreicher
Überführung in den Entriegelungszustand oder Verriegelungszustand des Gegenschlosses
200 den entsprechenden Zustand des Gegenschlosses 200 der Schlosselektronikvorrichtung
110.
[0134] Die Schlosselektronikvorrichtung 110 erkennt, wann ein Halten des Schlossaktuators
180 und/oder des Gegenschlossaktuators 280 in der Entriegelungsposition beendet werden
soll, insbesondere wann eine Entsperrung, insbesondere eine Permanententsperrung,
des Schlosses 100 und/oder des Gegenschlosses 200 beendet werden soll. Hierzu kann
ein entsprechendes elektrisches Signal über das Bussystem 30 oder eine Steuerleitung
erfolgen oder ein Signal zur Permanententsperrung beendet werden. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 gibt der Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 einen entsprechenden Befehl, um
für das Gegenschloss 200 die Permanententsperrung zu beenden. Daraufhin aktiviert
die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 den Gegenschlossaktuator 280, um den Gegenschlossaktuator
280 aus die Entriegelungsposition zu bewegen.
[0135] Damit die zu leistende elektrische Arbeit zwischen dem Schlossaktuator 180 und dem
Gegenschlossaktuator 280 wunschgemäß aufgeteilt ist, wird bei einer Überführung der
Schlossanordnung 10 in den Entriegelungszustand die Schlosselektronikvorrichtung 110
zunächst den Schlossaktuator 180 veranlassen, das Riegelelement 140 in eine Entriegelungsstellung
zu bewegen. Zugleich wird die Falle 150 entsperrt. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 stellt mittels des Überwachungsmittels 123 fest, dass sich das Riegelelement 140
in der Entriegelungsstellung befindet. Erst wenn sich das Riegelelement 140 in der
Entriegelungsstellung befindet, befiehlt die Schlosselektronikvorrichtung 110 der
Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 das Gegenschloss 200 in den Entriegelungszustand
des Gegenschlosses 200 zu überführen.
[0136] Bei einem Verriegelungsvorgang für das Schloss 100 und das Gegenschloss 200 wird
zunächst das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand überführt, bevor das Schloss
100 in den Verriegelungszustand überführt wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass
der Riegelbetätiger 240 die Überführung des Schlosses 100 in den Verriegelungszustand
nicht behindert bzw. erschwert.
[0137] Die Figur 2 stellt ein Ablaufdiagramm für einen Entriegelungsvorgang 400, bei dem
sowohl das Schloss 100 als auch das Gegenschloss 200 in den Entriegelungszustand überführt
werden, dar. Hierbei wird in dem links abgebildeten, gestrichelt dargestellten Kasten
401 die Vorgehensweise der Schlosselektronikvorrichtung 110 dargestellt. In dem rechts
abgebildeten, gestrichelt dargestellten Kasten 402 wird die Vorgehensweise der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 dargestellt.
[0138] In einem ersten Verfahrensschritt 411 empfängt die Schlosselektronikvorrichtung 110
über das Bussystem 30 oder über eine Steuerleitung den Befehl, sowohl das Schloss
100 als auch das Gegenschloss 200 in den Entriegelungszustand zu überführen. In einem
zweiten Verfahrensschritt 412 aktiviert die Schlosselektronikvorrichtung 110 den Schlossaktuator
180, über die Schlossmechanik 160 das Riegelelement 140 in die Entriegelungsstellung
zu bewegen. In einem dritten Verfahrensschritt 413 wartet die Schlosselektronikvorrichtung
110 eine vorgegebene Zeitspanne lang darauf, von dem Überwachungsmittel 123 ein Überwachungssignal
zu empfangen, dass sich das Riegelelement 140 in der Entriegelungsstellung befindet.
Empfängt die Schlosselektronikvorrichtung 110 das Überwachungssignal, was in Figur
2 durch ein "+" dargestellt ist, so geht die Schlosselektronikvorrichtung 110 zu dem
vierten Verfahrensschritt 414 über und sendet einen Befehl über die elektrische Verbindung
20 an die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210, das Gegenschloss 200 in den Entriegelungszustand
zu überführen.
