Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Pulverzentrum zum Versorgen einer Pulverbeschichtungsanlage
mit Beschichtungspulver und ein Verfahren zum Reinigen des Pulverzentrums.
[0002] Bei der elektrostatischen Beschichtung von Werkstücken mit Beschichtungspulver oder
kurzum Pulver wird das Pulver über eine oder mehrere Pulverapplikatoren auf das zu
beschichtende Werkstück aufgesprüht. Anschliessend wird das mit Pulver beschichtete
Werkstück erhitzt, so dass das Pulver aufschmilzt. Nachdem das Werkstück abgekühlt
ist, bildet das Pulver eine harte, geschlossene Deckschicht auf dem Werkstück.
[0003] Die zu beschichtenden Werkstücke befinden sich während des Beschichtungsvorgangs
in der Regel innerhalb einer Pulverbeschichtungskabine, die im Folgenden auch kurzum
als Kabine oder Beschichtungskabine bezeichnet wird. Die Versorgung der Pulverapplikatoren
mit Beschichtungspulver erfolgt über ein Pulverzentrum.
[0004] Wenn nun Werkstücke mit einem anderen Beschichtungspulver als dem bisher verwendeten
Pulver beschichtet werden sollen, wird der Beschichtungsvorgang unterbrochen und ein
sogenannter Pulverwechsel vorgenommen. Beim Pulverwechsel, wenn also beispielsweise
eine andere Pulverart oder Pulver mit einer anderen Farbe versprüht werden soll, sind
mehr oder weniger umfassende Reinigungsmassnahmen erforderlich, um die Reste des bisher
verwendeten Pulvers aus dem Pulverzentrum, den Pulverschläuchen, den Pulverapplikatoren,
der Kabine und sonstigen pulverführenden Bauteilen der Anlage zu entfernen. Die manuelle
Reinigung kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. Während des Reinigungsvorgangs
steht die Anlage nicht zum Beschichten von Werkstücken zur Verfügung. Dies wirkt sich
negativ auf die Produktionskosten aus. Ein weiterer Nachteil der manuellen Reinigung
ist, dass das Personal während der Reinigung gefahrläuft Pulverpartikel einzuatmen.
Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Reinigung gründlich durchgeführt wird.
Wird zum Beispiel das Pulverzentrum nicht ausreichend gereinigt, kann es nach einem
Farbwechsel zu einer unerwünschten Farbverschleppung kommen.
Stand der Technik
[0005] Aus der Druckschrift
EP 2 218 514 A1 ist eine Beschichtungspulver-Versorgungsvorrichtung bekannt. Die Versorgungsvorrichtung
weist einen Pulvervorratsbehälter mit einem Deckel, ein Absaugrohr und mehrere Pulverförderer
auf, um Pulver aus dem Pulvervorratsbehälter heraus zu fördern. Der Pulvervorratsbehälter
kann zusammen mit dem Absaugrohr vertikal nach oben und unten bewegt werden. Die Pulverförderer
hingegen sind stationär angeordnet und ragen von oben durch Öffnungen im Absaugrohr
und im Deckel des Pulvervorratsbehälters in diesen hinein. Wenn nun die Absaugung
aktiviert wird und der Pulvervorratsbehälter zusammen mit dem Absaugrohr an den Pulverförderern
entlangfährt, werden diese automatisch gereinigt. Der Pulvervorratsbehälter und dessen
Deckel werden jedoch nicht automatisch gereinigt, sondern müssen manuell gesäubert
werden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pulverzentrum zum Versorgen einer Pulverbeschichtungsanlage
mit Beschichtungspulver sowie ein Verfahren zum Reinigen des Pulverzentrums anzugeben,
bei dem die Reinigung des Pulverzentrums vollautomatisch erfolgen kann.
[0007] Vorteilhafter Weise erfolgt die Reinigung des Pulverzentrums ausserordentlich sauber.
[0008] Die automatische Reinigung kann einzelne oder mehrere der Komponenten des Pulverzentrums,
wie den Pulverbehälter, den Deckel des Pulverbehälters, den oder die Pulverförderer
und/oder das Ultraschallsieb umfassen.
[0009] Die Aufgabe wird durch ein Pulverzentrum zum Versorgen einer Pulverbeschichtungsanlage
mit Beschichtungspulver mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0010] Das erfindungsgemässe Pulverzentrum zum Versorgen einer Pulverbeschichtungsanlage
mit Beschichtungspulver umfasst einen Pulvervorratsbehälter und einen Pulverförderer,
um Pulver aus dem Pulvervorratsbehälter in Richtung Pulverbeschichtungsanlage zu transportieren.
Zudem umfasst das Pulverzentrum einen Behälterdeckel, der während der Pulverförderung
den Pulvervorratsbehälter abdeckt und zum Zwecke der Reinigung des Pulvervorratsbehälters
ganz oder teilweise abnehmbar ist. Des Weiteren ist eine Reinigungseinheit zum Reinigen
des Pulvervorratsbehälters vorgesehen, die mittels eines Manipulators aus einer Parkposition
neben dem Pulvervorratsbehälter in eine Reinigungsposition im Pulvervorratsbehälter
bewegbar ist. Das Pulverzentrum weist darüber hinaus eine Steuerung auf, mit der der
Pulverförderer, die Reinigungseinheit und der Manipulator steuerbar sind.
[0011] Die Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Reinigen des Pulverzentrums mit den
in Patentanspruch 19 angegebenen Merkmalen gelöst. Mit der Reinigungseinheit werden
der Pulvervorratsbehälter und der Behälterdeckel gereinigt. In einem weiteren Schritt
wird ein Wechsel zu einem anderen Beschichtungspulver oder einem Reinigungsmittel
durchgeführt. In einem zusätzlichen Schritt wird für eine beschränkte Dauer in den
Förderbetrieb geschaltet. Anschliessend mit der Reinigungseinheit der Pulvervorratsbehälter
und der Behälterdeckel erneut gereinigt werden.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0013] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist die Reinigungseinheit
Druckluftdüsen zum Abblasen des Pulvervorratsbehälters und des Deckels auf. Damit
können der Pulvervorratsbehälter und der Deckel energieeffizient gereinigt werden.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums sind ein
Teil der Druckluftdüsen an einem ersten Reinigungsarm und ein anderer Teil der Druckluftdüsen
an einem zweiten Reinigungsarm angeordnet. Der erste Reinigungsarm dient zum Reinigen
des Deckels und der zweite Reinigungsarm zum Reinigen des Pulvervorratsbehälters.
[0015] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums sind
der erste Reinigungsarm und der zweite Reinigungsarm drehbar gelagert.
[0016] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist der erste Reinigungsarm
eine Bürste und/oder eine Saugeinrichtung auf. Stattdessen oder zusätzlich dazu kann
auch der zweite Reinigungsarm eine Bürste und/oder eine Saugeinrichtung aufweisen.
[0017] Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist die Reinigungseinheit
einen Reinigungsbehälter auf, der den ersten Reinigungsarm und/oder den zweiten Reinigungsarm
trägt. Im Reinigungsbetrieb kann der Reinigungsarm im Pulvervorratsbehälter positioniert
sein.
[0018] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist
der Manipulator eine Linearachse zum Bewegen der Reinigungseinheit auf.
[0019] Bei dem erfindungsgemässen Pulverzentrum kann der Manipulator ein Roboter sein.
[0020] Vorteilhafter Weise sind bei dem erfindungsgemässen Pulverzentrum mehrere Pulverförderer
und eine Kupplung mit einer ersten Gruppe von Anschlüssen und einer zweiten Gruppe
von Anschlüssen vorgesehen. Mit der Steuerung ist einstellbar, welcher Anschluss der
ersten Gruppe mit welchem Anschluss der zweiten Gruppe verbunden ist. Die Pulverförderer
sind ausgangsseitig mit jeweils einem der Anschlüsse der ersten Gruppe verbunden.
[0021] Bei dem erfindungsgemässen Pulverzentrum kann oberhalb des Behälterdeckels ein Pulverförderer
angeordnet sein, mit dem Beschichtungspulver in den Pulvervorratsbehälter förderbar
ist.
[0022] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums ist im Boden des
Pulvervorratsbehälters ein Pulverauslass für Restpulver und ein weiterer Pulverförderer
vorgesehen. Mit dem weiteren Pulverförderer ist das Restpulver durch den Pulverauslass
aus dem Pulvervorratsbehälter saugbar und einem Pulverbehälter zuführbar.
[0023] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums ist ein
weiterer Manipulator vorgesehen, um den Behälterdeckel vom Pulvervorratsbehälter abnehmen
zu können.
[0024] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist
die Reinigungseinheit eine Behälterdeckel-Reinigungsvorrichtung zum Reinigen des Behälterdeckels
auf, wobei die Behälterdeckel-Reinigungsvorrichtung den ersten Reinigungsarm trägt.
[0025] Vorteilhafter Weise weist der Pulvervorratsbehälter des erfindungsgemässen Pulverzentrums
einen runden Querschnitt auf.
[0026] Das erfindungsgemässe Pulverzentrum kann ein Sieb und eine Siebreinigungsvorrichtung
zum Reinigen des Siebs umfassen. Das Sieb ist zum Zwecke der Reinigung mittels eines
zusätzlichen Manipulators aus einer Arbeitsposition im Pulvervorratsbehälter in eine
Reinigungsposition in der Siebreinigungsvorrichtung bewegbar.
[0027] Bei dem erfindungsgemässen Pulverzentrum kann die Siebreinigungsvorrichtung einen
oberen Reinigungsarm mit Druckluftdüsen und einen unteren Reinigungsarm mit Druckluftdüsen
aufweisen. Das Sieb befindet sich während der Reinigung zwischen dem oberen Reinigungsarm
und dem unteren Reinigungsarm.
[0028] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Pulverzentrums weist die Siebreinigungsvorrichtung
einen Reinigungsbehälter mit einem öffenbaren Deckel auf. Der obere Reinigungsarm
ist am Deckel drehbar gelagert, und der untere Reinigungsarm ist am Reinigungsbehälter
drehbar gelagert.
[0029] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung des erfindungsgemässen Pulverzentrums ist eine
Absaugung vorgesehen, um das durch von der Reinigungseinheit erzeugte Pulver-Luft-Gemisch
abzusaugen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von 23
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine erste mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im
Pulverfördermodus in einer ersten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 2
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in einer zweiten
dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 3
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in der Draufsicht.
- Figur 4
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in einer ersten
Seitensicht.
- Figur 5
- zeigt einen Teil der ersten Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums
von der Seite in einer vergrösserten Ansicht.
- Figur 6
- zeigt einen weiteren Teil der ersten Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums
von der Seite in einer vergrösserten Ansicht.
- Figur 7
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in einer ersten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 8
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in einer zweiten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 9
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in der Draufsicht.
- Figur 10
- zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Frischpulverstation in einer dreidimensionalen
Ansicht.
- Figur 11
- zeigt die Frischpulverstation in der Ansicht von vorne.
- Figur 12
- zeigt die Frischpulverstation in der Seitenansicht im Schnitt.
- Figur 13
- zeigt die Frischpulverstation in der Draufsicht im Schnitt.
- Figur 14
- zeigt ein mögliches Layout einer Pulverbeschichtungsanlage mit dem Pulverzentrum und
der Frischpulverstation in der Draufsicht.
- Figur 15
- zeigt ein Pneumatikdiagramm einer Ausführungsform der Pulverbeschichtungsanlage mit
dem Pulverzentrum und der Frischpulverstation.
- Figur 16
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im
Pulverfördermodus in einer ersten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 17
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in einer zweiten
dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 18
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in der Seitenansicht.
- Figur 19
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums in der Draufsicht.
- Figur 20
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in der ersten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 21
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in der zweiten dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 22
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in der Seitenansicht.
- Figur 23
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Pulverzentrums im Reinigungsmodus
in der Draufsicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0031] Im Folgenden wird der Aufbau der gesamten Pulverbeschichtungsanlage anhand der Figuren
1 bis 15 weiter erläutert.
[0032] Das Pulverzentrum 1, das auch als Pulverversorgungsvorrichtung, Pulver-Center oder
integriertes Pulvermanagement-System bezeichnet wird, umfasst einen Pulvervorratsbehälter
3, der zur Aufbewahrung des Beschichtungspulvers dient. Zudem umfasst das Pulverzentrum
1 eine Pulverfördervorrichtung, mit der das Pulver aus dem Pulvervorratsbehälter 3
herausgefördert und zu einem Pulverapplikator 80 transportiert wird. Die Pulverfördervorrichtung
ist im vorliegenden Fall in den Pulvervorratsbehälter 3 integriert und wird später
noch eingehender erläutert. Der Pulverapplikator 80 (siehe Figur 14) kann als manuelle
oder automatische Pulversprühvorrichtung ausgebildet sein und weist an seinem zum
Werkstück 65 hin gerichteten Auslass eine Sprühdüse oder einen Rotationszerstäuber
auf.
[0033] Das Pulverzentrum 1 ist als Modul aufgebaut. Dadurch kann das Pulverzentrum 1 schnell
und einfach als kompakte Einheit transportiert werden. Die einzelnen Komponenten des
Pulverzentrums 1 sind an Rahmenprofilen 2 befestigt, die beispielsweise aus Aluminium
oder Stahl sein können. Die Rahmenprofile 2 bilden die äußere Begrenzung des Pulverzentrums
1. Bei Bedarf kann das Pulverzentrum 1 einen Boden 7 aufweisen.
[0034] Der Pulvervorratsbehälter 3 des Pulverzentrums 1 kann beispielsweise auf einem Sockel
6 angeordnet sein. Wie in Figur 6 gezeigt, kann während des Förderbetriebs der Pulvervorratsbehälter
3 mit einem Pulverbehälterdeckel 23 abgeschlossen sein. Bei den Figur 6 gezeigten
Ausführungsform hat der Pulverbehälterdeckel 23 die Form eines umgedrehten Topfes.
Mithilfe pneumatischer Verriegelungen 18 kann der Pulverbehälterdeckel 23 mit dem
Pulvervorratsbehälter 3 dicht abgeschlossen werden. Der Pulvervorratsbehälter 3 weist
dazu Dichtungen und Verriegelungsaufnahmen 3.1 auf, in die entsprechend ausgebildete
Gegenstücke der pneumatischen Verriegelung 18 eingreifen können. Die pneumatische
Verriegelung 18 kann beispielsweise mit einem Zylinder, einem Kolben und einer Kolbenstange
ausgestattet sein. Wenn die untere Kammer des Zylinders mit Druckluft beaufschlagt
wird, werden der Kolben und damit auch die Kolbenstange nach oben gedrückt. Die am
unteren Ende der Kolbenstange befindliche Klaue greift in die Verriegelungsaufnahme
3.1 ein und bewirkt, dass der Pulverbehälterdeckel 23 auf den Pulvervorratsbehälter
3 gedrückt wird. Bei der in Figur 6 gezeigten Ausführungsform sind drei derartige
Verriegelungen 18 vorhanden. Die Anzahl der Verriegelungen 18 und deren Aufbau kann
ohne weiteres an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
[0035] Im Inneren des Pulvervorratsbehälters 3 befindet sich ein Sieb 24, das als Ultraschallsieb
ausgebildet sein kann. Der Ultraschallwandler 24.1 des Siebs 24 befindet sich vorzugsweise
außerhalb des Pulvervorratsbehälters 3. Wird der Pulverbehälterdeckel 23 abgenommen,
ist das Sieb 24 zugänglich und kann herausgenommen werden. Damit dies automatisch
geschehen kann, ist das Ultraschallsieb 24 über einen Tragarm 22 an einem Schwenkmechanismus
16 befestigt. Das Sieb 24 kann mithilfe des Schwenkmechanismus 16 aus der Arbeitsposition
(siehe Figur 3) heraus geschwenkt und in eine Reinigungsposition in einer Reinigungsstation
27 gebracht werden (siehe Figur 9). Die Reinigungsstation 27 wird im Folgenden auch
als Sieb-Reinigungsstation bezeichnet.
[0036] Wie in Figur 5 gezeigt ist, befindet sich im Inneren der Reinigungsstation 27 ein
drehbar gelagerter Reinigungsarm 20. Der Reinigungsarm 20 weist eine Vielzahl von
Reinigungsdüsen 20.1 auf, die auf der Oberseite des Reinigungsarms 20 angeordnet sind.
Die Reinigungsstation 27 umfasst zudem einen Deckel 15, der zum Beispiel mit Hilfe
eines Pneumatikzylinders 17 geöffnet und geschlossen werden kann. Der Deckel 15 wird
dabei um ein Scharnier 21 geschwenkt. Ein gekrümmter Doppelpfeil deutet die Schwenkbewegung
an. Auf dessen Unterseite trägt der Deckel 15 einen Reinigungsarm 19, der ebenfalls
mit einer Vielzahl von Reinigungsdüsen 19.1 ausgestattet ist. Die Reinigungsdüsen
19.1 befinden sich vorzugsweise auf der Unterseite des Reinigungsarms 19. Sie sind
so ausgerichtet, dass sie während des Reinigungsbetriebs Druckluft nach unten auf
das unter dem Reinigungsarm 19 befindliche Ultraschallsieb 24 blasen. Der obere Reinigungsarm
19 ist mit einem Lager 50 am Deckel 15 drehbar gelagert. Der untere Reinigungsarm
20 ist über ein Lager 51 an der Reinigungsbehälter 14 drehbar gelagert. Die beiden
Lager 50 und 51 können auch als Luftmotoren ausgebildet sein. Die Drehrichtung des
oberen Reinigungsarms 19 und die Drehrichtung des unteren Reinigungsarms 20 ist jeweils
mit einem Pfeil gekennzeichnet. Während des Reinigungsbetriebs befindet sich das Ultraschallsieb
24 zwischen dem unteren Reinigungsarm 20 und den oberen Reinigungsarm 19.
[0037] Der Reinigungsarm 19 kann an beiden Enden (wie in Figur 5 gezeigt) angewinkelt sein,
so dass er einen horizontalen Schenkel und zwei schräg nach oben gerichtete Schenkel
hat. Die Druckluftdüsen 19.1 können sich sowohl auf dem horizontalen Schenkel als
auch auf den schräg nach oben gerichteten Schenkeln befinden. Der Reinigungsarm 19
kann als Rohr ausgebildet sein, um die Druckluft im Inneren des Rohrs zu den Druckluftdüsen
19.1 zu führen. Sinngemäss das Gleiche gilt für den unteren Reinigungsarm 20, auch
wenn in Figur 5 die Enden des unteren Reinigungsarms 20 nicht angewinkelt sind.
[0038] Auf der Unterseite des Behälters 14 zur Aufnahme des Siebs 24 befindet sich ein unterer
Behälterabschnitt 14.2 mit einem Auslass 14.1. Über den Auslass 14.1 kann das in der
Reinigungsstation 27 befindliche Pulver-Luft-Gemisch abgesaugt werden. Dazu ist der
Auslass 14.1 über einen in den Figuren nicht gezeigten Schlauch mit einer Einlassöffnung
13.2 eines Absaugrohrs 13 verbunden. Das Pulver-Luft-Gemisch kann über das Absaugrohr
13 und eine Absaugleitung 91 in einen Nachfilter 100 gesaugt werden.
[0039] Der Pulvervorratsbehälter 3 und dessen Pulverbehälterdeckel 23 werden im Folgenden
auch Arbeitsbehälter 3, 23 bezeichnet. Der Pulvereinlass 23.1 des Arbeitsbehälters
3, 23 befindet sich vorzugsweise in dessen oberen Bereich. Er kann zum Beispiel im
Pulverbehälterdeckel 23 des Arbeitsbehälters 3, 23 angeordnet sein. Der Arbeitsbehälter
3, 23 kann zusätzlich dazu noch weitere Pulvereinlässe aufweisen. Der Pulvereinlass
23.1 ist über ein Pulver-Ventil M21, das beispielsweise als pneumatisch gesteuerte
Quetsche ausgebildet ist, mit dem Pulverauslass 4.2 eines Zwischenbehälters 4 verbunden.
Der Zwischenbehälter 4 dient als Pulverförderer und ist in der Regel oberhalb des
Arbeitsbehälters 3, 23 angeordnet. Auf diese Weise kann die Schwerkraft ausgenutzt
werden, um im Zwischenbehälter 4 befindliches Pulver nach unten in den Arbeitsbehälter
3, 23 zu transportieren.
[0040] Oberhalb des Arbeitsbehälters 3, 23 kann ein zweiter Pulverförderer 5 angeordnet
sein. Dessen Pulverauslass mündet ebenfalls in den Arbeitsbehälter 3, 23.
[0041] Die in den Pulvervorratsbehälter 3 integrierte Pulverfördervorrichtung wird im Folgenden
eingehender erläutert. Die Pulverfördervorrichtung kann, wie in der europäischen Patentanmeldung
EP 3 238 832 A1 beschrieben, ausgebildet sein. Der Arbeitsbehälter 3, 23 ist so ausgebildet und betreibbar,
dass er unter Druck setzbar ist. Mithilfe des Pulverförderers 4 kann Pulver aus der
Frischpulverstation 30 herausgefördert und in den Arbeitsbehälter 3, 23 transportiert
werden. Im Pulverbehälterdeckel 23, der den Pulvervorratsbehälter 3 oben abdeckt,
ist dazu ein entsprechender Pulvereinlass vorhanden. Der Arbeitsbehälter 3, 23 weist
im Bereich des Behälterbodens 25 einen Fluidisiereinsatz 25.1 zum Fluidisieren des
Pulvers und eine Reihe von Pulverauslässen 3.2 auf. Es kann vorgesehen sein, dass
an jeden der Pulverauslässe 3.2 jeweils ein Pulverauslassventil G1 - G36 angeschlossen
ist. An jedes der Pulverauslassventile G1 - G36 wiederum ist jeweils eine Pulverleitung
81 angeschlossen. Jede der Pulverleitungen 81 weist zudem eingangsseitig, also in
der Nähe des jeweiligen Pulverauslassventils G1 - G36, einen Einlass für Transportluft
auf. Ausgangsseitig ist jede der Pulverleitungen 81 vorzugsweise über eine Kupplung
130 mit jeweils einem der Pulverapplikatoren 80 verbunden. Die zu fördernde Pulvermenge
wird gesteuert, in dem mittels einer Steuerung 70 das jeweilige Pulverauslassventil
G1 - G36 wiederholt geöffnet und geschlossen wird. Um Wiederholungen zu vermeiden,
wird auf die oben genannte Patentanmeldung
EP 3 238 832 A1 verwiesen, deren Inhalt hiermit Teil der vorliegenden Anmeldung ist.
[0042] Bei einer Ausführungsform des Arbeitsbehälters 3, 23 ist ein Rüttler 220 vorgesehen,
der sich zum Beispiel unterhalb des Pulvervorratsbehälters 3 befinden kann (siehe
Figur 6). Mit Hilfe der vom Rüttler 220 erzeugten Rüttelbewegungen kann das Pulver-Luftgemisch
im Pulvervorratsbehälter 3 noch gleichmässiger fluidisiert werden. Zudem kann damit
das Pulver-Luftgemisch noch optimaler aus dem Pulverauslasskanal 203 herausströmen.
[0043] Die Kupplung 130 weist dazu eine erste Gruppe von Anschlüssen 131 und einer zweiten
Gruppe von Anschlüssen 132 auf. Mit der Steuerung 70 ist einstellbar, welcher Anschluss
der ersten Gruppe 131 mit welchem Anschluss der zweiten Gruppe 132 verbunden ist.
So kann jeweils eine der Pulverleitungen 81 ausgangsseitig mit jeweils einem Anschluss
der ersten Gruppe 131 verbunden sein. An jeweils einen Anschluss der zweiten Gruppe
132 kann jeweils eine Pulverleitung angeschlossen sein, die andererseits mit jeweils
einem der Pulverapplikatoren 80 verbunden ist.
[0044] Bei einer Ausführungsform kommen 36 Pulverauslassventile G1 - G36 zum Einsatz. Es
können aber auch mehr oder weniger viele Pulverauslassventile verwendet werden. Die
Anzahl der verwendeten Pulverauslassventile hängt von der Anzahl der eingesetzten
Pulverapplikatoren 80 ab.
[0045] Alternativ zu der soeben beschriebenen integrierten Pulverfördervorrichtung mit dem
Pulverauslassventil G1 kann auch ein Pulverinjektor, der nach dem Venturi-Prinzip
arbeitet, oder eine Pulverpumpe zur Dichtstromförderung vorgesehen sein.
[0046] Statt des Pulverförderers 4 kann auch eine Pulverpumpe zur Dichtstromförderung, eine
Schlauchpumpe oder ein Pulverinjektor vorgesehen sein. Sinngemäss das Gleiche gilt
auch für den Pulverförderer 5.
[0047] Im Boden 25 des Pulvervorratsbehälters 3 befindet sich ein Pulverauslass 25.2, der
über ein Ventil M11 mit dem Auslass 3.3 des Vorratsbehälters 3 verbunden ist. Über
den Auslass 3.3 kann Restpulver, das sich noch im Pulvervorratsbehälter 3 befindet,
mithilfe eines Pulverförderers 49 zurück zur Frischpulverstation 3 transportiert werden.
Der Pulverförderer 49 kann dazu über einen in den Figuren nicht gezeigten Schlauch
mit dem Auslass 3.3 des Vorratsbehälters 3 verbunden sein.
[0048] Der Pulvervorratsbehälter 3 und dessen Pulverbehälterdeckel 23 sowie die beiden Pulverförderer
4 und 5 sind an einer vertikalen Linearachse 12, die auch als Linearhubgerät bezeichnet
wird, befestigt und können damit auf und ab bewegt werden. Der Antrieb 12.1 der Linearachse
12 kann sich oben an der Linearachse 12 befinden. Der vertikale Doppelpfeil in Figur
6 kennzeichnet dessen Bewegungsrichtung.
[0049] Das Pulverzentrum 1 umfasst daneben eine Behälterreinigungseinheit 28 oder kurzum
Reinigungseinheit, die einen Reinigungsbehälter 10, einen oberen Reinigungsarm 11
und einem unteren Reinigungsarm 26 umfasst. Der obere Reinigungsarm 11 und der untere
Reinigungsarm 26 sind im Reinigungsbehälter 10 drehbar gelagert und weisen jeweils
eine Vielzahl von mit Druckluft betriebenen Reinigungsdüsen 11.1 beziehungsweise 26.1
auf. Der Reinigungsbehälter 10 ist an einem Linearhubgerät 9 befestigt und kann mit
diesem vertikal nach oben und unten (in y-Richtung) bewegt werden. Der vertikale Doppelpfeil
in Figur 1 kennzeichnet dessen Bewegungsrichtung. Der Antrieb 9.1 des Linearhubgeräts
9 kann sich oben am Linearhubgerät 9 befinden. Das Linearhubgerät 9 wiederum ist an
einem horizontal ausgerichteten Linearantrieb 8 (auch Linearachse genannt) befestigt
und kann mit diesem horizontal (in x-Richtung) hin und her bewegt werden. Der Antrieb
8.1 der Linearachse 8 kann seitlich an der Linearachse 8 angeordnet sein. Mit der
Linearachse 8 ist es möglich, die Behälterreinigungseinheit 28 während des Förderbetriebs
seitlich neben dem Arbeitsbehälter 3, 23 zu positionieren (siehe Figuren 1 bis 4).
Während des Reinigungsbetriebs wird zuerst der Behälterdeckel 23 nach oben gefahren;
dann kann die Behälterreinigungseinheit 28 mit Hilfe der beiden Linearantriebe 8 und
9 so positioniert werden, dass der Reinigungsbehälter 10 zuerst über den Pulvervorratsbehälter
3 gebracht und dann abgesenkt wird, und zwar so weit, sodass der Reinigungsarm 26
einen definierten Abstand zum Boden 25 des Pulvervorratsbehälters 3 aufweist. Der
unten aus dem Reinigungsbehälter 10 herausragende Reinigungsarm 26 befindet sich dann
im Inneren des Pulvervorratsbehälters 3 und dient zum Reinigen der Innenwand und des
Bodens 25 des Pulvervorratsbehälters 3.
[0050] Mit Hilfe des Linearhubgeräts 12 kann der Pulverbehälterdeckel 23 so weit abgesenkt
werden, dass mit dem oben aus dem Reinigungsbehälter 10 herausragenden Reinigungsarm
11 die Innenflächen des Pulverbehälterdeckels 23 abgeblasen und damit gereinigt werden
können. Der Reinigungsarm 11 ragt dabei ins Innere des Pulverbehälterdeckels 23.
[0051] Eine mögliche Ausführungsform der Frischpulverstation 30 ist in den Figuren 10 bis
13 in verschiedenen Ansichten dargestellt.
[0052] Die Frischpulverstation 30 kann beispielsweise als eigenständiges Modul ausgebildet
sein. Es umfasst eine erste Stellfläche 31 und eine zweite Stellfläche 32, die jeweils
einen Pulverkarton 110, 111 (siehe Figur 15) aufnehmen können. Die beiden Stellflächen
31 und 32 sind vorzugsweise schräg angeordnet, sodass das Pulver mit Unterstützung
der Schwerkraft im Pulverkarton schräg nach unten in eine Ecke wandert. Damit kann
der Pulverkarton ohne großen Aufwand restlos oder beinahe restlos mithilfe einer Sauglanze
33 entleert werden. Die Sauglanze 33 ist, wie in den Figuren 12 und 13 gezeigt, mithilfe
eines Linearantriebs 44 horizontal beweglich, sodass sie sowohl für einen auf der
ersten Stellfläche 31 angeordneten Pulverkarton als auch für einen auf der zweiten
Stellfläche 32 angeordneten Pulverkarton verwendbar ist. Des Weiteren weist die Frischpulverstation
30 einen zusätzlichen Linearantrieb 38 auf, um die Sauglanze 33 auch vertikal bewegen
zu können.
[0053] Unter der Stellfläche 31 für den Pulverkarton 110 befinden sich ein Rüttler 54 und
eine Waage 46. Der Rüttler 54 dient dazu, das Pulver im Karton 110 in Bewegung zu
versetzen, sodass es sich besser verteilt und in Richtung Absauglanze 33 fliesst.
[0054] Über die Waage 46 kann der Füllstand im Karton 110 bestimmt, und wenn der Füllstand
unter ein bestimmtes Niveau fällt, ein Wechseln der Pulverkartons eingeleitet werden.
Ausserdem kann über das von der Waage 46 erzeugte Messsignal erkannt werden, ob noch
genügend Platz im Karton 110 ist, wenn Pulver über die Leitung 96 vom Pulverzentrum
1 zurück zur Pulverstation 30 gefördert werden soll.
[0055] Unter der Stellfläche 32 befinden sich ebenfalls ein Rüttler 55 und eine Waage 47.
Deren Zweck entspricht sinngemäss dem Gleichen wie der Rüttler 54 und die Waage 46
bei der Stellfläche 31.
[0056] Um die Sauglanze 33 reinigen zu können, weist die Frischpulverstation 30 zusätzlich
eine Reinigungsstation 52 auf, die mit einem Abstreifring und/oder Druckluftdüsen
und/oder einer Absaugung ausgestattet ist. Damit kann die die Aussenseite der Sauglanze
33 während der Auf- und Abbewegung von dort anhaftendem Pulver befreit werden.
[0057] Zusätzlich können Luftdüsen 57 an der Reinigungsstation 53 angebracht sein, um den
unteren Bereich der Sauglanze 33 zu reinigen. Wenn die Sauglanze eine Fluidisierkrone
aufweist, um das Pulver im Ansaugbereich zu fluidisieren, kann auch diese damit gereinigt
werden.
[0058] Anstelle von zwei Stellflächen 31 und 32 mit zwei Pulverkartons 110 und 111, könnte
auch nur eine Stellfläche 32 und ein Pulverbehälter 150 mit einer Fluidisiereinrichtung
installiert sein. Über zum Beispiel zwei Pumpen 124 und 125 kann Pulver aus einem
BigBag 121 in den Pulverbehälter 150 gefördert werden.
[0059] Statt des BigBags 121 oder auch zusätzlich dazu kann auch ein BigBag 120 mit einer
Pumpe 123 vorgesehen sein. Das Pulver kann von der Pumpe 123 über eine Pulverleitung
126 direkt zum Pulverförderer 4 gepumpt werden.
[0060] Der BigBag 120 beziehungsweise 121 wird auch als Flexible Intermediate Bulk Container
oder kurz FIBC bezeichnet. Er beinhaltet in der Regel grössere Pulvermengen als der
Pulverkarton 110 und der Pulverkarton 111. Auch steht der BigBag 120/121 in der Regel
weiter vom Pulverförderer 4 entfernt als der Pulverkarton 110 beziehungsweise 111.
So kann der BigBag 120/121 in einem Abstand von zum Beispiel 30m zum Pulverförderer
4 stehen, wohingegen der Pulverkarton 110 beziehungsweise 111 zum Beispiel 5m vom
Pulverförderer 4 entfernt steht.
[0061] Die Frischpulverstation 30 kann mehrere Druckluftregelventile 39 und 40 und Stellknöpfe
41 und 42 aufweisen. Das Druckluftregelventil 39 kann für die Einstellung der Fluidluft
des Fluidbodens des Pulverbehälters 150 vorgesehen sein. Das Druckluftregelventil
40 dient zur Einstellung der Fluidluft an der Fluidisierkrone der Sauglanze 33. Mit
Hilfe des Stellknopfs 41 kann die Stellung der Abluftklappe gesteuert werden. Über
den Stellknopf 42 kann ein Bestätigungssignal an die Steuerung übermittelt werden.
[0062] Im Bodenbereich kann die Frischpulverstation 30 eine Absaugung 37 mit einer Absaugöffnung
37.1 aufweisen, um überschüssiges Pulver aus dem Inneren der Frischpulverstation 30
absaugen zu können. Die Frischpulverstation 30 kann auch einen flexiblen Absaugschlauch
aufweisen, mit dem bei Bedarf manuell gereinigt werden kann.
[0063] Es kann vorgesehen sein, dass die Frischpulverstation 30 einen Schwenkmechanismus
45 für den Pulverförderer 49 aufweist. Der Schwenkmechanismus 45 weist einen Antrieb,
der zum Beispiel als pneumatischer Antrieb ausgebildet sein kann, und einen Schwenkarm
45.1 auf. Mithilfe des Schwenkmechanismus 45 kann der Pulverförderer 49 aus der Förderposition
(siehe Fig. 10) in eine Reinigungsposition gebracht werden. In der Reinigungsposition
ragt der Pulverförderer 49 in den Innenraum der Frischpulverstation 30. Zusätzlich
können Luftdüsen 56 vorgesehen sein, um den unteren Bereich des Pulverförderers 49
zu reinigen, wenn er aus der Förderposition in die Reinigungsposition oder aus der
Reinigungsposition in die Förderposition geschwenkt wird.
[0064] Der pneumatische Antrieb kann zwei pneumatisch angetriebenen Zylinder umfassen. Der
Pulverförderer 49 kann damit in eine Reinigungsposition, eine erste Förderposition
und eine zweite Förderposition gebracht werden. Um den Pulverförderer 49 in die Reinigungsposition
(siehe Fig. 10) zu bringen, werden der Zylinder 1 und der Zylinder 2 eingefahren.
In der ersten Förderposition befindet sich der Pulverförderer 49 über der Stellfläche
31. Dazu wird der Zylinder 1 eingefahren und Zylinder 2 ausgefahren. In der zweiten
Förderposition befindet sich der Pulverförderer 49 über der Stellfläche 32; die Zylinder
1 und 2 sind ausgefahren. In der ersten Förderposition kann Pulver zurück in den Pulverkarton
110 und in der zweiten Förderposition kann Pulver zurück in den Pulverkarton 111 gefördert
werden.
[0065] Die Sauglanze 33 ist mit der Linearachse 38 und dem Linearantrieb 44 in drei verschiedene
Positionen bringbar: In der Reinigungsposition (siehe Fig. 10) befindet sich die Sauglanze
33 in der Reinigungsstation 53. In der ersten Förderposition befindet sich die Sauglanze
33 über der Stellfläche 31 und in der zweiten Förderposition über der Stellfläche
32.
[0066] Bei Bedarf kann die Frischpulverstation 30 auch mit einer eigenen Steuerung 43 ausgestattet
sein. Mithilfe dieser Steuerung 43 können zum Beispiel die Sauglanze 33, die Reinigungsstation
52 für die Sauglanze 33, die Linearachse 38, der Linearantrieb 44, der Schwenkmechanismus
45 und die Blasdüsen 56 und 57 gesteuert werden.
[0067] Der in den Figuren 11 und 13 gezeigte Pulverförderer 49 wird vorteilhafter Weise
direkt über demjenigen Pulverkarton 110 beziehungsweise 111 positioniert, in den er
Pulver zurückfördern soll. Da er die Schwerkraft nutzt, fällt das Pulver, nachdem
das Auslassventil des Pulverförderers 49 geöffnet ist, in den unter dem Pulverförderer
49 befindlichen Pulverkarton.
[0068] Der in den Figuren 11 und 13 gezeigte Pulverförderer 49 zur Rückführung des Pulvers
kann auch anders ausgebildet sein. Er kann zum Beispiel als Pulverpumpe ausgeführt
sein. Da die Schwerkraft bei einer solchen Pulverpumpe nicht ausgenutzt wird, kann
sie an verschiedenen Orten angeordnet sein. Sie kann sich zum Beispiel auch auf der
gleichen Höhe wie der Pulverkarton 110 befinden.
[0069] Auf der Oberseite der Pulverstation 30 können zwei Klappen 35 und 36 vorgesehen sein,
die manuell geöffnet werden können. Damit hat das Personal auch von oben her Zugang
zum Inneren der Frischpulverstation 30.
[0070] Bei Bedarf kann die Frischpulverstation 30 auch mit Seitenwänden 34 und einer Rückwand
48 ausgestattet sein.
[0071] Eine mögliche Ausführungsform einer gesamten Anlage zur Pulverbeschichtung von Werkstücken
65 ist in Figur 14 in der Draufsicht vereinfacht dargestellt. Die gesamte Anlage kann
über eine zentrale Steuerung 70 gesteuert werden. Die Steuerung 70 kann über entsprechende
Steuerleitungen 71 mit verschiedenen Komponenten der gesamten Anlage verbunden und
vorgesehen sein, um die Pulverbeschichtungskabine 60 inklusive Pulverapplikatoren
80, die Frischpulverstation 30, das Pulverzentrum 1, die Pulverrückgewinnung 90 und
den Nachfilter 100 zu steuern.
[0072] Alternativ oder zusätzlich zur zentralen Steuerung 70 kann, wie bereits oben erwähnt,
die Frischpulverstation 30 eine separate Steuerung 43 aufweisen. Das Gleiche gilt
sinngemäß auch für alle anderen Komponenten der gesamten Anlage zur Beschichtung von
Werkstücken mit Pulver.
[0073] Da beim Beschichtungsvorgang nicht alle von den Pulverapplikatoren 80 versprühten
Pulverpartikel auf den zu beschichtenden Werkstücken 65 haften bleiben, muss das überschüssige
Pulver, welches auch als Overspray bezeichnet wird, aus der Kabine 60 wieder entfernt
werden. Dies ist zum einen deshalb notwendig, weil die Umgebung außerhalb der Kabine
frei von Pulverstaub zu halten ist. Zum anderen steigt die Explosionsgefahr bei einer
Überschreitung einer bestimmten Pulverkonzentration durch die in der Kabine schwebende
Pulverstaubwolke. Dies gilt es zu vermeiden.
[0074] Das bei der Beschichtung anfallende Overspray wird zusammen mit der in der Kabine
60 befindlichen Luft als Pulver-Luftgemisch aus der Kabine 60 gesaugt und über eine
Restpulverrohrleitung 92 einer Vorrichtung zur Pulverrückgewinnung 90 zugeführt. Die
Vorrichtung zur Pulverrückgewinnung 90 kann beispielsweise als Zyklon ausgebildet
sein. Das dort zurückgewonnene Pulver kann bei Bedarf über eine Pulverleitung 94 wieder
dem Pulverzentrum 1 zugeführt werden. Um auch den Anteil des Pulvers herauszufiltern,
der er im Zyklon 90 nicht herausgefiltert wurde, kann das Pulver-Luft-Gemisch vom
Zyklon über eine Absaugleitung 93 dem Nachfilter 100 zugeführt werden.
[0075] Das Pulver-Luftgemisch in der Restpulverrohrleitung 92 wird auch als Restpulverluftstrom
bezeichnet. Um das Overspray aus der Kabine 60 abzusaugen, weist die Kabine 60 beispielsweise
einen Absaugschlitz auf. Er verbindet das Innere der Kabine 60 mit der Restpulverrohrleitung
92. Über den Absaugschlitz und das Absaugrohr 61 wird somit überschüssiges Pulver
als Pulver-Luftgemisch aus dem Kabineninneren abgesaugt und einem Zyklonabscheider
90 oder kurzum Zyklon zugeführt, der als Monozyklon ausgebildet sein kann. Das Pulver-Luftgemisch
strömt tangential in den Zyklon 90 und im Zyklon spiralförmig nach unten. Dabei werden
die Pulverpartikel durch die bei der Rotation des Pulver-Luftstroms entstehende Zentrifugalkraft
nach aussen an die Aussenwand des Zyklons 90 gedrückt. Die Pulverpartikel werden nach
unten in Richtung des Pulverauslasses des Zyklons gefördert und dort gesammelt. Die
von den Pulverpartikeln befreite Luft wird über das im Zyklon 90 befindliche, vertikale
Zentralrohr abgesaugt. Der so gereinigte Luftstrom wird häufig noch einem Nachfilter
100 zugeführt, um auch noch das in der Luft verbliebene restliche Pulver herauszufiltern.
