[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckstück für eine Kernverlängerung, insbesondere für
eine Kernverlängerung für einen Schließkern eines Schließzylinders, gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Kernverlängerung, insbesondere eine Kernverlängerung
für einen Schließkern eines Schließzylinders, welche sich im Wesentlichen in eine
axiale Richtung erstreckt, um einen Schließkern axial zu verlängern, gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 5.
[0003] Zudem betrifft die Erfindung einen verlängerten Schließkern, insbesondere einen verlängerten
Schließkern für einen Schließzylinder eines Zylinderschlosses, umfassend mindestens
eine Schließkerneinheit und mindestens eine Kernverlängerung, gemäß Anspruch 8.
[0004] Auch betrifft die Erfindung einen Sperrmechanismus für einen Anti-Snap-Schließzylinder
nach Anspruch 9.
[0005] Weiter betrifft die Erfindung einen Anti-Snap-Schließzylinder, insbesondere einen
Anti-Snap Schließzylinder für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern
und einem Zylindergehäuse, in dem der mindestens eine Schließkern aufgenommen ist,
wobei das Zylindergehäuse mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist,
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0006] Auch betrifft die Erfindung einen Schlüssel gemäß Anspruch 17.
[0007] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Schließvorrichtung, umfassend mindestens
einen Schlüssel und mindestens einen dazu korrespondierenden Schließkern und/oder
einen dazu korrespondierenden Schließzylinder gemäß Oberbegriff des Anspruchs 18.
[0008] Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 19.
[0009] Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders
gemäß Anspruch 21.
[0010] Aus dem Stand der Technik sind allgemein Schließkerne, Schließkernverlängerungen,
Schließzylinder, Zylinderschlösser, Schlüssel oder dergleichen und Verfahren zu deren
Herstellung bekannt. Auch im Bereich Anti-Snap sind derartige Bauteile bekannt. Bekannte
Anti-Snap Schließzylinder sehen eine Materialverstärkung oder das Vorlagern der Sollbruchstelle
vor die Stulpschraubenbohrung vor.
[0011] Aus der
EP 2 730 727 A2 ist ein Schließzylinder mit einem in einem Schließzylindermodul drehbaren Zylinderkern
und einer Sicherungszuhaltung zur Blockierung beim Auf- oder Abbrechen des Schließzylindermoduls
bekannt, wobei die Sicherungszuhaltung in einer Abtasteinheit angrenzend an das Schließzylindermodul
angeordnet ist und zum Abtasten der Position des Schließzylindermoduls einen Abtaststift
sowie zur Blockierung einen Verriegelungsbolzen umfasst. Der Schließzylinder gemäß
Stand der Technik weist eine Kernverlängerung auf. Die Kernverlängerung ist dabei
zum Koppeln zweier Zylinderkerne ausgebildet.
[0013] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Druckstück, eine Kernverlängerung,
einen verlängerten Schließkern, einen Sperrmechanismus, einen Anti-Snap-Schließzylinder,
einen Schlüssel, eine Schließvorrichtung sowie Verfahren hierzu zu schaffen, bei welchem
eine verbesserte Anti-Snap-Funktion realisiert ist.
[0014] Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch ein Druckstück nach Anspruch 1, eine
Kernverlängerung nach Anspruch 5, einen verlängerte Schließkern nach Anspruch 8, einen
Sperrmechanismus nach Anspruch 9, einen Anti-Snap-Schließzylinder nach Anspruch 11,
einen Schlüssel nach Anspruch 17, eine Schließvorrichtung nach Anspruch 18 sowie Verfahren
nach Anspruch 19 und 21.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren angegeben.
[0016] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Druckstück für eine
Kernverlängerung, insbesondere für eine Kernverlängerung für einen Schließkern eines
Schließzylinders, welches sich im Wesentlichen in eine axiale Richtung erstreckt,
vorgesehen ist, dass das Druckstück mehrteilig ausgebildet ist und mindestens einen
Druckstift und einen Druckstifthalter umfasst.
[0017] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Druckstifthalter eine Druckstiftaufnahme
zur zumindest teilweisen Aufnahme und/oder Führung des Druckstifts aufweist.
[0018] Noch eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Druckstifthalter eine Sperrbolzenaufnahme
aufweist, um mindestens einen, bevorzugt mindestens zwei Sperrbolzen zu halten.
[0019] Außerdem ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der in dem Druckstifthalter
aufgenommene Druckstift in dem Druckstück durch eine Feder-Speicher-Einheit federvorgespannt
ist, sodass beim Entspannen der Feder-Speicher-Einheit der Druckstift relativ zu dem
Druckstifthalter bewegt wird. Insbesondere wird der Druckstifthalter weg von dem Druckstift
bewegt, wobei der Druckstift im Wesentlichen seine Position beibehält.
[0020] Das Druckstück umfasst zumindest den Druckstift und den Druckstifthalter. Der Druckstifthalter
weist eine Druckstiftaufnahme auf. Über die Druckstiftaufnahme wird der Druckstift
mit dem Druckstifthalter gehalten. Bevorzugt ist die Druckstiftaufnahme als Ausnehmung,
Öffnung und/oder Bohrung ausgebildet. Dabei ist die Druckstiftaufnahme korrespondierend
zu und/oder komplementär zu dem Druckstift, zumindest zu dem aufzunehmenden Teil des
Druckstifts ausgebildet. Der Druckstift ist vorzugsweise als rotationssymmetrischer
Druckstift ausgebildet. Vorzugsweise weist der Druckstift einen zylindrischen Schaft
oder Schaftabschnitt und einen Druckstiftkopf auf. Der Druckstiftkopf unterscheidet
sich zumindest hinsichtlich seines Außendurchmessers von dem Schaftabschnitt. Der
Schaftabschnitt ist zur Aufnahme in der Druckstiftaufnahme vorgesehen. Bevorzugt ist
daher die Druckstiftaufnahme als Sacklochbohrung, insbesondere als zylindrische Sacklochbohrung
ausgeführt. Der Kopfabschnitt fungiert vorzugsweise als Anschlag. Der Druckstift ist
vorgespannt in der Druckstiftaufnahme angeordnet. Hierzu ist eine Feder-Speicher-Einheit
vorgesehen. Die Feder-Speicher-Einheit, vorzugsweise eine Druckfeder, ist zwischen
Druckstift und Druckstiftaufnahme angeordnet. Vorzugsweise sitzt die Feder-Speicher-Einheit
in der als Bohrung ausgebildeten Druckstiftaufnahme, in welcher der Druckstift eingesetzt
ist. Im eingebauten, betriebsbereiten und nicht-sperrenden Zustand ist der Druckstift
vorgespannt und wird durch die angrenzenden Bauteile in der vorgespannten Position
gehalten. Wird nun bei einem Snapping-Versuch ein angrenzendes Bauteil, welches die
Federvorspannung aufrecht hält, abgebrochen, so werden Druckstift und Druckstifthalter
auseinandergedrängt. Bei dem Auseinanderdrängen werden Sperrbolzen freigegeben, die
durch den Druckstifthalter im nicht-sperrenden Zustand gehalten oder gesperrt werden.
Entsprechend weist der Druckstifthalter mindestens eine Sperrbolzenaufnahme auf. Die
Sperrbolzenaufnahme ist vorzugsweise mittels einer Nut ausgebildet. In der Nut sind
Teile der Sperrbolzen vorgesehen. Die Sperrbolzen sind ebenfalls mittels einer Feder-Speicher-Einheit
gegeneinander vorgespannt. Im nichtsperrenden, betriebsbereiten Zustand werden die
Sperrbolzen vorgespannt durch die Sperrbolzenaufnahme gehalten. Hierzu ist die Feder-Speicher-Einheit
zwischen den Sperrbolzen angeordnet. Verschiebt sich der Druckstifthalter, der auch
als Sperrbolzenhalter fungiert, gibt dieser die vorgespannten Sperrbolzen frei. Die
freigegebenen Sperrbolzen werden durch die vorgespannte Feder-Speicher-Einheit, vorzugsweise
eine Druckfeder, nach außen gedrängt und greifen in entsprechende Sperrbolzenaufnahmen
im Zylindergehäuse und/oder in der Kernverlängerung ein. Auf diese Weise wird ein
sperrender Zustand bewirkt, in dem die Sperrbolzen freigegeben sind.
[0021] Die Erfindung schließt auch die technische Lehre ein, dass bei einer Kernverlängerung,
insbesondere eine Kernverlängerung für einen Schließkern eines Schließzylinders, welches
sich im Wesentlichen in eine axiale Richtung erstreckt, um einen Schließkern axial
zu verlängern, vorgesehen ist, dass die Kernverlängerung mehrteilig ausgebildet ist
und mindestens ein Verlängerungsteil und mindestens ein daran in axiale Richtung einliegendes
Druckstück umfasst. Die Kernverlängerung ist vorzugsweise mehrteilig, insbesondere
zweiteilig ausgeführt. In einer anderen Ausführungsform ist die Kernverlängerung mehrteilig,
insbesondere vierteilig, sechsteilig oder mit mehreren Teilen ausgebildet. Vorzugsweise
ist die Kernverlängerung siebenteilig ausgeführt. Die Kernverlängerung besteht in
der siebenteiligen Ausführungsform aus dem Verlängerungsteil und dem Druckstück, wobei
das Druckstück aus dem Druckstifthalter, dem Druckstift, der Druckstifthalter und
Druckstift vorspannenden Feder-Speicher-Einheit, den beiden Sperrbolzen und der die
Sperrbolzen gegeneinander vorspannenden Feder-Speicher-Einheit. Andere Ausführungsformen
mit mehr oder weniger Bauteilen sind möglich. Das Druckstück schließt in axiale Richtung
an das Verlängerungsteil an. Dabei liegt das Druckstück zumindest teilweise vorzugsweise
in einer Druckstückaufnahme in dem Verlängerungsteil ein. In axiale Richtung des Schließzylinders
ist hierzu eine Bohrung oder Ausnehmung in dem Verlängerungsteil vorgesehen, welche
als Druckstückaufnahme fungiert. In der Druckstückaufnahme liegt das Druckstück ein.
Die Druckstückaufnahme ist vorzugsweise exzentrisch in dem Verlängerungsteil vorgesehen.
Sowohl Druckstückaufnahme als auch Druckstück sind somit vorzugsweise im Wesentlichen
axial angeordnet. Somit schließt das Druckstück in axiale Richtung zumindest an eine
Stirnseite des Verlängerungsteils an.
[0022] Dabei kann das Druckstück axial über das Verlängerungsteil zumindest teilweise vorstehen
oder gänzlich in der Druckstückaufnahme angeordnet, somit versenkt sein. Vorzugsweise
ragt das Druckstück in axiale Richtung über das Verlängerungsteil, insbesondere in
Richtung Außenseite, in anderen Ausführungen in Richtung Innenseite, vor. Das Druckstück
ist in der Druckstückaufnahme in dem betriebsbereiten Zustand, in dem der Sperrmechanismus
nicht sperrt, gegen ein Auseinanderbewegen durch angrenzende Kupplungsteile und/oder
eine Schließkerneinheit gesichert. Hierzu weisen Druckstück und insbesondere der Druckstift
entsprechende Absätze auf, die auch als Anschlag fungieren.
[0023] Die Kernverlängerung weist das Verlängerungsteil und das daran axial anschließende
und/oder in dem Verlängerungsteil - zumindest teilweise - aufgenommene Druckstück
auf. Unter axial anschließend wird somit jegliche Anordnung einschließlich eines Einliegens
verstanden, bei welcher das Druckstück in Kontakt mit dem Verlängerungsteil steht
und ein hinteres Ende des Druckstücks in axiale Richtung beabstandet von einem vorderen
Ende des Verlängerungsteils angeordnet ist. Bevorzugt liegt das Druckstück in dem
Verlängerungsteil ein, ist bevorzugt somit in dem Verlängerungsteil zumindest teilweise
aufgenommen. Das Verlängerungsteil ist zur Anbindung an den bzw. zum Zusammenwirken
mit dem Schließkern ausgebildet. Das Druckstück ist zum Zusammenwirken mit einer daran
axial anschließenden Kopplungsmechanik ausgebildet. Genauer ist die Anordnung der
Bauteile in axialer Richtung von außen nach innen betrachtet wie folgt: Schlüssel
- Schließkern (außen) - Druckstück - Kupplung bzw. Kupplungsmechanik. Sowohl das Zusammenwirken
mit dem Schließkern als auch das Zusammenwirken mit der Kupplungs- oder Kopplungsmechanik
erfolgt bevorzugt in einer drehfesten Weise, sodass sich ein Drehmoment übertragen
lässt.
[0024] Vorzugsweise ist der Verlängerungsteil zur außen bündigen Verlängerung mit dem Schließkern
ausgebildet. Das heißt, Verlängerungsteil und Schließkern sind etwa (kon)zentrisch,
d.h. mit zusammenfallender Achse, angeordnet, das heißt, dass bei Ausführung des Verlängerungsteils
und des Schließkerns als Drehteile, diese auf einer gemeinsamen Achse hintereinander
angeordnet sind, die jeweilige Achse des entsprechenden Teils somit (kon-)zentrisch
und/oder fluchtend zueinander angeordnet sind. Weiter bevorzugt weißt der Verlängerungsteil
einen Eingriffsabschnitt auf, der mit einem korrespondierenden Aufnahmeabschnitt des
Schließkerns zusammenwirkt. Alternativ kann der Schließkern einen Eingriffsabschnitt
und der Verlängerungsteil einen Aufnahmeabschnitt aufweisen. Eingriffsabschnitt und
Aufnahmeabschnitt sind zum Zusammenwirken, insbesondere zum Übertragen eines Drehmoments
ausgebildet und werden auch aufgrund des miteinander Eingreifens als Eingriffsmittel
bezeichnet. Dabei sind Eingriffsabschnitt und Aufnahmeabschnitt vorzugsweise komplementär
ausgebildet.
[0025] Radial sind Zylinderkern bzw. Schließkern und Verlängerungsteil etwa gleich bemessen,
sodass ein bündiger Übergang gewährleistet ist. An dem Schließkern gegenüberliegenden
Ende weist die Kernverlängerung ein Druckstück auf, welches wiederum den Druckstift
und den Druckstifthalter sowie die Feder-Speicher-Einheit umfasst. Das Druckstück
ist zum Zusammenwirken mit dem Verlängerungsteil ausgebildet. Hierzu weist der Verlängerungsteil
eine entsprechende Druckstückaufnahme auf. Die Druckstückaufnahme ist vorzugsweise
als geschlitzte Bohrung ausgeführt. Das Druckstück ist in der Druckstückaufnahme drehfest
aufgenommen. Das Druckstück ist zumindest abschnittsweise komplementär zu der Bohrung
ausgebildet.
[0026] Damit das Druckstück in axialer Richtung zu dem Verlängerungsteil begrenzt ist, ist
ein Anschlag vorgesehen. Der Anschlag für das Druckstück, insbesondere für den Druckstift,
ist durch die angrenzende Kopplungsmechanik realisiert. Vorzugsweise weist der Druckstift
einen Absatz auf, der als Anschlagsbegrenzung fungiert.
[0027] Entsprechend ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass das Verlängerungsteil
eine Druckstückaufnahme zur Aufnahme des Druckstücks aufweist, in welche das Druckstück
zumindest teilweise aufgenommen ist, um ein Zusammenwirken von Druckstück und Verlängerungsteil
zu realisieren. Insbesondere ist die Druckstückaufnahme im Wesentlichen komplementär
zu dem Druckstifthalter ausgebildet. Der Druckstifthalter ist in der Druckstückaufnahme
angeordnet, insbesondere drehfest angeordnet. Der Druckstift ist in dem Druckstifthalter
aufgenommen.
[0028] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Druckstift in axiale Richtung mindestens
eine Querschnittsveränderung aufweist, welche u.a. eine Anschlagsbegrenzung des Druckstifts
bewirkt. Insbesondere ist in axiale Richtung gesehen eine radiale Querschnittsveränderung
vorgesehen. Die Querschnittsveränderung kann kontinuierlich oder sprunghaft sein.
Vorzugsweise ist mindestens ein Absatz, bevorzugt genau ein Absatz vorgesehen. Der
jeweilige Absatz ist vorzugsweise als umlaufender Absatz ausgebildet.
[0029] Auch sieht eine Ausführungsform vor, dass das Verlängerungsteil mindestens eine sich
quer zu der axialen Richtung erstreckende Sperraufnahme (oder auch Sperrausnehmung)
zum Zusammenwirken mit einem Sperrmechanismus aufweist. Damit der Verlängerungsteil
nicht einfach in axiale Richtung bei einem Snapping-Versuch herausgezogen werden kann,
ist ein Sperrmechanismus vorgesehen. Zum Zusammenwirken mit dem Sperrmechanismus weist
der Verlängerungsteil mindestens eine entsprechende Sperrmechanismus-Aufnahme oder
kürzer Sperraufnahme oder Sperrausnehmung auf. Die Sperrmechanismus-Aufnahme ist als
Ausnehmung ausgebildet, insbesondere als Durchgangsöffnung. Bevorzugt erstreckt sich
die Sperraufnahme in radiale Richtung. Bevorzugt sind mindestens zwei Sperraufnahmen
vorgesehen. Mindestens zwei der Sperraufnahmen sind in axiale Richtung gleich beabstandet
von einem Ende des Verlängerungsteils angeordnet, radial aber versetzt. Vorzugsweise
sind benachbarte Sperraufnahmen um etwa 180° versetzt angeordnet, d.h. fertigungstechnisch
als Durchgangsbohrung ausgeführt. Bevorzugt sind in lediglich zwei Sperraufnahmen,
die aus einer Durchgangsbohrung resultieren, vorgesehen. Die Durchgangsbohrungen sind
somit fluchtend bzw. (kon-)zentrisch zueinander angeordnet. Auf diese Weise lässt
sich die Kernverlängerung für konventionelle Schlüssel-Schloss-Kombinationen und für
Wendeschlüssel-Schloss-Kombinationen verwenden. Die jeweiligen Sperraufnahmen sind
vorzugsweise radial ausgerichtet.
[0030] Die Erfindung schließt auch die technische Lehre ein, dass bei einem verlängerten
Schließkern, insbesondere einem verlängerter Schließkern für einen Schließzylinder
eines Zylinderschlosses, umfassend mindestens eine Schließkerneinheit und mindestens
eine Kernverlängerung, vorgesehen ist, dass die Schließkerneinheit mit der Kernverlängerung
lose verbunden, insbesondere in axiale Richtung lose verbunden, ist, insbesondere
wobei die Kernverlängerung als eine hier beschriebene Kernverlängerung ausgebildet
ist. Die Schließkerneinheit ist mit der Kernverlängerung lose, das heißt lösbar ohne
zusätzliche axiale Sicherung, verbunden. Dabei kontaktiert die Schließkerneinheit
die Kernverlängerung. Die Schließkerneinheit entspricht einem nichtverlängerten Schließkern,
also einem Schließkern ohne Kernverlängerung. Die Kernverlängerung kann einteilig
oder mehrteilig ausgeführt werden. So können in einer Ausführungsform zwei oder mehr
Kernverlängerungen vorgesehen werden. Bei einer mehrteiligen Ausführung einer Kernverlängerung
können zumindest zwei Kernverlängerungen unterschiedlich ausgeführt sein. So kann
beispielsweise eine Kernverlängerung mit Anti-Snap-Funktion ausgeführt sein, während
zumindest eine andere Kernverlängerung ohne Anti-Snap-Funktion oder mit anderer oder
eingeschränkter Anti-Snap-Funktion ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Schließkern
mit einer konventionellen Kernverlängerung verlängert sein, an die sich dann die Kernverlängerung
mit dem hier beschriebenen Verlängerungsteil und dem Druckstück bzw. Druckstift anschließt.
[0031] Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Sperrmechanismus
für einen Anti-Snap-Schließzylinder, welcher bei einem axialen Bewegen eines Schließkerns,
insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch, die Kernverlängerung in einem
Zylindergehäuse sperrt, wobei der Sperrmechanismus als zweistufiger Sperrmechanismus
ausgebildet ist mit einem hier beschriebenen Druckstück als erste Stufe und mit mindestens
zwei zueinander auseinanderbewegbaren Sperrbolzen, als zweite Stufe, wobei das Druckstück
ein Auseinanderbewegen der Sperrbolzen sperrt oder freigibt. Das Druckstück umfasst
den Druckstift, den Druckstifthalter und die den Druckstift gegen den Druckstifthalter
vorspannenden Feder-Speicher-Einheit. Im betriebsbereiten, nichtsperrenden Zustand
ist der Druckstift vorgespannt in dem Druckstifthalter aufgenommen. Weiter sind zwei
im betriebsbereiten, nicht sperrenden Zustand gegeneinander vorgespannte Sperrbolzen
vorgesehen. Die Sperrbolzen sind ebenfalls mittels einer Feder-Speicher-Einheit vorgespannt.
Im betriebsbereiten, nicht sperrenden Zustand werden die beiden gegeneinander vorgespannten
Sperrbolzen durch den Druckstifthalter, genauer durch dessen Sperrbolzenaufnahme gehalten.
Bei einem Snapping-Versuch wird nun das an das Druckstück angrenzende Bauteil, welches
die Vorspannung von Druckstift und Druckstifthalter gewährleistet, abgebrochen oder
entfernt. Dadurch wird eine Relativbewegung von Druckstift und Druckstifthalter bewirkt,
indem die Vorspannung aufgehoben wird. Durch die Relativbewegung werden die vorgespannten
Sperrbolzen freigegeben, welche daraufhin nach außen gedrängt werden. Die Relativbewegung
von Druckstift zu Druckstifthalter erfolgt im Wesentlichen in axiale Richtung. Das
Auseinanderbewegen der Sperrbolzen erfolgt quer dazu, insbesondere radial dazu. Auf
diese Weise ist ein zweistufiger Sperrmechanismus - Relativbewegung von Druckstift
zu Druckstifthalter und daran anschließend Relativbewegung der Sperrbolzen zueinander
- realisiert.
