[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportplattform zum Verladen, Befördern und Lagern
von Ladegut nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Allgemein bekannt ist der Einsatz von genormten ISO-Containern aus einer Stahlkonstruktion,
mit der deren Hilfe ein einfaches und schnelles Verladen, Befördern, Lagern und Entladen
unterschiedlicher Ladegüter ermöglicht ist. Die ISO-Container können beispielhaft
als 20-Fuß-Container oder 40-Fuß-Container bereitgestellt sein. Ein solcher ISO-Container
kann vollständig oder teilweise an seinen Längsseiten und/oder seiner Dachseite geschlossenflächig
ausgeführt sein, und zwar mit entsprechenden Stirn-, Boden-, Deck- und/oder Seitenwänden.
Der ISO-Container weist zudem zumindest an seinen acht Außenecken normierte ISO-Eckbeschläge
(sogenannte Containerecken) auf, mit deren Hilfe der ISO-Container in einfacher und
schneller Weise mit zum Beispiel einer Auflegerkontur eines LKW-Sattelaufliegers oder
anderer Verkehrsträger verriegelbar ist sowie der ISO-Container in mehreren Container-Lagen
übereinander stapelbar ist.
[0003] Aus der
DE 195 03 557 A1 ist eine gattungsgemäße Transportplattform bekannt. Die Transportplattform ist als
ein nach außen geschlossener würfelförmiger Container mit Blech-Beplankung ausgeführt.
Aus der
AT 007 105 U1 ist ein Verfahren zum Entladen eines Transportfahrzeuges von Containern bzw. zum
Beladen desselben bekannt. Aus der
DE 198 33 872 A1 ist ein Chassis für Stapel-/Wechsel- und Kippbehälter zum Aufsetzen auf Lastfahrzeuge
mit Ladekran bekannt. Aus der
DE 42 14 352 A1 ist eine Vorrichtung zum Sichern von unmittelbar auf Fundamenten auf der Ladefläche
von Fahrzeugen gestauten Containern bekannt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Transportplattform bereitzustellen,
deren Einsatzbereich funktionell dahingehend erweitert ist, dass sie für unterschiedliches
Ladegut einfache Lade- oder Entladevorgänge ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0006] Um das von der Transportplattform verfügbare Ladevolumen zu vergrößern, ist gemäß
dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 die Transportplattform in einer Plattform-Längsrichtung
mit einem frontseitigen Überstand und einem heckseitigen Überstand über die frontseitigen/heckseitigen
Eckbeschläge hinaus verlängert. Der jeweilige frontseitige/heckseitige Überstand schließt
an einem frontseitigen/heckseitigen Vertikalrahmen ab. Dieser ist jeweils aus Vertikalstreben
und einer oberen Dach-Querstrebe aufgebaut, die an einer Dach-Rahmenecke zusammenlaufen.
Die Dach-Rahmenecke ist in der Plattform-Längsrichtung über eine längsverlaufende
Tragstrebe am Dach-Eckbeschlag angebunden. Zur Steigerung der Plattform-Stabilität
beim Verladen der Transportplattform ist zwischen den zueinander in Längsflucht angeordneten
Dach-Eckbeschlägen jeweils eine längsverlaufende Stützstrebe abgestützt.
[0007] In einer technischen Umsetzung kann die Bodengruppe der Transportplattform zwei zueinander
parallele seitliche Längsträger aufweisen. Diese sind unter Bildung eines geschlossenen
horizontalen Tragrahmens zumindest über stirnseitige Querträger miteinander verbunden.
Die so gebildete Bodengruppe ist als eine Stahlträgerkonstruktion gestaltet, auf der
bevorzugt eine geschlossene Bodenwand ausgebildet ist.
[0008] Mittels der Boden-Eckbeschläge ist die Transportplattform an einer Aufliegerkontur,
etwa eines LKW-Sattelaufliegers oder eines anderen Verkehrsträgers, verriegelbar.
Mittels der Dach-Eckbeschläge ist gewährleistet, dass die Transportplattform in mehreren
Lagen übereinander gestapelt werden kann. Über die Dach-Eckbeschläge kann zudem eine
auf der Transportplattform gestapelte weitere Transportplattform verriegelt werden.
Alternativ dazu kann bei einem Verladevorgang ein Containerstapler in die Dach-Eckbeschläge
eingreifen, um die Transportplattform zu verladen. Derartige Containerstapler werden
in gängiger Praxis beim Verladen von ISO-Containern genutzt und sind zum Beispiel
in Verladebahnhöfen im Einsatz.
