[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines fließfähigen Stoffes,
insbesondere eines fließfähigen Klebstoffs, auf mindestens ein Substrat, mit einer
als Schlitzdüse ausgebildeten Auftragsdüse, die einen stationären Düsenkörper mit
einer Einlassöffnung, einem Strömungskanal und einem Düsenschlitz aufweist, wobei
bei einem Fördern des fließfähigen Stoffs durch die Auftragsdüse der fließfähige Stoff
von der Einlassöffnung in den Strömungskanal und von diesem zum Düsenschlitz gelangt
sowie durch eine Austrittsöffnung des Düsenschlitzes ausgegeben wird, wobei die Austrittsöffnung
in einem äußeren Bereich des Düsenkörpers angeordnet ist, wobei die Auftragsdüse ferner
einen Schieber aufweist, der relativ zum Düsenkörper in Längserstreckung der Austrittsöffnung
über diese mittels eines Stellmittels beweglich ist und den äußeren Bereich kontaktiert,
zum veränderlichen Abdecken der Austrittsöffnung.
[0002] Bezogen auf ein orthogonales System mit den Koordinaten X, Y und Z verläuft eine
Querschnittsfläche des Strömungskanals in Y-Richtung, wobei die Querschnittsfläche
durch eine Ebene in X-Z-Richtung definiert ist, verläuft eine Breite des Düsenschlitzes
in Y-Richtung, wobei die Breite in X-Richtung definiert ist, verläuft eine Tiefe des
Düsenschlitzes in Y-Richtung, wobei die Tiefe in Z-Richtung definiert ist.
[0003] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden unterschiedlich verwendet. Als hauptsächliches
Anwendungsgebiet wird das Auftragen von fließfähigen Klebstoffen mittels der Vorrichtungen
angesehen. Ein weiteres wesentliches Anwendungsgebiet ist, im Gegensatz zu der Klebetechnik,
die Beschichtungstechnik, somit das Auftragen von fließfähigen Stoffen zwecks Beschichtung
von Substraten mittels der Vorrichtung.
[0004] Bei der Herstellung von klebegebundenen Druckerzeugnissen, wie Katalogen, Zeitschriften,
Broschüren, Taschenbüchern oder ähnlichen Produkten werden Druckbogen zu losen Buchblocks
zusammengetragen und anschließend in einer Klebebindevorrichtung im Wesentlichen am
Rücken bearbeitet, sodann wird Klebstoff auf den Buchblockrücken und/oder auf die
Innenseite des Rückens eines Umschlags aufgetragen, der mit dem Buchblock vereint
und anschließend an diesen angepresst wird. Dabei sind die Buchblocks jeweils während
der Bearbeitung in einer geführt umlaufenden Transportklammer der Klebebindevorrichtung
mit nach unten vorstehendem Rücken eingespannt.
[0005] Bei der Buchherstellung im Klebebindeverfahren ist es bekannt, den Klebstoff mittels
Auftragsdüsen aufzubringen. Bei dem Klebstoff handelt es sich dabei insbesondere um
Dispersionsklebstoff, Schmelzklebstoff oder Dispersions-Schmelzklebstoff-Kombinationen.
Hierbei hat sich in den letzten Jahren der Klebstoff Polyurethan, kurz PUR bezeichnet,
als Schmelzklebstoff herausgestellt, der eine besondere gute Blattausreissfestigkeit
aufweist sowie bei dem Buchblock bezüglich des 180°-Aufschlagverhaltens, dem sogenannten
Lay-Flat-Verhalten, besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt. Dieser Klebstoff ist
auch für schlechtere Papierqualität vorteilhaft einsetzbar, zum Beispiel für gestrichene
Papiere, bei denen der Anteil der Strichbestandteile den für die Festigkeit erforderlichen
Faseranteil überwiegt, und die sich auch schlechter aufrauen lassen, um die Faser
für die Verklebung freizulegen.
[0006] Für die Bearbeitung von reaktiven Klebstoffen, beispielsweise mit Feuchtigkeit der
Umgebung chemisch reagierender Polyurethane, werden vorzugsweise sogenannte Schlitzdüsenauftragsvorrichtungen
eingesetzt. Der Klebstoff wird in aller Regel in einem dichten, mit einem trockenen
Gas gefüllten Vorschmelzgerät verflüssigt und mittels einer volumetrisch fördernden
Pumpe über eine Klebstoffzuführleitung einem Auftragskopf der als Schlitzdüse ausgebildeten
Auftragsdüse zugeführt und von dieser auf den Buchblockrücken oder den Umschlag übertragen.
Die pro Zeiteinheit zu fördernde Menge Klebstoff ist von der Fördergeschwindigkeit
des Buchblocks, der Buchblockstärke und der zu erreichenden Dicke des auf den Buchblockrücken
oder den Umschlag aufzutragenden Klebstofffilms abhängig. Auf Basis dieser Parameter
berechnet eine Steuervorrichtung die erforderliche Drehzahl der Pumpe bzw. die durch
die Pumpe zu fördernde Klebestoffmenge. Im Bereich zwischen einander folgenden Buchblocks
muss die Klebstoffzufuhr zur Schlitzdüse unterbrochen werden.
[0007] Eine Vorrichtung, die die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aufweist,
ist aus der
DE 103 20 515 A1 bekannt. Diese dient dem Auftragen eines fließfähigen Klebstoffs. Hierbei wird in
einer klebstoffbefüllten Kammer ein Unterdruck damit erzeugt, dass ein Faltenbalg,
der Bestandteil einer Kammerwand ist, mittels einer Stellvorrichtung nach außen gezogen
wird. Durch den Unterdruck wird Klebstoff in die Kammer gesogen. Anschließend wird
in der Kammer ein Überdruck dadurch erzeugt, dass der Faltenbalg durch die Stellvorrichtung
in die Kammer hineingedrückt wird. Der Überdruck bewirkt, dass Klebstoff aus der Kammer
hinaus durch eine Flächenauftragsdüse gepresst und so aufgetragen wird. Die Düsenöffnung
der Flächenauftragsdüse ist als Schlitzöffnung ausgebildet. Der Schlitz hat, bezogen
auf dessen Austrittsquerschnitt, eine Maximallänge, die der maximalen Breite des zu
verarbeitenden Buchrückens entspricht. Bei schmäleren Buchrücken wird der Düsenschlitz
über einen Schieber entsprechend der gewünschten Breite des Buchrückens dichtend geschlossen.
Bei dieser Vorrichtung sind Teilbereiche, insbesondere Teilbereiche des Faltenbalgs,
kaum oder wenig vom Klebstoff durchströmt. In diesen Räumen kann der Klebstoff altern
und ganz oder teilweise aushärten. Hiervon abgesehen ist die Ausbildung der Vorrichtung
mit dem Faltenbalg baulich aufwendig und störanfällig.
[0008] Bei einer Inline-Verknüpfung von einer oder mehreren Digitaldruckmaschinen mit einer
Klebebindestrecke kann die Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert werden, wenn unterschiedliche
Fertigungslose mit variierenden Formaten gefertigt werden können, ohne dass eine Produktionsunterbrechung
erforderlich ist. Gleichfalls muss sichergestellt sein, dass das erste Produkt eines
neuen Loses verkaufsfähig ist. Damit ist der sogenannte Einrichteausschuss nicht mehr
akzeptabel.
[0009] Aus der
EP 2 684 702 A2 ist eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf einen Buchblockrücken mittels
einer Auftragsdüse bekannt. Die Auftragsdüse ist mit einem Klebstoffversorgungssystem
leitungsverbunden. Eine Austrittsöffnung eines Düsenschlitzes der Auftragsdüse ist
veränderbar und an die Dicke eines zu verarbeitenden Buchblocks anpassbar. Hierzu
weist die Auftragsdüse eine erste Kammer zur Bereitstellung von Klebstoff, angrenzend
an die Austrittsöffnung, und eine zweite Kammer, angeordnet zwischen der Austrittsöffnung
und dem Klebstoffversorgungssystem auf. Ein erster Schieber im Bereich der ersten
Kammer dient zur Veränderung der Breite der ersten Kammer und ein zweiter Schieber
im Bereich der zweiten Kammer zur Veränderung des Volumens der zweiten Kammer. Die
zweite Kammer stellt somit ein Reservoir mit veränderlichem Volumen dar, welches genutzt
werden kann zur Aufnahme von überschüssigem Klebstoff, wenn von einem Buchblock größerer
Dicke auf einen Buchblock geringerer Dicke umgestellt wird bzw. zur Abgabe von zusätzlichem
Klebstoff, wenn von einem Buchblock geringerer Dicke auf einen Buchblock größerer
Dicke umgestellt wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass überschüssiger Klebstoff
bei der Veränderung der Austrittsöffnung des Düsenschlitzes keine Klebstoffwulst hervorruft,
welche entweder die Auftragsdüse verkleben oder den Buchblock verschmutzen könnte.
Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, dass in der Auftragsdüse Bereiche vorhanden
sind, die kaum oder wenig durchströmt werden, sodass in diesen Hohlräumen insbesondere
PUR-Klebstoff altern und ganz oder teilweise aushärten kann. Abgesehen hiervon ist
diese Vorrichtung baulich recht aufwendig gestaltet.
[0010] Eine Auftragsdüse zum Erzeugen eines flächigförmigen Extrudats aus flüssigem Material,
bei der ein im Düsenkörper ausgebildeter Strömungskanal kleiderbügelförmig ausgebildet
ist, ist aus der
EP 0 589 987 A1 bekannt. Bei dieser ist eine Einlassöffnung in den Strömungskanal in einem zentralen
Bereich des Strömungskanals angeordnet.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung, die die Merkmale des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aufweist, so weiterzubilden, dass diese baulich
besonders einfach gestaltet ist, ein gleichmäßiger Austritt des fließfähigen Stoffs
durch die Austrittsöffnung bei unterschiedlichen Abdeckstellungen des Schiebers gewährleistet
ist, sowie beim Verändern der Position der Abdeckung der Austrittsöffnung kein fließfähiger
Stoff aus der Austrittsöffnung austritt, ferner im Düsenkörper keine Hohlräume gebildet
sind, die nicht oder nur teilweise mit dem fließfähigen Stoff gefüllt sind.
[0012] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung, die die Merkmale des Patentanspruchs
1 aufweist.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Längserstreckung des
Strömungskanals mindestens so groß ist wie die Längserstreckung des Düsenschlitzes.
Hierbei ist die Einlassöffnung im Bereich eines Endes des Strömungskanals mit diesem
wirkverbunden. Das andere Ende des Strömungskanals endet im Bereich eines Endes des
Düsenschlitzes. Die Austrittsöffnung ist mittels des Schiebers vom anderen Ende des
Düsenschlitzes ausgehend abblendbar. Hierbei nimmt die Querschnittsfläche des Strömungskanals
in Y-Richtung von dem einen Ende des Strömungskanals bis zu dem anderen Ende des Strömungskanals
stetig ab, ferner ist die Breite des Düsenschlitzes über dessen Verlauf in Y-Richtung
konstant oder es nimmt die Breite des Düsenschlitzes über dessen Verlauf in Y-Richtung
von dem anderen Ende bis zu dem einen Ende stetig zu, ferner ist die Tiefe des Düsenschlitzes
über dessen Verlauf in Y-Richtung konstant oder es nimmt die Tiefe des Düsenschlitzes
über dessen Verlauf in Y-Richtung von dem anderen Ende bis zu dem einen Ende stetig
ab, wobei nicht gleichzeitig die Breite des Düsenschlitzes und die Tiefe des Düsenschlitzes
konstant sind.
[0014] Aufgrund dieser Gestaltung der Vorrichtung wird der fließfähige Stoff, unabhängig
davon, in welcher Position sich der Schieber befindet und somit unabhängig davon,
wie stark die Austrittsöffnung abgeblendet ist, immer über die Gesamtlänge des Strömungskanals
gefördert, somit von der Einlassöffnung bis zu dem Ende des Strömungskanals, das der
Einlassöffnung abgewandt ist. Die Querschnittsflächen des Strömungskanals über dessen
Länge und die Querschnittsfläche des Düsenschlitzes über dessen Länge sind so bemessen,
dass der fließfähige Stoff gleichmäßig verteilt über die Länge des Düsenschlitzes
ausgegeben wird, unabhängig davon, in welcher Stellung sich der Schieber befindet.
In der Konsequenz wird beim Verstellen des Schiebers innerhalb des Düsenschlitzes
befindlicher fließfähiger Stoff nicht aus dem Düsenschlitz gefördert, da der Schieber
keinen Einfluss auf den im Düsenschlitz befindlichen fließfähigen Stoff ausübt. Aufgrund
der Gestaltung von Strömungskanal und Düsenschlitz ist die Ausgabe des fließfähigen
Stoffs über die nicht durch den Schieber abgedeckte Länge der Austrittsöffnung des
Düsenschlitzes weitgehend konstant.
[0015] Aus fertigungstechnischen Gründen weist der Düsenschlitz bevorzugt über dessen Länge
eine Querschnittsfläche auf, die bezüglich deren Form identisch ist.
[0016] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Strömungskanal und/oder der
Düsenschlitz ein unveränderliches Volumen aufweisen. Unabhängig von der jeweiligen
Stellung des Schiebers erfolgt somit keine Veränderung des Volumens des Strömungskanals
bzw. des Düsenschlitzes und es sind demzufolge innerhalb des Düsenkörpers keine weiteren
Einbauten vorzusehen, die eine Veränderung des Volumens bewirken würden. Die Vorrichtung
ist baulich besonders einfach gestaltet, weil es bezüglich des stationären Düsenkörpers
nur erforderlich ist, diesen mit der Einlassöffnung, dem Strömungskanal und dem Düsenschlitz
zu versehen.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass stromaufwärts
der Einlassöffnung ein Sperrmittel zum Unterbrechen des Zuflusses von fließfähigem
Stoff in den Strömungskanal angeordnet ist. Dieses Sperrmittel, bei dem es sich insbesondere
um ein Ventil handelt, das in eine geöffnete oder eine geschlossene Stellung überführt
werden kann, befindet sich immer dann in der geöffneten Stellung, wenn der fließfähige
Stoff aus dem Düsenkörper auszugeben ist, somit beim Auftragen des fließfähigen Stoffs
auf das Substrat. Insbesondere ist das Sperrmittel beim Verschieben des Schiebers
in seiner Sperrstellung. Wird der Schieber verschoben, erfolgt somit keine Förderung
des fließfähigen Stoffs durch die Einlassöffnung in den Strömungskanal und den Düsenschlitz.
