(19)
(11) EP 3 556 633 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.2019  Patentblatt  2019/43

(21) Anmeldenummer: 19169255.7

(22) Anmeldetag:  15.04.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61D 17/04(2006.01)
B61D 17/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 18.04.2018 DE 102018109236

(71) Anmelder: Bombardier Transportation GmbH
10785 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Heldmann, Philip
    10405 Berlin (DE)
  • Schröder, Marleen
    18209 Bad Doberan (DE)
  • Lucas, Frank
    15732 Eichwalde (DE)
  • Künzel, Thomas
    16727 Velten (DE)
  • Thron, Thomas
    10317 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Zimmermann & Partner Patentanwälte mbB 
Postfach 330 920
80069 München
80069 München (DE)

   


(54) FRONTHAUBE FÜR EINEN SCHIENENFAHRZEUGWAGEN, VERFAHREN ZUR MONTAGE MINDESTENS EINER FRONTHAUBE UND SCHIENENFAHRZEUGWAGEN MIT MINDESTENS EINER FRONTHAUBE


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Fronthaube für einen Schienenfahrzeugwagen, wobei die Fronthaube ein Hauptelement mit einem Dachbereich, einem Frontbereich und zwei Seitenbereichen aufweist, mindestens ein Frontelement an das Hauptelement angrenzt und lösbar an dem Hauptelement befestigt ist und das Frontelement an Seitenkanten der Seitenbereiche angrenzt und zwischen den Seitenkanten an mindestens eine Frontkante des Frontbereichs angrenzt.
Um eine Fronthaube zu schaffen, die bei einer Beschädigung einfach und kostengünstig wiederherstellbar ist, bilden die Seitenbereiche des Hauptelements und das Frontelement eine Unterkante aus, bilden ein erster Seitenbereich des Hauptelements und das Frontelement eine erste Unterkante aus, an die mindestens ein erstes Abdeckungselement angrenzt, das lösbar an der ersten Unterkante befestigt ist, und ein zweiter Seitenbereich des Hauptelements und das Frontelement bilden eine zweite Unterkante aus, and die mindestens ein zweites Abdeckungselement angrenzt, das lösbar an der zweiten Unterkante befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fronthaube für einen Schienenfahrzeugwagen, ein Verfahren zur Montage mindestens einer Fronthaube und einen Schienenfahrzeugwagen mit mindestens einer Fronthaube.

[0002] Es ist bekannt, dass ein Endwagen eines Schienenfahrzeugs eine Fronthaube, beispielsweis aus einem Glasfaser verstärkten Kunststoff (GFK), aufweisen kann. Die Fronthaube dient zur Abdeckung des Fahrerraumbereichs und ist oft aerodynamisch günstig geformt. Dabei kann die Fronthaube selbsttragend und direkt an einem Wagenkasten des Endwagens befestigt sein. Alternativ kann die Fronthaube an einer Gerüststruktur befestigt sein, die den Fahrerraumbereich enthält. Nachteilig ist bei beiden Alternativen, dass im Fall einer Beschädigung der Fronthaube ein Austausch der gesamten Fronthaube erfolgen muss.

[0003] Die Druckschrift CN203592984U beschreibt einen Hochgeschwindigkeitszug mit einer Fronthaube, die geteilt ist und eine Zugkopfabdeckung sowie eine Kopfstruktur aufweist. Die Kopfstruktur ist ein separates Modul. Nachteilig ist hierbei, dass die die Zugkopfabdeckung und die Kopfstruktur jeweils Bauteile mit sehr großen Abmessungen sind, deren Austausch kostenintensiv ist.

[0004] Die Druckschrift CN103802848U offenbart einen Hochgeschwindigkeitszug mit einer Haubenstruktur, die horizontal geteilt ist und eine obere Haube sowie eine untere Haube aufweist. Nachteilig ist hier ebenfalls, dass die obere Haube und die untere Haube jeweils Bauteile mit sehr großen Abmessungen sind, deren Austausch kostenintensiv ist.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Fronthaube und ein Verfahren zur Montage einer Fronthaube zu schaffen, wobei die Fronthaube bei einer Beschädigung einfach und kostengünstig wiederherstellbar ist.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Fronthaube für einen Schienenfahrzeugwagen nach Anspruch 1 gelöst. Weiterhin wird die Aufgabe mit einem Verfahren zur Montage mindestens einer Fronthaube nach Anspruch 12 und einem Schienenfahrzeugwagen mit mindestens einer Fronthaube nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.