[0139] Empfängt die Schlosselektronikvorrichtung 110 hingegen das Überwachungssignal nicht
innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne, was in Figur 2 als ein "-" dargestellt ist,
so beendet die Schlosselektronikvorrichtung 110 das Verfahren 400 damit, dass als
letzter Verfahrensschritt 430 eine Fehlermeldung optisch durch die Anzeigenvorrichtung
130 anzeigt wird und/oder die Fehlermeldung mittels des Bussystems 30 versendet wird.
[0140] Hat der Verfahrensschritt 414 stattgefunden, so empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 in einem fünften Verfahrensschritt 421 den Befehl zur Überführung des Gegenschlosses
200 in den Entriegelungszustand. Daraufhin aktiviert in einem sechsten Verfahrensschritt
422 die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 den Gegenschlossaktuator 280. In einem
siebten Verfahrensschritt 423 wartet die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 eine
vorgegebene Zeitspanne lang darauf, von dem von dem Überwachungsmittel 223 ein Überwachungssignal
zu empfangen, dass sich Gegenschloss 200 in dem Entriegelungszustand befindet. Die
vorgegebene Zeitspanne in Verfahrensschritt 423 kann unterschiedlich oder identisch
sein zur vorgegebenen Zeitspanne in Verfahrensschritt 413. Empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 das Überwachungssignal, was in Figur 2 durch ein "+" dargestellt ist, so geht
die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 zu dem achten Verfahrensschritt 424 über
und generiert als Auswertedaten, dass das Gegenschloss 200 in den Entriegelungszustand
überführt wurde. Empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 hingegen in der
vorgegebenen Zeitspanne kein Überwachungssignal, was in Figur 2 durch ein "-" dargestellt
ist, so geht die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 zu dem alternativen Verfahrensschritt
425 über und generiert als Auswertedaten, dass ein Fehler vorliegt. In einem neunten
Verfahrensschritt 426 sendet die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 die entweder
in Verfahrensschritt 424 oder in Verfahrensschritt 425 generierten Auswertedaten über
die elektrische Verbindung 20 an die Schlosselektronikvorrichtung 110.
[0141] In einem zehnten Verfahrensschritt 415 empfängt die Schlosselektronikvorrichtung
110 die Auswertedaten der Gegenschlosselektronikvorrichtung 210. Die Schlosselektronikvorrichtung
110 wertet die empfangenen Auswertedaten aus. Hat die Schlosselektronikvorrichtung
110 in dem Verfahrensschritt 415 eine Fehlermeldung als Auswertedaten erhalten, was
in Figur 2 durch ein "-" dargestellt ist, so geht die Schlosselektronikvorrichtung
110 zu Verfahrensschritt 430 und versendet eine Fehlermeldung über das Bussystem 30
und/oder veranlasst die Anzeigenvorrichtung 130, den Fehler anzuzeigen. Hat hingegen
die Schlosselektronikvorrichtung 110 in dem Verfahrensschritt 415 die Meldung erhalten,
dass sich das Gegenschloss 200 in dem Entriegelungszustand befindet, was in Figur
2 durch ein "+" dargestellt ist, so geht die Schlosselektronikvorrichtung 110 zu Verfahrensschritt
416 und sendet eine Mitteilung über das Bussystem 30, dass das Schloss 100 und das
Gegenschloss 200 sich in dem Entriegelungszustand befinden. Hieraufhin öffnen die
Türantriebe 310, 311 den Gangflügel und den Standflügel.
[0142] In Figur 3 ist ein Ablaufdiagramm für einen Verriegelungsvorgang 500, bei dem sowohl
das Schloss 100 als auch das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand überführt
werden, dar. Hierbei wird in dem links abgebildeten, gestrichelt dargestellten Kasten
501 die Vorgehensweise der Schlosselektronikvorrichtung 110 dargestellt. In dem rechts
abgebildeten, gestrichelt dargestellten Kasten 502 wird die Vorgehensweise der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 dargestellt.