Das im Zyklon 90 zurückgewonnene Pulver kann erneut zur Beschichtung verwendet und
dem Pulverzentrum 1 über die Pulverleitung 94 zugeführt werden.
Fördermodus/Förderbetrieb
[0076] Im Förderbetrieb befindet sich das Ultraschallsieb 24 im Arbeitsbehälter 3, 23 zwischen
dem Pulvervorratsbehälter 3 und dem Pulverbehälterdeckel 23. Die Verriegelungen 18
sorgen dafür, dass der Arbeitsbehälter luftdicht abgeschlossen ist. Die Siebreinigungsvorrichtung
27 und die Behälterreinigungseinheit 28 befinden sich, wie in den Figuren 1 bis 4
dargestellt, in der Parkposition.
[0077] Die Parkposition für die Behälterreinigungseinheit 28 befindet sich neben dem Pulvervorratsbehälter
3. Die Formulierung «neben dem Pulvervorratsbehälter» umfasst auch über, unter, vor
oder hinter dem Pulvervorratsbehälter.
[0078] Für den Förderbetrieb ist das Sieb 24 nicht zwingend notwendig. Die Pulverförderung
kann auch ohne Ultraschallsieb oder gänzlich ohne Sieb 24 erfolgen.
Reinigungsmodus/Reinigungsbetrieb
[0079] Um vom Förderbetrieb in den Reinigungsbetrieb umzuschalten, wird die Pulverförderung
aus dem Pulvervorratsbehälter 3 eingestellt und das noch im Pulvervorratsbehälter
3 befindliche Restpulver wird über den Auslass 25.1 abgesaugt. Der noch im Arbeitsbehälter
3, 23 herrschende Überdruck wird auf Normaldruck abgebaut und die Verriegelungen 18
werden geöffnet.
[0080] Dann wird der Pulverbehälterdeckel 23 mit Hilfe des Linearantriebs 12 angehoben und
das Ultraschallsieb 24 mit Hilfe des Schwenkmechanismus 16 aus der Arbeitsposition
in die Reinigungsposition geschwenkt.
[0081] Wie in den Figuren 7 bis 9 gezeigt, hebt der Linearantrieb 12 den Behälterdeckel
23 so weit an, dass der Reinigungsbehälter 10 mit Hilfe der beiden Linearachsen 8
und 9 zwischen den Pulverbehälterdeckel 23 und den Pulvervorratsbehälter 3 gefahren
werden kann. Anschliessend wird die Behälterreinigungseinheit 28 mit dem Reinigungsbehälter
10 soweit abgesenkt, bis der untere Reinigungsarm 26 sich im Inneren des Pulvervorratsbehälters
3 befindet und einen definierten Abstand zum Boden 25 des Pulvervorratsbehälter 3
aufweist.
[0082] Der Pulverbehälterdeckel 23 wird nun soweit abgesenkt bis sich der obere Reinigungsarm
11 im Inneren des Pulverbehälterdeckels 23 befindet und einen definierten Abstand
zum Pulverbehälterdeckel 23 aufweist.
[0083] Bei der obigen Ausführungsform bleibt zwischen dem Pulverbehälterdeckel 23 und dem
Reinigungsbehälter 10 ein Luftspalt bestehen. Auch zwischen dem Pulverbehälter 3 und
dem Reinigungsbehälter 10 bleibt ein Luftspalt. Vom Nachfilter 100 wird Luft über
die Luftspalte angesaugt. Damit wird verhindert, dass das während des Reinigungsvorgangs
von den Druckluftdüsen 11.1 und 26.1 erzeugte Pulver-Luft-Gemisch an die Umgebung
entweichen kann.
[0084] Stattdessen ist es aber auch möglich den Pulverbehälterdeckel 23 soweit abzusenken,
dass zwischen dem Pulverbehälterdeckel 23 und dem Reinigungsbehälter 10 kein Spalt
mehr bleibt. Auch der Spalt zwischen dem Reinigungsbehälter 10 und dem Pulverbehälter
3 kann eliminiert werden, wenn der Reinigungsbehälter 10 soweit abgesenkt wird, bis
er auf dem Pulverbehälter 3 aufliegt.
[0085] In einer weiteren Ausführungsform kann mit den Verriegelungen 18 die Einheit aus
Pulverbehälterdeckel 23, Reinigungsbehälter 10 und Pulvervorratsbehälter 3 luftdicht
abgeschlossen werden.
[0086] In einem nächsten Schritt wird Druckluft durch die Düsen 11.1 und 26.1 in Richtung
der Innenwandungen des Pulverbehälterdeckel 23 und des Pulvervorratsbehälters 3 geblasen.
Das dabei entstehende Pulver-Luft-Gemisch wird über die Absaugleitung 13 abgesaugt
und kann dem Zyklon 90 und/oder dem Nachfilter 100 zugeführt werden.
[0087] Sobald sich das Sieb 24 beziehungsweise das Ultraschallsieb im Reinigungsbehälter
14 befindet, wird der Deckel 15 mit Hilfe des Pneumatikzylinders 17 geschlossen. Zwischen
dem Deckel 15 und dem Reinigungsbehälter 14 kann ein Luftspalt verbleiben. Bei einer
anderen Ausführungsform kann der Deckel 15 auch luftdicht auf dem Reinigungsbehälter
14 aufgesetzt werden.
[0088] Nun wird Druckluft durch die Düsen 19.1 und 20.1 von oben und unten auf das Sieb
24 geblasen. Das dabei entstehende Pulver-Luft-Gemisch wird über die Absaugleitung
13 abgesaugt und kann dem Zyklon 90 und/oder dem Nachfilter 100 zugeführt werden.
[0089] Sobald das Sieb 24 sauber ist, wird das Abblasen des Siebs beendet. Wenn der Pulverbehälter
3 und der Behälterdeckel 23 sauber sind, wird auch hier das Abblasen beendet.
[0090] Falls die Verriegelungen 18 vorher geschlossen wurden, werden sie nun wieder geöffnet.
Der Behälterdeckel 23 wird angehoben und die Behältereinigungseinheit 28 wieder zurück
in die Parkposition bewegt (siehe Fig. 1 - 4). Auch der Deckel 15 wird angehoben.
Nachdem der Reinigungsmodus abgeschlossen ist, wird das Sieb 23 wieder zurück in seine
Arbeitsposition gefahren. Anschliessend kann erneut mit dem Fördern von Pulver begonnen
werden.
Reinigungsbetrieb mit Intensivreinigung
[0091] Um das Pulverzentrum 1 und die übrigen mit dem Beschichtungspulver in Kontakt kommenden
Komponenten der Anlage noch gründlicher zu reinigen, können die folgenden Reinigungsschritte
durchgeführt werden. Die Schritte werden vorzugsweise automatisch durchgeführt und
von der Steuerung 70 koordiniert. Mit der Reinigungseinheit 28 werden der Pulvervorratsbehälter
3 und der Behälterdeckel 23 wie oben beschrieben gereinigt. In einem weiteren Schritt
wird ein Wechsel zu einem anderen Beschichtungspulver durchgeführt. Dabei kann das
andere Beschichtungspulver dasjenige Pulver sein, mit dem als nächstes die Werkstücke
65 beschichtet werden sollen. Dies ist aber nicht zwingend notwendig. Statt dessen
kann auch ein Wechsel zu einem speziellen Reinigungsmittel durchgeführt werden. Das
Reinigungsmittel kann zum Beispiel ein Granulat mit einer Korngrösse zwischen 2 mm
und 7 mm sein. Die Korngrösse, das Kornmaterial und die Kornbeschaffenheit werden
vorzugsweise so ausgewählt, dass sie einerseits durch alle Öffnungen im Pulversystem
gefördert werden können, und andererseits eine gute Reinigungswirkung haben. Bei der
Auswahl des Reinigungsmittels wird vorteilhafter Weise auch darauf geachtet, dass
kein zusätzlicher Verschleiss im Pulversystem und keine chemische Unverträglichkeit
mit dem Beschichtungspulver entsteht.
[0092] In einem zusätzlichen Schritt wird für eine beschränkte Dauer in den Förderbetrieb
geschaltet, sodass das andere Beschichtungspulver beziehungsweise das Reinigungsmittel
durch die einzelnen Komponenten der Anlage strömt. Während des kurzen Förderbetriebs
kann zum Beispiel mit 3 kg Pulver auf Verlust gefahren werden. Es ist aber auch möglich
das Material (das Pulver beziehungsweise das Reinigungsmittel) im Zyklon 90 zurückzugewinnen.
Damit können auch die Pulverleitungen 91, 92, 93 und 94 mit dem neuen Material gespült
werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mit dem neuen Pulver auf Rückgewinnung
gefahren wird.
[0093] Anschliessend werden der Pulvervorratsbehälter 3 und der Behälterdeckel 23 mit Hilfe
der Reinigungseinheit 28 erneut gereinigt.
[0094] Die Reinigungsparameter, wie zum Beispiel Anzahl und Dauer der Druckluftpulse zum
Abblasen des Siebs 24, Anzahl und Dauer der Druckluftpulse zum Abblasen des Behälterdeckels
23, Anzahl und Dauer der Druckluftpulse zum Abblasen des Pulverbehälters 3 sowie der
für die Druckluftpulse verwendete Luftdruck, können von der Steuerung 70 vorgegeben
und auch verändert werden. Die Steuerung 70 kann die für eine optimale Reinigung erforderlichen
Reinigungsparameter selbstständig vorgeben. Sie kann dabei zum Beispiel die Art des
Pulvers und dessen Farbe berücksichtigen. Es ist auch möglich der Steuerung 70 externe
Informationen zukommen zu lassen, die für die Vorgabe der Reinigungsparameter hilfreich
sind. So kann zum Beispiel ein auf dem Pulverkarton 110 oder dem BigBag 120 angebrachter
Barcode oder RFID-Tag auslesen werden. Die im Barcode oder RFID-Tag erhaltenen Informationen
können von der Steuerung 70 ausgewertet werden, um die Reinigungsparameter einstellen.
[0095] In den Figuren 16 bis 23 ist eine zweite Ausführungsform des Pulverzentrums 1 dargestellt.
Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform hinsichtlich
der Behälterreinigungseinheit 28. Bei der zweiten Ausführungsform umfasst die Behälterreinigungseinheit
28 eine erste Station zum Reinigen des Pulverbehälterdecks 23 und eine zweite Station
zum Reinigen des Pulvervorratsbehälters 3.
[0096] Die erste Station kann einen trichterförmigen Behälter 200 aufweisen, der den unteren
Reinigungsarm 11 trägt. Während des Förderbetriebs (siehe Figuren 16 bis 19) befindet
sich der Behälterdeckel 23 auf dem Pulvervorratsbehälter 3.
[0097] Wenn in den Reinigungsbetrieb (siehe Figuren 20 bis 23) umgeschaltet wird, wird der
Behälterdeckel 23 mit dem Linearantrieb 12 angehoben und mit einem weiteren Linearantrieb
201 vom Pulvervorratsbehälter 3 zur Deckelreinigungsstation transportiert. Anschliessend
wird der Behälterdeckel 23 mit dem Linearantrieb 12 soweit auf den trichterförmigen
Behälter 200 abgesenkt bis der Reinigungsarm 11 einen definierten Abstand vom Behälterdeckel
23 hat.
[0098] Die zweite Station mit dem Reinigungsbehälter 10 kann wie in der ersten Ausführungsform
aufgebaut sein. Zu Beginn des Reinigungsbetriebs wird der Reinigungsbehälter 10 der
Reinigungsstation 28 mit dem Linearantrieb 9 angehoben und mit dem Linearantrieb 8
oberhalb des Pulvervorratsbehälters 3 positioniert. Anschliessend wird der Reinigungsbehälter
10 über dem Pulverbehälter 3 abgesenkt und zwar so weit bis der Reinigungsarm 26 einen
definierten Abstand vom Boden 25 des Pulvervorratsbehälters 3 hat.
[0099] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen
und Modifikationen möglich. So ist beispielsweise das in den Figuren 1 bis 9 gezeigte
Pulverzentrum 1 um die in den Figuren 10 bis 13 dargestellte Frischpulverstation 30
erweiterbar. Ein solches, um die Frischpulverstation 30 erweitertes Pulverzentrum
wird hier auch als erweitertes Pulverzentrum bezeichnet.
[0100] Die einzelnen Komponenten des Pulverzentrums 1 können auch auf eine andere als in
den Figuren 1 bis 13 gezeigte Weise miteinander kombiniert und angeordnet werden.
[0101] Auch die Anordnung des Pulverzentrums 1, der Frischpulverstation 30, der Pulverbeschichtungsanlage
60, der Steuerung 70, des Zyklons 90 und des Nachfilters 100 ist nicht auf die in
Figur 14 dargestellte Anordnung beschränkt. Es ist auch möglich, dass die Anlage um
die eine oder andere Komponente ergänzt wird.
[0102] Wenn vom Abnehmen oder teilweise Abnehmen des Behälterdeckels 23 die Rede ist, so
ist damit auch ein Aufklappen des Behälterdeckels 23 gemeint. Der Behälterdeckel 23
muss also für die Reinigung nicht vollständig vom Behälter 3 getrennt werden. Die
Reinigungseinheit 28 kann so ausgebildet sein, dass sie zwischen den Behälter 3 und
den aufgeklappten Behälterdeckel 23 bewegt werden kann, um dann von dort aus den Behälter
3 und den Behälterdeckel 23 zu reinigen.
Bezugszeichenliste
[0103]
- 1
- Pulverzentrum
- 2
- Rahmenprofile
- 3
- Pulvervorratsbehälter
- 3.1
- Verriegelungsaufnahme
- 3.2
- Auslassöffnung für Pulver
- 3.3
- Druckluftanschluss für Spülluft
- 3.4
- Pulverauslass
- 4
- Pulverförderer
- 4.2
- Pulverauslass
- 5
- Pulverförderer
- 6
- Sockel
- 7
- Bodenblech
- 8
- Linearantrieb
- 8.1
- Antriebsmotor
- 9
- Linearantrieb
- 9.1
- Antriebsmotor
- 10
- Reinigungsbehälter
- 10.1
- Auslass
- 11
- Reinigungsarm für den Deckel
- 11.1
- Reinigungsdüsen
- 12
- Linearantrieb
- 12.1
- Antriebsmotor
- 13
- Absaugleitung/Absaugrohr
- 13.1
- Einlassöffnung
- 13.2
- Einlassöffnung
- 14
- Siebreinigungsbehälter
- 14.1
- Auslass
- 14.2
- unterer Behälterabschnitt
- 15
- Deckel der Siebreinigungsvorrichtung
- 16
- Schwenkmechanismus
- 17
- Hubzylinder
- 18
- Verriegelung
- 19
- Reinigungsarm
- 19.1
- Sieb-Reinigungsdüsen
- 20
- Reinigungsarm
- 20.1
- Sieb-Reinigungsdüsen
- 21
- Scharnier
- 22
- Tragarm für das Pulversieb
- 23
- Behälterdeckel
- 23.1
- Pulvereinlass
- 24
- Ultraschallsieb
- 24.1
- Ultraschallwandler
- 25
- Behälterboden
- 25.1
- Fluidisiereinsatz
- 25.2
- Auslass
- 26
- Reinigungsarm für den Pulvervorratsbehälter
- 26.1
- Reinigungsdüsen
- 27
- Siebreinigungsvorrichtung
- 28
- Reinigungseinheit/Behälterreinigungseinheit
- 30
- Frischpulverstation
- 31
- erste Stellfläche
- 32
- zweite Stellfläche
- 33
- Sauglanze
- 34
- Seitenwand
- 35
- Deckel
- 36
- Deckel
- 37
- Absaugung
- 37.1
- Absaugöffnung
- 37.2
- Absaugöffnung
- 37.3
- Absaugöffnung
- 38
- Linearachse für die Sauglanze
- 39
- Druckluftregelventil
- 40
- Druckluftregelventil
- 41
- Stellknopf
- 42
- Stellknopf
- 43
- Steuerung
- 44
- Linearantrieb
- 45
- Schwenkmechanismus für Pulverförderer
- 45.1
- Arm
- 46
- Waage
- 47
- Waage
- 48
- Rückwand
- 49
- Pulverförderer
- 50
- Lager
- 51
- Lager
- 52
- Reinigungsstation
- 53
- Reinigungsstation
- 54
- Rüttler
- 55
- Rüttler
- 56
- Druckluftdüse
- 57
- Druckluftdüse
- 60
- Pulverbeschichtungskabine
- 65
- Werkstück
- 70
- Steuerung
- 71
- Steuerleitung
- 80
- Pulversprühpistole
- 81
- Pulverleitung
- 90
- Pulverrückgewinnung
- 91
- Absaugleitung
- 92
- Absaugleitung
- 93
- Absaugleitung
- 94
- Pulverleitung
- 95
- Absaugleitung
- 96
- Pulverrückführleitung
- 97
- Pulverleitung
- 98
- Pulverleitung
- 100
- Nachfilter
- 110
- Pulverkarton
- 111
- Pulverkarton
- 120
- BigBag
- 121
- BigBag
- 123
- Pulverpumpe
- 124
- Pulverpumpe
- 125
- Pulverpumpe
- 126
- Pulverleitung
- 127
- Pulverleitung
- 130
- Kupplung
- 131
- erste Gruppe von Anschlüssen
- 132
- zweite Gruppe Anschlüssen
- 141
- Restpulverleitung
- 142
- Restpulverleitung
- 150
- Pulver-Zwischenbehälter
- 160
- Absaugöffnung
- 162
- Absaugöffnung
- 200
- Reinigungsbehälter
- 200.1
- Auslassöffnung am Reinigungsbehälter
- 201
- Linearantrieb
- 201.1
- Antriebsmotor
- 220
- Rüttler
- M11
- Materialventil für Pulver
- M21
- Materialventil für Pulver
- S11
- Spülventil
- S12
- Spülventil
- G1 - G36
- Auslassventile
- x
- x-Achse
- y
- y-Achse
- z
- z-Achse
1. Pulverzentrum zum Versorgen einer Pulverbeschichtungsanlage mit Beschichtungspulver,
- das einen Pulvervorratsbehälter (3) mit einem Pulverförderer (3, 23, G1) aufweist,
um Pulver aus dem Pulvervorratsbehälter (3) in Richtung Pulverbeschichtungsanlage
(60) zu transportieren,
- das einen Behälterdeckel (23) aufweist, der während der Pulverförderung den Pulvervorratsbehälter
(3) abdeckt und zum Zwecke der Reinigung des Pulvervorratsbehälters (3) zumindest
teilweise abnehmbar ist,
- das eine Reinigungseinheit (28) zum Reinigen des Pulvervorratsbehälters (3) und
des Behälterdeckels (23) aufweist, die mittels eines Manipulators (8, 9) aus einer
Parkposition neben dem Pulvervorratsbehälter in eine Reinigungsposition im Pulvervorratsbehälter
bewegbar ist,
- das eine Steuerung (70) aufweist, mit der der Pulverförderer (3, 23, G1), die Reinigungseinheit
(28) und der Manipulator (8, 9) steuerbar sind.
2. Pulverzentrum nach Anspruch 1,
bei dem die Reinigungseinheit (28) Druckluftdüsen (11.1, 26.1) zum Abblasen des Pulvervorratsbehälters
(3) und des Behälterdeckels (23) aufweist.
3. Pulverzentrum nach Anspruch 2,
- bei dem ein Teil der Druckluftdüsen (11.1) an einem ersten Reinigungsarm (11) und
anderer Teil der Druckluftdüsen (26.1) an einem zweiten Reinigungsarm (26) angeordnet
sind, und
- bei dem der erste Reinigungsarm (11) zum Reinigen des Deckels (23) und der zweite
Reinigungsarm (26) zum Reinigen des Pulvervorratsbehälters (3) dient.
4. Pulverzentrum nach Anspruch 3,
bei dem der erste Reinigungsarm (11) und der zweite Reinigungsarm (26) drehbar gelagert
sind.
5. Pulverzentrum nach Anspruch 3 oder 4,
bei dem der erste Reinigungsarm (11) und/oder der zweite Reinigungsarm (26) eine Bürste
und/oder eine Saugeinrichtung aufweist.
6. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei dem die Reinigungseinheit (28)
einen Reinigungsbehälter (10) aufweist,
- der den ersten Reinigungsarm (11) und/oder den zweiten Reinigungsarm (26) trägt,
und
- der im Reinigungsbetrieb den Reinigungsarm (26) im Pulvervorratsbehälter (3) positioniert.
7. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem der Manipulator (8, 9) eine Linearachse zum Bewegen der Reinigungseinheit
(28) aufweist.
8. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem der Manipulator (8, 9) ein Roboter ist.
9. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
- bei dem mehrere Pulverförderer (3, 23, G1 - G36) vorgesehen sind,
- bei dem eine Kupplung (130) mit einer ersten Gruppe von Anschlüssen (131) und einer
zweiten Gruppe von Anschlüssen (132) vorgesehen ist, wobei mit der Steuerung (70)
einstellbar ist, welcher Anschluss der ersten Gruppe (131) mit welchem Anschluss der
zweiten Gruppe (132) verbunden ist,
- bei dem die Pulverförderer (3, 23, G1 - G36) ausgangsseitig mit jeweils einem der
Anschlüsse der ersten Gruppe (131) verbunden sind.
10. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem oberhalb des Behälterdeckels (23) ein Pulverförderer (4; 5) angeordnet ist,
mit dem Beschichtungspulver in den Pulvervorratsbehälter (3) förderbar ist.
11. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
- bei dem im Boden (25) des Pulvervorratsbehälters (3) ein Pulverauslass (25.2) für
Restpulver vorgesehen ist,
- bei dem mit einem weiteren Pulverförderer (49) das Restpulver durch den Pulverauslass
(25.2) aus dem Pulvervorratsbehälter (3) saugbar und einem Pulverbehälter zuführbar
ist.
12. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem ein weiterer Manipulator (12, 201) vorgesehen ist, um den Behälterdeckel (23)
vom Pulvervorratsbehälter (3) abnehmen zu können.
13. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei dem die Reinigungseinheit (28) eine Behälterdeckel-Reinigungsvorrichtung (200)
zum Reinigen des Behälterdeckels (23) aufweist, wobei die Behälterdeckel-Reinigungsvorrichtung
(200) den ersten Reinigungsarm (11) trägt.
14. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
bei dem der Pulvervorratsbehälter (3) eine runden Querschnitt aufweist.
15. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
- bei dem ein Sieb (24) und eine Siebreinigungsvorrichtung (27) zum Reinigen des Siebs
(24) vorgesehen sind,
- bei dem das Sieb (24) zum Zwecke der Reinigung mittels eines zusätzlichen Manipulators
(16) aus einer Arbeitsposition im Pulvervorratsbehälter in eine Reinigungsposition
in der Siebreinigungsvorrichtung (27) bewegbar ist.
16. Pulverzentrum nach Anspruch 15,
- bei dem die Siebreinigungsvorrichtung (27) einen oberen Reinigungsarm (19) mit Druckluftdüsen
(19.1) und einen unteren Reinigungsarm (20) mit Druckluftdüsen (20.1) aufweist, und
- bei dem sich das Sieb (24) während der Reinigung zwischen dem oberen Reinigungsarm
(19) und dem unteren Reinigungsarm (20) befindet.
17. Pulverzentrum nach Anspruch 15 oder 16,
- bei dem die Siebreinigungsvorrichtung (27) einen Reinigungsbehälter (14) mit einem
öffenbaren Deckel (15) aufweist,
- bei dem der obere Reinigungsarm (19) am Deckel (15) drehbar gelagert ist, und
- bei dem der untere Reinigungsarm (20) am Reinigungsbehälter (14) drehbar gelagert
ist.
18. Pulverzentrum nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
bei dem eine Absaugung (13) vorgesehen ist, um das durch von der Reinigungseinheit
(28) erzeugte Pulver-Luft-Gemisch abzusaugen.
19. Verfahren zum Reinigen eines Pulverzentrums nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
- bei dem mit der Reinigungseinheit (28) der Pulvervorratsbehälter (3) und der Behälterdeckel
(23) gereinigt werden,
- bei dem ein Wechsel zu einem anderen Beschichtungspulver oder einem Reinigungsmittel
durchgeführt wird,
- bei dem für eine beschränkte Dauer in den Förderbetrieb geschaltet wird, und
- bei dem anschliessend mit der Reinigungseinheit (28) der Pulvervorratsbehälter (3)
und der Behälterdeckel (23) erneut gereinigt werden.