[0032] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sperrbolzen gegeneinander durch
eine Feder-Speicher-Einheit vorgespannt sind und im nichtsperrenden Betriebsmodus
über die Sperrbolzenaufnahme des Druckstücks, genauer des Druckstifthalters, zusammengehalten
sind. Hierzu weisen die Sperrbolzen eine Feder-Speicher-Einheit-Aufnahme, beispielsweise
in Form einer Ausnehmung oder Bohrung auf.
[0033] Der Sperrmechanismus weist je Sperrbolzen eine Sperrstift- oder Sperrbolzenaufnahme
auf. Dieses ist vorzugsweise in einem Zylindergehäuse ausgebildet, beispielsweise
als Durchgangsbohrung. Die Sperrstiftaufnahme ist für ein Eingreifen oder Durchragen
der Sperrbolzen ausgebildet.
[0034] Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Anti-Snap-Schließzylinder,
insbesondere einem Anti-Snap Schließzylinder für ein Zylinderschloss, mit mindestens
einem Schließkern und einem Zylindergehäuse, in dem der Schließkern aufgenommen ist,
wobei das Zylindergehäuse mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist,
vorgesehen ist, dass ein Sperrmechanismus, insbesondere ein hier beschriebener Sperrmechanismus,
vorgesehen ist, insbesondere welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns, insbesondere
bei einem Schließkern-Herausziehversuch oder Zylinder-Abbruchversuch, die Kernverlängerung
gegen ein axiales Herausbewegen in dem Zylindergehäuse sperrt. Unter vorverlagert
wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Position zwischen einer Außenseite und
Stulpschraubenbohrung verstanden. Die Sollbruchstelle ist somit der Stulpschraubenbohrung,
also dem ansonsten schwächsten Querschnitt -- abgesehen von der Sollbruchstelle --
in Außenrichtung vorgelagert. Bei einem Snapping-Versuch würde somit die vorverlagerte
Sollbruchstelle vor dem Querschnitt im Bereich der Stulpschraubenbohrung brechen.
Das Zylindergehäuse weist eine Sollbruchstelle auf.
[0035] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schließkern als hier beschriebener
verlängerter Schließkern ausgebildet ist.
[0036] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kernverlängerung als hier
beschriebene Kernverlängerung ausgebildet ist und/oder das Druckstück als hier beschriebenes
Druckstück ausgebildet ist.
[0037] Zudem ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Anti-Snap-Schließzylinder
als Doppel-Schließzylinder mit einem äußeren Schließzylinderabschnitt und einem inneren
Schließzylinderabschnitt ausgebildet ist.
[0038] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem Anti-Snap-Schließzylinder,
insbesondere ein Anti-Snap Schließzylinder für ein Zylinderschloss, mit mindestens
einem Schließkern und einem Zylindergehäuse, in dem der Schließkern aufgenommen ist,
das Zylindergehäuse mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist. Die Sollbruchstelle
ist als eine Querschnittsverjüngung ausgebildet. Dabei ist der Querschnitt in radiale
Richtung senkrecht zu der Ache durch die entsprechende axiale Position zu betrachten.
Als schwächste Stelle in einem herkömmlichen Schließzylinder ist der Querschnitt durch
die Stulpschraubenbohrung ausgebildet. Ohne zusätzliche Sollbruchstelle würde bei
einem Snapping-Versuch der Schließzylinder dort brechen. Dadurch, dass eine vorverlagerte
Sollbruchstelle bei einem Anti-Snap-Zylinder vorgesehen ist, wird der Schließzylinder
bei einem Snapping-Versuch an der vorverlagerten Sollbruchstelle brechen. Um die Sicherheit
gegen Snapping-Versuche weiter zu erhöhen, können weitere Sollbruchstellen an dem
Zylindergehäuse vorgesehen werden, insbesondere vorverlagerte Sollbruchstellen.
[0039] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kernverlängerung als hier
beschriebene Kernverlängerung ausgebildet ist.
[0040] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass ein Sperrmechanismus vorgesehen ist,
welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns, insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch
oder Zylinder-Abbruchversuch, den Schließkern in dem Zylindergehäuse sperrt, insbesondere
gegen ein axiales Herausbewegen sperrt.
Auch sieht eine Ausführungsform vor, dass das Zylindergehäuse eine Schließhebelnut
für einen um eine Drehachse drehbaren Schließhebel aufweist, wobei die Schließhebelnut
und/oder der Schließhebel einen Absatz aufweist, sodass die Nut und/oder der Hebel
in axiale Richtung unterschiedliche Abmaße aufweist. Der Schließhebel ist radial drehbar
in dem Zylindergehäuse aufgenommen. Entsprechend weist das Zylindergehäuse eine entsprechende
Schließhebelnut auf. Diese durchdringt das Gehäuse radial und erstreckt sich in axiale
Richtung. Um einen kleinbauende Schließzylinder zu realisieren, ist die Schließhebelnut
mit einer Querschnittsveränderung in radialer Richtung, insbesondere mit mindestens
einem Absatz ausgebildet. Korrespondierend bzw. komplementär dazu weist der Schließhebel
eine entsprechende Querschnittsveränderung bzw. entsprechende Absätze in radiale Richtung
auf. Insbesondere ist ein seitlich betrachteter L-Querschnitt für die Nut bzw. den
Schließhebel vorgesehen.
[0041] Deshalb sieht eine Ausführungsform vor, dass ein erster Absatzabschnitt mit einem
kleineren axialen Abmaß näher, insbesondere radial näher, an der (Dreh-)Achse des
Schließkerns angeordnet ist, als ein Absatzabschnitt mit einem größeren axialen Abmaß
und der Sperrmechanismus in dem Schließzylinder in radialer Richtung über dem Absatzabschnitt
mit dem größeren axialen Abmaß und/oder neben dem Absatzabschnitt mit dem kleineren
axialen Abmaß angeordnet ist. Das kleinere axiale Abmaß ermöglicht mehr Gehäusematerial
an dieser Stelle. In das Gehäusematerial neben dem kleineren axialen Absatz ist der
Sperrmechanismus ausgebildet. Insbesondere ist hier die Sperrstiftaufnahme ausgebildet.
Diese sitzt bevorzugt neben dem Durchbruchsabschnitt mit dem kleineren axialen Abmaß,
über dem Durchbruchsabschnitt mit dem größeren axialen Abmaß und unter dem Verlängerungsteil.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anti-Snap-Schließzylinder
als Doppel-Schließzylinder mit einem äußeren Schließzylinderabschnitt und einem inneren
Schließzylinderabschnitt ausgebildet ist. Bei einem Snapping-Versuch wird der äußere
Schließzylinderabschnitt angegriffen und teilweise zerstört. Durch die erfindungsgemäße
Lösung bleibt der innere Schließzylinderabschnitt funktionsfähig.
[0043] Die Erfindung schließt weiter die technische Lehre ein, dass ein Schlüssel für einen
hier beschriebenen Anti-Snap-Schließzylinder vorgesehen ist.
[0044] Zudem schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einer Schließvorrichtung,
umfassend mindestens einen Schlüssel und mindestens einen dazu korrespondierenden
Schließkern und/oder einen dazu korrespondierenden Schließzylinder, vorgesehen ist,
dass der Schließkern als hier beschriebener verlängerter Schließkern und/oder der
Schließzylinder nach einem hier beschriebenen Anti-Snap-Schließzylinder ausgebildet
ist/sind und der Schlüssel zu dem Schließzylinder und/oder dem Schließkern korrespondiert
und/oder diesem zugeordnet ist.
[0045] Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zur
Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders, insbesondere eines hier beschriebenen
Anti-Snap-Schließzylinders, vorgesehen ist, dass bei einem Snapping-Versuch, bei dem
auf den äußeren Schließzylinderabschnitt eine Kraft aufgebracht wird, zunächst die
vorverlagerte Sollbruchstelle des Zylindergehäuses bricht und nach Brechen der vorverlagerten
Sollbruchstelle der Sperrmechanismus ausgelöst wird in die Sperraufnahme (oder auch
Sperrausnehmung) eingreift, wobei der Sperrmechanismus den Schritt Auseinanderbewegen
von zwei Sperrbolzen umfasst.
[0046] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass vor dem Schritt Auseinanderbewegen
von zwei Sperrbolzen der Schritt Auseinanderbewegen des Druckstiftes und des Druckstifthalters
durchgeführt wird.
[0047] Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren
zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders, insbesondere eines hier beschriebenen
Anti-Snap-Schließzylinders, die Schritte vorgesehen sind:
Vorsehen einer vorverlagerten Sollbruchstelle in dem Zylindergehäuse und Vorsehen
eines Sperrmechanismus, wobei zum Herstellen des Sperrmechanismus ein Druckstift und
ein Druckstifthalter in eine Richtung zueinander bewegbar vorgespannt werden und zwei
Sperrbolzen in eine andere Richtung dazu zueinander bewegbar vorgespannt werden und
durch die vorgespannten Druckstift und Druckstifthalter in einer nichtsperrenden Betriebsposition
gehalten und in einer sperrenden Freigabeposition freigegeben werden. Zur Herstellung
des Anti-Snap-Zylinders wird ein Schließkern bzw. eine Schließkerneinheit vorgesehen.
Diese wird mit einer Kernverlängerung verbunden, insbesondere lose verbunden. Zudem
wird der Sperrmechanismus vorgesehen. Dieser wird in bzw. an der Kernverlängerung
vorgesehen.
[0048] Die vorliegende Erfindung mit der Anti-Snap-Funktion bietet somit Schutz vor gewaltsamen
Angriffen, bei denen der äußere Schließzylinderteil abgebrochen werden soll. Die vorgelagerte
Sollbruchstelle am Zylindergehäuse und der zusätzliche Sperrmechanismus sorgen dafür,
dass selbst nach Abbrechen des Zylindergehäuses an der Außenseite ein Angreifer keinen
Zugang zum Schließhebel erlangen kann. Bei gleichzeitiger Sperrung des Drehmechanismus
von außen, kann von der Innenseite weiterhin die Tür geschlossen werde. Dies ist besonders
relevant für eventuell auftretende Gefahrensituationen wie im Brandfall etc. In einer
Ausführungsform ist eine Zylinderfront mit einem Bohr- und Ziehschutz ausgestattet.
Zudem ist der Bereich zwischen Sollbruchstelle am Zylindergehäuse und Schließhebel
in einer Ausführungsform durch Hartmetallelemente gegen Bohren geschützt.
[0049] Als Snapping wird eine gewaltsame Einbruchmethode bezeichnet, bei der bei geschlossener
Tür versucht wird, den Schließzylinder durch Abbrechen zu entfernen, um Zugang zu
dem Schloss zu erlangen. In der Ausgangssituation ist die Tür, die mit einem Zylinderschloss
mit Schließzylinder ausgestattet ist, verschlossen. Der Snapping-Angriff findet von
der Außenseite aus statt. Schließzylinder und Schloss sind fest mit der Tür verbunden.
Der Schließzylinder ist in seiner (axialen) Länge dem Türblatt und einem evtl. vorhandenen
Beschlag angepasst und steht nicht mehr als 3 mm darüber hinaus. Der Einbruch(-sversuch)
findet mit einer Zange, üblicherweise einer Schweißzange mit Feststellung, sowie einem
Schlitz-Schraubendreher statt. Mit Zange und Schraubendreher wird zunächst der den
Schließzylinder umgebende Beschlag an der Außenseite der Tür, soweit vorhanden, entfernt
oder verbogen, sodass der Schließzylinder außen frei zugänglich ist. Dann wird die
Zange horizontal oder vertikal an dem Schließzylinder angesetzt und ggf. arretiert.
Dabei wird versucht, die Zange möglichst nah am Türblatt bzw. an der Decke des Schlosses
anzusetzen. Anschließend wird der Griff der Zange ruckartig nach rechts und links
oder oben und unten bewegt. Damit wird erreicht, dass das Schließzylindergehäuse an
dem schwächsten Querschnitt - ohne Sollbruchstelle im Bereich der Stulpschraubenbohrung
- ansonsten an der Sollbruchstelle - bricht, da dort jeweils der geringste Materialquerschnitt
vorhanden ist. Ist der Steg bzw. das Zylindergehäuse nach der ruckartigen Bewegung
zerbrochen, kann der äußere Schließzylinderteil mit der Zange bei herkömmlichen Schlössern
entnommen werden. Der Schließhebel und der innere Schließzylinderteil liegen dann
frei und sind von außen zugänglich. Mittels Schraubendreher kann dann der Schließhebel
direkt gedreht werden und so der Schlossriegel eingezogen werden. Falls dies nicht
sofort möglich sein sollte, wird zunächst der innenliegende Schließzylinderteil mit
dem Schraubendreher in Richtung Türinnenseite gedrückt und der nun meist lose Schließhebel
aus dem Schloss entnommen. Anschließend wird der Riegelmechanismus des Schlosses direkt
oder unter Zuhilfenahme des Schließhebels mit dem Schraubendreher betätigt. Die vorgenannte
Einbruchmethode des Snapping gilt als erfolgreich, wenn nach Entfernen des Schließzylinders,
vollständig oder nur in Teilen, der Riegel des Schlosses zumindest eintourig geschlossen
werden kann. Schließzylinder, die erhöhten Widerstand gegen diese Art von Angriff
leisten, werden allgemein als Anti-Snap-Zylinder bezeichnet.
[0050] Um nun dem Einbruchversuch gemäß Snapping-Methode entgegenzuwirken, ist es notwendig,
mehrere Gegenmaßnahmen am/im Schließzylinder vorzunehmen. Zunächst muss verhindert
werden, dass der Schließzylinder an der schwächsten Stelle (ohne Sollbruchstelle)
- dem Querschnitt an der Stulpschraubenbohrung, das heißt der Stelle mit dem geringsten
Materialquerschnitt, zerbrechen kann. Bei einem Doppelzylinder ohne Sollbruchstellen
liegt diese Stelle im Bereich der Stulpschraubenbohrung. In einer Ausführungsform
ist der Bereich der Stulpschraubenbohrung durch sehr harte oder sehr elastische Materialien
oder Materialkombinationen verstärkt. Dadurch wird beispielsweise ein Zerbrechen oder
ein vollständiges Abreißen nach sprödem Bruch des Materials verhindert. Eine weitere
Ausführungsform sieht vor, dass ein modularer Schließzylinder vorgesehen wird. Hierbei
wird der Schließzylinder segmentartig aufgebaut. Bei einem ruckartigen Bewegen mittels
Zange werden somit nur einzelne Segmente des Schließzylindergehäuses abbrechen und
entfernt werden können, nicht aber der gesamte äußere Schließzylinderteil an der Außenseite
der Tür. Die Materialschwäche wird so von dem Steg mit Stulpschraubenbohrung hin zum
Befestigungs- und Verbindungselement der Modulsegmente verlagert. In einer anderen
Ausführungsform wird die Materialschwachstelle zu einer ersten Sollbruchstelle vorverlagert.
Dabei werden zwischen Stulpschraubenbohrung und der äußeren Frontfläche des Schließzylinders
eine Sollbruchstelle oder mehrere Sollbruchstellen vorgesehen. Das dort verbleibende
Material hat einen geringeren Materialquerschnitt als der Steg im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Bei einem Snapping-Versuch bricht der Schließzylinder dann an der ersten Sollbruchstelle
anstatt wie zuvor bei herkömmlichen Ausführungen im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Somit verbleibt ein Teil des Schließzylindergehäuses zwischen Stulpschraubenbohrung
und der Außenseite der Tür, sodass die verbleibenden Schließzylinderteile nicht weiter
entfernt oder weggedrückt werden können. Nachdem sichergestellt ist, dass der Schließzylinder
gar nicht, oder wenn dann kontrolliert abbrechen kann, können weitere Maßnahmen getroffen
werden, um ein nachgehendes Drehen des Schließhebels von der Außenseite der Tür zu
verhindern. So lässt sich der Schließhebel mittels einer Welle auf der Innen- oder
Außenseite des Schließzylinders, über gefedert oder ungefedert einfallende Stifte
zeitweise oder dauerhaft festsetzten. Wird der Schließhebel nur zeitweise festgesetzt
bedeutet das, dass selbst bei von der Außenseite abgebrochenem Schließzylinderteil
weiterhin von der Innenseite der Tür aus geschlossen werden kann.
[0051] In der vorliegenden Erfindung ist der Schließzylinder mit einer Sollbruchstelle zwischen
Stulpschraubenbohrung und dem letzten, insbesondere hintersten, Gehäusestift der Zylinder-Außenseite
angeordnet. Diese Sollbruchstelle ist so platziert und gestaltet, dass das verbleibende
Material ein geringeres Widerstandsmoment als das Material im Bereich der Stulpschraubenbohrung
hat.
[0052] Im oberen, großen Durchmesser des Schließzylindergehäuses sind der Schließkern und
eine Welle, auch Kernverlängerung, mit integriertem Druckstück, angeordnet. Dabei
sind das Kernende des Schließkerns und die Kernverlängerung lose verbunden bzw. aneinander
angrenzend.
[0053] In die Kernverlängerung sind zwei (Durchgangs-)Bohrungen in einem Winkel von 180°
zueinander eingebracht, die fertigungstechnisch als eine (unterbrochene) Durchgangsbohrung
ausgeführt sind. Die Durchgangsbohrung bzw. die zwei miteinander fluchtenden bzw.
(kon-)zentrisch angeordneten Bohrungen sind vorzugsweise horizontal ausgerichtet.
Eine Bohrung ist vorzugsweise zu einer Seite gewandt angeordnet und die andere gegenüberliegend,
also um etwa 180° versetzt zu der anderen Seite der Kernverlängerung gewandt angeordnet.
Die Bohrungen befinden sich somit in einer 9-Uhr-Position und einer 3-Uhr-Position.
Die Kernverlängerung kann sowohl für konventionelle als auch für horizontale Schließsysteme
verwendet werden. Hierzu wird die Kernverlängerung je nach Bedarfsfall entsprechend
gedreht, genauer um 90° gedreht, in das Zylindergehäuse eingesetzt. Die Bohrungen
sind bei horizontalen Systemen entsprechend gedreht ausgebildet und befinden sich
dann nicht in 9-Uhr und 3-Uhr Position, sondern in 6-Uhr und in 12-Uhr-Position.
[0054] Zwischen vorverlagerte Sollbruchstelle und Sperrmechanismus bzw. Sperrstiftaufnahme
in axialer Richtung ist in einer Ausführungsform ein zusätzliches Bohrschutzsegement
eingebracht, um auch nach einem Abbrechen des Schließzylinderteils den Sperrmechanismus
gegen weitergehende Angriffe zu schützen.
[0055] Wird der Schließzylinder nun nach der Snapping-Methode angegriffen, so bricht dieser
zunächst an der vorgelagerten Sollbruchstelle. Durch die Platzierung der Sollbruchstelle
verbleibt der Schließkern im äußeren Teil des Zylindergehäuses.
[0056] Von der Innenseite der Tür kann der Schließzylinder selbst nach einem Angriff und
Abbrechen des äußeren Teils weiterhin geschlossen werden. Das hat den Vorteil, dass
die Tür von innen geöffnet und das Gebäude so verlassen werden kann.
[0057] Der Schließzylinder weist in einer Ausführungsform ein Zylindergehäuse mit L-förmiger
Schließhebelnut, einem entsprechend korrespondierend geformten Schließhebel, mindestens
einen Zylinderkern mit Schlüsseleinführung und Permutationsabfrage, mindestens eine
Kernverlängerung mit innenliegenden, gefederten Sperrbolzen und mehrteiligem Sicherheits-Druckstück
und eine Kupplung auf. Auf diese Weise ist eine mehrstufige Sicherheitseinrichtung
realisiert. Die Innenseite des Schließzylinders kann ebenfalls mit einem Schließzylinder
mit Schlüsseleinführung und Permutationsabfrage und/oder einer Kernwelle mit anschließendem
Drehknauf ausgebildet sein.
[0058] Das Zylindergehäuse ist in Innen- und Außenseite zu unterscheiden, wobei die Außenseite
die Schutzmechanismen der hier beschriebenen Anti-Snap-Lösung beinhaltet. Das Zylindergehäuse
weist auf der Außenseite einen Einschnitt auf, der zwischen vorderer Stirnfläche und
Schließhebelnut angeordnet ist. Dieser Einschnitt ist in Ausrichtung, Einschnitttiefe
und Position so gewählt, dass die an dieser Stelle vorliegende Restquerschnittsfläche
geringer ist, als die Querschnittsfläche des Zylindergehäuses im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Damit wird gewährleistet, dass das Zylindergehäuse bei einem Snapping-Angriff zuerst
an der Stelle des Einschnitts bricht, anstatt im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Es entsteht eine definierte Abbruchstelle (Sollbruchstelle). Der abgebrochene erste
Teilbereich der Außenseite des Zylindergehäuses wird mitsamt dem Zylinder- oder Schließkern
und dem in dem Zylinderkern einliegenden Schließwerk entfern. Sichtbar ist nun eine
zweite Stirnfläche, welche sich aus der rückwärtigen Fläche des Gehäuseeinschnitts
der Sollbruchstelle ergibt. Die Position des Einschnitts ist im Zylindergehäuse so
gewählt, dass diese neue Stirnfläche bündig oder nur mit geringem Versatz an der Außenfläche
des Türschlosses anliegt. Damit bietet der zweite verbleibende Teilbereich der Außenseite
des Zylindergehäuses keinen Angriffspunkt mehr für Zangen, ein profiliertes Rohr oder
andere Werkzeuge, um den Schließzylinder erneut zu brechen.
[0059] Gleichzeitig drückt sich das mehrteilige Sicherheits-Druckstück durch eine innenliegend
vorgespannte Feder auseinander, sobald der Zylinderkern mitsamt dem Teilbereich der
Außenseite des Zylindergehäuses abgebrochen und entfernt wird. Ein Bauteil des mehrteiligen
Druckstücks ist so geformt, dass im unbeschädigten Ausgangszustand des Schließzylinders
zwei quer zum Druckstück in der Kernverlängerung einliegende, mittels Feder vorgespannte
Sperrbolzen in einer Freigabeposition gehalten werden. Dies wird mit Hilfe einer durchgehenden
Nut erreicht.
