[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ionisieren von Luft.
In der Kraftfahrzeugtechnik ist es bekannt, dass etwa zu lackierende Oberflächen vor
der Lackierung mit ionisierter Luft beaufschlagt werden. Auf diese Weise können insbesondere
Staubreste auf den besagten zu lackierenden Oberflächen entfernt werden. Aus dem Stand
der Technik sind zu diesem Zweck unterschiedliche Beaufschlagungseinrichtungen bekannt,
mit denen ionisierte Luft auf die Fahrzeugoberflächen aufgebracht werden kann. Üblicherweise
sind dabei etwa Luftdruckpistolen an Hochdruckleitungen angeschlossen und geben so
Luft aus. Daneben sind diese Pistolen üblicherweise an ein Stromnetz angeschlossen,
welches die Luftdruckpistole mit Spannung und insbesondere Hochspannung versorgt,
um die ionisierte Luft zu versorgen. Diese Vorgehensweise ist relativ aufwändig, da
die eigentliche Sprühpistole sowohl mit einer Druckluftleitung als auch mit einer
Stromleitung versorgt werden muss.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind daher lonisiereinrichtungen bekannt geworden, welche
einen Batteriebetrieb aufweisen, wobei diese Batterie wiederum mit entsprechenden
elektronischen Schaltungen eine Hochspannung erzeugt und diese Hochspannung zum Ionisieren
der Luft verwendet wird. Diese Vorgehensweise hat einerseits den Nachteil, dass die
Batterien in den Aggregaten relativ schwer sind. Andererseits müssen derartige Batterien
auch regelmäßig aufgeladen werden, was wiederum zu Ausfall- und Standzeiten der Vorrichtung
führt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Ionisieren von Luft und insbesondere eine tragbare Vorrichtung zur Verfügung zu stellen,
welche unabhängig von einem Stromnetz und insbesondere auch unabhängig von einer Batterie
betrieben werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des
unabhängigen Anspruchs erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0004] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beaufschlagen von Kraftfahrzeugoberflächen
mit ionisierter Luft weist einen Zuführanschluss auf, um der Vorrichtung Druckluft
zuzuführen. Weiterhin weist die Vorrichtung eine lonisierungseinheit auf, welche dazu
geeignet und bestimmt ist, wenigstens einen Anteil der über den Zuführanschluss zugeführten
Luft zu ionisieren. Daneben weist die Vorrichtung eine Ausgabeeinrichtung auf, welche
ionisierte Luft ausgibt und insbesondere an eine Oberfläche ausgibt.
[0005] Erfindungsgemäß weist die lonisierungseinheit eine Energiewandlerleinrichtung auf,
welche eine Bewegungsenergie des Luftstroms wenigstens teilweise in eine elektrische
Energie umwandelt.
[0006] Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Luftstrom der Luft selbst genutzt
wird, um die Ionisierung zu erreichen. Insbesondere ist daher eine Energiewandlerleinheit
vorgesehen, welche eine Umwandlung von Bewegungsenergie des Luftstroms in elektrische
Energie ermöglicht.
[0007] Anstelle von Luft könnte auch ein anderes gasförmiges Medium verwendet werden, beispielsweise
sterilisierte Luft oder ein Sterilgas.
[0008] Bevorzugt ist die lonisierungseinheit in einem Gehäuse oder einem Gehäuseteil untergebracht.
Dieser Gehäuseteil kann dabei an einem Basisteil der Vorrichtung montiert sein und
insbesondere demontierbar montiert sein. So kann beispielsweise lonisierungseinheit
mittels eines Schraubaufsatzes an einem Basisteil montiert sein.
[0009] Bevorzugt ist die Ausgabeeinrichtung, bei der es sich insbesondere um eine Luftausgabeeinrichtung
handelt, wiederum an der lonisierungseinheit angeordnet. So kann die Ausgabeeinrichtung
an der lonisierungseinheit angeschraubt sein. Die Luftausgabeeinrichtung kann dabei
bevorzugt auch dazu geeignet und bestimmt sein ein elektrisches Feld zur Ionisierung
zu erzeugen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Leuchteinrichtung
auf, welche ein optisch wahrnehmbares Signal ausgibt und welche insbesondere aufleuchtet,
wenn die Energiewandlereinrichtung von dem Luftstrom mit Energie versorgt wird.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Luftfiltereinheit
aufweisen, um die zugeführte Luft zu filtern. Weiterhin kann die Vorrichtung eine
Trocknungseinheit zum Trocknen von durchströmender Luft aufweisen. Es wäre jedoch
auch möglich, dass die getrocknete und/oder sterilisierte oder gereinigte Luft bereits
über den Zuführanschluss zugeführt wird.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Energiewandlereinrichtung
ein Piezoelement und/oder eine Dynamoeinrichtung auf. Auf diese Weise kann erreicht
werden, dass der Luftstrom beispielsweise mittelbar ein Piezoelement bewegt und so
Spannungen erzeugt, oder aber dass der Luftstrom etwa eine Dynamoeinheit antreibt
und diese wiederum eine Wechselspannung und insbesondere eine Wechselspannung erzeugt.