[0009] Auf diese Weise kann die Transportplattform nach Art eines konventionellen ISO-Containers
in einfacher Weise zwischen unterschiedlichen Verkehrsträgern, zum Beispiel zwischen
der Bahn und einem LKW-Sattelauflieger, umgeladen werden, und zwar mittels eines oben
erwähnten Containerstaplers zum Umladen solcher ISO-Container. Bevorzugt ist es hierbei,
wenn die Boden- und Dach-Eckbeschläge als ISO-Containereckbeschläge ausgeführt sind,
wie sie auch in einem konventionellen ISO-Container verbaut sind. Die Abstände der
oberen und unteren Eckbeschläge können zudem im Wesentlichen identisch sein zu den
Abständen der im ISO-Container verbauten ISO-Containereckbeschläge.
[0010] Der heckseitige Überstand ist bei einer auf einem LKW-Sattelauflieger verladenen
Transportplattform an der Sattelauflieger-Heckseite positioniert. Zur Realisierung
des heckseitigen Überstands können die beiden Plattform-Längsträger über die heckseitigen
Boden-Eckbeschläge hinaus verlängert sein und unmittelbar am heckseitigen Vertikalrahmen
angebunden (das heißt verschweißt) sein. Der heckseitige Vertikalrahmen ist aus den
oben genannten Vertikalstreben, der Dach-Querstrebe und einer Boden-Querstrebe aufgebaut,
die die beiden Plattform-Längsträger heckseitig miteinander verbinden.
[0011] Der frontseitige Überstand ist bei einer auf einem LKW-Sattelauflieger verladenen
Transportplattform in Richtung eines LKW-Führerhauses zugewandt. Zur Realisierung
des frontseitigen Überstands können die beiden Plattform-Längsträger in etwa an den
frontseitigen Boden-Eckbeschlägen abschließen und mit (im Vergleich zu den Plattform-Längsträgern)
querschnittsreduzierten Boden-Längsstreben nach vorne verlängert sein. Die Boden-Längsstreben
und die Vertikalstreben des frontseitigen Vertikalrahmens laufen an einer Boden-Rahmenecke
mit einer Boden-Querstrebe zusammen. Die Boden-Querstrebe verbindet die beiden Boden-Längsstreben
frontseitig miteinander.
[0012] Der frontseitige (oder führerhausseitige) Überstand kann unter Bildung eines bodenseitigen
Freiraums mit einem Höhenversatz von der Plattform-Unterseite abgesetzt sein. Zudem
ist der frontseitige Überstand derart bemessen, dass daran angrenzende Komponenten
des LKW-Führerhauses oder des LKW-Sattelaufliegers, zum Beispiel Hydraulikleitungen
oder dergleichen, über einen ausreichend großen Freigang von der Transportplattform
beabstandet sind. In einer konstruktiven Ausgestaltung kann zwischen der Boden-Längsstrebe
und einer Stirnseite des Plattform-Längsträgers ein stufenartiger Inneneckbereich
aufgespannt sein, der den oben erwähnten bodenseitigen Freiraum bildet.
[0013] Beim seitlichen Beladen von Ladegut auf die Transportplattform ist es von Bedeutung,
dass die Transportplattform einen möglichst freien seitlichen Ladegut-Zugang bereitstellt.
Von daher besteht ein wesentlicher Vorteil der Erfindung darin, dass die in jedem
Plattform-Eckbereich positionierten Boden- und Dach-Eckbeschläge über eine lichte
Höhe voneinander beabstandet sind. Das heißt die Boden- und Dach-Eckbeschläge sind
nicht unmittelbar in Vertikalrichtung mittels eines Vertikalträgers miteinander verbunden,
der bei einem seitlichen Beladen von Ladegut mit Hilfe eines Gabelstaplers eine Störkontur
bilden würde, die den Ladevorgang beeinträchtigt.
[0014] In der Seitenansicht betrachtet bilden also die im frontseitigen Überstand verbaute
Tragstrebe, die frontseitige Vertikalstrebe und die Boden-Längsstrebe eine C-förmige
Tragstruktur, die an den frontseitigen Boden- und Dach-Eckbeschlägen anschließt. In
gleicher Weise bilden die im heckseitigen Überstand verbaute Tragstrebe, die heckseitige
Vertikalstrebe und der Plattform-Längsträger eine C-förmige Tragstruktur, die an den
heckseitigen Boden- und Dach-Eckbeschlägen anschließt.
[0015] Bevorzugt können auch die in Querflucht nebeneinander angeordneten Dach-Eckbeschläge
über einen lichte Breite, das heißt ohne zwischengeordneter Querstrebe, voneinander
beabstandet, wodurch ebenfalls ein einfacherer Belade- oder Entladevorgang ermöglicht
wird, der nicht von Störkonturen (das heißt von einer Querstrebe) beeinträchtigt wird.
[0016] Der frontseitige (führerhausseitige) Überstand kann zumindest teilweise mit einer
Blech-Beplankung versehen sein. Bevorzugt kann die Blech-Beplankung eine dem LKW-Führerhaus
zugewandte geschlossene vertikale Stirnwand aufweisen, die den frontseitigen Vertikalrahmen
schließt.
[0017] Zwischen der frontseitigen Boden-Querstrebe, dem frontseitigen Plattform-Querträger
und den längsverlaufenden Boden-Längsstreben ist ein in Horizontalebene liegender
Bodenrahmen ausgebildet. Dieser kann ebenfalls mittels einer horizontalen Bodenwand
geschlossen sein. Zusätzlich kann auch die Plattform-Bodengruppe mit einer Bodenwand
geschlossen sein, die aus einer Mehrzahl von Holzplatten aufgebaut sein kann.
[0018] In einer bauteilstabilen Umsetzung der Transportplattform können die Tragstrebe und
die Stützstrebe materialeinheitliche und/oder einstückige Bestandteile einer gemeinsamen
Dach-Längsstrebe sein. Die Dach-Längsstrebe trägt die Dach-Eckbeschläge, die jeweils
um einen Längsversatz von den äußeren Dach-Rahmenecken beabstandet ist.
[0019] Bevorzugt können die dachseitigen Tragstreben, die dachseitige Stützstrebe, die Vertikalstreben
und der Plattform-Längsträger zumindest eine offene Transportplattform-Längsseite
begrenzen, die nicht mittels einer Blechbeplankung überspannt ist. Alternativ oder
zusätzlich können die Dach-Querstreben sowie die dachseitigen Tragstreben und Stützstreben
eine offene Transportplattform-Dachseite begrenzen, die nicht mittels einer Blechbeplankung
überspannt ist.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Transportplattform können deren Längsseiten
mittels einer Seitenplane schließbar sein. Die Seitenplane ist bevorzugt verschiebbar
an der Dach-Längsstrebe geführt. Bei einem Beladevorgang mit Hilfe eines Gabelstaplers
kann die Seitenplane entsprechend verschoben werden, um einen seitlichen Lade-/Entladezugang
freizulegen. Alternativ und/oder zusätzlich kann das Transportplattform-Dach mit einer
Dachplane überspannt sein, die ebenfalls in der Längsrichtung verschiebbar sein kann.
Alternativ und/oder zusätzlich kann im heckseitigen Vertikalrahmen zumindest eine
Portaltür verbaut sein, mittels der die Transportplattform heckseitig verschließbar
ist.
[0021] Je nach Ladegut ist gegebenenfalls eine seitliche Transportsicherung an der Transportplattform
erforderlich. Hierzu können beidseitig der Plattform-Bodengruppe Rungen lösbar befestigt
werden. Die Rungen sind jeweils an Anbindungspunkten der Bodengruppe, das heißt an
den beiden Längsträgern fest oder lösbar angebunden. Bevorzugt ist ein lösbares Stecksystem,
bei dem die jeweilige Runge in eine am Plattform-Längsträger positionierte Rungentasche
lösbar einsteckbar ist. Auf diese Weise kann die Runge zu Reparaturzwecken einfach
ausgetauscht werden. Die Rungen können jeweils in einer Plattform-Hochrichtung in
etwa in Flucht unterhalb der längsverlaufenden dachseitigen Stützstrebe positioniert
sein. Im Hinblick auf eine einfache Montage/Demontage der Rungen ist es bevorzugt,
wenn diese mit ihren Oberseiten um einen freien Abstand unterhalb der jeweiligen Stützstrebe
angeordnet ist. In diesem Fall sind die Rungen mit Bezug auf die dachseitige Stützstrebe
anbindungsfrei positioniert.
[0022] Die Plattform-Stabilität kann weiter gesteigert werden, wenn die Rungen in der Plattform-Querrichtung
in Querflucht gegenüberliegen. Zudem können die beiden Plattform-Längsträger an den
Rungen-Anbindungspunkten jeweils über Boden-Querstreben miteinander verbunden sein.
Die Boden-Querstreben sowie die Rungen laufen somit an den Rungen-Anbindungspunkten
der Plattform-Längsträger zu einer Knotenstelle zusammen, über die Kräfte in die Trägerkonstruktion
einleitbar sind.
