[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türflügel nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie eine Tür und ein Verfahren zur Herstellung des Türflügels.
[0002] Türflügel aus dem Stand der Technik werden oft zusätzlich verklebt. Dies betrifft
u.a. die Festlegung der Türfüllungen an einem Rahmen. Nachteilig daran ist, dass die
Aushärtezeiten des Klebstoffs oftmals einen größeren Umfang der Produktionszeit einnehmen.
In vielen Konstruktionen muss zudem das Verkleben in liegender Position erfolgen,
so dass der Produktionsablauf u.U. blockiert sein kann. Daher sind rein mechanische
Lösungen für die Verbindung zwischen Türflügel und Rahmen zu bevorzugen.
[0003] Ein gattungsgemäßer Türflügel wird in der
EP 3 269 915 A1 beschrieben. Dabei werden L-förmige Rahmenholme, welche in der vorgenannten Druckschrift
auch als Flügelrahmenprofil bezeichnet werden, zunächst zu einem Rahmen zusammengesetzt.
Im Anschluss wird die plattenförmige Türfüllung in den Rahmen eingesetzt und parallel
zur Flächennormalen der Plattenebene der Türfüllung erfolgt ein Verschrauben durch
eine Schale der Türfüllung hindurch. Endständig wird dabei eine der Schalen der Türfüllung
durch den Rahmenholm überdeckt.
[0004] Bei dieser Konstruktion wurde in erster Linie darauf geachtet, dass die Rahmenholme
nicht mit der Füllung verklebt werden müssen. Die Flügel können somit sofort weiterverarbeitet
werden. Eine langwierige Aushärtzeit, wie für geklebte Flügel, ist nicht erforderlich.
Ermöglicht wird dieses durch die vorgenannte spezielle Montagefolge und Füllungsverschraubung.
[0005] Die Herstellungsmethode der
EP 3 269 915 A1 ist zwar für eine einseitig flügelüberdeckende Bauweise, jedoch nicht für eine zweiseitig
flügelüberdeckende Bauweise geeignet, in welcher das Flügelrahmenprofil bzw. der Rahmenholm
beidseitig von der Türfüllung überdeckt wird. Eine Verschraubung an der Innenschale
ist aus optischen Gründen nicht zu akzeptieren.
[0006] Zum Stand der Technik einer zweiseitig flügelüberdeckten Variante gehört zudem die
DE 10 2004 057 162. Hier werden die einzelnen Rahmenholme in die fertige Füllung eingesetzt und erst
dann zu einem Rahmen verbunden. Der Vorteil ist, dass die Füllung zum Beispiel bei
einem Füllungshersteller gefertigt werden kann, während anschließend die Türenhersteller
die Rahmen um die Füllung herum fertigen und die Beschläge montieren.
[0007] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, dass die Schalen welche in der Druckschrift
als Täfelung bezeichnet werden, mit Untermaß gefertigt werden also mit einer besonderen
Füllungsdicke gefertigt werden, wodurch sich das Einsetzen der Rahmenholme aufgrund
des Klemmdrucks als sehr schwierig herausstellt. Darüber hinaus müssen die Schalen
mit den Holmen verklebt werden, was wie eingangs beschrieben vermieden werden sollte.
Dieses ist insbesondere aufwendig und durch die lange Aushärtezeit der Klebeverbindung
wird der Montagevorgang unterbrochen. Die zwischenzulagernden Türfüllungen nehmen
erheblichen Platzbedarf in Anspruch, da diese liegend aushärten müssen.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die vorgenannten konstruktiven
Lösungen zu verbessern und insbesondere einen Türflügel und ein Verfahren zu dessen
Herstellung bereitzustellen bei welcher eine zweiseitig flügelüberdeckende Bauweise
ohne Verwendung von Klebstoff realisierbar ist.
[0009] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Türflügel mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zu dessen Herstellung mit den Merkmalen des
Anspruchs 15. Weiterhin erfindungsgemäß ist eine Tür mit den Merkmalen des Anspruchs
14.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Türflügel umfasst einen Rahmen mit zumindest einem Rahmenholm,
sowie eine plattenförmige Türfüllung.
[0011] Die Türfüllung weist zumindest eine Innenschale, eine Außenschale und eine dazwischen
angeordnete Dämmschicht auf. Weitere Zwischenschalen, Dämmschichten, Dilatations-Ausgleichslagen,
Einlegteile zur Verankerung mechanischer Verbindungselemente und dergleichen können
optional ebenfalls vorgesehen sein.
[0012] Die Türfüllung weist zudem eine randseitige Ausnehmung auf, welche zwischen der Innenschale
und der Außenschale angeordnet ist, wobei der Rahmenholm zumindest teilweise in der
Ausnehmung angeordnet ist.
[0013] Im Vergleich zur geklebten Tür-Varianten in welcher ein Stoffschluss zwischen dem
Rahmen und der Türfüllung vorliegt, ist der Rahmenholm der vorliegenden Erfindung
mechanisch in der Ausnehmung festgelegt und mit der Türfüllung kraftschlüssig verbunden.
[0014] In dieser Türflügel-konstruktion kann die Türfüllung beide Seiten der Rahmenholme
überdecken.
[0015] Dabei kann zuerst die Füllung komplett gefertigt werden. Die Füllungsbefestigung
im Rahmen erfolgt rein mechanisch, also ohne Verklebung. Hieraus ergeben sich Montage-
und Kostenvorteile.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Der Rahmenholm kann vorteilhaft klebemittelfrei und vorzugsweise lösbar mit der Türfüllung
verbunden sein.
[0018] Das Festlegen des Rahmenholms in der Ausnehmung kann durch zumindest ein mechanisches
Verbindungselement erfolgen. Dies ist besonders von Vorteil für eine zuverlässige
Fixierung des Rahmens mit der Türfüllung ohne dass es zu einer unbeabsichtigten Verschiebung
der Türfüllung innerhalb des Rahmens kommt. Ein geeignetes mechanisches Verbindungselement
kann als Schraube, Stift, Bolzen und/oder Niete ausgebildet sein.
[0019] Die Ausnehmung ist vorzugsweise nutförmig ausgebildet so dass sich eine flächige
Verbindung zwischen dem Rahmenholm und der Türfüllung ergibt.
[0020] Der Rahmenholm kann in einer Richtung parallel zur Plattenebene der plattenförmigen
Türfüllung in der nutförmigen Ausnehmung eingesteckt sein, so dass der Rahmenholm
beidseitig durch die Türfüllung abgedeckt werden kann.