[0013] Bei den genannten Ausführungsformen erlaubt daher die Vorrichtung allein mit dem
Luftstrom versorgt zu werden, wobei der besagte Luftstrom auch die zum Ionisieren
nötige Energie zur Verfügung stellt.
[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Energiewandeleinrichtung
ein drehbares Turbinenelement auf, welches insbesondere durch den besagten Luftstrom
in eine Drehung versetzbar ist. So kann es sich beispielsweise um eine Art Schaufelrad
handeln, welches durch den Luftstrom in Drehung versetzt wird. Diese Drehung wiederum
bewirkt die Erzeugung elektrischer Energie durch die Energiewandlereinrichtung.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform schließt sich an das Turbinenelement
ein Luftkanal an, der die Luft letztlich zu der Ausgabeeinrichtung fördert.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die lonisierungseinheit eine
Hochspannungserzeugungseinheit auf. Bevorzugt erzeugt diese Hochspannungserzeugungseinheit
eine Wechselspannung. So kann es sich beispielsweise bei der Hochspannungserzeugungseinheit
um einen Transformator handeln, der die von der Energiewandlereinrichtung zugeführte
Wechselspannung in eine Hochspannung transformiert.
[0017] Diese Hochspannung kann anschließend an einen Bereich der Ausgabeeinrichtung angelegt
werden. So kann beispielsweise eine Elektrode bzw. elektrische Leitung von der Spannungserzeugungseinheit
zu einer Düsenkappe führen und die zweite Leitung etwa zu einer bezüglich dieser Düsenkappe
zentral gelegenen Nadel, sodass zwischen diesen beiden Elementen ein elektrisches
Feld aufgebaut werden kann, welches letztlich die Ionisierung der Luft bewirkt.
[0018] Daneben wäre es jedoch auch möglich, dass die Vorrichtung eine Gleichrichtereinheit
aufweist, welche dazu geeignet und bestimmt ist, die von der Hochspannungserzeugungseinheit
erzeugte Wechselspannung in eine Gleichspannung umzuwandeln.
[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung wenigstens einen
Kondensator und/oder wenigstens eine Diode auf. Diese Elemente können beispielsweise
zum Gleichrichten oder auch zum Glätten der von der Hochspannungserzeugungseinrichtung
ausgegebenen Spannung dienen.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Hochspannungserzeugungseinheit
wie oben erwähnt eine Transformatoreinheit auf.
[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Hochspannungserzeugungseinheit
elektrisch mit der Energiewandlereinheit versorgbar und/oder verbunden.
[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Ausgabeeinrichtung ein
Düsenelement auf, über welches ein Luftstrom insbesondere an die zu beaufschlagende
Oberfläche aufbringbar ist.
[0023] Dabei kann bevorzugt, wie oben erwähnt, dieses Düsenelement eine der beiden elektrischen
Elektroden sein, welche elektrisch mit der Wechselspannungs- oder Hochspannungserzeugungseinheit
verbunden sind. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung
eine Strömungsverteilungseinrichtung auf, welche einen strömenden Luftstrom auf bevorzugt
mehrere Öffnungen aufteilt. Diese mehreren Öffnungen können dabei in Umfangsrichtung
um eine zentral angeordnete Elektrode angeordnet sein. Besonders bevorzugt können
dabei diese Öffnungen gleichmäßig und/oder unregelmäßig verteilt sein.
[0024] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist über den Zuführanschluss Luft
unter einem Druck zuführbar, der größer ist als 0,1 bar, bevorzugt größer als 0,5
bar, bevorzugt größer als 1 bar, bevorzugt größer als 2 bar.
[0025] Weiterhin ist bevorzugt über den Zufuhranschluss Luft unter einem Druck zuführbar,
der kleiner ist als 15 bar, bevorzugt kleiner als 12 bar, bevorzugt kleiner als 10
bar, bevorzugt kleiner als 9 bar und besonders bevorzugt kleiner als 8 bar.
[0026] Diese Drücke haben sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, um auch bei einer
nachfolgenden Ionisierung noch eine ausreichende Beaufschlagung der jeweiligen Oberflächen
mit Luft zu erreichen.
[0027] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Druckregelungseinrichtung
auf, welche einen Druck der zu der Energiewandeleinrichtung gelangenden Luft bzw.
des zu der Energiewandeleinrichtung gelangenden Luftstroms bewerkstelligt. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform ist diese Druckregeleinrichtung an dem Luftanschluss angeordnet.
Besonders bevorzugt ist die Druckregeleinrichtung in Richtung des Luftstroms stromaufwärts
bezüglich des Anschlusses angeordnet. Auf diese Weise ist eine besonders stabile Ausführung
der Druckregeleinrichtung möglich.
[0028] Mit Hilfe der Druckregeleinrichtung kann bereits vor dem Erreichen der Energiewandeleinrichtung
der jeweilige gewünschte Druck eingestellt werden.
[0029] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der Vorrichtung
um eine mit der Hand bzw. von Hand tragbare Vorrichtung. So kann beispielsweise die
Einrichtung als Sprühpistole ausgebildet sein, die von einem Benutzer gehalten werden
kann, um so die Oberfläche der Kraftfahrzeuge mit ionisierter Luft zu beaufschlagen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Zuführanschluss ein Metallgewinde
auf, über welches eine (Luft)Druckquelle angeschlossen werden kann.
[0030] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Beleuchtungseinrichtung
zur Beleuchtung der zu bearbeitenden Kraftfahrzeugoberfläche auf. Dabei kann diese
Beleuchtungseinrichtung beispielsweise am Kopf der Vorrichtung angeordnet sein und
auf die zu beaufschlagende Oberfläche ausgerichtet sein.
[0031] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Beleuchtungseinrichtung wenigstens
eine und bevorzugt mehrere Lichtquellen, insbesondere Leuchtdioden auf. Dabei können
diese Lichtquellen um eine Austrittsöffnung herum aus welcher die ionisierte Luft
austritt, angeordnet sein. Auf diese Weise kann die lonisierfläche besser erkennbar
sein.
[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Beleuchtungseinrichtung wenigstens
eine Weisslicht - Diode auf
Bei einer bevorzugten Ausführungsform gibt die Beleuchtungseinrichtung das Licht in
Form eines Lichtkegels aus, der dazu geeignet ist, eine Fläche zu beleuchten, die
zwischen 1cm
2 und 1000cm
2. Bevorzugt ist dabei die Größe dieses Lichtkegels veränderbar.
[0033] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Zeiterfassungseinrichtung
auf. Dabei ist es möglich, dass die Zeiterfassungseinrichtung zeitliche Größen erfasst,
wie etwa die Uhrzeit und/oder Zeitdauer eines Arbeitsvorgangs. Daneben können mit
der Zeiterfassungseinrichtung Betriebsstunden erfasst und/oder gezählt werden.
[0034] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Speichereinrichtung
auf, in der Zeitwerte und/oder Zeitdauern speicherbar sind. Auf diese Weise sind Arbeitsvorgänge
protokollierbar. Weiterhin weist bevorzugt die Vorrichtung eine Kommunikationsschnittstelle
auf, im etwa mit einem Computer kommunizieren zu können. Diese Kommunikationsschnittstelle
kann dabei kabelgebunden oder drahtlos arbeiten.
[0035] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ragen das Piezoelement oder ein
das Piezoelement stützender oder tragender Träger wenigstens abschnittsweise in eine
Strömung der Luft. Auf diese Weise kann das Piezoelement direkt durch den Luftstrom
zu Bewegungen angeregt werden und so eine Spannung erzeugen.
[0036] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ermöglicht der Zuführanschluss einen
Strömungsquerschnitt der in die Vorrichtung eintretenden Luft, der größer ist als
0.05 mm, bevorzugt größer als 0.1 mm und besonders bevorzugt größer als 0,15 mm und
besonders bevorzugt größer als 0,2mm.
[0037] Bevorzugt ermöglicht der Zuführanschluss einen Strömungsquerschnitt der in die Vorrichtung
eintretenden Luft, der kleiner ist als 20 mm, bevorzugt kleiner als 18 mm und bevorzugt
kleiner als 15 mm und besonders bevorzugt kleiner als 10 mm.
[0038] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Ventileinrichtung
auf, um den von dem Zuführanschluss zu der Ausgabeeinrichtung gelangenden Luftstrom
zu steuern. Bevorzugt ist diese Ventileinrichtung in der Strömungsrichtung der Luft
stromaufwärts bezüglich der lonisierungseinheit angeordnet. Bevorzugt ist diese Ventileinrichtung
zumindest mittelbar manuell betätigbar.
[0039] Bevorzugt ist dabei diese Ventileinrichtung derart ausgeführt, dass sie etwa von
einem Schaltelement, wie etwa einem schwenkbaren Griff der Schalter oder dgl. betätigt
werden kann. besonders bevorzugt ist dabei eine Rückstelleinrichtung und/oder eine
Federeinrichtung vorgesehen, welche diese Ventileinrichtung in einen geschlossenen
Zustand drängt, sodass ohne Betätigung der Vorrichtung die Ventileinrichtung einen
Luftstrom blockiert.
[0040] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Auslöseelement
auf, um diese Ventileinrichtung zu betätigen. So kann dieses Auslöseelement derart
gestaltet sein, dass auch über das Auslöseelement ein Luftdruck der zu der Ausgabeeinrichtung
gelangenden ionisierten Luft gesteuert werden kann.
[0041] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Gehäuse
auf, in dem wenigstens abschnittsweise eine Luftleitung angeordnet ist. Diese Luftleitung
kann dabei wenigstens abschnittsweise von dem Zuführanschluss zu der Ausgabeeinrichtung
führen, wobei zwischen dem Zuführanschluss und dem Ausgabeelement bzw. der Ausgabeeinrichtung
noch die Energiewandlereinheit und/oder das Turbinenrad angeordnet ist.
[0042] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Leitung
zum Leiten der Luft auf und diese Leitung ändert eine Strömungsrichtung der Luft wenigstens
einmal. So kann beispielsweise eine Leitungseinrichtung die Strömungsrichtung der
Luft um einen vorgegebenen Winkel insbesondere einen Winkel zwischen 10° und 170°
, etwa von 90° ändern.
[0043] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung dazu geeignet
und bestimmt, eine statisch geladene Oberfläche durch die Beaufschlagung wenigstens
teilweise zu entladen und/oder die Ladung zu eliminieren.
[0044] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Bearbeiten und insbesondere
zum Lackieren von Oberflächen von Kraftfahrzeugen gerichtet, wobei eine Kraftfahrzeugoberfläche
mit ionisierter Luft beaufschlagt wird.
[0045] Erfindungsgemäß wird die ionisierte Luft von einer Vorrichtung der oben beschriebenen
Art erzeugt. Besonders bevorzugt erzeugt dabei eine strömende Luft eine Spannung,
die wiederum zum Ionisieren der Luft verwendet wird.
[0046] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Vorrichtung getrocknete Luft und/oder
gereinigte Luft zugeführt. Besonders bevorzugt wird wie oben erwähnt Luft unter Drücken
von wenigstens 0,5 bar, bevorzugt von wenigstens 1 bar und besonders bevorzugt von
wenigstens 2 bar zugeführt. Besonders bevorzugt wird Luft unter einem Druck zugeführt,
der kleiner ist als 15 bar, bevorzugt kleiner als 12 bar, bevorzugt kleiner als 10
bar und besonders bevorzugt kleiner als 8 bar.
[0047] Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird die Luft durch eine Ausgabeeinrichtung,
welche die Luft auch ausgibt, ionisiert. Vorteilhaft wird eine erzeugte Wechselspannung
umgewandelt und insbesondere transformiert. Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren
wird die besagte Vorrichtung mit der Hand gehalten. Besonders bevorzugt wird die Luft
unter einem Winkel zwischen 5° und 50° bezogen auf die Oberfläche bzw. die Ebene der
Oberfläche aufgebracht.
[0048] Bei einem bevorzugten Verfahren wird eine Ladung der Oberfläche und insbesondere
eine statische Ladung der Oberfläche durch oben erwähnte Vorrichtung vermindert und
bevorzugt im Wesentlichen entfernt.
[0049] Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird die besagte Oberfläche nach der Beaufschlagung
mit ionisierter Luft lackiert. Besonders bevorzugt erfolgt dieses Lackieren innerhalb
von 20 Minuten, bevorzugt innerhalb von 15 Minuten, bevorzugt innerhalb von zehn Minuten,
bevorzugt innerhalb von acht Minuten, bevorzugt innerhalb von 5 Minuten und besonders
bevorzugt unmittelbar nach dem Beaufschlagen der Oberfläche mit ionisierter Luft.