[0023] In einer Weiterbildung kann die Plattform-Bodengruppe unterseitig ein Zentrierprofil
aufweisen, das beim Verladen der Transportplattform auf einem LKW-Sattelauflieger
mit einem korrespondierenden Sattelauflieger-Gegenprofil in Formschluss bringbar ist,
um eine lagerichtige Positionierung der Transportplattform auf dem LKW-Sattelauflieger
zu gewährleisten.
[0024] Das Zentrierprofil kann als ein Zentrierblechteil realisiert sein, das unter Bildung
eines nach unten offenen Mitteltunnels eine in der Plattform-Hochrichtung nach oben
zurückgesetzte, horizontale Zentrierfläche aufweist, die in der Plattform-Querrichtung
nach außen in schräg nach unten verlaufende Anlaufschrägen übergeht. Die damit korrespondierende
Gegenkontur des LKW-Sattelaufliegers kann mittels nach oben abgekröpfter Führungsschienen
eines sogenannten Gouseneck-Fahrgestells des Sattelaufliegers realisiert sein, über
die das plattformseitige Zentrierblech bei lagerichtiger Absenkung der Transportplattform
formschlüssig gestülpt wird.
[0025] Das Zentrierblechteil kann bevorzugt in der Plattform-Längsrichtung vorne am frontseitigen
(führerhausseitigen) Plattform-Querträger angebunden sein.
[0026] Zur Verriegelung von Transportplattformen untereinander und/oder mit einem Trägerfahrzeug
sind Verschlusselemente (zum Beispiel Twistlocks) bekannt, mit deren Hilfe die Eckbeschläge
in formschlüssiger Verbindung mit dem Trägerfahrzeug oder mit einer weiteren Transportplattform
bringbar sind.
[0027] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren
beschrieben.
[0028] Es zeigen:
- Figuren 1 bis 3
- die Transportplattform in unterschiedlichen Ansichten;
- Figuren 4 bis 7
- jeweils vergrößerte Detailansichten der Transportplattform.
[0029] Anhand der Figuren 1 bis 3 wird nachfolgend der Aufbau einer Transportplattform beschrieben,
die zum Verladen unterschiedlicher Ladegüter ausgelegt ist. Die Transportplattform
ist als eine Stahlträgerkonstruktion realisiert, die eine Bodengruppe sowie später
beschriebene stirnseitige Überstände 21, 23 aufweist. Die Bodengruppe ist in der Figur
1 aus zwei zueinander parallele seitliche Plattform-Längsträger 9 aufgebaut, die Staplertaschen
66 (Figuren 1 und 2) aufweisen. Die Plattform-Längsträger 9 erstrecken sich in einer
Plattform-Längsrichtung x und bilden zusammen mit stirnseitigen Plattform-Querträgern
11 einen geschlossenen horizontalen Tragrahmen bilden.
[0030] Die Plattform-Längsträger 9 und die Plattform-Querträger 11 sind in den Figuren exemplarisch
als I-Strahlprofilteile ausgeführt, jedoch nicht auf ein solches I-Profil beschränkt.
An jedem der vier Plattform-Eckbereiche sind jeweils ein Boden-Eckbeschlag 13 und
ein Dach-Eckbeschläg 15 verschweißt. Die Boden- und Dach-Eckbeschläge 13, 15 sind
als genormte ISO-Containereckbeschläge ausgeführt, und zwar mit Befestigungsaugen
16 (Figuren 6 oder 7), in denen nicht gezeigte Verschlusselemente eingreifen können.
Ebenso sind die Abstände der Boden- und Dach-Eckbeschläge 13, 15 im Wesentlichen identisch
zu den genormten Abständen von ISO-Containereckbeschlägen in einem konventionellen
ISO-Container. Beispielhaft können die Abstände der Boden- und Dach-Eckbeschläge 13,
15 in den Plattform-Raumrichtungen x, y, z jeweils den korrespondierenden Abständen
von Container-Eckbeschlägen in einem 40-Fuß-ISO-Container entsprechen.
[0031] Um eine seitliche Transportsicherung von Ladegut zu gewährleisten, sind an den beiden
seitlichen Plattform-Längsträgern 9 jeweils Rungen 17 befestigt, deren Anbindung an
den Plattform-Längsträgern später anhand der Figur 4 erläutert ist.
[0032] Die Transportplattform ist speziell für die Verladung auf einen LKW-Sattelauflieger
ausgelegt. Im verladenen Zustand ist die in der Figur 1 bis 3 linke Seite der Transportplattform
dem LKW-Führerhaus zugewandt und die rechte Seite der Transportplattform an der Sattelauflieger-Heckseite
positioniert. Wie aus den Figuren 1 bis 3 weiter hervorgeht, ist die Transportplattform
in der Plattform-Längsrichtung x stirnseitig über die Eckbeschläge 13, 15 hinaus mit
einem heckseitigen Überstand 21 und einem führerhausseitigen (frontseitigen) Überstand
23 verlängert.
[0033] Zur Realisierung des heckseitigen Überstands 21 erstrecken sich die beiden seitlichen
Plattform-Längsträger 9 durchgängig über die Boden-Eckbeschläge 13 hinweg und schließen
diese an einem geschlossenen heckseitigen Vertikalrahmen 25 ab. In den Figuren 1 bis
3 ist der umfangsseitig geschlossene Vertikalrahmen 25 aus einer Boden-Querstrebe
27 aufgebaut, die zwischen den beiden Plattform-Längsträgern 9 verläuft, sowie aus
Vertikalstreben 29 aufgebaut, die an oberen Rahmenecken I mit einer Dach-Querstrebe
31 zusammenlaufen. Die beiden oberen Rahmenecken I des heckseitigen Vertikalrahmens
25 sind über längsverlaufende Tragstreben 33 mit den oberen Dach-Eckbeschlägen 15
verbunden.
[0034] In etwa in gleicher Weise ist auch der frontseitige, nach vorne abragende führerhausseitige
Überstand 23 realisiert: Gemäß den Figuren 1 bis 3 schließen die beiden Plattform-Längsträger
9 in etwa an den frontseitigen Boden-Eckbeschlägen 13 ab und sind diese mit querschnittsreduzierten
Boden-Längsstreben 22 verlängert, die an einem frontseitigen Vertikalrahmen 24 angebunden
sind. Der frontseitige Vertikalrahmen 24 weist eine Boden-Querstrebe 27 auf, die die
beiden Boden-Längsstreben 22 frontseitig miteinander verbindet, und zwar unter Bildung
einer Bodenrahmenecke II, an der die Boden-Quertrebe 27, die jeweilige Boden-Längsstrebe
22 und frontseitige Vertikalstreben 29 des frontseitigen Vertikalrahmens 24 zusammenlaufen.
[0035] Durch die oben dargelegte Rahmenkonstruktion des frontseitigen und heckseitigen Überstands
21, 23 sind die Boden-Eckbeschläge 13 und die Dach-Eckbeschläge 15 über eine lichte
Höhe h (Figur 3) voneinander beabstandet, um für einen Gabelstapler einen einfachen
seitlichen Ladevorgang ohne Störkonturen zu ermöglichen.
[0036] In der Seitenansicht (Figur 3a) betrachtet bilden somit die im frontseitigen Überstand
23 verbaute Tragstrebe 33, die frontseitige Vertikalstrebe 29 und die Boden-Längsstrebe
22 eine vordere C-förmige Tragstruktur. Die vordere C-förmige Tragstruktur verlängert
die Transportplattform nach vorne und schließt sich an die vorderen Boden- und Dach-Eckbeschläge
13, 15 an. Dadurch ist ein zusätzlicher, einfach zugänglicher Laderaum für Ladegut
1 bereitgestellt. In gleicher Weise bilden gemäß der Figur 3b die im heckseitigen
Überstand 21 verbaute Tragstrebe 33, die heckseitige Vertikalstrebe 29 und der Plattform-Längsträger
9 eine hintere C-förmige Tragstruktur, die an den heckseitigen Boden- und Dach-Eckbeschlägen
13, 15 anschließt.
[0037] Ebenso sind die in Querflucht nebeneinander angeordneten Dach-Eckbeschläge 15 über
eine lichte Breite b (Figur 1) voneinander beabstandet. Der frontseitige Vertikalrahmen
24 ist mittels einer vertikalen Front-Blechwand 34 geschlossen. Zudem bilden die frontseitige
Boden-Querstrebe 27, der frontseitige Plattform-Querträger 11 und die Boden-Längsstreben
22 gemeinsam einen horizontalen Bodenrahmen, der mittels einer horizontalen Boden-Blechwand
36 geschlossen ist.
[0038] Der frontseitige Überstand 23 ist in den Figuren 1 bis 3 unter Bildung eines bodenseitigen
Freiraums 41 um einen Höhenversatz Δz (Figur 2) von der Plattform-Unterseite stufenartig
nach oben abgesetzt. Zwischen der Boden-Längsstrebe 22 und einer Stirnseite des Plattform-Längsträgers
9 wird somit (in der Seitenansicht betrachtet) ein Inneneckbereich aufgespannt, der
den bodenseitigen Freiraum 41 bildet.