[0060] Wird der Zylinderkern der Außenseite des Schließzylinders gegebenenfalls mitsamt
dem ersten Teilbereich der Außenseite des Zylindergehäuses nun entfernt, entspannt
sich zunächst die axiale Feder des vorgespannten, mehrteiligen Sicherheits-Druckstücks.
Das oben beschriebene Bauteil zur Fixierung der Sperrbolzen - der Druckstifthalter
- in Freigabestellung wird ausgeschoben und hebt somit die Fixierung der dazu quer
und/oder senkrecht platzierten Sperrbolzen auf. Die zwischen den Sperrbolzen vorgespannte
Feder entspannt sich ebenfalls und drückt beide Sperrbolzen seitlich nach Außen in
Richtung zweitem Teilbereich der Außenseite des Zylindergehäuses. Dort sind entsprechend
korrespondierende gestufte Bohrungen vorgesehen, in welche die speziell geformten
Sperrbolzen jeweils eintauchen und sich hinter der Stufe innerhalb der Bohrung festsetzen.
Dabei ist diese Sperrfunktion unabhängig von der Einbaulage des Schließzylinders.
Das für die Fixierung der Sperrbolzen verwendete Bauteil des Sicherheits-Druckstücks
ist derartig geformt, dass seine Position in der Kernverlängerung entlang einer axial
verlaufenden Bohrung zwischen Kupplung oder Kopplungsmechanik und Zylinderkern verlagert
werden kann. Dabei wird der Weg durch die weiteren Bauteile des Sicherheits-Druckstücks
sowie den Zylinderkern der Außenseite der Schließeinrichtung begrenzt. Weiter ist
die Bauteilform so gewählt, dass ein Verdrehen innerhalb der Bohrung und somit ein
unbeabsichtigtes Auslösen der Sperrbolzen durch eine Nut als Teil der Bohrung verhindert
wird.
[0061] Das zweite Bauteil des Sicherheits-Druckstücks ist derartig geformt, dass es in eine
Aufnahmebohrung des ersten, zuvor beschriebenen Bauteils einlegbar ist. Die in Richtung
Zylinderkupplung zeigende Kopfpartie des zweiten Druckstück-Bauteils - der Kopfabschnitt
des Druckstiftes- ist derart ausgebildet, dass eine axiale Verschiebung in Kombination
mit dem ersten Druckstückbauteil von der Zylinderkupplung auf der einen und der Kernverlängerung
auf der anderen Seite begrenzt wird. Weiter ist der Kopfabschnitt so geformt, dass
das zweite Druckstückbauteil - der Druckstift - nicht nach Abbrechen des Teilbereichs
der Außenseite des Zylindergehäuses aus der Kernverlängerung hinausgezogen werden
kann und somit die axiale verlaufende Bohrung des mehrteiligen Sicherheits-Druckstücks
verschließt. Somit ist auch der Zugang zu der Kupplungs- oder Kopplungsmechanik des
Schließhebels geschützt.
[0062] Zwischen dem ersten und zweiten Bauteil des Sicherheits-Druckstücks - Druckstifthalter
und Druckstift - ist eine Feder so eingebracht, dass diese im unbeschädigten Ausgangszustand
- nicht sperrender Betriebszustand - des Schließzylinders vorgespannt ist. Die Federkraft
dieser Feder ist so bemessen, dass diese größer ist, als eine Kombination von Federkraft
der Druckfeder zwischen den Sperrbolzen und den Reibkräften des ersten Druckstück-Bauteils
an axialer Bohrung und den Sperrbolzen, zumindest in Hauptwirk-Richtung der Feder
des Druckstücks. Damit wird sichergestellt, dass das erste Druckstückbauteil bei Entspannen
der Feder nach Abbrechen und Entfernen der Außenseite des Zylindergehäuses aus der
axialen Bohrung in der Kernverlängerung herausgeschoben und somit die Fixierung der
Sperrbolzen gelöst wird.
[0063] Die Kernverlängerung ist derart gestaltet, dass das mehrteilige Sicherheits-Druckstück
in einer axial verlaufenden Durchgangsbohrung bewegt werden kann. Zu dieser Bohrung
um etwa 90° versetzt verläuft eine weitere, z.B. im Wesentlichen horizontale, Querbohrung,
in welcher die Sperrbolzen bewegt werden können und die mit gestuften Bohrungen im
zweiten Teilbereich der Außenseite des Zylindergehäuses korrespondieren. Die axiale
und horizontale Bohrung schneiden sich in einem Bereich, in dem durch das erste DruckstückBauteil
die Sperrbolzen in der Ausgangsposition fixiert sind.
[0064] Als weitere Schutzmaßnahme ist die Kernverlängerung aus einem Material hergestellt,
welches ein An- oder Durchbohren, dass ein Ein- oder Aufbringen von Hilfsmitteln wie
Schrauben oder Bolzen und/oder das völlige Zerstören erschweren oder gar verhindern.
Damit stehen darunter in das Gehäuse eingebrachte zusätzliche Bohrschutzstäbe in Verbindung.
Diese Stäbe erzeugen zusammen mit der Kernverlängerung eine Schutzmaßnahme in Form
einer Barriere auch gegen spanende Angriffsmethoden.
[0065] Der Schließhebel ist derart gestaltet, dass die Innenkontur zur Zylinderkupplung
passend ist. Die Außenmaße sind so zu wählen, dass diese den Forderungen der Norm
entsprechen. Der die Stellmechanik des Türschloss betätigende Bereich des Schließhebels
wird aus der vertikalen Mittelachse des radialen Bereichs in Richtung der Zylinder-Außenseite
versetzt. Dabei umläuft dieser Bereich bei einem Schließvorgang der Schließeinrichtung
den inneren Teilbereich der Außenseite des Zylindergehäuses, in welchem die zuvor
beschriebene Kernverlängerung mit Sperrbolzen angeordnet ist. Der Stellbereich des
Schließhebels ist durch diese zum Beispiel L-förmige Ausbildung weiterhin in der Lage,
die Stellmechanik des Türschlosses zu betätigen, selbst wenn die Schließhebelnut von
der vertikalen Achse durch die Stulpschraubenbohrung abweicht.
[0066] Sowohl der/die Zylinderkern(e) als auch die Kernverlängerung(en) ist/sind mittels
Klemmringen in ihrer Position im Zylindergehäuse fixiert. Insbesondere der Klemmring
der Kernverlängerung mit Sperrbolzen ist bei in die Tür eingebautem Schließzylinder
von außen nicht zu erreichen und durch das Türschloss selbst geschützt.
[0067] Die vorangehend beschriebenen Schutzmaßnahmen sind unabhängig vom Zylinderkern- und
Schlüsselprofil und auch unabhängig von vertikalen und horizontalen, konventionellen
oder Wendeschlüssel-Systemen einsetzbar. Für die Verwendung von horizontalen Schließsystemen
sind zwei weitere Bohrungen, eine davon gestuft, im Teilbereich der Außenseite des
Zylindergehäuses eingebracht. In diesem Fall ist der Zylinderkern um 90° gedreht und
die Sperrbolzen tauchen nach Auslösen der Schutzeinrichtung mittels beschriebener
Federkraft nach oben und unten in die Bohrungen ein. Dabei sind die Bohrungen im Gehäuse
entsprechend korrespondierend zur Querbohrung der Kernverlängerung zu positionieren.
[0068] Sind alle Schutzmaßnahmen bei einem Angriff auf die Außenseite der Schließeinrichtung
aktiviert, so kann der Schließzylinder von außen nicht mehr betätigt werden. Eine
Betätigung von innen ist allerdings mit entsprechend passendem Schlüssel oder über
den alternativ angebrachten Drehknauf noch möglich, sodass das Gebäude weiterhin verlassen
und ein Austausch des Zylinders nach einem erfolgreich abgewehrten Angriff vorgenommen
werden kann, sofern die restlichen Bauelemente der Tür dies gestatten.
[0069] Mit diesen beschriebenen Schutzmaßnahmen und der Sperrfunktion wird erreicht, dass
es nach Abbrechen eines Teils der Außenseite des Schließzylinders nicht möglich ist,
den Schließhebel zu bewegen und somit das Türschloss zu entriegeln. So können auch
ohne zusätzlichen Schutzbeschlag die höchstmöglichen Zertifizierungsklassen erreicht
werden.
[0070] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mindestens einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, welches in den Figuren schematisch dargestellt ist. Sämtliche aus den
Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile,
einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0071] Es zeigen:
Fig. 1 schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Anti-Snap-Schließzylinders,
Fig. 2 schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig.3 schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig. 4 schematisch in einer Seitenansicht das Detail C nach Fig. 2,
Fig. 5 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 3,
Fig. 6 schematisch den Schnitt D-D nach Fig. 5,
Fig. 7 schematisch das Detail E nach Fig. 5,
Fig. 8 schematisch den Schnitt B-B nach Fig. 2,
Fig. 9 schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Verlängerungsteils
einer Kernverlängerung,
Fig. 10 schematisch in einer anderen Perspektivansicht die Ausführungsform nach Fig.
9,
Fig. 11 schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 9,
Fig. 12 schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach Fig. 9,
Fig. 13 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 12,
Fig. 14 schematisch in einer Rückansicht die Ausführungsform nach Fig. 9,
Fig. 15 schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Druckstifthalters,
Fig. 16 schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 15,
Fig. 17 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 16,
Fig. 18 schematisch eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 15,
Fig. 19 schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Druckstiftes,
Fig. 20 schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 19,
Fig. 21 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 20,
Fig. 22 schematisch in einer Draufsicht die Ausführungsform nach Fig. 19,
Fig. 23 schematisch in einer Seitenansicht eine Ausführungsform eines Sperrbolzens,
Fig. 24 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 23,
Fig. 25 schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Zylindergehäuses,
Fig. 26 schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 25,
Fig. 27 schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 26,
Fig. 28 schematisch das Detail C nach Fig. 27,
Fig. 29 schematisch eine Vorderansicht der Ausführung nach Fig. 26 und
Fig. 30 schematisch das Detail B nach Fig. 26.
[0072] Die Fig. 1 bis 30 zeigen in unterschiedlichen Ansichten und Detailierungsgraden eine
Ausführungsform eines Anti-Snap-Schließzylinders 100 bzw. deren Bestandteile oder
Bauteile. Die Ausführungsform wird im Folgenden beschrieben.
[0073] Fig. 1 bis 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Anti-Snap-Schließzylinders 100
in verschiedenen Darstellungen. Fig. 1 zeigt dabei schematisch in einer Perspektivansicht
die Ausführungsform des Anti-Snap-Schließzylinders 100. Der Schließzylinder 100 ist
als Doppelschließzylinder 100a ausgebildet. Dabei ist ein Schließzylinderabschnitt
einer Innenseite I zugewandt und ein Schließzylinderabschnitt einer Außenseite A zugewandt.
[0074] Eine Grenzlinie bzw. Grenzebene zwischen Innenseite I und Außenseite A bildet die
durch den maximalen Querschnitt der Stulpschraubenbohrung 6 radial bzw. senkrecht
zu der axialen Achse Z (siehe Fig. 2) verlaufende Ebene M (siehe insbesondere Fig.
2). In die Stulpschraubenbohrung 6 wird die Stulpschraube 7, die in Fig. 1 nur schematisch
durch das Bezugszeichen 7 angedeutet ist, eingesetzt. Die (Mittel-)Ebene M kennzeichnet
so den schwächsten Querschnitt des Schließzylinders ohne entsprechende weitere Sollbruchstellen.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist der äußere Schließzylinderabschnitt
in axiale Richtung etwa gleich groß wie der innere Schließzylinderabschnitt. Der Doppelschließzylinder
100a ist genauer als Profil-Doppelzylinder ausgebildet und weist ein Zylindergehäuse
2 auf. Das Zylindergehäuse 2 setzt sich aus je einer eine Zylinderöffnung 3 ausweisenden,
im Querschnitt kreisförmigen Zylinderwand 4 und einem von dieser radial materialeinheitlich
ausgehenden Stegabschnitt 5 zusammen (siehe hierzu insbesondere Fig. 25). In jeder
Zylinderöffnung 3 ist ein Zylinderkern oder Schließkern 8, genauer eine Schließkerneinheit
8a angeordnet, die beispielsweise mittels eines Klemmrings axial fixiert ist. Die
Zylinderwand 4 formt mit ihrer Innenwand eine Kernbohrung, in welche die jeweilige
Schließkerneinheit 8a eingesetzt ist.
[0075] Im Schließkern 8 ist ein radial eingeschnittener Schlüsselkanal - in den Fig. mit
Bezugszeichen 9 angedeutet - eingearbeitet, der zur einen Seite des Schließkerns 8
hin offen ist und mit einer Längsmittelebene des Stegabschnittes 5 fluchtet (siehe
insbesondere Fig. 5). In bekannter Weise nimmt der Schließkern 8 zumindest zweigeteilte
Zuhalteelemente, Zuhaltungsstifte, Zuhaltestifte, Kernstifte und/oder Gehäusestifte
(hier nicht dargestellt) auf, die von schlüsselschaftseitigen oder schlüsselbrustseitigen
Vertiefungen eines Schlüssels (hier ebenfalls nicht dargestellt) eingeordnet werden.
Die Gehäusestifte wirken in bekannter Weise mit den korrespondierenden Druckfedern
und Kernstiften zusammen. Die kernseitigen Enden der in Richtung des Schlüsselkanals
9 abgefederten Zuhaltungsstifte ragen dabei anschlagbegrenzt in den Schlüsselkanal
9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte sind jedoch bekannt, sodass nicht näher darauf eingegangen
wird. Um die Drehachse Z der Zylinderwand 4, ist in einer Ausnehmung oder einem Durchbruch
oder einer Schließhebelnut 42 eine Schließeinheit mit einem Schließhebel 41 aufgenommen.
Diese wird bei Drehen eines zu dem Schließprofil passenden Schlüssels, das heißt mit
einem Schlüssel mit korrespondierendem Schlüsselprofil und zu den Zuhaltungsstiften
passenden schlüsselschaftseitigen oder schlüsselbrustseitigen Vertiefungen, um die
Drehachse Z gedreht und realisiert so eine Schließfunktion des jeweiligen Schließzylinders
100, die allgemein bekannt ist. Der Schlüssel weist u.a. einen Schlüsselschaft und/oder
eine Schlüsselbrust auf, an welchem das Schlüsselprofil und beispielsweise in Wendeschlüssel-Ausführungsformen
Permutations-Bohrmulden oder -Einschnitte ausgebildet sind. Die Nut 42 befindet sich
sowohl links als auch rechts der Mittelebene M und schwächt damit zusammen mit der
Stulpschraubenbohrung 6 den Materialquerschnitt des Zylindergehäuses 2 in der Mittelebene
M. Damit bei einem Snapping-Versuch das Zylindergehäuse 2 nicht in dem Bereich der
Stulpschraubenbohrung 6 in der Mittelebene M bricht, ist eine Sollbruchstelle 80,
genauer eine vorverlagerte Sollbruchstelle 80 vorgesehen. Die Sollbruchstelle 80 ist
hier als Schlitz 81 vorgesehen, der sich radial von der Zylinderwand 4 in den Steg
5 erstreckt, ohne den Steg 5 dabei ganz zu (durch-)trennen. Die dargestellte Schließeinheit
weist einen Schließhebel 41 auf. Die Nut 42 ist mit einer axialen Querschnittsveränderung
in radiale Richtung ausgeführt. Zwischen Sollbruchstelle 80 und Schließhebel 41 ist
eine Kernverlängerung 60 vorgesehen, welche zusammen mit der Kerneinheit 8a einen
verlängerten Schließkern ausbildet. Die Kernverlängerung 60, genauer der Verlängerungsteil
65, weist eine Sperrbolzenaufnahme 93i auf, in welche Sperrbolzen 93 des Sperrmechanismus
90 aufgenommen sind. Weiter weist das Gehäuse 2 koaxial zu den Sperrbolzenaufnahmen
93i der Kernverlängerung 60 gehäuseseitige Sperrbolzenaufnahmen 93k auf, in welche
über die Sperrbolzenaufnahme 93i herausragenden Sperrbolzen 93 zum Sperren eingreifen
können.
[0076] Wie in Fig. 2 oder detaillierter in Fig. 30 dargestellt, ist die Nut 42 in der Ansicht
etwa L-förmig ausgebildet. Dabei bildet die Nut 42 an einem radial entfernteren Abschnitt
zu der Drehachse Z ein größeres Abmaß in axiale Richtung Z auf, als ein radial näherer
Abschnitt.
[0077] In das Zylindergehäuse 2 wird in axiale Richtung (Z-Richtung) der Schließkern 8 bzw.
die Schließkerneinheit 8a gesteckt. Der Schließkern 8 bzw. die Schließkerneinheit
8a, im Folgenden mit Schließkern 8, 8a abgekürzt, ist hier als verlängerter Schließkern
8 ausgebildet. Hierzu weist der verlängerte Schließkern 8 neben dem eigentlichen Schließkern
8, 8a oder der Schließkerneinheit 8a die Kernverlängerung 60 auf. Die Kernverlängerung
60 umfasst ein Druckstück 61, umfassend einen Druckstift 63 und einen Druckstifthalter
62, und ein Verlängerungsteil 65. Das Druckstück 61 wird an dem Verlängerungsteil
65 aufgenommen. Die Aufnahme kann formschlüssig zur Übertragung eines Drehmoments
erfolgen. Entsprechend ist das Druckstück 61 in einer Ausführungsform nicht-rotationssymmetrisch
ausgebildet. Insbesondere kann die Aufnahme somit drehfest an diesem erfolgen. An
dem Schließkern 8, 8a zugewandten Ende weist das Verlängerungsteil 65 Eingriffsmittel
77 für eine drehfeste Verbindung mit korrespondierenden Eingriffsmitteln 77 des Schließkerns
8, 8a auf. Axial sind Verlängerungsteil 65 und Schließkern 8, 8a lose verbunden (hier
nicht detaillierter dargestellt). Verlängerungsteil 65 und Schließkern 8, 8a sind
so axial gekoppelt. Der innenseitige Schließkern 8 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
keine Kernverlängerung 60 auf. Der verlängerte Schließkern 8 sitzt innerhalb der Zylinderöffnung
3, an der Außenseite des Doppelschließzylinders 100a. Weiter sind die Eingriffsmittel
77 für eine Drehmomentübertragung dargestellt (siehe z.B. Fig. 9). Diese sind hier
als Ausnehmung an der Schließkerneinheit 8 bzw. als Anformung an dem Verlängerungsteil
65 ausgeführt. Zur Realisierung eines Sperrmechanismus 90 sind sich in radiale Richtung
erstreckende Sperraufnahmen 93i, 93k vorgesehen. Zudem ist die Kopplungs- oder Kupplungsmechanik
K dargestellt.
[0078] Der Durchbruch bzw. die Nut 42 weist radial weg von der Drehachse Z ein größeres
Abmaß in Z-Richtung auf, sodass sich hier eine L-Form in der Seitenansicht ergibt.
Radial über dem in Z-Richtung abragenden Schenkel der L-Form ist der Sperrmechanismus
90 vorgesehen (siehe z.B. Fig. 26, 25). In Richtung Außenseite A befindet sich axial
versetzt dazu die als Schlitz 81 ausgebildete (vorverlagerte) Sollbruchstelle 80.
Bei einem Abbrechen des äußeren Zylinderabschnitts A verbleibt die Kernverlängerung
60 in ihrer Position, wobei der Sperrmechanismus 90, genauer die Sperrbolzen 93 aus
der Sperraufnahme 93i des Verlängerungsteils 65 in die Sperraufnahme 93k des Gehäuses
2 eingreift/eingreifen.
[0079] Neben dem Sperrmechanismus 90, hier dargestellt durch die Sperraufnahmen 93i, 93k,
ist ein Zylinderstift bei 94 vorgesehen. Der Zylinderstift 94 dient hier als zusätzliches
Bohrschutzsegment zwischen Sollbruchstelle 80 und Sperrmechanismus 90.
[0080] Fig. 6 zeigt schematisch den Anti-Snap-Schließzylinder 100 bzw. in einer geschnittenen
Ansicht. Insbesondere ist in der Schnittansicht der Sperrmechanismus 90 deutlich zu
erkennen. Dieser umfasst in der dargestellten Figur die Sperrbolzen 93, welcher durch
eine Druckfeder (hier nicht dargestellt) nach außen drängend druckbeaufschlagt sind.
Druckfeder und Sperrbolzen 93 werden von der Sperrbolzenaufnahme 62d des Druckstifthalters
62 im nicht-sperrenden, betriebsbereiten Zustand in vorgespannter Position gehalten
(siehe auch Fig. 15 bis 18). Die Anordnung ist so ausgebildet, dass die Sperrbolzen
93 im sperrenden Zustand durch die Sperraufnahme 93i der Kernverlängerung 60 in die
Sperraufnahme 93k des Zylindergehäuses 2 gedrückt werden und dort hineinragen, vorzugsweise
dort hintergreifen oder eingreifen. In dem Verlängerungsteil 65 der Kernverlängerung
60 sind entsprechende Sperraufnahmen 91 (oder auch Sperrausnehmung) zur Aufnahme der
Sperrbolzen 93 vorgesehen. Die Sperraufnahmen 93i, 93k sind gleich orientiert (radial)
wie die Sperrbolzen 93 ausgebildet. Dabei ist die jeweilige Sperraufnahme 93i, 93k
so ausgebildet, dass der jeweilige Sperrbolzen 93 durch bzw. in die Sperraufnahme
93i, 93k einfahren oder eingreifen kann, wenn die Sperraufnahme 93i, 93k und Sperrbolzen
93 in etwa koaxial zueinander angeordnet sind.
[0081] Bei einem Snapping-Versuch werden die an die Kernverlängerung 60 mit dem Verlängerungsteil
65 angrenzenden Bauteile, insbesondere der angrenzende Schließkern 8a nach außen A
bewegt. Als Folge davon wird der Druckstifthalter 62 von dem Druckstift 63 weg bewegt.
Der Druckstift 63 verbleibt im Wesentlichen in seiner vorherigen Position. Durch das
Wegbewegen des Druckstifthalters 62, in dem die Sperrbolzenaufnahme 62d vorgesehen
ist, werden die Sperrbolzen 93 freigegeben und können durch die jeweilige Sperraufnahme
93i in die jeweilige in Verlängerung liegende Sperraufnahme 93k bewegt werden, sodass
eine weitere Bewegung des Verlängerungsteils 65 aufgrund des Eingriffs der Sperrbolzen
93 blockiert ist. Seitlich bzw. axial neben dem Sperrmechanismus 90 in Richtung außen
A ist der als Bohrschutz dienender Zylinderstift 94 vorgesehen. Daraus ergibt sich
von außen A nach innen I betrachtet folgende Bauteilanordnung: Schließkerneinheit
8a - Kernverlängerung 60 - Sperrmechanismus 90 - Kupplungsmechanik/Schließhebel. In
Richtung innen I ist an den Sperrmechanismus 90 der Schließhebel 41 mit der weiteren
Schließzylinder 100-Mechanik oder Kupplungsmechanik K angeordnet. Die grundsätzliche
Ausbildung des Sperrmechanismus 90 ist bei einem gestuften Schließhebel 41 ähnlich
wie bei einem nichtgestuften Schließhebel 41 ausgebildet.
[0082] Fig. 9 bis 14 zeigen eine Ausführungsform eines Verlängerungsteils 65 einer Kernverlängerung
60. Fig. 9 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht die Ausführungsform des Verlängerungsteils
65 der Kernverlängerung 60. Fig. 10 zeigt schematisch in einer anderen Perspektivansicht
die Ausführungsform nach Fig. 9. Fig. 11 zeigt schematisch in einer Seitenansicht
die Ausführungsform nach Fig. 9. Fig. 12 zeigt schematisch in einer Vorderansicht
die Ausführungsform nach Fig. 9. Fig. 13 zeigt schematisch den Schnitt A-A nach Fig.
12. Fig. 14 zeigt schematisch in einer Rückansicht die Ausführungsform nach Fig. 9.
Die Kernverlängerung 60 ist im Wesentlichen als ein zylindrischer Grundkörper 67 ausgebildet
und umfasst den oder das Verlängerungsteil 65 und das Druckstück 61 bzw. den Druckstift
63 und den Druckstifthalter 62 (siehe auch Fig. 15-22). Der oder das Verlängerungsteil
65 weist eine sich in axiale Richtung erstreckende Druckstückaufnahme 66 auf. In die
Druckstückaufnahme 66 wird das Druckstück 61 mit dem Druckstift 63 und dem Druckstifthalter
62 aufgenommen. Die Druckstückaufnahme 66 ist komplementär zu der Außenkontur des
Druckstifthalters 62 ausgebildet, hier als geschlitzte zylindrische Bohrung 66a, mit
einem zylindrischen Abschnitt 66b und einem die Wandung der zylindrischen Bohrung
durchragenden Schlitz 66c. Axial abragend von dem Grundkörper 67 sind Wandungen 68
ausgebildet, welche als Koppelelemente für eine Kopplung mit einer axial anschließenden
Kopplungsmechanik K ausgebildet sind. Die Koppelelemente sind für eine Drehmomentübertragung
ausgebildet. An der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 67 sind Eingriffsmittel
77, hier in Form einer Anformung 69, vorgesehen. Diese sind zum Eingriff mit korrespondierenden
Eingriffsmitteln 77 des Schließkerns 8 ausgebildet, sodass sich über einen Eingriff
der Eingriffsmittel 77 ein Drehmoment von Schließkern 8 auf die Kernverlängerung 60
bzw. den Verlängerungsteil 65 übertragen lässt.
[0083] Wie aus den Fig. 9 bis 14 weiter zu entnehmen ist, ist der zylindrische Abschnitt
66b der Bohrung exzentrisch ausgebildet. Radial an dem Grundkörper 67 sind mehrere
als Durchgangsbohrungen ausgeführte Sperrausnehmungen, Sperraufnahmen oder Sperrstiftaufnahmen
93i vorgesehen. Durch diese kann bei Auslösung des Sperrmechanismus 90 der jeweilige
Sperrstift oder Sperrbolzen 93 bewegt werden, zum Beispiel bis zu einem Eingriff in
die gehäuseseitigen Sperraufnahmen 93k. Die Sperraufnahmen 93i, 93k sind zueinander
fluchtend bzw. (kon-)zentrisch angeordnet.
[0084] Fig. 15 bis 18 zeigen eine Ausführungsform eines Druckstifthalters 62 eines mehrteiligen
Druckstücks 61. Fig. 15 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform
des Druckstifthalters 62. Fig. 16 zeigt schematisch in einer Seitenansicht den Druckstifthalter
62. Fig. 17 zeigt schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 16. Fig. 18 zeigt schematisch
eine Draufsicht auf den Druckstifthalter 62. Der Druckstifthalter 62 weist einen hohlzylindrischen
Basisabschnitt 62a mit einer als zylindrische Sackbohrung 62c ausgebildeten Druckstiftaufnahme
62c' auf. Radial abragend von dem hohlzylindrischen Basisabschnitt 62a ist ein Vorsprung
62b vorgesehen. Der Vorsprung 62b erstreckt sich über die gesamte Länge des Basisabschnitts
62a. Etwa gegenüber des Vorsprungs 62b ist ein Sperrbolzenaufnahme 62d vorgesehen.
Die Sperrbolzenaufnahme 62d ist als Nut 62e ausgeführt. Dabei ist die Nut 62e in der
die zylindrische Sackbohrung 62c umgebenden Wandung ausgebildet, sodass seitlich je
eine Nutflanke 62f gebildet ist. Die Sperrbolzenaufnahme 62d ist zum Halten von Sperrbolzen
93 vorgesehen. Die Nut 62e erstreckt sich über die gesamte Länge des Druckstifthalters
62. Dabei weist die Nut 62e eine konstante Nutbreite und eine konstante Nuttiefe auf.
Die Sackbohrung 62c erstreckt sich etwa über drei Viertel der Länge des Druckstifthalters
62.
[0085] Die Fig. 19 bis 22 zeigen eine Ausführungsform eines Druckstiftes 63 des Druckstücks
61. Fig. 19 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des
Druckstiftes 63. Fig. 20 zeigt schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform
nach Fig. 19. Fig. 21 zeigt schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 20. Fig. 22 zeigt
schematisch in einer Draufsicht die Ausführungsform nach Fig. 19. Der Druckstift 63
weist einen zu der als Sacklochbohrung 62c ausgebildeten Druckstiftaufnahme 62c' korrespondierenden
bzw. komplementären zylindrischen Schaftabschnitt 63c auf. Mit dem Schaftabschnitt
63c wird der Druckstift 63 in der Sackbohrung 62c aufgenommen. Dabei sind Schaftabschnitt
63c und Sacklochbohrung 62c so bemessen, dass bei aufgenommenem Druckstift 63 eine
Spielpassung oder eine leichtgängige Passung vorgesehen ist, sodass sich der Druckstift
63 aus der Druckstiftaufnahme 62c' herausbewegen kann. In axiale Richtung an den zylindrischen
Schaftabschnitt 63c anschließend ist ein Druckstiftkopf 63a vorgesehen. Der Druckstiftkopf
63a weist einen größeren Außendurchmesser als der Schaftabschnitt 63c auf und kann
so als Anschlag dienen. Der Druckstiftkopf 63a weist einen gefasten Abschnitt 63d
und einen zylindrischen Abschnitt 63e auf. Der gefaste Abschnitt 63d befindet sich
zwischen den beiden endseitigen Abschnitt63e und Schaftabschnitt 63c. Der Schaftabschnitt
63c ist in der dargestellten Ausführungsform ebenfalls hohlzylindrisch ausgebildet
und weist eine entsprechende zylindrische Sacklochbohrung 63b auf. Diese erstreckt
sich etwa über drei Viertel der Länge des Schaftabschnitts 63c.
[0086] Fig. 23 und 24 zeigen eine Ausführungsform der Sperrbolzen 93. Fig. 23 zeigt schematisch
in einer Seitenansicht eine Ausführungsform des Sperrbolzens 93. Fig. 24 zeigt schematisch
den Schnitt A-A nach Fig. 23. Zur Realisierung des Sperrmechanismus sind zwei Sperrbolzen
93 vorgesehen. Die Sperrbolzen 93 sind rotationssymmetrisch um ihre axiale Richtung
ausgebildet. Dabei sind die Sperrbolzen 93 im eingebauten, betriebsbereiten Zustand
in gegenüberliegende Richtungen orientiert und weisen jeweils mit ihrem Basisabschnitt
93a zueinander. Die mit ihren Basisabschnitten 93a zueinander weisenden Sperrbolzen
93 werden im betriebsbereiten Zustand mit einer Feder-Speicher-Einheit, vorzugsweise
einer Druckfeder, gegeneinander vorgespannt. Hierzu müssen die Sperrbolzen 93 gehalten
werden. Dies erfolgt über die Sperrbolzenaufnahme 62d des Druckstifthalters 62 innerhalb
der Druckstückaufnahme 66 des Verlängerungsteils 65 der Kernverlängerung 60. Damit
die Sperrbolzen 93 gehalten werden können, ist eine umlaufende Nut 93d in dem Basisabschnitt
93a vorgesehen. In diese Nut 93d greifen die Nutflanken 62f des Druckstifthalters
62. Entsprechend müssen die Breiten der Nuten 93d und 62e aufeinander abgestimmt sein.
Der jeweilige Basisabschnitt 93a weist eine Feder-Speicher-Aufnahme 93c auf. Diese
ist als innenliegende Bohrung oder Ausnehmung 93k ausgebildet. An den Basisabschnitt
93a angrenzend ist ein Kopfabschnitt 93e ausgebildet. Dieser weist einen zylindrischen
Abschnitt 93f mit einem kleineren Durchmesser und daran anschließend einen gefasten
Abschnitt 93g mit einem größeren Durchmesser auf.
[0087] Fig. 25 bis 30 zeigen eine Ausführungsform des Zylindergehäuses 2. Fig. 25 zeigt
schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des Zylindergehäuses 2.
Fig. 26 zeigt schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 25.
Fig. 27 zeigt schematisch den Schnitt A-A nach Fig. 26. Fig. 28 zeigt schematisch
das Detail C nach Fig. 27. Fig. 29 zeigt schematisch eine Vorderansicht der Ausführung
nach Fig. 26. Fig. 30 zeigt schematisch das Detail B nach Fig. 26. Hier ist deutlich
die Ausbildung der Sollbruchstelle 80 als Schlitz 81 in dem Gehäuse 2 zu erkennen.