[0021] Das Verbindungselement kann in einer Richtung parallel zur Plattenebene der plattenförmigen
Türfüllung in dem Türflügel angeordnet sein, so dass keine Schraubenköpfe oder dergleichen
entlang der Sichtseiten der Türfüllung hervorstehen.
[0022] Der Türflügel kann ein Einlegteil, beispielsweise ein Voll- oder Hohlprofil, aufweisen
zur Verankerung des Verbindungselements, wobei das Einlegteil in der nutförmigen Ausnehmung
angeordnet ist. In der Ausgestaltung als Vollprofil kann es sich beispielsweise um
ein Holz-Vollprofil oder um ein Schaum-Vollprofil handeln.
[0023] Das Einlegteil kann auch nur an einigen ausgewählten Positionen in der Ausnehmung
angeordnet sein oder sich entlang der gesamten nutförmigen Ausnehmung erstrecken.
[0024] Die Anordnung des Verbindungselements im Einlegteil kann einen größeren Auszugswert
aufweisen als eine Anordnung des Verbindungselements im Dämmmaterial der Dämmschicht,
wobei das Einlegteil im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht dem Dämmmaterial der
Dämmschicht zuzuordnen ist, auch wenn es selbst Dämmeigenschaften aufweisen kann.
[0025] Der vorgenannte Auszugswert des Einlegteils kann zumindest um 20%, vorzugsweise zumindest
um 50% höher sein als bei einer Anordnung des Verbindungselements im Dämmmaterial
der Dämmschicht.
[0026] Das Dämmmaterial der Dämmschicht und/oder das Einlegteil kann vorteilhaft aus PU-Hartschaum
mit bestehen. Dieses Material eignet sich besonders gut zur Verankerung von Verbindungselementen.
[0027] Das Dämmmaterial kann zudem aus PU-Schaum oder Polystyrol-Schaum bestehen. Dieses
Material hat zumeist gute Dämmwerte, ist allerdings aufgrund seiner geringen Härte
ungeeignet zur Verankerung von Verbindungselementen.
[0028] Der Rahmenholm kann vorteilhaft aus Verbundmaterial, insbesondere aus Metall- und
Kunststoffprofilen bestehen.
[0029] Die nutförmige Ausnehmung kann vorteilhaft einen Nutboden und zwei Seitenflächen
aufweisen, die sich schräg, insbesondere senkrecht zum Nutboden erstrecken und wobei
der Rahmenholm L-Förmig ausgebildet ist. Der Rahmenholm kann mit einem Steg an einem
ersten Schenkel des L-förmigen Rahmenholms mit zumindest einem Stegende zur Anlage
an eine erste der beiden Seitenwände der nutförmigen Ausnehmung aufweisen. Der Rahmenholm
kann zudem eine Anlagefläche an einem zweiten Schenkel des L-Förmigen Rahmenholms
zur Anlage an die zweite der beiden Seitenwände der nutförmigen Ausnehmung aufweisen.
[0030] Die Anlage zwischen den Seitenwänden erfolgt mit einem Spiel. Dieses kann vorzugsweise
0,2 bis 2 mm betragen. So kann der Rahmenholm einseitig an einer Seitenwand anliegen
und das Spiel nur zu der zweiten Seitenwand hin vorhanden sein oder aber der Rahmenholm
kann ein Spiel zu jeder der beiden Seitenwände aufweisen. Der Begriff "Anlage" kann
in diesem Fall nach Definition der vorliegenden Erfindung eine geringe Beabstandung
umfassen, welche sich in dem Spiel ausdrückt.
[0031] Der Nutboden kann vorteilhaft stufenförmig ausgebildet sein mit zwei im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden Bodenflächen. Die nutförmige Ausnehmung kann vorzugsweise
als erste nutförmige Ausnehmung ausgebildet sein. Einer der Bodenflächen kann als
ein Nutboden einer zweiten Ausnehmung ausbildet sein, welcher Teil der ersten nutförmigen
Ausnehmung ist, wobei das Einlegteil innerhalb der zweiten Ausnehmung angeordnet ist.
Die zweite Ausnehmung ist Teil der ersten nutförmigen Ausnehmung. Hierdurch kann vorteilhaft
der statisch-tragende Teil des Rahmenholms auf einer Seite der Ausnehmung angeordnet
werden, die die Innenseite der Tür bildet und Beschlagteile wie Türbänder und Schlösser
aufnimmt.
[0032] Die Seitenwände der Ausnehmung können durch die Innenschale und die Außenschale gebildet
sein, wobei der Rahmenholm zumindest einseitig gegenüber der Innen- oder der Außenschale
beabstandet ist. Dadurch wird ein hinreichendes Spiel gegenüber Dilatation der Materialien
der Füllung, insbesondere der Außen- und der Innenschalen erreicht, welche beispielsweise
bei Sonneneinstrahlung auftreten kann und es wird die Einführung und Montage des Rahmenholm
in die Ausnehmung erleichtert.
[0033] Der Türflügel kann vorteilhaft ein Abdeckprofil zum zumindest bereichsweisen Abdecken
des mechanischen Verbindungselements aufweisen, welches Abdeckprofil am Rahmenholm
und/oder an der Außen- oder Innenschale festlegbar ist. Dadurch kann auch eine randseitige
haptisch und optisch ansprechende Fläche erzielt werden und das Verbindungsmittel
ist besser gegen Umwelteinflüsse geschützt.
[0034] Der Türflügel kann vorteilhaft zumindest ein Dichtelement, insbesondere ein Dichtprofil
und/oder einen Dichtungsanschlag, aufweisen, welches am Rahmenholm festlegbar ist
und welches gemeinsam mit dem Rahmenholm zumindest bereichsweise einen ebenen Falz
ausbildet.
[0035] Die Innen- und/oder Außenschale kann sich über den Rahmenholm hinaus erstrecken oder
mit diesem abschließen. Dadurch kann die jeweilige Schale den Rahmenholm in Sichtrichtung,
bezogen auf eine Flächennormale der Plattenebene der Türfüllung, verdecken.
[0036] In einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsvariante kann das Einlegeteil als ein
Hohlprofil umfassend zumindest eine Hohlkammer ausgebildet sein. Bevorzugt kann das
Hohlprofil als ein Metallhohlprofil und besonders bevorzugt als ein Aluminium-Hohlprofil
ausgebildet sein.
[0037] Bevorzugt kann das Einlegeteil eine erste Wandung aufweisen, welche parallel zur
Innenschale verläuft und eine gegenüberliegende zweite Wandung, welche bereichsweise
an der Innenschale anliegt, wobei zwischen der Wandung und der Innenschale zumindest
Aufnahmebereich zum Einbringen von Klebstoff angeordnet ist.
[0038] Das Einlegeteil kann bevorzugt im Bereich zwischen der zweiten Wandung und der Innenschale
verklebt sein.
[0039] Das Einlegeteil kann einen durchgehenden Boden in Kontakt mit zumindest einer der
Bodenflächen der Ausnehmung aufweisen.
[0040] Das Einlegeteil, insbesondere in einem dem Boden entgegengesetzten Bereich des Einlegeteils,
kann eine erste Nut oder ein erster Kanal, insbesondere eine Schraubnut oder ein Schraubkanal,
angeordnet sein. Die Nut oder der Kanal eine Längsachse zum Eingriff für ein erstes
mechanisches Verbindungselement, insbesondere für eine Schraube, auf. Das Gewinde
der Schraube greift dabei in die Wandung der Nut oder des Kanals ein.
[0041] Das Einlegeteil kann eine zweite Nut oder einen zweiten Kanal, insbesondere eine
Schraubnut oder ein Schraubkanal, mit einer Längsachse zum Eingriff für ein zweites
mechanisches Verbindungselement, insbesondere für eine Schraube, aufweisen. Das zweite
Verbindungselement kann ein weiteres Einlegeteil mit dem vorgenannten Einlegeteil
verbinden, so dass eine Eckverbindung eines Rahmens aus mehreren Einlegeteilen ausbildbar
ist.
[0042] Das erste mechanische Verbindungselement kann zur mechanischen Festlegung des Rahmenholms
in der Ausnehmung vorgesehen sein und das zweite mechanische Verbindungselement kann
zur Fixierung des Einlegeteils mit einem weiteren Einlegeteil zu einem Rahmen aus
mehreren Einlegeteilen, insbesondere in einem Eckverbindungsbereich dieses Rahmens,
vorgesehen sein.
[0043] Die Längsachse der ersten Nut oder des ersten Kanals zum Eingriff eines mechanischen
Verbindungsmittels kann senkrecht zur Längsachse der zweiten Nut oder des zweiten
Kanals zum Eingriff eines mechanischen Verbindungsmittels angeordnet sein.
[0044] Das Einlegeteil kann benachbart zur ersten Nut oder zum ersten Kanal zum Eingriff
des ersten Verbindungsmittels eine Aufnahme für einen Schraubkopf, insbesondere einen
Senkschraubkopf, aufweisen.
[0045] Weiterhin erfindungsgemäß ist eine Tür umfassend einen Blendrahmen und einen mit
dem Blendrahmen verbundenen erfindungsgemäßen Türflügel.
[0046] Ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Türflügels ist gekennzeichnet
durch die folgenden Schritte:
- a. Bereitstellen der Rahmenholme und der Türfüllung;
- b. Zusammenfügen, insbesondere Einstecken, der Rahmenholme in die Türfüllung; und
- c. Verbinden der Rahmenholme zu einem Rahmen
- d. Verbinden der Rahmenholme mit der Türfüllung , insbesondere mittels zumindest eines
mechanischen Verbindungsmittels.
[0047] Das vorgenannte Verfahren ermöglicht ein klebstoff-freies Herstellen eines Türflügels.
Das Zusammenfügen in Schritt b erfolgt ohne Fixierung als eine Art Vorpositionierung
was eine spätere Nachzentrierung der Türfüllung nach der Bereitstellung des Rahmens
ermöglicht. Die eigentliche Festlegung zwischen der Türfüllung und dem Rahmen erfolgt
in Schritt d).
[0048] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0049] Vorzugsweise kann das mechanische Verbindungsmittel ohne Durchtritt durch die Innen-
und/oder Außenschale in der Türfüllung verankert werden. Dies vermeidet z.B. bei einer
versehentlichen Fehlpositionierung einen erneuten Zuschnitt und verringert die Ausschussquote
bei der Fertigung. Zudem sind derartige Positionen der Verbindungselemente vom Kunden
unerwünscht. Weiterhin wird die Dilatation der Schalen nicht behindert oder eingeschränkt.
[0050] In einem weiteren optionalen Schritt kann ein Verdecken der Verbindungsmittel zur
Verbindung der Rahmenholme mit der Türfüllung erfolgen unter Zuhilfenahme eines oder
mehrerer Abdeckprofile.
[0051] Zudem kann in einem zusätzlichen Schritt ein Ausbilden eines ebenen Falz durch Festlegen
von Dichtmitteln am Rahmenholm erfolgen.
[0052] Der jeweilige Rahmenholm kann vorteilhaft in Schritt b) in eine jeweilige Ausnehmung
in der Türfüllung in einer Richtung parallel zur Plattenebene der plattenförmigen
Türfüllung in die Ausnehmung eingesteckt werden.
[0053] Das Verbindungselement kann in Schritt d) vorteilhaft in einer Richtung parallel
zur Plattenebene der plattenförmigen Türfüllung in dem Türflügel eingeführt und festgelegt
werden.
[0054] Nachfolgend wird die Erfindung im Detail anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Verwendung der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Schnitt durch den Randbereich einer Füllung des erfindungsgemäßem Türflügels;
- Fig. 2
- Schnitt durch einen Rahmenholm des erfindungsgemäßen Türflügels;
- Fig. 3
- Schnitt einer Montageanordnung umfassend den Rahmenholm der Fig. 2 und die Füllung
der Fig. 1;
- Fig. 4
- Schnitt der Montageanordnung der Fig. 3 wobei der Rahmenholm und die Füllung miteinander
fixiert sind;
- Fig. 5
- Schnitt der Montageanordnung mit weiteren ergänzenden Profilen des Türflügels;
- Fig. 6
- Schnitt eines Türausschnitts einem Ausschnitt des Türflügels und einem Ausschnitt
eines Blendrahmens;
- Fig. 7
- Schnitt eines Türausschnitts einem Ausschnitt einer zweiten Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Türflügels und einem Ausschnitt eines Blendrahmens;
- Fig. 8
- Detaildarstellung durch einen in der Variante der Fig. 7 eingesetzten Rahmenholms
mit einem Einlegeteil;
- Fig. 9
- Detaildarstellung des Einlegeteils der Fig. 8; und
- Fig. 10
- schematische Darstellung eines Eckverbindungsbereichs zweier Einlegeteile gemäß der
Fig. 9 eines erfindungsgemäßen Türflügels.
[0055] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Randbereich einer vorgefertigten Türfüllung
1, welche als mehrschichtige Platte ausgebildet ist. Die Türfüllung 1 umfasst zumindest
eine Innenschale 2, zumindest eine Außenschale 3 sowie eine zumindest Dämmschicht
4. Sie kann vorzugsweise als Sandwichplatte und/oder Sandwichpaneel ausgebildet sein.
[0056] Die Begriffe "Innen" und "Außen" beziehen sich beispielsweise auf einen Innenraum
eines Gebäudes, den die Türfüllung 1 eine mit der Türfüllung versehene Tür von der
Umgebung oder einem Außenbereich abgrenzt. Hier ist die Innenschale 2 die Schale der
Türfüllung 1, die in Richtung positiver y-Koordinaten in Bezug auf das Koordinatensystem
in Fig. 1 angeordnet ist. Dementsprechend ist die Außenschale 3 die Schale der Türfüllung
1, die in Richtung negativer y-Koordinaten in Bezug auf das Koordinatensystem in Fig.
1 angeordnet ist.
[0057] Die Türfüllung 1 weist einen stufig ausgebildeten Randbereich 6 auf. Der stufig ausgebildete
Randbereich 6 befindet sich vorzugsweise an mindestens drei Seiten, bezogen auf die
Plattenebene der Türfüllung 1. An einer vierten Seite (unten horizontal bei der eingebauten
Tür) kann der Rahmenbereich 6 anders gestaltet sein, beispielsweise sofern für den
Türflügel ein sogenanntes Sockelprofil eingesetzt wird. Hier entspricht dann der Randbereich
in etwa der Kontur des Sockelprofils.
[0058] Der stufig ausgebildete Randbereich 6 der Türfüllung 1 weist eine erste randseitige
nutförmige Ausnehmung 31 auf, welche sich vorzugsweise entlang der gesamten Länge
eines Seitenbereichs der Türfüllung 1 erstreckt. Die Ausnehmung 31 wird durch die
Innenschale und die Außenschale 2, 3 und durch einen Nutboden 32, welcher durch das
Dämmmaterial der Dämmschicht 4 gebildet wird, begrenzt.
[0059] Der Nutboden 32 ist stufenförmig ausgebildet mit einer ersten Bodenfläche 33 und
einer zweiten Bodenfläche 34, welche gegenüber der ersten Bodenfläche 33 tiefer versetzt
in der Dämmschicht 4 angeordnet ist, so dass innerhalb der ersten nutförmigen Ausnehmung
31 eine zweite u-förmige Ausnehmung 35 angeordnet ist, welche auf zumindest zwei Seiten
durch das Dämmmaterial der Dämmschicht 4 und an einer dritten Seite durch die Innenschale
2 begrenzt wird.
[0060] Die Innenschale 2 und die Außenschale 3 können bevorzugt aus metallischen Platten,
vorzugsweise aus Aluminium, bestehen. Weitere Materialien, wie Kunststoff, Holz, Verbundwerkstoffe
z.B. aus Metall und Kunststoff, und dergleichen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch einsetzbar. Die Größe der Innenschale 2 kann gegenüber der Größe der Außenschale
3 variieren. Dies kann sowohl die Größe der Plattenfläche und/oder die Plattendicke
betreffen. Bevorzugt kann die Plattendicke der Innen- und Außenschale 2 und 3 allerdings
auch gleich groß sein.
[0061] Zwischen den Schalen 2 und 3 befindet sich mindestens die vorgenannte Dämmschicht
4, welche mit der Innen- und der Außenschale verklebt ist. Diese Dämmschicht 4 weist
einen hohen Wärmedämmwert auf. Dieser kann vorzugsweise zwischen 0,022 und 0,078 W/(m*K)
liegen.
[0062] Die Dämmschicht kann zudem flexibel ausgebildet sein, um Wärmedehnungen der Schalen
auszugleichen. Die bevorzugte Bruchdehnung ist größer 150% nach DIN 53571 in der aktuellen
Fassung z.Z. April 2018.
[0063] Zur Verankerung der Füllung mit einer Verschraubung kann diese hohe Auszugswerte,
von zumindest 400 N, vorzugsweise von 900 bis 1300 N aufweisen. Die Auszugswerte beziehen
sich auf das Material der Füllung in Kombination mit einem Verbindungselement, welches
eine Blech-, Holz- oder Montageschraube mit einem Durchmesser von 3,9 bis 7,5 mm ist.
[0064] Dies schließt nicht die alternative Verwendung anderer Verbindungselemente aus, sondern
dient der Beschreibung der Materialeigenschaften des Dämmmaterials und/oder des Materials
des Einlegeteils als Bezugsgröße.
[0065] Die Dämmschicht kann somit lediglich einstückig aus einem wärmedämmenden Material
gebildet sein. In diesem Fall kann die Dämmschicht beispielsweise als eine formstabile
wärmedämmende Kunststoffplatte, insbesondere als Kunststoffschaumplatte, ausgebildet
sein, welche hinreichend Widerstand zur Verankerung eines mechanischen Verbindungselements,
insbesondere einer Schraube oder einer Niete, bildet.
[0066] Lassen sich diese Eigenschaften nicht ausreichend mit einem Material bereitstellen,
so kann die Dämmschicht 4 auch aus mehreren Materialien mit den geforderten Eigenschaften
zusammengestellt werden.
[0067] Als Dämmmaterial kann bevorzugt ein Schaum, wie PU-Schaum oder Polystyrol-Schaum,
welcher sich typischerweise durch eine hohe Wärmedämmung auszeichnet genutzt werden.
Dieser kann ebenfalls bevorzugt mit einem oder mehreren Befestigungssegmenten, insbesondere
mit einem oder mehreren Einlegteilen und/oder Einlegprofilen 5, für die Verankerung
eines mechanischen Verbindungsmittels, insbesondere für eine Verschraubung, kombiniert
werden.
[0068] Das Befestigungssegment, insbesondere das oder die Einlegteile bzw. Einlegprofile
5 bilden so einen Befestigungsbereich, insbesondere einen Verschraubungsbereich 26,
aus. Als Material für die Einlegteile und/oder Einlegprofile bieten sich neben harten
Kunststoffen und/oder Kunststoffen mit hohen Auszugswerten, insbesondere PVC, Polyurethan-Hartschaum,
faserverstärkter Kunststoff, insbesondere kohlefaserverstärkter Kunststoff auch Holz
und/oder Metall an. Die Einlegteile und/oder -profile können auch mit Hohlkammern
und/oder Schraubkanälen ausgestattet sein.
[0069] Zusätzlich kann auch zumindest eine ganzflächig oder partiell angeordnete flexible
Schicht z.B. aus elastischem Kunststoff, wie Zellgummi bzw. ein geschlossen-zelliges
schaumförmiges Elastomer, zum Ausgleich von Dehnungen (Dilatation) und/oder Wölbungen
vorgesehen sein. Diese Schicht können vorzugsweise zwischen der Dämmschicht 4 an der
Außenschale 3 angeordnet sein. Die vorgenannten Dehnungen können auf Grund von Temperaturunterschieden
auf beiden Seiten des Türflügels und den damit verbundenen stark unterschiedlichen
Wärmeausdehnungen der beiden Schalen 2 und 3 entstehen. Die flexible Schicht sorgt
auf Grund ihrer Eigenschaften für eine Kompensation der Wärmeausdehnung der Außenschale
3 auf der Außenseite des Türflügels. Zur detaillierten Beschreibung der Eigenschaften
und der Funktion der vorgenannten Schicht, welche oft auch als Ausgleichslage beschrieben
wird, wird an dieser Stelle auf die
DE 203 14 017 U1 verwiesen.
[0070] Die einzelnen Schichten/Teile der Türfüllung werden miteinander verklebt und vorzugsweise
komplett vorgefertigt.
[0071] In Fig. 2 wird ein Rahmenholm 7 bereitgestellt. Dieser kann vorzugsweise ein erstes
Profil 8, vorzugsweise ein metallisches Profil, insbesondere ein Aluminiumprofil,
und ein zweites Profil 13, vorzugsweise ein Kunststoffprofil, umfassen. Beide Profile
sind als Verbundprofil miteinander schubfest verbunden. Eine schublose Verbindung
oder ein Rahmenholm aus anderen Materialien (Kunststoff, Holz, Metall, z.B. Stahl)
und Materialkombinationen sind aber auch möglich.
[0072] Vorzugsweise weist das erste Profil 8 zumindest eine, vorzugsweise zwei, Hohlkammern
9 auf. Weiterhin vorzugsweise kann am ersten Profil 8 eine Funktionsnut 10 zur verdeckten
Aufnahme von Verbindungselementen vorgesehen sein.
[0073] Vorteilhaft weist das erste Profil 8 am Übergang zum zweiten Profils 13 ein Befestigungssteg
11 zur Montage eines oder mehrerer Beschläge, wie beispielsweise Schlösser und/oder
Drehbänder, auf. Der Befestigungssteg 11 bietet für Verschraubungen erhöhte Auszugswerte
und befindet sich im mittleren Bereich der Türfüllung 1, also ca. bei 35 bis 65% der
Plattenstärke der Türfüllung 1.
[0074] Das zweite Profil 13 dient, insbesondere in seiner bevorzugten Ausgestaltung als
Kunststoffprofil, der Wärmedämmung und als Abstandshalter für die Außenschale 3. Das
zweite Profil 13 kann durch ein Pressverfahren kraft- und formschlüssig über den Befestigungssteg
12 mit dem ersten Profil 8 verbunden werden. Das zweite Profil 13 kann mehrere Hohlkammern
aufweisen. Randseitige Stege 14 des zweiten Profils zur Anlage an der Außenschale
3 der Türfüllung 1 gewährleisten eine kleine Auflagefläche zur Verbesserung der Wärmedämmung.
Der Rahmenholm 7 kann vorteilhaft wie die Türfüllung 1 komplett vormontiert zur Verfügung
gestellt werden und ist in der bevorzugten Variante der Fig. 2-6 L-förmig ausgebildet.
[0075] Figur 3 zeigt einen Schnitt einer Montageanordnung 25 umfassend die Türfüllung 1
der Fig. 1 und den Rahmenholm 7 der Fig. 2.
[0076] Der Rahmenholm 7 ist zumindest bereichsweise in die Türfüllung 1 eingesteckt, so
dass er bereichsweise zumindest in der ersten nutförmigen Ausnehmung 31 angeordnet
ist und diese bereichsweise ausfüllt. Somit befindet sich der Rahmenholm 7 in Fig.
3 zumindest bereichsweise zwischen der Innenschale 2 und der Außenschale 3.
[0077] Bevorzugt wird der Rahmenholm 7 durch die Innenschale 2 und/oder durch die Außenschale
3 in einer Vorderansicht der Türfüllung 1 verdeckt, so dass sich ein visuell besonders
hochwertiger und vorteilhafter Eindruck von der Montageanordnung für den Betrachter
ergibt.
[0078] Gemäß einer Ausführungsvariante eines ebenfalls erfindungsgemäßen Montageverfahrens,
können einzelne Rahmenholme 7 eines Türflügels 1 in die Rahmenbereiche 6 der Türfüllung
1 gebracht und eingesteckt werden.
[0079] Ein Rahmenholm 7 weist dabei bevorzugt eine geringere Höhe von vorzugsweise weniger
als 2 mm auf. Diese Höhe wird definiert durch den Abstand eines Steg 14 zur Anlage
an die Außenschale 3 bis zu einer Anlagefläche 15 des Rahmenholms 7 an der Innenschale
2. Die vorgenannte Höhe ist zumindest 0,2 mm geringer als der Abstand zwischen der
Innenschale 2 und der Außenschale 3 der Türfüllung 1. Durch das Spiel zwischen den
Bauteilen, also dem Rahmenholm und der Türfüllung, wird das Einsetzen des Rahmenholms
bzw. der Rahmenholme 7 in die Türfüllung 1 vereinfacht.
[0080] Optional können zuvor in Hohlkammern 9 und/oder an Nuten 10 der Rahmenholme 7 Verbindungsmittel
(nicht dargestellt) angebracht werden. Bevorzugt sind dieses sogenannte Eckverbinder
für auf Gehrung geschnittene Rahmenprofile. Diese werden in die Hohlkammern 9 eingesetzt.
Alternativ können auch sogenannte T-Verbinder für stumpf geschnittene Profile verwendet
werden. Die konstruktive Lösung der vorliegenden Erfindung ermöglicht somit den Zuschnitt
und die Montage unterschiedlich zugeschnittener Rahmenprofile.
[0081] Sodann werden mehrere der Rahmenholme 7 zu einem Rahmen verbunden. Dabei werden die
Eck- und/oder T-Verbinder nach dem Stand der Technik genagelt oder verschraubt, um
einen stabile Rahmen zu erhalten. Die Rahmenholme 7 können aber auch einfach miteinander
mechanisch verbunden, insbesondere verschraubt, vernietet und/oder verschweißt werden.
[0082] Der Rahmen kann somit durch die Rahmenholme 7 in der Türfüllung 1 vormontiert werden
und ist dann an der Türfüllung formschlüssig vorfixiert.
[0083] Anschließend wird der Rahmen vorzugsweise mit zumindest einem mechanischen Verbindungselemente
16, insbesondere mit einer oder mehreren Schrauben, an der Türfüllung 1 befestigt.
[0084] Dabei kann der Rahmen zur Füllung vorteilhaft "von Hand" und/oder mit Hilfe der Schrauben
16 ausgerichtet werden, je nachdem wie die Schrauben 16 angezogen werden. Der Verschraubungsbereich
26 bietet den mechanischen Verbindungselementen 16, insbesondere den Schrauben, sicheren
Halt. Der Schraubenschaft 18 durchdringt die Hohlkammer 9 des Rahmenholms 7 und der
Schraubenkopf 17 wird in einer Nut 10 angeordnet bzw. versenkt. Dieses hat den Vorteil,
das die Schraube nach der Montage eines Abdeckprofils 19 nicht mehr sichtbar ist,
wodurch die Optik des Flügelrandes des Türflügels verbessert wird.
[0085] Um die Optik und die einfache Zugänglichkeit des Verbindungselements oder der Verbindungselemente
16 zu erreichen, ist es zudem von besonderem Vorteil, wenn die Einführung des Verbindungselements
aus einer parallelen Richtung zu einer Plattenebene A der plattenförmigen Türfüllung
1 erfolgt.
[0086] Gleiches gilt für die Einführungs- bzw. Einsteckrichtung des Rahmenholms 7 in die
Türfüllung 1.
[0087] Der Rahmenholm 7 ist in Fig. 4, 5 und 6 mittels eines Verbindungselements 16 mit
der Türfüllung 1 verbunden. Es sind allerdings auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung
andere mechanische Verbindungen, z.B. ein Verklemmen des Rahmenholms 7 zwischen den
Schalen 2 und 3 oder eine andere Möglichkeit der Verankerung denkbar. Hierfür können
beispielsweise im Bereich der Anlagenfläche 15 Federschenkel angeordnet sein, welche
sich federnd gegen die Innenschale 2 abstützen. Die Verbindung zwischen dem Rahmenholm
7 und der Türfüllung 1 erfolgt vorzugsweise lösbar, besonders bevorzugt ohne stoffschluss,
insbesondere klebstofffrei.
[0088] Weitere optionale vorteilhafte Elemente, welche am Rahmenholm 7 und/oder an der Türfüllung
1 angeordnet sind, sind in Fig. 5 und 6 dargestellt.
[0089] Der erfindungsgemäße Türflügel 23 umfasst zumindest die Türfüllung 1 und zumindest
einen Rahmenholm 7, insbesondere jedoch einen Rahmen umfassend mehrere Rahmenholme
7.
[0090] Eine Haustür umfasst neben dem erfindungsgemäßen Türflügel 23 auch einen Blendrahmen
24, welcher in Fig. 6 angedeutet ist.
[0091] Zur Abdichtung des Türflügels 23 zum Blendrahmen 24 werden Dichtungen 20 und Dichtungsanschlag
21 in die Montageanordnung 25, insbesondere in den Randbereich 6, eingesetzt, die
so ausgebildet sind, dass sich im Zusammenspiel mit dem Rahmenholm 7 und dem optionalen
Abdeckprofil 19 ein ebener Falz 22 ergibt, welcher sich über zumindest 50%, vorzugsweise
über zumindest 70% des Kantenbereichs der plattenförmigen Montageanordnung 25 mit
dem Rahmenholm 7 und der Türfüllung 1 erstreckt. Dieser Falz 22 verbessert die Optik
und erleichtert ein Reinigen dieses Bereiches. Auch verbessert sich die Haptik.
[0092] Figur 6 zeigt den erfindungsgemäßen Türflügel 23 mit dem korrespondierenden Blendrahmen
24, hier dargestellt in Form eines Blendrahmenprofils, an dem der Türflügel festgelegt,
vorzugsweise angeschlagen, ist. Weitere Beschläge wie z.B. Türbänder, Schlösser, Schließplatten,
Griffe, Drücker und/oder Türschließer sind nicht abgebildet, können allerdings optional
in an sich bekannter Weise vorgesehen sein.
[0093] Der Blendrahmen als auch der Rahmen können teilweise oder vollständig als stranggepresste
Aluminiumprofile hergestellt sein. Alternativ ist die Herstellung auch aus einem anderen
Werkstoff wie Stahl und/oder einem anderen Fertigungsverfahren möglich. Optionale
Isolierstege des Blendrahmens oder des Rahmenholms können aus einem Kunststoffwerkstoff,
wie z.B. Polyamide (PA66, PA6, PPA), Polyester (PET, PBT), Polyolefine (PP) oder auch
Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt sein, so dass jeweils eine weitgehende thermische
Trennung zwischen einzelnen Profilen erreichbar ist.
[0094] Als mechanische Verbindungselemente gelten u.a. Schrauben, Muttern einschließlich
mitverspannter Unterlegteile, Stifte, Bolzen, Nieten und/oder Sicherungsringe.
[0095] Fig. 7 zeigt einen Ausschnitt einer zweiten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Türflügels 201 und einem Ausschnitt eines Blendrahmens 202.
[0096] Der Türflügel 201 weist einen Rahmenholm 117 auf, welcher analog zum Rahmenholm 7
der Variante der Fig. 1-6 ausgebildet ist.
[0097] Weiterhin weist der Türflügel 201 analog zu Fig. 1-6 eine Nut auf. Innerhalb der
Nut ist eine weitere Variante eines Einlegeteils 101 auf.
[0098] Fig. 8 zeigt eine Verbindung aus dem Rahmenholm 117 mit dem Einlegeteil 101 und Fig.
9 zeigt das Einlegeteil nochmals im Detail.
[0099] Das Einlegeteil ist als ein Hohlprofil ausgebildet und umfasst eine Hohlkammer 105.
Das Einlegeteil 101 weist eine erste Wandung 102 aufweist, welche parallel zur Innenschale
2 der Türfüllung verläuft und an seiner Außenseite zum Füllmaterial der Türfüllung
hin gerichtet ist. Gegenüber dieser Wandung 102 ist eine zweite Wandung 103 angeordnet,
welche bereichsweise, insbesondere in ihren Endbereichen, an der Innenschale 2 anliegt.
[0100] Zwischen der Wandung 103 und der Innenschale 2 ist sodann zumindest ein Aufnahmebereich
104 zum Einbringen von Klebstoff angeordnet. Der Aufnahmebereich kann auch unterteilt
sein, sodass auch mehrere Aufnahmebereiche angeordnet sein können.
[0101] Das Einlegeteil 101 weist zudem einen durchgehenden Boden 106 auf, welcher den Hohlraum
105 begrenzt und welcher in Kontakt mit der Bodenfläche 34 der Ausnehmung 31 ist.
[0102] Das Einlegeteil 101, insbesondere in einem dem Boden 106 entgegengesetzten Bereich
des Einlegeteils 101, weist eine Schraubnut 107 auf, mit einer Längsachse AL1 zum
Eingriff für eine Schraube. Selbstverständlich kann anstelle einer Nut auch ein Schraubkanal
vorgesehen sein. Auch andere mechanische Verbindungselemente sind denkbar.
[0103] Die Längsachse AL1 der ersten Schraubnut 107 steht senkrecht zur Längsachse AL2 des
zweiten Schraubkanals 108.
[0104] Das Einlegeteil 101 weist benachbart zur ersten Nut oder zum ersten Kanal zum Eingriff
des ersten Verbindungsmittels eine Aufnahme 109 für einen Schraubkopf, insbesondere
einen Senkschraubkopf, auf.
[0105] Das Einlegeteil weist zudem eine zweite Schraubnut oder einen zweiten Schraubkanal
108 auf, mit einer Längsachse AL2, wobei der Schraubkanal vorgesehen ist zum Eingriff
einer zweiten Schraube 116.
[0106] Die erste Schraube 16 dient analog zu Fig. 1-6 zur mechanischen Festlegung des Rahmenholms
in der Ausnehmung 31. Die zweite Schraube 116 ermöglicht die Fixierung des Einlegeteils
mit einem zweiten Einlegeteil, wobei eine Mehrzahl aus Einlegeteilen einen Rahmen
bilden. Dies ist besonders gut in Fig. 10 dargestellt. Hier ist ein erstes und ein
zweites Einlegeteil 101, 101' abgebildet. Die Innenschale 2 der Türfüllung ist lediglich
angedeutet. Der Rahmenholm 117 ist in Fig. 10 nicht dargestellt kann allerdings analog
zu Fig. 7 auf das jeweilige Einlegeteil 101 oder 101' aufgesetzt und durch die Schraube
16 verbunden sein. Das Einlegeteil 101' weist einen analogen Aufbau zum Einlegeteil
101 auf, so dass für die weitergehende Erläuterung die gleichen Bezugszeichen genutzt
werden.
[0107] Im Fall der Schraube 116 wird diese parallel neben dem Schraubkanal 107 des Einlegeteils
101' eingeführt. Sie durchstößt die Fläche der Aufnahme 109, den Schraubkanal 108
und den Boden 106 des Einlegeteils 101' und schraubt sich sodann in den Schraubkanal
108 des Einlegeteils 101 ein. Die Aufnahme 109 kann auch teilweise geöffnet sein,
so dass ein Einführen der Schraube 116 in das Einlegeteil 101' erleichtert wird.
[0108] Durch die Fixierung mit der Schraube 116 wird eine stabile Eckverbindung durch die
Einlegeteile 101 und 101' geschaffen, wodurch ein Rahmen durch mehrere Einlegeteile
gebildet werden kann. Es funktioniert sowohl in einer Verbindung der Einlegeteile
101 und 101' in einer Eckverbindung auf Stoß als auch auf Gärung.
[0109] Die Längsachse der Schraube 116 liegt dabei bevorzugt auf der Längsachse AL2 des
Schraubkanals 108 des Einlegeteils 101. Der Schraubenkopf der Schraube 116 liegt sodann
in der Aufnahme 109 ein, so dass der Rahmenholm 117 bündig auf dem Einlegeteil 101
(wie in Fig 7 gezeigt) aufsetzbar ist.
Bezugszeichenliste
[0110]
- 1
- Türfüllung
- 2
- Innenschale
- 3
- Außenschale
- 4
- Dämmschicht
- 5
- Einlegteil
- 6
- Rahmenbereich
- 7
- Rahmenholm
- 8
- Profil
- 9
- Hohlkammer
- 10
- Nut
- 11
- Steg
- 12
- Steg
- 13
- Profil
- 14
- Anlagesteg
- 15
- Anlagefläche
- 16
- Verbindungselement
- 17
- Schraubenkopf
- 18
- Schraubenschaft
- 19
- Abdeckprofils
- 20
- Dichtung
- 21
- Dichtungsanschlag
- 22
- Falz bzw. Falzoberfläche
- 23
- Türflügel
- 24
- Blendrahmen
- 25
- Montageanordnung
- 26
- Verschraubungsbereich
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Nutboden
- 33
- Bodenfläche
- 34
- Bodenfläche
- 35
- Ausnehmung
- 101
- Einlegeteil
- 102
- erste Wandung
- 103
- zweite Wandung
- 104
- Aufnahmebereich
- 105
- Hohlraum
- 106
- Boden
- 107
- Schraubnut
- 108
- Schraubkanal
- 109
- Aufnahme
- 116
- zweite Schraube
- 117
- Rahmenholm
- 201
- Türflügel
- 202
- Blendrahmen
- 101'
- Einlegeteil
- AL1
- Längsachse Schraubnut
- AL2
- Längsachse Schraubkanal
- t
- Flächennormale
- A
- Plattenebene
1. Türflügel (23) mit einem Rahmen umfassend zumindest einen Rahmenholm (7), wobei der
Türflügel (23) eine plattenförmige Türfüllung (1) aufweist, welche Türfüllung (1)
zumindest eine Innenschale (2), eine Außenschale (3) und eine dazwischen angeordnete
Dämmschicht (4) aufweist,
wobei die Türfüllung (1) eine randseitige Ausnehmung (31) aufweist, welche zwischen
der Innenschale (2) und der Außenschale (3) angeordnet ist,
wobei der Rahmenholm (7) zumindest teilweise in der Ausnehmung (31) angeordnet ist
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmenholm (7) mechanisch in der Ausnehmung (31) festgelegt ist und mit der Türfüllung
(1) kraftschlüssig verbunden ist.
2. Türflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Festlegen des Rahmenholms (7) in der Ausnehmung (31) durch zumindest ein erstes
mechanisches Verbindungselement (16) erfolgt, welches vorzugsweise als Schraube, Stift,
Bolzen und/oder Niete ausgebildet ist.
3. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmenholm (7) in einer Richtung parallel zur Plattenebene (A) der plattenförmigen
Türfüllung (1) in der Ausnehmung (31), welche vorzugsweise nutförmig ausgebildet ist,
eingesteckt ist.
4. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einlegteil (5) zur Verankerung des Verbindungselements in der nutförmigen Ausnehmung
angeordnet ist, wobei das Einlegeteil (101) vorzugsweise als ein Hohlprofil umfassend
zumindest eine Hohlkammer (105), vorzugsweise als ein Metallhohlprofil, besonders
bevorzugt als ein Aluminium-Hohlprofil, ausgebildet ist oder wobei das Einlegeteil
(101) ebenfalls vorzugsweise als ein Vollprofil ausgebildet ist.
5. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nutförmige Ausnehmung (31) einen Nutboden (32) und zwei Seitenflächen, die sich
schräg, insbesondere senkrecht zum Nutboden (32) erstrecken, aufweist, wobei der Nutboden
(32) vorzugsweise stufenförmig ausgebildet ist mit zwei im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden Bodenflächen (33, 34).
6. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (23) ein Abdeckprofil (19) zum zumindest bereichsweisen Abdecken des
ersten mechanischen Verbindungselements (16) aufweist, welches Abdeckprofil (19) am
Rahmenholm (7) festlegbar ist.
7. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (23) zumindest ein Dichtelement, insbesondere ein Dichtprofil (20)
und/oder einen Dichtungsanschlag (21) aufweist, welches am Rahmenholm (7) festlegbar
ist und welches gemeinsam mit dem Rahmenholm (7) zumindest bereichsweise einen ebenen
Falz (22) ausbildet.
8. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Innen- und/oder Außenschale (2, 3) über den Rahmenholm (7) hinaus erstreckt
oder mit diesem abschließt derart, dass sie den Rahmenholm (7) in Sichtrichtung, bezogen
auf eine Flächennormale (t) der Plattenebene (A) der Türfüllung (1), verdeckt.
9. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (101) vorzugsweise eine erste Wandung (102) aufweist, welche parallel
zur Innenschale (2) verläuft und eine gegenüberliegende zweite Wandung (103), welche
bereichsweise an der Innenschale (2) anliegt, wobei zwischen der Wandung (103) und
der Innenschale (2) ebenfalls vorzugsweise zumindest Aufnahmebereich (104) zum Einbringen
von Klebstoff angeordnet ist.
10. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (101), insbesondere in einem einem Boden (106) entgegengesetzten
Bereich des Einlegeteils (101), eine erste Nut oder ein erster Kanal, insbesondere
eine Schraubnut (107) oder ein Schraubkanal, mit einer Längsachse (AL1) zum Eingriff
für das erste mechanisches Verbindungselement (16) aufweist.
11. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (101) eine zweite Nut oder ein zweiter Kanal, insbesondere eine Schraubnut
(107) oder ein Schraubkanal (108), mit einer Längsachse (AL2) zum Eingriff für ein
zweites mechanisches Verbindungselement (116), insbesondere für eine Schraube, aufweist.
12. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (AL1) der ersten Nut oder des ersten Kanals zum Eingriff des ersten
mechanischen Verbindungselements (16) eines ersten Einlegeteils (101) senkrecht zur
Längsachse (AL2) der zweiten Nut oder des zweiten Kanals (108) zum Eingriff des zweiten
mechanischen Verbindungselements (116) zur Verbindung mit einem zweiten Einlegeteil
(101') angeordnet ist.
13. Türflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (101) benachbart zur ersten Nut oder zum ersten Kanal zum Eingriff
des ersten Verbindungselements (16) eine Aufnahme für einen Schraubkopf, insbesondere
einen Senkschraubkopf, des zweiten Verbindungselements (116) aufweist.
14. Tür, insbesondere Haustür, umfassend einen Blendrahmen (24) und einen mit dem Blendrahmen
(24) verbundenen Türflügel (23) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Verfahren zur Herstellung eines Türflügels (23) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte
a. Bereitstellen der Rahmenholme (7) und der Türfüllung (1);
b. Zusammenfügen, insbesondere Einstecken, der Rahmenholme (7) in die Türfüllung (1);
und
c. Verbinden der Rahmenholme (7) zu einem Rahmen; und
d. mechanisches Verbinden der Rahmenholme (7) mit der Türfüllung, insbesondere mittels
zumindest eines ersten mechanischen Verbindungselements (16).
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass vordem Zusammenfügen gemäß Schritt b) Einlegeteile in die Türfüllung eingesetzt werden,
welche miteinander, insbesondere mittels zweiter Verbindungselemente (116) zu einem
Rahmen verbunden werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das erste mechanische Verbindungsmittel (16) ohne Durchtritt durch die Innen- und/oder
Außenschale (2, 3) in der Türfüllung (23) verankert wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichen Schritt ein Ausbilden einer ebenen Falz (22) durch Festlegen
von Dichtmitteln (20, 21) am Rahmenholm (7) erfolgt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliger Rahmenholm (7) in Schritt b) in eine jeweilige Ausnehmung in der Türfüllung
(1) in einer Richtung parallel zur Plattenebene der plattenförmigen Türfüllung (1)
in die Ausnehmung (31) eingesteckt wird und wobei besonders bevorzugt
das mechanische Verbindungselement (16) in Schritt d) in einer Richtung parallel zur
Plattenebene der plattenförmigen Türfüllung (1) in dem Türflügel (23) eingeführt und
festgelegt wird.