[0143] In einem ersten Verfahrensschritt 511 empfängt die Schlosselektronikvorrichtung 110
über das Bussystem 30 oder über eine Steuerleitung den Befehl, sowohl das Schloss
100 als auch das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand zu überführen. Der Befehl
kann auch als Ausbleiben eines Signals, das Schloss 100 und das Gegenschloss 200 in
dem Entriegelungszustand zu halten, erfolgen. Beispielsweise kann der Befehl einen
Permanententsperrungszustand beenden. In einem zweiten Verfahrensschritt 512 sendet
die Schlosselektronikvorrichtung 110 and die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210
den Befehl, das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand zu überführen.
[0144] In einem dritten Verfahrensschritt 521 empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 den Befehl der Schlosselektronikvorrichtung 110 zur Überführung des Gegenschlosses
in den Verrieglungszustand. In einem vierten Verfahrensschritt 522 aktiviert die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 den Gegenschlossaktuator 280, um den Gegenschlossaktuator 280 aus der Entriegelungsposition
zu bewegen, so dass der Gegenschlossaktuator 280 die federgetriebene Überführung in
den Verriegelungszustand des Gegenschlosses 200 zulässt. In einem fünften Verfahrensschritt
523 wartet die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 eine vorgegebene Zeitspanne lang
darauf, von dem von dem Überwachungsmittel 224 ein Überwachungssignal zu empfangen,
dass sich Gegenschloss 200 in dem Verriegelungszustand befindet. Empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 das Überwachungssignal, was in Figur 3 durch ein "+" dargestellt ist, so geht
die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 zu dem sechsten Verfahrensschritt 524 über
und generiert als Auswertedaten, dass das Gegenschloss 200 in den Verriegelungszustand
überführt wurde. Empfängt die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 hingegen in der
vorgegebenen Zeitspanne kein Überwachungssignal, was in Figur 3 durch ein "-" dargestellt
ist, so geht die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 zu dem alternativen Verfahrensschritt
525 über und generiert als Auswertedaten, dass ein Fehler vorliegt. In einem neunten
Verfahrensschritt 526 sendet die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 die entweder
in Verfahrensschritt 524 oder in Verfahrensschritt 525 generierten Auswertedaten über
die elektrische Verbindung 20 an die Schlosselektronikvorrichtung 110.
[0145] Die Schlosselektronikvorrichtung 110 wartet in einem Verfahrensschritt 513 eine vorgegebene
Zeitspanne darauf, dass die Gegenschlosselektronikvorrichtung 210 die Auswertedaten
sendet. Unterbleibt der Empfang der Auswertedaten der Gegenschlosselektronikvorrichtung
210 über die vorgegebene Zeitspanne, so generiert die Schlosselektronikvorrichtung
110 als letzten Verfahrensschritt 530 eine Fehlermeldung, die optisch durch die Anzeigenvorrichtung
130 anzeigt wird und/oder mittels des Bussystems 30 versendet wird. Hat der Verfahrensschritt
526 innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne stattgefunden, so empfängt die Schlosselektronikvorrichtung
110 die Auswertedaten und wertet die empfangenen Auswertedaten in einem Verfahrensschritt
514 aus. Hat die Schlosselektronikvorrichtung 110 in dem Verfahrensschritt 514 eine
Fehlermeldung als Auswertedaten erhalten, was in Figur 3 durch ein "-" dargestellt
ist, so geht die Schlosselektronikvorrichtung 110 zu Verfahrensschritt 430 und versendet
eine Fehlermeldung über das Bussystem 30 und/oder veranlasst die Anzeigenvorrichtung
130, den Fehler anzuzeigen. Hat hingegen die Schlosselektronikvorrichtung 110 in dem
Verfahrensschritt 514 die Meldung erhalten, dass sich das Gegenschloss 200 in dem
Verriegelungszustand befindet, was in Figur 3 durch ein "+" dargestellt ist, so geht
die Schlosselektronikvorrichtung 110 zu Verfahrensschritt 515 über und aktiviert die
Schlossaktuator 180, um den Schlossaktuator 180 aus der Entriegelungsposition zu bewegen,
so dass der Schlossaktuator 180 die federgetriebene Überführung des Schlosses 100
in den Verriegelungszustand zulässt. In einem Verfahrensschritt 516 wartet die Schlosselektronikvorrichtung
110 eine vorgegebene Zeitspanne lang darauf, von dem Überwachungsmittel 124 ein Überwachungssignal
zu empfangen, dass sich das Schloss 100 in dem Verriegelungszustand befindet. Empfängt
die Schlosselektronikvorrichtung 110 das Überwachungssignal, was in Figur 3 durch
ein "+" dargestellt ist, so geht die Schlosselektronikvorrichtung 110 zu dem vierten
Verfahrensschritt 517 über und sendet eine Mitteilung über das Bussystem 30, dass
sich das Schloss 100 und das Gegenschloss 200 in dem Verriegelungszustand befinden.
Empfängt die Schlosselektronikvorrichtung 110 hingegen das Überwachungssignal nicht
innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne, was in Figur 3 als ein "-" dargestellt ist,
so beendet die Schlosselektronikvorrichtung 110 das Verfahren 500 damit, dass als
letzter Verfahrensschritt 530 eine Fehlermeldung optisch durch die Anzeigenvorrichtung
130 anzeigt wird und/oder die Fehlermeldung mittels des Bussystems 30 versendet wird.
In den Figuren 4 und 5 sind ein Schloss 100 bzw. ein Gegenschloss 5 der Schlossanordnung
10 aus Figur 1 dargestellt. Hierbei sind die mechanischen Elemente des Schlosses 100
und des Gegenschlosses 200 dargestellt. Es werden dieselben Bezugszeichen wie in Figur
1 verwendet.
[0146] In der Figur 4 ist dargestellt, wie der Schlossaktuator 180 das Schloss 100 in der
Permanententsperrung halten kann. Der Schlossaktuator 180 umfasst ein Getriebe 181
mit einem Nocken 182. Der Nocken 182 kann an einem Vorsprung 161 der Schlossmechanik
160 angreifen. Befindet sich der Nocken 182 im Eingriff mit dem Vorsprung 161, so
befindet sich der Schlossaktuator 180 in der Entriegelungsposition. Befindet sich
der Schlossaktuator 180 außer Eingriff mit dem Vorsprung 161, so lässt der Schlossaktuator
180 eine federgetriebene Bewegung der Schlossmechanik 160 und des mit der Schlossmechanik
160 gekoppelten Riegelelements 140 in die Verriegelungsstellung zu.
[0147] In der Figur 5 ist dargestellt, wie der Gegenschlossaktuator 280 das Gegenschloss
200 in der Permanententsperrung halten kann. Der Gegenschlossaktuator 280 umfasst
ein Getriebe 281 mit einem Nocken 282. Der Nocken 282 kann an einem Vorsprung 261
der Gegenschlossmechanik 260 angreifen. Befindet sich der Nocken 282 im Eingriff mit
dem Vorsprung 261, so befindet sich der Gegenschlossaktuator 280 in der Entriegelungsposition.
Befindet sich der Gegenschlossaktuator 280 außer Eingriff mit dem Vorsprung 261, so
lässt der Gegenschlossaktuator 280 eine federgetriebene Bewegung der Gegenschlossmechanik
260 und der mit der Gegenschlossmechanik 260 Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die
ausgefahrene Stellung zu.
1. Schlossanordnung (10)
mit einem Schloss (100) für einen Gangflügel und mit einem Gegenschloss (200) für
einen Standflügel,
wobei das Gegenschloss (200) eine Gegenschlosselektronikvorrichtung (210) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss (100) eine Schlosselektronikvorrichtung (110) umfasst, wobei die Schlosselektronikvorrichtung
(110) ein erstes Kommunikationsmittel (111) umfasst und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) ein zweites Kommunikationsmittel (211) umfasst, wobei das erste Kommunikationsmittel
(111) und das zweite Kommunikationsmittel (211) eine Kommunikation zwischen der Schlosselektronikvorrichtung
(110) und der Gegenschlosselektronikvorrichtung (210) ermöglichen.
2. Schlossanordnung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schlosselektronikvorrichtung (110) an ein Bussystem (30) anschließbar ist, und
dass die Schlosselektronikvorrichtung (110) und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) derart ausgebildet sind, dass Daten zwischen der Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) und dem Bussystem (30) über die Schlosselektronikvorrichtung (110) kommunizierbar
sind.
3. Schlossanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenschloss (200) ein Überwachungsmittel (221, 222, 223, 224) zur Detektion
der Bewegung eines mechanischen Elements der Schlossanordnung (200) umfasst und/oder
mit einem Überwachungsmittel (227) zur Detektion einer Geschlossenstellung eines Türflügels
verbindbar ist, wobei ein elektrisches Überwachungssignal, das von dem Überwachungsmittel
(221, 222, 223, 224) erzeugbar ist, von der Gegenschlosselektronikvorrichtung (210)
empfangbar und zu Auswertedaten auswertbar ist und die Auswertedaten von der Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) an die Schlosselektronikvorrichtung (110) sendbar sind, wobei insbesondere die
Auswertedaten über die Schlosselektronikvorrichtung (110) an das Bussystem (30) leitbar
sind.
4. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenschloss (200) anhand des zumindest einen Überwachungssignals oder mittels
eines elektrischen Signals einen Fehler erkennt, wobei die Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) eine Fehlermeldung als Auswertedaten an die Schlosselektronikvorrichtung (110)
sendet und/oder die Schlossanordnung (10), insbesondere die Schlosselektronikvorrichtung
(110), durch eine Anzeigevorrichtung (120) ein Anzeige, insbesondere eine optische
Anzeige, der Fehlermeldung veranlasst und/oder die Fehlermeldung an das Bussystem
(30) weiterleitbar ist.
5. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (100) einen elektromechanischen Schlossaktuator (180) und das Gegenschloss
(200) einen elektromechanischen Gegenschlossaktuator (280) umfasst, wobei mittels
des ersten und des zweiten Kommunikationsmittels Daten zwischen der Schlosselektronikvorrichtung
(110) und der Gegenschlosselektronikvorrichtung (210) austauschbar sind, um eine Aktivierung
und/oder Deaktivierung des Schlossaktuators (180) und des Gegenschlossaktuators (280)
abzustimmen.
6. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenschloss (200) einen Riegelstangenanschluss (250, 255) umfasst und das Schloss
(100) ein Riegelelement (140) umfasst, wobei bei einem Entriegelungsvorgang und/oder
Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung (10) der Gegenschlossaktuator (280) zur
Bewegung des Riegelstangenanschlusses (250, 255) derart aktiviert wird, dass der Schlossaktuator
(180) zumindest teilweise eine Bewegung des Riegelelements (140) bewirkt.
7. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Entriegelungsvorgang der Schlossanordnung (10) der Schlossaktuator (180)
aktiviert wird, bevor der Gegenschlossaktuator (280) aktiviert wird, und/oder bei
einem Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung (10) der Gegenschlossaktuator (280)
aktiviert wird, bevor der Schlossaktuator (180) aktiviert wird.
8. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Entriegelungsvorgang der Schlossanordnung (10) die Schlosselektronikvorrichtung
(110) den Schlossaktuator (180) veranlasst, das Riegelelement (140) in eine Entriegelungsstellung
zu bewegen und, wenn sich das Riegelelement (140) in der Entriegelungsstellung befindet,
der Gegenschlossaktuator (280), insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210), veranlasst wird, den Riegelstangenanschluss (250, 255) in eine eingefahrene
Stellung zu bewegen, wobei insbesondere die Tatsache, dass sich das Riegelelement
(140) in der Entriegelungsstellung befindet, von einem Überwachungsmittel (123, 124)
des Schlosses (100) detektierbar ist.
9. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Verriegelungsvorgang der Schlossanordnung (10) der Gegenschlossaktuator
(280), insbesondere von der Gegenschlosselektronikvorrichtung (210), veranlasst wird,
den Riegelstangenanschluss (250, 255) in eine ausgefahrene Stellung zu bewegen, und,
wenn sich der Riegelstangenanschluss (250, 255) in der ausgefahrenen Stellung befindet,
der Schlossaktuator (180), insbesondere von der Schlosselektronikvorrichtung (110),
veranlasst wird, das Riegelelement (140) in eine Verriegelungsstellung zu bewegen,
wobei insbesondere die Tatsache, dass sich der Riegelstangenanschluss (250, 255) in
der ausgefahrenen Stellung befindet, von einem Überwachungsmittel (223, 224) detektierbar
ist.
10. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlosselektronikvorrichtung (110) als ein Master und die Gegenschlosselektronikvorrichtung
(210) als ein Slave fungieren, insbesondere dass die Schlosselektronikvorrichtung
(110) die Aktivierung und/oder Deaktivierung des Schlossaktuators (180) und/oder des
Gegenschlossaktuators (280), insbesondere für einen Entriegelungs-und/oder Verriegelungsvorgang
der Schlossanordnung (10), koordiniert.
11. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlosselektronikvorrichtung (110) eine Wiederverriegelung des Schlosses (100)
und des Gegenschlosses (200) nach einer Permanententsperrung koordiniert.
12. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische Konfiguration der Schlossanordnung (10), insbesondere ein Betrieb
in dem Bussystem (30) und/oder eine Busadresse, mittels des Schlosses (100) einstellbar
ist, insbesondere das anhand zumindest eines Überwachungssignals eines Überwachungsmittels
(121, 122, 123, 124, 125, 126) des Schlosses (100) die elektronische Konfiguration
einstellbar ist, wobei insbesondere das Überwachungssignal in einem eingebauten Zustand
des Schlosses (100) erzeugbar ist.
13. Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossanordnung (10), insbesondere das Schloss (100), eine optische Anzeigevorrichtung
(130) umfasst, wobei mittels der optischen Anzeigevorrichtung (130) ein Zustand der
Schlossanordnung (10), insbesondere ein Betrieb im Bussystem (30) und/oder eine Fehlermeldung,
anzeigbar ist, wobei die optische Anzeigevorrichtung (130), wenn sich das Schloss
(100) und das Gegenschloss (200) gegenüberliegen, ausgeschaltet ist und/oder Licht
der Anzeigevorrichtung (130) auf der einer dem Gegenschloss (200) gegenüberliegenden
Seite eines Stulps (102) des Schlosses (100) emittiert wird.
14. Schließsystem (40) mit einer Schlossanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und mit zumindest einem motorischen Türantrieb (300, 301) zum Öffnen des Gangflügels
und/oder des Standflügels, wobei der Türantrieb (300, 301) mit der Schlosselektronikvorrichtung
(110) kommuniziert, um einen Öffnungsvorgang und/oder einen Schließvorgang des Gangflügels
und/oder des Standflügels koordiniert durchzuführen.
15. Schließsystem (40) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Türantrieb (300, 301) bei dem Öffnungsvorgang eine Meldung, insbesondere
über das Bussystem (30), erhält, wenn das Gegenschloss (200) sich in einem Entriegelungszustand
befindet.
16. Verfahren (400, 500) zur Überführung einer Schlossanordnung (10), insbesondere einer
Schlossanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, in einen Entriegelungs- oder
Verriegelungszustand, wobei Schlossanordnung (10) ein Schloss (100) und ein Gegenschloss
(200) umfasst, wobei das Schloss (100) eine Schlosselektronikvorrichtung (110) umfasst
und das Gegenschloss (200) eine Gegenschlosselektronikvorrichtung (210) umfasst, wobei
in einem Verfahrensschritt eine Kommunikation der Schlosselektronikvorrichtung (110)
und der Gegenschlosselektronikvorrichtung (210) stattfindet.