Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten
aus aufgeschäumten und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material mit den Merkmalen nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zum flächigen Behandeln derartiger
Werkstoffplatten mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruches 10.
Stand der Technik
[0002] Das Hauptanwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung, auf das die Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist, ist das Behandeln von Hartschaumplatten, die zur Herstellung
von Wärmedämmschichten insbesondere für Gebäude verwendet werden. Derartige Dämmstoffplatten
werden aufgrund geltender Energiesparverordnungen vor allem im Bau- und Immobilienbereich
sowie in der Industrie zur Erzielung einer ausreichenden Wärmedämmung eingesetzt,
um nicht erneuerbare Energieträger einzusparen. Durch eine optimale Wärmedämmung können
die Heizkosten und/oder Betriebskosten eines Hauses oder einer Industrieanlage deutlich
verringert werden. Aus diesem Grund fanden in der Vergangenheit Kunststoffschaumelemente
als Dämmstoffplatten mit besonders starken Dicken von mehr als 100 mm Einsatz bei
der Gebäudeisolierung. Zu diesem Zweck wurden vor allem Dämmmittel wie beispielsweise
Polyurethan-Hartschaum, expandierter Polystyrol-Hartschaum oder extrudierter Polystyrol-Hartschaum
bekannt. Extrudierte Werkstoffplatten sind üblicherweise prozessbedingt in Breite
und Höhe meist limitiert. So ist eine Höhe von maximal 100 mm bei einer Plattenbreite
von 1200 mm und eine Höhe von 240 mm Höhe bei einer Plattenbreite von 600 mm üblich.
Grundsätzlich sind jedoch durchaus auch andere Breiten und Höhen denkbar.
[0003] Häufig besteht der Bedarf, bei der Produktion von Werkstoffplatten keine planparallelen
Platten, sondern stattdessen Werkstoffplatten mit beispielsweise keilförmigem und/oder
auch gekrümmtem und ggf. dreidimensionalem Verlauf herzustellen, beispielsweise zur
Dämmung von Dächern, Gebäudeteilen oder auch Industrieanlagen. Die Erzeugung z.B.
von Dachschrägen erfolgt in der Regel so, dass der Untergrund der Werkstoffplatten
schräg aufgebaut wird, z.B. durch Holzrahmenbauweise oder Gießen von Beton mit Gefälle.
Auch ist es üblich, einzelne Platten individuell mit entsprechenden Schrägen zu versehen
oder Unterlegkeile vorzusehen, um Schrägen zu erzeugen. Beispielsweise wird eine Werkstoffplatte
in einer Transportrichtung bewegt und dabei mit einer Werkzeugwelle wie z.B. einer
Planerwelle so bearbeitet bzw. abgefräst, dass sie am Anfang der Platte eine geringere
Höhe aufweist als am Ende der Platte. Die Werkzeugwelle wird dabei entsprechend der
Transportgeschwindigkeit angehoben, während die Werkstoffplatte unter der Werkzeugwelle
hindurchfährt. Mit den keilförmig verlaufenden Werkstoffplatten werden beispielsweise
Dachschrägen erzeugt oder ausgeglichen.
[0004] Aus der dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche zugrunde liegenden
DE 20 00 902 A1 ist eine Schneidmaschine zum Schneiden einer mehrfach gekrümmtem Fläche an einem
Werkstück bekannt. Die Schneideinrichtung ist neigbar und horizontal als auch vertikal
verstellbar.
[0005] Aus der
DE 20 2007 051 864 A1 ist eine Schneidvorrichtung für Körper als Gefälldämmung aus geschäumtem Polystyrol
bekannt, wobei ein Heizdraht entlang von Führungen geführt in beliebigen Winkeln relativ
zum Werkstück verstellbar ist.
[0006] Aus der
DE 10 2008 051 864 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schneiden von Kunststoffschaum platten
entnehmbar, bei denen durch Einstellung von Neigung der Schneideinrichtung und Vorschub
der zugeführten Kunststoffschaumplatten winklige Zuschnitte möglich sind.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum
flächigen Behandeln von Werkstoffplatten zu schaffen, das bzw. die die Herstellung
qualitativ hochwertiger Werkstoffplatten bei gleichzeitig energieeffizientem Prozess
und hoher Arbeitsgeschwindigkeit so erlaubt, dass sich auch bei mehreren Werkstoffplatten
kontinuierliche Übergänge am Endprodukt ergeben.
[0008] Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum flächigen Behandeln
von Werkstoffplatten aus aufgeschäumten und/oder auch nicht aufgeschäumten Materialien
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche sowie der Zeichnungen und der Beschreibung.
Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung
und durch Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten
der Erfindung aufgezeigt werden.
[0009] Es wird ein Verfahren zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten aus aufgeschäumtem
und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material vorgeschlagen, wobei wenigstens eine erste
Werkstoffplatte mittels wenigstens einer Fördereinrichtung in einer Transportrichtung
wenigstens einer Bearbeitungsstation zugeführt wird. Zwischen einem Bearbeitungselement
und einer Werkstoffplattenfläche werden ein Winkel und/oder eine Höhe dynamisch eingestellt.
[0010] Günstigerweise ist eine Verstellung von Bearbeitungselement und/oder Fördereinrichtung
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkstoffplatten schnell zu bewirken, um beispielsweise
eine andere Neigung der behandelten Oberfläche zu erreichen.
[0011] Die Zuführung der Werkstoffplatten über die Fördereinrichtung kann z.B. mit Vakuumbändern,
Luftkissen, Mangelrollen, Ausrichtrollen, angetriebenen Anschlagslinealen, stillstehend
oder angetrieben, Schieber oder Pusher erfolgen. Denkbar sind ferner Schieber und
Pusher oder seitliche Führungen und Lamellen.