[0050] Besonders bevorzugt wird die oben beschriebene Vorrichtung derart gehalten, dass
zwischen einem Luftaustritt der Luft aus der Vorrichtung und der zu beaufschlagenden
Oberfläche ein Abstand von mehr als 10 cm besteht.
[0051] Besonders bevorzugt handelt es sich bei den zu bearbeitenden Oberflächen um Oberflächen
von Kraftfahrzeugen. Insbesondere handelt es sich um zu lackierende Oberflächen von
Kraftfahrzeugen. Besonders bevorzugt werden die Oberflächen nach der Beaufschlagung
mit ionisierter Luft lackiert.
[0052] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
Darin zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- Eine Darstellung der lonisierungseinheit der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 3
- Eine Detailansicht der in Figur 2 gezeigten Ionisierungseinheit.
[0053] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
zum Ionisieren von Luft. Diese Vorrichtung weist einen Zuführanschluss 16 auf, über
welchen der Vorrichtung Druckluft zugeführt werden kann. Das Bezugszeichen 18 kennzeichnet
eine Druckregeleinheit, welche insbesondere manuell verstellbar ist, um den Luftdruck
zu verändern.
[0054] Das Bezugszeichen 14 kennzeichnet einen Grundkörper und das Bezugszeichen 12 ein
Auslöseelement, wie etwa einen Taster oder einen Schalter, mit dem ein Benutzer die
Druckluftausgabe steuern kann. Im Inneren des Grundkörpers kann sich dabei bevorzugt
eine Ventileinrichtung 15 befinden, welche insbesondere auch von dem Taster bzw. Schalter
12 betätigt werden kann.
[0055] Die Druckluft gelangt auf diese Weise in die in ihrer Gesamtheit mit 2 bezeichnete
lonisierungseinheit.
[0056] Figur 2 zeigt eine detailliertere Darstellung der lonisierungseinheit 2. Diese weist
einen Zuführanschluss 25 auf. Über diesen wird der lonisierungseinheit Druckluft zugeführt.
Die lonisierungseinheit 2 kann in ihrer Gesamtheit insbesondere über eine Schraubverbindung
an dem Grundkörper 14 angeordnet sein.
[0057] Das Bezugszeichen 20 kennzeichnet eine Energiewandlereinrichtung. Diese Energiewandlereinrichtung
weist ein Turbinenrad 24 auf, welches durch den Luftstrom der unter Druck stehenden
Luft angetrieben werden kann. In der Figur würde sich dieses Turbinenrad um eine vertikale
Achse drehen. Die Energiewandlereinrichtung kann ein Piezoelement aufweisen, welches
diese mechanische Bewegung des Turbinenelements bzw. die von dem Turbinenelement erzeugte
mechanische Bewegung in eine elektrische Wechselspannung umsetzt. Daneben könnte jedoch
die Energiewandlereinrichtung 20 auch eine Dynamoeinheit aufweisen, welche Wechselspannung
erzeugt.
[0058] Die von der Energiewandlereinrichtung 20 erzeugte Wechselspannung wird an eine Hochspannungserzeugungseinheit
26 ausgegeben. Diese Hochspannungserzeugungseinheit 26 kann dabei insbesondere eine
Transformatoreinheit aufweisen, welche die Wechselspannung hochtransformiert.
[0059] Das Bezugszeichen 32 kennzeichnet einen Kanal bzw. einen Leitungsbereich, der zum
Leiten bzw. Führen der Druckluft dient. Ausgehend von diesem Kanal 32 gelangt die
Luft insbesondere zu der in ihrer Gesamtheit mit 6 bezeichneten Auslasseinrichtung.
Bei dieser Auslasseinrichtung kennzeichnet das Bezugszeichen 66 ein Gewinde, auf welches
eine Auslassdüse 62 aufschraubbar ist. Diese Düse 62 ist dabei bevorzugt aus einem
stromleitenden Material und insbesondere einem Metall gefertigt. Das Bezugszeichen
64 kennzeichnet einen Grundkörper der Ausgabeeinrichtung.
[0060] Figur 3 zeigt eine Darstellung der Ausgabeeinrichtung 6 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Man erkennt, dass hier eine Vielzahl von Öffnungen 74 vorgesehen ist, welche in Umfangsrichtung
um eine Nadelelektrode 72 angeordnet sind. Durch diese Öffnungen 74 kann die Druckluft
ausgeleitet werden und wird damit zwischen zwei Elektroden ionisiert. Eine dieser
Elektroden wird dabei durch die Oberfläche 62 bzw. 64 gebildet und die andere Elektrode
wie erwähnt durch die Nadel 72. Damit kann die Luft wie oben erwähnt durch das elektrische
Feld zwischen dieser Nadelspitze 72 und den Bereichen 62 und 64 ionisiert werden.
