[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines
mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes,
insbesondere eines Passbuches. Zudem betrifft die Erfindung das mit dem Verfahren
zur Herstellung hergestellte buchartige Sicherheitsdokument, insbesondere ein Passbuch.
[0002] Ein Buch umfasst Seiten, die an einem Rücken gebunden sind. Zuzüglich zu den Seiten
kann das Buch Buchdeckel aufweisen. Der Rücken verbindet die Buchdeckel miteinander.
Ein Buchmantel umfasst die Buchdeckel und den Rücken.
[0003] Der Buchmantel kann aus einem Gewebe, Leder, Papier, Kunststofffolie, beschichtetem
Papier oder aus einem Verbund von Folien unterschiedlicher Materialien und Papier
bestehen. Insbesondere in Kunststofffolien, beschichtete Papiere oder Verbunde von
Folien unterschiedlicher Materialien und Papier wird häufig eine Narbung eingebracht.
Unter einer Narbung versteht man eine Oberflächenstrukturierung, die beispielsweise
einer Strukturierung von Leder nachempfunden ist. Sie dient der Veredelung der Oberfläche.
Auch in Materialien, die bereits eine natürliche Narbung besitzen, wie beispielsweise
Leder, kann eine Narbung eingebracht werden, so dass ein verändertes Narbenbild entsteht.
Das Einbringen einer Narbung erfolgt insbesondere durch Prägen, d.h. durch das Eindrücken
einer Struktur in das Material.
[0004] Nach dem Stand der Technik sind buchartige Sicherheitsdokumente bekannt, die sogenannte
Sicherheitsmerkmale oder charakteristische Merkmale zum Schutz gegen Missbrauch, Verfälschung
und/oder Totalfälschung aufweisen. Mittels solcher Sicherheitsmerkmale ist es möglich,
die Echtheit des buchartigen Sicherheitsdokumentes zu überprüfen, da die Sicherheitsmerkmale
von Fälschern teilweise nicht oder nur in unzureichender Qualität reproduziert werden
können. Sicherheitsmerkmale können beispielsweise Mikroschriften, mehrfarbige Guillochen,
Lasergravuren oder Perforationen umfassen. Buchartige Sicherheitsdokumente können
z.B. Pässe wie Reise- oder Diplomatenpässe sein.
[0005] In ein buchartiges Sicherheitsdokument kann zudem ein Sicherheitsmerkmal in den Buchmantel
eingebracht sein.
[0006] Nach dem Stand der Technik wird in das Material, aus dem der Buchmantel gefertigt
wird, bzw. in den Buchmantel eines Passbuches eine Narbung eingebracht. Zudem wird
zumindest ein Element, insbesondere ein Designelement wie beispielsweise ein Stern,
eingeprägt. Die Prägung des Designelementes erfolgt beispielsweise mithilfe eines
beheizbaren Prägestempels oder einer Prägeplatte. Das Element kann derart eingeprägt
werden, dass es in den Buchmantel hineingedrückt ist, d.h. in ihm versenkt ist, oder
erhaben vom fertigen Buchmantel hervorsteht. Damit das Designelement vom fertigen
Buchmantel hervorsteht, wird nach dem Stand der Technik der Prägestempel in eine Fläche
eingedrückt, die der strukturierten Fläche abgewandt ist. Dabei wird eine entsprechende
Vertiefung in der abgewandten Fläche erzeugt. Es entsteht eine Hohlstelle. In einem
der nachfolgenden Herstellungsschritte eines buchartigen Sicherheitsdokumentes wird
diese Hohlstelle beispielsweise mit Klebstoff verfüllt, um ein Eindrücken solcher
Hohlstellen zu erschweren und/oder eine lückenlose Verklebung mit anderen Bestandteilen
des Buches zu ermöglichen.
[0007] Nach dem Stand der Technik wird das Designelement nach dem Einbringen der Narbung
in den Buchmantel bzw. das Material, aus dem der Buchmantel hergestellt wird, eingeprägt.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie ein entsprechendes
Verfahren zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen
Sicherheitsdokumentes, insbesondere eines Passbuches, zur Verfügung zu stellen, welche
eine qualitativ hochwertige und eine in einem hohen Maße fälschungssichere Oberflächenstrukturierung
eines buchartigen Sicherheitsdokumentes ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Prägevorrichtung zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung
versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes nach Anspruch 1 und das Verfahren zur
Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes
nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 9 angegeben. Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens
ist in dem Unteranspruch 11 angegeben. Diese und weitere Ausführungsformen werden
im Folgenden beschrieben. Des Weiteren wird erfindungsgemäß ein buchartiges Sicherheitsdokument
gemäß Anspruch 12 zur Verfügung gestellt.
[0010] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Prägevorrichtung zur Herstellung eines
mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes wie
eines Reisepasses, wobei die Prägevorrichtung ein Druckelement umfasst, das eine erste
Druckfläche aufweist. Die erste Druckfläche weist dabei in einer ersten Erstreckungsebene
eine erste Struktur auf. Zudem umfasst das Druckelement eine zweite Druckfläche, die
zumindest bereichsweise an die erste Druckfläche angrenzt. Dabei weist die zweite
Druckfläche eine zweite, von der ersten Struktur verschiedene Struktur auf und/oder
ist die zweite Druckfläche in einer zweiten Erstreckungsebene angeordnet, die einen
Abstand zur ersten Erstreckungsebene aufweist.
[0011] Insbesondere ist die Prägevorrichtung dazu eingerichtet, eine Oberflächenstrukturierung
in Kunststofffolien, beschichtetes Papier oder einen Verbund von Folien unterschiedlicher
Materialien und Papier einzubringen. Solche Materialien werden beispielsweise für
die Herstellung eines buchartigen Sicherheitsdokumentes genutzt, insbesondere für
die Herstellung eines Buchmantels eines Sicherheitsdokumentes. Ein buchartiges Sicherheitsdokument
ist beispielsweise ein Passbuch, beispielsweise ein Reise- oder Diplomatenpass.