[0012] Mit Vorteil kann das Bearbeitungselement dynamisch in seiner Höhe und/oder seiner
Neigung verstellt werden. Dabei kann beispielsweise nach jeder Werkstoffplatte eine
Verstellung des Bearbeitungselements der Bearbeitungsstation und/oder der Fördereinrichtung
so erfolgen, dass eine Werkstoffplatte mit einer geneigten Oberfläche erzeugt werden
kann. Dies kann durch Bearbeiten wie z.B. Fräsen der Oberfläche oder auch durch Trennen
oder Schneiden der Werkstoffplatte, beispielsweise in zwei Teile, erfolgen. Eine Herstellung
von unterschiedlichen Werkstoffplattendicken in einer Charge ist möglich. Ebenso können
in einer Charge unterschiedlich bearbeitete Oberflächen und unterschiedliche Oberflächengüten
von Werkstoffplatten erzeugt werden. Der Aufbau ist kompakt, so dass energieeffizient
gearbeitet werden kann und weniger Komponenten bei der Anlage notwendig sind.
[0013] Dadurch können mehrere Werkstoffplatten aufeinander folgend bearbeitet werden, wobei
jede nachfolgende Werkstoffplatte so bearbeitet werden kann, dass aufeinander folgende
Werkstoffplatten im in Transportrichtung zusammengesetzten Zustand an ihrer Grenzfläche
kontinuierlich ineinander übergehen. Es lassen sich also vorgefertigte Elemente aus
mehreren Werkstoffplatten bilden, die am Einsatzort zusammengesetzt werden können.
Bevorzugte Einsatzbereiche sind dabei Dämmungen im Bau- und Industriebereich.
[0014] Dadurch, dass das oder die Bearbeitungselemente vorzugsweise zwischen der Bearbeitung
zweier aufeinanderfolgender Werkstoffplatten verstellt werden können, verringern sich
die bisher erforderlichen Umrüstzeiten, da selbst mit einem kleinen Lager an Werkstoffplatten
kurzfristig ein großes Geometriespektrum an zu erzeugenden Werkstoffplatten abgedeckt
werden kann. Das Verstellen kann hochdynamisch erfolgen.
[0015] Dies führt zu einem hohen Maß an Flexibilität und geringen Lagerkapazitäten bei den
Herstellbetrieben. Beliebige Dicken, und beim Einsatz einer der Bearbeitungsstation
folgenden Fügestation, beliebige Breiten und Längen von Werkstoffplatten können so
in einer Station aber auch in mehreren Stationen erzeugt werden. Eine Nacharbeit nach
dem etwaigen Fügeprozess lässt sich vermeiden oder zumindest minimieren, da durch
die zur Schweißstation ortsnahe Positionierung eine hohe Präzision gewährleistet ist.
Dies verringert auch mögliche Abfälle durch Nacharbeit erheblich und trägt damit zu
einem ressourcenschonenden Umgang mit den erforderlichen Rohstoffen bei. Gleichzeitig
lässt sich die Durchsatzleistung vor allem bei der Herstellung von vier oder mehrlagigen
Platten dadurch steigern, dass kontinuierlich die Werkstoffplatten bearbeitet werden
und anschließend sich mehrere Platten im Durchlaufverfahren miteinander zu einem Plattenstapel
verschweißen lassen.
[0016] Ebenso ist es möglich, Verschnitt und Abfall an einer Werkstoffplatte durch eine
geeignete Prozessführung zu minimieren oder zu vermeiden. Gleichzeitig ist eine präzise
und reproduzierbare Formgebung der Werkstoffplatten möglich.
[0017] Vorzugsweise kann in einer ersten Bearbeitungsstation eine erste Oberfläche der Werkstoffplatte
bearbeitet werden und in einer zweiten Bearbeitungsstation eine zweite Oberfläche
der Werkstoffplatte bearbeitet werden. Ebenso kann bedarfsweise auch eine Bearbeitung
mehrerer vorzugsweise, aber nicht zwingend, einander gegenüberliegender Oberflächen
in einer Bearbeitungsstation erfolgen. Durch die Möglichkeit der beidseitigen oder
auch mehrseitigen Bearbeitung der Werkstoffplatte können Wendestationen, Zwischenlagerstationen
und dergleichen eingespart werden. Vorzugsweise können die Werkstoffplatten nach einer
Oberflächenbearbeitung, insbesondere mit einem der Bearbeitungselemente, der zu fügenden
Oberflächen unmittelbar einer Schweißstation zugeführt werden. Aufgrund der Zuführung
in Verbindung mit der dynamischen Verstellung der Bearbeitungselemente mit einer Bearbeitung
der Werkstoffplatten oben und/oder unten kann eine Wendestation und/oder eine Plattenhubstation
eingespart werden.
[0018] Grundsätzlich ist auch eine Bearbeitung der Werkzeugplatten ohne Schräge möglich.
Dies ist besonders vorteilhaft, wenn zwei Bearbeitungsstationen aufeinanderfolgen.
Eine Verstellung des Bearbeitungselements oder der Bearbeitungselemente kann hochdynamisch
in der zeitlichen Lücke erfolgen, wenn die in der ersten Bearbeitungsstation bearbeitete
Werkstoffplatte zur weiteren Bearbeitungsstation bewegt wird. Mit besonderem Vorteil
kann die Werkstoffplatte dabei in der einen Bearbeitungsstation von einer Seite, beispielsweise
von oben, und in der anderen Bearbeitungsstation von einer anderen Seite, beispielsweise
von unten, bearbeitet werden. Vorteilhaft sind die Fördereinrichtungen der Bearbeitungsstationen
jeweils so ausgebildet, dass diese in dem verschiedenen Bearbeitungsstationen mit
unterschiedlichen Oberflächen der Werkstoffplatte in Kontakt sind.
[0019] Nach einer günstigen Ausgestaltung können mehrere Werkstoffplatten kontinuierlich
aufeinander folgend bearbeitet werden, wobei wenigstens zwei Werkstoffplatten nach
der Bearbeitung eine unterschiedliche mittlere Plattendicke aufweisen können. Vorzugsweise
können die Einstellungen des Bearbeitungselements und/oder der Fördereinrichtung während
der Bearbeitung einer Werkstoffplatte konstant bleiben.
[0020] Vorzugsweise können mehrere Werkstoffplatten aufeinander folgend mit einem Höhenversatz
zwischen den vorderen Enden der jeweiligen Werkstoffplatten und/oder deren Oberfläche
mit einem Winkel und/oder Winkelversatz bearbeitet werden.
[0021] Vorteilhaft kann eine Verstellung einer Achse des Bearbeitungselements und/oder einer
Achse einer Fördereinrichtung synchronisiert zur Vorschubgeschwindigkeit der Werkstoffplatte
erfolgen. Eine hohe Präzision und Reproduzierbarkeit der Oberflächenkontur der Werkstoffplatte
ist erreichbar.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann die schräg verlaufende Oberfläche der Werkstoffplatte
abtragend, vorzugsweise durch Fräsen, insbesondere mittels einer Planerwelle erzeugt
werden. Vorzugsweise ist die Planerwelle z.B. durch eine spielfreie Kugelrollspindel
mit einem Servomotor in der Höhe verstellbar. Dies kann an beiden Enden der Planerwelle
vorgesehen sein, so dass eine beliebige Schrägstellung der Planerwelle wie auch eine
Höhenverstellung der Planerwelle insgesamt einfach und präzise zu bewerkstelligen
ist.
[0023] Günstigerweise kann die schräg verlaufende Oberfläche der Werkstoffplatte durch Schneiden
der Werkstoffplatte, insbesondere mittels eines Wärmeelements, erzeugt werden. Diese
Variante ist besonders materialsparend und kann in hohem Maße Abfall durch Verschnitt
vermeiden. Das Wärmeelement kann vorzugsweise ein Heizdraht sein, der mit einem Servomotor
in der Höhe verstellbar ist. Dies kann an beiden Enden des Heizelements vorgesehen
sein, so dass eine beliebige Schrägstellung des Heizelements wie auch eine Höhenverstellung
des Heizelements insgesamt einfach und präzise zu bewerkstelligen ist.
[0024] Vorzugsweise können als Werkstoffplatten biegesteife Dämmstoffplatten zugeführt werden,
die vor der Bearbeitung vorzugsweise die gleiche Dicke aufweisen. Optional können
die Werkstoffplatten jedoch auch unterschiedliche Dicken aufweisen. Die Verstellmöglichkeiten
der Bearbeitungsstation erlauben eine Handhabung unterschiedlichster Geometrien der
Werkstoffplatten.
[0025] Nach einer günstigen Ausgestaltung können nach der Bearbeitung zwei oder mehr Werkstoffplatten
gefügt werden, insbesondere thermisch gefügt werden, und einen Plattenstapel bilden.
Vorzugsweise kann die äußere Werkstoffplatte im Plattenstapel eine in der Bearbeitungsstation
unbehandelte Oberfläche aufweisen. Es können unterschiedlich bearbeitete Werkstoffplatten
zeit- und kostenoptimiert hergestellt und miteinander verbunden werden. Kundenspezifische
Anforderungen können zuverlässig umgesetzt werden.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen,
umfassend ein computerlesbares Speichermedium, welches einen Programmcode beinhaltet,
der dazu ausgebildet ist, ein Verfahren zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten
aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material auszuführen, wenn der
Programmcode auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird, wobei mittels
des Verfahrens wenigstens eine erste Werkstoffplatte mittels wenigstens einer Fördereinrichtung
in einer Transportrichtung wenigstens einer Bearbeitungsstation zugeführt wird. Zwischen
einem Bearbeitungselement und einer Werkstoffplattenfläche werden zwischen dem Durchlauf
zweier Werkstoffplatten ein Winkel und/oder eine Höhe zwischen einem Bearbeitungselement
und einer Werkstoffplattenfläche dynamisch eingestellt. Das Computerprogrammprodukt
kann insbesondere in einer Steuer- und/oder Regeleinheit eingesetzt werden, welche
die wenigstens eine Bearbeitungsstation steuert oder regelt.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum flächigen Behandeln
von Werkstoffplatten aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material
vorgeschlagen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, wobei wenigstens eine
erste Werkstoffplatte mittels wenigstens einer Fördereinrichtung in einer Transportrichtung
wenigstens einer Bearbeitungsstation zugeführt wird und zwischen einem Bearbeitungselement
und einer Werkstoffplattenfläche ein Winkel eingestellt und wenigstens eine um den
Winkel schräg verlaufende Oberfläche der Werkstoffplatte erzeugt wird, wobei die Oberfläche
in einer Richtung quer zur Transportrichtung in einer Schräge verläuft. Die Vorrichtung
umfasst wenigstens eine Bearbeitungsstation, wenigstens ein Bearbeitungselement und
wenigstens eine Fördereinrichtung. Das wenigstens eine Bearbeitungselement und/oder
die wenigstens eine Fördereinrichtung ist in der Höhe und/oder Winkelstellung gegenüber
der Werkstoffplatte verstellbar ausgebildet ist. Dabei ist wenigstens eine erste Werkstoffplatte
mittels der wenigstens einen Fördereinrichtung in einer Transportrichtung der wenigstens
einen Bearbeitungsstation zuführbar. Zwischen dem Durchlauf zweier Werkstoffplatten
sind ein Winkel und/oder eine Höhe zwischen einem Bearbeitungselement und einer Werkstoffplattenfläche
dynamisch einstellbar. So können mehrere Werkstoffplatten aufeinander folgend so bearbeitet
werden, dass aufeinander folgende Werkstoffplatten im in Transportrichtung zusammengesetzten
Zustand an ihrer Grenzfläche kontinuierlich ineinander übergehen.