[0018] Vorzugsweise weist der Strömungskanal im Bereich des Düsenschlitzes eine über die
dortige Länge des Strömungskanals im Wesentlichen linear veränderliche Querschnittsfläche
auf oder eine Querschnittsfläche auf, deren Veränderung eine einfach gekrümmte Kurve,
somit Kurve ohne Wendepunkt ist. Diese Gestaltung berücksichtigt in besonders hohem
Maße den Umstand, dass der fließfähige Stoff im Bereich des einen Endes des Strömungskanals
zugeführt wird und somit, wegen der Ausgabe des fließfähigen Stoffs durch den Düsenschlitz,
stromaufwärts des Strömungskanals ein größeres Volumen des fließfähigen Stoffs vorhanden
sein muss als stromabwärts, ferner Reibungsverluste beim Fördern des Stoffes. Durch
diese Veränderung der Querschnittsfläche des Strömungskanals im Bereich des Düsenschlitzes
kann diese Anforderung besonders vorteilhaft erfüllt werden.
[0019] Insbesondere nimmt die Querschnittsfläche des Strömungskanals zum anderen Ende des
Strömungskanals, somit demjenigen Ende, das der Einlassöffnung abgewandt ist, hin
ab.
[0020] Insbesondere ist die Querschnittsfläche des Strömungskanals am anderen Ende des Strömungskanals
maximal halb so groß wie die Querschnittsfläche des Strömungskanals am einen Ende.
[0021] Vorzugsweise ist die Form der veränderlichen Querschnittsfläche des Strömungskanals
identisch. Eine solche Ausbildung lässt sich baulich besonders einfach herstellen
und ermöglicht optimale Durchströmverhältnisse im Strömungskanal.
[0022] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Veränderung der Querschnittsfläche des Strömungskanals
und/oder der Breite des Düsenschlitzes und/oder der Tiefe des Düsenschlitzes jeweils
über dessen Länge nicht linear ist, insbesondere gemäß einer einfach gekrümmten Kurve
ist.
[0023] Baulich besonders einfach ist der Düsenkörper gestaltet, wenn dieser ein erstes Düsenkörperteil
und ein zweites Düsenkörperteil aufweist, die miteinander verbunden sind und zwischen
denen der Strömungskanal und der Düsenschlitz ausgebildet sind. Der Strömungskanal
und der Düsenschlitz können somit besonders einfach in das eine oder das andere Düsenkörperteil
oder in beide Düsenkörperteile integriert werden, sodass bei Verbindung der beiden
Düsenkörperteile der Düsenkörper gebildet ist. Insbesondere weist der Düsenkörper
leistenförmige Düsenkörperteile auf. Die Düsenkörperteile sind somit länglich gestaltet
und besonders gut geeignet, den Strömungskanal und den Düsenschlitz im Düsenkörper
auszubilden.
[0024] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Strömungskanal und/oder der
Düsenschlitz ausschließlich durch Vertiefungen in einem Düsenkörperteil gebildet ist
bzw. sind. Dies reduziert den Bau- und Herstellungsaufwand des Düsenkörpers erheblich.
Unter diesem Aspekt ist insbesondere vorgesehen, dass die Querschnittsfläche des Strömungskanals
die Form eines Halbkreises aufweist. Eine solche halbkreisförmige Vertiefung lässt
sich besonders einfach in das relevante Düsenkörperteil einbringen.
[0025] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Strömungskanal und der Düsenschlitz in dem
einen Düsenkörperteil und die Einlassöffnung sowie eine Zuführung zur Einlassöffnung
in dem anderen Düsenkörperteil gebildet sind. Hierdurch sind die Funktionalitäten
baulich getrennt, nämlich die Funktionalität des Strömungskanals und des Düsenschlitzes
dem einen Düsenkörperteil zugeordnet und die Funktionalität der Einlassöffnung sowie
die Zuführung zur Einlassöffnung dem anderen Düsenkörperteil zugeordnet. Dies vereinfacht
nicht nur die Herstellung des Düsenkörpers, sondern auch das Anschließen des Düsenkörpers
an eine Zuführung für den fließfähigen Stoff.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Düsenschlitz über
dessen Länge eine derartige Form aufweist, dass die Breite des Düsenschlitzes zwischen
Strömungskanal und Austrittsöffnung konstant ist oder sich vom Strömungskanal zur
Austrittsöffnung hin stetig verjüngt, insbesondere linear verjüngt. Bei gleichen Druckverhältnissen
im Strömungskanal über dessen Länge, bezogen auf die Länge des Düsenschlitzes, wird
somit über die Länge des Düsenschlitzes ein konstanter Durchfluss des fließfähigen
Stoffs durch die Austrittsöffnung des Düsenschlitzes erzielt.
[0027] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Austrittsöffnung und/oder der Düsenschlitz
und/oder der Strömungskanal, bezogen auf deren Längserstreckung, horizontal angeordnet
ist bzw. sind, insbesondere die Austrittsöffnung oberhalb des Strömungskanals angeordnet
ist. Diese Gestaltung bzw. Anordnung berücksichtigt, dass der fließfähige Stoff, vorliegend
insbesondere fließfähiger Klebstoff, nach oben ausgegeben wird, zwecks Auftragen auf
ein Substrat, das oberhalb des Düsenkörpers angeordnet über dessen Austrittsöffnung
gefördert wird. Es ist durchaus eine vertikale Anordnung statt der beschriebenen horizontalen
Anordnung möglich.
[0028] Die vorbeschriebene vertikale Anordnung, somit vertikale Ausrichtung der Auftragsdüse,
erfolgt insbesondere bei dem sogenannten Edge Banding. Dies wird z.B. in der Produktion
von Plattenmaterial in der holzverarbeitenden Industrie angewendet. Dabei wird Klebstoff
auf die schmalen Kanten von Plattenmaterial aufgetragen.
[0029] Insbesondere ist der die Austrittsöffnung aufweisende äußere Bereich des Düsenkörpers
eben ausgebildet und es weist der Schieber einen ebenen Abschnitt zum Kontaktieren
des Düsenkörpers in diesem Bereich auf, insbesondere zum dichtenden Kontaktieren unter
Vorspannung.
[0030] Die Austrittsöffnung der Auftragsdüse ist vorzugsweise mittels des Schiebers vollständig
abdeckbar, insbesondere dichtend abdeckbar. Im Falle eines Stillstands der Vorrichtung
zum Auftragen des fließfähigen Stoffs, insbesondere eines PUR-Klebstoffs, wird verhindert,
dass der Stoff bzw. der Klebstoff in der Auftragsdüse reagieren kann, insbesondere
aufgrund der Feuchtigkeit der Umgebungsluft aushärten kann.
[0031] Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn die Vorrichtung einen Anleger aufweist, der
mit einer Anlagefläche versehen ist, die senkrecht zur Längserstreckung der Austrittsöffnung
seitlich der Austrittsöffnung angeordnet ist, ferner der Schieber auf einer der Anleger
zugewandten Seite eine Anlagefläche aufweist, die parallel zur Anlagefläche des Anlegers
angeordnet ist. Unabhängig von der Stellung des Schiebers sind somit zwischen den
Anlageflächen von Anleger und Schieber ein Einführbereich für das jeweilige Substrat
gebildet. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Buchblock, der in einer Klemmvorrichtung
gehalten ist und zwischen den Anlageflächen von Anleger und Schieber seitlich zu dessen
Führung kontaktiert wird.
[0032] Insbesondere weisen die Anlageflächen Flächenbereiche auf, die konvergierende Einführflächen
für das Substrat bilden.
[0033] Bevorzugter Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung einschließlich deren
beschriebenen Weiterbildungen ist das Auftragen von Klebstoff auf Buchrücken. Insbesondere
soll die Vorrichtung als Bestandteil einer Klebstoffauftragsvorrichtung im Zusammenhang
mit dem Digitaldruck und einer nachgeschalteten Buchproduktion mit dem Oberbegriff
"Book on demand" eingesetzt werden können. Das bedeutet, dass die Größe der Auflage
minimal ein Stück umfassen kann. Somit muss es möglich sein, dass die Auftragsbreite
des Klebstoffs auf den Buchrücken während der Zeit zwischen zwei Klebstoffaufträgen
auf zwei nacheinanderfolgenden Buchblöcken verstellt werden kann, sodass der Klebstoff
auf zwei aufeinanderfolgende Bücher mit unterschiedlicher Dicke so aufgetragen werden
kann, dass die Qualität vom Klebstoffauftrag genügend ist. Diese Auftragsbreite kann
durchaus nur im Bereich von 2 bis 5 mm liegen.
[0034] In diesem Zusammenhang wird ein geschlossenes Klebstoffsystem eingesetzt, das den
Eigenheiten von reaktiv aushärtenden Schmelzklebstoffen wie PUR Rechnung trägt und
den Zutritt von Umgebungsluft und damit Feuchtigkeit minimiert und die mechanische
Belastung von Klebstoff klein hält. Unter diesem Aspekt ist die eingesetzte Schlitzdüse
von besonderem Vorteil. Die Schlitzdüse verfügt über einen Verstellmechanismus zur
Verstellung der Auftragsbreite von Klebstoff auf den jeweiligen Buchrücken. Nach der
Verstellung ist kein Einfahren der Schlitzdüse erforderlich, sodass die Qualität vom
Klebstoffauftrag beim ersten Buch nach der Verstellung bereits genügend ist. Der Schieber
und dessen Antrieb sind derart ausgeführt, dass während der Verstellung der Position
des Schiebers das Volumen des Klebstoffs innerhalb der Schlitzdüse nicht beeinflusst
wird. Somit tritt während der Verstellung kein Klebstoff aus und es entstehen keine
zusätzlichen Hohlräume, die nicht oder nur teilweise mit Klebestoff gefüllt sind.
Die Schlitzdüse und der Verstellmechanismus für den Schieber sind derart ausgeführt,
dass keine beweglichen Teile vorhanden sind, die verkleben können. Aufgrund der einfachen
Geometrie der klebstoffführenden Teile ist eine einfache Reinigung möglich. Das Volumen
innerhalb der Schlitzdüse ist so gestaltet, dass alle mit Klebstoff beaufschlagten
Hohlräume mit Klebstoff durchströmt werden und keine sogenannten Toträume vorhanden
sind, in denen der Klebstoff altern oder aushärten kann.
[0035] Die erfindungsgemäße Vorrichtung nebst der beschriebenen Weiterbildungen zeichnet
sich ferner durch einen einfachen Aufbau mit wenigen Teilen, die mit dem Klebstoff
in Berührung kommen, aus. Hierdurch lässt sich die Vorrichtung mit geringem Aufwand
demontieren, reinigen und warten. Die Gleichmäßigkeit vom Klebstoffauftrag ist über
die gesamte Buchblockstärke im Wesentlichen konstant, sodass die Qualität des Klebstoffauftrags
mindestens genügend ist. Diese Gleichmäßigkeit des Klebstoffauftrags bleibt über den
gesamten Verstellbereich der Auftragsbreite des Klebstoffauftrags hinweg erhalten.
Diese Gleichmäßigkeit bleibt über einen weiten Bereich der Viskosität des Klebstoffs
ebenfalls erhalten.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0037] In den Figuren ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in schematischer
Darstellung veranschaulicht, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0038] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Klebebindemaschine, dargestellt für bezüglich der erfindungsgemäßen Vorrichtung
relevante Bereiche,
- Fig. 2
- die Klebebindemaschine gemäß Darstellung in Fig. 1, in bezüglich Teilbereichen detaillierterer
Darstellung,
- Fig. 3
- einen Buchrücken mit aufgetragenem Klebstoff,
- Fig. 4
- eine Auftragsstation der Klebebindemaschine, veranschaulicht in einer räumlichen Darstellung,
- Fig. 5
- die Auftragsstation in einer Ansicht V gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- die Auftragsstation in einer Ansicht VI gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- die Auftragsstation in einer Ansicht VII gemäß Fig. 5,
- Fig. 8
- die bei der Auftragsstation Verwendung findende Auftragsdüse, für ein erstes Ausführungsbeispiel
gezeigt, ohne Schieber veranschaulicht, in einer räumlichen Darstellung,
- Fig. 9
- die in Fig. 8 gezeigte Anordnung in einer räumlichen Darstellung, aus einer anderen
Richtung gesehen,
- Fig. 10
- die Anordnung gemäß Fig. 8 in einer Ansicht X gemäß Fig. 8,
- Fig. 11
- eine Ansicht XI gemäß Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Ansicht XII gemäß Fig. 10,
- Fig. 13
- einen Schnitt gemäß der Linie XIII-XIII in Fig. 11,
- Fig. 14
- einen Schnitt gemäß der Linie XIV-XIV in Fig. 11,
- Fig. 15
- die Anordnung in der Ansicht gemäß Fig. 10, mit zusätzlich mittels strichlierter Linien
veranschaulichter Innenbereiche,
- Fig. 16
- einen Schnitt gemäß der Linie XVI-XVI in Fig. 15,
- Fig. 17
- einen Schnitt gemäß der Linie XVII-XVII in Fig. 15,
- Fig. 18
- einen Schnitt gemäß der Linie XVIII-XVIII in Fig. 15,
- Fig. 19
- einen Schnitt gemäß der Linie XIX-XIX in Fig. 15,
- Fig. 20
- die bei der Auftragsstation Verwendung findende Auftragsdüse, für ein zweites Ausführungsbeispiel
gezeigt, ohne Schieber veranschaulicht, in einer Darstellung gemäß Fig. 15,
- Fig. 21
- einen Schnitt gemäß der Linie XXI-XXI in Fig. 20,
- Fig. 22
- einen Schnitt gemäß der Linie XXII-XII in Fig. 20,
- Fig. 23
- einen Schnitt gemäß der Linie XXIII-XIII in Fig. 20,
- Fig. 24
- einen Schnitt gemäß der Linie XXIV-XXIV in Fig. 20,
- Fig. 25
- ein Klebstoffflussdiagramm der Klebebindemaschine.
Figurenbeschreibung
[0039] Fig. 1 veranschaulicht die Einbausituation einer Klebebindemaschine 1 zum intermittierenden
Auftragen eines fließfähigen Klebstoffs auf Substrate, vorliegend auf Buchrücken 2
von Buchblocks 3. Bei dem Klebstoff handelt es sich beispielsweise um Polyurethan.
Dieser Schmelzklebstoff weist die besonders gute Blattausreissfestigkeit auf, ferner
bei Buchblocks 3 ein optimales Lay-Flat-Verhalten.
[0040] Unter Bezugnahme auf die Darstellung der Fig. 1 und 2 ist bezüglich der Vorrichtung
1 ein Vorschmelzgerät 4, eine Zuführleitung 5 für den erhitzten Klebstoff, eine Rückführleitung
6 für den erhitzten Klebstoff und eine Auftragsstation 7 für den erhitzten Klebstoff
gezeigt. Die Buchblocks 3 sind in Transportklammern 8 eingespannt und werden durch
ein Zugmittel 9 in einer Bewegungsrichtung, die der veranschaulichten Koordinate X
eines orthogonalen Systems entspricht, über die Auftragsstation 7, konkret eine Auftragsdüse
10 der Auftragsstation 7, bewegt. Es sind die weiteren Koordinaten Y und Z veranschaulicht.
Ein in der Draufsicht, entgegen der Koordinate z gesehen, rechteckiger Austrittsquerschnitt
11 der Auftragsdüse 10 weist eine verstellbare Längserstreckung in Y-Richtung, eine
konstante Breitenerstreckung in X-Richtung auf. Die variable Längserstreckung des
Austrittsquerschnitts ist auf die jeweilige Breite des Buchblocks 3, wobei sich diese
Breite in Y-Richtung erstreckt, abgestimmt und es ergibt sich die Auftragslänge des
Klebstoffs auf dem Buchrücken 2 des Buchblocks 3 aufgrund der Förderbewegung des jeweiligen
Buchblocks 3 in X-Richtung bei geöffneter Auftragsdüse 10. In Abhängigkeit von der
Fördergeschwindigkeit des Buchrückens 2 relativ zur geöffneten Auftragsdüse 10 und
dem Massendurchsatz des Klebstoffs durch den Austrittsquerschnitt 11 der Auftragsdüse
10 ergibt sich eine definierte Auftragsstärke in Z-Richtung auf den Buchrücken 2 (siehe
insbesondere die Darstellung der Fig. 3).
[0041] Auf die Buchrücken 2 wird der Klebestoff mithilfe einer Steuervorrichtung 12, eines
elektrischen Antriebs 13 und einer mittels des Antriebs 13 antreibbaren Pumpe 14 zum
Fördern des fließfähigen Klebstoffs gleichmäßig aufgetragen. Der Antrieb 13 ist in
seiner Drehzahl regelbar. Bei der Pumpe 14 handelt es sich um eine Zahnradpumpe. Der
Antrieb 13 und die Pumpe 14 sind unterhalb des Vorschmelzgeräts 4 angeordnet. Der
Antrieb 13 ist über eine Kupplung mit der Pumpe 14 verbunden.
[0042] Die jeweilige Transportklammer 8 weist eine vordere als Platte ausgebildete Backe
15 und eine hintere, gleichfalls als Platte ausgebildete Backe 16 auf. Die Backen
15, 16 der jeweiligen Transportklammer 8 werden synchron in X-Richtung bewegt. Die
jeweilige hintere Backe 16 ist in Y-Richtung nicht beweglich. Nur die vordere Backe
15 ist in Y-Richtung und entgegengesetzt beweglich, sodass das Abstandsmaß der beiden
Backen 15, 16 zwecks Klemmen des Buchblocks 3 zwischen den Backen 15, 16 verändert
werden kann. Die jeweilige hintere Backe 16 bildet auf der der vorderen Backe 15 zugewandten
Seite eine durch die Koordinaten X und Z aufgespannte Ebene, die im Wesentlichen,
bis auf geringfügige Abweichungen auf der gleichen Ebene liegt wie eine Anlagefläche
17 eines festen Anlegers 18 der Auftragsstation 7. Dieser Anleger 18 bildet eine Führung
der Buchblocks 3 an einem Auftragskopf 19 der Auftragsstation 7.
[0043] Mit der Steuervorrichtung 12 sind ein Sensor 20 zum Erfassen der Transportgeschwindigkeit
des Buchblocks 3 in X-Richtung, ein Sensor 21 zum Erfassen des Beginns und des Endes
des jeweiligen Buchblocks 3, bezogen auf die X-Richtung, sowie ein als Ventil ausgebildetes
Stellelement 22 für die Zuführung des fließfähigen Klebstoffs zum Auftragskopf 19
und bei Bedarf ein Drucksensor 23 über eine Verbindungsleitung 24 wirkverbunden. Der
fließfähige Klebstoff wird vom Vorschmelzgerät 4 über die Zuführleitung 5 volumetrisch
von der Pumpe 14, die mittels des Antriebs 13 angetrieben wird, und über die Steuervorrichtung
12 kontrolliert wird, zugeführt. Über die Rücklaufleitung 6 wird der von der Pumpe
14 geförderte Klebstoff während der Zeitdauer, während der kein Klebstoffauftrag erfolgt,
zum Vorschmelzgerät 4 zurückgeführt.
[0044] Fig. 3 zeigt eine Prinzipdarstellung von einem Buchblock 3 und dessen wichtigste
Abmessungen, ferner einen Klebstoffauftrag 29. Am Buchrücken 2 wird der Klebstoff
aufgetragen. Die Auftragsstärke 30 vom Klebstoff kann in einem Bereich von 0.05 bis
4 mm eingestellt werden. Vorzugsweise liegt die Auftragsstärke im Bereich von 0.3
bis 0.6 mm für PUR. Der Abstand vom Auftragsanfang 31 zur Vorderseite 32 des Buchblocks
3 und der Abstand vom Auftragsende 33 zur Rückseite 34 des Buchblocks 3 kann zwischen
-5 bis 100 mm eingestellt werden. Vorzugsweise liegen diese Werte zwischen 0 und 15
mm. Die Auftragsbreite, somit das Maß in Y-Richtung, entspricht im Wesentlichen der
Buchblockstärke und liegt im Bereich von 1 bis 80 mm. Die maximal zu erwartende Produktionsgeschwindigkeit
des Buchblocks 3 kann zwischen 1000 pro Stunde und etwa 6000 pro Stunde eingestellt
werden. Das beschriebene System kann aber auch für deutlich höhere Produktionsgeschwindigkeiten
eingesetzt werden. Dann wird die Änderung der Auftragsbreite durch Verstellung des
Schieber 26 zwischen zwei nachfolgenden Buchblocks eingeschränkt.
[0045] Die Fig. 4 bis 7 veranschaulichen Einzelheiten des Auftragskopfs 19 mit einem Verstellmechanismus
25 zum Verstellen des Austrittsquerschnitts 11 der Auftragsdüse 10. Eine Abdeckung,
die als Schieber 26 ausgebildet ist, deckt den Austrittsquerschnitt 11 mehr oder weniger
ab. Der Schieber 26 ist mittels des Verstellmechanismus 25 in Y-Richtung und entgegengesetzt
verfahrbar. Der jeweilige Buchblock 3 wird linear in X-Richtung über die als Schlitzdüse
ausgebildete Auftragsdüse 10 bewegt. Dabei wird der fließfähige Klebstoff über den
Austrittsquerschnitt 11 auf den Buchrücken 2 übertragen. Der bewegliche Schieber 26
wird von einer Linearführung 27 möglichst spielfrei geführt und über den Verstellmechanismus
25, der von einem Antrieb 28 angetrieben wird, betätigt und jeweils so verstellt,
dass die Länge Y des Austrittsquerschnitts 11 im Wesentlichen der Buchblockstärke
entspricht.
[0046] Der konkrete Aufbau der als Schlitzdüse ausgebildeten Auftragsdüse 10 ist in den
Fig. 8 bis 19 für das erste bevorzugte Ausführungsbeispiel dargestellt:
[0047] Die Auftragsdüse 11 weist einen stationären Düsenkörper 36 auf. Dieser weist eine
Einlassöffnung 37, einen Strömungskanal 38 und einen Düsenschlitz 39 auf. Beim Fördern
des Klebstoffs durch die Auftragsdüse 10 gelangt der fließfähige Klebstoff von der
Einlassöffnung 37 in den Strömungskanal 38 und von diesem zum Düsenschlitz 39. Der
fließfähige Klebstoff wird durch eine Austrittsöffnung 40 des Düsenschlitzes ausgegeben,
die den Austrittsquerschnitt 11 definiert. Die Austrittsöffnung 40 ist in einem äußeren
Bereich des Düsenkörpers 36 angeordnet. Die Auftragsdüse 10 weist ferner den Schieber
26, der als Platte ausgebildet ist, auf und der relativ zum Düsenkörper 36 in Längserstreckung
der Austrittsöffnung 40 über diese mittels des Verstellmechanismus 25 bewegbar ist
und den äußeren Bereich des Düsenkörpers 36 kontaktiert, zum veränderlichen Abdecken
der Austrittsöffnung 40. Insbesondere wird der Schieber 26 unter Einwirkung von Federkraft
gegen den Düsenkörper 36 zwecks optimaler Abdichtung der Austrittsöffnung 40 in deren
durch den Schieber 26 jeweils abgedeckten Bereich gedrückt.
[0048] Der Düsenkörper 36 ist so gestaltet, dass die Längserstreckung LS des Strömungskanals
38 mindestens so groß ist wie die Längserstreckung LD des Düsenschlitzes 39. Im Ausführungsbeispiel
ist das Maß LS geringfügig größer als das Maß LD. Hierbei ist die Einlassöffnung 37
im Bereich eines Endes 41 des Strömungskanals 38 mit diesem wirkverbunden. Das andere
Ende 42 des Strömungskanals endet im Bereich eines Endes 43 des Düsenschlitzes 39.
Die Austrittsöffnung 40 ist mittels des Schiebers 26 vom anderen Ende 44 des Düsenschlitzes
39 ausgehend abblendbar. Der Strömungskanal 38 weist im Bereich des Düsenschlitzes
39 eine über die dortige Länge des Strömungskanals 38 stetig veränderliche Querschnittsfläche
auf, wobei die größere Querschnittsfläche der Einlassöffnung 37 zugewandt ist.
[0049] Der Strömungskanal 38 und der Düsenschlitz 39 weisen jeweils ein unveränderliches
Volumen auf.
[0050] Im Detail weist der Strömungskanal 38 im Bereich des Düsenschlitzes eine über die
dortige Länge des Strömungskanals 38 stetig veränderliche Querschnittsfläche auf.
Sie muss nicht linear veränderlich sein; wird im Normallfall eine einfach gekrümmte
Kurve sein. Diese Querschnittsfläche des Strömungskanals 38 nimmt zum Ende 42 des
Strömungskanals hin ab. Hierbei ist die Form der veränderlichen Querschnittsfläche
des Strömungskanals 38 identisch. Die Querschnittsfläche des Strömungskanals 38 weist
die Form eines Halbkreises auf.
[0051] Der Düsenschlitz 39 weist über dessen Länge eine derartige Form auf, dass die Breite
BD des Düsenschlitzes 39 zwischen dem Strömungskanal 38 und der Austrittsöffnung 40
des Düsenschlitzes 39 konstant ist. Die Tiefe (Erstreckung in Z-Richtung) des Düsenschlitzes
39 nimmt vom anderen Ende 44 zum einen Ende 43 ab. Diese Tiefe ist entlang einer einfach
gekrümmten Kurve veränderlich.
[0052] Die Austrittsöffnung 40 und der Düsenschlitz 39 sind horizontal angeordnet, der Strömungskanal
38 ist bezüglich der Horizontalen geringfügig geneigt angeordnet.
[0053] Der Düsenkörper 36 weist zwei leistenförmige Düsenkörperteile 45, 46 auf. Diese sind
mittels Schrauben 47, die das Düsenkörperteil 45 durchsetzen und in Gewindebohrungen
53 des Düsenkörperteils 46 eingeschraubt sind, fest miteinander verbunden. Zwischen
den beiden Düsenkörperteilen 45 und 46 sind der Strömungskanal 38 und der Düsenschlitz
39 ausgebildet. Der Strömungskanal 38 und der Düsenschlitz 39 sind ausschließlich
durch Vertiefungen in dem Düsenkörperteil 46 gebildet. Im Übrigen sind die einander
zugewandten Flächen der beiden Düsenkörperteil 45, 46 eben ausgebildet, sodass die
Düsenkörperteile 45, 46 im miteinander verbundenen Zustand im Bereich dieser ebenen
Flächen dicht aneinander liegen. Eine Zuführung zur Einlassöffnung 37, wobei diese
Zuführung als Winkelkanal 48 ausgeführt ist, ist in dem Düsenkörperteil 45 gebildet.
Der Winkelkanal 48 mündet im Bereich des Endes 41 des Strömungskanals 38 in einem
der Austrittsöffnung 40 des Düsenschlitzes 39 abgewandten Bereich in den Strömungskanal
38.
[0054] Die Anlagefläche 17 des Anlegers 18 ist senkrecht zur Längserstreckung der Austrittsöffnung
40 seitlich der Austrittsöffnung 40 angeordnet. Der Schieber 26 weist auf seiner dem
Anleger 18 zugewandten Seite eine Anlagefläche 49 auf, die in einem mittleren Bereich
parallel zu einem mittleren Bereich der Anlagefläche 17 des Anlegers 18 ist. Seitlich
ist dieser jeweilige mittlere Bereich an Einführ- und Ausführschrägen der Anlageflächen
17 und 49 angebunden. Der Anleger 18 und der Schieber 26 dienen damit der Führung
des Buchblocks 3 bei dessen Fördern über den Düsenkörper 36. Das Einführen des Buchblocks
3 wird erleichtert aufgrund der konvergierenden Einführflächen - Anlageflächen 17,
49 -.
[0055] Das Düsenkörperteil 46 ist im Bereich seiner abgewandten Stirnseiten mit Stufenbohrungen
50 zur Aufnahme von Schrauben 51 versehen, die in Gewindebohrungen einer Basis 52
des Auftragskopfs 19 einschraubbar sind, zum Befestigen des stationären Düsenkörpers
36.
[0056] Der konkrete Aufbau der als Schlitzdüse ausgebildeten Auftragsdüse 10 ist in den
Fig. 20 bis 24 für das zweite bevorzugte Ausführungsbeispiel dargestellt. Hierbei
wird bezüglich des ersten Ausführungsbeispiel vollinhaltlich auf die Ausführungen
betreffend die Fig. 1 bis 15 verwiesen. Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.
20 bis 24 unterscheidet sich nur durch die veränderte Geometrie von Strömungskanal
38 und Düsenschlitz 39. Den Fig. 20 bis 24 ist zu entnehmen, dass der Strömungskanal
38 im Bereich des Düsenschlitzes eine über die dortige Länge des Strömungskanals 38
stetig veränderliche Querschnittsfläche aufweist. Die Veränderung muss nicht linear
sein; wird im Normalfall eine einfach gekrümmte Kurve sein. Diese Querschnittsfläche
des Strömungskanals 38 nimmt zum Ende 42 des Strömungskanals hin ab. Hierbei ist die
Form der veränderlichen Querschnittsfläche des Strömungskanals 38 identisch. Die Querschnittsfläche
des Strömungskanals 38 weist die Form eines Halbkreises auf. Die Querschnittsfläche
des Strömungskanals 38 ist am anderen Ende 42 des Strömungskanals 38 maximal halb
so groß wie die Querschnittsfläche des Strömungskanals 38 am einen Ende 41.
[0057] Der Düsenschlitz 39 weist über dessen Länge eine derartige Form auf, dass die Tiefe
(Erstreckung in Z-Richtung) des Düsenschlitzes 39 zwischen den Enden 43 und 44 konstant
ist. Die Breite BD des Düsenschlitzes 39, somit die Erstreckung des Düsenschlitzes
39 in X-Richtung, nimmt vom anderen Ende 44 zum einen Ende 43 zu. Diese Breite ist
entlang einer einfach gekrümmten Kurve veränderlich. Diese Breite beträgt beispielsweise
in der Schnittebene XXI-XXI 0,32 mm, in der Schnittebene XXII-XXII 0,35 mm, in der
Schnittebene XXIII-XXIII 0,4 mm und in der Schnittebene XXIV-XXIV 0,53 mm, bei einer
konstanten Tiefe des Düsenschlitzes von 1 mm über dessen Länge.