[0012] Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Prägevorrichtung
erwärmbar, insbesondere beheizbar, ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Prägevorrichtung
derart gestaltet ist, dass die erste Druckfläche und/oder die zweite Druckfläche beheizbar
sind bzw. ist.
[0013] Eine Erstreckungsebene ist dabei zweidimensional, d.h. plan, ausgebildet. In einer
alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Erstreckungsebene
gekrümmt, bzw. gewölbt oder gebogen, ausgebildet ist.
[0014] Die erste und die zweite Erstreckungsebene sind im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet. Damit ist auch die erste Druckfläche im Wesentlichen parallel zur zweiten
Druckfläche eingerichtet. Die Druckflächen sind dabei derart lateral zueinander versetzt
angeordnet, dass sie aneinandergrenzen. Damit ist gemeint, dass die erste und die
zweite Druckfläche in einer Projektionsebene, bei einer Betrachtung des Druckelementes
senkrecht zur ersten Druckfläche, zumindest bereichsweise aneinandergrenzen.
[0015] In der Ausführungsform, in der die Erstreckungsebenen gekrümmt ausgebildet sind,
bedeutet "parallel", dass die erste und die zweite Erstreckungsebene an jedem Punkt
den gleichen Abstand voneinander in Richtung der Normalen haben.
[0016] Mit der ersten und zweiten Struktur sind insbesondere Strukturen gemeint, mit denen
eine Narbung in das buchartige Sicherheitsdokument eingebracht werden kann. Das umfasst
eine Struktur, die dem Negativ einer Lederstruktur nachempfunden ist. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Struktur beschränkt.
[0017] Die erste Druckfläche ist insbesondere dazu ausgebildet, eine Grundnarbung in das
Sicherheitsdokument, insbesondere das Passbuch, einzubringen, d.h. insbesondere eine
großflächige einheitliche Prägestruktur in das Sicherheitsdokument einzubringen.
[0018] Insbesondere ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die zweite Druckfläche dazu ausgebildet
ist, ein Designelement in das Sicherheitsdokument einzubringen bzw. einzuprägen. Erfindungsgemäß
ist dabei die zweite Druckfläche kleiner als die erste Druckfläche. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Größenrelation beschränkt.
[0019] Das eingebrachte Designelement wird auch als haptisches Designelement bezeichnet.
Die zweite Druckfläche ist beispielsweise in Form eines Sternes, eines Kreises, eines
Vieleckes, einer Ziffer oder eines Buchstabens ausgebildet. Sie kann auch die Form
eines Wappens, beispielsweise eines Staatswappens, aufweisen.
[0020] Die Erfindung umfasst alternativ, dass die erste und die zweite Druckfläche nicht
zueinander beabstandet eingerichtet, sondern in einer gemeinsamen Erstreckungsebene
angeordnet sind. In dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform unterscheiden sich die
erste und die zweite Struktur voneinander.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf zwei Druckflächen, zwei Erstreckungsebenen und/oder zwei
Strukturen beschränkt.
[0022] Die erfindungsgemäße Prägevorrichtung ermöglicht, dass zumindest die Grundnarbung
sowie ein Designelement gemeinsam in ein buchartiges Sicherheitsdokument eingebracht
werden können. Nach dem Stand der Technik wird ein Element, beispielsweise ein Designelement,
nachträglich in ein zuvor genarbtes Material eingebracht. Durch das nachträgliche
Einbringen ist im Bereich der nachträglichen Prägung die Narbungsstruktur der ursprünglichen
Grundnarbung erkennbar oder nachweisbar. Die Grundnarbungsstruktur kann in diesem
Bereich verzerrt, d.h. gestreckt oder gestaucht, sein. Dadurch ist der optische Eindruck
des buchartigen Sicherheitsdokumentes, beispielsweise des Passbuches, gemindert. Zudem
weist das Sicherheitsdokument eine geringe Fälschungssicherheit auf, da die Echtheit
nicht anhand der durch den Prägeprozess verzerrten Narbungsstruktur überprüfbar ist.
Die erfindungsgemäße Prägevorrichtung ermöglicht, dass eine Grundnarbung sowie ein
Designelement gemeinsam in das buchartige Sicherheitsdokument eingebracht werden können.
Dadurch ist ein Verzerren der Grundnarbungsstruktur im Bereich des eingebrachten Elementes
verhindert. Der optische Eindruck sowie die Fälschungssicherheit sind daher erhöht.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Struktur
und die zweite Struktur gleich ausgebildet sind.
[0024] In dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die erste und die zweite Erstreckungsebene
voneinander beabstandet angeordnet. Dabei sind die beiden Erstreckungsebenen im Wesentlichen
parallel zueinander eingerichtet. Die erste und die zweite Druckfläche sind lateral
versetzt zueinander angeordnet, so dass sie aneinandergrenzen, d.h., dass die erste
und die zweite Druckfläche in einer Projektionsebene senkrecht zur ersten Druckfläche
aneinandergrenzen.
[0025] Die beiden Druckflächen sind in unterschiedlichen Erstreckungsebenen eingerichtet,
so dass mithilfe der Prägevorrichtung ermöglicht ist, dass nach einem Prägevorgang
das Designelement in das Sicherheitsdokument hineingedrückt ist oder aus diesem hervorsteht.
Damit ist vorteilhaft realisierbar, dass trotz gleicher Strukturen der ersten und
der zweiten Druckfläche das eingebrachte Designelement erkennbar ist.
[0026] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die erste Druckfläche und die
zweite Druckfläche in einer gemeinsamen Erstreckungsebene angeordnet sind.
[0027] In dieser Ausführungsform der Erfindung unterscheiden sich die erste und die zweite
Struktur. Obwohl die Druckflächen in einer gemeinsamen Erstreckungsebene angeordnet
sind, ist so auf einfache Weise ermöglicht, dass die erste Druckfläche von der zweiten
Druckfläche unterscheidbar ist und damit auch, dass das mittels der Prägevorrichtung
in das buchartige Sicherheitsdokument eingebrachte Designelement aufgrund der Strukturierung
erkennbar ist.