[0039] Wie aus den Figuren 1 bis 3 weiter hervorgeht, ist zwischen den Dach-Eckbeschlägen
15 jeweils eine längsverlaufende Stützstrebe 37 abgestützt, in die bei einem später
beschriebenen Verladevorgang (Figur 3) als eine Druckstrebe wirkt, die die Transportplattform-Stabilität
erhöht. Die Stützstrebe 37 und die beiden front- und heckseitigen Tragstreben 33 sind
in den Figuren 1 bis 3 materialeinheitliche und einstückige Bestandteile einer Dach-Längsstrebe
39, die sich jeweils komplett durchgängig zwischen den oberen Dach-Rahmenecken I erstreckt.
Die Dach-Eckbeschläge 15 jeweils um einen Längsversatz Δx (Figur 2) von den äußeren
Dach-Rahmenecken I nach innen beabstandet sind.
[0040] Bei komplett zusammengebauter Transportplattform sind die Transportplattform-Längsseiten
mittels einer Seitenplane 52 (in Figur 1 angedeutet) schließbar, die an der Dach-Längsstrebe
39 verschiebbar geführt ist. Ebenso überspannt (in der Figur 1 ausschnittsweise angedeutet)
eine Dachplane 54 ein Transportplattform-Dach. Im heckseitigen Vertikalrahmen 25 ist
eine in der Figur 1 gestrichelt angedeutete Portaltür 56 verbaut. Auf der Bodengruppe
befindet sich eine geschlossenflächige Bodenwand 58 (Figur 1), die aus einer Mehrzahl
von Holzplatten aufgebaut ist.
[0041] Anhand der Figur 3 ist ein Lastfall veranschaulicht, der sich bei einem Verladevorgang
der Transportplattform ergibt. Demzufolge wird die Transportplattform mittels einem
nur gestrichelt angedeuteten Greifers 65 eines Containerstapels angehoben. Der Greifer
65 ist in Eingriff mit den vier oberen Dach-Eckbeschlägen 15 der Transportplattform
und mit diesen durch Betätigung von Verschlusselementen (zum Beispiel Twistlocks)
verriegelt. In diesem Fall ergibt sich aufgrund des Plattform-Gewichts ein Lastpfad
L (Figur 3) über die oberen Dach-Eckbeschläge 15, der sich in der Plattform-Längsrichtung
x aufgabelt in die obere Tragstrebe 33 und in die Stützstrebe 37, die bei diesem Lastfall
als eine Druckstrebe wirkt. Im weiteren Verlauf geht der Lastpfad über den frontseitigen/heckseitigen
Vertikalrahmen 24, 25 in die Bodengruppe 5 der Transportplattform, und zwar unter
Überbrückung der lichten Höhe h zwischen den Dach- und Boden-Eckbeschlägen 13, 15.
[0042] Wie aus der Figur 3 weiter hervorgeht, weist die Transportplattform an ihrer vorderen
Unterseite ein Zentrierprofil 43 auf, das in der Plattform-Längsrichtung x vorne am
vorderen Querträger 11 verschweißt ist. Das Zentrierprofil 43 wirkt mit einem korrespondierenden
Gegenprofil am LKW-Sattelauflieger zusammen, um eine lagerichtige Positionierung der
Transportplattform auf dem LKW-Sattelauflieger zu gewährleisten.
[0043] In der Figur 4 ist in einer Detailansicht jeweils das Stecksystem gezeigt, mit dem
die Rungen 17 lösbar an den Längsträgern 9 gehaltert sind. Das Stecksystem weist eine
Rungentasche 53 auf, die in einer Materialaussparung 51 des Längsträgers eingesetzt
und damit verschweißt ist. Die Runge 17 ist mit ihrem unteren keilförmigen Ende formschlüssig
in der ebenfalls keilförmig ausgebildeten Rungentasche 53 einsteckbar. Gegebenenfalls
kann die Runge 17 über nicht dargestellte Sicherungsmittel in der Rungentasche 53
gesichert sein.
[0044] Zur Steigerung der Plattform-Stabilität sind jeweils in einer Querebene yz zwei seitlich
gegenüberliegende Rungen 17 in der Plattform-Querrichtung y in Flucht angeordnet.
Zudem verläuft in jeder Querebene yz eine Querstrebe 27, die jeweils an den Rungen-Anbindungspunkten
der seitlichen Längsträgern 9 angebunden ist. Die Rungen 17 sind mit ihren Oberseiten
um einen freien Abstand a (Figur 1) unterhalb den Längs-Stützstreben 37 angeordnet.