In Richtung Innenseite I dahinterliegend ist der Gehäuseabschnitt mit den Sperraufnahmen
93k dargestellt. Daran weiter in Richtung Innenseite I schließt die Nut 42 an. Unterhalb
der Nut 42 ist die Stulpschraubenbohrung 6 dargestellt. Die Sperraufnahmen 93k sind
paarweise unterschiedlich ausgeführt. So sind die in Fig. 27 in 3- Uhr und entsprechend
in 9-Uhr-Position dargestellten Sperraufnahmen 93k als gestufte Durchgangsbohrung
ausgeführt. Die in 12-Uhr und 6-Uhr Position angeordneten Sperraufnahmen 93k sind
als zylindrische Durchgangsbohrung ausgeführt.
[0088] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 2
- Zylindergehäuse
- 3
- Zylinderöffnung
- 4
- Zylinderwand
- 5
- Stegabschnitt
- 6
- Stulpschraubenbohrung
- 7
- Stulpschraube
- 8
- Zylinderkern, Schließkern (verlängert)
- 8a
- Schließkerneinheit
- 9
- Schlüsselkanal
- 17
- Durchgangsöffnung
- 41
- Schließhebel
- 42
- Schließhebelnut
- 60
- Kernverlängerung
- 61
- Druckstück
- 62
- Druckstifthalter
- 62a
- Basisabschnitt
- 62b
- Vorsprung
- 62c
- Sackbohrung
- 62c'
- Druckstiftaufnahme
- 62d
- Sperrbolzenaufnahme (Druckstifthalter)
- 62e
- Nut
- 62f
- Nutflanke
- 63
- Druckstift
- 63a
- Druckstiftkopf
- 63b
- Sacklochbohrung
- 63c
- Schaftabschnitt
- 63d
- gefaster Abschnitt
- 63e
- zylindrischer Abschnitt
- 65
- Verlängerungsteil (Kernverlängerung)
- 66
- Druckstückaufnahme
- 66a
- geschlitzte, zylindrische Bohrung
- 66b
- zylindrischer Abschnitt
- 66c
- Schlitz
- 67
- Grundkörper
- 68
- Wandung
- 69
- Anformung
- 77
- Eingriffsmittel
- 80
- Sollbruchstelle (Gehäuse)
- 81
- Schlitz
- 90
- Sperrmechanismus
- 93
- Sperrbolzen
- 93a
- Basisabschnitt
- 93c
- Feder-Speicher-Aufnahme
- 93d
- Nut
- 93e
- Kopfabschnitt
- 93f
- zylindrischer Abschnitt
- 93g
- gefaster Abschnitt
- 93h
- Bohrung, Ausnehmung (innenliegend)
- 93i
- Sperrbolzenaufnahme, Sperraufnahme (Kernverlängerung)
- 93k
- Sperrbolzenaufnahme, Sperraufnahme (Zylindergehäuse)
- 94
- Zylinderstift
- 100
- Schließzylinder
- 100a
- Doppelschließzylinder
- A
- Außenseite, außen
- I
- Innenseite, innen
- K
- Kopplung(-smechanik), Kupplung(-smechanik)
- M
- (Mittel-)Ebene
- Z
- axiale Achse, Drehachse
1. Druckstück (61) für eine Kernverlängerung (60), insbesondere für eine Kernverlängerung
(60) für einen Schließkern (8) eines Schließzylinders (100), welches sich im Wesentlichen
in eine axiale Richtung (Z) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (61) mehrteilig ausgebildet ist und mindestens einen Druckstift (63)
und einen Druckstifthalter (62) umfasst.
2. Druckstück (61) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckstifthalter (62) eine Druckstiftaufnahme (62c') zur zumindest teilweisen
Aufnahme und/oder Führung des Druckstifts (63) aufweist.
3. Druckstück (61) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstifthalter (62) eine Sperrbolzenaufnahme (62d) aufweist, um mindestens
einen, bevorzugt mindestens zwei Sperrbolzen (93) zu halten.
4. Druckstück (61) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der in dem Druckstifthalter (62) aufgenommene Druckstift (63) in dem Druckstück (61)
durch eine Feder-Speicher-Einheit federvorgespannt ist, sodass beim Entspannen der
Feder-Speicher-Einheit der Druckstift (63) aus dem Druckstifthalter (62) zumindest
teilweise herausgedrängt wird.
5. Kernverlängerung (60), insbesondere eine Kernverlängerung (60) für einen Schließkern
(8) eines Schließzylinders (100), welches sich im Wesentlichen in eine axiale Richtung
(Z) erstreckt, um einen Schließkern (8) axial zu verlängern, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kernverlängerung (60) mehrteilig ausgebildet ist und mindestens ein Verlängerungsteil
(65) und mindestens ein daran in axiale Richtung (Z) einliegendes Druckstück (61)
nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4 umfasst.
6. Kernverlängerung (60) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungsteil (65) eine Druckstückaufnahme (66) zur Aufnahme des Druckstücks
(61) aufweist, in welche das Druckstück (61) zumindest teilweise aufgenommen und/oder
aufnehmbar ist, um ein Zusammenwirken von Druckstück (61) und Verlängerungsteil (65)
zu realisieren.
7. Kernverlängerung (60) nach einem der vorherigen Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verlängerungsteil (65) mindestens eine sich quer zu der axialen Richtung (Z) erstreckende
Sperraufnahme (93i) zum Zusammenwirken mit einem Sperrmechanismus (90) aufweist.
8. Verlängerter Schließkern (8), insbesondere ein verlängerter Schließkern (8) für einen
Schließzylinder (100) eines Zylinderschlosses, umfassend mindestens eine Schließkerneinheit
(8a) und mindestens eine Kernverlängerung (60), wobei die Schließkerneinheit (8a)
mit der Kernverlängerung (60) lose verbunden, insbesondere in axiale Richtung (Z)
lose verbunden, ist, insbesondere wobei die Kernverlängerung (60) als eine Kernverlängerung
(60) nach einem der vorherigen Ansprüche 5 bis 7 ausgebildet ist.
9. Sperrmechanismus (90) für einen Anti-Snap-Schließzylinder (100), welcher bei einem
axialen Bewegen eines Schließkerns (8), insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch
oder Zylinder-Abbruchversuch, die Kernverlängerung (60) in einem Zylindergehäuse (2)
sperrt, wobei der Sperrmechanismus (90) als zweistufiger Sperrmechanismus (90) ausgebildet
ist mit einem Druckstück (61) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4 als erste
Stufe und mit mindestens zwei zueinander auseinanderbewegbaren Sperrbolzen (93), als
zweite Stufe, wobei das Druckstück (61) ein Auseinanderbewegen der Sperrbolzen (93)
sperrt oder freigibt.
10. Sperrmechanismus (90) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrbolzen (93) gegeneinander durch eine Feder-Speicher-Einheit vorgespannt
sind und im nichtsperrenden Betriebsmodus über die Sperrbolzenaufnahme (62d) des Druckstücks
(61), genauer des Druckstifthalters (62), zusammengehalten sind.
11. Anti-Snap-Schließzylinder (100), insbesondere ein Anti-Snap Schließzylinder (100)
für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern (8) und einem Zylindergehäuse
(2), in dem der Schließkern (8) aufgenommen ist, wobei das Zylindergehäuse (2) mindestens
eine vorverlagerte Sollbruchstelle (80) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Sperrmechanismus (90), insbesondere ein Sperrmechanismus (90) nach Anspruch 9
oder 10, vorgesehen ist, insbesondere welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns
(8), insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch oder Zylinder-Abbruchversuch,
die Kernverlängerung (60) gegen ein axiales Herausbewegen in dem Zylindergehäuse (2)
sperrt.
12. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließkern (8) als verlängerter Schließkern (8) nach Anspruch 8 ausgebildet ist.
13. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kernverlängerung (60) als Kernverlängerung (60) nach einem der vorherigen Ansprüche
5 bis 7 ausgebildet ist und/oder das Druckstück (61) als Druckstück (61) nach einem
der vorherigen Ansprüche 1 bis 4 ausgebildet ist.
14. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Zylindergehäuse (2) eine Schließhebelnut (42) für einen um eine Drehachse (Z)
drehbaren Schließhebel (41) aufweist, wobei der Schließhebel (41) und/oder die Schließhebelnut
(42) einen Absatz aufweist, sodass die Nut (42) und/oder der Hebel (41) in axiale
Richtung (Z) unterschiedliche Abmaße aufweist.
15. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Absatzabschnitt mit einem kleineren axialen Abmaß näher an der Drehachse
(Z) des Schließkerns (8) angeordnet ist, als ein Absatzabschnitt mit einem größeren
axialen Abmaß und der Sperrmechanismus (90) in dem Schließzylinder (100) in radialer
Richtung über dem Absatzabschnitt mit dem größeren axialen Abmaß und/oder neben dem
Absatzabschnitt mit dem kleineren axialen Abmaß angeordnet ist.
16. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anti-Snap-Schließzylinder (100) als Doppel-Schließzylinder (100a) mit einem äußeren
(A) Schließzylinderabschnitt und einem inneren (I) Schließzylinderabschnitt ausgebildet
ist.
17. Schlüssel für ein Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche
11 bis 16.
18. Schließvorrichtung (100), umfassend mindestens einen Schlüssel und mindestens einen
dazu korrespondierenden Schließkern (8) und/oder einen dazu korrespondierenden Schließzylinder
(100), dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) als verlängerter Schließkern (8) nach Anspruch 8 und/oder der
Schließzylinder (100) nach einem Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen
Ansprüche 11 bis 16 ausgebildet ist/sind und der Schlüssel zu dem Anti-Snap-Schließzylinder
(100) und/oder dem verlängerten Schließkern (8) korrespondiert und/oder diesem zugeordnet
ist.
19. Verfahren zur Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders, insbesondere eines Anti-Snap-Schließzylinders
(100) nach einem der vorherigen Ansprüche 11 bis 16, wobei bei einem Snapping-Versuch,
bei dem auf den äußeren (A) Schließzylinderabschnitt eine Querkraft aufgebracht wird,
zunächst die vorverlagerte Sollbruchstelle (80) des Zylindergehäuses (2) und
nach Brechen der vorverlagerten Sollbruchstelle (80) der Sperrmechanismus (90) ausgelöst
wird und in die Sperraufnahme (93k) eingreift, wobei der Sperrmechanismus (90) den
Schritt Auseinanderbewegen von zwei Sperrbolzen (93) umfasst.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Schritt Auseinanderbewegen von zwei Sperrbolzen (93) der Schritt Auseinanderbewegen
des Druckstiftes (63) und des Druckstifthalters (62) durchgeführt wird.
21. Verfahren zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders (100), insbesondere eines
Anti-Snap-Schließzylinders (100) nach einem der vorherigen Ansprüche 11 bis 16, umfassend
die Schritte:
Vorsehen einer vorverlagerten Sollbruchstelle (80) in dem Zylindergehäuse (2) und
Vorsehen eines Sperrmechanismus (90), wobei zum Herstellen des Sperrmechanismus (90)
ein Druckstift (63) und ein Druckstifthalter (62) in eine Richtung zueinander bewegbar
vorgespannt werden und zwei Sperrbolzen (93) in eine andere Richtung dazu zueinander
bewegbar vorgespannt werden und durch die vorgespannten Druckstift (63) und Druckstifthalter
(62) in einer nichtsperrenden Betriebsposition gehalten und in einer sperrenden Freigabeposition
freigegeben werden.