[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknung von organischen
und anorganischen Stoffen.
[0002] Das Abscheiden von Wasser ist oft die letzte Stufe bei der Herstellung einer großen
Anzahl von Produkten.
[0003] Dies ist meist die energieintensivste Stufe, die wesentlich die Herstellungskosten
des Endprodukts bestimmt.
[0004] Um die Effizienz der technologischen Prozesse zu steigern, wird oft die Flüssigkeit
so fein wie möglich versprüht und zwar in mechanischen, thermischen und kombinierten
Verfahren der Zerkleinerung der FlüssigkeitsTropfen bzw. Partikel.
[0005] Bei jedem dieser Verfahren werden jeweilige Energieformen in die Oberflächenenergie
der Flüssigkeitstropfen/Partikel transferiert.
[0006] Es ist bekannt, dass beim Versprühen einer Leitflüssigkeit, das Aerosol immer kurzzeitig
unipolar elektrisiert wird, was als Balloelektrizität und auch als Lenard-Effekt bezeichnet
wird.
[0007] Bei spontaner kurzzeitiger Aufladung sind die entstandenen Ladungen einzelner Tröpfchen
relativ gering, weshalb eine vollständige unipolare Aufladung des gesamten Aerosolvolumens
nicht möglich ist.
[0008] Durch elektrostatische Induktion ermöglicht die erfinderische Vorrichtung schon während
des Sprühvorgangs die stabile unipolare Aufladung der dispergierten Aerosolphase,
also der kleinsten Flüssigkeitstropfen, über das gesamte Volumen.
[0009] Bei erfindungsgemäßen Verfahren entsteht diese Eigenschaft direkt während des mechanischen
Ausschlagens von Flüssigkeitstropfen aus dem nassen Material.
[0010] Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zur Entfernung von einer oder
mehreren Flüssigkeiten (Trocknung) aus verschiedenen organischen und anorganischen
Stoffen während der Zerkleinerung der jeweiligen Partikel durch Umwandlung des größten
Teils einer oder mehreren Flüssigkeiten in Aerosol, Dampf oder Nebel (weiter als Aerosol
benannt).
[0011] Dabei wird der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, insbesondere
gegenüber der herkömmlichen thermischen Verdampfung derselben Flüssigkeiten, erheblich
reduziert.
[0012] Nach bisherigem Stand der Technik liegen allen bisher üblichen technischen Verfahren
oder Prozessen zur Entfernung von Flüssigkeiten aus vorzerkleinerten Stoffen
- die mechanische Entfernung durch Zentrifugieren, Fällung, Abpressen oder/und
- Formen der thermischen Flüssigkeitsverdampfung aus diesem Stoff zugrunde.
[0013] Die Erfindung hat zum Ziel, ein neues Verfahren der Entfernung von Flüssigkeiten
aus den in den zitierten Fachquellen beschriebenen Stoffen aufzuzeigen und zugleich
eine technische Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzubieten.
[0014] Es handelt sich hierbei um Stoffe, die spezifisch auf die beschriebene Weise getrocknet
werden, nachdem ein Teil der Flüssigkeit auf vorn beschriebene, herkömmliche Weise
bereits teilweise entfernt worden ist.
[0015] In der Fachliteratur wird eine Anzahl verschiedener traditioneller Trocknungssysteme
beschrieben, die in erster Linie verschiedene Arten der Zufuhr von Energie zum Stoff,
aus dem die Flüssigkeit verdampft werden soll, enthalten.
[0016] Die Vielzahl der anzuwendenden Methoden wird durch Stoff- und Flüssigkeitsarten,
Partikelgrößen sowie durch die thermodynamischen Bewertungen des Stoffverhaltens während
des Prozesses begründet.
[0017] Der bisherige Stand der Technik beschreibt unter anderem folgende Verfahren, Prozesse
und Anlagen:
- Infrarottrockner, wo die Energie in Form von Infrarotstrahlung hinzugefügt wird;
- verschiedene Arten von Tunnelöfen;
- Trockner, wo das Material in einem vertikalen Zylinder durch rotierende Gebläse und
den Gegenstrom aus heißer Luft oder aus einem anderen erhitzten Gas getrocknet wird.
- Rotationstrocknung, wo die Energie mittels Flamme in den Trockner eingeblasen wird
oder Heißblasverfahren, bei dem die Energie mittels verschiedener wärmeleitender Elemente
(Rohre, Platten, etc.), in die sogenannten Öl- oder Dampftrockner eingebracht wird;
- Wirbelschichttrockner, die üblicherweise aus einem vertikalen Zylinder mit einem Gitter
oder mit einer Lochplatte am Boden bestehen, durch die das erhitzte Gas eingeblasen
wird, um das Material zu erhitzen und die Flüssigkeiten zu verdampfen;
[0018] Die Verfahren nach dem bisherigen Stand der Technik sind in einer Reihe von Handbüchern,
wie z.B. Perry's Chemical Engineering Handbook, ausführlich beschrieben.
[0019] Aus dem bisherigen Stand der Technik ist eine Vorrichtung gemäß dem Patent «A kinetic
energy drying device and drying method for sludge», (Patent number:
US 20,150,308,742 A1. Date of patent: Okt. 29, 2015) bekannt.
[0020] Sie besteht aus einem Gehäuse, einer rotierenden Welle, auf der die Messer und eine
perforierte beheizte Prallplatte befestigt sind.
[0021] Die Nachteile dieser technischen Lösung sind: erhöhter Energieverbrauch aufgrund
der Verwendung von Heizelementen und das Fehlen der Möglichkeit, während der Verarbeitung
dichtere und/oder schwerere Partikel nach ihrem spezifischen Gewicht abzutrennen.
[0022] Der hier vorgeschlagenen, erfinderischen Lösung kommt die Vorrichtung gemäß Patent
"Device and method for comminution " (Patent number:
US 6,024,307. Date of patent: Feb. 15, 2000) am nächsten, wo die vorzerkleinerten Stoffe mittels
eines Bogenabweisers in die Mahlkammer zurückgeführt und die Feinpartikel durch den
Luftstrom fortgetragen werden.
[0023] Die Nachteile dieser technischen Lösung bestehen in einer geringeren Trocknungsleistung
und im Fehlen der Möglichkeit, die im Ergebnis erhaltenen Stoffe nach deren spezifischem
Gewicht zu trennen.
[0024] Das grundsätzliche Problem der benannten, traditionellen Methoden ist jedoch, dass
durch den enormen Energieverbrauch beim Verdampfen von Flüssigkeiten das Endprodukt
in der Regel preislich sehr hoch angesetzt werden muss, damit sich die Kosten der
Trocknung amortisieren können.