[0045] In der Figur 5 ist in einer weiteren Detailansicht der heckseitige Überstand 21 teilweise
gezeigt. Demzufolge erstreckt sich der Längsträger 9 durchgängig über den Boden-Eckbeschlag
13 hinaus bis zum heckseitigen Vertikalrahmen 25. An dessen unterer Rahmenecke laufen
die bodenseitige Querstrebe 27 und die Vertikalstrebe 29 am Längsträger 9 zusammen.
[0046] Wie aus der Figur 5 hervorgeht, ist der quaderförmige Boden-Eckbeschlag 13 in einen
Materialausschnitt 55 des Längsträgers 9 und des Querträgers 11 verschweißt. Zur Eckversteifung
ist in der Figur 5 zwischen dem bodenseitigen Eckbeschlag 13 und dem oberen T-Flansch
des Längsträgers 9 ein Verstärkungsblechteil 57 abgestützt. Entsprechende Verstärkungsblechteile
57 sind auch an den weiteren Boden-Eckbeschlägen 13 verbaut.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Ladegut
- 9
- Plattform-Längsträger
- 11
- Plattform-Querträger
- 13, 15
- Eckbeschläge
- 16
- Befestigungsaugen
- 17
- Rungen
- 22
- Boden-Längsstrebe
- 21
- heckseitiger Überstand
- 23
- frontseitiger Überstand
- 24
- frontseitiger Vertikalrahmen
- 25
- heckseitiger Vertikalrahmen
- 27
- bodenseitige Querstrebe
- 29
- Vertikalstrebe
- 31
- Dach-Querstrebe
- 33
- Tragstrebe
- 34
- Front-Blechwand
- 36
- Bodenwand
- 37
- Stützstrebe
- 39
- Dach-Längsstrebe
- 41
- Freiraum
- 43
- Zentrierblechteil
- 45
- Zentrierfläche
- 47
- Anlaufschrägen
- 51
- Material-Ausnehmung
- 52
- Seitenplane
- 53
- Rungentasche
- 54
- Dachplane
- 56
- Portaltür
- 57
- Verstärkungsblechteil
- 65
- Containerstapler-Greifer
- 66
- Staplertaschen
- h
- lichte Höhe
- b
- lichte Breite
- Δz
- Höhenversatz
- Δx
- Längsversatz
- a
- freier Abstand
- L
- Lastpfad
1. Transportplattform zum Verladen, Befördern und/oder Lagern von Ladegut (1), die als
eine Stahlträgerkonstruktion mit einer Bodengruppe realisiert ist, die aus Längs-
und Querträgern (9, 11) aufgebaut ist, wobei an jedem der vier Eckbereiche der Transportplattform
sowohl ein Boden-Eckbeschlag (13) als auch ein Dach-Eckbeschlag (15) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplattform in einer Plattform-Längsrichtung (x) mit einem frontseitigen
Überstand (23) und einem heckseitigen Überstand (21) über die Eckbeschläge (13, 15)
hinaus verlängert ist, die jeweils an einem frontseitigen Vertikalrahmen (24) und
einem heckseitigen Vertikalrahmen (25) abschließen, dass jeder Vertikalrahmen (24,
25) aus Vertikalstreben (29) und einer Dach-Querstrebe (31) aufgebaut ist, die an
einer Dach-Rahmenecke (I) zusammenlaufen, die in Plattform-Längsrichtung (x) über
eine Tragstrebe (33) mit dem Dach-Eckbeschlag (15) verbunden ist, und dass zwischen
den zueinander in Längsflucht angeordneten Dach-Eckbeschlägen (15) eine Stützstrebe
(37) abgestützt ist.
2. Transportplattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Realisierung des heckseitigen Überstands (21) die beiden Plattform-Längsträger
(9) über die heckseitigen Boden-Eckbeschläge (13) hinaus verlängert sind und unmittelbar
am heckseitigen Vertikalrahmen (25) angebunden sind, und/oder dass der heckseitige
Vertikalrahmen (25) eine Boden-Querstrebe (27) aufweist, die die beiden Plattform-Längsträger
(9) heckseitig miteinander verbindet.
3. Transportplattform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Realisierung des frontseitigen Überstands (23) die beiden Plattform-Längsträger
(9) in etwa an den frontseitigen Boden-Eckbeschlägen (13) abschließen und mit demgegenüber
querschnittsreduzierten Boden-Längsstreben (22) verlängert sind, die am frontseitigen
Vertikalrahmen (24) angebunden sind, und/oder dass der frontseitige Vertikalrahmen
(24) eine Boden-Querstrebe (27) aufweist, die die beiden Boden-Längsstreben (22) frontseitig
miteinander verbindet.
4. Transportplattform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der frontseitige Überstand (23) unter Bildung eines bodenseitigen Freiraums (41)
um einen Höhenversatz (Δz) von der Plattform-Unterseite stufenartig abgesetzt ist,
wobei insbesondere zwischen der Boden-Längsstrebe (22) und einer Stirnseite des Plattform-Längsträgers
(9) ein Inneneckbereich aufgespannt ist, der den bodenseitigen Freiraum (41) bildet.
5. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplattform einen freien seitlichen Ladegut-Zugang aufweist, und dass
der freie seitliche Ladegut-Zugang im frontseitigen Transportplattform-Überstand (23)
begrenzt ist durch eine C-förmige, seitlich offene Front-Tragstruktur, bestehend aus
der dachseitigen Tragstrebe (33), der frontseitigen Vertikalstrebe (27) und der Boden-Längsstrebe
(22), und/oder dass der freie seitliche Ladegut-Zugang im heckseitigen Transportplattform-Überstand
(21) begrenzt ist durch eine C-förmige, seitlich offene Heck-Tragstruktur, bestehend
aus der Tragstrebe (33), der heckseitigen Vertikalstrebe (29) und dem Plattform-Längsträger
(9).
6. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in jedem Plattformeckbereich übereinander positionierten Boden- und Dach-Eckbeschläge
(13, 15) über eine lichte Höhe (h) voneinander beabstandet sind, bei der die Boden-
und Dach-Eckbeschläge (13, 15) nicht unmittelbar in Transportplattform-Vertikalrichtung
(z) mittels eines Vertikalträgers miteinander verbunden sind, der insbesondere bei
einem seitlichen Beladen von Ladegut eine Störkontur bilden würde, die den Ladevorgang
beeinträchtigt, und dass die in Querflucht nebeneinander angeordneten Dach-Eckbeschläge
(15) über eine lichte Breite (b) voneinander beabstandet sind, bei der die in Querflucht
angeordneten Dach-Eckbeschläge (15) nicht unmittelbar in Transportplattform-Vertikalrichtung
(z) mittels einer Dach-Querstrebe miteinander verbunden sind, die insbesondere bei
einem Beladen von Ladegut von oben eine Störkontur bilden würde, die den Ladevorgang
beeinträchtigt.
7. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der frontseitige Vertikalrahmen (24) mittels einer vertikalen Front-Blechwand (34)
geschlossen ist, und/oder dass die frontseitige Boden-Querstrebe (27), der frontseitige
Plattform-Querträger (11) und die Boden-Längsstreben (22) einen horizontalen Bodenrahmen
bilden, der mittels einer Bodenwand geschlossen ist, und/oder dass die Transportplattform-Bodengruppe
mittels einer Bodenwand (58) geschlossen ist.
8. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die frontseitige/heckseitige Tragstrebe (33) und die mittlere Stützstrebe (37) materialeinheitliche
und/oder einstückige Bestandteile einer Dach-Längsstrebe (39) sind, und dass die Dach-Längsstrebe
(39) die Dach-Eckbeschläge (15) trägt, die jeweils um einen Längsversatz (Δx) von
den äußeren Dach-Rahmenecken (I) beabstandet sind.
9. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstreben (33), die Stützstrebe (37), die Vertikalstreben (29) und der Plattform-Längsträger
(9) eine offene Transportplattform-Längsseite begrenzen, die nicht mittels einer Blechbeplankung
überspannt ist, und/oder dass die Dach-Querstreben (31), die Tragstreben (33), die
Stützstreben (37) eine offene Transportplattform-Dachseite begrenzen, die nicht mittels
einer Blechbeplankung überspannt ist, und dass insbesondere die zumindest eine, insbesondere
die beiden Transportplattform-Längsseiten mittels einer Seitenplane (52) schließbar
sind, die bevorzugt in Längsrichtung (x) verschiebbar geführt ist, und/oder dass die
Transportplattform-Dachseite mittels einer Dachplane (54) schließbar ist, die bevorzugt
in Längsrichtung (x) verschiebbar geführt ist.
10. Transportplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodengruppe zur Transportsicherung des Ladeguts (1) beidseitig Rungen (17) aufweist,
und dass die Rungen (17) an den beiden Längsträger (9) fest oder lösbar angebunden
ist, und dass insbesondere die Rungen (17) in der Plattform-Querrichtung (y) in Flucht
gegenüberliegen, und dass insbesondere die beiden Längsträger (9) an den Anbindungspunkten
gegenüberliegender Rungen (17) über Querstreben (27) miteinander verbunden sind, und/oder
dass die Rungen (17) mit ihren Oberseiten um einen freien Abstand (a) unterhalb den
Längs-Stützstreben (37) angeordnet sind.