[0028] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
die zweite Erstreckungsebene als ein Rücksprung von der ersten Erstreckungsebene ausgebildet
ist, so dass sich die zweite Druckfläche in einer Vertiefung in der ersten Druckfläche
erstreckt.
[0029] Insbesondere bedeutet das, dass bei einem Prägevorgang die erste Druckfläche tiefer
in das Sicherheitsdokument eingebracht wird als die zweite Druckfläche. In dem Fall,
in dem die erste Druckfläche dazu eingerichtet ist, die Grundnarbung in das Sicherheitsdokument
einzubringen, und die zweite Druckfläche dazu eingerichtet ist, das Designelement
einzubringen, bedeutet das, dass das Designelement nach dem Prägevorgang als eine
Erhebung von dem buchartigen Sicherheitsdokument hervorsteht.
[0030] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
die zweite Erstreckungsebene als ein Vorsprung von der ersten Erstreckungsebene ausgebildet
ist, so dass die zweite Druckfläche auf einer Erhebung auf der ersten Druckfläche
ausgebildet ist.
[0031] Das bedeutet, dass beim Prägevorgang die zweite Druckfläche tiefer in das buchartige
Sicherheitsdokument eingebracht wird als die erste Druckfläche. In dem Fall, in dem
die erste Druckfläche dazu eingerichtet ist, die Grundnarbung in das Sicherheitsdokument
einzubringen, und die zweite Druckfläche dazu eingerichtet ist, das Designelement
einzubringen, bedeutet das, dass das Designelement nach dem Prägevorgang als eine
Vertiefung in das buchartige Sicherheitsdokument, insbesondere das Passbuch, hineingedrückt
ist.
[0032] Die Erfindung umfasst, dass das Druckelement drei Druckflächen aufweist, wobei die
zweite Erstreckungsebene als ein Vorsprung von der ersten Erstreckungsebene ausgebildet
ist, so dass die zweite Druckfläche auf einer Erhebung auf der ersten Druckfläche
ausgebildet ist und die dritte Erstreckungsebene als ein Rücksprung von der ersten
Erstreckungsebene ausgebildet ist, so dass sich die dritte Druckfläche in einer Vertiefung
in der ersten Druckfläche erstreckt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste
Druckfläche dazu eingerichtet ist, die Grundnarbung in das buchartige Sicherheitsdokument
einzubringen, und die zweite und die dritte Druckfläche dazu ausgebildet sind, Designelemente
einzubringen. Das bedeutet, dass das Druckelement dazu ausgebildet ist, gemeinsam
mit der Grundnarbung das Einbringen von sowohl einem hineingedrückten als auch einem
erhaben vom buchartigen Sicherheitsdokument hervorstehenden Designelement in einem
Arbeitsschritt zu ermöglichen. Die Erfindung ist nicht auf diese Anordnung beschränkt.
[0033] Erfindungsgemäß weisen alle drei Druckflächen die gleiche Struktur auf. Alternativ
sind alle drei Strukturen unterschiedlich. In einer alternativen Ausführungsform sind
zwei der drei Strukturen gleich, während sich eine Struktur von diesen zwei Strukturen
unterscheidet.
[0034] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass
die erste Druckfläche zylinderförmig ausgebildet ist.
[0035] Insbesondere ist vorgesehen, dass die erste Druckfläche auf dem Mantel einer Walze
angeordnet ist, bzw. als Mantel einer Walze ausgebildet ist.
[0036] Insbesondere ist die erfindungsgemäße Prägevorrichtung derart eingerichtet, dass
die abgewickelte Mantelfläche des Zylinders der Fläche entspricht, in die die Oberflächenstrukturierung
eingebracht wird, insbesondere einem Sicherheitsdokument, wie z.B. einem Buchmantel
eines Sicherheitsdokumentes. Damit wird ermöglicht, dass mit einer Umdrehung des Zylinders
bzw. der Walze um die Längsachse einmal die gesamte Struktur der ersten und der zweiten
Druckfläche in das buchartige Sicherheitsdokument eingebracht wird.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf diese Größenrelation beschränkt.
[0038] Durch die Form des Zylinders wird vorteilhaft ermöglicht, dass die Strukturen sowie
die Formen der ersten und der zweiten Druckfläche positionstreu und verzerrungsfrei
auf ein buchartiges Sicherheitsdokument, insbesondere ein Passbuch, übertragbar sind.
[0039] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die erste Druckfläche
zweidimensional ausgebildet ist.
[0040] In dieser Ausführungsform ist die Prägevorrichtung insbesondere als eine mechanische
Presse oder ein Prägestempel ausgebildet.
[0041] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Druckelement zumindest ein Schneidmarkierungselement
aufweist, welches dazu ausgebildet ist, eine Markierung für einen auszuführenden Schneidprozess
in oder auf das buchartige Sicherheitsdokument ein- bzw. aufzubringen.
[0042] Dieses Schneidmarkierungselement grenzt zumindest bereichsweise an die erste Druckfläche
und/oder die zweite Druckfläche an. Dabei kann das Schneidmarkierungselement sich
bis in eine dritte Erstreckungsebene erstrecken, die einen zweiten Abstand zur ersten
Erstreckungsebene und/oder zur zweiten Erstreckungsebene aufweist. Das Schneidmarkierungselement
ist dazu ausgebildet, eine Markierung, insbesondere für einen auszuführenden Schneidprozess,
in oder auf das buchartige Sicherheitsdokument ein- bzw. aufzubringen.
[0043] Das bedeutet, dass eine Markierung beispielsweise ein komplementärer Abdruck der
Kontur des Schneidmarkierungselements ist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass das
Schneidmarkierungselement derart auf dem Druckelement angeordnet ist, dass die Markierung
beim Prägeprozess in das Sicherheitsdokument, insbesondere das Passbuch, hineingedrückt
werden kann. Das bedeutet, dass das Schneidmarkierungselement als eine Erhebung auf
der ersten Druckfläche oder der zweiten Druckfläche ausgebildet ist. In einer alternativen
Ausführungsform kann das Schneidmarkierungselement als eine Vertiefung in der ersten
oder zweiten Druckfläche ausgebildet sein.
[0044] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Markierung optisch detektierbar ist und sich
optisch vom eingebrachten Designelement unterscheidet.
[0045] Die Erfindung umfasst, dass das Druckelement mehr als ein Schneidmarkierungselement
aufweist. Das bedeutet, dass mithilfe der erfindungsgemäßen Prägevorrichtung mehr
als eine Markierung in das Sicherheitsdokument, beispielsweise ein Passbuch, eingebracht
werden kann.
[0046] Die Markierung dient insbesondere dazu, dass eine Vorrichtung eines nachfolgenden
oder zeitlich überlappenden Herstellungsprozesses die Markierung detektiert und die
Vorrichtung anhand der Markierung zumindest eine Information über mindestens eine
eingebrachte Struktur bzw. deren Position in der Fläche erhält. Insbesondere ist vorgesehen,
dass die Markierung von einer Vorrichtung detektiert werden kann, die einen Schneidprozess
durchführen kann, der sich an den Prägeprozess anschließt und durch den das buchartige
Sicherheitsdokument auf sein endgültiges Format gebracht werden kann. Beispielsweise
kann durch einen Schneidprozess ein Buchmantel eines buchartigen Sicherheitsdokumentes
auf das endgültige Format gebracht werden. Dabei ermöglichen die Markierungen, dass
der Schnitt immer im gleichen Abstand zu dem eingebrachten Designelement erfolgt.
Damit hat das Designelement immer die gleiche, definierte Position auf dem hergestellten
buchartigen Sicherheitsdokument. Mit anderen Worten bedeutet das, dass das Designelement
somit standgenau in bzw. auf dem buchartigen Sicherheitsdokument platziert ist. Gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Druckfläche
in einer zweiten Erstreckungsebene angeordnet ist, die einen Abstand zur ersten Erstreckungsebene
aufweist und zudem die Prägevorrichtung ein Gegendruckelement aufweist. Das Gegendruckelement
ist beabstandet zum Druckelement angeordnet, so dass das buchartige Sicherheitsdokument
zwischen dem Druckelement und dem Gegendruckelement positionierbar ist. Durch das
Gegendruckelement ist eine Gegenkraft entgegengesetzt zu einer Druckkraft, die beim
Einbringen der Oberflächenstrukturierung durch das Druckelement realisierbar ist,
aufbringbar. Entsprechend ist mittels des Gegendruckelementes ein Abstützen des buchartigen
Sicherheitsdokumentes beim Einbringen der Oberflächenstrukturierung ermöglicht. Dabei
weist das Gegendruckelement eine erste Gegendruckfläche und eine zweite Gegendruckfläche
auf, wobei die zweite Gegendruckfläche zumindest bereichsweise an die erste Gegendruckfläche
angrenzt. Dabei ist die zweite Gegendruckfläche im Wesentlichen komplementär zur zweiten
Druckfläche hinsichtlich deren Größe, Form und Ausrichtung und mit demselben Abstand
zur ersten Gegendruckfläche ausgeführt wie der Abstand der zweiten Druckfläche zur
ersten Druckfläche. Die Richtung der Beabstandung von der ersten Druckfläche zur zweiten
Druckfläche ist dieselbe wie die Richtung der Beabstandung von der ersten Gegendruckfläche
zur zweiten Gegendruckfläche.
[0047] Erfindungsgemäß ist die erste Gegendruckfläche zweidimensional ausgebildet. In einer
alternativen Ausführungsform umfasst die Erfindung, dass die erste Gegendruckfläche
zylinderförmig ausgebildet ist.
[0048] In der erfindungsgemäßen Ausführungsform, in der die erste Druckfläche und die erste
Gegendruckfläche zweidimensional ausgebildet sind, ist die zweite Gegendruckfläche
komplementär zur zweiten Druckfläche ausgebildet. Ist die erste Druckfläche zylinderförmig
ausgebildet und die erste Gegendruckfläche zweidimensional ausgebildet, so ist die
abgewickelte Mantelfläche der zweiten Druckfläche komplementär zur zweiten Gegendruckfläche
ausgebildet. Alternativ umfasst die Erfindung, dass die zweite Druckfläche komplementär
zur abgewickelten Mantelfläche der zweiten Gegendruckfläche ausgebildet ist, wenn
die erste Druckfläche zweidimensional und die erste Gegendruckfläche zylinderförmig
ausgebildet ist. Die Erfindung umfasst alternativ, dass die abgewickelte Mantelfläche
der zweiten Druckfläche komplementär zur abgewickelten Mantelfläche der zweiten Gegendruckfläche
ausgebildet ist, wenn die erste Druckfläche und die erste Gegendruckfläche zylinderförmig
ausgebildet sind.
[0049] Mit der Aussage, dass die zweite Gegendruckfläche zumindest bereichsweise an die
erste Gegendruckfläche angrenzt, ist gemeint, dass die erste und die zweite Gegendruckfläche
in einer Projektionsebene bei einer Betrachtung des Gegendruckelementes senkrecht
zur ersten Gegendruckfläche zumindest bereichsweise aneinandergrenzen.
[0050] Dass die Richtung der Beabstandung von der ersten Druckfläche zur zweiten Druckfläche
dieselbe ist, wie die Richtung der Beabstandung von der ersten Gegendruckfläche zur
zweiten Gegendruckfläche, bedeutet mit anderen Worten, dass der Abstand zwischen der
ersten und der zweiten Gegendruckfläche komplementär zum Abstand zwischen der ersten
und der zweiten Druckflächen ausgebildet ist. Wenn sich die zweite Druckfläche in
einer Vertiefung in der ersten Druckfläche erstreckt, so erstreckt sich die zweite
Gegendruckfläche auf einer Erhebung auf der ersten Gegendruckfläche; wenn sich die
zweite Druckfläche auf einer Erhebung auf der ersten Druckfläche erstreckt, so erstreckt
sich die zweite Gegendruckfläche in einer Vertiefung in der ersten Gegendruckfläche.
[0051] Auf diese Weise ist ermöglicht, dass bei einer Druckerzeugung mittels des Druckelementes
das Druckelement und das Gegendruckelement komplementär ineinander dringen. Dies bedeutet,
dass eine Erhebung auf dem Druckelement in eine entsprechende Vertiefung in dem Gegendruckelement
hineinragen kann bzw. eine Erhebung auf dem Gegendruckelement in eine Vertiefung in
dem Druckelement hineinragen kann.
[0052] Die Größe der zweiten Gegendruckfläche ist im Wesentlichen komplementär zur Größe
der zweiten Druckfläche, muss jedoch derart von ihr abweichen, dass bei einer Projektion
in eine gemeinsame Ebene senkrecht zur ersten Erstreckungsebene ein Abstand zwischen
dem Rand, der die zweite Gegendruckfläche begrenzt, und dem Rand, der die zweite Druckfläche
begrenzt, besteht. Die Größe der zweiten Gegendruckfläche muss in Relation zur Größe
der zweiten Druckfläche derart gewählt sein, dass sich das zu strukturierende buchartige
Sicherheitsdokument beim Prägevorgang zwischen dem Rand, der die zweite Gegendruckfläche
begrenzt, und dem Rand, der die zweite Druckfläche begrenzt, befindet, so dass ein
Prägevorgang und ein Abstützen durch das Gegendruckelement ermöglicht ist.
[0053] Eine Ausführungsform der Erfindung umfasst, dass die erste Gegendruckfläche und die
zweite Gegendruckfläche gleich ausgebildete Strukturen aufweisen. In einer alternativen
Ausführungsform unterscheiden sich die Strukturen der ersten und der zweiten Gegendruckfläche
voneinander.
[0054] Alternativ umfasst die Erfindung, dass die erste und die zweite Gegendruckfläche
in einer gemeinsamen Erstreckungsebene angeordnet sind.
[0055] Der Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass die Fläche des buchartigen Sicherheitsdokumentes,
die abgewandt von der Fläche ist, in die die Oberflächenstrukturierung eingebracht
wird, beim Einbringen der Oberflächenstrukturierung oder dem Einprägen des Designelementes
abgestützt und nicht verformt wird.
[0056] Insbesondere ermöglicht diese Ausführungsform die Herstellung eines Sicherheitsdokumentes,
von dem erhaben ein Designelement hervorsteht, ohne dass dabei wie nach dem Stand
der Technik eine Hohlstelle eingebracht wird, die anderenfalls in einem weiteren Herstellungsschritt
des buchartigen Sicherheitsdokumentes beispielsweise mit Klebstoff verfüllt wird.
[0057] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit
einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes, insbesondere
eines Passbuches. Dabei wird eine erfindungsgemäße Prägevorrichtung zur Herstellung
eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes
sowie ein zu strukturierendes Sicherheitsdokument, insbesondere ein Passbuch, zur
Verfügung gestellt. Mittels des Druckelementes wird eine Oberflächenstrukturierung
des buchartigen Sicherheitsdokumentes in einer ersten Fläche realisiert, wobei durch
die erste Druckfläche ein Negativ der ersten Struktur erzeugt wird. Zudem wird durch
die zweite Druckfläche ein Negativ der zweiten Struktur in einer zweiten Fläche erzeugt,
die von der ersten Struktur verschieden ist, und/oder wird die zweite Fläche in einer
anderen Ebene als die erste Fläche erzeugt.
[0058] Die Prägevorrichtung ist dazu ausgebildet, ein Negativ der ersten und der zweiten
Struktur in das buchartige Sicherheitsdokument, insbesondere in eine erste und in
eine zweite Fläche, einzubringen. Mit anderen Worten bedeutet das, dass ein Abdruck
der ersten und der zweiten Struktur in das Sicherheitsdokument eingebracht wird.
[0059] Insbesondere ist vorgesehen, dass die erste Druckfläche dazu ausgebildet ist, das
Negativ der ersten Struktur in eine erste Fläche einzubringen. Dabei wird durch die
erste Struktur eine Narbung in die erste Fläche eingebracht, die auch als Grundnarbung
bezeichnet wird. Die zweite Druckfläche ist dazu ausgebildet, ein Negativ der zweiten
Struktur in eine zweite Fläche einzubringen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die
zweite Druckfläche derart ausgebildet ist, ein Designelement in das buchartige Sicherheitsdokument
einzubringen bzw. einzuprägen. Erfindungsgemäß ist dabei die zweite Druckfläche kleiner
als die erste Druckfläche.
[0060] Die erste und die zweite Fläche grenzen zumindest bereichsweise aneinander. In der
erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens, in der die erste und die zweite
Fläche in unterschiedlichen Ebenen erzeugt werden, bedeutet "angrenzend", dass die
erste und die zweite Fläche in einer Projektionsebene senkrecht zur ersten Fläche
aneinandergrenzen.
[0061] Insbesondere ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die erste und die zweite Druckfläche
voneinander beabstandet angeordnet sind. Durch den Abstand der Druckflächen zueinander
wird beim Prägeprozess ein Versatz zwischen der ersten und der zweiten Fläche erzeugt,
d.h., dass die erste Fläche in einer anderen Ebene verläuft als die zweite Fläche.
Das bedeutet, dass nach dem Prägevorgang das Designelement in das Sicherheitsdokument,
insbesondere das Passbuch, hineingedrückt ist oder erhaben daraus heraussteht. Dadurch
kann das Designelement von der ersten Fläche unterschieden werden. Dies ist auch der
Fall, wenn die erste und die zweite Struktur identisch sind.
[0062] Alternativ umfasst die Erfindung, dass eine Druckfläche keine Struktur aufweist,
d.h. keine sichtbaren oder fühlbaren Erhebungen oder Vertiefungen aufweist. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die zweite Druckfläche keine Struktur aufweist, so dass das buchartige
Sicherheitsdokument in der zweiten Fläche, d.h. im Bereich des eingebrachten Designelementes,
nach dem Prägevorgang seine ursprüngliche Oberflächenstruktur behält.
[0063] Eine erfindungsgemäße Ausführungsform umfasst, dass die erste und die zweite Druckfläche
in einer gemeinsamen Erstreckungsebene angeordnet sind. In diesem Fall unterscheiden
sich die erste und die zweite Struktur, so dass sich nach dem Prägevorgang die erste
Fläche und die zweite Fläche in ihren Strukturierungen unterscheiden und ein Erkennen
des eingebrachten Designelementes aufgrund der Strukturierung ermöglicht ist.
[0064] Indem die erfindungsgemäße Prägevorrichtung dazu eingerichtet ist, das Einprägen
des Designelementes gemeinsam mit dem Einbringen der Oberflächenstrukturierung in
der zweiten Fläche sowie die Strukturierung der angrenzenden ersten Fläche zu ermöglichen,
liegt nach dem Prägeprozess ein buchartiges Sicherheitsdokument mit einer Grundnarbung
vor, in das kantenscharf ein Designelement mit präziser Strukturierung eingebracht
ist. Vorteilhaft kommt es dabei im Bereich des Designelementes zu keinen Verzerrungen
der Grundnarbung. Diese Gefahr besteht, da das Einprägen des Designelementes gemeinsam
mit dem Einbringen der Grundnarbung erfolgt.
[0065] Ebenfalls vorteilhaft ist, dass mithilfe der erfindungsgemäßen Prägevorrichtung das
Einbringen der Grundnarbung sowie das Einbringen des Designelementes mit gleicher
oder abweichender Strukturierung in das buchartige Sicherheitsdokument gemeinsam in
einem Arbeitsschritt erfolgen. Dadurch ist die Herstellung des Sicherheitsdokumentes
mit Oberflächenstrukturierung effizienter als nach dem bisherigen Stand der Technik,
nach dem dafür zwei getrennte Arbeitsschritte notwendig sind.
[0066] Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird zudem zumindest eine Markierung,
insbesondere für einen auszuführenden Schneidprozess, in oder auf das buchartige Sicherheitsdokument
eingebracht bzw. aufgebracht. Zu diesem Zweck dient das bereits erwähnte Schneidmarkierungselement.
[0067] Eine Markierung ist beispielsweise ein komplementärer Abdruck einer dritten Struktur,
die auf einer dritten Druckfläche in der ersten, der zweiten und/oder einer dritten
Erstreckungsebene des Druckelementes angeordnet ist. Alternativ ist die Markierung
ein komplementärer Abdruck der ersten und/oder zweiten Struktur, die auf der dritten
Druckfläche angeordnet ist und in das Sicherheitsdokument eingebracht wird. Die Erfindung
ist nicht auf die genannten Markierungen beschränkt.
[0068] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Markierung von einer Vorrichtung detektiert
wird, die anschließend an den Prägeprozess einen Schneidprozess durchführen kann.
Durch den Schneidprozess wird das buchartige Sicherheitsdokument, insbesondere das
Passbuch, auf sein endgültiges Format gebracht. Dabei wird vorteilhaft durch die Markierungen
ermöglicht, dass der Schnitt immer im gleichen Abstand zu dem eingeprägten Designelement
erfolgt und somit das Designelement immer die gleiche Position auf dem endgültigen
buchartigen Sicherheitsdokument hat. Mit anderen Worten bedeutet das, dass das Designelement
im endgültigen Passbuch standgenau platziert ist.
[0069] Die Prägevorrichtung ist insbesondere derart eingerichtet, dass der nachfolgende
Schneidprozess entlang der zuvor eingebrachten Markierungen erfolgt. Das heißt, dass
die Prägevorrichtung so gestaltet ist, dass die in das Sicherheitsdokument eingebrachten
Markierungen den Rand des endgültigen Formates kennzeichnen. Beispielsweise können
Markierungen derart eingebracht werden, dass diese die Eckpunkte des endgültigen Formats
des Passbuches markieren.
[0070] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Prägevorrichtung
dazu ausgebildet ist, auch den Schneidprozess durchzuführen.
[0071] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein mit einer Oberflächenstrukturierung
versehenes buchartiges Sicherheitsdokument, insbesondere ein Passbuch. Das buchartige
Sicherheitsdokument weist eine Oberflächenstrukturierung als Negativ einer ersten
Struktur einer ersten Druckfläche eines Druckelements in einer ersten Fläche auf.
Weiterhin weist das buchartige Sicherheitsdokument ein Negativ einer zweiten Struktur
einer zweiten Druckfläche des Druckelements in einer zweiten Fläche auf. Es ist vorgesehen,
dass sich das Negativ der zweiten Struktur vom Negativ der ersten Struktur unterscheidet,
und/oder dass die zweite Fläche in einer anderen Ebene als die erste Fläche verläuft.
[0072] Insbesondere ist der erfindungsgemäße Gegenstand ein Sicherheitsdokument, wie zum
Beispiel ein Passbuch, der in einer ersten Fläche eine lederartige Struktur aufweist
und darin eingeprägt Muster bzw. Zeichen aufweist, die entweder keine oder eine andere
Struktur als die lederartige Struktur zeigen und/oder in die Fläche mit der lederartigen
Struktur eingeprägt sind.
[0073] Die erfindungsgemäße Prägevorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sind vielseitig
gewerblich anwendbar. Sie können für die Herstellung eines buchartigen Sicherheitsdokumentes
genutzt werden, wobei die Abdrücke der Strukturen und/oder das eingebrachte Designelement
als Sicherheitsmerkmal dienen. Ein derart eingebrachtes Sicherheitsmerkmal kann auch
bei anderen Gegenständen als Schutz gegen Produktpiraterie Anwendung finden, so dass
die Erfindung nicht auf die Herstellung eines Sicherheitsdokumentes beschränkt ist.
[0074] Im Folgenden werden weitere Aspekte der Erfindung anhand von Figuren beschrieben,
aus denen weitere Ausführungsformen und Vorteile abgeleitet werden können.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt einer Prägevorrichtung mit zylinderförmiger erster
Druckfläche.
Figur 2 zeigt die Prägevorrichtung aus Figur 1 entlang ihrer Längserstreckung.
Figur 3 illustriert einen Gegenstand, der Abdrücke von Strukturen aufweist, die mit
einer erfindungsgemäßen Prägevorrichtung eingebracht wurden.
[0075] In Figur 1 ist der Querschnitt einer Prägevorrichtung 1, insbesondere eines Druckelementes
3, dargestellt. Das Druckelement 3 weist eine erste Druckfläche 10 und eine zweite
Druckfläche 20 auf, die kleiner als die erste Druckfläche 10 ist. Die zweite Druckfläche
20 ist dazu ausgebildet, ein Designelement in ein buchartiges Sicherheitsdokument
einzubringen bzw. einzuprägen. Weiterhin kann das Druckelement 3 eine dritte Druckfläche
24 aufweisen. Die dritte Druckfläche 24 kann insbesondere dazu ausgebildet sein, eine
Markierung, insbesondere eine Markierung für einen Schneidprozess, in ein buchartiges
Sicherheitsdokument einzubringen bzw. einzuprägen.
[0076] Die erste Druckfläche 10 ist zylinderförmig ausgebildet und erstreckt sich in der
ersten Erstreckungsebene 12. Die zweite Druckfläche 20 erstreckt sich in der zweiten
Erstreckungsebene 22. Die zweite Erstreckungsebene 22 ist derart in einem ersten Abstand
30 zur ersten Erstreckungsebene 12 angeordnet, dass die zweite Druckfläche 20 auf
einer Erhebung 32 auf der ersten Druckfläche 10 ausgebildet ist. Das bedeutet, dass
bei einem Prägeprozess die zweite Druckfläche 20 tiefer in das Sicherheitsdokument
gedrückt wird als die erste Druckfläche 10, so dass nach dem Prägevorgang mit der
dargestellten Prägevorrichtung 1 das Designelement in das buchartige Sicherheitsdokument
hineingedrückt ist.
[0077] Die erste und die zweite Druckfläche 10, 20 verlaufen parallel zueinander, d.h. dass
die erste und die zweite Erstreckungsebene 12, 22 an jedem Punkt in Richtung der Normalen
den gleichen Abstand 30 zueinander haben.
[0078] Die dritte Druckfläche 24 erstreckt sich in der dritten Erstreckungsebene 26. Die
dritte Erstreckungsebene 26 ist mit einem zweiten Abstand 40 zur ersten Erstreckungsebene
12 und einem dritten Abstand 41 zur zweiten Erstreckungsebene 22 angeordnet. Die dritte
Erstreckungsebene 26 ist derart zur ersten und zweiten Erstreckungsebene 12, 22 angeordnet,
dass bei einem Prägeprozess mit der dargestellten Prägevorrichtung 1 eine Markierung
in das Sicherheitsdokument hineingedrückt werden kann, jedoch nicht so tief wie das
Designelement, das durch die zweite Druckfläche 20 in das Sicherheitsdokument gedrückt
werden kann. Figur 2 zeigt das Druckelement 3 aus Figur 1 entlang der Längserstreckung
des Druckelementes 3, d.h. entlang dessen Längsachse 5. Die zweite Druckfläche 20
ist kleiner als die erste Druckfläche 10 und auf einer Erhebung 32 auf der ersten
Druckfläche 10 mit einem ersten Abstand 30 ausgebildet. Die abgewickelte Mantelfläche
der zweiten Druckfläche 20 bildet ein Rechteck. Mit anderen Worten bedeutet das, dass
das Designelement, das mithilfe der zweiten Druckfläche 20 in das buchartige Sicherheitsdokument
eingebracht wird, eine rechteckige Form besitzt.
[0079] In Figur 3 ist ein Materialbogen 50 illustriert, der bei der Herstellung eines buchartigen
Sicherheitsdokumentes, insbesondere eines Passbuches, genutzt werden kann und in den
Abdrücke bzw. Negative unterschiedlicher Strukturen 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97 in
unterschiedliche Flächen 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 eingebracht sind.
[0080] Die Negative der einzelnen Strukturen 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97 unterscheiden sich
voneinander, so dass die einzelnen Flächen 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 erkennbar sind.
Die Flächen 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 sind rechteckig, haben jedoch teilweise unterschiedliche
Größen.
[0081] Zudem sind in weitere Flächen 61 Designelemente 70, jeweils in Form einer Pfeilspitze,
eingebracht. Insgesamt sind 27 Pfeilspitzen eingebracht, wobei jeweils neun Pfeilspitzen
auf einem Kreisbogen angeordnet sind. Das veranschaulicht, dass einzelne Designelemente
70 derart zueinander angeordnet werden können, dass sie gemeinsam ein spezifisches
Muster ausbilden.
[0082] Des Weiteren sind in weitere Flächen 60 Markierungen 80 eingebracht. Der Materialbogen
50 weist acht Markierungen 80 auf. Jeweils vier Markierungen 80 sind auf einer Geraden
angeordnet. Diese beiden Geraden sind parallel zueinander angeordnet. Die vier äußeren
Markierungen 80 kennzeichnen die Eckpunkte eines Rechtecks. Entlang der Markierungen
80 kann der Materialbogen 50 in einem Schneidprozess, der dem Prägeprozess nachfolgt,
beschnitten und so auf das endgültige Format des buchartigen Sicherheitsdokumentes
gebracht werden.
[0083] Indem die Markierungen 80 gemeinsam mit den Designelementen 70 und den Negativen
unterschiedlicher Strukturen 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97 in den Materialbogen 50 eingebracht
werden, ist sichergestellt, dass der Zuschnitt standgenau erfolgt, d.h., dass die
Position der Designelemente 70 und der Flächen 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 im endgültigen
Format standgenau ist. Insbesondere bedeutet das, dass die Designelemente 70 standgenau
in das buchartige Sicherheitsdokument, insbesondere das Passbuch, eingebracht sind.
Bezuqszeichenliste
[0084]
- 1
- Prägevorrichtung
- 3
- Druckelement
- 5
- Längsachse
- 10
- erste Druckfläche
- 12
- erste Erstreckungsebene
- 20
- zweite Druckfläche
- 22
- zweite Erstreckungsebene
- 24
- Schneidmarkierungselement
- 26
- dritte Erstreckungsebene
- 30
- erster Abstand
- 32
- Erhebung
- 40
- zweiter Abstand
- 41
- dritter Abstand
- 50
- Materialbogen
- 51
- Fläche
- 52
- Fläche
- 53
- Fläche
- 54
- Fläche
- 55
- Fläche
- 56
- Fläche
- 57
- Fläche
- 58
- Fläche
- 59
- Fläche
- 60
- Fläche
- 61
- Fläche
- 70
- Designelement
- 80
- Markierung
- 91
- Negativ einer ersten Struktur
- 92
- Negativ einer zweiten Struktur
- 93
- Negativ einer dritten Struktur
- 94
- Negativ einer vierten Struktur
- 95
- Negativ einer fünften Struktur
- 96
- Negativ einer sechsten Struktur
- 97
- Negativ einer siebten Struktur
1. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes, insbesondere eines Passbuches, wobei die Prägevorrichtung
(1) ein Druckelement (3) umfasst, das eine erste Druckfläche (10) aufweist, die in
einer ersten Erstreckungsebene (12) eine erste Struktur aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckelement (3) eine zweite Druckfläche (20) umfasst, die zumindest bereichsweise
an die erste Druckfläche (10) angrenzt, wobei die zweite Druckfläche (20) eine zweite,
von der ersten Struktur verschiedene Struktur aufweist und/oder in einer zweiten Erstreckungsebene
(22) angeordnet ist, die einen ersten Abstand (30) zur ersten Erstreckungsebene (12)
aufweist.
2. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Struktur und die zweite Struktur gleich ausgebildet sind.
3. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckfläche (10) und die zweite Druckfläche (20) in einer gemeinsamen Erstreckungsebene
angeordnet sind.
4. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Erstreckungsebene (22) als ein Rücksprung von der ersten Erstreckungsebene
(12) ausgebildet ist, so dass sich die zweite Druckfläche (20) in einer Vertiefung
in der ersten Druckfläche (10) erstreckt.
5. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Erstreckungsebene (22) als ein Vorsprung von der ersten Erstreckungsebene
(12) ausgebildet ist, so dass die zweite Druckfläche (20) auf einer Erhebung (32)
auf der ersten Druckfläche (10) ausgebildet ist.
6. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckfläche (10) zylinderförmig ausgebildet ist.
7. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckfläche (10) zweidimensional ausgebildet ist.
8. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (3) zumindest ein Schneidmarkierungselement (24) aufweist, welches
dazu ausgebildet ist, eine Markierung für einen auszuführenden Schneidprozess in oder
auf das buchartige Sicherheitsdokument ein- bzw. aufzubringen.
9. Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen
buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Druckfläche (20) in einer zweiten Erstreckungsebene (22) angeordnet ist,
die einen Abstand (30) zur ersten Erstreckungsebene (12) aufweist, und die Prägevorrichtung
(1) ein Gegendruckelement aufweist, das beabstandet zum Druckelement (3) angeordnet
ist, so dass das buchartige Sicherheitsdokument zwischen dem Druckelement (3) und
dem Gegendruckelement positionierbar ist, wobei durch das Gegendruckelement eine Gegenkraft
entgegengesetzt zu einer Druckkraft, die beim Einbringen der Oberflächenstrukturierung
durch das Druckelement (3) realisierbar ist, aufbringbar ist und entsprechend mittels
des Gegendruckelementes ein Abstützen des buchartigen Sicherheitsdokumentes beim Einbringen
der Oberflächenstrukturierung ermöglicht ist, wobei das Gegendruckelement eine erste
Gegendruckfläche aufweist und eine zweite Gegendruckfläche aufweist, die zumindest
bereichsweise an die erste Gegendruckfläche angrenzt, wobei die zweite Gegendruckfläche
im Wesentlichen komplementär zur zweiten Druckfläche (20) hinsichtlich deren Größe,
Form und Ausrichtung ist und mit demselben Abstand zur ersten Gegendruckfläche ausgeführt
ist wie der Abstand (30) der zweiten Druckfläche (20) zur ersten Druckfläche (10),
wobei die Richtung der Beabstandung von der ersten Druckfläche (10) zur zweiten Druckfläche
(20) dieselbe ist wie die Richtung der Beabstandung von der ersten Gegendruckfläche
zur zweiten Gegendruckfläche.
10. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen
Sicherheitsdokumentes, bei dem
- eine Prägevorrichtung (1) zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung
versehenen buchartigen Sicherheitsdokumentes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zur
Verfügung gestellt wird,
- ein zu strukturierendes buchartiges Sicherheitsdokument zur Verfügung gestellt wird,
und mittels des Druckelementes (3) eine Oberflächenstrukturierung des buchartigen
Sicherheitsdokumentes in einer ersten Fläche realisiert wird, wobei durch die erste
Druckfläche (10) ein Negativ der ersten Struktur erzeugt wird,
und durch die zweite Druckfläche (20) ein Negativ der zweiten Struktur in einer zweiten
Fläche erzeugt wird, die von der ersten Struktur verschieden ist, und/oder die zweite
Fläche in einer anderen Ebene als die erste Fläche erzeugt wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Oberflächenstrukturierung versehenen buchartigen
Sicherheitsdokumentes gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zudem zumindest eine Markierung (80), insbesondere für einen auszuführenden Schneidprozess,
in oder auf das buchartige Sicherheitsdokument eingebracht bzw. aufgebracht wird.
12. Ein mit einer Oberflächenstrukturierung versehenes buchartiges Sicherheitsdokument,
insbesondere ein Passbuch, dadurch gekennzeichnet, dass das buchartige Sicherheitsdokument eine Oberflächenstrukturierung als Negativ einer
ersten Struktur (91) einer ersten Druckfläche (10) eines Druckelements (3) in einer
ersten Fläche (51) aufweist, und ein Negativ einer zweiten Struktur (92) einer zweiten
Druckfläche (20) des Druckelements (3) in einer zweiten Fläche (52) aufweist, wobei
das Negativ der zweiten Struktur (92) vom Negativ der ersten Struktur (91) verschieden
ist, und/oder dass die zweite Fläche (52) in einer anderen Ebene als die erste Fläche
(51) verläuft.