[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrostatische Filtereinheit und eine Lüftungsvorrichtung
mit einer solchen Filtereinheit
[0002] Es ist bekannt Verunreinigungen aus der Luft durch Lüftungsvorrichtungen auszufiltern.
Hierbei können mechanische Filter verwendet werden, wie beispielsweise Vliesmatten,
poröse Schaumstoffmedien, Streckmetallfilter oder Lochblechfilter. Bei Lüftungsvorrichtungen,
die Dunstabzugshauben darstellen, die in einer Küche betrieben werden, werden dabei
flüssige und feste Verunreinigungen aus den beim Kochen entstehenden Dünsten und Wrasen
ausgefiltert. Als mechanische Filter werden hierbei insbesondere Streckmetallfilter,
Lochblechfilter, Baffle-Filter, die auch als Wirbelstromfilter bezeichnet werden können,
Randabsaugungsfilter und poröse Schaumstoffmedien verwendet.
[0003] Zudem ist beispielsweise aus der
DE 2146288 A eine Dunstabzugshaube bekannt, bei der ein elektrostatischer Filter verwendet wird.
Der elektrostatische Filter besteht bei dieser Dunstabzugshaube aus plattenförmigen
Abscheide- und Gegenelektroden sowie drahtförmigen Ionisationselektroden. Die plattenförmigen
Abscheideelektroden sind über elektrisch leitende Stege miteinander verbunden ebenso
sind die Gegenelektroden über elektrisch leitende Stege miteinander verbunden. Die
Abscheide- und Gegenelektroden sind so angeordnet, dass die in den Filter eintretende
Luft zunächst die Abscheideelektroden mit dazwischen liegenden drahtförmigen lonisationselementen
anströmt und anschließend zu den nach oben versetzten Gegenelektroden gelangt. Die
Abscheideelektroden und Gegenelektroden sind über Trennwände, die senkrecht zu den
Elektroden und parallel zueinander verlaufen, an dem Gehäuse der Dunstabzugshaube
befestigt. Die Abscheideelektroden und Gegenelektroden greifen jeweils wechselweise
kammartig ineinander ein. Zudem ist in dem Gehäuse der Dunstabzugshaube ein Hochspannungsgerät
vorgesehen, das mit den Elektroden des Filters verbunden ist.
[0004] Ein Nachteil dieses elektrostatischen Filters besteht zum einen in der großen Anzahl
von Teilen und dem komplexen Aufbau des Filters. Zum anderen ist bei diesem Aufbau
unter anderem aufgrund der Verwendung von Draht als Ionisationselektroden die Gefahr
einer Beschädigung beispielsweise durch Reißen des Drahtes oder Überschlagens der
Spannung groß.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine elektrostatische Filtereinheit
zu schaffen, die zum einen sicher und zuverlässig betrieben werden kann und die zum
anderen einen einfachen Aufbau aufweist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrostatische Filtereinheit
für eine Lüftungsvorrichtung, die eine Ionisationseinheit mit mindestens einem lonisationselement
und mindestens einer Gegenelektrode und eine Abscheideeinheit umfasst. Die Filtereinheit
ist dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gegenelektrode mindestens eine
Öffnung aufweist und das lonisationselement mindestens eine nadelförmige lonisationselektrode
mit einer Spitze umfasst, die lonisationselektrode senkrecht zu der Öffnung der Gegenelektrode
steht und die Spitze in der Öffnung der Gegenelektrode liegt.
[0007] Als Lüftungsvorrichtung wird eine Vorrichtung bezeichnet, durch die Luft aus einem
Raum abgesaugt und gereinigt werden kann. Die Lüftungsvorrichtung kann eine Dunstabzugsvorrichtung
beispielsweise in einer Küche darstellen. Allerdings kann die Lüftungsvorrichtung
beispielsweise auch einen Mauerkasten oder eine Deckenlüftung darstellen. Die Luftströmung
kann durch ein Gebläse der Lüftungsvorrichtung hervorgerufen werden.
[0008] Die elektrostatische Filtereinheit dient dazu, aus der Luft, die durch diese hindurch
strömt, Verunreinigungen auszufiltern. Die elektrostatische Filtereinheit weist erfindungsgemäß
eine Ionisationseinheit und eine Abscheideeinheit auf. Die Abscheideeinheit ist in
Strömungsrichtung der Ionisationseinheit nachgeschaltet. Die Abscheideeinheit weist
vorzugsweise mindestens zwei Niederschlagselektroden auf. In der Ionisationseinheit
werden Partikel in der Luft aufgeladen. Durch das elektrische Feld, das sich zwischen
den unterschiedlich geladenen Niederschlagselektroden aufbaut, werden die geladenen
Partikel an den Niederschlagselektroden abgeschieden und so aus der Luft ausgefiltert.
[0009] Die Ionisationseinheit weist erfindungsgemäß mindestens ein lonisationselement und
mindestens eine Gegenelektrode auf. Die Gegenelektrode der Ionisationseinheit, die
insbesondere eine negative Elektrode darstellt, weist mindestens eine Öffnung auf.
Vorzugsweise sind in der Gegenelektrode mehrere Öffnungen vorgesehen und das lonisationselement
weist mehrere lonisationselektroden auf. Die Gegenelektrode wird daher im Folgenden
vorwiegend mit mehreren Öffnungen und das lonisationselement mit mehreren lonisationselektroden
beschrieben. Die Öffnungen der Gegenelektrode sind so ausgerichtet, dass deren Fläche
senkrecht zu der Strömungsrichtung der Luft, die durch die Ionisationseinheit zu der
Abscheideeinheit strömt, steht.
[0010] Das lonisationselement umfasst erfindungsgemäß mindestens eine nadelförmige lonisationselektrode
mit einer Spitze. Die Anzahl der nadelförmigen lonisationselektroden entspricht vorzugsweise
der Anzahl der Öffnungen. Als nadelförmige lonisationselektrode wird eine Elektrode
bezeichnet, die eine sich zu einem Ende hin verjüngende Form aufweist. Vorzugsweise
weist die nadelförmige lonisationselektrode einen Schaft mit gleichbleibendem Durchmesser
und eine Spitze auf. Die Spitze, die auch als Elektrodenspitze bezeichnet werden kann,
kann hierbei eine Kegelform aufweisen.
[0011] Die mindestens eine lonisationselektrode ist so angeordnet, dass diese senkrecht
zu der Öffnung der Gegenelektrode steht. Somit erstreckt sich die lonisationselektrode
in der Strömungsrichtung der Luft, die durch die Ionisationseinheit strömt. Zudem
liegt die Spitze der lonisationselektrode in der Öffnung der Gegenelektrode. Die lonisationselektrode
mit der Elektrodenspitze ist vorzugsweise koaxial in der Öffnung der negativen Gegenelektrode
orientiert.
[0012] Richtungsangaben, wie oben, unten, vorne und hinten beziehen sich auf die Filtereinheit
und deren Teile in einem in einer Lüftungsvorrichtung montierten Zustand. Als Vorderseite
der Filtereinheit wird hierbei die Seite verstanden, über die Luft in die Filtereinheit
eintritt. Im vorderen Bereich der Filtereinheit liegt damit die Ionisationseinheit.
Als Rückseite der Filtereinheit wird die Seite der Filtereinheit bezeichnet, über
die Luft aus der Abscheideeinheit austritt. Die Rückseite der Ionisationseinheit grenzt
an die Vorderseite der Ionisationseinheit an. Als Tiefe der Filtereinheit, der Abscheideeinheit
und der Ionisationseinheit wird jeweils der Abstand zwischen der Vorderseite und der
Rückseite der jeweiligen Einheit bezeichnet. Die Filtereinheit weist vorzugsweise
eine Kastenform auf, deren Breite größer als die Höhe ist. Als Breite wird daher die
größere Abmessung der Filtereinheit senkrecht zu der Tiefenrichtung bezeichnet. Die
Höhe liegt senkrecht zu der Breite. Als Oberseite der Filtereinheit wird eine Seite
bezeichnet, deren Fläche sich in Breiten- und Tiefenrichtung erstreckt. Die weitere
Seite gegenüberliegende Seite, deren Fläche sich in Breiten- und Tiefenrichtung erstreckt,
wird als Unterseite bezeichnet.
[0013] Indem die lonisationselektrode sich senkrecht zu der Öffnung der Gegenelektrode erstreckt
und damit die Längsrichtung der lonisationselektrode in der Strömungsrichtung der
Luft liegt, ist die Versperrung, die durch die lonisationselektrode in dem Luftstrom
erzeugt wird, minimiert. Insbesondere ist die Versperrung geringer als bei einer drahtförmigen
lonisationselektrode, die im Stand der Technik in der Regel senkrecht zu der Strömungsrichtung
der Luft angeordnet ist. Da zusätzlich die Spitze der lonisationselektrode in der
Öffnung der Gegenelektrode liegt, bildet sich bei elektrischer Feldüberhöhung an der
Spitze eine Corona-Entladung zwischen der Spitze und der Gegenelektrode aus. Die elektrische
Feldüberhöhung ist aufgrund der spitzen Form der nadelförmigen lonisationselektrode
deutlich höher als bei einem Ionisationsdraht. Hierdurch kann bei gleicher Ionisationsspannung
bei der erfindungsgemäßen Filtereinheit ein deutlich größere elektrische Feldstärke
im Corona-Bereich erzielt werden und daher die Aufladung der Partikel in der Luft
begünstigt werden. Zudem setzen sich an einer Nadelspitze weniger Partikel ab als
an einem Draht. Somit kann die Gefahr des Durchschlagens der Spannung von der lonisationselektrode
zu der Gegenelektrode verringert werden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das lonisationselement eine Isolationsbeschichtung
auf. Die Isolationsbeschichtung kann auch als Isolierungsbeschichtung bezeichnet werden.
Das Beschichtungsmaterial weist hierbei eine geringe oder vorzugsweise keine elektrische
Leitfähigkeit auf. Die Beschichtung ist vorzugsweise an dem gesamten lonisationselement
vorgesehen und lediglich an der Spitze der mindestens einen lonisationselektrode und
mindestens einer Kontaktstelle zum Kontaktieren des lonisationselementes mit einer
Hochspannungseinheit ausgespart. Bei einer Ausführungsform, bei der das lonisationselement
aus einem Ionisationselektrodenrahmen mit daran vorgesehenen Ionisationselektroden
besteht, sind der Ionisationselektrodenrahmen und die Ionisationselektroden bis auf
die Kontaktstelle und die Elektrodenspitzen vollständig elektrisch mittels einer isolierenden
Oberflächenbeschichtung isoliert. Indem das lonisationselement somit bis auf an der
oder den Spitzen und Kontaktstelle(n) mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung
versehen ist, kann die Ausbildung von Kriechstrecken weiter verringert werden. Bei
drahtförmigen lonisationselektroden ist es funktionsbedingt erforderlich, dass diese
über deren gesamte Länge blank, das heißt nicht isoliert, sind, kommt es zur Ausbildung
von elektrischen Kriechstrecken. Bei der vorzugsweise vorgesehenen Isolationsbeschichtung,
die die Spitze(n) der lonisationselektrode ausspart, ist eine solche Ausbildung nicht
zu befürchten. Zudem hat sich gezeigt, dass die Geräuschentwicklung bei ausschließlicher
Nutzung des elektrischen Feldes zwischen der Nadelspitze der lonisationselektrode
und der Öffnung der Gegenelektrode für die Corona-Entladung gering ist.
[0015] Besonders bevorzugt stellt die Isolationsbeschichtung eine hydrophobe Beschichtung
dar. Hierdurch kann zum einen das Ausbilden der elektrischen Kriechstrecke weiter
unterbunden werden. Zudem kann auch das Verharzen der lonisationselektroden durch
Anhaften von Partikeln, wie beispielsweise Fett, unterbunden werden.
[0016] Die Isolationsbeschichtung, die auch als Oberflächenisolation des lonisationselementes
bezeichnet werden kann, kann beispielsweise durch eine keramische Beschichtung oder
eine thermoplastische Kunststoffumspritzung erzeugt werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das lonisationselement einen lonisationselektrodenrahmen
auf. Der lonisationselektrodenrahmen besteht aus elektrisch leitfähigem Material.
Als elektrisch leitfähiges oder elektrisch leitendes Material wird insbesondere ein
festes Material bezeichnet, das eine elektrische Leitfähigkeit aufweist, die vorzugsweise
bei 25°C >10
6 S/m beträgt. Insbesondere können als elektrisch leitendes Material Metalle oder leitfähiger
Kunststoff verwendet werden. Als leitfähiger Kunststoff wird hierbei Kunststoff bezeichnet,
der ein intrinsisch leitendes Polymer darstellt oder ein mit leitenden Füllstoffen
versehenes Polymer ist. Als Metall kann für den lonisationselektrodenrahmen beispielsweise
Aluminium verwendet werden.
[0018] Die mindestens eine lonisationselektrode kann an dem lonisationselektrodenrahmen
angeformt oder an diesem befestigt sein. Als lonisationselektrodenrahmen wird ein
Bauteil bezeichnet, das zur Halterung der Ionisationselektrode(n) dient. Vorzugsweise
stellt der lonisationselektrodenrahmen ein längliches Bauteil dar, über dessen Länge
lonisationselektroden senkrecht zur Länge des lonisationselektrodenrahmens angeordnet
sind. Der lonisationselektrodenrahmen erstreckt sich somit vorzugsweise parallel zu
der Fläche der Öffnungen der Gegenelektrode. Da der lonisationselektrodenrahmen in
dieser Ausrichtung senkrecht zu der Luftströmung durch die Ionisationseinheit steht,
ist deren Erstreckung in Höhenrichtung vorzugsweise gering, um die Versperrung gering
zu halten. Der lonisationselektrodenrahmen weist daher vorzugsweise eine Stegform
auf, wobei die Stege gleich oder geringfügig größer als der Durchmesser der lonisationselektrode
sind.
[0019] Die Ausführungsform, bei der die mindestens eine lonisationselektrode an dem lonisationselektrodenrahmen
befestigt ist, weist den Vorteil auf, dass für den lonisationselektrodenrahmen ein
anderes Material verwendet werden kann, als für die eigentliche lonisationselektrode.
Insbesondere kann die lonisationselektrode beispielsweise aus Wolfram gefertigt sein,
während der lonisationselektrodenrahmen aus einem anderen Metall oder elektrisch leitfähigem
Kunststoff bestehen kann.
[0020] Indem ein lonisationselektrodenrahmen vorgesehen ist, wird der Gesamtaufbau der Filtereinheit
vereinfacht. Insbesondere ist ein separates Kontaktieren der in den lonisationselektrodenrahmen
integrierten oder an dieser befestigten lonisationselektroden nicht erforderlich.
Vielmehr kann der Ionisationselektrodenrahmen, der aus leitfähigem Material besteht,
mit der Hochspannungseinheit verbunden, das heißt an diese angeschlossen werden.
[0021] Die Gegenelektrode der Ionisationseinheit stellt vorzugsweise eine Plattenform dar.
In der Platte können die Öffnungen eingebracht oder eingeformt sein, in denen die
Ionisationselektroden, insbesondere die Spitzen der nadelförmigen lonisationselektroden
angeordnet werden. An der oder den Öffnung(en) kann jeweils ein rohrförmiger Überstand
gebildet sein. Hierdurch wird die Fläche der Gegenelektrode, die die Spitze der lonisationselektrode
umgibt, vergrößert, ohne dass die Wanddicke der Gegenelektrode vergrößert werden muss.
Der rohrförmige Überstand beziehungsweise die rohrförmigen Überstände sind vorzugsweise
einteilig mit der Platte der Gegenelektrode ausgebildet.
[0022] Die mindestens eine Öffnung in der Gegenelektrode kann unterschiedliche Geometrein
aufweisen, insbesondere kann die Öffnung einen runden oder hexagonalen Querschnitt
aufweisen. Alternativ ist es auch möglich, dass die Öffnungen einen viereckigen Querschnitt
aufweisen. Durch geeignete gegenseitige Ausrichtung der Öffnungen zueinander kann
zum einen das Gewicht der Gegenelektrode minimiert werden und zum anderen die Versperrung
der Luft gering gehalten werden. Hierzu können zwischen den Öffnungen in der Gegenelektrode
lediglich dünne Materialstege vorliegen. Die Öffnungen mit den mittig angeordneten
lonisationselektroden können somit zueinander angeordnet versetzt sein.
[0023] Die Filtereinheit wird auch als Filtermodul bezeichnet. Die Filtereinheit stellt
vorzugsweise eine aus der Lüftungsvorrichtung entnehmbare, portable Filtereinheit
dar, die vorzugsweise vormontiert ist. Als vormontiert wird eine Filtereinheit bezeichnet,
die als eine Baueinheit in die Lüftungsvorrichtung eingesetzt und aus diesem in einer
Einheit entnommen werden kann.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Ionisationseinheit ein Gehäuse
auf, in dem zumindest das lonisationselement aufgenommen ist. Das Gehäuse weist vorzugsweise
eine Kastenform auf, die nach vorne und hinten offen ist. Das Gehäuse kann daher auch
als Rahmen bezeichnet werden. Das lonisationselement besteht vorzugsweise aus einem
lonisationselektrodenrahmen und der mindestens einen lonisationselektrode. In dem
Gehäuse sind hierbei vorzugsweise die mindestens eine lonisationselektrode und der
lonisationselektrodenrahmen aufgenommen. Zudem ist in dem Gehäuse zusätzlich auch
die Gegenelektrode vorzugsweise zumindest teilweise aufgenommen. Die Gegenelektrode
kann hierbei beispielsweise an der Vorderseite des Gehäuses aufgenommen sein und somit
die Vorderseite der Ionisationseinheit bilden. Zusätzlich kann das Gehäuse ein Schutzgitter
aufweisen, das in Strömungsrichtung vor der Gegenelektrode angeordnet ist.
[0025] Als Vorderseite des Gehäuses wird die Seite bezeichnet, über die Luft in die Ionisationseinheit
eintritt und die der Abscheideeinheit abgewandt ist. Als Rückseite wird die Seite
bezeichnet, an der die Luft aus der Ionisationseinheit austritt und die der Abscheideeinheit
zugewandt ist.
[0026] Die Abscheideeinheit und die Ionisationseinheit können in einem gemeinsamen Gehäuse
aufgenommen sein. Das Gehäuse der Ionisationseinheit kann aber auch zu einem Abscheidegehäuse
der Abscheideeinheit separat ausgestaltet sein und kann mit dem Abscheidegehäuse verbunden
werden. Als Abscheidegehäuse wird hierbei das Gehäuse der Abscheideeinheit bezeichnet,
in dem die Niederschlagselektroden aufgenommen sind. Bei der Ausführungsform, bei
der das lonisationsgehäuse mit dem Abscheidegehäuse verbunden ist, kann dieses insbesondere
von dem Abscheidegehäuse abgenommen werden.
[0027] Das Gehäuse der Ionisationseinheit, das auch als lonisationsgehäuse bezeichnet werden
kann, besteht aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff. Beispielsweise kann das
lonisationsgehäuse aus PBT (Polybutylenterephtalat) bestehen. Das lonisationsgehäuse
kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Beispielsweise kann das lonisationsgehäuse
aus einem Oberteil und einem Unterteil bestehen. Das lonisationsgehäuse ist an dessen
Vorderseite und Rückseite offen und gegebenenfalls an der Vorderseite durch ein Schutzgitter
verschlossen. Das Schutzgitter ist dabei so ausgestaltet, dass dieses den Luftstrom
in das lonisationsgehäuse möglich wenig behindert.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das lonisationselement mittels mindestens
eines Isolators an dem Gehäuse befestigt. Besonders bevorzugt ist hierbei der lonisationselektrodenrahmen
an dem Gehäuse befestigt. Der lonisationselektrodenrahmen kann beispielsweise an der
Innenseite der Oberseite des Gehäuses an diesem befestigt sein. Der Isolator oder
die Isolatoren bestehen aus elektrisch isolierendem Werkstoff. Insbesondere können
die Isolatoren beispielsweise aus Keramik oder elektrisch isolierenden Kunststoff
bestehen. Insbesondere bei der Ausführungsform, bei der das lonisationsgehäuse aus
elektrisch isolierendem Kunststoff besteht, kann der oder können die Isolatoren mit
dem Gehäuse einteilig hergestellt sein. Beispielsweise kann das Gehäuse mit Isolator(en)
durch Spritzgießen hergestellt sein. Über den oder die Isolatoren kann das lonisationselement
in dem Innenraum des lonisationsgehäuses in einer vorgegebenen Position relativ zu
der Gegenelektrode gehalten werden.
[0029] Besonders bevorzugt weist der mindestens eine Isolator eine gerippte Oberfläche auf,
die auch als Oberflächenstruktur bezeichnet werden kann. Hierdurch wird die elektrische
lonisationskriechstrecke zwischen dem unter elektrischer Spannung stehenden lonisationselement
und der negativen Gegenelektrode vergrößert.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform ist in dem Gehäuse der Ionisationseinheit eine Trennwand
eingebracht, die einen Kontaktraum zu dem Teil des Gehäuses abgrenzt, in dem die mindestens
eine lonisationselektrode angeordnet ist. Das Teil des Gehäuses, in dem die mindestens
eine lonisationselektrode angeordnet ist, wird auch als strömungsführender lonisationsbereich
bezeichnet, da durch diesen Bereich der Luftstrom geführt wird, aus dem die Partikel
ausgefiltert werden sollen. In dem Kontaktraum kann das lonisationselement und insbesondere
der lonisationselektrodenrahmen mit der Hochspannungseinheit verbunden werden. Bei
der Ausführungsform, bei eine Trennwand vorgesehen ist, ist die elektrische Kontaktierung
des lonisationselektrodenrahmens durch die Trennwand zum strömungsführenden lonisationsbereich
abgetrennt. Zwischen der Trennwand und dem lonisationselektrodenrahmen besteht vorzugsweise
kein mechanischer Kontakt. Zu diesem Zweck kann die Trennwand einen Durchlass aufweisen,
durch den der lonisationselektrodenrahmen berührungslos hindurch ragt. Durch konstruktive
Isolationselemente wie Verrippungen an der Trennwand wird die elektrische Kriechstrecke
in diesem Bereich zwischen dem lonisationselektrodenrahmen und der negativen Gegenelektrode
ebenfalls verlängert. Die elektrische Kontaktierung zwischen der Hochspannungsversorgung
und dem lonisationselektrodenrahmen kann sowohl an der Gehäuseoberfläche des Filtermoduls
als auch in dem Kontaktraum, der durch die Trennwand gebildet wird, erfolgen.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform weist der lonisationselektrodenrahmen einen Verbindungssteg
und mindestens zwei davon abzweigenden Befestigungsstege auf. An den Befestigungsstegen
kann jeweils mindestens eine lonisationselektrode ausgebildet sein oder befestigt
werden. Die lonisationselektrode erstreckt sich dabei vorzugsweise senkrecht zu dem
Befestigungssteg. Der Verbindungssteg kann sich beispielsweise in der Breitenrichtung
der Ionisationseinheit erstrecken. Die Befestigungsstege können von dem Verbindungssteg
beispielsweise nach oben und unten abstehen, insbesondere senkrecht nach oben und
unten abstehen. Durch eine solche Form des Ionisationselektrodenrahmens, die eine
Doppelkammform darstellt, kann eine Vielzahl von lonisationselektroden in entsprechende
Öffnungen in der Gegenelektrode gebracht werden und dennoch über den lonisationselektrodenrahmen
sicher gehalten werden. Der lonisationselektrodenrahmen ist vorzugsweise einteilig
ausgebildet, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Bei der Ausführungsform
des lonisationselektrodenrahmens mit Verbindungssteg und Befestigungsstegen, kann
der lonisationselektrodenrahmen beispielsweise durch Einrasten des Verbindungssteges
an einem Ende von Isolatoren, die an der Innenseite des lonisationsgehäuses oben angebracht
sind, befestigt werden. Die lonisationselektroden erstecken sich in dem eingebrachten
Zustand in dem Gehäuse zu der Vorderseite des Gehäuses hin. Dadurch kann ein Versperren
der Spitze der lonisationselektrode durch den Befestigungssteg, an dem die lonisationselektrode
befestigt ist, verhindert werden.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Lüftungsvorrichtung, die
mindestens eine erfindungsgemäße elektrostatische Filtereinheit umfasst.
[0033] Vorteile und Merkmale, die bezüglich der elektrostatischen Filtereinheit beschrieben
werden, gelten - soweit anwendbar - auch für die Lüftungsvorrichtung und umgekehrt.
[0034] Die elektrostatische Filtereinheit kann an der Lüftungsvorrichtung vorzugsweise in
der Ansaugöffnung angeordnet sein. Alternativ kann die elektrostatische Filtereinheit
auch in Strömungsrichtung nach der Ansaugöffnung der Lüftungsvorrichtung in dieser
eingebaut sein. Die elektrostatische Filtereinheit ist so in die Lüftungsvorrichtung
eingebaut, dass anströmende Luft zuerst durch die Ionisationseinheit strömt, bevor
diese die Abscheideeinheit erreicht.
[0035] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen erneut erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsvorrichtung;
Figur 2: eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
elektrostatischen Filtereinheit;
Figur 3: eine schematische Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Filtereinheit;
Figur 4: eine schematische Perspektivansicht der Ionisationseinheit der ersten Ausführungsform
der Filtereinheit;
Figur 5: eine schematische Rückansicht der Ionisationseinheit der ersten Ausführungsform
der Filtereinheit;
Figur 6: eine schematische Detailansicht eines Teils der Ionisationseinheit aus Figur
5;
Figur 7: eine schematische perspektivische Rückansicht der Ionisationseinheit aus
Figur 5 ohne Gehäuse;
Figur 8: eine schematische Perspektivansicht eines Teils eines lonisationselementes
der ersten Ausführungsform der Filtereinheit; und
Figur 9: eine schematische Prinzipskizze der Ionisationseinheit.
[0036] In Figur 1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lüftungsvorrichtung 5
gezeigt, die eine Dunstabzugshaube in Form einer Deckenlüftung darstellt. Die Lüftungsvorrichtung
5 weist in der dargestellten Ausführungsform ein Lüftungsgehäuse 50 und eine unterhalb,
das heißt in Strömungsrichtung vor der Unterseite des Lüftungsgehäuses 50, liegende
Prallplatte 51 auf. Zwischen der Unterseite des Lüftungsgehäuses 50 und der Prallplatte
51 ist dabei eine Ansaugöffnung 52 gebildet, die auch als Absaugspalt bezeichnet werden
kann. In der Ansaugöffnung 52 sind mehrere Filtereinheiten 1 eingebracht. In der dargestellten
Ansicht sind über die Breite der Lüftungsvorrichtung 5 zwei und über die Tiefe der
Lüftungsvorrichtung 5 eine Filtereinheit 1 eingebracht. Die Lüftungsvorrichtung 5
ist oberhalb eines Kochfeldes 6 angebracht und kann beispielsweise in der Raumdecke
(nicht gezeigt) aufgenommen sein, wobei zumindest die Ansaugöffnung 52 zumindest zeitweise
unterhalb der Raumdecke liegt. Von den Filtereinheiten 1 sind in der Figur 1 nur die
Schutzgitter 10, an den Vorderseiten der Filtereinheiten 1 angebracht sind, zu erkennen.
[0037] In Figur 2 ist eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Filtereinheit 1 gezeigt. Die Filtereinheit 1 besteht aus einer Ionisationseinheit
2 und einer Abscheideeinheit 3. Die Ionisationseinheit 2 wird im Betrieb von vorne
von Luft angeströmt. Die Strömungsrichtung ist in der Figur 2 durch den Pfeil S angedeutet.
Die Abscheideeinheit 3 schließt sich in Strömungsrichtung nach der Ionisationseinheit
2 an. Die Abscheideeinheit 3 weist in der dargestellten Ausführungsform ein Gehäuse
33 auf. Auch die Ionisationseinheit 2 weist in der dargestellten Ausführungsform ein
Gehäuse 23 auf. Die Gehäuse 33, 23 stellen jeweils nach vorne und hinten offene rechteckige
Rahmen dar. In der Abscheideeinheit 3 sind Niederschlagelektroden 30, 31 alternierend
angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind die Niederschlagselektroden 30,
31 plattenförmig ausgestaltet und parallel zueinander angeordnet. Die Niederschlagselektroden
30, 31 erstrecken sich zwischen der Vorderseite der Abscheideeinheit 3 und der Rückseite
der Abscheideeinheit 3. Die Niederschlagelektroden 30, 31 erstrecken sich über die
gesamte Breite der Abscheideeinheit 3. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung,
dass die Abscheideeinheit 3 anders ausgestaltet ist, beispielsweise, dass die Niederschlagselektroden
30, 31 senkrecht zu der Oberseite und der Unterseite des Gehäuses 33 verlaufen und
in Breitenrichtung der Abscheideeinheit parallel zueinander angeordnet sind.
[0038] Die Ionisationseinheit 2 umfasst in der dargestellten Ausführungsform ein lonisationselement
28 sowie eine Gegenelektrode 22. Die Gegenelektrode 22 weist eine Plattenform auf.
Die Gegenelektrode 22 deckt die Vorderseite des Gehäuses 23 der Ionisationseinheit
2 ab. In der Gegenelektrode 22 sind Öffnungen 220 vorgesehen, die in der dargestellten
Ausführungsform eine runde Form aufweisen. Die Öffnungen 220 sind in zwei übereinander
liegenden Reihen in die Gegenelektrode 22 eingebracht. An jeder Öffnung 220 ist ein
ringförmiger Überstand 221 vorgesehen, der sich von der Platte der Gegenelektrode
22 in das Innere des Gehäuses 23 senkrecht zu der Öffnung 220 erstreckt.
[0039] Das lonisationselement 28 wird nun unter Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 7 genauer
beschrieben. Das lonisationselement 28 besteht in der dargestellten Ausführungsform
aus einem lonisationselektrodenrahmen 20, an dem mehrere lonisationselektroden 21
befestigt sind. Der lonisationselektrodenrahmen 20 weist einen Verbindungssteg 200
auf, der sich in Breitenrichtung der Ionisationseinheit 2 erstreckt. In Höhenrichtung
liegt der Verbindungssteg 200 in der Mitte der Höhe des lonisationsgehäuses 23. Von
dem Verbindungssteg 200 aus erstrecken sich mehrere Befestigungsstege 201 jeweils
nach oben und nach unten. Die Befestigungsstege 201 erstrecken sich senkrecht von
dem Verbindungssteg 200 aus und weisen jeweils eine Länge auf, die geringer ist, als
die Hälfte der Höhe des lonisationsgehäuses 23 auf. Insbesondere weist jeder der Verbindungsstege
200 eine Länge auf, die einem Viertel der Höhe des lonisationsgehäuses 23 entspricht.
An dem freien Ende eines jeden der Befestigungsstege 201 ist jeweils eine lonisationselektrode
21 befestigt. Die lonisationselektrode 21 erstreckt sich senkrecht zu dem Befestigungssteg
201 und senkrecht zu dem Verbindungssteg 200. Insbesondere ist jede lonisationselektrode
21 zu der Vorderseite der Ionisationseinheit 2 gerichtet und verläuft parallel zu
der Oberseite und Unterseite des Gehäuses 23. Das lonisationselement 28 ist an der
Innenseite der Oberseite des Gehäuses 23 befestigt. Insbesondere ist der Verbindungssteg
200 über Isolatoren 24, die sich von der Oberseite des Gehäuses 23 nach unten erstrecken
an der Oberseite befestigt. Der Verbindungsteg 200 kann beispielsweise in das freie
Ende des Isolators 24 geklemmt oder verrastet sein. In der dargestellten Ausführungsform
sind drei Isolatoren 24 über die Breite des Gehäuses 23 verteilt angeordnet. Zudem
weisen die gezeigten Isolatoren 24 eine gerippte Oberfläche, das heißt eine Oberflächenstruktur
auf.
[0040] Die Form der lonisationselektroden 21 ist in Figur 8 genauer gezeigt. Insbesondere
weist die lonisationselektrode 21 einen Schaft 210 auf, an dessen einen Ende die lonisationselektrode
21 an dem Befestigungssteg 201 befestigt ist. In der dargestellten Ausführungsform
ist die lonisationselektrode 21 durch eine Öffnung am freien Ende des Befestigungssteges
201 hindurch geführt. An dem gegenüberliegenden Ende des Schaftes 210 liegt die Spitze
211 der lonisationselektrode 21. Die Spitze 211 weist eine Kegelform auf, die sich
von dem Schaft 210 aus verjüngt.
[0041] Die lonisationselektroden 21, die an den Befestigungsstegen 201 befestigt sind, erstrecken
sich in Richtung der Gegenelektrode 22. Insbesondere sind die lonisationselektroden
21 so angeordnet, dass die Spitze 211 der lonisationselektrode 21 in die Öffnung 220
der Gegenelektrode 22 erstreckt. Die Spitze 211 jeder lonisationselektrode 21 liegt
in der dargestellten Ausführungsform in der Mitte der kreisförmigen Öffnung 220 und
wird von dem rohrförmigen Überstand 221 umgeben.
[0042] In Figur 9 ist das Prinzip der Ionisationseinheit 2 schematisch gezeigt. Insbesondere
ist hier gezeigt, dass die Spitze 211 der lonisationselektrode 21 in der Mitte der
Länge des rohrförmigen Überstandes 221 liegt. Zwischen der Spitze 211 und dem Überstand
211 bildet sich ein elektrisches Feld F aus. Insbesondere erfolgt das Ionisieren über
eine positive Corona-Entladung mittels der nadelförmigen lonisationselektrode 21.
An der Spitze 211 der lonisationselektrode 21, die auch als Nadelspitze bezeichnet
werden kann, bildet sich bei elektrischer Feldüberhöhung eine Corona-Entladung zwischen
dem lonisationselement und der negativen Gegenelektrode 22 aus. Die Partikel in der
durchströmenden Luft werden in diesem lonisationsbereich aufgeladen und in der nachgeschalteten
Abscheideeinheit 3 an den Niederschlagselektroden 30, 31 abgeschieden.
[0043] Zur Beaufschlagung des Ionisationselementes 28 mit der erforderlichen Spannung muss
das Ionisationselement 28 mit einer Hochspannungseinheit (nicht gezeigt) verbunden
werden, das heißt mit dieser in Kontakt gebracht werden. In der dargestellten Ausführungsform
weist das lonisationselement 28 hierzu eine Kontaktstelle 202 auf, die an einem Längsende
des Verbindungssteges 200 vorgesehen ist. An der Kontaktstelle 202 ist eine Isolationsbeschichtung,
die auf dem lonisationselement vorgesehen ist, ausgespart. In der dargestellten Ausführungsform
ist die Kontaktstelle 202 an einem nach oben und nach hinten gebogenen Teil des Verbindungssteges
200 an einem Längsende vorgesehen. Durch diesen Abbug wird das freie Ende des Verbindungssteges
200 in die Nähe der Oberseite des Gehäuses 23 gebracht und dort kann die Kontaktierung
vorgenommen werden. Wie sich aus Figur 5 ergibt ist in der Oberseite des Gehäuses
23 ein Durchlass für einen Kontakt 26, der sich nach oben über die Oberseite des Gehäuses
23 hinaus erstreckt, vorgesehen. Der Kontakt 26 kann somit an dessen Unterseite mit
der Kontaktstelle 202 des lonisationselementes 28 verbunden werden und das lonisationselement
28 somit über den Kontakt 26 an eine Hochspannungseinheit (nicht gezeigt) angeschlossen
werden.
[0044] Da die Kontaktstelle 202 vorzugsweise vor einem unmittelbaren Anströmen von Luft
und damit auch von Partikeln geschützt werden sollte, ist in der dargestellten Ausführungsform
eine Trennwand 25 in dem Gehäuse 23 vorgesehen. Die Trennwand 25 ist parallel zu einer
Seitenwand des Gehäuses 23 in der Nähe der Seitenwand vorgesehen. Zwischen der Seitenwand
und der Trennwand 25 ist somit ein Kontaktraum 27 gebildet. In der Trennwand 25 ist
ein Durchlass 250 eingebracht, durch den das lonisationselement 28 und insbesondere
der lonisationselektrodenrahmen 20 von dem durchströmten Bereich des Gehäuses 23 aus
in den Kontaktraum 27 hindurchragt. Der Kontakt 26 reicht durch die Oberseite des
Gehäuses 23 in den Kontaktraum 27 hinein. Zudem liegt der Abbug des Verbindungssteges
200 des lonisationselektrodenrahmens 20 in dem Kontaktraum 27. An dem Durchlass 250
besteht kein mechanischer Kontakt zwischen der Trennwand 25 und dem lonisationselektrodenrahmen
20. Dies bedeutet, dass die Größe des Durchlasses 250 größer als der Querschnitt des
lonisationselektrodenrahmens 20, insbesondere des Verbindungssteges 200 des lonisationselektrodenrahmens
20, ist. Zudem ist an dem Durchlass 250 eine gerippte Oberfläche vorgesehen, die auch
als Oberflächenstruktur bezeichnet wird und über die die elektrische Kriechstrecke
zwischen dem Ionisationselement 28 und der Gegenelektrode 22 weiter verlängert wird.
Die Oberflächenstruktur ist in der dargestellten Ausführungsform durch zwei konzentrisch
angeordnete Rohrstücke an dem Durchlass 250 gebildet.
[0045] Zum Kontaktieren der Gegenelektrode 22 mit einer Hochspannungseinheit ist in der
dargestellten Ausführungsform eine Kontaktstelle 222 an der oberen Kante der plattenförmigen
Gegenelektrode 22 in der Nähe eines Seitenrandes der Gegenelektrode 22 vorgesehen.
Der Seitenrand, in dessen Nähe die Kontaktstelle 222 liegt, ist dem Seitenrand der
Gegenelektrode 22 abgewandt, an dem die Kontaktstelle 202 des lonisationselementes
28 hinter der Gegenelektrode 22 liegt. Die Kontaktstelle 222 an der Gegenelektrode
22 kann mit einem Kontakt 26 verbunden werden, der sich durch die Oberseite des Gehäuses
23 erstreckt und von außen zugänglich ist. Der Kontakt 26, der mit der Kontaktstelle
222 der Gegenelektrode 22 verbunden werden soll, liegt gegenüber dem Kontakt 26, der
mit der Kontaktstelle 202 des lonisationselementes 28, verbunden ist, an dem anderen
Seitenrand des Gehäuses 23. Obwohl nicht dargestellt kann auch in der Nähe der Seitenwand
des Gehäuses 23, die in der Nähe der Kontaktstelle 222 der Gegenelektrode 22 liegt,
eine Trennwand parallel zu der Seitenwand vorgesehen sein und somit ein Kontaktraum
zum Kontaktieren der Gegenelektrode 22 in dem Gehäuse geschaffen werden.
[0046] In der dargestellten Ausführungsform sind das Gehäuse 33 der Abscheideeinheit 3 und
das Gehäuse 23 der Ionisationseinheit 2 separate Gehäuse, die jeweils aus einer Oberseite
und Unterseite, sowie zwei Seitenwänden bestehen. Zur Verbindung der Gehäuse, insbesondere
zum lösbaren Anbringen des lonisationsgehäuses 23 an dem Abscheidegehäuse 33 sind
an dem lonisationsgehäuse 23 Rastarme 230 vorgesehen, die sich über die Rückseite
des lonisationsgehäuses 23 nach hinten erstrecken. Diese sind insbesondere in den
Figuren 2 und 4 zu erkennen.
[0047] Die Erfindung ist nicht auf die in Figuren gezeigte Ausführungsform beschränkt. Insbesondere
sind auch andere Formen des Ionisationselementes, insbesondere des Ionisationselektrodenrahmens,
und der Gegenelektrode möglich. Wesentlich ist aber, dass die Ionisationselektroden
nadelförmig ausgestaltet sind und die Spitze der lonisationselektroden jeweils in
einer Öffnung der Gegenelektrode liegen.
[0048] Die vorliegende Erfindung weist einer Reihe von Vorteilen gegenüber dem Stand der
Technik auf. Bei vielen bekannten elektrostatischen Filtereinrichtungen erfolgt die
Partikel-Ionisation mittels dünnen Wolfram-Ionisationsdrähten mit dem Durchmesser
von 0,1 < d < 0,25mm. Jedoch sind dünne Drähte bruchanfällig bei starker mechanischer
Beanspruchung und können reißen. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass eine elektrische
Isolation nur mit erhöhtem Aufwand umzusetzen, weil der lonisationsdraht funktionsbedingt
über einer gesamten Mantelfläche blank, das heißt unisoliert gehalten werden muss.
Speziell beim Kochen können sehr große Mengen an Wasser im Inneren des Dunstabzuges
sowie im Inneren der Filtermodule auskondensieren und es können sich folglich elektrische
Kriechstrecken ausbilden. Hier werden besondere Anforderungen an die elektrischen
Isolationseigenschaften zur Gewährung der Filterfunktion gestellt. Ein weiterer Nachteil
von lonisationsdrähten ist die Tatsache, dass bei starker Partikelladung der Luft
die Drahtoberfläche kontaminiert (Anhaften von Ölpartikeln an der Drahtoberfläche)
und der Draht bei starkem Kochbetrieb über der Zeit verharzen kann. Neben dünnen Drahtionisationselementen
finden bei bekannten elektrostatischen Filtereinrichtungen auch Sägezahnionisatoren
Anwendung. Ein Nachteil dieser Sägezahnionisatoren ist jedoch die hohe Geräuschentwicklung
im lonisationsbereich.
[0049] Ein Vorteil, der durch die vorliegende Erfindung erzielt wird, ist, dass eine sehr
gute elektrische Kriechstrom- und Kurzschlussfestigkeit bei Wasser-, Schmutz und Feuchtigkeitseinfluß
erreicht werden kann. Diese Eigenschaft ist insbesondere bei der Ausführungsform,
bei der das Ionisationselement, das vorzugsweise aus lonisationselektrodenrahmen und
lonisationselektroden besteht, mit Ausnahme der Elektrodenspitzen und der Kontaktstelle
vollständig elektrisch isoliert ist, ausgeprägt. Eine hydrophobe Beschichtung beispielsweise
eine Keramikbeschichtung des lonisationselementes bewirkt zudem ein Abperlen und Abtropfen
von festen und flüssigen Partikeln von der Oberfläche des Ionisationselementes.
[0050] Durch eine gerippt gestaltete Oberflächenstruktur der Isolatoren, an welchen das
lonisationselement befestigt werden kann, wird die elektrische Kriechstrecke zusätzlich
verlängert. Zusätzliche Isolationselemente wie Verrippungen an den Ionisationsgehäuse-Innenflächen,
insbesondere an einer Trennwand zu einem Kontaktraum, tragen zusätzlich zu einer elektrischen
Kriechstromfestigkeit bei.
[0051] Zudem weist der erfindungsgemäße Aufbau eine robuste Bauweise im Gegensatz zu Draht-Ionisationselementen
auf. Auch bei starker mechanische Beanspruchung besteht keine Gefahr, dass das lonisationselement
bricht oder reißt.
[0052] Weiterhin bewirkt die Elektrodenspitze eine deutlich höhere Feldüberhöhung im Gegensatz
zu einem lonisationsdraht mit dem Radius r > 0, was bei gleicher Ionisationsspannung
Vi zu deutlich größeren elektrischen Feldstärken im Corona-Bereich führt und folglich
die Feldaufladung bei Partikeln mit einem Durchmesser von > 1 µm begünstigt.
[0053] Schließlich ist die Gefahr von Verschmutzung und Verharzen der Spitze der lonisationselektrode,
die auch als lonisationsspitze bezeichnet werden kann, im Vergleich zu Drahtionisationselementen
gemindert.
Bezugszeichen
[0054]
- 1
- Filtereinheit
- 10
- Schutzgitter
- 2
- Ionisationseinheit
- 20
- Ionisationselektrodenrahmen
- 200
- Verbindungssteg
- 201
- Befestigungssteg
- 202
- Kontaktstelle
- 21
- lonisationselektrode
- 210
- Schaft
- 211
- Spitze
- 22
- Gegenelektrode
- 220
- Öffnung
- 221
- Überstand
- 222
- Kontaktstelle
- 23
- Gehäuse
- 230
- Rastarm
- 24
- Isolator
- 25
- Trennwand
- 250
- Durchlass
- 26
- Kontakt
- 27
- Kontaktraum
- 28
- lonisationselement
- 3
- Abscheideeinheit
- 30
- Abscheideelektrode
- 31
- Gegenelektrode
- 32
- Kontakt
- 33
- Gehäuse
- 4
- Kontaktraum
- 5
- Lüftungsvorrichtung
- 50
- Lüftungsgehäuse
- 51
- Prallplatte
- 52
- Ansaugöffnung
- 6
- Kochfeld
- S
- Strömungsrichtung
- F
- elektrisches Feld
1. Elektrostatische Filtereinheit für eine Lüftungsvorrichtung (5), die eine Ionisationseinheit
(2) mit mindestens einem lonisationselement (28) und mindestens einer Gegenelektrode
(22) und eine Abscheideeinheit (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gegenelektrode (22) mindestens eine Öffnung (220) aufweist und
das lonisationselement (28) mindestens eine nadelförmige lonisationselektrode (21)
mit einer Spitze (211) umfasst, die lonisationselektrode (21) senkrecht zu der Öffnung
(220) der Gegenelektrode (22) steht und die Spitze (211) in der Öffnung (220) der
Gegenelektrode (22) liegt.
2. Elektrostatische Filtereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das lonisationselement (28) eine Isolationsbeschichtung aufweist, die vorzugsweise
eine hydrophobe Beschichtung darstellt, und die Beschichtung an der Spitze (211) der
mindestens einen lonisationselektrode (21) und mindestens einer Kontaktstelle (202)
des lonisationselementes (28) ausgespart ist.
3. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das lonisationselement (28) einen lonisationselektrodenrahmen (20), der aus elektrisch
leitfähigem Material besteht, aufweist, an dem die mindestens eine lonisationselektrode
(21) befestigt ist.
4. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionisationseinheit (2) ein Gehäuse (23) aufweist, in dem zumindest das lonisationselement
(28) aufgenommen ist.
5. Elektrostatische Filtereinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das lonisationselement (28) mittels mindestens eines Isolators (24) an dem Gehäuse
(23) befestigt ist und der mindestens eine Isolator (24) eine gerippte Oberfläche
aufweist.
6. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche des Gehäuses (23) zumindest bereichsweise eine gerippte Oberfläche
aufweist.
7. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenelektrode (22) eine Plattenform aufweist und an der mindestens einen Öffnung
(220) ein rohrförmiger Überstand (331) gebildet ist.
8. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (220) in der Gegenelektrode (22) einen runden oder hexagonalen
Querschnitt aufweist.
9. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (23) der Ionisationseinheit (2) zu einem Abscheidegehäuse (33) der Abscheideeinheit
(3) separat ausgestaltet ist und mit dem Abscheidegehäuse (33) verbunden werden kann.
10. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (23) der Ionisationseinheit (2) eine Trennwand (25) eingebracht ist,
die einen Kontaktraum (27) zu dem Teil des Gehäuses (23) abgrenzt, in dem die mindestens
eine lonisationselektrode (21) angeordnet ist.
11. Elektrostatische Filtereinheit nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der lonisationselektrodenrahmen (20) einen Verbindungssteg (200) und mindestens zwei
davon abzweigenden Befestigungsstege (201) aufweist.
12. Luftführungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass diese zumindest eine elektrostatische Filtereinheit (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 aufweist.