[0028] Die Bearbeitung kann durch abtragende Behandlung, wie etwa Fräsen der Oberfläche,
oder auch durch Trennen der Werkstoffplatte, beispielsweise in zwei Teile, erfolgen.
Eine Herstellung von unterschiedlichen Werkstoffplattendicken in einer Charge ist
möglich. Ebenso können in einer Charge unterschiedlich bearbeitete Oberflächen und
unterschiedliche Oberflächengüten von Werkstoffplatten erzeugt werden. Der Aufbau
ist kompakt, so dass energieeffizient gearbeitet werden kann und weniger Komponenten
bei der Anlage notwendig sind.
[0029] Vorzugsweise kann die Vorrichtung wenigstens einen Sensor aufweisen, um einen vorderes
und/oder hinteres Ende der Werkstoffplatte zu erkennen, wobei vorzugsweise der wenigstens
eine Sensor an der Bearbeitungsstation angeordnet ist.
[0030] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung können wenigstens zwei aufeinander
folgende Fördereinrichtungen vorgesehen sein, welche dazu ausgebildet sind, die Werkstoffplatte
auf unterschiedlichen Seiten zu transportieren, wobei vorzugsweise ein oder mehrere
der Bearbeitungselemente zwischen den Fördereinrichtungen angeordnet sind. Dies erlaubt
eine Bearbeitung vorzugsweise von gegenüberliegenden Oberflächen einer Werkstoffplatte.
Eine Bearbeitung einer Werkstoffplatte kann oben und/oder unten, auf der rechten und/oder
linken Seite, parallel und/oder schräg erfolgen.
[0031] Günstigerweise ist als Bearbeitungselement eine Planerwelle und/oder ein Heizelement
vorgesehen. Mit der Planerwelle kann eine abtragende Behandlung einer Oberfläche erfolgen,
die durch die Planerwelle z.B. gefräst wird. Mittels des Heizdrahts kann eine Werkstoffplatte
geschnitten werden. Dies erfolgt vorzugsweise unter einem Winkel zu wenigstens einer
der äußeren Oberflächen.
[0032] Bedarfsweise von Vorteil ist eine Steuer- und/oder Regeleinheit, um Bearbeitungselement
und Fördereinrichtung synchron zu betreiben. Vorzugsweise kann das Bearbeitungselement
der Bearbeitungsstation oder die Bearbeitungselemente der Bearbeitungsstationen, beispielsweise
kontinuierlich, während des Werkstoffplattendurchlaufs verstellt werden. Bevorzugterweise
erfolgt ein Verstellen in der zeitlichen Lücke zwischen dem Durchlauf zweier aufeinander
folgender Werkstoffplatten durch die Bearbeitungsstation.
[0033] Nach einer günstigen Ausgestaltung der Vorrichtung kann an die wenigstens eine Bearbeitungsstation
eine Schweißstation zum Erzeugen vom Plattenstapeln aus Werkstoffplatten angeschlossen
sein. Die Schweißstation gestattet vorzugsweise ein Verschweißen beliebiger Oberflächen
von Werkstoffplatten, wie insbesondere Dämmstoffplatten. Dabei können zur Erhöhung
der Breite die Längskanten, zur Erhöhung der Länge die Querkanten und zur Steigerung
der Dicke bzw. Höhe der Dämmstoffplatten die Flächen der Dämmstoffplatten selbst miteinander
verschweißt werden. Vorzugsweise werden die Werkstoffplatten erst in der Schweißstation
selbst zueinander passgenau positioniert. Je später die Positionierung erfolgt, desto
einfacher ist die Positionierung zu gewährleisten, sofern sichergestellt ist, dass
die Positionierung mit dem Durchsatz der Werkstoffplatten mithalten kann.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0034] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den beigefügten Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Bearbeitungsstation einer Vorrichtung zum flächigen
Behandeln von Werkstoffplatten nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, mit einem
Bearbeitungselement in Form einer Planerwelle zum Abfräsen einer Oberfläche der Werkstoffplatte;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Bearbeitungsstation aus Figur 1 mit einem schräg
gestellten Bearbeitungselement, mit dem die Oberfläche der Werkstoffplatte schräg
abgefräst wird;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Bearbeitungsstation aus Figur 1 mit einer schräg
gestellten Fördereinrichtung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Bearbeitungsstation ähnlich wie in Figur 1 mit
einem Bearbeitungselement in Form eines Heizelements zum Schneiden der Werkstoffplatte
in zwei Teile mit jeweils schrägen Oberflächen;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Verbundes aus behandelten Werkstoffplatten mit
kontinuierlicher Neigung;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit zwei Bearbeitungsstationen nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, mit denen eine Werkstoffplatte nacheinander
von zwei Seiten bearbeitet wird.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0035] Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie
nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte
beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten
Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben
und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den
Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies
auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig
etwas Anderes deutlich macht. Ferner sind gleiche oder gleichartige Elemente in den
verschiedenen Figuren mit denselben Bezugszeichen beziffert.
[0036] Figur 1 zeigt zur Verdeutlichung der Erfindung eine schematische Darstellung einer
Bearbeitungsstation 102 einer Vorrichtung 100 zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten
10 aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material gemäß eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. In der Figur ist eine Situation vor der Bearbeitung der Werkstoffplatte
10 dargestellt.
[0037] Die Bearbeitungsstation 102 umfasst zumindest eine Fördereinrichtung 40, welche eine
Werkstoffplatte 10 mit einer Vorschubgeschwindigkeit in Transportrichtung 50 transportiert.
Die Transportrichtung 50 weist in der Figur senkrecht zur Bildebene. Die Fördereinrichtung
40 kann beispielsweise als Vakuumförderer ausgebildet sein, mit dem die Werkstoffplatte
10 angesaugt wird, während sie in Transportrichtung 50 bewegt wird.
[0038] Zur Bearbeitung der Oberfläche 12 der Werkstoffplatte 10 dient ein Bearbeitungselement
60, das sich in einer Richtung 52 quer zur Transportrichtung 50 erstreckt, beispielsweise
in Form einer Planerwelle 62, welche die Oberfläche 12 der Werkstoffplatte 10 über
ihre gesamte Breite abfräst.
[0039] Ferner umfasst die Vorrichtung 100 eine Steuer- und/oder Regeleinheit 110, welche
zum Betreiben der Bearbeitungsstation 102 dient. Vorzugsweise umfasst die Steuer-
und/oder Regeleinheit 110 eine Datenverarbeitungseinrichtung 120, in der ein Programm
zur Bearbeitung der Werkstoffplatte 10 abgelegt ist.
[0040] Das Bearbeitungselement 60 und die Fördereinrichtung 40 sind in diesem Ausführungsbeispiel
beide in der Höhe und Winkelstellung gegenüber der Werkstoffplatte 10 verstellbar
ausgebildet. Hierzu dienen ein beidseitig an der Planerwelle 62 angeordneter Antrieb
64 und ein beidseitig an der Fördereinrichtung 40 angeordneter Antrieb 44. Die Datenverbindung
zwischen der Steuer- und/oder Regeleinheit 110 mit den Antrieben 64 und 44 ist mit
unterbrochenen Linien angedeutet.
[0041] Ferner können ein oder mehrere, zeichnerisch nicht ausgeführte Sensoren zum Vermessen
der Werkstoffplatte 10 vorgesehen sein, die ebenfalls mit der Steuer- und/oder Regeleinheit
110 verbunden sind. Vorzugsweise sind Sensoren vorgesehen, um den Anfang und das Ende
der Werkstoffplatte 10 in der Bearbeitungsstation 102 zu erfassen. Die Werkstoffplatte
10 wird mittels der wenigstens einen Fördereinrichtung 40 in Transportrichtung 50
der Bearbeitungsstation 102 zugeführt.
[0042] Figur 2 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung der Bearbeitungsstation
102 aus Figur 1 mit schräg gestelltem Bearbeitungselement 60. Steuer- und/oder Regeleinheit
110, etwaige Sensoren und Antriebe 64, 44 (s. Figur 1) sind in dieser Figur nicht
dargestellt, können jedoch vorhanden sein. Die in Kreisen dargestellten Nummern 1,
2, 3, 4 deuten die Positionen der Enden der Planerwelle 62 an, welche das Bearbeitungselement
60 bildet.
[0043] Das flächige Bearbeiten der zugeführten Werkstoffplatte 10 erfolgt mit der schräg
gestellten Planerwelle 62, mit der die Oberfläche 12 der Werkstoffplatte 10 schräg
abgefräst wird und so eine bearbeitete, schräge Oberfläche 13 erzeugt wird. Hierzu
wird die Planerwelle 62 um einen Winkel α gegenüber der Oberfläche 12 der Werkstoffplatte
10 gekippt und die Oberfläche 12 abgetragen. Ein günstiger Wert für den Winkel ist
α = 5°, jedoch können auch andere Werte eingestellt werden. Dabei ergibt sich eine
Schräge der bearbeiteten Oberfläche 13, die in der Richtung 52 quer zur Transportrichtung
50 verläuft.
[0044] Figur 3 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung der Bearbeitungsstation
102 aus Figur 1 mit schräg gestellter Fördereinrichtung 40. Steuer- und/oder Regeleinheit
110, etwaige Sensoren und Antriebe 64, 44 (s. Figur 1) sind in dieser Figur nicht
dargestellt, können jedoch vorhanden sein. Die in Kreisen dargestellten Nummern 1,
2, 3, 4 deuten die Positionen der Enden der Fördereinrichtung 40 an, welche diese
einnehmen kann, während die Oberfläche 12 der Werkstoffplatte 10 durch das Bearbeitungselement
60 bearbeitet, vorzugsweise abgefräst wird.
[0045] Das flächige Bearbeiten der zugeführten Werkstoffplatte 10 erfolgt mit der schräg
gestellten Planerwelle 62, mit der die Oberfläche 12 der Werkstoffplatte 10 schräg
bearbeitet und z.B. abgefräst wird und so eine bearbeitete, schräge Oberfläche 13
erzeugt wird. Hierzu wird die Planerwelle 62 um einen Winkel α gegenüber der Oberfläche
12 der Werkstoffplatte 10 gekippt und die Oberfläche 12 abgetragen. Dabei ergibt sich
eine Schräge der bearbeiteten Oberfläche 13, die in der Richtung 52 quer zur Transportrichtung
50 verläuft.
[0046] Figur 4 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung der Bearbeitungsstation
102 nach einem Ausführungsbeispiel ähnlich wie in Figur 1. Steuer- und/oder Regeleinheit
110, etwaige Sensoren und Antriebe 64, 44 (s. Figur 1) sind in dieser Figur nicht
dargestellt, können jedoch vorhanden sein. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die
flächige Bearbeitung der Werkstoffplatte 10 nicht durch Abtragen einer Oberfläche
12, sondern durch Schneiden der Werkstoffplatte 10 mit einem Bearbeitungselement 70
in Form eines Heizelements 72. Das Heizelement, beispielsweise ein Heizdraht, zerschneidet
die Werkstoffplatte 10 in zwei Teile und bildet so zwei Werkstoffplatten 16, 18 mit
schrägen Oberflächen 17, 19.
[0047] Entsprechend des Bearbeitungselements 60 in den Figuren 1 bis 3 kann das Heizelement
72 ebenso beidseits mit einem Antrieb versehen sein. Die in Kreisen dargestellten
Nummern 1, 2, 3, 4 deuten wiederum die Positionen der Enden des Heizelements 72 an,
welche diese einnehmen können, während die Werkstoffplatte 10 durch das Bearbeitungselement
70 bearbeitet, d.h. zerschnitten wird.
[0048] Das Heizelement 70 wird um einen Winkel α gegenüber der Oberfläche 12 der Werkstoffplatte
10 gekippt und fährt durch die Werkstoffplatte 10, während diese in Transportrichtung
50 durch die Bearbeitungsstation 102 bewegt wird. Dabei ergibt sich eine Schräge der
Oberfläche 17, 19 der geschnittenen Werkstoffplatten 16, 18, die in der Richtung 52
quer zur Transportrichtung 50 verläuft. Optional ist auch ein Verkippen der Fördereinrichtung
40 denkbar, wobei die Werkstoffplatte 10 schräg gestellt wird und der Heizdraht waagrecht
bleibt. Grundsätzlich kann auch ein gekrümmter Heizdraht oder eine gekrümmte Planerwelle
z.B. in Form eines Positionsgeregelten Gelenkzugs zum Einsatz kommen, um dreidimensionale
Formen noch genauer erstellen zu können.
[0049] Eine Verstellung der Bearbeitungselemente 60, 70 in den gezeigten Ausführungsbeispielen
kann, falls gewünscht, in dem Zeitraum erfolgen, nach dem die bearbeitete Werkstoffplatte
10 die Bearbeitungsstation 102 verlässt und eine neue zur Bearbeitung zugeführt wird.
[0050] Durch die dynamische Verstellung der Bearbeitungselemente 60, 70 können verschiedene
Bearbeitungshöhen sowie unterschiedliche Winkel α sowie, in Transportrichtung 50 gesehen,
von rechts nach links verlaufende oder von links nach rechts verlaufende Schrägen
erreicht werden. Grundsätzlich sind auch Schrägen erzeugbar, die in Transportrichtung
50 gesehen von vorne nach hinten oder von hinten nach vorne verlaufen. Vorteilhaft
ist es möglich, in einer Charge Werkstoffplatten 10 in einer Art Baukastensystem zu
fertigen.
[0051] Durch die softwaregebundene Bearbeitung können gezielt Neigungen an den einzelnen
Werkstoffplatten hergestellt werden, die so aufeinander abgestimmt sind, dass beispielsweise
an großflächige Dachneigungen, Gebäudeformen oder Industrieanlagen angepasste Formen
etwa bei Dammstoffplatten erzeugt werden können, ein Kantenversatz zwischen Werkstoffplatten
10 eliminiert werden kann und gegebenenfalls die einzelnen Werkstoffplatten 10 beispielsweise
mittels einer Nummernkennzeichnung systematisch gefügt werden können. Fehler und Ausschuss
beim Verbau der Werkstoffplatten 10 können vermieden werden. Vorteilhaft kann auch
eine Dokumentation für das Verlegeschema der Werkstoffplatten 10 erstellt werden,
da die Bearbeitungsparameter in der Steuer- und/oder Regeleinheit 110 (Figur 1) bekannt
sind. Dort kann ein entsprechendes Dokumentationssystem vorhanden sein, von dem beispielswiese
das Verlegeschema der Werkstoffplatten 10 abgerufen werden kann.
[0052] Dabei kann die Steuer- und/oder Regeleinheit 110 so programmiert sein, dass durch
Einzelprogramme und Bearbeitungsschritte die Herstellung eines Gesamtprodukts aus
zusammengesetzten einzelnen Werkstoffplatten 10 gelingt, beispielsweise Module zur
Herstellung einer Dämmschicht eines kompletten Flachdaches oder einer Dämmverkleidung
einer Industrieanlage.
[0053] Figur 5 zeigt beispielhaft als Schnittansicht eine schematische Darstellung eines
Verbundes 80 aus behandelten Werkstoffplatten 30, 31, 32, 33, 34, 35 einer bearbeiteten
Oberfläche 13, die in einer kontinuierlichen Neigung gegenüber der unteren Oberfläche
11 ohne Kantenversatz an den seitlichen Kontaktflächen 82, 84, 86, 88, 90 zwischen
den Werkstoffplatten 30, 31, 32, 33, 34, 35 verläuft. Besonders vorteilhaft kann bei
der Herstellung der Werkstoffplatten 30, 31, 32, 33, 34, 35 ein Verlegeschema generiert
werden, das mit den Werkstoffplatten 30, 31, 32, 33, 34, 35 mitgeliefert wird. Diese
können beispielsweise mit einem entsprechenden Nummerncode versehen werden oder dergleichen.
[0054] Figur 6 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 im
Längsschnitt mit zwei aufeinander folgenden Bearbeitungsstationen 102, 104, mit denen
eine Werkstoffplatte 10 nacheinander von zwei Seiten, in der Figur von oben und von
unten, bearbeitet wird. Die in Kreisen dargestellten Nummern 1, 2, 3, 4 deuten Positionen
der Planerwellen 62, 66 an, welche die Bearbeitungselemente 60 der beiden Bearbeitungsstationen
102, 104 bilden. Steuer- und/oder Regeleinheit 110, etwaige Sensoren und Antriebe
64, 44 (s. Figur 1) sind in dieser Figur nicht dargestellt, können jedoch vorhanden
sein.
[0055] Die Werkstoffplatte 10 weist in Transportrichtung 50 gesehen ein vorderes und ein
hinteres Ende 20, 22 auf, wobei vorzugsweise ein Sensor an einer oder jeder der Bearbeitungsstationen
102, 104 angeordnet ist, um das vordere und hintere Ende 20, 22 der Werkstoffplatte
10 zu erfassen. Synchron zu der Erfassung können die Bearbeitungselemente 60, die
zwischen den Bearbeitungsstationen 40, 42 angeordnet sind, automatisch mit den gewünschten
Höhen und oder Neigungswinkeln eingestellt werden.
[0056] In der vorderen Bearbeitungsstation 102 liegt die Werkstoffplatte 10 mit ihrer unteren
Oberfläche 11 auf der Fördereinrichtung 40 auf und kann mit der Planerwelle 62 von
oben, an ihrer Oberfläche 12, bearbeitet werden. In der folgenden Bearbeitungsstation
104 kontaktiert die dortige Fördereinrichtung 42 die Oberfläche 11, so dass die Werkstoffplatte
10 nunmehr an ihrer bisherigen Unterseite 11 mit der Planerwelle 66 bearbeitet werden
kann.
[0057] Zur Bearbeitung der Werkstoffplatte kann die Planerwelle 62 in der ersten, vorderen
Bearbeitungsstation 40 in die und zwischen den Positionen 1 und 2 bewegt werden, um
eine Bearbeitung der Oberfläche 12 von oben durchzuführen. In der zweiten Bearbeitungsstation
104, in der die Werkstoffplatte 10 an ihrer oberen Oberfläche 12 gehalten ist, kann
eine Bearbeitung der Oberfläche 11 von unten erfolgen, wenn sich die Planerwelle 66
in Position 3 und die Planerwelle 62 in Position 1 befinden. Eine gleichzeitige Bearbeitung
beider Oberflächen 11, 12 der Werkstoffplatte 10 kann erfolgen, wenn die beiden Planerwellen
62, 66 in den Positionen 2 und 3 sind. Position 4 ist eine Ruheposition der Planerwelle
66, in der sie nicht an der Werkstoffplatte 10 zur Anlage kommt.
[0058] Die Planerwellen 62, 66 können parallel zu den Oberflächen ausgerichtet sein oder
eine oder beide davon geneigt. Auch bei paralleler Ausrichtung kann eine Schräge gebildet
werden, und zwar in Richtung der Transportrichtung 50, indem eine Höhenverstellung
der einen oder beider Planerwellen 62, 66 synchronisiert mit der Vorschubgeschwindigkeit
der Werkstoffplatte 10 erfolgt. So ergibt sich in diesem Fall der Neigungswinkel α
in Transportrichtung 50 mit dem Tangens aus Vorschubgeschwindigkeit dividiert durch
vertikale Geschwindigkeit der betreffenden Planerwelle 62 bzw. 66.
[0059] Anschließend an die zweite, hintere Bearbeitungsstation 104, oder gegebenenfalls
weiteren Bearbeitungsstationen, kann eine nicht dargestellte Schweißstation folgen,
in der Werkstoffplatten 10 zu einem Plattenstapel gefügt werden, insbesondere durch
einen Schweißvorgang.
[0060] Durch das Verfahren können bei einer kontinuierlichen Zuführung der Schweißpartner,
also der Werkstoffplatten 10, beliebige/endlose Flächen und Dicken von Dämmstoffplatten
aus extrudierten Standardformaten erzeugt werden. Ein anschließender Zuschnitt zu
beliebigen geometrischen Formen und Flächen ist möglich. Dabei kann den Grenzen der
Extrusion bei der Herstellung der Werkstoffplatten 10 Rechnung getragen werden, und
es können ohne weiteres Werkstoffplatten 10 mit optimalen Wärmedämmwerten verwendet
werden. Gleichzeitig sind hohe Durchsatzmengen problemlos möglich. Zudem lässt sich
der Prozess auch bei der Herstellung von mehrlagigen Werkstoffplatten 10 mit mehr
als zwei Lagen deutlich vereinfachen.
[0061] Die Vorrichtung kann durch ein Computerprogrammprodukt verfahrensgemäß gesteuert
werden. Das Computerprogrammprodukt umfasst ein computerlesbares Speichermedium, welches
einen Programmcode beinhaltet, der dazu ausgebildet ist, das Verfahren zum flächigen
Behandeln von Werkstoffplatten aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem
Material auszuführen, wenn der Programmcode auf einer Datenverarbeitungseinrichtung
ausgeführt wird. Dabei wird mittels des Verfahrens wenigstens eine erste Werkstoffplatte
mittels wenigstens einer Fördereinrichtung in einer Transportrichtung wenigstens einer
Bearbeitungsstation zugeführt. Zwischen einem Bearbeitungselement und einer Werkstoffplattenfläche
werden zwischen dem Durchlauf zweier Werkstoffplatten ein Winkel und/oder eine Höhe
zwischen einem Bearbeitungselement und einer Werkstoffplattenfläche dynamisch eingestellt.
Das Computerprogrammprodukt kann insbesondere in einer Steuer- und/oder Regeleinheit
eingesetzt werden, welche die wenigstens eine Bearbeitungsstation steuert oder regelt.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 10
- Werkstoffplatte
- 11
- Oberfläche
- 12
- Oberfläche
- 13
- Oberfläche
- 15
- Ende
- 16
- geschnittene Werkstoffplatte
- 17
- Oberfläche
- 18
- geschnittene Werkstoffplatte
- 19
- Oberfläche
- 20
- vorderes Ende
- 22
- hinteres Ende
- 30, 31..35
- Werkstoffplatten
- 40
- erste Fördereinrichtung
- 42
- Fördereinrichtung
- 44
- Antriebseinrichtung
- 50
- Transportrichtung
- 52
- Richtung quer zur Transportrichtung
- 60
- Bearbeitungselement
- 62
- Planerwelle
- 64
- Antriebseinrichtung
- 70
- Bearbeitungselement
- 72
- Heizelement
- 80
- Verbund von Werkstoffplatten
- 82...90
- Kontaktfläche
- 100
- Vorrichtung
- 102
- Bearbeitungsstation
- 104
- Bearbeitungsstation
- 110
- Steuer- und/oder Regeleinheit
- α
- Neigungswinkel
1. Verfahren zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material,
wobei wenigstens eine erste Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) mittels
wenigstens einer Fördereinrichtung (40, 42) in einer Transportrichtung (50) wenigstens
einer Bearbeitungsstation (102, 104) zugeführt wird,
wobei zwischen dem Durchlauf zweier Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) ein Winkel (α) und/oder eine Höhe zwischen einem Bearbeitungselement (60,
70) und einer Werkstoffplattenfläche (12) dynamisch eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) aufeinander folgend
bearbeitet werden, wobei jede nachfolgende Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32,
33, 34, 35) so bearbeitet wird, dass aufeinander folgende Werkstoffplatten (10, 16,
18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) im in Transportrichtung (50) zusammengesetzten Zustand
an ihrer Grenzfläche (82, 84, 86, 88, 90) kontinuierlich ineinander übergehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Bearbeitungsstation (102) eine erste Oberfläche (12) der Werkstoffplatte
(10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) bearbeitet wird und in einer zweiten Bearbeitungsstation
(104) eine zweite Oberfläche (11) der Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) bearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) nach der Bearbeitung
eine unterschiedliche mittlere Plattendicke aufweisen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede nachfolgende Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) mit einem
Höhenversatz zwischen den vorderen Enden (19) der jeweiligen Werkstoffplatten (10,
16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) und/oder deren Oberfläche (11, 17, 19) mit einem Winkel
(α) und/oder Winkelversatz bearbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellung einer Achse des Bearbeitungselements (60, 70) und/oder einer Achse
einer Fördereinrichtung (40, 42) synchronisiert zur Vorschubgeschwindigkeit der Werkstoffplatte
(10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg verlaufende Oberfläche (13) der Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32,
33, 34, 35) abtragend, vorzugsweise durch Fräsen, insbesondere mittels einer Planerwelle
(62), und/oder durch Schneiden der Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34,
35), insbesondere mittels eines Wärmeelements (72), erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) biegesteife Dämmstoffplatten
zugeführt werden, die vor der Bearbeitung vorzugsweise die gleiche Dicke aufweisen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Bearbeitung zwei oder mehr Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) gefügt werden, insbesondere thermisch gefügt werden, und einen Plattenstapel
bilden, wobei vorzugsweise die äußere Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) im Plattenstapel eine in der Bearbeitungsstation (40, 42) unbehandelte Oberfläche
aufweist.
9. Computerprogrammprodukt, umfassend ein computerlesbares Speichermedium, welches einen
Programmcode beinhaltet, der dazu ausgebildet ist, ein Verfahren zum flächigen Behandeln
von Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) aus aufgeschäumtem und/oder
auch nicht aufgeschäumtem Material nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auszuführen, wenn
der Programmcode auf einer Datenverarbeitungseinrichtung (120) ausgeführt wird.
10. Vorrichtung (100) zum flächigen Behandeln von Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31,
32, 33, 34, 35) aus aufgeschäumtem und/oder auch nicht aufgeschäumtem Material, zur
Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, mit
wenigstens einer Bearbeitungsstation (102, 104),
wenigstens einem Bearbeitungselement (60, 70) und
wenigstens einer Fördereinrichtung (40, 42),
wobei das wenigstens eine Bearbeitungselement (60, 70) und die wenigstens eine Fördereinrichtung
(40, 42) in der Höhe und/oder Winkelstellung gegenüber der Werkstoffplatte (10, 16,
18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) verstellbar ausgebildet ist,
wobei wenigstens eine erste Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) mittels
der wenigstens einen Fördereinrichtung (40, 42) in einer Transportrichtung (50) der
wenigstens einen Bearbeitungsstation (102, 104) zuführbar ist,
wobei zwischen dem Durchlauf zweier Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33,
34, 35) ein Winkel (α) und/oder eine Höhe zwischen einem Bearbeitungselement (60,
70) und einer Werkstoffplattenfläche (12) dynamisch einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Fördereinrichtung (40, 42) und das wenigstens eine Bearbeitungselement
(60,70) so anordenbar sind, dass mehrere Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32,
33, 34, 35) aufeinanderfolgend bearbeitet werden, wobei jede nachfolgende Werkstoffplatte
(10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) so bearbeitet wird, dass aufeinander folgende
Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) im in Transportrichtung (50)
zusammengesetzten Zustand an ihrer Grenzfläche (82, 84, 86, 88, 90) kontinuierlich
ineinander übergehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor vorgesehen ist, um ein vorderes und/oder hinteres Ende (20,
22) der Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) zu erkennen, wobei vorzugsweise
der wenigstens eine Sensor an der Bearbeitungsstation (102, 104) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei aufeinanderfolgende Fördereinrichtungen (40, 42) vorgesehen sind,
welche dazu ausgebildet und eingerichtet sind, die Werkstoffplatte (10, 16, 18, 30,
31, 32, 33, 34, 35) auf unterschiedlichen Seiten zu transportieren, wobei vorzugsweise
ein oder mehrere der Bearbeitungselemente (60, 70) zwischen den Fördereinrichtungen
(40, 42) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Bearbeitungselement (60, 70) eine Planerwelle (62) und/oder ein Heizelement (72)
vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (110) vorgesehen ist, um Bearbeitungselement
(60, 70) und Fördereinrichtung (40, 42) synchron zu betreiben.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an die wenigstens eine Bearbeitungsstation (102, 104) eine Schweißstation zum Erzeugen
vom Plattenstapeln aus Werkstoffplatten (10, 16, 18, 30, 31, 32, 33, 34, 35) angeschlossen
ist.