[0025] So existiert eine Reihe von verschiedenen Feststoff-Flüssigkeits-Gemischen, für die
das Trocknen bislang völlig unwirtschaftlich ist. Aber auch für diese Gemische wäre
die Trocknung schon allein aus Gründen des Umweltschutzes von Nutzen.
[0026] Solche Stoff-Flüssigkeits-Gemische sind beispielsweise:
- bewässerte und herkömmliche Torfe und Kohlen, einschließlich Braunkohle, im Prozess
ihrer Vorbereitung zur Verbrennung einschließlich der Staubverbrennung,
- alle Flüssigkeit enthaltenden Filtrate aus Zentrifugen,
- verschiedene industrielle, biologische und chemische Abfälle und Schlämme, die bei
der Ölraffination, Holzverarbeitung, in der Papier-, Lebensmittel- und Lederindustrie
entstehen,
- erz- und nicht erzhaltige Mineralien, einschließlich solche Gemische mit hohem Feuchtigkeitsgehalt,
- Schlamm aus kommunalen oder industriellen Abwassersystemen und Kläranlagen,
- Abfälle aus Biogasanlagen,
- Gülle und Mist von Nutztieren und Vögeln.
[0027] Die meisten dieser Stoffe sind dadurch gekennzeichnet, dass sie als Abfall gelten
und deshalb für traditionelle, teure Trocknungsverfahren mittels Verdampfung oft ökonomisch
noch ungeeignet sind.
[0028] Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet demnach ein Verfahren zum Trocknen,
Mahlen und Abscheiden solcher und ähnlicher Stoffe mittels Trocknungsvorgängen, die
weit weniger energieintensiv als herkömmliche Verfahren sind und bei denen die Flüssigkeit
nicht verdampft, sondern durch Umwandlung in Aerosol entfernt wird.
[0029] So beträgt z.B. der theoretische Energieverbrauch (bei Effizienzkoeffizient 100%)
für das Aufheizen von 1 Liter Wasser von 20°C bis 100°C konkret 335 kJ = 0,093 kWh.
- (1) Der theoretische Energiebedarf bei Flüssigkeitsverdampfung wird durch folgende
Gleichung beschreiben:

wobei
Q - durch Flüssigkeit aufgenommene Wärme, J;
m - Masse der Flüssigkeit, kg;
C - spezifische Wärme der Flüssigkeit, J/cal°;
Δt - Differenz zwischen der Verdampfungstemperatur und der Anfangstemperatur der Flüssigkeit.
Bei der Flüssigkeitsverdampfung wird die Gleichung wie folgt dargestellt:

wobei:
h2 - Dampfenthalpie bei der Verdampfungstemperatur;
h1 - Wasserenthalpie bei der Vorlauftemperatur, d.h. die Temperatur des Wassers bei
der das Wasser und die Feststoffe in den Prozess eingeleitet werden,
k - Prozessverluste.
- (2) Der theoretische Energieverbrauch (bei einem Effizienzgrad von 100%) für die Verdampfung
von 1 Liter Wasser mit Temperatur 100°C beträgt 2300 kJ = 0,639 kWh.
Der gesamte Energieverbrauch für thermische Trocknung und Verdampfung ergibt sich
aus der Addition beider Verbräuche.
Der praktische Prozessverlustkoeffizient bei der Verdampfung von Wasser in Industrieanlagen,
unter Berücksichtigung der unvermeidlichen Verluste, beträgt meist 1,5; sodass für
die Verdampfung von 1 Liter Wasser mit einer Bezugstemperatur von 20 °C - demnach
1,1 kWh/l Elektrizität benötigt werden.
[0030] Bei der Verdampfung des Wassers z.B. aus Schlämmen mit in Wasser gelösten Feststoffen
wird die Gleichung so dargestellt:

wobei gilt:
xs - Gewichtsverhältnis von Feststoffen;
cs - spezifische Wärme von Feststoffen;
xv - Gewichtsverhältnis von Wasser.
[0031] Wenn im Material mehrere unterschiedliche Feststoffe vorhanden sind, wird die Gleichung
für jeden festen Bestandteil mit seinem geeigneten Gewichtsverhältnis und spezifischer
Wärme angewendet.
[0032] Als Beispiel kann man Berechnungen bezüglich des Kommunalschlamms nehmen, der im
Standardverfahren mittels Zentrifugieren im Dekanter oder/und mittels Abpressen auf
einer Bandpresse zum Teil entwässert wurde.
[0033] Der Kommunalschlamm hat z.B. eine Temperatur von 20°C und enthält in der Regel bis
zu 25% Trockensubstanz und 75% Wasser.
[0034] Vorausgesetzt, dass bei thermischer Trocknung gilt:
Δt = 100-20 = 80°C,
cs = 1500 J / kg °C = 1,5 kJ / kg °C,
h2 = 2676000 J / kg °C = 2676 kJ / kg °C und
h1 = 83900 J / kg °C = 83,9 kJ / kg °C,
wird der theoretische Energieverbrauch pro kg Kommunalschlamm Q= [0,25•1,5•80 + 0,75(2635-83,9)]1,5
= 2915 kJ/kg = 0,81 kWh/kg Nettogewicht sein.
[0035] Hinzu kommen Prozessverluste, die in der Größenordnung von mehreren Zehner-Prozenten
oder mehreren Hunderten-Prozenten liegen können.
[0036] Dabei kann der tatsächliche Energieverbrauch den Rechenwert um das Dreifache und
mehr übersteigen.
[0037] Wenn der Bedarf an Energie zur Umwandlung von Wasser in Aerosol-Partikel in Betracht
gezogen werden soll, so ist die entstehende Tropfengröße, die im Bereich zwischen
0,01 µm und 10 µm liegt, entscheidend.
[0038] Bei einer Durchschnittsgröße von (0,01 + 10) / 2 = 5 µm, kann ein Liter Wasser eine
Tropfenmenge bilden, die die Gleichung N = V / dV beschreibt, wobei V das Volumen
von einem Liter Wasser = 100.000
3 µm
3 und dV das Volumen von jedem Tropfen = d
3π/ 6 sind.
[0039] Dabei gilt: N = 100.000
3•6/5
3 µm = 1,53•10
13.
[0040] Die zur Tropfenbildung erforderliche Energie, kann gleich der Energie der Oberflächenspannung
der gesamten Oberfläche zwischen Wasser und Luft angenommen werden.
[0041] Die Oberflächenspannung des reinen Wassers beträgt:

[0042] Die Gesamtoberfläche der Tropfen ist:

[0043] Die Gesamtenergie beträgt:

[0044] Dies ist bezüglich der Größenordnung etwa 34.000 Mal weniger als der Energieverbrauch
bei einer einfachen Wasserverdampfung.
[0045] Die oben genannten trocknenden Stoffe sind fast immer eine heterogene Masse, die
aus einer Anzahl verschiedener Stoffe sowie aus einer Art oder mehreren verschiedenen
Arten von Flüssigkeiten bestehen kann, obwohl üblicherweise diese Masse überwiegend
aus Wasser besteht.
[0046] Es ist allgemein bekannt, dass die Flüssigkeiten in solchen Gemischen sowohl aus
freibeweglicher Flüssigkeit als auch aus der durch physikalische Verbindungen in Substanzen
gebundenen Flüssigkeit bestehen können, wobei sich diese Verbindungen hauptsächlich
durch die Kapillarkräfte äußern.
[0047] Um diese Kräfte in einem gewöhnlichen Trocknungsprozess zu überwinden, muss der Dampfdruck
den Kapillardruck überwinden, der gegenüber der Reduzierung der porösen Struktur proportional
ansteigt.
[0048] Bei einem herkömmlichen Trocknungsverfahren wird dies erreicht, indem die Stoffe
bei einer bestimmten Temperatur getrocknet werden, die die Überwindung des Kapillardrucks
durch den Dampfdruck ermöglicht.
[0049] Dabei werden in der Regel solche Temperaturen benötigt, welche die zur Verdampfung
erforderliche Temperatur deutlich übersteigen.
[0050] Ein weiterer Aspekt, der die rein thermische Trocknung beeinflusst, besteht darin,
dass sich die thermodynamischen Werte der Stoffe während des Prozesses verschlechtern.
[0051] Dies sollte wiederum durch die höheren Temperaturen und durch eine größere Heizfläche
ausgeglichen werden, was zum thermischen Abbau und gegebenenfalls zu einer entsprechenden
Verschlechterung der Werkstoffeigenschaften sowie zu höheren Anlagen- und Betriebskosten
führt.
[0052] Um das technische Ergebnis der Erfindung: Trocknen, Mahlen und Abscheiden in einem
geschlossenen Prozess erreichen zu können, erfolgt erfindungsgemäß anfänglich eine
kinetische und elektromagnetische Beeinflussung des z.T. porösen Input-Materials durch
eine intensive Wirbelbildung, die lokal im erforderlichen Umfang schnell erreicht
wird.
[0053] Dadurch wird sofort ein großes Spannungsgefälle der kinetischen Potentiale der daran
beteiligten Teilchen erzeugt, die signifikante Wechselbeanspruchungen bis zu Hunderten
von g erreichen.
[0054] Die Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist es, in einer einzigen Vorrichtung
das Trocknen, Mahlen, und die wichteabhängige Trennung und Klassifizierung gleichzeitig
zu ermöglichen.
[0055] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung, bestehend
unter anderem aus einem Gehäuse 3, 19 und einer rotierenden Welle 14 mit einer darauf
befestigten Scheibe aus para- oder diamagnetischem Material 11 und kinetische Energie
zur Dispersion des Materials in einem elektrischen oder elektromagnetischen Feld mit
einer regulierbaren Stärke im Bereich von 10
3 V/m bis 10
6 V/m, bei gleichzeitiger Induktionserwärmung des Dispersionsmediums und die Dispersionsphase
in einem magnetischen Wechselfeld mit einer Frequenz von 500 bis 12000 Hz bei gleichzeitiger
Abtrennung von Partikeln mit höherem spezifischen Gewicht verwendet.
[0056] Eine Induktionsheizung durch Wirbelströme wird durch die Verwendung von Permanentmagneten
16 wechselnder Polarität sichergestellt, die an dem unteren Gehäuseteil 19 unter der
rotierenden Scheibe aus diamagnetischem Stoff befestigt sind und unterschiedliche
geometrische Formen, zum Beispiel ein Prisma, haben können.
[0057] Das technische Resultat, das durch die obige Gesamtheit der Merkmale gewährleistet
wird, besteht in der Möglichkeit einer kontrollierten konduktiven und konvektiven
Erwärmung des dispergierten Mediums und der Dispersionsphase bei gleichzeitiger Wichtescheidung
und Abtrennung.
[0058] Das nasse Input-Material mit einzelnen Elementen in einer Größe bis zu 100 mm wird
mittels einer Vorschubvorrichtung und Schleusenverschluss 25 in die Mahlkammer 24
befördert, wo es durch die kinetische Stoßenergie der rotierenden und unbeweglichen
Mahlbauteile 7, 9, 20, 21 zermahlen und durch die konvektive und konduktive elektrostatische
Trocknung entwässert wird.
[0059] Eine unipolare Induktionsladung des Aerosols erfolgt durch ein elektrisches oder
elektromagnetisches Wechselfeld.
[0060] Ein unipolar geladenes Aerosol mit einem einstellbaren Grad elektrostatischer Aufladung
wird durch induktives Elektrisieren erzeugt.
[0061] Bei einem starken unipolaren Grad elektrischer Ladung des Aerosols ist eine drastische
Abnahme der mittleren Tropfengröße zu beobachten, was zu einer Zunahme der gesamten
Verdampfungsoberfläche führt.
[0062] Für einen Wasser-Aerosol-Phasenübergang beträgt daher die erforderliche Energiemenge
300 bis 400 kJ/Liter.
[0063] Das technische Ergebnis besteht in der Vergrößerung der gesamten Verdampfungsoberfläche
und dem entsprechenden Abtrennen und Abscheiden von Flüssigkeit oder Flüssigkeitsgemisch,
die dann in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum kombinierten Trocknen, Mahlen
und Abscheiden von organischen und/oder anorganischen Stoffen und deren Gemische durchgeführt
wird, wobei die genannten Vorgänge infolge eines Zermahlens unter gleichzeitiger Abtrennung
einer oder mehrerer Flüssigkeiten aus festen Stoffen in Form von Aerosol zustande
kommen.
[0064] Die Erfindung wird näher anhand der beigefügten Figuren beschreiben, wobei
Figur 1. in zeichnerischer Abfolge die Zerkleinerung eines Tropfens in einem Strom
beim Elektrisieren verdeutlicht, die sich das erfinderische Verfahren zu eigen macht;
Figur 2. das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung offenbart; und
Figur 3. eine Hohlplatte zeigt.
[0065] Figur 1. verdeutlicht in zeichnerischer Abfolge die Zerkleinerung eines Tropfens
in einem Strom beim Elektrisieren, die sich das erfinderische Verfahren zu eigen macht.
[0066] Der Prozess der Wasser-Aerosol-Phasenübergang erfolgt innerhalb von ca. 10 Millisekunden.
[0067] Die Fragmentierung eines Wassertropfens in einem elektromagnetischen Feld erfolgt
aufgrund der Tatsache, dass die Abweichung der Tropfenform von der Kugelform ihren
instabilen Zustand und die Abnahme der Oberflächenspannungskraft verursacht, was zu
einer Zunahme der Verformung beiträgt und den Tropfen zum Zerfall bringt.
Nach 1 ms. der anfängliche Tropfen hat eine sphärische Form.
Nach 2 ms. unter dem Einfluss eines elektromagnetischen Feldes nimmt die Oberflächenspannungskraft
stark ab, der Tropfen beginnt sich zu verformen und nimmt eine halbkugelförmige Gestalt
an.
Nach 3 ms. ein Ring mit einem Film in der Mitte wird gebildet.
Nach 4 ms. der Film wird zu einer Blase verformt.
Nach 5 ms. die Blase platzt nahe der Spitze.
Nach 6 und 7 ms. gerissene Kanten des Films unter dem Einfluss von Restoberflächenspannungskräften
werden an den Ring angezogen.
Nach 8 und 9 ms. die Kanten des Films treffen den Ring.
Nach 10 ms. der Ring zerfällt in eine Reihe von extrem kleinen Tröpfchen.
[0068] Figur 2. offenbart das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0069] Die Materialeingabe erfolgt durch das Anschlussstück für Materialaufgabe 26 und weiter
durch den Schleusenverschluss 25 in die Trocknungs- und Mahlkammer 24.
[0070] Das Material wird dann mittels Hammerplatten 21 zermahlen und die Partikel des heterogenen
Gemisches werden von dem Rotor 23 unipolar geladen.
[0071] Während des Zermahlens wird das Material gegen die Hohlplatte 8 durch die Hammerplatten
21 wiederholt geschlagen, danach fließt es durch das auf der Hohlplatte 8 stationär
befestigte Prallgitter 20 hindurch, und prallt hinter dem Prallgitter gegen die an
der rotierenden Scheibe 11 befestigten Einschlagstifte 9 erneut auf.
[0072] Durch die Drehzahl der Scheibe 11 und durch die Anzahl der Luftblasplatten 10 sowie
derer Neigungswinkel können die durch Wirbelströme erzeugte Induktionsheizung und
mit ihr entsprechend auch die benötigte Temperatur sowie die durch die Luftöffnung
17 einströmenden Luftmengen gesteuert werden.
[0073] Die einströmende Luft bläst auf die aufgeheizte Scheibe 11, erwärmt sich und fördert
über den Luftkanal 18 das durch die Hammerplatten 21 zerkleinerte Material.
[0074] Das zerkleinerte Material wird durch den steuerbaren Luftstrom zuerst gegen den Hohlkegel
8 und dann über den Bogenabweiser 22 geschleudert und in die Mahlkammer zurückgeführt.
[0075] Das zerkleinerte Material wird teilweise mittels Luftstroms separiert und die leichteren
Teilchen werden davon durch das Tangentialgebläse 2, und schwere Teilchen werden durch
die Austragsöffnung 5 nach außen befördert.
[0076] Das Tangentialgebläse 2 dreht sich in die gleiche Richtung wie der Rotor 23 und erzeugt
einen steuerbaren Luftdruck.
[0077] Der Hohlplatte 8 ist gegenüber der Prallplatte 7 an unterem Gehäuseteil 19 befestigt
und weist Öffnungen zur Wärmeträgerzufuhr auf.
[0078] Die Einstellschrauben 4 ermöglichen die Regulierung des Volumens des Verfahrensraumes
24 zum Trocknen und Zermahlen, und zwar durch das Anheben und Absenken des oberen
Gehäuseteils 3.
[0079] Ein Verfahren zur kombinierten Entfernung einer oder mehrerer Flüssigkeiten (Trocknung),
zum Mahlen und Abscheiden von organischen und anorganischen Stoffen basiert insbesondere
auf der Verwendung kinetischer Energie zum Mahlen von Stoffen bei gleichzeitiger konduktiver
und konvektiver Erwärmung des im Ergebnis erhaltenen Dispersionsmediums und der anschließenden
Abscheidung dehydrierter Produkte, die dann je nach spezifischem Gewicht verarbeitet
werden.
[0080] Dabei erfolgt eine solche Weiterverarbeitung nicht durch Wärmezufuhr aus externer
Quelle, sondern mittels kinetischer und elektromagnetischer Energie, die gleichzeitig
das Trocknen, Mahlen und Abscheiden von verschiedenen organischen und anorganischen
Stoffen, einschließlich Abfällen, bewirkt.
[0081] Dies geschieht durch Verwandlung von einer oder mehreren Flüssigkeiten in Aerosol.
[0082] Dieses Verfahren ermöglicht als Spezifik eine gleichzeitige Trennung und Trocknung
von Stoffen mit einem stark reduzierten Energieverbrauch, verglichen mit den bisher
bekannten herkömmlichen Verfahren zum Zerkleinern, Abpressen oder/und Verdampfen von
Flüssigkeiten und anschließendem Abscheiden dieser Stoffe in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
[0083] Eine Vorrichtung zum kombinierten Trocknen, Mahlen und Abscheiden von Stoffen bestehend
aus einem Gehäuse und einer rotierenden Welle mit darauf befestigter rotierender Scheibe,
die aus einem para- oder diamagnetischem Material besteht. Durch die kinetische und
elektromagnetische Energie werden in dieser Vorrichtung verschiedene organische und
anorganische Stoffe in einem elektromagnetischen Feld dispergiert, wobei die Dispersion
durch die Wirbelströme in einem magnetischen Wechselfeld gleichzeitig induktiv erhitzt
wird.
[0084] Dadurch werden eine oder mehrere sich abscheidende Flüssigkeiten in Aerosol verwandelt,
wobei jeweils dichtere und/oder schwerere Partikel nach ihrem spezifischen Gewicht
daraus abgetrennt und entfernt werden.
[0085] Das erfindungsgemäße Verfahren basiert insbesondere auf der Verwendung kinetischer
Energie zum Mahlen von Stoffen bei gleichzeitiger konduktiver und konvektiver Erwärmung
des im Ergebnis erhaltenen Dispersionsmediums und der anschließenden Abscheidung dehydrierter
Produkte.
[0086] Dabei erfolgt eine Weiterverarbeitung insbesondere nicht durch Wärmezufuhr aus externer
Quelle, sondern mittels kinetischer und elektromagnetischer Energie, die gleichzeitig
das Trocknen, Mahlen und Abscheiden von verschiedenen organischen und anorganischen
Stoffen bewirkt.
[0087] Verfahrenstechnisch werden dabei eine oder mehrere Flüssigkeiten im zu trocknenden
Medium in Aerosol verwandelt.
[0088] Verglichen mit bekannten Verfahren zum Zerkleinern, Abpressen oder/und Verdampfen
von Flüssigkeiten und anschließendem Abscheiden dieser Stoffe in unterschiedlichen
Aggregatzuständen ermöglicht das erfinderische Verfahren eine gleichzeitige Trennung
und Trocknung bei stark reduziertem Energieverbrauch.
[0089] Die erfinderische Vorrichtung zum kombinierten Trocknen, Mahlen und Abscheiden ist
eine Ausführungsform einer Vorrichtung, mit welcher das vorbenannte Verfahren durchgeführt
werden kann.
[0090] Sie kann aus einem Gehäuse und einer rotierenden Welle mit darauf befestigter, rotierender
Scheibe, die aus einem para- oder diamagnetischem Material gefertigt ist, bestehen,
das Vorsehen weiterer Teile ist jedoch auch alternativ möglich.
[0091] Durch kinetische und elektromagnetische Energie werden in der Vorrichtung verschiedene
organische und anorganische Stoffe in einem elektromagnetischen Feld dispergiert,
wobei die Dispersion durch die Wirbelströme in einem magnetischen Wechselfeld gleichzeitig
induktiv erhitzt wird.
[0092] Dadurch werden sich abscheidende Flüssigkeiten in Aerosol verwandelt, wobei jeweils
dichtere und/oder schwerere Partikel nach ihrem spezifischen Gewicht daraus abgetrennt
und entfernt werden.
[0093] Die Vorrichtung besteht aus unbeweglichen und beweglichen Teilen.
Der unbewegliche Teil besteht, unter anderem, aus einem Gehäuse mit daran befestigten
Elementen 3, 4, 5, 6, 8, 16, 17, 19, 22, 26, 27, 28.
Der bewegliche Teil besteht, unter anderem, aus einer Welle mit allen darauf befestigten
Elementen 7, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23.
Der bewegliche Teil ist vom unbeweglichen Teil durch die dielektrische Scheibe 13
isoliert.
Die Ladung wird über den Kontaktstecker 15 an dem gesamten rotierenden Teil zugeführt.
Die Ladung fließt schließlich in den Körper.
Abstand für den Durchgang einer Ladung ist überall von 2 bis 4 mm.
[0094] Die elektromagnetische Feldstärke wird durch Anlegen einer Spannung in der Größenordnung
von 1 bis 50 kV und ausgehend von elektromagnetischen Eigenschaften von verarbeiteten
Medien, automatisch oder im manuellen Modus reguliert.
[0095] Der Erfinder hat herausgefunden, dass die beschriebenen Effekte auftreten können,
und die gewünschten Feldstärken eingestellt werden können, wenn zwischen den beweglichen
Teilen, welche während des Betriebs der Vorrichtung rotieren, und an welchen eine
Hochspannung im Bereich von 1 bis 50 kV angelegt wird, und dem Gehäuse der Vorrichtung,
welches geerdet sein kann, ein Minimalabstand im Bereich von 1 bis 50 mm vorliegt,
vorzugsweise ein Minimalabstand von 2 - 4 mm vorliegt.
[0096] Für die Verarbeitung von feuchter Braunkohle als Trocknungsgut in der Vorrichtung
zum Trocknen und Zerkleinern von Trocknungsgut hat der Erfinder bei Vorliegen des
oben beschriebenen Minimalabstandes von 2 - 4 mm einen optimalen Arbeitspunkt der
Spannung, welche wie oben beschrieben an rotierenden Teilen der Vorrichtung angelegt
wird, in einem Bereich von ca. 24 kV bis ca. 26 kV gefunden.
[0097] Für die Verarbeitung von feuchtem Klärschlamm als Trocknungsgut in der Vorrichtung
zum Trocknen und Zerkleinern von Trocknungsgut hat der Erfinder bei Vorliegen des
oben beschriebenen Minimalabstandes von 2 - 4 mm einen optimalen Arbeitspunkt der
Spannung, welche wie oben beschrieben an rotierenden Teilen der Vorrichtung angelegt
wird, in einem Bereich von ca. 11 kV bis ca. 15 kV gefunden.
[0098] Diese Beispiele für die Bestimmung des Arbeitspunkts der Spannung bei gegebenem Trocknungsgut
und bei gegebenem Minimalabstand sollen nicht den Gegenstand der Erfindung beschränken
sondern zeigen, wie die Erfindung ausgeführt werden kann.
[0099] Wenn in der Anmeldung von einem elektromagnetischen Feld gesprochen wird, jedoch
nur die elektrische Feldstärke angegeben wird, so ergibt sich die weitere Charakterisierung
des elektromagnetischen Feldes bei bekanntem elektrischen Feld aus den Maxwellgleichungen,
wobei die angegebene elektrische Feldstärke eine maximale elektrische Feldstärke des
elektrischen Feldes angeben kann.
[0100] Eine Feldapplizierungsvorrichtung kann mindestens ein, eine Mehrzahl oder alle auf
der Welle befestigten Elemente 7, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23 (siehe Bezugszeichenliste
und Figuren) und gegebenen falls zusätzlich oder alternativ die Welle 14 umfassen.
[0101] Ein Fluidtropfen, welcher in dem Trocknungsgut vorliegt kann ein Fluid umfassen,
welches eine Suspension aus Flüssigkeiten und Feststoffen umfasst. Bei Klärschlamm
kann ein Fluidtropfen z.B. in Abwasser schwebende nicht lösliche oder noch nicht gelöste
Teilchen, beispielsweise typische Schwebestoffe, welche in Abwasser vorkommen (z.B.
Kot, Essensreste, Papier und ähnliche Stoffe) umfassen.
[0102] Ebenso kann ein Fluidtropfen, welcher in dem Trocknungsgut vorliegt, eine Suspension
von durch die Zerkleinerungsvorrichtung 21 zerkleinerten Festkörperanteilen des Trocknungsguts
(oder von Teilen des Trocknungsguts, welche bereits eine geeignete Größe aufweisen,
um eine Suspension in einer Flüssigkeit auszubilden) in einem Flüssigkeitsanteil des
Trocknungsguts umfassen.
[0103] Ein Fluidtropfen, welcher in dem Trocknungsgut vorliegt, kann jedoch auch nur Flüssigkeitsanteile
des Trocknungsguts umfassen.
[0104] Ein Bereich des Trocknungsguts kann ein Fluidtropfen, ein Partikel oder ähnliches
umfassen (oder sein), es kann sich aber auch bei dem Bereich des Trocknungsguts um
ein Volumenabschnitt handeln, in dem sich Trocknungsgut befindet, wobei vorzugsweise
der Volumenabschnitt sich mit einer mittleren Geschwindigkeit des darin befindenden
Trocknungsguts mitbewegt. Ein Volumenabschnitt als ein Bereich des Trocknungsguts
wird vorzugsweise dadurch in Bewegung gesetzt, dass das darin befindliche Trocknungsgut
in Bewegung gesetzt wird.
[0105] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum kombinierten Trocknen oder/und Mahlen oder/und
Trennen von organischen oder/und anorganischen Materialien und deren Mischungen kann
sich durch eines, mehrere oder alle der folgenden Merkmale, Parameter und Eigenschaften
auszeichnen:
- eine hohe Dispersion,
- eine Intensivierung der Trocknung,
- Änderungen der physikalischen und chemischen Eigenschaften,
- innere - und Oberflächenenergie von Materialien.
[0106] So kann eine Trennung der organischen oder/und anorganischen Materialien und deren
Mischungen nach mechanischen, elektrophysikalischen und magnetischen Eigenschaften
erhalten werden.
[0107] Die Behandlung der Materialien kann gemäß diesem Verfahren mit der kombinierten und
vorzugsweise gleichzeitigen Wirkung von kinetischer Energie und thermischer Energie
erfolgen und kann im elektrischen oder magnetischen oder elektromagnetischen Feld
unter der kinetischen Energieumwandlung des Rotors durchgeführt werden.
[0108] Vorteilhaft kann eine Umwandlung der Energie elektrischer und magnetischer Felder
in thermische Energie zur Kontaktierung und konvektiven Erwärmung des zu bearbeitenden
Materials erfolgen, vorzugsweise mit dem Einsatz und der Wirkung statischer Felder
von Permanentmagneten mit einer magnetischen Flussdichte von bis zu 1,4 T. Je nach
Verfahrensführung können Hochfrequenzströme bis in den Bereich von 1 KA bis 100 KA
auftreten und es können magnetische Wechselfelder mit einer Frequenz von 500 bis 12000
Hz, vorzugweise mit einer Frequenz von 500 bis 2000 Hz, eingesetzt werden. Hierzu
werden magnetische Flussdichten im Bereich von 1 bis 10 T vorgeschlagen.
[0109] Wichtige Aspekte der Erfindung können sich auf die folgenden Gegenstände beziehen,
die hiermit offenbart werden:
- 1. Ein kombiniertes Verfahren zum Trocknen, Mahlen und Abscheiden von organischen
und/oder anorganischen Stoffen und deren Gemische unter gleichzeitiger Anwendung von
kinetischer und elektromagnetischer Energie, die diese Stoffe in der regulierbaren
elektrischen oder elektromagnetischen Feldstärke von ca. 103 V/m bis 106 V/m dispergiert und eine oder mehrere Flüssigkeiten in der Form von Aerosol abtrennt.
- 2. Verfahren nach Gegenstand 1, das eine gleichzeitige Induktionserwärmung des Dispersionsmediums
durch die Wirbelströme in einem magnetischen Wechselfeld der Frequenz 500 bis 12.000
Hz bewirkt.
- 3. Verfahren nach Gegenstand 1 oder 2, das eine gleichzeitige Entfernung von Partikeln
mit höherem spezifischem Gewicht ermöglicht.
- 4. Verfahren nach einem der Gegenstände 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Energie des Wärmeträgers, darunter in Form von erhitzter Luft oder Gas, zur Erhöhung
der Betriebstemperatur im Verfahrensabschnitt Trocknen, Mahlen, Abscheiden verwendet
wird, wodurch der Wirkungsgrad des Prozesses der Verarbeitung von Stoffen, einschließlich
der thermisch nicht zersetzbaren Stoffe, steigt.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Gegenstand 1, bestehend aus (oder
lediglich diese Elemente umfassend) einem Gehäuse mit einem unteren Gehäuseteil 19
und einem oberen Gehäuseteil 3, die einen Verfahrensraum 24 zur Durchführung des Verfahrens
mit einem Einlass für Materialaufgabe 26, mit einer rotierenden Welle 14 und einer
darauf befestigten Scheibe 11 aus para- oder diamagnetischem Material aufweist.
- 6. Vorrichtung nach Gegenstand 5, wobei die Scheibe 11 aus Para- oder Diamagnetikum
durch eine dielektrische Scheibe 13 von der rotierenden Welle 14 isoliert ist, wobei
die rotierende Welle 14 an ein regulierbares elektrisches oder elektromagnetisches
Feld mit einer Potentialdifferenz von 1 bis 50 kV mittels eines Kontaktsteckers 15
angeschlossen ist.
- 7. Vorrichtung nach Gegenstand 5 oder 6, wobei am Gehäuse 19 unterhalb der rotierenden
Scheibe 11 als Para- oder Diamagnetikum, Permanentmagnete 16 unterschiedlicher geometrische
Form und wechselnder Polarität vorgesehen sind.
- 8. Vorrichtung nach Gegenstand 7, wobei die Permanentmagnete 16 unterschiedliche geometrische
Formen, beispielsweise ein Prisma, aufweisen können und ihre räumliche Lage, insbesondere
in Bezug auf den Abstand zur rotierenden Scheibe 11 aus Para- oder Diamagnetikum,
einstellbar ist.
- 9. Vorrichtung nach einem der Gegenstände 5 bis 8, wobei auf der Unterseite der rotierenden
Scheibe 11 aus para- oder diamagnetischem Material Luftblasplatten 10 befestigt sind.
- 10. Vorrichtung nach einem der Gegenstände 5 bis 9, wobei am Bogenabweiser 22 eine
Austragsöffnung 6 für schwerere Partikel vorgesehen ist.
- 11. Vorrichtung nach Gegenstand 10, wobei die Abtrennung von schweren homogenen Partikeln
in Form eines Konzentrats diskret vom Bogenabweiser mittels eines Mechanismus 5 durch
die Austragsöffnung 6 erfolgt.
- 12. Vorrichtung nach einem der Gegenstände 5 bis 11, wobei dem Hohlkegel 8 ein Wärmeträger
in Form von erhitztem Luft oder Gas zugeführt wird.
[0110] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum kombinierten Trocknen oder/und Mahlen oder/und
Trennen von organischen oder/und anorganischen Materialien und deren Mischungen kann
sich durch eines, mehrere oder alle der folgenden Merkmale, Parameter und Eigenschaften
auszeichnen:
- eine hohe Dispersion,
- eine Intensivierung der Trocknung,
- Änderungen der physikalischen und chemischen Eigenschaften,
- innere - und Oberflächenenergie von Materialien.
[0111] So kann eine Trennung der organischen oder/und anorganischen Materialien und deren
Mischungen nach mechanischen, elektrophysikalischen und magnetischen Eigenschaften
erhalten werden.
[0112] Die Behandlung der Materialien kann gemäß diesem Verfahren mit der kombinierten und
vorzugsweise gleichzeitigen Wirkung von kinetischer Energie und thermischer Energie
erfolgen und kann im elektrischen oder magnetischen oder elektromagnetischen Feld
unter der kinetischen Energieumwandlung des Rotors durchgeführt werden.
[0113] Vorteilhaft kann eine Umwandlung der Energie elektrischer und magnetischer Felder
in thermische Energie zur Kontaktierung und konvektiven Erwärmung des zu bearbeitenden
Materials erfolgen, vorzugsweise mit dem Einsatz und der Wirkung statischer Felder
von Permanentmagneten mit einer magnetischen Flussdichte von bis zu 1,4 T. Je nach
Verfahrensführung können Hochfrequenzströme bis in den Bereich von 1 KA bis 100 KA
auftreten und es können magnetische Wechselfelder mit einer Frequenz von 500 bis 12000
Hz, vorzugweise mit einer Frequenz von 500 bis 2000 Hz, eingesetzt werden. Hierzu
werden magnetische Flussdichten im Bereich von 1 bis 10 T vorgeschlagen.
Bezugszeichenliste
[0114]
- 1 Antriebswelle für Tangentialgebläse
- 2 Tangentialgebläse
- 3 Oberer Gehäuseteil
- 4 Einstellschrauben
- 5 Abtrennungsmechanismus für schwerere Partikel
- 6 Austragsöffnung für schwerere Partikel
- 7 Prallplatten
- 8 Hohlplatte mit einem Einlass für Materialaufgabe
- 9 Einschlagstifte
- 10 Luftblasplatten
- 11 Scheibe aus Para- oder Diamagnetikum
- 12 Luftöffnungen
- 13 Dielektrische Scheibe
- 14 Rotierende Welle
- 15 Kontaktstecker
- 16 Permanentmagnet
- 17 Luftöffnung
- 18 Luftkanal
- 19 Unterer Gehäuseteil
- 20 Prallgitter
- 21 Hammerplatten
- 22 Bogenabweiser
- 23 Rotor
- 24 Verfahrensraum
- 25 Schleusenverschluss
- 26 Materialaufgabe
- 27 Dampfluftgemisch-Auslassöffnung
- 28 Gehäuse der Lagerungseinheit des Tangentialgebläses
- 29 Befestigungsloch
1. Vorrichtung zum Trocknen und Zerkleinern von Trocknungsgut, vorzugsweise von organischen
oder/und anorganischen Stoffen oder/und deren Gemischen, umfassend:
einen Verfahrensraum (24), welcher durch ein Gehäuse der Vorrichtung definiert sein
kann; und
eine in dem Verfahrensraum (24) angeordnete Zerkleinerungsvorrichtung (21), welche
dafür eingerichtet ist, in den Verfahrensraum (24) eingebrachtes Trocknungsgut unter
Anwendung von kinetischer Energie zu zerkleinern;
gekennzeichnet durch
eine Feldapplizierungsvorrichtung für ein elektrisches oder elektromagnetisches Feld,
welche dafür eingerichtet ist, ein elektrisches oder elektromagnetisches Feld zumindest
lokal innerhalb des Verfahrensraums (24) mit einer elektrischen Feldstärke zu erzeugen,
welche geeignet ist, um eine Abweichung einer Tropfenform von einer Kugelform eines
in dem Trocknungsgut vorliegenden Fluidtropfens zu induzieren, wobei die Abweichung
einer Tropfenform von einer Kugelform geeignet ist, eine Fragmentierung des Fluidtropfens
auszulösen, um eine oder mehrere Flüssigkeiten in der Form von Aerosol abzutrennen,
wobei die Vorrichtung dafür eingerichtet sein kann, dass zumindest jeweilige Abschnitte
des Trocknungsguts gleichzeitig eine Wechselwirkung mit der Zerkleinerungsvorrichtung
(21) und dem elektrischen oder elektromagnetischen Feld erfahren,
wobei die Vorrichtung dafür eingerichtet sein kann, dass die elektrische Feldstärke
des elektrischen oder elektromagnetischen Felds regulierbar ist,
wobei die elektrische Feldstärke, welche geeignet ist, eine Abweichung einer Tropfenform
von einer Kugelform eines in dem Trocknungsgut vorliegenden Fluidtropfens zu induzieren,
wobei die Abweichung einer Tropfenform von einer Kugelform geeignet ist, eine Fragmentierung
des Fluidtropfens auszulösen, vorzugsweise in dem Bereich von 103 V/m bis 106 V/m liegt;
wobei vorzugsweise die Vorrichtung dafür eingerichtet ist, das Trocknungsgut in dem
Verfahrensraum (24) zu dispergieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend eine Feldapplizierungsvorrichtung für
ein Magnetfeld, welche dafür eingerichtet ist, dass ein Bereich des Trocknungsguts
einem Magnetfeld ausgesetzt wird, welches von dem Bereich des Trocknungsguts aus betrachtet
ein lokales magnetisches Wechselfeld ist oder/und durch welches sich der Bereich des
Trocknungsguts bewegt,
wobei der Bereich des Trocknungsguts dem magnetischen Feld ausgesetzt wird, um in
dem Abschnitt des Trocknungsguts durch Erzeugung von Wirbelströmen eine Induktionserwärmung
zu erzeugen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, ferner umfassend:
ein Gehäuse (19);
wobei die Feldapplizierungsvorrichtung für ein Magnetfeld ortsfest bezüglich des Gehäuses
(19) angeordnet ist, und dafür eingerichtet ist, ein statisches Magnetfeld in dem
Verfahrensraum (24) zu erzeugen, wobei das Magnetfeld vorzugsweise inhomogen ist;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (21) dafür eingerichtet ist, den Bereich des Trocknungsguts
in eine Relativbewegung, vorzugsweise in einer Form einer Rotation, relativ zu der
Feldapplizierungsvorrichtung für ein Magnetfeld zu versetzen, sodass die Induktionserwärmung
durch die Relativbewegung des Bereichs des Trocknungsguts durch das Magnetfeld erzeugt
wird;
wobei vorzugsweise die Feldapplizierungsvorrichtung für ein Magnetfeld eine Mehrzahl
von Permanentmagneten (16) umfasst,
wobei vorzugsweise mindestens zwei, oder alle, benachbarten Permanentmagneten (16)
mit jeweils wechselnder Polarität angeordnet sind,
wobei vorzugsweise mindestens zwei Permanentmagnete (16) mit unterschiedlicher geometrische
Form ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner umfassend:
eine in Rotation versetzbare Welle (14), welche dafür eingerichtet ist, die Feldapplizierungsvorrichtung
für ein elektrisches oder elektromagnetisches Feld zu tragen, welche drehfest mit
der Welle (14) verbunden ist,
wobei die Welle (14) dafür eingerichtet ist, an der Feldapplizierungsvorrichtung eine
Potentialdifferenz gegenüber dem Gehäuse (19) im Bereich von 1 bis 50 kV anzulegen,
und
wobei vorzugsweise die Welle (14) dafür eingerichtet ist, die Zerkleinerungsvorrichtung
(21) anzutreiben.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei zwischen der Feldapplizierungsvorrichtung für ein
Magnetfeld und dem Verfahrensraum (24) eine Scheibe (11) aus Para- oder Diamagnetikum
an der Welle (14) angeordnet ist, welche vorzugsweise gegenüber der Welle (14) isoliert
ist, insbesondere durch eine dielektrische Scheibe (13) isoliert ist.
6. Vorrichtung nach oder Anspruch 3 und einen der Ansprüche 4 oder 5, wobei eine räumliche
Lage der Feldapplizierungsvorrichtung für ein Magnetfeld, bevorzugt eine räumliche
Lage mindestens eines oder einer Mehrzahl oder aller Permanentmagneten (16), insbesondere
in Bezug auf einen Abstand zur Scheibe (11), veränderbar oder/und einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung ferner
eine Heizmediumzuführungsvorrichtung (17) umfasst, welche dafür eingerichtet ist,
dem Verfahrensraum (24) ein Heizmedium, z.B. erhitzte Luft oder ein erhitztes Gas,
zuzuführen, oder/und
mindestens eine, bevorzugt eine Mehrzahl an Medium-Blasplatten oder an Luftblasplatten
(10) umfasst, welche vorzugsweise drehfest mit der Welle (14) angeordnet sind, insbesondere
drehfest an der Scheibe (11) befestigt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung ferner
eine Abgabevorrichtung umfasst, um getrocknetes Trocknungsgut abzugeben,
wobei die Abgabevorrichtung vorzugsweise eine Austragsöffnung (6) in einem Bogenabweiser
(22) der Vorrichtung umfasst, um schwerere Partikel des Trocknungsguts abzugeben,
wobei der Bogenabweiser (22) vorzugsweise dafür eingerichtet ist, Trocknungsgut in
Richtung der Zerkleinerungsvorrichtung (21) zu lenken;
wobei vorzugsweise an der Austragsöffnung (6) ein Mechanismus (5) der Vorrichtung
vorgesehen ist, um die schwereren Partikel des Trocknungsguts aus der Vorrichtung
abzugeben.
9. Verfahren zum Trocknen und Zerkleinern von Trocknungsgut, vorzugsweise von organischen
oder/und anorganischen Stoffen oder/und deren Gemischen, folgende Schritte umfassend:
- Einbringen des Trocknungsguts in einen Verfahrensraum (24);
- Zerkleinern des Trocknungsguts in dem Verfahrensraum (24) unter Anwendung von kinetischer
Energie;
gekennzeichnet durch
Applizieren eines elektrischen oder elektromagnetischen Feldes an dem Trocknungsgut,
vorzugsweise während des Schrittes des Zerkleinerns des Trocknungsguts, um eine oder
mehrere Flüssigkeiten in der Form von Aerosol abzutrennen,
- wobei das elektrische oder elektromagnetische Feld zumindest lokal innerhalb des
Verfahrensraums (24) eine elektrische Feldstärke aufweist, welche geeignet ist, um
eine Abweichung einer Tropfenform von einer Kugelform eines in dem Trocknungsgut vorliegenden
Fluidtropfens zu induzieren,
- wobei die Abweichung einer Tropfenform von einer Kugelform geeignet ist, eine Fragmentierung
des Fluidtropfens auszulösen, um eine oder mehrere Flüssigkeiten in der Form von Aerosol
abzutrennen,
wobei zumindest jeweilige Abschnitte des Trocknungsguts gleichzeitig eine Wechselwirkung
mit der Zerkleinerungsvorrichtung (21) und dem elektrischen oder elektromagnetischen
Feld erfahren können,
wobei die elektrische Feldstärke des elektrischen oder elektromagnetischen Felds vorzugsweise
reguliert werden kann,
wobei die elektrische Feldstärke, welche geeignet ist, eine Abweichung einer Tropfenform
von einer Kugelform eines in dem Trocknungsgut vorliegenden Fluidtropfens zu induzieren,
wobei die Abweichung einer Tropfenform von einer Kugelform geeignet ist, eine Fragmentierung
des Fluidtropfens auszulösen, vorzugsweise in dem Bereich von 10
3 V/m bis 10
6 V/m liegt;
wobei vorzugsweise das Verfahren einen Schritt eines Dispergierens des Trocknungsguts
in dem Verfahrensraum (24) umfasst.
10. Verfahren nach Anspruch 9, ferner umfassend einen Schritt eines
Applizierens an einem Bereich des Trocknungsguts eines magnetischen Feldes, um in
diesem oder einem Abschnitt des Trocknungsguts durch Erzeugung von Wirbelströmen eine
Induktionserwärmung zu erzeugen,
wobei vorzugsweise das Magnetfeld von dem Bereich des Trocknungsguts aus betrachtet
ein lokales magnetisches Wechselfeld ist, welches vorzugsweise eine Frequenz im Bereich
von 500 bis 12.000 Hz aufweist; und/oder
wobei der Bereich des Trocknungsguts durch das Magnetfeld bewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, ferner umfassend einen Schritt eines
Einbringens eines Heizmediums, z.B. erhitzter Luft oder eines erhitzten Gases, in
den Verfahrensraum (24).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, ferner umfassend einen Schritt eines
Entfernens von Partikeln mit höherem spezifischem Gewicht, vorzugsweise während mindestens
eines, vorzugsweise aller Schritte des Verfahrens.