[0061] Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten
Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass
in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen
vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in
einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser
Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile
durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter
Merkmale ergeben können.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 2
- lonisierungseinheit
- 6
- Auslasseinrichtung
- 12
- Auslöseelement
- 14
- Grundkörper
- 15
- Ventileinrichtung
- 15
- Befestigungselement
- 16
- Zuführanschluss
- 18
- Druckregeleinheit
- 20
- Energiewandlereinrichtung
- 24
- Turbinenrad
- 25
- Zuführanschluss
- 26
- Hochspannungserzeugungseinheit
- 32
- Zwischenraum, Leitungsbereich
- 62
- Auslassdüse
- 62
- Oberfläche
- 64
- Grundkörper der Ausgabeeinrichtung
- 66
- Gewinde
- 72
- Nadel
- 74
- Öffnungen
1. Vorrichtung (1) zum Beaufschlagen von Kraftfahrzeugoberflächen mit ionisierter Luft
mit einer Zuführanschluss, um der Vorrichtung (1) Druckluft zuzuführen, mit einer
Ionisierungseinheit (2), welche dazu geeignet und bestimmt ist, wenigstens einen Anteil
der über den Zuführanschluss (2) zugeführten Luft zu ionisieren und mit einer Ausgabeeinrichtung
(6), welche die ionisierte Luft auf die Oberfläche ausgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lonisierungseinheit (2) eine Energiewandlereinrichtung (20) aufweist, welche eine
Bewegungsenergie des Luftstroms wenigstens teilweise in eine elektrische Energie umwandelt.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Energiewandlereinrichtung (20) ein Piezoelement und/oder eine Dynamoeinrichtung
aufweist.
3. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Energiewandlereinrichtung (20) ein drehbares Turbinenelement (24)aufweist, welches
durch den Luftstrom zu einer Drehung antreibbar ist.
4. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lonisierungseinheit (2) eine Hochspannungserzeugungseinheit (26) aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach dem vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hochspannungserzeugungseinheit (26) eine Transformatoreinrichtung aufweist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hochspannungserzeugungseinheit (26) elektrisch von der Energiewandlereinrichtung
(20) versorgbar ist.
7. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgabeeinrichtung (6) ein Düsenelement (62) aufweist, über welches ein Luftstrom
an die zu beaufschlagende Oberfläche aufbringbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
über den Zuführanschluss Luft unter einem Druck zuführbar ist, der größer ist als
0,1bar, bevorzugt größer als 0,5 bar, bevorzugt größer als 1bar, bevorzugt größer
als 2bar und/oder dass über den Zuführanschluss Luft unter einem Druck zuführbar ist,
der kleiner ist als 15bar, bevorzugt kleiner als 12bar, bevorzugt kleiner als 10 bar
und besonders bevorzugt kleiner als 7bar.
9. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Druckregeleinrichtung aufweist, welche einen Druck der zu der
Energiewandlereinrichtung gelangenden Luftstroms regelt.
10. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine mit der Hand tragbare Vorrichtung (1).
11. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine Beleuchtungseinrichtung zur Beleuchtung der zu bearbeitenden
Kraftfahrzeugoberfläche aufweist.
12. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zuführanschluss einen Strömungsquerschnitt der in die Vorrichtung eintretenden
Luft ermöglicht, der größer ist als 0.2 mm hier bitte ergänzen und/oder dass der Zuführanschluss
einen Strömungsquerschnitt der in die Vorrichtung eintretenden Luft ermöglicht, der
kleiner ist als 10 mm.
13. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Ventileinrichtung aufweist, um den von dem Zuführanschluss (2)
zu der Ausgabeeinrichtung (6) gelangenden Luftstrom zu steuern.
14. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine Leitung zum Leiten der Luft aufweist und diese Leitung die
Strömungsrichtung der Luft wenigstens einmal ändert.
15. Verfahren zum Bearbeiten und insbesondere Lackieren von Oberflächen von Kraftfahrzeugen,
wobei die Kraftfahrzeugoberfläche mit ionisierter Luft beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ionisierte Luft mittels einer Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen
Ansprüche erzeugt wird.