[0007] Erfindungsgemäß besteht die Lösung der Aufgabe in einer Fronthaube für einen Schienenfahrzeugwagen, wobei
  • die Fronthaube ein Hauptelement mit einem Dachbereich, einem Frontbereich und zwei Seitenbereichen aufweist,
  • mindestens ein Frontelement an das Hauptelement angrenzt und lösbar an dem Hauptelement befestigt ist und
  • das Frontelement an Seitenkanten der Seitenbereiche angrenzt und zwischen den Seitenkanten an mindestens eine Frontkante des Frontbereichs angrenzt.
  • Ein erster Seitenbereich des Hauptelements und das Frontelement bilden eine erste Unterkante aus, an die mindestens ein erstes Abdeckungselement angrenzt, das lösbar an der ersten Unterkante befestigt ist und
  • ein zweiter Seitenbereich des Hauptelements und das Frontelement bilden eine zweite Unterkante aus, and die mindestens ein zweites Abdeckungselement angrenzt, das lösbar an der zweiten Unterkante befestigt ist.


[0008] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Fronthaube besteht darin, dass diese bei einer Beschädigung einfach und kostengünstig wiederherstellbar ist. Die Fronthaube weist mindestens vier Elemente auf, nämlich das Hauptelement, das Frontelement sowie das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement. Bei einer Beschädigung kann jedes der vier Elemente unabhängig von jedem anderen Element ausgetauscht werden. Beschädigungen treten besonders oft im unteren Bereich der Fronthaube auf. Daher sind das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement in einem unteren Bereich der Fronthaube austauschbar angeordnet. Außerdem treten Beschädigungen auch oft im Frontbereich auf, in dem sich das austauschbare Frontelement befindet. Die erste Unterkante und/oder die zweite Unterkante können einen teilweise oder vollständig geradlinigen (z.B. horizontalen), abgestuften, geneigten und/oder gekrümmten Verlauf aufweisen.

[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen das Frontelement, das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement jeweils geringere Außenabmessungen auf als das Hauptelement. Durch die geringeren Abmessungen sind das Frontelement, das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement kostengünstig herstellbar.

[0010] Weiterhin können das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement jeweils mindestens eine Öffnung für mindestens ein Energieverzehrelement aufweisen und/oder dass das Frontelement kann mindestens eine Wartungsklappe aufweisen. Das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement decken unter anderem jeweils ein Energieverzehrelement ab, das auch als Energieabsorptionselement bezeichnet werden kann. Aufgrund der Öffnung kann jedes Energieverzehrelement aus dem ersten Abdeckungselement und dem zweiten Abdeckungselement herausragen und eine Aufprallenergie abfangen, bevor ein Element der Fronthaube beschädigt wird. Eine Wartungsklappe ermöglicht einen einfachen Zugang zu einem Innenraum der Fronthaube, z.B. bei einem Befüllen von Scheibenwischwasser.

[0011] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung können das Frontelement, das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement oder nur das erste Abdeckungselement und das zweite Abdeckungselement eine Öffnung für eine Kupplung ausbilden. Die Öffnung ermöglicht einen Zugang zur Kupplung, wobei auf Bugklappen verzichtet wird. Die Öffnung begünstigt also eine einfache Bauweise der Fronthaube.

[0012] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung begrenzt eine Abschlussvorrichtung die Fronthaube nach unten. Dadurch wird ein Innenraum der Fronthaube vor Schmutz und Beschädigungen, z.B. durch Schotterflug, geschützt. Außerdem kann die Abschlussvorrichtung ein aerodynamisches Verhalten in einem unteren Bereich der Fronthaube verbessern.

[0013] Vorzugsweise ist die Abschlussvorrichtung hinter der Öffnung für die Kupplung angeordnet. An der Öffnung für die Kupplung ergibt sich während der Fahrt eine Luftströmung, die Schwingungen und damit eine Geräuschentwicklung erzeugt. Die Abschlussvorrichtung kann diese Schwingung abdämpfen und die Geräuschentwicklung verringern.

[0014] Insbesondere ist die Abschlussvorrichtung lösbar an dem Frontelement oder an dem ersten Abdeckungselement und dem zweiten Abdeckungselement befestigt. Wenn die Öffnung für die Kupplung oben von dem Frontelement begrenzt wird, kann die Abschlussvorrichtung direkt an dem Frontelement befestigt werden. Wenn die Öffnung für die Kupplung oben von dem ersten Abdeckungselement und dem zweiten Abdeckungselement begrenzt wird, kann die Abschlussvorrichtung direkt an dem ersten Abdeckungselement und dem zweiten Abdeckungselement befestigt werden. Dadurch wird eine einfache Befestigungsanordnung ermöglicht.

[0015] Außerdem kann die Abschlussvorrichtung mindestens ein Abschlusselement aufweisen, das um einen Winkel α zu einer Längsachse der Fronthaube geneigt ist. Das geneigte Abschlusselement kann zu einer Verringerung von Schwingungen beitragen und damit eine Geräuschentwicklung vermindern.

[0016] Weiterhin kann ein Werkstoff der Abschlussvorrichtung günstigere akustische Eigenschaften aufweisen als ein Werkstoff der Fronthaube. Die akustischen Eigenschaften der Abschlussvorrichtung tragen vorteilhaft zu einer Geräuschverminderung bei.

[0017] Zusätzlich kann mindestens ein Isoliermaterial auf mindestens einer Innenfläche der Abschlussvorrichtung angebracht sein. Das Isoliermaterial trägt ebenfalls zur Geräuschverminderung bei. Das Isoliermaterial kann zusätzlich auch thermisch isolierende Eigenschaften aufweisen.

[0018] Speziell kann das Abschlusselement einen Stahlwerkstoff und eine erste Dicke von 2 mm einschließlich eines vorgegebenen Toleranzbereichs aufweisen und/oder das Isoliermaterial Mineralwolle und eine zweite Dicke von 60 mm einschließlich eines vorgegebenen Toleranzbereichs aufweisen. Die erste Dicke und die zweite Dicke sind dabei unter Berücksichtigung von Werkstoffeigenschaften auf einander abgestimmt.

[0019] Weiterhin besteht die Lösung der Aufgabe in einem Verfahren zur Montage mindestens einer Fronthaube, dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden Schritte erfolgen:
  1. a) Montage des Hauptelements an einer Struktur des Schienenfahrzeugwagens
  2. b) Montage des Frontelements an dem Hauptelement,
  3. c) Montage des ersten Abdeckungselements und des zweiten Abdeckungselements an dem Frontelement und dem Hauptelement.


[0020] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Montage in wenigen Schritten erfolgen kann und daher kostensparend ist. Eine Demontage bzw. ein Austausch eines einzelnen Elements ist ebenfalls einfach möglich, indem z.B. nur das Frontelement, nur das erste Abdeckungselement oder nur das zweite Abdeckungselement entfernt und ausgetauscht wird. Selbstverständlich kann auch mehr als ein Element entfernt und ausgetauscht werden.

[0021] Außerdem kann vor Schritt a) eine Montage einer Abschlussvorrichtung an dem Frontelement erfolgen oder nach Schritt c) kann eine Montage einer Abschlussvorrichtung an dem Frontelement oder an dem ersten Abdeckungselement und dem zweiten Abdeckungselement erfolgen. Die Montagereihenfolge für die Abschlussvorrichtung ist somit variabel und kann an die Elemente angepasst werden, die die Öffnung für die Kupplung bilden.

[0022] Weiterhin kann vor oder nach Schritt b) eine Montage von Wartungsklappen an dem Frontelement erfolgen. Die Montagereihenfolge für die Wartungsklappen ist somit ebenfalls variabel. Bei Beschädigung einer Wartungsklappe allein, kann diese auch einzeln ausgetauscht werden.

[0023] Die Aufgabe wird auch durch einen Schienenfahrzeugwagen mit mindestens einer Fronthaube gelöst. Die Fronthaube kann an einem Wagenkasten und/oder an einer Tragstruktur des Schienenfahrzeugwagens befestigt sein.

[0024] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von zwei Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fronthaube und
Fig. 2
einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Fronthaube entlang der Linie A-A in Fig. 1.


[0025] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fronthaube 10 eines nicht dargestellten Schienenfahrzeugwagens. Die Fronthaube 10 weist ein Hauptelement 20, ein Frontelement 30, ein erstes Abdeckungselement 41 und ein zweites Abdeckungselement 42 auf.

[0026] Das Hauptelement 20 ist einstückig ausgeführt und weist mehrere Bereiche auf, nämlich einen Dachbereich 21, einen Frontbereich 22 mit einer Frontscheibe 25, einen ersten Seitenbereich 23 und einen zweiten Seitenbereich 24 auf. Die Bereiche können kontinuierlich ineinander übergehen oder kantig aneinander angrenzen. Jeder Bereich kann gewölbte oder ebene Teilflächen aufweisen. Das Hauptelement 20 kann z.B. aus einem Glasfaser verstärkten Kunststoff (GFK) hergestellt. Das Hauptelement 20 kann z.B. an einem nicht dargestellten Wagenkasten oder an einer ebenfalls nicht dargestellten Tragstruktur des Schienenfahrzeugs befestigt und gegenüber dieser abgedichtet sein, z.B. mit Hilfe von nicht dargestellten Halterplatten und Schraubenverbindungen sowie ebenfalls nicht dargestellten Dichtungselementen.

[0027] Das Frontelement 30 grenzt an eine Frontkante 50 des Frontbereichs 22 an und ist lösbar an dieser befestigt. Die Frontkante 50 verläuft überwiegend geradlinig entlang einer Querachse y, kann jedoch auch überwiegend gekrümmt oder überwiegend V-förmig verlaufen. Das Frontelement 30 grenzt weiterhin an einer ersten Seitenkante 51 an den ersten Seitenbereich 23 an. Die erste Seitenkante 51 verläuft in Fig. 1 überwiegend geradlinig entlang einer senkrechten Achse z, kann jedoch auch überwiegend gekrümmt, abgestuft und/oder schräg verlaufen. Das Frontelement 30 grenzt außerdem an einer zweiten Seitenkante 52 an den zweiten Seitenbereich 24 an. Die zweite Seitenkante 52 verläuft symmetrisch zur ersten Seitenkante 51 und ist in Fig. 1 nur teilweise dargestellt. Das Frontelement 30 bildet mit dem ersten Seitenbereich 23 eine erste Unterkante 53 aus. Außerdem bildet das Frontelement 30 mit dem zweiten Seitenbereich 24 eine zweite Unterkante 54 aus.

[0028] Das Frontelement 30 weist eine erste Wartungsklappe 31 und eine zweite Wartungsklappe 32 auf, die geöffnet werden können und z.B. eine Befüllung von Scheibenwischwasser ermöglichen. Die erste Wartungsklappe 31 und die zweite Wartungsklappe 32 können abnehmbar sein oder z.B. mit in Fig. 1 nicht dargestellten Scharnieren an dem Frontelement 30 befestigt sein.

[0029] Das erste Abdeckungselement 41 grenzt an die erste Unterkante 53 an und ist lösbar an dieser befestigt. Das erste Abdeckungselement 41 weist eine Öffnung 60 für ein nicht dargestelltes erstes Energieverzehrelement auf. Alternativ kann die Öffnung 60 entfallen und das erste Energieverzehrelement vollständig abgedeckt sein.

[0030] Das zweite Abdeckungselement 42 grenzt an die zweite Unterkante 54 an und ist lösbar an dieser befestigt. Das zweite Abdeckungselement 42 weist eine Öffnung 61 für ein nicht dargestelltes zweites Energieverzehrelement auf. Alternativ kann die Öffnung 61 entfallen und das zweite Energieverzehrelement vollständig abgedeckt sein.

[0031] Das Frontelement 30, das Hauptelement 20, das erste Abdeckungselement 41 und das zweite Abdeckungselement 42 sind untereinander jeweils mit Hilfe von nicht dargestellten Halterplatten und Schraubenverbindungen verbunden und mit ebenfalls nicht dargestellten Dichtungselementen gegeneinander abgedichtet.

[0032] Das Frontelement 30, das erste Abdeckungselement 41 und das zweite Abdeckungselement 42 bilden eine Öffnung 62 für eine in Fig. 2 dargestellte Kupplung 80 aus. Alternativ kann eine Öffnung für die Kupplung 80 nur von dem ersten Abdeckungselement 41 und dem zweiten Abdeckungselement 42 ausgebildet werden, wenn diese oberhalb der Kupplung 80 und unterhalb des Fronelements 30 aneinander angrenzen. Hinter der Öffnung 62 für die Kupplung 80 ist eine Abschlussvorrichtung 70 angeordnet, von der in Fig. 1 nur ein Abschlusselement 71 dargestellt ist.

[0033] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Fronthaube 10 entlang der Linie A-A in Fig. 1 dargestellt. Von dem Hauptelement 20 sind hier nur der Dachbereich 21, der Frontbereich 22 und der zweite Seitenbereich 24 sowie die zweite Seitenkante 52 gezeigt. Weiterhin sind das Frontelement 30 und das zweite Abdeckungselement 42 dargestellt. Oberhalb der Kupplung 80 und des zweiten Abdeckungselements 42 ist die Abschlussvorrichtung 70 angeordnet.

[0034] Die Abschlussvorrichtung 70 weist ein flächiges Abschlusselement 71 auf, das um einen Winkel α zur Längsachse x geneigt ist und ansonsten in der Querrichtung y verläuft. Außerdem weist die Abschlussvorrichtung 70 ein Bodenelement 72 auf, das entlang einer aus der Längsachse x und der Querachse y gebildeten Ebene verläuft. Das Abschlusselement 71 und das Bodenelement 72 können einstückig ausgeführt und in der Querrichtung y gleich breit sein. Auf einer Innenfläche 73 der Abschlussvorrichtung 70 ist ein Isoliermaterial 74 angeordnet, das ein thermisches und/oder akustisches Isoliermaterial 74 ist. Das Isoliermaterial 74 liegt an der Innenfläche 73 an und ist in der Fig. 2 nur aus Gründen der besseren Darstellbarkeit mit einem geringen Abstand zur Innenfläche 73 dargestellt.

[0035] Bei der Montage werden zunächst die Abschlussvorrichtung 70 und die erste Wartungsklappe 31 sowie die zweite Wartungsklappe 32 an dem Frontelement 30 befestigt. Anschließend wird das Hauptelement 20 lösbar an dem Wagenkasten oder an der Tragstruktur des Schienenfahrzeugwagens befestigt. Danach wird das Frontelement 30 lösbar an dem Hauptelement 20 befestigt. Zum Schluss wird das erste Abdeckungselement 41 lösbar an der ersten Unterkante 53 befestigt, und das zweite Abdeckungselement 42 wird lösbar an der zweiten Unterkante 54 befestigt.

[0036] Im Betrieb kann bei einer Beschädigung des Frontelements 30, des ersten Abdeckungselements 41 und/oder des zweiten Abdeckungselements 42 jeweils nur das beschädigte Element ausgetauscht werden. Das Hauptelement 20 kann beibehalten werden.

[0037] Außerdem trägt das Abschlusselement 71 zu einer Verringerung der Geräuschbildung an der Öffnung 62 für die Kupplung 80 bei. Diese Geräuschverringerung wird durch die um den Winkel α geneigte Anordnung des Abschlusselements 71 bewirkt. Das Isoliermaterial 74 sorgt für eine weitergehende Geräuschminderung in einem Bereich eines in den Figuren nicht dargestellten Führerraumbereichs. Wenn das Isoliermaterial 74 thermisch isolierende Eigenschaften aufweist, wird außerdem eine Temperierung eines Fußbereichs eines Fahrers begünstigt.

Bezugszeichenliste



[0038] 
10
Fronthaube
20
Hauptelement
21
Dachbereich
22
Frontbereich
23
Erster Seitenbereich
24
Zweiter Seitenbereich
25
Frontscheibe
30
Frontelement
31
Erste Wartungsklappe
32
Zweite Wartungsklappe
41
Erstes Abdeckungselement
42
Zweites Abdeckungselement
50
Frontkante
51
Erste Seitenkante
52
Zweite Seitenkante
53
Erste Unterkante
54
Zweite Unterkante
60
Öffnung
61
Öffnung
62
Öffnung
70
Abschlussvorrichtung
71
Abschlusselement
72
Bodenelement
73
Innenfläche
74
Isoliermaterial
80
Kupplung
x
Längsachse
y
Querachse
z
Senkrechte Achse
α
Winkel



Ansprüche

1. Fronthaube (10) für einen Schienenfahrzeugwagen, wobei

- die Fronthaube (10) ein Hauptelement (20) mit einem Dachbereich (21), einem Frontbereich (22) und zwei Seitenbereichen (23,24) aufweist,

- mindestens ein Frontelement (30) an das Hauptelement (20) angrenzt und lösbar an dem Hauptelement (20) befestigt ist und

- das Frontelement (30) an Seitenkanten (51, 52) der Seitenbereiche (23, 24) angrenzt und zwischen den Seitenkanten (51, 52) an mindestens eine Frontkante (50) des Frontbereichs (22) angrenzt,
dadurch gekennzeichnet, dass

- ein erster Seitenbereich (23) des Hauptelements (20) und das Frontelement (30) eine erste Unterkante (53) ausbilden, an die mindestens ein erstes Abdeckungselement (41) angrenzt, das lösbar an der ersten Unterkante (53) befestigt ist und

- ein zweiter Seitenbereich (24) des Hauptelements (20) und das Frontelement (30) eine zweite Unterkante (54) ausbilden, an die mindestens ein zweites Abdeckungselement (42) angrenzt, das lösbar an der zweiten Unterkante (54) befestigt ist.


 
2. Fronthaube (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Frontelement (30), das erste Abdeckungselement (41) und das zweite Abdeckungselement (42) jeweils geringere Außenabmessungen aufweisen als das Hauptelement (20).
 
3. Fronthaube (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abdeckungselement (41) und das zweite Abdeckungselement (42) jeweils mindestens eine Öffnung (60, 61) für mindestens ein Energieverzehrelement aufweisen und/oder dass das Frontelement (30) mindestens eine Wartungsklappe (31, 32) aufweist.
 
4. Fronthaube (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Frontelement (30), das erste Abdeckungselement (41) und das zweite Abdeckungselement (42) oder nur das erste Abdeckungselement (41) und das zweite Abdeckungselement (42) eine Öffnung (62) für eine Kupplung (80) ausbilden.
 
5. Fronthaube (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abschlussvorrichtung (70) die Fronthaube (10) nach unten begrenzt.
 
6. Fronthaube (10) nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussvorrichtung (70) hinter der Öffnung (62) für die Kupplung (80) angeordnet ist.
 
7. Fronthaube (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussvorrichtung (70) lösbar an dem Frontelement (30) oder an dem ersten Abdeckungselement (41) und dem zweiten Abdeckungselement (42) befestigt ist.
 
8. Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussvorrichtung (70) mindestens ein Abschlusselement (71) aufweist, das um einen Winkel (α) zu einer Längsachse (x) der Fronthaube (10) geneigt ist.
 
9. Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkstoff der Abschlussvorrichtung (70) günstigere akustische Eigenschaften aufweist als ein Werkstoff der Fronthaube (10).
 
10. Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Isoliermaterial (74) auf mindestens einer Innenfläche (73) der Abschlussvorrichtung (70) angebracht ist.
 
11. Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (71) einen Stahlwerkstoff und eine erste Dicke von 2 mm einschließlich eines vorgegebenen Toleranzbereichs aufweist und/oder das Isoliermaterial (74) Mineralwolle und eine zweite Dicke von 60 mm einschließlich eines vorgegebenen Toleranzbereichs aufweist.
 
12. Verfahren zur Montage mindestens einer Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden Schritte erfolgen:

d) Montage des Hauptelements (20) an einer Struktur des Schienenfahrzeugwagens

e) Montage des Frontelements (30) an dem Hauptelement (20),

f) Montage des ersten Abdeckungselements (41) und des zweiten Abdeckungselements (42) an dem Frontelement (30) und dem Hauptelement (20).


 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt a) eine Montage einer Abschlussvorrichtung (70) an dem Frontelement (30) erfolgt oder nach Schritt c) eine Montage einer Abschlussvorrichtung (70) an dem Frontelement (30), dem ersten Abdeckungselement (41) und/oder dem zweiten Abdeckungselement (42) erfolgt.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder nach Schritt b) eine Montage von Wartungsklappen (31, 32) an dem Frontelement (30) erfolgt.
 
15. Schienenfahrzeugwagen mit mindestens einer Fronthaube (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente