Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein zur Herstellung eines buchartigen Wert- und/oder Sicherheitsdokumentes,
insbesondere eines Sicherheits-Identifikationsdokumentes in der Form eines Reisepasses,
mit einem vorderen und rückseitigen Bucheinband oder Buchdeckel, mit einer Mehrzahl
von Datenseiten und mit zumindest einem Sicherheitslaminat mit Personalisierungsdaten,
wobei zumindest die Datenseiten und das Sicherheitslaminat entlang der Bundsteg-Kanten
oder -Faltkanten, welche parallel zueinander gestapelt angeordnet werden, mittels
eines Klebstoffes miteinander verbunden werden. Die Erfindung betrifft des Weiteren
ein mittels eines solchen Verfahrens erhältliches buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument.
Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
[0002] Aus der Praxis bekannt und auch im Rahmen der Erfindung einsetzbar ist es, in den
vorderen und rückwärtigen Bucheinband, Buchdeckel oder in eine speziell ausgebildete
Datenseite zumindest eine RFID-Transpondereinheit gemäß ICAO MRTD 9303 Standard zu
integrieren.
[0003] Bei bekannten Reisepässen werden die Datenseiten mit zumindest einem Faden durch
eine zumindest abschnittsweise ausgebildete Naht zu einem Buchblock verbunden, und
üblicherweise weist der Buchblock einen sogenannten Vorsatz auf, der mit dem Bucheinband
verbunden wird.
[0004] Derart hergestellte Reisepass-Büchlein weisen eine Vielzahl an Sicherheitsmerkmalen
auf und sind schwer zu fälschen oder nachzubauen. In der Anwendung weisen insofern
bekannte Reisepass-Büchlein den Nachteil auf, dass der Bucheinband eine hohe Rückstellkraft
aufweist und derart eine geöffnete Planlage nicht möglich ist, ohne dass sich das
Büchlein selbstständig schließt. Übliche Reisepassdokumente weisen einige 10 bis über
48 Seiten auf, und oftmals kommen noch relativ steife Datenseiten aus langlebigen
Kunststofflaminaten wie Polycarbonat oder Polyester und dergleichen Kunststoffen hinzu
und müssen diese Datenseiten mit Dicken von einigen 0,1 mm bis über 1,0 mm, typisch
von 0,5 bis 0,8 mm, zu einem Buchblock verbunden bzw. üblicherweise genäht werden.
[0005] Verschiedene Varianten der Bildung eines Reisepass-Büchleins sind im Einzelnen beispielsweise
aus den folgend diskutierten Literaturstellen bekannt.
[0006] In dem Dokument
CA 2091109 A1 wird ein spezielles Sicherheitsnahtverfahren für ein Sicherheitsdokument offenbart,
wobei die Nähte durch Hitze verschmolzen werden können.
[0007] In dem Dokument
EP 1581395 B1 wird ein individualisiertes Sicherheitsdokument wie Reisepass, Sparbuch o. dgl. beschrieben,
das eine Anzahl Blätter aufweist, die miteinander mittels einer Heftung oder Klebung
verbunden sind, wobei in das Sicherheitsdokument mittels Heftung oder Klebung eine
mit Sicherheitselementen versehene Übertragungsfolie eingebunden ist, die eine Grundfolie
und eine die Sicherheitselemente aufweisende Dekorschichtanordnung aufweist und wobei
die Dekorschichtanordnung auf der von der Grundfolie abgewandten Seite eine Klebeschicht
aufweist. Weiters wird eine Perforation der Grundfolie inklusive der Dekorschichtanordnung
im Bereich der Heftung oder Klebung genannt.
[0008] In dem Dokument
EP 1718476 B1 wird ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Wertdokumentes mit zumindest
einem Sicherheitsinlett und zumindest einer Transpondereinheit genannt, wobei bei
dem wenigstens auf einer Seite des zumindest einen Sicherheitsinletts und auf wenigstens
einer Seite der zumindest einen Transpondereinheit wenigstens eine Laminatschicht
aufgebracht wird und wobei das zumindest eine Sicherheitsinlett und die zumindest
eine Transpondereinheit von den Laminatschichten vollständig umschlossen werden und
ein durch die Laminatschichten umlaufender geschlossener Rand ausgebildet wird und
derart eine Laminatschichtumhüllung gebildet wird, und die zumindest eine Transpondereinheit
nach dem Herstellen der Laminatschichtumhüllung personalisiert wird und weiters die
Laminatschichtumhüllung in einen Buchblock eingebracht wird und an zumindest einer
Längsseite der Laminatschichtumhüllung ein Überstand erzeugt wird und dass die Laminatschichtumhüllung
im Bereich des Überstandes in einen Buchblock eingenäht wird.
[0009] In dem Dokument
EP 2004421 B1 wird ein Pass offenbart, umfassend ein Heft, welches aus einem Stapel von Blättern
besteht, die entlang einer Falzlinie gefaltet sind, und umfassend ein Vorsatzblatt
und einen Buchdeckel sowie einen Verstärkungsstreifen, wobei das Heft, das Vorsatzblatt
und der Verstärkungsstreifen mittels einer Naht, die sich entlang der Falzlinie erstreckt,
zusammengenäht sind, wobei die auf diese Weise gebildete Einheit über die Rückseite
des Vorsatzblatts gegen die Rückseite des Buchdeckels, das heißt, dessen innere Seite,
geklebt ist und wobei der Verstärkungsstreifen gegen die Vorderseite des Vorsatzblatts,
das heißt, die dem Heft zugewandte Seite, geklebt ist und weiters, dass der Verstärkungsstreifen
selbstklebend ist.
[0010] In dem Dokument
DE 10 2008 023 411 B4 wird ein buchartiges Dokument, insbesondere Identifikationsdokument, genannt mit
einem Bucheinband und mit mehreren Datenseiten, die mit zumindest einem Faden durch
eine zumindest abschnittsweise ausgebildete Naht zu einem Buchblock verbunden und
in dem Bucheinband vorgesehen sind und zumindest abschnittsweise zwischen zumindest
einem die Naht bildenden Faden und einer Datenseite, an welcher der zumindest eine
Faden anliegt oder zwischen zumindest einem die Naht bildenden Faden und zumindest
einem Nahtloch, welches der zumindest eine Faden durchdringt, eine Klebeverbindung
vorgesehen ist und wobei der zumindest eine die Naht zumindest abschnittsweise bildende
Faden zumindest eine elektrisch leitfähige Faser aufweist und dass der zumindest eine
die Naht bildende Faden einen Kern aus einem Material mit einer hohen Schmelztemperatur
aufweist und der Kern von zumindest einer Beschichtung zumindest teilweise umgeben
ist, die aus einem Material mit einem gegenüber dem Kern niedrigeren Schmelztemperatur
besteht.
[0011] In dem Dokument
WO 2011/151638 A1 wird ein Sicherungselement für ein Sicherheitsbüchlein mit einer Vielzahl von Seiten
genannt, wobei das Sicherheitselement wenigstens eine Nahtlinie zum Verbinden der
Vielzahl von Seiten aufweist und das Nähen von mindestens einem ersten Faden und einem
zweiten Faden gebildet ist, wobei der erste Faden auf der äußeren Oberfläche der ersten
äußersten Seite und der zweite Faden auf der äußeren Oberfläche der zweiten äußersten
Seite angeordnet ist, wobei die ersten und zweiten Fäden miteinander an jeder einer
Reihe von beabstandeten Öffnungen durch die Vielzahl von Seiten entlang der Linie
eine verriegelte Naht ergibt, wobei an einer oder mehreren ausgewählten Öffnung(en)
die Verriegelung so konfiguriert ist, dass eine Schleife des zweiten Fadens an der
äußeren Oberfläche der ersten äußersten Seite des ersten Fadens mit einer optischen
Eigenschaft sich von dem zweiten Faden optisch unterscheidet, so dass die oder jede
Schleife des zweiten Fadens an der/den ausgewählten Öffnung(en) optisch von dem ersten
Faden unterscheidbar ist.
[0012] In dem Dokument
EP 2433810 A1 wird ein Identifikations-(ID)-Dokument in der Form eines Büchleins enthaltend eine
Mehrzahl an gefalteten Blättern genannt, bestehend aus einem Bucheinband mit einer
Datenseite aus einer ersten und zweiten Schicht aus Polycarbonat, wobei diese Datenseite
auf der Innenseite des Bucheinbandes angeordnet ist und eine Datenseite definiert,
welche Identifikationsdaten des Subjekts aufweist und mit einer Verbindungsseite mit
dem Bucheinband verbunden ist und weiters die Datenseite eine Zwischenlage aus flexiblem
Material aufweist und diese zwischen den beiden Schichten aus Polycarbonat angeordnet
ist und die Zwischenlage aus flexiblem Material über die Faltlinie hinaussteht.
[0013] Aus der
US 2007/0085321 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes bekannt, bei welchem
Datenseiten mit einer Perforation versehen werden, entlang der die Seiten gefaltet
werden. Anschließend werden die gefalteten Seiten zu einem Buchblock gestapelt und
ein Klebstoff auf die Faltkanten der gestapelten Seiten, in welchen die Perforationen
liegen, aufgebracht. Darauffolgend wird der Buchblock auf Format gestanzt und anschließend
mit einem Bucheinband verklebt.
[0014] Diesen insofern bekannten Sicherheits- und/oder Wertdokumenten sind die zuvor genannten
Nachteile gemeinsam.
[0015] Aus dem technologischen Bereich der Buchherstellung sind verschiedene Arten der Bindung
bekannt, welche in mehr oder weniger guter Weise eine Planlage des aufgeklappten Buches
erlauben. Hierzu gehören die Smythe Nahtbindung sowie Klebebindungen mit Klebstoffen
auf Basis von Ethylen Vinyl Acetat (EVA) oder Polyurethan (PUR). Eine relativ neue
Bindungstechnik auf Basis von Klebebindungen ist das sogenannte "Doublebinding" (siehe
z. B.
www.doublebinding.com).
Technisches Problem der Erfindung
[0016] Der Erfindung liegen die technischen Probleme zu Grunde, eine kosteneffiziente und
lange haltbare Herstellung eines Reisepass-Büchleins mit hoher Buchrückenflexibilität
und der Möglichkeit der flachen und offenen Lage bei gleichzeitig hoher Fälschungssicherheit
bzw. Erkennung einer Fälschung zur Verfügung zu stellen.
Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen
[0017] Dieses technische Problem wird dadurch gelöst, dass vor der Verbindung mit dem Klebstoff
zumindest im Bereich der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten des Sicherheitslaminats
und/oder der Datenseiten eine Mehrzahl von Perforationslöchern angebracht wird, dass
die Bundsteg-Kanten oder - Faltkanten der Datenseiten und optional des Sicherheitslaminats
mit dem als elastomeres Polymer ausgebildeten Klebstoff miteinander verbunden werden,
wobei der Klebstoff durch die Perforationslöcher hindurchtritt, und dass der vordere
und rückseitige Bucheinband oder Buchdeckel gebildet mit den Bundsteg-Kanten oder
-Faltkanten des Sicherheitslaminats und der Datenseiten im Bereich des Buchrückens
verbunden und ein dauerelastischer Buchrückenverbund gebildet wird.
[0018] Im Kern wird ein besonders haltbarer Aufbau eines dauerelastomeren Haftverbundes
erreicht, wobei die Herstellung beispielsweise in der Form des Gießens oder Spritzgießens
oder Spritzpressens eines geeigneten elastomeren Materials mit hoher Reißfestigkeit
erfolgt. Als elastomere Materialien kommen beispielsweise thermoplastischen Polyurethan-Elastomere
(TPU bzw. TPE, z. B. Desmopan® oder Texin® von BMS) oder PUR-Polyurethane reactive
z. B. eines aliphetischen Isocyanates; z.B. mittels RIM Reactive-lnjection-Molding
Verfahren) oder EVA (Ethylene-Vinyl-Acetat) Hotmelt-Systeme in Frage, ebenso wie dauerelastische
Polymere-Systeme (2K Flüssigkautschuke wie Flexonal, usw.). Das elastomere Polymer
kann (nach Aushärtung) eine Härte von 20 bis 70 Shore A aufweisen, insbesondere eine
Härte von 40 bis 50 Shore A. Der vordere und rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband
kann im Bereich des elastomeren Polymers komprimiert ausgebildet sein, wobei die Kompression
vorzugsweise 10 % bis 30 % der Dicke des Buchdeckels beträgt, insbesondere mehr als
20 %. Dem elastomeren Polymer können Sicherheitselemente in Form von nanoskaligen
bis mikrometergroßen Pigmenten, Fäden, Röhrchen, Plateletts, Cones, Taggants und dergleichen
beigemengt sein.
[0019] Dadurch, dass die zu verbindenden Elemente im Bereich der Bundsteg-Kanten Perforationslöcher
aufweisen, wird ein Haftverbund für die erforderliche lange Lebensdauer erreicht,
und die Anforderungen an eine hohe Fälschungsschwierigkeit werden erfüllt. Weiterhin
sind eine hohe Buchrückenflexibilität und bei geöffneter Planlage eine geringe Rückstellkraft
gegeben.
[0020] In das Wert und/oder Sicherheitsdokument kann vorzugsweise eine RFID-Transpondereinheit,
vorzugsweise gemäß ICAO MRTD 9303, integriert sein. Die RFID-Transpondereinheit kann
im Sicherheitslaminat und/oder im vorderen oder rückseitigen Bucheinband oder Buchdeckel
angeordnet sein.
[0021] Die Perforationslöcher können grundsätzlich in beliebiger Weise hergestellt werden.
In Frage zur Herstellung der Löcher kommen beispielsweise Laser, insbesondere Kurzpulslaser,
insbesondere Co2-Laser, UV-Laser aber auch die klassische Stanztechnologie. Mehrere
dieser Verfahren sind auch kombinierbar. Bereits heute werden für die Herstellung
der Passnummern spezielle Co2-Kurzpulslaser verwendet, wobei im Rahmen der Erfindung
keine individuellen Lochkombinationen erforderlich sind, sondern gleichbleibende Perforationslöcher,
wie folgend beschrieben. Derartige Perforationslöcher können daher sowohl mittels
entsprechender Co2-Kurzpulslaser hergestellt werden, als auch mittels konventioneller
Stanztechnologie.
[0022] Die Perforationslöcher können einen Durchmesser von 50 µm bis 1.000 µm, insbesondere
100 µm bis 800 µm, vorzugsweise 200 bis 600 µm, aufweisen, und/oder konisch ausgebildet
sein, wobei der maximale und der minimale Durchmesser in den besagten Bereichen liegen.
[0023] Grundsätzlich kann die Verbindung der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten miteinander
und mit dem elastomeren Polymer mittels Gießen oder Sprühen oder Dispensen erfolgen
oder mittels thermoplastischem Spritzguss oder mittels reaktivem Spritzgussverfahren
(RIM).
[0024] Bei Verwendung eines offenen Werkzeuges zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das dünnflüssige elastomere Polymer mittels Sprühen oder Gießen oder Dispensen
eingebracht werden, und es kann zusätzlich noch ein Werkzeugformteil aufgesetzt werden
und auf diesem Wege der Buchrücken dreidimensional gestaltet werden, beispielsweise
mit einem Schriftzug. Die Zykluszeiten eines derartigen Verfahrens liegen im Bereich
von 2 Minuten. Durch Verwendung von Mehrfachvorrichtungen können derart hohe Stückzahlen
gefertigt werden.
[0025] Bei der Verwendung eines geschlossenen Werkzeuges muss zwischen der Verwendung eines
RIM (Reaction-Injection-Molding) Verfahrens und eines klassischen thermoplastischen
elastomeren Spritzgussverfahrens unterschieden werden. In beiden Fällen sollte aufgrund
der Dünnflüssigkeit des elastomeren Polymers auf eine gute Werkzeugdichtung und optimale
Entlüftung geachtet werden.
[0026] Dabei ist die seitliche Dichtung aufgrund der herstellbedingten Toleranzen eines
Passbüchleins wichtig und sollte speziell ausgebildet werden. Der Anguss wird dabei
beispielsweise und bevorzugt mittig auf der Rückseite des Bucheinbandes mittels offenem
Anguss von etwa 0,5 bis 0,7 mm Durchmesser mit einer leichten Linse (Vertiefung) und
einem Standard-Angusskegel mit einer entsprechenden Entformungsschräge und einem mechanischen
Abscheren beim Entformen bzw. bei der Entnahme aus dem Werkzeug ausgebildet. Weiters
kann der mit dem elastomeren Polymer gebildete dauerelastische Buchrückenhaftverbund
beständig gegen übliche Lösemittel und Kosmetikartikel und Sonnenlicht (UV-Beständigkeit)
ausgebildet werden und er kann grafisch gestaltet werden, und dabei können sowohl
Farbeffekte als auch Schriftzüge realisiert werden. Insbesondere kann das elastomere
Polymer fachübliche Sicherheitsmerkmale bzw. - Komponenten enthalten, wie beispielsweise,
aber nicht abschließend, Effektpigmente, insbesondere Metalleffektpigmente, fluoreszierende
Substanzen, Stokeshift-/Up/-Down-Conversion-Substanzen und solche Substanzen enthaltende
Partikel, usw. Auf dem Buchrückenteil können zudem Prägungen (vorstehend oder vertieft)
angebracht werden, beispielsweise in Form von Schriftzügen, grafischen Darstellungen
usw. Solche Prägungen sind unschwer durch geeignete Oberflächenstrukturierung als
Negativ, der bei der Herstellung, zum Beispiel Spritzguss, verwendeten Werkzeuge realisierbar.
[0027] Neben der Verwendung eines heute üblichen genähten Buchblockes (nicht Bestandteil
der Erfindung) bestehend aus einer Mehrzahl von Datenseitenbögen können einzelne gefaltete
Datenseitenbögen oder Einzelblätter verwendet werden. Um das Eindringen und Verankern
des elastomeren Polymers im Buchrückenbereich zu erhöhen, werden im Bereich des Haftverbundes
kleine Löcher hergestellt beziehungsweise werden die Datenseiten und der vordere und
rückwärtige Bucheinband im Bereich des elastomeren Haftverbundes mikroperforiert ausgebildet.
[0028] In einer weiteren Ausbildung der vorliegenden Erfindung wird der vordere und rückseitige
Bucheinband bzw. Buchdeckel integral in einem Gießverfahren hergestellt. Dabei kann
der Bucheinband nur aus elastomerem Polymer gebildet werden oder es kann beispielsweise
der vordere Bucheinband mit dem Sicherheitslaminat mit den Personalisierungsdaten
und der RFID-Transpondereinheit gemäß ICAO MRTD 9303 integriert ausgebildet werden,
wobei der Rand aus elastomerem Polymer gebildet wird. Im Einzelnen ergeben sich verschiedene
Variationsmöglichkeiten.
[0029] Der vordere und/oder rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband kann transparent oder
transluzent ausgebildet sein. In den Buchdeckel oder Bucheinband können fachübliche
Sicherheitsmerkmale integriert sein. Wenn das Sicherheitslaminat ein Foto des Inhabers
trägt, kann die Anordnung des Sicherheitslaminates so getroffen sein, dass durch einen,
vorzugsweise den vorderen, Buchdeckel oder Bucheinband dieses Foto sichtbar ist. Analoges
gilt für andere nicht-personalisierte oder personalisierte optisch erkennbare Daten
auf dem Sicherheitslaminat. Der Buchdeckel oder Bucheinband können insgesamt transparent
oder transluzent ausgebildet sein, oder nur in vorgegebenen Teilbereichen, ggf. nach
Maßgabe der personalisierten Daten, welche von außen ersichtlich sein sollen.
[0030] Der vordere und/oder rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband können eine vorzugsweise
flexible Photovoltaikeinrichtung aufweisen, welche mit dem RFID-Transponder elektrisch
verbunden ist und/oder eine mit dem RFID-Transponder und/oder der Photovoltaikeinrichtung
verbundenen Anzeigeeinheit, insbesondere in Form eines bistabilen Displays oder eines
OLED-Displays, aufweisen.
[0031] Zweckmäßig und praktisch bei der Handhabung des fertigen Produktes ist es, wenn vordere
und/oder rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband eine Aussparung in Form eines kreisrunden
oder vorgegebenen nicht-kreisrunden Loches oder einer seitlichen Ausnehmung aufweist.
Dadurch kann das Dokument beispielsweise von einer Kontrollperson dann leichter aufgeblättert
werden.
[0032] In einer Variante der Erfindung, worin der Buchdeckel bzw. -Einband in einem Zuge
mit der Bindung der Datenseiten und des Sicherheitslaminates aus dem elastomeren Polymer
hergestellt werden, werden der vordere und rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband
aus elastomerem Polymer mittels Einlegespritzguss hergestellt und gleichzeitig erfolgt
durch Einpressen oder Einspritzen des elastomeren Polymers in die zuvor eingebrachten
Perforationslöcher in den Datenseiten und/oder des Sicherheitslaminats die Verbindung
zu einem Büchlein.
[0033] Die Buchdeckel oder Bucheinbände können 0,5 bis 1,2 mm, insbesondere 0,6 bis 1,0
mm Dicke, aufweisen, sei es im Rahmen der vorstehend erläuterten integralen Herstellung
dieser Komponenten, sei es bei Einsatz vorgefertigter Buchdeckel bzw. Bucheinbände.
[0034] Die Perforationslöcher im Falzbereich der Datenseiten und bei der Kante des Sicherheitslaminats
weisen auch in dem vorstehend beschriebenen integralen Verfahren einen Durchmesser
von 50 µm bis 1.000 µm, insbesondere 100 µm bis 800 µm, vorzugsweise 200 bis 600 µm,
auf.
[0035] Unabhängig von der vorstehend beschriebenen integralen Herstellung von Buchdeckel
bzw. -Einband kann eine Fahne im inneren Falzbereich mit einer Dicke im Bereich des
Durchmessers der Perforationslöcher und einer Länge von vorzugsweise 3 bis 10 mm spritzgusstechnisch
hergestellt werden. Diese Fahne kann beispielsweise aus durch die Perforationslöcher
hindurch getretenes elastomeres Polymer gebildet sein. Ihre Oberflächen können dreidimensional
geformt sein und insbesondere einen Schriftzug in erhabener oder vertiefter Ausführung
aufweisen.
[0036] Der vordere und rückseitige Buchdeckel aus elastomerem Polymer kann mittels Einlegespritzguss
hergestellt werden und vorzugsweise kann eine grafisch gestaltete thermoplastische
Folie vor dem Spitzgussverfahrensschritt in das Spritzgusswerkzeug eingelegt werden
(Inmould-Dekor Spritzguss). Die thermoplastische Folie ist vorzugsweise aus transparentem
Polycarbonat gebildet und vorzugsweise innenseitig grafisch gestaltet.
[0037] Die thermoplastische Folie kann auch aus opakem Polycarbonat gebildet sein. Sie kann
dadurch mit der grafischen Gestaltung ausgestattet sein, dass sie mit einer transparenten
Overlayfolie laminiert wird. Wenn sie mit der Overlayfolienseite in das Werkzeug eingelegt
wird, kann auf diese Weise die Buchdeckelaußenseite gebildet werden. Das Polycarbonat-Laminat
hat in einer Ausführungsform eine kleinere Abmessung, verglichen mit dem Buchdeckelformat,
wodurch mittels des elastomeren Polymers dann die Berandung gebildet wird.
[0038] In den vorderen oder rückseitigen Buchdeckel oder Bucheinband kann die RFID-Transpondereinheit
integriert sein, vorzugsweise in einem Bereich aus thermoplastischem Elastomer. Unabhängig
hiervon und ggf. zusätzlich kann in den vorderen Buchdeckel oder Bucheinband das Sicherheitslaminat
integriert sein.
[0039] In dem vorderen Buchdeckel oder Bucheinband aus elastomerem Polymer kann ein Sicherheitslaminat
mit personalisierten oder nicht-personalisierten Löchern integriert sein, wobei das
elastomere Polymer von der Innenseite des Buchdeckels oder Bucheinbandes durch die
Löcher des Sicherheitslaminats auf die Außenseite spritzgegossen wird, und wobei auf
der Buchdeckelvorderseite durch das durch die Löcher des Sicherheitslaminats hindurchtretende
elastomere Polymer eine linsenartige elastomere erhabene Struktur erzeugt wird. Hierdurch
wird das Sicherheitslaminat zusätzlich verfestigend verbunden.
[0040] Im Rahmen der Erfindung können auch Haltelaschen, beispielsweise für Flugtickets,
Kreditkarten usw. in den Verbund eingearbeitet werden.
[0041] Die Erfindung lehrt auch ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, insbesondere Reisepassbüchlein,
vorzugsweise erhältlich nach einem erfindungsgemäßen Verfahren, umfassend einen vorderen
und rückseitigen Bucheinband oder Buchdeckel, eine Mehrzahl von Datenseiten und zumindest
ein Sicherheitslaminat mit Personalisierungsdaten, wobei zumindest die Datenseiten
und das Sicherheitslaminat entlang der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten, welche parallel
zueinander gestapelt angeordnet werden, mittels eines Klebstoffes miteinander verbunden
sind, wobei der Klebstoff ein elastomeres Polymer ist, wobei der Klebstoff durch eine
im Bereich der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten des Sicherheitslaminats und/oder der
Datenseiten angebrachte Mehrzahl von Perforationslöchern hindurchgreift. Bezüglich
des erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokumentes gelten alle gegenständlichen
Merkmale, welche vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert
wurden, analog und in beliebiger Kombination, so dass diese hier nicht nochmals im
Detail erläutert zu werden brauchen.
[0042] Folgend wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsformen darstellenden Beispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dokument,
- Figur 2
- einen erfindungsgemäß eingesetzten Datenblattbogen, und
- Figur 3
- ein Werkzeug zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0043] In der Figur 1 ist ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dokument 1 dargestellt.
Man erkennt einen vorder- und rückseitigen Buchdeckel 2, eine Mehrzahl von Datenseiten
3 und ein Sicherheitslaminat 4 mit Personalisierungsdaten. Diese Elemente sind entlang
ihrer Bundsteg-Kanten bzw. -Faltkanten mittels eines elastomeren Polymers 5 verbunden.
[0044] In der Figur 2a erkennt man einen einzelnen Datenseitenbogen 7, welcher im fertigen
Produkt einmal entlang der gestrichelten Linie 8 gefaltet angeordnet ist. In dem Datenseitenbogen
7 ist eine Reihe von Perforationslöchern 6 im Bereich des Bundsteges bzw. der Kante
oder Faltkante des Bundsteges angeordnet. Diese Perforationslöcher 6 können gleich
oder verschieden ausgebildet sein. Sie können in regelmäßigen oder unregelmäßigen
Abständen angeordnet sein. Es ist die Anordnung einer Reihe von Perforationslöchern
6 oder auch mehrere Reihen im Bereich des Bundsteges möglich. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um eine Reihe von Perforationslöchern 6 mit jeweils gleichem Durchmesser,
wobei die Lochform konisch ist. Die Perforationslöcher 6 wurden mittels eines Co2-Kurzpulslasers
hergestellt und weisen maximale und minimale Durchmesser in dem Bereich von 100 µm
bis 800 µm auf. In der Figur 2b ist eine Seitenansicht eines gefalteten Datenseitenbogens
7 dargestellt. In dieser gefaltenen Weise wird der Datenseitenbogen 7 in das folgend
erläuterte Werkzeug eingelegt. Alternativ kann auch ein bereits gefalteter Datenseitenbogen
entlang der Bundstegkante eingeschnitten bzw. gestanzt werden, wodurch ebenfalls Perforationslöcher
6, wie in der Figur 2a ersichtlich, gebildet werden.
[0045] In der Figur 1 sind die Buchdeckel bzw. -Einbände 2 in den von dem Klebstoff 5 umfassten
Bereichen in der Dicke komprimiert. Sie enthalten ebenfalls Perforationslöcher 6,
typischerweise mit denselben Durchmesserbereichen und Formen, wie die Perforationslöcher
6 in Datenseiten und/oder dem Sicherheitslaminat 4, im Beispiel ca. 500 µm. Sie sind
auf gleichem Wege, wie die Perforationslöcher 6 in den anderen Komponenten, gebildet
und konisch. Die außenseitig der Buchdeckel bzw. -Einbände angeordneten Klebstoff-Bereiche
haben zweckmäßigerweise eine Dicke von zumindest 300 µm, um eine stabile Befestigung
der Buchdeckel- bzw. -Einbände zu gewährleisten.
[0046] Außenseitig des aus dem Klebstoff 5 gebildeten Buchrückens kann ein Schriftzug in
dem Klebstoff 5 erhaben oder vertieft ausgebildet sein.
[0047] In der Figur 3 ist ein Werkzeug 9 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Es besteht aus den Formteilen 10, 11, 12 und 13. Zwischen den Formteilen
10 und 11 sind die (mit den Perforationslöchern 6 versehenen und gefalteten) Datenseiten
3 sowie das Sicherheitslaminat (mit oder ohne bundstegseitigen Perforationslöchern)
angeordnet. Zwischen den Formteilen 10 und 12 sowie zwischen den Formteilen 11 und
13 sind die vorder- und rückseitigen Bucheinbände bzw. Buchdeckel 2 angeordnet. Die
Formteile 10, 11, 12 und 13 werden in den Richtungen der Pfeile kraftbeaufschlagt.
Die typische Schließkraft liegt im Bereich von 20 bis 60 Tonnen, wodurch sichergestellt
ist, dass nicht der meist eher dünnflüssige Klebstoff 5 unerwünschterweise entlang
der Stirnseiten fließt. Sodann wird im Bereich des Bundsteges der Klebstoff 5 gegossen
bzw. gespritzt. Der Klebstoff 5 umfasst dabei die Datenseiten 3, das Sicherheitslaminat
sowie den Bucheinband bzw. die Buchdeckel 2 und dringt in die Perforationslöcher 6
ein und durchgreift diese. Als Systeme für den Klebstoff 5 kommen Hotmelt EVA, reaktives
PU-Hotmelt oder Silicon-Hotmelt in Frage. Beispiele für geeignete Produkte umfassen
Desmodur®, Desmoflex® und Desmovit® der Firma BMS Bayer Material Science GmbH, Flexonal®
der Firma Bachmann Kunststoff Technologien GmbH und Polyurethan Klebstoffe der Firma
Apollo Chemicals Ltd.
[0048] Ein fertiges erfindungsgemäßes Dokument umfasst beispielsweise 10 bis 50 Datenseiten
3, ein Sicherheitslaminat 4 oder zwei solcher Sicherheitslaminate 4, einen vorderen
und rückseitigen Bucheinband oder Buchdeckel 2, sowie optional eine RFID-Transpondereinheit
beispielsweise gemäß ICAO MRTD 9303. Letztere kann insbesondere gemäß der allgemeinen
Beschreibung entweder in dem Sicherheitslaminat 4 oder dem Bucheinband oder Buchdeckel
2 angeordnet bzw. eingearbeitet sein.
[0049] Alternativ zur Darstellung in der Figur 3 kann kein Bucheinband bzw. Buchdeckel 2
in das Werkzeug 9 eingelegt sein. Dann werden die Formteile 10 und/oder 12 und 11
und/oder 13 als Negativformen eines im Wege des Spritzgusses bzw. Gusses herzustellenden
Bucheinbandes bzw. Buchdeckels 2 ausgebildet, so dass beim Spritzen bzw. Gießen des
Klebstoffes 5 dieser in diese Negativform einfließt und diese Komponenten in einem
Zuge zusammen mit der Verbindung der weiteren Komponenten in der beschriebenen Weise
gebildet werden. Ergänzend wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
1. Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Wert- und/oder Sicherheitsdokumentes (1),
insbesondere eines Reisepass-Büchleins mit einem vorderen und rückseitigen Bucheinband
oder Buchdeckel (2), mit einer Mehrzahl von Datenseiten (3) und mit zumindest einem
Sicherheitslaminat (4) mit Personalisierungsdaten,
wobei zumindest die Datenseiten (3) und das Sicherheitslaminat (4) entlang der Bundsteg-Kanten
oder -Faltkanten, welche parallel zueinander gestapelt angeordnet werden, mittels
eines Klebstoffes (5) miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass vor der Verbindung mit dem Klebstoff (5) zumindest im Bereich der Bundsteg-Kanten
oder -Faltkanten des Sicherheitslaminats (4) und/oder der Datenseiten (3) eine Mehrzahl
von Perforationslöchern (6) angebracht wird,
- dass die Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten der Datenseiten (3) und des Sicherheitslaminats
(4) mit dem als elastomeres Polymer (5) ausgebildeten Klebstoff (5) miteinander verbunden
werden, wobei der Klebstoff (5) durch die Perforationslöcher (6) hindurch oder in
diese hineintritt, und
- dass mit dem elastomeren Polymer der vordere und rückseitige Bucheinband oder Buchdeckel
(2) mit den Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten des Sicherheitslaminats (4) und der Datenseiten
(3) im Bereich des Buchrückens verbunden und ein dauerelastischer Buchrückenhaftverbund
gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenseiten (3) und das Sicherheitslaminat (4) als einzelne gefaltete Datenseitenbögen
oder Einzelblätter verwendet werden, die nicht zu einem Buchblock vernäht sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem vorderen und rückseitigen Bucheinband oder Buchdeckel (2) Perforationslöcher
(6) eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationslöcher (6) mittels Laser, insbesondere mittels Kurzpulslaser, insbesondere
mittels C02-Laser, mittels UV-Laser oder mittels Stanztechnologie oder mit einer Kombination
zweier oder dreier dieser Verfahren hergestellt werden und vorzugsweise die Perforationslöcher
(6) einen Durchmesser von 50 µm bis 1.000 µm, insbesondere 100 µm bis 800 µm, vorzugsweise
200 bis 600 µm, aufweisen, und/oder dass die Perforationslöcher (6) konisch ausgebildet
sind, wobei der maximale und der minimale Durchmesser in den besagten Bereichen liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastomere Polymer (5) ein TPU oder TPE (thermoplastisches Polyurethan-Elastomer)
oder ein PUR- oder EVA-(Ethylene Vinyl Acetat) Hotmelt System ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten miteinander und mit dem elastomeren
Polymer (5) mittels Gießen oder Sprühen oder Dispensen erfolgt oder mittels thermoplastischem
Spritzguss oder mittels reaktivem Spritzgussverfahren (RIM).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Polymer (5) eine Härte von 20 bis 70 Shore A aufweist, insbesondere
eine Härte von 40 bis 50 Shore A, und/oder dass der vordere und rückseitige Buchdeckel
oder Bucheinband (2) im Bereich des elastomeren Polymers komprimiert ausgebildet ist,
wobei die Kompression vorzugsweise 10 bis 30 % der Dicke des Buchdeckels beziehungsweise
Bucheinbandes (2) beträgt, insbesondere mehr als 20 %.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Datenseiten (3) und das Sicherheitslaminat (4) zwischen zwei Formteilen (10,
11) eines Werkzeuges (9) angeordnet werden und zwischen den Formteilen (10, 12) sowie
zwischen den Formteilen (11, 13) die vorderen und rückseitigen Bucheinbände oder Buchdeckel
(2) angeordnet werden, und
- dass die Formteile (10, 11, 12, 13) mit einer Kraft beaufschlagt werden und im Bereich
der Bundstege der Klebstoff (5) gegossen oder gespritzt wird, sodass der Klebstoff
(5) die Datenseiten (3), das Sicherheitslaminat (4) sowie den vorderen und rückseitigen
Bucheinband oder Buchdeckel (2) umfasst und in die Perforationslöcher (6) eindringt
und diese durchgreift.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim offenen Werkzeug (9) zusätzlich ein Werkzeugformteil aufgesetzt und ein Buchrücken
dreidimensional gestaltet wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Wertdokumentes (1) nach einem der Ansprüche
1 bis9,
dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband (2) aus elastomerem Polymer
mittels Einlegespritzguss hergestellt wird und gleichzeitig durch Einpressen oder
Einspritzen des elastomeren Polymers (5) in die zuvor eingebrachten Perforationslöcher
(6) in den Datenseiten (3) und/oder des- Sicherheitslaminats (4) die Verbindung zu
einem Büchlein erfolgt und vorzugsweise
- die Buchdeckel oder Bucheinbände (2) 0,5 bis 1,2 mm Dicke, insbesondere 0,6 bis
1,0 mm Dicke, aufweisen und/oder
- die Perforationslöcher (6) im Falzbereich der Datenseiten und bei der Kante des
Sicherheitslaminats (4) einen Durchmesser von 50 µm bis 1.000 µm, insbesondere 100
µm bis 800 µm, vorzugsweise 200 bis 600 µm, aufweisen
- und/oder eine Fahne im inneren Falzbereich mit einer Dicke im Bereich des Durchmessers
der Perforationslöcher (6) und einer Länge von vorzugsweise 3 bis 10 mm spritzgusstechnisch
hergestellt wird und die Oberflächen vorzugsweise dreidimensional geformt sind und
insbesondere ein Schriftzug in erhabener oder vertiefter Ausführung ausgebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und rückseitige Buchdeckel oder Bucheinband (2) aus elastomerem Polymer
(5) mittels Einlegespritzguss hergestellt wird und vorzugsweise eine grafisch gestaltete
thermoplastische Folie in das Spritzgusswerkzeug eingelegt wird (Inmould-Dekor Spritzguss)
.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie aus transparentem Polycarbonat gebildet ist und vorzugsweise
innenseitig grafisch gestaltet ist oder dass die thermoplastische Folie aus opakem
Polycarbonat mit der grafischen Gestaltung mit einer transparenten Overlayfolie laminiert
wird und mit der Overlayfolienseite in das Werkzeug eingelegt wird, wobei damit die
Buchdeckelaußenseite gebildet wird, wobei das Polycarbonat-Laminat kleinere Abmessungen
aufweist, verglichen mit dem Buchdeckelformat, und damit das elastomere Polymer (5)
eine Berandung des Buchdeckels (2) bildet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem vorderen Buchdeckel oder Bucheinband (2) aus elastomerem Polymer (5) ein Sicherheitslaminat
(4) mit personalisierten oder nicht personalisierten Löchern integriert wird, wobei
das elastomere Polymer (5) von der Innenseite des Buchdeckels oder Bucheinbandes (2)
durch die Löcher des Sicherheitslaminats (4) auf die Außenseite spritzgegossen wird,
wobei auf der Buchdeckelvorderseite durch das durch die Löcher des Sicherheitslaminats
(4) hindurchtretende elastomere Polymer (5) eine linsenartige elastomere erhabene
Struktur erzeugt wird.
14. Sicherheits- und/oder Wertdokument, insbesondere Reisepassbüchlein, vorzugsweise erhältlich
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend einen vorderen und rückseitigen Bucheinband
oder Buchdeckel (2), eine Mehrzahl von Datenseiten (3) und zumindest ein Sicherheitslaminat
(4) mit Personalisierungsdaten, wobei zumindest die Datenseiten (3) und das Sicherheitslaminat
(4) entlang der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten, welche parallel zueinander gestapelt
angeordnet werden, mittels eines Klebstoffes (5) miteinander verbunden sind, wobei
der Klebstoff (5) ein elastomeres Polymer (5) ist, wobei der Klebstoff (5) durch eine
im Bereich der Bundsteg-Kanten oder -Faltkanten des Sicherheitslaminats (4) und/oder
der Datenseiten (3) angebrachte Mehrzahl von Perforationslöchern (6) hindurchgreift
und der Klebstoff (5) aus elastomerem Polymer einen dauerelastischen Buchrückenhaftverbund
bildet.
15. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und rückseitige Bucheinband oder Buchdeckel (2) einen außerseitig angeordneten
Klebstoffbereich mit einer Dicke von zumindest 300 µm aufweist.