[0058] Fig. 25 stellt den prinzipiellen Aufbau der Klebebindemaschine 1 dar. Die Transportklammern
8 der Klebebindemaschine sind am Zugmittel 9 befestigt und werden in Richtung X mit
einer definierten Geschwindigkeit bewegt. In der Regel bleibt diese Geschwindigkeit
während der Produktion konstant. Die Buchblocks 3 werden in die Transportklammern
8 eingespannt und mit den Transportklammern 8 mitbewegt. Die Geschwindigkeit der Buchblocks
3 wird durch den Sensor 20 erfasst und an die Steuervorrichtung 12 zur Verarbeitung
weitergeleitet. Die der Vorderseite 32 zugeordnete Buchvorderkante und die der Rückseite
34 zugeordnete Buchhinterkante werden durch den Sensor 21 detektiert und an die Steuervorrichtung
12 zur Verarbeitung weitergeleitet. Die Klebebindemaschine übermittelt die Signale
für die Buchblockstärke in geeigneter Weise an die Steuervorrichtung 12, sodass diese
die zu verarbeitenden Buchblockstärken eindeutig den zu verarbeitenden Buchblocks
zuordnen kann. Entscheidend ist dabei, dass die Steuervorrichtung 12 über die Daten
der Geschwindigkeit und der Buchblockstärke verfügt und den zeitlichen Beginn und
das zeitliche Ende von jedem Klebstoffauftrag ermitteln kann. Wie die dazu erforderlichen
Daten in die Steuerungsvorrichtung 12 gelangen, kann auch anders ausgeführt sein,
wie dargestellt oder beschrieben.
[0059] Der Klebstoff wird im Vorschmelzgerät 4 geschmolzen und in fließfähiger Form bereitgehalten.
Die Pumpe 14 fördert den im Vorschmelzgerät 4 bereitgehaltenen Klebstoff über die
Zuführleitung 5 und das Stellelement 22 bzw. Ventil entweder zur Auftragsdüse 10,
während des Auftragens von Klebstoff auf die Buchrücken 2, oder über die Rückführleitung
6 zurück zum Vorschmelzgerät 4. Der Klebstoffdruck wird vom optionalen Drucksensor
23 unmittelbar vor dem Stellelement 22 erfasst und an die Steuervorrichtung 12 übermittelt.
Der Drucksensor 23 ist für eine zufriedenstellende Funktion des Systems nicht zwingend
erforderlich und kann aus Kostengründen weggelassen werden oder nur temporär eingebaut
werden.
[0060] Der Schieber 26 der Auftragsdüse 10 für die Verstellung der Auftragsbreite von Klebstoff
wird über den Verstellmechanismus 25 und den Antrieb 28 betätigt, verstellt und eingestellt.
Das Signal und die Ansteuerung vom Antrieb 28 können entweder von der Steuervorrichtung
der Klebebindemaschine oder von der Steuervorrichtung 12 der Vorrichtung 1 zur Verfügung
gestellt werden bzw. erfolgen. Das Stellelement 22 für die Zuführung des Klebstoffs
zur Auftragsdüse 10 wird von der Steuervorrichtung 12 derart betätigt, dass der Beginn
von jedem Klebstoffauftrag und das Ende von jedem Klebstoffauftrag genau den vorher
bestimmten Werten entsprechen. Das Stellelement 22 ist als Umschaltventil ausgebildet.
In einer ersten Stellung des Stellelements 22 ist ein Durchfluss von der Zuführleitung
5 zur Auftragsdüse 10 frei und die Rückführleitung 6 gesperrt. In einer zweiten Stellung
des Stellelements 22 ist die Zuführung des Klebstoffs zur Auftragsdüse 10 unterbrochen
und die Zuführleitung 5 über eine in das Stellelement 22 integrierte Drossel 35 mit
der Rückführleitung 6 verbunden. Anstelle, dass diese Drossel in das Stellelement
22 integriert ist, kann diese Drossel bzw. ein Drosselelement auch als separates Bauteil
in die Rückführleitung 6 eingebaut sein. Wenn die Zuführung des Klebstoffs zur Auftragsdüse
10 mittels des Stellelements 22 unterbrochen ist, erfolgt, sofern wegen veränderter
Stärke des Buchblocks erforderlich, die Verschiebung des Schiebers 26 zur Anpassung
an die neue Buchblockstärke.
[0061] Der Antrieb 13 der Pumpe 14 wird mithilfe aller vorstehend beschriebenen Signale
von der Steuervorrichtung 12 auf eine Weise angesteuert, dass der Klebstoffauftrag
auf die Buchblocks 3 einen klar definierten Anfang, ein klar definiertes Ende und
eine gleichmäßige Verteilung über die Auftragslänge aufweist. Dies erfolgt durch eine
im Wesentlichen volumetrische Förderung des Klebstoffs mittels der Pumpe 14. Der theoretische
Volumenstrom von Klebstoff während des Auftrags wird aus der Geschwindigkeit der bewegten
Buchblocks 3, aus der Auftragsbreite und aus der Auftragsstärke des Klebstoffs auf
den Buchblock 3 ermittelt. Die Auftragsstärke muss als Parameter der Steuervorrichtung
12 zugeführt werden. Dies erfolgt in der Regel über ein Eingabeterminal, das vom Benutzer
der Vorrichtung 1 bedient wird. Im Sinne einer digitalen Buchproduktion kann der Vorgabewert
für die Auftragsstärke auch von der Klebebindemaschine oder von einer übergeordneten
Steuerung der Steuervorrichtung 12 zugeführt werden. Ebenso ist es denkbar, das Signal
für die Buchblockstärke von einer übergeordneten Steuerung der Steuervorrichtung 12
zuzuführen. Während der Klebestoffauftrag auf die Buchblocks 3 unterbrochen ist und
das Stellelement 22 auf Rückförderung von Klebstoff zum Vorschmelzgerät 4 umgeschaltet
ist, fördert die Pumpe 14 in der Regel einen zum Klebstoffvolumenstrom vom Klebauftrag
unterschiedlichen Klebstoffvolumenstrom. Dieser Volumenstrom vom Klebstoff während
der Rückförderung in das Vorschmelzgerät 4, also während der Zirkulation von Klebstoff,
ist so groß, dass der Klebstoffdruck vor dem Stellelement 22 möglichst gleichgroß
ist, wie während des Klebstoffauftrags über die Auftragsdüse 10 auf die Buchrücken
2.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Buchrücken
- 3
- Buchblock
- 4
- Vorschmelzgerät
- 5
- Zuführleitung
- 6
- Rückführleitung
- 7
- Auftragsstation
- 8
- Transportklammer
- 9
- Zugmittel
- 10
- Auftragsdüse
- 11
- Austrittsquerschnitt
- 12
- Steuervorrichtung
- 13
- Antrieb
- 14
- Pumpe
- 15
- Backe
- 16
- Backe
- 17
- Anlagefläche
- 18
- Anleger
- 19
- Auftragskopf
- 20
- Sensor
- 21
- Sensor
- 22
- Stellelement
- 23
- Drucksensor
- 24
- Verbindungsleitung
- 25
- Verstellmechanismus
- 26
- Schieber
- 27
- Linearführung
- 28
- Antriebsaggregat
- 29
- Klebstoffauftrag
- 30
- Auftragsstärke
- 31
- Auftragsanfang
- 32
- Vorderseite
- 33
- Auftragsende
- 34
- Rückseite
- 35
- Drossel
- 36
- Düsenkörper
- 37
- Einlassöffnung
- 38
- Strömungskanal
- 39
- Düsenschlitz
- 40
- Austrittsöffnung
- 41
- Ende Strömungskanal
- 42
- Ende Strömungskanal
- 43
- Ende Düsenschlitz
- 44
- Ende Düsenschlitz
- 45
- Düsenkörperteil
- 46
- Düsenkörperteil
- 47
- Schraube
- 48
- Winkelkanal
- 49
- Anlagefläche
- 50
- Stufenbohrung
- 51
- Schraube
- 52
- Basis
- 53
- Gewindebohrung
- X
- Koordinate
- Y
- Koordinate
- Z
- Koordinate
- LS
- Längserstreckung Strömungskanal
- LD
- Längserstreckung Düsenschlitz
- BD
- Breite Düsenschlitz
1. Vorrichtung (1) zum Auftragen eines fließfähigen Stoffs, insbesondere fließfähigen
Klebstoffs, auf mindestens ein Substrat (3), mit einer als Schlitzdüse ausgebildeten
Auftragsdüse (10), die einen stationären Düsenkörper (36) mit einer Einlassöffnung
(37), einem Strömungskanal (38) und einem Düsenschlitz (39) aufweist, mit, bezogen
auf ein orthogonales System mit den Koordinaten X, Y und Z, einem Verlauf einer Querschnittsfläche
des Strömungskanals (38) in Y-Richtung, wobei die Querschnittsfläche durch eine Ebene
in X-Z-Richtung definiert ist, einem Verlauf einer Breite des Düsenschlitzes (39)
in Y-Richtung, wobei die Breite in X-Richtung definiert ist, einem Verlauf einer Tiefe
des Düsenschlitzes (39) in Y-Richtung, wobei die Tiefe in Z-Richtung definiert ist,
wobei bei einem Fördern des fließfähigen Stoffs durch die Auftragsdüse (10) der fließfähige
Stoff von der Einlassöffnung (37) in den Strömungskanal (38) und von diesem zum Düsenschlitz
(39) gelangt sowie durch eine Austrittsöffnung (40) des Düsenschlitzes (39) ausgegeben
wird, wobei die Austrittsöffnung (40) in einem äußeren Bereich des Düsenkörpers (36)
angeordnet ist, wobei die Auftragsdüse (10) ferner einen Schieber (26) aufweist, der
relativ zum Düsenkörper (36) in Längserstreckung der Austrittsöffnung über diese mittels
eines Stellmittels (25) beweglich ist und den äußeren Bereich kontaktiert, zum veränderlichen
Abdecken der Austrittsöffnung (40), dadurch gekennzeichnet, dass die Längserstreckung (LS) des Strömungskanals (38) mindestens so groß ist wie die
Längserstreckung (LD) des Düsenschlitzes (39), wobei die Einlassöffnung (37) im Bereich
eines Endes (41) des Strömungskanals (38) mit diesem wirkverbunden ist und das andere
Ende (42) des Strömungskanals (38) im Bereich eines Endes (43) des Düsenschlitzes
(39) endet, sowie die Austrittsöffnung (40) mittels des Schiebers (26) vom anderen
Ende (44) des Düsenschlitzes (39) ausgehend abblendbar ist, wobei die Querschnittsfläche
des Strömungskanals (38) in Y-Richtung von dem einen Ende (41) des Strömungskanals
(38) bis zu dem anderen Ende (42) des Strömungskanals (38) stetig abnimmt, die Breite
des Düsenschlitzes (39) über den Verlauf in Y-Richtung konstant ist oder die Breite
des Düsenschlitzes (39) über dessen Verlauf in Y-Richtung von dem anderen Ende (44)
bis zu dem einen Ende (43) stetig zunimmt, die Tiefe des Düsenschlitzes (39) über
dessen Verlauf in Y-Richtung konstant ist oder die Tiefe des Düsenschlitzes (39) über
dessen Verlauf in Y-Richtung von dem anderen Ende (44) bis zu dem einen Ende (43)
stetig abnimmt, wobei nicht gleichzeitig die Breite des Düsenschlitzes (39) und die
Tiefe des Düsenschlitzes (39) konstant sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (38) und/oder der Düsenschlitz (39) ein unveränderliches Volumen
aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der Einlassöffnung (37) ein Sperrmittel (22) zum Unterbrechen des Zuflusses
von fließfähigem Stoff in den Strömungskanal (38) angeordnet ist, insbesondere das
Sperrmittel (22) beim Verschieben des Schiebers (26) in seiner Sperrstellung ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Querschnittsfläche des Strömungskanals (38) über dessen Länge
und/oder der Breite des Düsenschlitzes (39) über dessen Länge und/oder der Tiefe des
Düsenschlitzes (39) über dessen Länge nicht linear, insbesondere gemäß einer einfach
gekrümmten Kurve ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Strömungskanals (38) am anderen Ende (42) des Strömungskanals
(38) maximal halb so groß ist wie die Querschnittsfläche des Strömungskanals (38)
am einen Ende (41).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der veränderlichen Querschnittsfläche des Strömungskanals (38) identisch
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (36) ein erstes Düsenkörperteil (45) und ein zweites Düsenkörperteil
(46), insbesondere leistenförmige Düsenkörperteile (45, 46) aufweist, die miteinander
verbunden sind und zwischen denen der Strömungskanal (38) und der Düsenschlitz (39)
ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (38) und/oder der Düsenschlitz (39) ausschließlich durch Vertiefungen
in einem Düsenkörperteil (45) gebildet ist bzw. sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Strömungskanals (38) die Form eines Halbkreises aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (38) und der Düsenschlitz (39) in dem einen Düsenkörperteil (45)
und die Einlassöffnung (37) sowie eine Zuführung (48) zur Einlassöffnung (37) in dem
anderen Düsenkörperteil (46) gebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (40) und/oder der Düsenschlitz (39) und/oder der Strömungskanal
(38) bezüglich der Erstreckung in Y-Richtung horizontal oder vertikal angeordnet ist
bzw. sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (36) im äußeren Bereich eben ausgebildet ist und der Schieber (26)
einen ebenen Abschnitt zum Kontaktieren des Düsenkörpers (36) in diesem Bereich, insbesondere
dichtenden Kontaktieren unter Vorspannung, aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (40) mittels des Schiebers (26) vollständig abdeckbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Anleger (18) aufweist, der mit einer Anlagefläche (17) versehen ist, die
senkrecht zur Längserstreckung der Austrittsöffnung (40) seitlich der Austrittsöffnung
(40), insbesondere an die Austrittsöffnung (40) angrenzend angeordnet ist, sowie der
Schieber (26) auf einer dem Anleger (18) zugewandten Seite eine Anlagefläche (49)
aufweist, die parallel zur Anlagefläche (17) des Anlegers (18) ist, insbesondere die
Anlageflächen (17, 49) Flächenbereiche aufweisen, die konvergierende Einführflächen
für das Substrat (3) bilden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Fördervorrichtung (8, 9) zum Fördern des Substrats (3) über den Düsenkörper
(36) im Bereich der Austrittsöffnung (40) aufweist, insbesondere die Fördervorrichtung
(8, 9) eine Anordnung von Transportklammern (8) zum geförderten Fixieren von Substraten
(3), insbesondere von Buchblocks aufweist.