(19)
(11) EP 3 546 650 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.2019  Patentblatt  2019/40

(21) Anmeldenummer: 19165480.5

(22) Anmeldetag:  27.03.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01B 9/68(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 27.03.2018 DE 102018107215

(71) Anmelder: Semperit AG Holding
1031 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • MIEßBACHER, Herwig
    8734 Großlobming (AT)

(74) Vertreter: Müller Schupfner & Partner Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft mbB 
Bavariaring 11
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) SYSTEM, VERFAHREN, ANORDNUNG UND SCHWELLE ZUM HALTEN EINER SCHIENE


(57) System zum Halten einer Schiene, umfassend eine Schwelle und eine Zwischenlage, die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet ist und deren Ausdehnung in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemessene Breite der Schiene, wobei im montierten Zustand die Zwischenlage unter einem Randbereich der Schiene angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System, ein Verfahren und eine Schwelle zum Halten einer Schiene.

[0002] Solche Systeme zum Halten einer Schiene sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und dienen der Ausrichtung und Befestigung von Schienen, über die im montierten Zustand ein Zug fährt. Dabei sind jeweils zwei Schienen unter Ausbildung eines Zwischenraums zwischen ihnen im Wesentlichen parallel zueinander entlang einer Schienenlängsrichtung ausgerichtet und erstrecken sich über mehrere Schwellen, von denen sie jeweils gehalten werden. Wesentliche Bestandteile der Systeme zum Halten der Schiene sind die Schwelle und eine Zwischenlage. Die Zwischenlage wird typischerweise zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet, um bei der Überfahrt des Zugs die auftretenden Kräfte möglichst gleichmäßig in die Schwelle zu leiten. Ferner sind die Zwischenlagen derart gestaltet, dass sie für eine Rückstellung der Schiene nach der Überfahrt des Zuges dienen.

[0003] Ausgehend von diesem Hintergrund macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, die Systeme zum Halten der Schiene zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf ihre Kosten.

[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß Anspruch 1, eine Anordnung gemäß Anspruch 8, ein Verfahren gemäß Anspruch 9 sowie eine Schwelle gemäß Anspruch 10. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.

[0005] Erfindungsgemäß ist ein System zum Halten einer Schiene vorgesehen, umfassend eine Schwelle und eine Zwischenlage, die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet ist und deren Ausdehnung in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemessene Breite der Schiene, wobei im montierten Zustand die Zwischenlage unter einem Randbereich der Schiene angeordnet ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird durch das erfindungsgemäße System auf eine Zwischenlage bzw. einen Zwischenlagenabschnitt in einem in Schienenquerrichtung gesehenen Zentralbereich unterhalb der Schiene verzichtet. Infolgedessen lässt sich auf Material bei der Fertigung der derart ausgebildeten Zwischenlage verzichten. Dabei macht sich die Erfindung in vorteilhafter Weise zunutze, dass die Bereiche unterhalb der Randbereiche der Schiene den größten Teil der Belastungen bei der Überfahrt des Zuges erfahren. Schließlich wird bei einer Überfahrt des Zuges die Schiene um eine parallel zur Schienenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkt bzw. verdreht. Diese Verdrehung erfolgt insbesondere nach außen, d. h. in Fahrtrichtung gesehen im Uhrzeigersinn für die rechte Schiene und gegen den Uhrzeigersinn für die linke Schiene. Infolgedessen wird der Randbereich, insbesondere der außenliegende Randbereich in die Zwischenlage gedrückt. Es hat sich mit Vorteil herausgestellt, dass es möglich ist, die Zwischenlage in ihrer Ausdehnung entlang der Schienenquerrichtung zu verkürzen, ohne ihre Funktionalität nennenswert zu beschränken, wenn man sie unterhalb des Randbereichs anordnet, da sie hier die von dem Verkippen der Schiene ausgehenden Belastungen ableiten kann. Vorzugsweise ist es dabei vorgesehen, dass die Zwischenlage derart dimensioniert ist, dass im montierten Zustand ein Bereich, der in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung und der Schienenquerrichtung verlaufenden Richtung unterhalb der Schwenkachse liegt, materialfrei bleibt. Damit wird mit Vorteil in dem Bereich auf Material bzw. auf die Zwischenlage verzichtet, in dem ein Einfluss auf eine Kraftverteilung bei der Überfahrt des Zuges gering bzw. vernachlässigbar klein ist. Als Randbereich wird insbesondere derjenige Bereich verstanden, der sich in Schienenquerrichtung gesehen an eine die Schiene begrenzende Abschlussfläche anschließt und sich entlang der Schienenquerrichtung bis zu einem 0,3-fachen, bevorzugt bis zu einem 0,25-fachen und besonders bevorzugt bis zu einem 0,2- fachen einer in Schienenquerrichtung bemessenen Breite der Schiene erstreckt. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der Randbereich durch den Zentralbereich begrenzt ist, wobei beispielsweise als Zentralbereich der Bereich zu verstehen ist, der in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung und senkrecht zur Schienenquerrichtung verlaufenden Richtung unterhalb eines Schienenkopfes, d. h. einem Teil der Schiene, an dem das Rad des Zuges bei der Überfahrt anliegt, angeordnet ist. Dabei ist unter einer Anordnung unter einem Randbereich sowohl ein bündiger Abschluss mit der Abschlussfläche der Schiene als auch eine gegenüber der Abschlussfläche in Richtung des Zentralbereichs versetzte Anordnung denkbar. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Zwischenlage unterhalb des außenliegenden Randbereichs angeordnet ist, wobei der außenliegende Randbereich auf einer dem zwischen den Schienen angeordneten Zwischenraum abgewandten Seite verläuft.

[0006] Zweckmäßigerweise ist eine weitere Zwischenlage vorgesehen, die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet ist und deren Ausdehnung in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemessene Breite der Schiene, wobei im montierten Zustand die weitere Zwischenlage unter einem dem Randbereich in Schienenquerrichtung gegenüberliegenden weiteren Randbereich der Schiene angeordnet ist. Dadurch lässt sich mittels der weiteren Zwischenlage der innenliegende Randbereich der Schiene abstützten. Dabei ist es vorgesehen, dass in Schienenquerrichtung gesehen der Bereich zwischen der Zwischenlage und der weiteren Zwischenlage materialfrei bleibt, d. h. es bildet sich ein Freiraum zwischen der Zwischenlage und der weiteren Zwischenlage aus. Der Freiraum erstreckt sich dabei vorzugsweise über die gesamte Ausdehnung der Schwelle in Schienenlängsrichtung. Als Freiraum wird insbesondere ein materialfreier Zwischenbereich zwischen Schwelle und Schiene verstanden.

[0007] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Zwischenlagen und/oder die weitere Zwischenlage gegenüber der Abschlussfläche der Schiene in Richtung des Zentralbereichs versetzt ist. Insbesondere sind die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage unterschiedlich weit in Richtung des Zentralbereichs versetzt. Bevorzugt sind die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage in Schienenquerrichtung gesehen asymmetrisch zu einer Spiegelebene angeordnet, wobei durch die Spiegelebene eine Schwenkachse verläuft, um die bei einer Überfahrt eines Zuges die Schiene verkippt. Dadurch lässt sich durch die unterschiedliche Anordnung Rücksicht nehmen auf die unterschiedlichen Belastungen. Weiterhin ist es vorstellbar, dass nur die Zwischenlage oder die weitere Zwischenlage gegenüber der Abschlussfläche der Schiene in Richtung des Zentralbereichs versetzt ist.

[0008] Vorzugsweise sind die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage streifenförmig ausgestaltet.

[0009] Die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage kann aus einem elastomeren Werkstoff, wie NR (Naturkautschuk), SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk), EPDM (Ethylen-Propylen-Dien- Kautschuk) und/oder PUR (Polyurethane) oder einem thermoplastischen Werkstoff, wie z. PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), EVA (Ethylenvinylacetat) und/oder TPE (Thermoplastisches Elastomer) ausgebildet sein. Beispielsweise ist die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage kompakt, geformt und/oder geschäumt ausgebildet. Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage abhängig von den zu erwartenden Belastungen ausgestaltet ist und sich beispielsweise eine Materialzusammensetzung der Zwischenlage und/oder der weiteren Zwischenlage für geradlinige Streckenbereiche von der für gebogene Streckenbereiche unterscheidet.

[0010] Vorzugsweise nimmt ein Verhältnis zwischen einer Ausdehnung der Zwischenlage und/oder der weiteren Zwischenlage zu der Breite der Schiene einen Wert zwischen 0,03 und 0,4, bevorzugt zwischen 0,06 und 0,35 und besonders bevorzugt zwischen 0,10 und 0,3 an. Es hat sich für eine Dimensionierung zwischen 0,1 und 0,3 herausgestellt, dass sich trotz der vergleichsweise schmalen Dimensionierung eine dauerhafte und wirkungsvolle Kraftableitung realisieren lässt, ohne dass eine Lebensdauer der Zwischenschienenlage nennenswert reduziert wird. Beispielsweise weist die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage eine in Schienenquerrichtung bemessene Ausdehnung von 15 bis 45 mm auf für eine UIC 60 - Schiene mit einer Breite von 150 mm. Die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage erstrecken sich vorzugsweise in Schienenlängsrichtung über eine Länge von 30 bis 250 mm, bevorzugt von 100 bis 180 mm.

[0011] Insbesondere sind die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage spiegelsymmetrisch zu einer Spiegelebene angeordnet, wobei durch die Spiegelebene eine Schwenkachse verläuft, um die bei einer Überfahrt eines Zuges die Schiene verkippt. Beispielsweise schließen die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage in Schienenquerrichtung bündig mit der Abschlussfläche ab oder sind um denselben Abstand gegenüber der Abschlussfläche in Richtung des Zentralbereichs versetzt. Vorzugsweise sind die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage identisch, insbesondere in Hinblick auf Form und Materialzusammensetzung, ausgestaltet. Bei einer bündigen Anlage zur Abschlussfläche lässt sich die Zwischenlage und/oder weitere Zwischenlage beispielsweise durch eine Anlage an eine sich in Schienenquerrichtung anschließende Winkelführungsplatte zu einer Seite hin gegen eine seitliche Verlagerung fixieren.

[0012] Zweckmäßigerweise ist es vorgesehen, dass das System ein Mittel zum Fixieren der Zwischenlage und/oder der weiteren Zwischenlage gegen einen Versatz in Schienenquerrichtung aufweist. Dadurch wird mit Vorteil verhindert, dass sich die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage mit der Zeit in Richtung des Zentralbereichs verlagert. Dabei ist es vorstellbar, dass das Mittel zum Fixieren gegen einen Versatz an der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage und/oder an der Schwelle aufgebracht ist. Beispielsweise sorgt das Mittel zum Fixieren der Zwischenlage für eine formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung zwischen der Schwelle und der Zwischenlage. Dabei kann das Mittel zum Fixieren der Zwischenlage gegen einen Versatz auch Teil der Zwischenlage und/oder Schwelle, sein. Insbesondere legt das Mittel die funktionsgerechte Anordnung der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage fest. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass das System ein weiteres Mittel zum Fixieren der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage gegen einen Versatz in Schienenlängsrichtung aufweist. Beispielsweise erstreckt sich die Zwischenlage bzw. die weitere Zwischenlage in Schienenlängsrichtung über die Schwelle und umgreift für einen Formschluss in Schienenlängsrichtung die Schwelle, beispielsweise mittels entsprechender Schenkel bzw. Vorsprünge an den Enden der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage.

[0013] Vorzugsweise ist das Mittel zum Fixieren der Zwischenlage und/oder weiteren Zwischenlage eine Vertiefung und/oder eine Erhebung an einer der Schiene zugewandten Oberseite der Schwelle und/oder einer Winkelführungsplatte. Mittels einer Vertiefung lässt sich ein einfacher Formschluss in Schienenquerrichtung bereitstellen. Dazu ist die Vertiefung vorzugsweise derart dimensioniert, dass die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage passgenau einsetzbar ist. Dadurch lässt sich beispielsweise im Sinne eines Schlüssel-Schloss-Prinzips vermeiden, dass versehentlich eine ungeeignete Zwischenlage und/oder weitere Zwischenlage eingesetzt wird. Vorzugsweise nimmt eine senkrecht zur Schienenquerrichtung und Schienenlängsrichtung bemessene Tiefe einen Wert zwischen 0,2 und 18 mm bevorzugt zwischen 0,23 und 15 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 12 mm an. Vorstellbar als Mittel zur Fixierung ist auch eine Rillenstruktur, wobei Rillen dieser Rillenstruktur durchgängig oder unterbrochen ausgestaltet sein können. Beispielsweise sind die einzelnen Rillen 2 bis 10 mm breit (in Schienenquerrichtung) und 0,5 bis 12 mm hoch (senkrecht zur Schienenlängsrichtung und Schienenquerrichtung). Insbesondere durch die Höhe der Rillenstruktur, vorzugsweise eine Höhe zwischen 0,5 und 12 mm, lässt sich die Zwischenlage gegen ein Verdrehen sichern. Denkbar ist auch, dass die Zwischenlage mittels eines Rahmens fixiert ist, wobei der Rahmen im montierten Zustand an die Schwelle angebunden ist. Vorzugsweise hat der Rahmen eine Höhe zwischen 0,5 und 12 mm. Im Falle einer Erhöhung ist es vorstellbar, dass die Zwischenlage bzw. die weitere Zwischenlage dünner dimensioniert werden können. Mit einer Winkelführungsplatte kann mit Vorteil auf eine Oberflächenstrukturierung in der Schwelle unterhalb der Schiene verzichtet werden. Vorzugsweise wird die Zwischenlage, insbesondere ein Teilbereich unterhalb der Winkelführungsplatte, verklemmt. Dabei ist es vorstellbar, dass die Winkelführungsplatte und die Zwischenlage im montierten Zustand über eine Nut und eine Nase bzw. einen Vorsprung und eine Aussparung ineinander greifen. Besonders bevorzugt umfasst die Winkelführungsplatte einen Rahmenbereich, der vorzugsweise eine Höhe zwischen 0,5 und 12 mm aufweist. Dabei kann sich der Rahmenbereich durchgängig entlang der Schienenlängsrichtung erstrecken oder ist in Schienenlängsrichtung unterbrochen ausgestaltet. Weiterhin ist es vorstellbar, dass die Schwelle an ihrer Oberseite einen Bereich mit einer Strukturierung zum reibschlüssigen Zusammenwirken mit der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage aufweist.

[0014] Es ist weiterhin vorstellbar, dass die Vertiefung und/oder Erhebung in der Winkelführungsplatte ausgebildet ist, wobei die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage auf der Winkelführungsplatte angeordnet ist.

[0015] Zweckmäßigerweise weist die Vertiefung, die Erhebung und/oder die Winkelführungsplatte eine Kontaktfläche, die im montierten Zustand an der Zwischenlage oder der weiteren Zwischenlage anliegt, auf, wobei die Kontaktfläche zur zusätzlichen Fixierung der Zwischenlage und/oder weiteren Zwischenlage strukturiert ist. Dadurch lässt sich mit Vorteil eine zusätzliche Fixierung gegenüber einem Versatz in Längsrichtung und/oder Querrichtung bereitstellen. Beispielsweise ist die Strukturierung als Rillensystem oder Aufrauhung an der Oberseite der Schwelle ausgebildet.

[0016] Insbesondere verlaufen im montierten Zustand die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage in Schienenlängsrichtung im Wesentlichen parallel zueinander.

[0017] Zweckmäßigerweise steht die in der Vertiefung angeordnete Zwischenlage und/oder weitere Zwischenlage gegenüber der Oberseite der Schwelle vor. Insbesondere umfasst die Zwischenlage einen versenkbaren Abschnitt, der im montierten Zustand in der Vertiefung angeordnet ist, und einen vorstehenden Abschnitt, der gegenüber der Oberseite der Schwelle vorsteht. Dadurch lässt sich mit Vorteil sicherstellen, dass die Schiene nicht auf der Schwelle aufliegt. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass der vorstehende Abschnitt und der versenkte Abschnitt im Wesentlichen gleich dick sind.

[0018] Vorzugsweise unterscheidet sich die Zwischenlage von der weiteren Zwischenlage, insbesondere in Hinblick auf ihre Form und/oder Materialzusammensetzung. Dadurch kann mit Vorteil berücksichtigt werden, dass die außenliegende Zwischenlage im Vergleich zu der innenliegenden weiteren Zwischenlage weniger stark belastet wird. Beispielweise lässt sich eine Unterscheidung in Hinblick auf die Form durch unterschiedliche Ausdehnungen entlang der Schienenquerrichtung realisieren. Auch ist es vorstellbar, dass die weitere Zwischenlage mehr Aussparungen aufweist als die Zwischenlage. Dadurch lässt sich mit Vorteil Material bei der weiteren Zwischenlage einsparen. Ein weiterer Vorteil eines materialfreien Bereichs unter der Schiene ist das Einbringen von Montagehilfsmitteln wie Gleitkeilen oder -platten. Diese erleichtert die Montage der Schiene, insbesondere beim sogenannten "Schienenziehen".

[0019] Weiterhin ist es besonders bevorzugt vorgesehen, wenn sich die in Schienenquerrichtung bemessene Breite der Zwischenlage von der in Schienenquerrichtung bemessenen Breite der weiteren Zwischenlage unterscheidet. Dadurch ist es auch möglich auf die unterschiedlichen Belastungen beim Verkippen der Zwischenlage Rücksicht zu nehmen. Es ist auch vorstellbar, dass an der Oberseite und/oder Unterseite der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage nutförmige Einsparungen vorgesehen sind und durch die Anzahl der nutförmigen Einsparungen Einfluss auf die Form und dadurch auf die elastische Rückstellkraft der Zwischenlage bzw. der Zwischenalge genommen wird. Weiterhin ist es vorstellbar, dass die Zwischenlage dicker oder dünner ist als die weitere Zwischenlage. Einen Dickenunterschied zwischen der Zwischenlage und der weiteren Zwischenlage kann beispielsweise durch die jeweilige Anordnung an der Schwelle in entsprechend unterschiedlich dimensionierte Einsparung bzw. Ausnehmungen realisierbar sein. Es ist auch vorstellbar, dass sich die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage hinsichtlich ihrer Dicke vor dem Verbau voneinander unterscheiden und wegen ihrer unterschiedlichen elastischen Eigenschaften unter der Last der Schiene dieselben Dicke im verbauten Zustand aufweisen.

[0020] Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, wenn die Zwischenlage oder die weitere Zwischenlage für sich in Schienenquerrichtung gesehen homogen ausgebildet sind. D. h. in Schienenquerrichtung gesehen ändert sich weder die Zwischenlage noch die weitere Zwischenlage, wobei bevorzugt gleichzeitig ein Unterschied zwischen der Zwischenlage und der weiteren Zwischenlage in Hinblick auf Material und Form gegeben ist.

[0021] Alternativ ist es auch vorstellbar, dass sich die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage in Schienenquerrichtung in Hinblick auf Material und/oder Formgebung ändert. Beispielsweise ändert sich eine Dichte der Zwischenlage oder der weiteren Zwischenlage in einer parallel zu Schienenquerrichtung verlaufenden Richtung. Es ist auch vorstellbar, dass die Zwischenlage und die weitere Zwischenlage keilförmig zusammenlaufen bzw. verjüngen, insbesondere in Richtung des Zentralbereichs des Schienenfußes.

[0022] Weiterhin ist es besonders bevorzugt, wenn die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage massiv, d. h. frei von Aussparungen, ausgestaltet sind. Solche Zwischenlagen lassen sich vergleichsweise einfach und mit kontrolliert eingestellten, homogenen Eigenschaften herstellen.

[0023] Insbesondere weist die Zwischenlage und/oder weitere Zwischenlage
  • ein Kantenschutzelement und/oder
  • eine funktionale Beschichtung auf einer der Schiene zugewandten Seite auf. Beispielsweise ist der vorstehende Abschnitt der Zwischenlage in Schienenquerrichtung breiter als die in derselben Richtung bemessene Breite der Vertiefung. Dadurch steht der vorstehende Abschnitt der Zwischenlage bzw. der weiteren Zwischenlage in Schienenquerrichtung vor und bedeckt die Vertiefung. Dadurch wird mit Vorteil eine Spaltbildung zwischen Zwischenlage und Vertiefung vermieden, wenn unter Belastung der Schiene in Schienenquerrichtung an der Oberseite der Zwischenlage wirkende Scherkräfte wirken, und die Vertiefung bleibt durch die Zwischenlage bedeckt. Als funktionale Beschichtung ist beispielsweise eine Verschleiß- und/oder Gleitmodifizierung der im montierten Zustand der Schiene zugewandten Seite/Oberseite denkbar. Insbesondere ist die der Schiene zugewandte Seite derart beschichtet, dass ihre Gleitfähigkeit (gegenüber einem nicht-beschichteten Zustand) erhöht wird. Dadurch werden auf die Zwischenlage wirkende Scherkräfte bei der Zugüberfahrt reduziert. Ferner ist es vorstellbar, dass die Zwischenlage mit einer funktionalen Beschichtung ausgestattet ist, die mit den zu erwartenden Witterungsverhältnissen abgestimmt ist, um mit Vorteil die Lebensdauer der Zwischenlage zu erhöhen.


[0024] Vorzugsweise erstreckt sich die funktionale Beschichtung in Schienenlängsrichtung streifenförmig, so dass in vorteilhafter Weise das "Schienenziehen" unterstützt wird, aber ein Verrutschen in Querrichtung erschwert wird durch die zwischen den streifenförmig Bereichen liegenden Bereiche, die frei sind von einer Beschichtung.

[0025] Zweckmäßigerweise sind die Eigenschaften der Zwischenlage und/oder der weiteren Zwischenlage in Schienenlängsrichtung und/oder Schienenquerrichtung moduliert. Unter einer Modulation ist eine Variation in Hinblick auf Materialeigenschaften und/oder Form vorstellbar. Neben einer streifenförmigen Form der Zwischenlage ist beispielsweise auch eine wellenförmige Ausgestaltung oder eine Ausgestaltung mit einem gestuften Randverlauf denkbar. Zudem ist es vorstellbar, dass die Zwischenlage aus mehreren Materialien gebildet ist. Beispielsweise sind die Zwischenlagen mehrschichtig ausgestaltet.

[0026] Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung eines Systems zum Halten einer Schiene, umfassend eine Schwelle und eine Zwischenlage, die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet ist und deren Ausdehnung in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemesse Breite der Schiene, wobei im montierten Zustand die Zwischenlage unter einem Randbereich der Schiene angeordnet ist und ein Bereich unter einem Zentralbereich der Schiene - vorzugsweise über die gesamte Erstreckung der Zwischenlage in Schienenlängsrichtung - frei, d. h. materialfrei, bleibt. Alle für das erfindungsgemäße System beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Anordnung übertragen und andersherum. Mit Vorteil wird im Bereich unterhalb des Zentralbereichs der Schiene auf Material verzichtet, insbesondere über die gesamte Erstreckung der Schwelle in Schienenlängsrichtung.

[0027] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines System mit einer Schwelle und einer Zwischenlage, die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle und der Schiene angeordnet ist und deren Ausdehnung in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemesse Breite der Schiene, umfassend Bereitstellen der Zwischenlage, vorzugsweise als Formteil, durch Pressen, Spritzguss und/oder Extrusion, und Anordnen der Zwischenlage unter einem Randbereich der Schiene. Alle für das erfindungsgemäße System sowie die entsprechende Anordnung beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum.

[0028] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schwelle zum Tragen einer Schiene, wobei die Schwelle Mittel zum Fixieren der Zwischenlage gegenüber einem Verschieben in Schienenquerrichtung aufweist, wobei die Ausdehnung der Zwischenlage in Schienenquerrichtung kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung bemessene Breite der Schiene. Alle für das erfindungsgemäße System sowie für die entsprechende Anordnung und das Verfahren beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum.

[0029] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsformen können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.

[0030] Es zeigt:
Fig.1:
ein System zum Halten einer Schiene;
Fig.2:
ein System zum Halten einer Schiene gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig.3:
eine Schwelle für ein System gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig.4:
eine Schwelle für ein System gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5:
eine Schwelle für ein System gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6
eine Schwelle für ein System gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
Fig. 7
eine Schwelle für ein System gemäß einer fünften bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
Fig. 8
eine Schwelle für ein System gemäß einer sechsten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.


[0031] In Figur 1 ist ein System 1 zum Halten einer Schiene 2 dargestellt. Dabei ist das System 1 zusammen mit der Schiene 2 in einer entlang der Schienenquerrichtung QR verlaufenden Schnittansicht dargestellt. Solch ein System 1 ist vorzugsweise dazu vorgesehen, die Schiene 2 funktionsgerecht an einer Schwelle 3 anzubinden. Wesentliche Bestandteile des Systems 1 sind die Schwelle 3 und eine Zwischenlage 4, die im montierten Zustand zwischen der Schiene 2 und der Schwelle 3 angeordnet ist. Dabei erstreckt sich die Schiene 2 entlang einer Schienenlängsrichtung über mehrere Schwellen 3 und eine weitere Schiene ist in Schienenquerrichtung QR gesehen versetzt zur Schiene 2 angeordnet. Zwischen der Schiene 2 und der weiteren Schiene bildet sich somit ein Zwischenraum aus.

[0032] Mittels der Zwischenlage 4 ist es in vorteilhafter Weise möglich, die bei einer Überfahrt eines Zuges auf die Schiene 2 wirkenden Kräfte F möglichst gleichmäßig auf die Schwelle 3 zu übertragen. Dabei sind die Zwischenlagen 4 derart gestaltet, dass sie für eine entsprechende Rückstellung der Schiene 2 nach der Überfahrt sorgen. Wie in der Figur 1 zu erkennen ist, wird die Schiene 2 bei der Überfahrt um eine parallel zur Schienenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse S um einen Winkel nach außen, d. h. hin in eine vom Zwischenraum ZR zwischen der Schiene 2 und der weiteren Schiene in Schienenquerrichtung QR abgewandten Richtung, verdreht bzw. verkippt. Infolge dieser Kipp- bzw. Drehbewegung wird die Zwischenlage 4 unterhalb des Randbereichs, insbesondere des außenliegenden Randbereichs, mehr beansprucht als der Bereich der Zwischenlage, der unterhalb eines in Schienenquerrichtung QR gesehen dem Randbereich RB gegenüberliegenden weiteren Randbereich RB', d. h, einen innenliegenden Randbereich.

[0033] In der Figur 2 ist ein System 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Zur Einsparung von Material ist eine Zwischenlage 4 vorgesehen, deren Ausdehnung A in Schienenquerrichtung QR kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung QR bemesse Breite B der Schiene 2, wobei im montierten Zustand die Zwischenlage 4 unter einem Randbereich RB der Schiene 2 angeordnet ist. Insbesondere ist die Zwischenlage 4 unterhalb des außenliegenden Randbereichs RB der Schiene 2 angeordnet. Vorzugsweise ist eine weitere Zwischenlage 4' unter einem innenliegenden weiteren Randbereich RB' angeordnet und/oder verläuft parallel zur Zwischenlage 4. Unter einem Randbereich RB ist vorzugsweise ein sich in Schienenquerrichtung QR gesehen an eine Abschlussfläche AK der Schiene 2 angrenzender Bereich zu verstehen, dessen Länge L einem 0,4- fachen, bevorzugt einem 0,35 und besonders bevorzugt einem 0,3-fachen der Breite B der Schiene 2 in Schienenquerrichtung entspricht. Dabei kann die Zwischenlage 4 bündig mit der Abschlussfläche AK abschließen und/oder ist in Richtung eines Zentralbereichs Z unterhalb der Schiene 2 gegenüber der Abschlussfläche AK versetzt. Ferner ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen einer Ausdehnung A der Zwischenlage 4 und/oder der weiteren Zwischenlage 4' zu der Breite B der Schiene 2 einen Wert zwischen 0,03 und 0,4, bevorzugt zwischen 0,06 und 0,35 und besonders bevorzugt zwischen 0,10 und 0,3, annimmt. Es hat sich in vorteilhafter Weise herausgestellt, dass eine derart schmal dimensionierte Zwischenlage 4 bzw. weitere Zwischenlage 4' ausreicht, um eine ausreichende Kraftverteilung bei einer Überfahrt und Rückstellung der Schiene 2, sicherzustellen. Mit Vorteil kann dann ein Zentralbereich Z frei von Material bleiben, ohne dass auf die positiven Eigenschaften einer Zwischenlage 4 verzichtet werden muss.

[0034] Vorzugsweise sind die Zwischenlage 4 und die weitere Zwischenlage 4' identisch oder unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Materialzusammensetzung und Form. Mit einer unterschiedlichen Materialzusammensetzung und/oder Form kann mit Vorteil berücksichtigt werden, dass die Zwischenlage 4 unter dem außenliegenden Randbereich RB stärker beansprucht wird als die weitere Zwischenlage 4' unter dem innenliegenden weiteren Randbereich RB'. Entsprechend können die Zwischenlage 4 und die weitere Zwischenlage 4' ausgelegt sein. Beispielsweise ist es auch vorstellbar, dass eine in Schienenquerrichtung QR gemessene Ausdehnung A der weiteren Zwischenlage 4' kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung QR gemessene Ausdehnung der Zwischenlage 4. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Zwischenlage 4 und die weitere Zwischenlage 4' an ihre zu erwartenden Belastungen angepasst sind, beispielsweise unterscheidet sich die Zwischenlage 4 für eine Schienenbefestigung in einem Bogenbereich von derjenigen, die für eine geradlinige Schiene 2 vorgesehen ist.

[0035] Weiterhin sind zur Befestigung der Schiene 2 und insbesondere zu deren Fixierung Winkelführungsplatten 5 vorgesehen, die sich im montierten Zustand in Schienenquerrichtung QR außenliegend und innenliegend an die Schiene 2 anschließen. Dabei sind die Winkelführungsplatten 5 mittels eines Verbindungsmittels 7, beispielsweise eines Bolzens und/oder Schraube, an der Schwelle 3 montierbar und fixieren dabei über ein Federelement 6 die Schiene 2 an der Schwelle 3. Hierzu übergreift das Federelement 6 den Randbereich RB der Schiene 2 und verklemmt diesen mit der Schwelle 3. Auf einer der Schwelle 3 zugewandten Seite weist die Winkelführungsplatte 5 darüber hinaus einen Konturverlauf auf, der einem komplementären Verlauf in der Schwelle entspricht. Dadurch kann die Winkelführungsplatte 5 gezielt bei der Montage ausgerichtet und in die Schwelle 3 eingelassen werden.

[0036] In dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, dass die Schwelle 3 eine Vertiefung 9 zur Aufnahme der Zwischenlage 4 bzw. der weiteren Zwischenlage 4' aufweist. Dadurch lässt sich mit Vorteil die Zwischenlage 4 gegenüber einem Versatz in Schienenquerrichtung QR sichern bzw. fixieren. Zudem unterstützt die Vertiefung 9 die Ausrichtung und Anordnung der Zwischenlage 4 bei deren Montage. Dabei sind die Zwischenlage 4 und/oder die weitere Zwischenlage 4' derart dimensioniert, dass die in die Vertiefung 9 eingelassene Zwischenlage 4 und/oder weitere Zwischenlage 4' gegenüber einer Oberseite OS der Schwelle 3 vorsteht. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Zwischenlage 4 und/oder die weitere Zwischenlage 4' einen versenkbaren Abschnitt 42 und einen vorstehenden Abschnitt 41 aufweisen. Dabei steht der vorstehende Abschnitt 41 im montierten Zustand gegenüber der Oberseite OS vor und der versenkbare Abschnitt 42 ist in der Vertiefung 9 versenkt. Vorzugsweise ist der vorstehende Abschnitt 41 in Schienenquerrichtung QR gesehen breiter als der versenkbare Abschnitt 42, so dass der vorstehende Abschnitt die Vertiefung 9 deckelartig zur Bildung eines Kantenschutzes abdecken kann. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der versenkbare Abschnitt 42 und der vorstehende Abschnitt 41 aus verschiedenen Materialen gefertigt ist und somit berücksichtigt wird, dass der vorstehende Abschnitt 41 höheren Belastungen ausgesetzt ist als der versenkbare bzw. versenkte Abschnitt 42. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass eine Tiefe T1 der Vertiefung 9 kleiner ist als eine maximale Tiefe T2 des Konturverlaufs 8 an der Oberseite OS der Schwelle 3, die für die Winkelführungsplatte 5 vorgesehen ist. Beispielsweise nimmt ein Verhältnis zwischen der Tiefe T1 der Vertiefung zu einer maximalen Tiefe T2 des Konturverlaufs 8 einen Wert zwischen 0,2 und 0,7, bevorzugt zwischen 0,3 und 0,6 und besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,5 an.

[0037] In Figur 3 ist die Schwelle 3 für das System 1 gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, insbesondere ohne Winkelführungsplatte 5, Federelement 6, Zwischenlage 4, Schiene 2 und Verbindungselement 7. Der Einfachheit halber wird nur ein rechteckiger Querschnitt dargestellt. Es sind auch trapezförmige, gebogene, kreisförmige Ausnehmungen als Vertiefungen 9 denkbar. Entsprechend der Form der Vertiefung 9 werden dann passgenaue Zwischenlagen 4 in die Vertiefung 9 eingefügt. Beispielswiese sind eine oder mehrere kreisförmige bzw. ellipsenförmige Vertiefungen 9 denkbar, in welche runde bzw. ellipsenförmige Zwischenlagen 4 eingesetzt werden können, wie es in Figur 7 schematisch angedeutet ist: Denkbar wären beispielsweise kreis- bzw. ellipsenförmige Zwischenlagen 4 mit einem Kreisdurchmesser zwischen 20 und 70 mm für eine UIC 60 Schiene. Beispielswiese sind die Vertiefungen 9, vorzugsweise zwei Vertiefungen, unterhalb des Randbereichs RB bzw. des weiteren Randbereichs RB angeordnet und sind besonders bevorzugt in einer senkrecht zur Schienenquerrichtung QR verlaufenden Richtung hintereinander oder versetzt zueinander angeordnet. Weiterhin ist es vorstellbar, dass die Vertiefungen 9 auf der Seite für den Randbereich und die Vertiefungen 9 auf der Seite für den weiteren Randberiech zueinander symmetrisch ausgestaltet sind, insbesondere bezogen auf eine durch die Schwenkachse S und senkrecht zur Schienenquerrichtung QR verlaufende Spiegelebene.

[0038] In Figur 4 ist eine Schwelle 3 gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die in Figur 4 dargestellte von derjenigen aus der Figur 3 dahingehend, dass zum Ausrichten bzw. Fixieren der Zwischenlage 4 statt einer Vertiefung 9 jeweils eine Erhebung 11 vorgesehen ist. Damit verläuft unterhalb des innenliegenden weiteren Randbereichs Rb' und des außenliegenden Randbereichs RB jeweils eine Erhebung 11, auf der die Zwischenlage 4 und die weitere Zwischenlage 4' positioniert werden können. Es ist auch vorstellbar, dass zum Fixieren der Zwischenlage 4 Rippen bzw. Stege 21 von der Schwelle 3 abstehen, wie es in Figur 8 schematisch angedeutet ist. Diese Rippen umschließen im montierten Zustand die Zwischenlage 4 umlaufend. In Figur 5 ist eine Schwelle 3 gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die in Figur 5 dargestellte Ausführungsform von derjenigen aus der Figur 4 dahingehend, dass statt zweier parallel zueinander ausgerichteten Erhebungen 11 eine Erhebung 11 im Zentralbereich Z vorgesehen ist. In Schienenquerrichtung QR gesehen grenzen an die Erhebung 11 im Zentralbereich Z dann gegenüber der Erhebung 11 zurückversetzte Abschnitte an, die als Vertiefung - wie aus der Ausführungsform aus Figur 3 bekannt - für das Ausrichten der Zwischenlage 4 und der weiteren Zwischenlage 4' dienen.

[0039] In Figur 6 ist eine Schwelle 3 gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die in Figur 5 dargestellte Ausführungsform von denjenigen aus den vorhergehenden Figuren dahingehend, dass hier die Zwischenlage 4 und/oder weitere Zwischenlage 4' mittels der Winkelführungsplatte 5 an der Schwelle 3 ausgerichtet bzw. fixiert wird. Hierzu ist es beispielsweise vorstellbar, dass die Zwischenlage 4 und/oder weitere Zwischenlage 4' einen Teilabschnitt aufweist, der dünner ist als ein im montierten Zustand angrenzender Abschnitt, der unter dem Randbereich RB bzw. dem weiteren Randbereich RB' der Schiene 2 angeordnet ist. Der dünne Teilabschnitt lässt sich dann beispielsweise unterhalb der Winkelführungsplatte 5 anordnen und wird zwischen der Winkelführungsplatte 5 und der Schwelle 2 entsprechend verklemmt.

[0040] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Vertiefung 9, die Erhebung 10 und/oder die Winkelführungsplatte 5 eine Kontaktfläche aufweisen, die im montierten Zustand an der Zwischenlage 4 oder der weiteren Zwischenlage 4' anliegt, wobei die Kontaktfläche zur zusätzlichen Fixierung der Zwischenlage und/oder weiteren Zwischenlage strukturiert ist. Beispielsweise weisen die Vertiefung 4, die Erhebung und/oder die Winkelführungsplatte rillen- oder noppenartige Strukturen auf, mit denen die Zwischenlage und/oder die weitere Zwischenlage möglichst rutschfest an der Schwelle positionierbar ist. Es ist auch vorstellbar, dass eine Strukturierung an der Oberseite der Schwelle 2 als Mittel zum Fixieren der Zwischenlage 4 bzw. der weiteren Zwischenlage 4' vorgesehen ist.

Bezuqszeichenliste:



[0041] 
1
System
2
Schiene
3
Schwelle
4
Zwischenlage
4'
weitere Zwischenlage
5
Winkelführungsplatte
6
Federelement
8
Konturverlauf
9
Vertiefung
11
Erhebung
21
Steg bzw. Rippe
41
vorstehender Abschnitt
42
versenkbarer Abschnitt
S
Schwenkachse
T1
Tiefe der Vertiefung
T2
Tiefe des Randverlaufs
OS
Oberseite der Schwelle
QR
Querrichtung
A
Ausdehnung
AS
Außenseite
AK
Abschlussfläche
B
Breite
F
Kraft
Z
Zentralbereich
ZR
Zwischenraum



Ansprüche

1. System (1) zum Halten einer Schiene (2), umfassend

- eine Schwelle (3) und

- eine Zwischenlage (4), die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle (3) und der Schiene (2) angeordnet ist und deren Ausdehnung (A) in Schienenquerrichtung (QR) kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung (QR) bemesse Breite (B) der Schiene (2),

wobei im montierten Zustand die Zwischenlage (4) unter einem Randbereich (RB) der Schiene (2) angeordnet ist.
 
2. System (1) gemäß Anspruch 1,
wobei eine weitere Zwischenlage (4'), die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle (3) und der Schiene (2) angeordnet ist und deren Ausdehnung (A) in Schienenquerrichtung (QR) kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung (QR) bemessene Breite (B) der Schiene (2), vorgesehen ist,
wobei im montierten Zustand die weitere Zwischenlage (4') unter einem dem Randbereich (RB) in Schienenquerrichtung (QR) gegenüberliegenden weiteren Randbereich (RB') der Schiene (2) angeordnet ist.
 
3. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Verhältnis zwischen einer Ausdehnung (A) der Zwischenlage (4) und/oder der weiteren Zwischenlage (4') zu der Breite (B) der Schiene (2) ein Wert zwischen 0,03 und 0,4, bevorzugt zwischen 0,06 und 0,35 und besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3 annimmt.
 
4. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zwischenlage (4) und die weitere Zwischenlage (4') spiegelsymmetrisch bezüglich einer Spiegelebene (SE) angeordnet sind, wobei durch die Spiegelebene (SE) eine Schwenkachse (S) verläuft, um die bei einer Überfahrt eines Zuges die Schiene (2) verkippt.
 
5. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das System (1) ein Mittel zum Fixieren der Zwischenlage (4) und/oder der weiteren Zwischenlage (4') gegen einen Versatz in Schienenquerrichtung (QR) aufweist.
 
6. System (1) gemäß Anspruch 5,
wobei das Mittel zum Fixieren der Zwischenlage (4) und/oder weiteren Zwischenlage (4')

- eine Vertiefung (9) und/oder eine Erhebung (10) an einer der Schiene zugewandten Oberseite (OS) der Schwelle (3) und/oder

- eine Winkelführungsplatte (5)

ist.
 
7. System (1) gemäß Anspruch 6, wobei die Vertiefung (9), die Erhebung (10) und/oder die Winkelführungsplatte (5) eine Kontaktfläche, die im montierten Zustand an der Zwischenlage (4) oder der weiteren Zwischenlage (4') anliegt, aufweist, wobei die Kontaktfläche zur zusätzlichen Fixierung der Zwischenlage (4) und/oder weiteren Zwischenlage (4') strukturiert ist
 
8. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im montierten Zustand die Zwischenlage (4) und die weitere Zwischenlage (4') in Schienenlängsrichtung im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
 
9. System (1) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei die in der Vertiefung (9) angeordnete Zwischenlage (4) und/oder weitere Zwischenlage (4') gegenüber der Oberseite (OS) der Schwelle (3) vorsteht.
 
10. System (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9,
wobei sich die Zwischenlage (4) von der weiteren Zwischenlage (4') unterscheidet, insbesondere in Hinblick auf ihre Form und/oder Materialzusammensetzung.
 
11. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Zwischenlage (4) und/oder weitere Zwischenlage (4')

- ein Kantenschutzelement und/oder

- eine funktionale Beschichtung auf einer der Schiene (2) zugewandten Seite aufweist.


 
12. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Eigenschaften der Zwischenlage (4) und/oder der weiteren Zwischenlage (4') in Schienenlängsrichtung und/oder Schienenquerrichtung (QR) moduliert sind.
 
13. Anordnung eines Systems (1) zum Halten einer Schiene (2), umfassend

- eine Schwelle (3) und

- eine Zwischenlage (4), die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle (3) und der Schiene (2) angeordnet ist und deren Ausdehnung (A) in Schienenquerrichtung (QR) kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung (QR) bemessene Breite (B) der Schiene (2),

wobei im montierten Zustand die Zwischenlage (4) unter einem Randbereich (RB) der Schiene (2) angeordnet ist und ein Bereich unter einem Zentralbereich der Schiene frei, d. h. materialfrei, bleibt.
 
14. Verfahren zur Herstellung eines Systems (1) mit einer Schwelle (3) und einer Zwischenlage (4), die in einem montierten Zustand zwischen der Schwelle (3) und der Schiene (2) angeordnet ist und deren Ausdehnung (A) in Schienenquerrichtung (QR) kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung (QR) bemessene Breite (B) der Schiene (3), umfassend

- Bereitstellen der Zwischenlage (4), vorzugsweise als Formteil, durch Pressen, Spritzguss und/oder Extrusion, und

- Anordnen der Zwischenlage (4) unter einem Randbereich (RB) der Schiene (2).


 
15. Schwelle (3) zum Tragen einer Schiene (2),
wobei die Schwelle (3) Mittel zum Fixieren der Zwischenlage (4) gegenüber einem Verschieben in Schienenquerrichtung (QR) aufweist, wobei die Ausdehnung (A) der Zwischenlage (4) in Schienenquerrichtung (QR) kleiner ist als eine in Schienenquerrichtung (QR) bemessene Breite (B) der Schiene (2).
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht