(19)
(11) EP 3 556 700 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.2019  Patentblatt  2019/43

(21) Anmeldenummer: 18168509.0

(22) Anmeldetag:  20.04.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 1/34(2006.01)
B66B 1/40(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Inventio AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • KUSSEROW, Martin
    6005 Luzern (CH)
  • RITZ, Silvan
    6102 Malters (CH)
  • ZHU, Zack
    6340 Baar (CH)

   


(54) AUFZUGANLAGE MIT EINER POSITIONSMESSEINRICHTUNG SOWIE VERFAHREN ZUM ERMITTELN EINER POSITION EINER AUFZUGKABINE IN EINEM AUFZUGSCHACHT


(57) Es wird eine Aufzuganlage (1) mit einem Aufzugschacht (3), einer Aufzugkabine (5) und einer Positionsmesseinrichtung (7) beschrieben. Die Positionsmesseinrichtung (7) ist hierbei an der Aufzugkabine (5) hin zu einer stockwerkseitigen Schachtwand (9) gerichtet angeordnet und weist mehrere vertikal übereinander angeordnete Sensoren (23) auf. Jeder der Sensoren (23) ist dazu eingerichtet, in einer Konfiguration, in der die Aufzugkabine (5) mit ihrem Kabinenboden (19) nahe einer nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) ist, ein erstes Sensorsignal (S1) zu liefern, wenn der Sensor (23) oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche (43) der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist, und ein zweites Sensorsignal (S2) zu liefern, wenn der Sensor (23) unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche (43) der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist, wobei sich das erste Sensorsignal (S1) von dem zweiten Sensorsignal (S2) um mehr als einen vorgegebenen Mindestsignalabstand (Sd) unterscheidet.
Mithilfe der Positionsmesseinrichtung (7) kann ein Verfahren zum Ermitteln einer Position einer Aufzugkabine (5) relativ zu der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) implementiert werden, bei dem aus aufgenommenen Sensorsignalen aller Sensoren (23) eine erste Gruppe (39) von Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7), welche ein erstes Sensorsignal (S1) liefern, und eine zweite Gruppe (41) von Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7), welche ein zweites Sensorsignal (S2) liefern, bestimmt werden. Die Position der Aufzugkabine (5) kann daraufhin basierend auf einer Position, an der die erste Gruppe (39) von Sensoren (23) vertikal an die zweite Gruppe (41) von Sensoren (23) angrenzt, ermittelt werden.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage sowie ein Verfahren, mithilfe dessen eine aktuelle Position einer Aufzugkabine in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage ermittelt werden kann.

[0002] Bei einer Aufzuganlage wird eine Aufzugkabine innerhalb eines Aufzugschachts zwischen verschiedenen Stockwerken verfahren. Die Aufzugkabine kann an den verschiedenen Stockwerken angehalten werden. Angrenzend an den Aufzugschacht sind in den Stockwerken jeweils Schachttüren vorgesehen. An der Aufzugkabine ist zumindest eine Kabinentür vorgesehen. Wenn die Aufzugkabine an einem Stockwerk hält, kann die Kabinentür sowie die dortige, der Kabinentür gegenüberliegende Schachttür geöffnet werden, sodass Passagiere in die Aufzugkabine einsteigen bzw. aus dieser aussteigen können.

[0003] Im Idealfall sollte sich hierbei eine nach oben gerichtete Oberfläche einer Stockwerkstufe, d.h. derjenige Bereich des Bodens in dem Stockwerk, der bis an den Aufzugschacht heranreicht, auf gleicher Höhe sein wie eine nach oben gerichtete Oberfläche eines Kabinenbodens. D.h. die beiden Oberflächen sollten im Wesentlichen ebenerdig sein. Anders ausgedrückt sollte sich zwischen dem Boden der Kabine und dem angrenzenden Boden innerhalb des Stockwerks keine übermässige Stufe oder stufenartige Unebenheit bilden, um zu verhindern, dass Passagiere beim Einsteigen bzw. Aussteigen stolpern.

[0004] Beim gesteuerten Anhalten der Aufzugkabine angrenzend an ein Stockwerk ist daher anzustreben, die Aufzugkabine in einer Höhe oder auf einem Niveau zum Stehen kommen zu lassen, in der ihr Kabinenboden weitestgehend ebenerdig an die benachbarte Stockwerkstufe angrenzt. Ein hierbei eingesetztes Ansteuern eines Antriebs der Aufzugkabine wird teilweise als "Niveauabgleich" oder im Englischen als "levelling" bezeichnet. Wie präzise der Niveauabgleich durchzuführen ist, d.h. welche Stufenbildung gerade noch akzeptabel erscheint, ist im Allgemeinen durch Vorschriften, Normen oder Gesetze geregelt. Meist gelten allenfalls Niveauunterschiede zwischen aneinander angrenzenden Oberflächen von bis zu wenigen Millimetern, z.B. weniger als 10 mm oder weniger als 5 mm, als akzeptable Obergrenze.

[0005] In modernen Aufzuganlagen sind verschiedene technische Massnahmen bekannt, um eine aktuelle Position der Aufzugkabine innerhalb des Aufzugschachts bestimmen zu können. Beispielsweise können in dem Aufzugschacht stationär angebrachte Informationen von einem an der Aufzugkabine angebrachten Sensor lokal ausgelesen werden, um die Position der Aufzugkabine zu ermitteln. Insbesondere kann entlang des Verfahrwegs der Aufzugkabine ein Band mit darauf beispielsweise magnetisch oder optisch gespeicherten Positionsdaten installiert sein, sodass die Positionsdaten von einem entsprechenden Sensor ausgelesen werden können. Hierfür notwendige technische Vorkehrungen können jedoch meist nicht oder nur mit erheblichem Aufwand nachträglich in einer Aufzuganlage installiert werden.

[0006] EP 0 751 088 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Erzeugen von Schachtinformation. Bei dieser erstreckt sich ein Lichtvorhang mit mehreren Lichtstrahlen über die Länge einer Kabinenschwelle und über die Kabinentürhöhe. An einem empfängerleistenseitigen Ende einer Stockwerkschwelle ragt eine schwenkbare Abdeckplatte in den Lichtvorhang und ist so bemessen, dass ein Lichtstrahl anstatt auf eine Empfängerleiste auf die Abdeckplatte trifft. Der unterbrochene Lichtstrahl kann ein Mass für eine Ist-Position der Aufzugkabine angeben. Aus einem vorherbestimmten Soll-Wert und dem Ist-Wert der Kabinenposition kann eine Korrekturgrösse entstehen, mit der die Aufzugkabine so lange bewegt wird, bis sie die Soll-Position erreicht hat. Allerdings kann es auch bei dieser Lösung schwierig sein, eine bereits existierende Aufzuganlage geeignet nachzurüsten.

[0007] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Aufzuganlage bestehen, welche in technisch einfacher Weise durch Nachrüsten einer Positionsmesseinrichtung dazu in die Lage versetzt wird, eine aktuelle Position einer Aufzugkabine innerhalb des Aufzugschachts zuverlässig und/oder mit ausreichender Präzision bestimmen zu können. Insbesondere kann ein Bedarf an einer Aufzuganlage bestehen, bei der die Positionsmesseinrichtung verhältnismässig einfach aufgebaut sein kann, einfach zu installieren sein kann und/oder bei der beim Nachrüsten bestehender Komponenten der Aufzuganlage möglichst wenige Bauteile erforderlich sind bzw. ergänzende Bauteile an möglichst wenigen Komponenten der Aufzuganlage installiert zu werden brauchen. Ferner kann ein Bedarf an einem Verfahren zum Ermitteln einer Position einer Aufzugkabine in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage bestehen, bei dem eine gewünschte Positionsbestimmung mit verhältnismässig einfachen technischen Mitteln realisiert wird und/oder eine ausreichend präzise Positionsbestimmung erreicht werden kann.

[0008] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand gemäss einem der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung definiert.

[0009] Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage vorgeschlagen, welche einen Aufzugschacht, eine Aufzugkabine sowie eine Positionsmesseinrichtung aufweist. In dem Aufzugschacht ist an einer stockwerkseitigen Schachtwand angrenzend an jedes von mehreren Stockwerken jeweils wenigstens eine Schachttüre angeordnet, durch die ein Zugang zu einer in dem jeweiligen Stockwerk haltenden Aufzugkabine zu öffnen und zu schliessen ist. Der Zugang ist hierbei unten durch eine Stockwerkstufe, welche horizontal bis an den Aufzugschacht heranreicht, begrenzt. Die Aufzugkabine ist in dem Aufzugschacht vertikal verlagerbar. Ein von der Aufzugkabine umschlossener Innenraum ist unten durch einen Kabinenboden begrenzt. Die Positionsmesseinrichtung ist an der Aufzugkabine angeordnet und hin zu der stockwerkseitigen Schachtwand gerichtet. Die Positionsmesseinrichtung weist mehrere vertikal übereinander angeordnete Sensoren auf. Jeder der Sensoren ist dazu eingerichtet, in einer Konfiguration, in der die Aufzugkabine mit ihrem Kabinenboden nahe einer nächstbenachbarten Stockwerkstufe ist, ein erstes Sensorsignal zu liefern, wenn der Sensor oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche der nächstbenachbarten Stockwerkstufe positioniert ist, und ein zweites Sensorsignal zu liefern, wenn der Sensor unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche der nächstbenachbarten Stockwerkstufe positioniert ist. Das erste Sensorsignal unterscheidet sich hierbei von dem zweiten Sensorsignal um mehr als einen vorgegebenen Mindestsignalabstand.

[0010] Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ermitteln einer Position einer Aufzugkabine in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst dabei zumindest die folgenden Schritte, vorzugsweise in der angegebenen Reihenfolge: es werden Sensorsignale von allen Sensoren der Positionsmesseinrichtung aufgenommen. Anschliessend wird eine erste Gruppe von Sensoren der Positionsmesseinrichtung bestimmt, welche ein erstes Sensorsignal liefern. Ferner wird eine zweite Gruppe von Sensoren der Positionsmesseinrichtung bestimmt, welche ein zweites Sensorsignal liefern. Die aktuelle Position der Aufzugkabine wird dann basierend auf einer Grenzposition, an der die erste Gruppe von Sensoren vertikal an die zweite Gruppe von Sensoren angrenzt, ermittelt.

[0011] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.

[0012] Gemäss Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, eine Aufzuganlage derart auszurüsten bzw. nachzurüsten, dass deren innerhalb eines Aufzugschachts verlagerbare Aufzugkabine mithilfe einer einfach aufgebauten und einfach zu installierenden Positionsmesseinrichtung hinsichtlich ihrer aktuellen Position innerhalb des Aufzugschachts, insbesondere hinsichtlich ihrer Relativposition in Bezug zu einer nächstbenachbarten Stockwerkstufe, überwacht werden kann.

[0013] Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen erfordert der hierin vorgeschlagene Ansatz lediglich geringfügige strukturelle Massnahmen innerhalb der Aufzuganlage, d.h. es braucht lediglich wenig bzw. einfache Hardware vorgesehen werden, um eine zuverlässige Messung der Position der Aufzugkabine, wenn diese sich in der Nähe eines Stockwerkshalts befindet, durchführen zu können.

[0014] Insbesondere brauchen nicht, wie bei einer herkömmlichen Lösung, Positionsinformationen an einer Vielzahl von Positionen entlang des Aufzugschachts bereitgestellt werden. Insbesondere braucht kein Band mit darauf magnetisch oder optisch gespeicherten ortsabhängigen Informationen entlang der gesamten Höhe des Aufzugschachts installiert werden.

[0015] Es brauchen auch nicht, wie bei einer anderen herkömmlichen Lösung, im Bereich jeder der Vielzahl von Schachttüren, d.h. an jedem Stockwerk, spezielle Installationen vorgesehen werden, mit deren Hilfe eine Positionsbestimmung der an dem Stockwerk haltenden Aufzugkabine vorgenommen werden kann. Insbesondere braucht nicht, wie in der EP 0 751 088 A1 vorgeschlagen, an jedem Stockwerk eine Abdeckplatte vorgesehen werden, die Lichtstrahlen eines Licht-Vorhangs lokal unterbrechen kann.

[0016] Stattdessen wird vorgeschlagen, die Aufzuganlage mit einer Positionsmesseinrichtung auszustatten, bei der die Positionsmesseinrichtung lediglich aus einem Gerät besteht, welches an der Aufzugkabine montiert ist und mit dieser mit durch den Aufzugschacht bewegt wird. Die Positionsmesseinrichtung benötigt dabei keine weiteren, an verschiedenen Positionen in dem Aufzugschacht zu montierenden Gegenkomponenten, um eine momentane Position der Aufzugkabine relativ zu einem Stockwerk, an dem die Aufzugkabine halten soll, bestimmen zu können.

[0017] Um dies zu realisieren, weist die Positionsmesseinrichtung eine Mehrzahl von Sensoren auf. Insbesondere sollte die Positionsmesseinrichtung wenigstens über drei Sensoren, stärker bevorzugt über vier, fünf, sechs, sieben oder mehr Sensoren, verfügen. Die Sensoren sind vertikal übereinander angeordnet, das heisst entlang einer Richtung parallel zu der Verfahrrichtung der Aufzugkabine. Benachbarte Sensoren können vertikal voneinander beabstandet sein oder direkt aneinander angrenzen. Die Sensoren können verhältnismässig einfach aufgebaut sein und somit kostengünstig und/oder zuverlässig sein. Die Sensoren können kleine Abmessungen aufweisen. Beispielsweise kann jeder einzelne Sensor in Vertikalrichtung nur wenige Millimeter oder sogar weniger messen. Die mehreren Sensoren können alle identisch ausgebildet sein.

[0018] Jeder der Sensoren soll dabei einen physikalischen Parameter messen können, der sich signifikant ändert, je nachdem, ob der Sensor oberhalb einer Stockwerkstufe oder unterhalb der Stockwerkstufe angeordnet ist.

[0019] Unter einer Stockwerkstufe soll dabei derjenige Bereich des Bodens des Stockwerks verstanden werden, der horizontal bis an den Aufzugschacht heranreicht und über den ein Passagier gehen muss, wenn er durch die Schachttür hindurch die Aufzugkabine betreten oder verlassen möchte. Die Stockwerkstufe befindet sich somit an jedem Stockwerk stationär relativ zu dem Aufzugschacht und stellt den Übergang von dem Boden des Stockwerks hin zum Boden der an dem Stockwerk haltenden Kabine dar. "Oberhalb der Stockwerkstufe" soll hierbei bedeuten, dass zumindest ein sensierender Bereich des Sensors vertikal oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche der Stockwerkstufe positioniert ist. "Unterhalb der Stockwerkstufe" soll bedeuten, dass zumindest der sensierende Bereich des Sensors unterhalb der Oberkante der Stockwerkstufe, das heisst unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche der Stockwerkstufe, positioniert ist.

[0020] Jeder der Sensoren der Positionsmesseinrichtung soll einen physikalischen Parameter messen können, der sich in dem Bereich oberhalb der Stockwerkstufe deutlich und möglichst charakteristisch unterscheidet im Vergleich zu dem Bereich unterhalb der Stockwerkstufe. Insbesondere sollte sich das von dem Sensor ermittelte Sensorsignal stark verändern, je nachdem ob der Sensor oberhalb oder unterhalb der Stockwerkstufe angeordnet ist. Oberhalb der Stockwerkstufe angeordnet soll der Sensor dabei ein erstes Sensorsignal generieren, welches sich von einem zweiten Sensorsignal, das der Sensor generiert, wenn er unterhalb der Stockwerkstufe angeordnet wird, um mehr als einen vorgegebenen Mindestsignalabstand unterscheidet.

[0021] Der Mindestsignalabstand kann je nach Art und/oder Einsatzbedingungen des Sensors gewählt sein. Er muss im Regelfall zumindest grösser sein als ein Rauschen bei den von dem Sensor generierten Sensorsignalen, sollte aber insbesondere grösser sein als Variationen, die bei den von dem Sensor generierten Sensorsignalen auftreten, solange der Sensor sich ausschliesslich oberhalb der Stockwerkstufe oder ausschliesslich unterhalb der Stockwerkstufe befindet.

[0022] Der Mindestsignalabstand kann beispielsweise durch Experimente ermittelt werden, zum Beispiel indem ein Sensor einmal oberhalb und einmal unterhalb einer Stockwerkstufe angeordnet wird und dabei auftretende Unterschiede in generierten Sensorsignalen dem Mindestsignalabstand gleichgesetzt werden, gegebenenfalls unter Berücksichtigung eines geeigneten Aufschlags oder Abschlags und/oder geeigneten Toleranzbereichen. Der Mindestsignalabstand kann auch ermittelt werden, in dem die Aufzuganlage samt ihrer Positionsmesseinrichtung einem Lernvorgang unterzogen wird, bei dem die Aufzugkabine gezielt im Aufzugschachts verfahren wird und von den Sensoren der Positionsmesseinrichtung gelieferte Sensorsignale im Wissen um eine aktuelle Position der Aufzugkabine ausgewertet und zum Festlegen des Mindestsignalabstands genutzt werden.

[0023] Mit anderen Worten sollte gemäss einer Ausführungsform jeder der Sensoren dazu eingerichtet sein, dass sich das erste Sensorsignal und das zweite Sensorsignal stärker voneinander unterscheiden als mehrere erste Sensorsignale untereinander, welche alle von dem Sensor geliefert werden, während der Sensor in verschiedenen vertikalen Abständen oberhalb der nächstbenachbarten Stockwerkstufe positioniert ist, und als mehrere zweite Sensorsignale untereinander, welche alle von dem Sensor geliefert werden, während der Sensor in verschiedenen vertikalen Abständen unterhalb der nächstbenachbarten Stockwerkstufe positioniert ist.

[0024] Aufgrund dieser Charakteristik ist es durch Auswerten der Sensorsignale von jedem der Sensoren möglich, zu erkennen, ob sich der jeweilige Sensor momentan oberhalb oder unterhalb der Stockwerkstufe an dem von der Aufzugkabine anzufahrenden Stockwerk befindet.

[0025] Bei dem hierin vorgestellten Verfahren gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung zum Ermitteln der Position der Aufzugkabine können diese Informationen genutzt werden, um festzustellen, wo sich die Aufzugkabine momentan relativ zu dem anzufahrenden Stockwerk befindet. Insbesondere können diese Informationen ausgewertet werden, um zu erkennen, ob der Kabinenboden der angehaltenen Kabine ebenerdig zu der Stockwerkstufe angeordnet ist oder ob zwischen diesen beiden horizontalen Oberflächen ein vertikaler Niveauunterschied besteht, d.h., ob sich aufgrund eines unzureichenden Niveauabgleichs eine Stufe zwischen dem Kabinenboden und der Stockwerkstufe gebildet hat.

[0026] Hierzu können die Sensorsignale aller in der Positionsmesseinrichtung vorgesehenen Sensoren aufgenommen werden. In der Menge dieser Sensorsignale werden anschliessend diejenigen Sensorsignale bestimmt, die dem oben genannten ersten Sensorsignal entsprechen, d.h. Sensorsignale, die von den Sensoren ausgegeben werden, wenn diese sich oberhalb der Stockwerkstufe befinden. Diejenigen Sensoren, welche solche ersten Sensorsignale ausgeben, werden zu einer ersten Gruppe von Sensoren zusammengefasst. Aus der Menge der Sensorsignale werden ausserdem diejenigen Sensorsignale bestimmt, die dem oben genannten zweiten Sensorsignal entsprechen, das heisst Sensorsignale, die von den Sensoren ausgegeben werden, wenn diese sich unterhalb der Stockwerkstufe befinden. Diejenigen Sensoren, welche solche zweiten Sensorsignale ausgeben, werden zu einer zweiten Gruppe von Sensoren zusammengefasst.

[0027] Mit anderen Worten sind bei einer Ausführungsform des vorgestellten Verfahrens Sensoren der ersten Gruppe vertikal oberhalb der Stockwerkstufe angeordnet und liefern erste Sensorsignale und Sensoren der zweiten Gruppe sind vertikal unterhalb der Stockwerkstufe angeordnet und liefern zweite Sensorsignale. Die ersten Sensorsignale und die zweiten Sensorsignale sollen sich hierbei stärker voneinander unterscheiden als mehrere erste Sensorsignale untereinander und als mehrere zweite Sensorsignale untereinander. Insbesondere können sich die ersten Sensorsignale und die zweiten Sensorsignale um mindestens den weiter oben genannten Mindestsignalabstand voneinander unterscheiden.

[0028] Gemäss einer Ausführungsform können hierbei die ersten Sensorsignale oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertsignals und die zweiten Sensorsignale unterhalb des vorbestimmten Grenzwertsignals liegen oder die ersten Sensorsignale unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertsignals und die zweiten Sensorsignale oberhalb des vorbestimmten Grenzwertsignals liegen. Mit anderen Worten kann vorab beispielsweise aufgrund von Versuchen oder durch eine Lernphase erhalten ein Grenzwertsignal festgelegt werden. Sensorsignale, die von einem Sensor ausgegeben werden und oberhalb des Grenzwertsignals liegen, werden als erste bzw. zweite Sensorsignale interpretiert und es wird somit davon ausgegangen, dass der jeweilige Sensor oberhalb der Stockwerkstufe liegt und somit der ersten Gruppe von Sensoren zuzuordnen ist. Sensorsignale unterhalb des Grenzwertsignals werden hingegen als zweite bzw. erste Sensorsignale interpretiert und es wird davon ausgegangen, dass der jeweilige Sensor unterhalb der Stockwerkstufe liegt und somit der zweiten Gruppe von Sensoren zuzuordnen ist.

[0029] Aus dem Wissen, dass die Sensoren der ersten Gruppe oberhalb der Stockwerkstufe und die Sensoren der zweiten Gruppe unterhalb der Kante der Stockwerkstufe angeordnet sind, kann dann rückgeschlossen werden, dass die Kante der Stockwerkstufe in einem Bereich liegt, in dem die erste Gruppe von Sensoren vertikal an die zweite Gruppe von Sensoren angrenzt. Letztendlich kann somit ermittelt werden, wo sich die Positionsmesseinrichtung aktuell relativ mit Bezug auf die Stockwerkstufe befindet. Da im Allgemeinen bekannt ist, an welcher Position die Positionsmesseinrichtung an der Aufzugkabine befestigt ist, kann hierdurch darauf rückgeschlossen werden, wo sich die Aufzugkabine aktuell relativ mit Bezug auf die Stockwerkstufe befindet.

[0030] Anders ausgedrückt kann mithilfe der an geeigneter Stelle an der Aufzugkabine angebrachten Positionsmesseinrichtung die Stockwerkstufe bzw. deren obere Kante direkt erkannt werden. Als obere Kante wird beispielsweise eine Führungsschiene der dem Stockwerk zugeordneten Schachttüre verwendet. Die Erkennung wird dann insbesondere bei geschlossener Schachttür durchgeführt. Daher brauchen keine speziellen Änderungen oder Installationen an dem Aufzugschacht bzw. an den Stockwerkstufen vorgenommen werden, sondern die Stockwerkstufen können so, wie sie typischerweise ausgestaltet sind und in einer Aufzuganlage an den Aufzugschacht angrenzen, von der Positionsmesseinrichtung erkannt und zur Bestimmung der aktuellen Position der Aufzugkabine genutzt werden.

[0031] Gemäss einer Ausführungsform des Verfahrens kann somit die mittels der Positionsmesseinrichtung ermittelte Position als Niveauunterschied zwischen einer nach oben gerichteten Oberfläche der Stockwerkstufe und einer nach oben gerichteten Oberfläche des Kabinenbodens ausgegeben werden. Anders ausgedrückt kann aus dem Wissen, dass die Kante der Stockwerkstufe im Bereich zwischen der ersten Gruppe von Sensoren und der zweiten Gruppe von Sensoren der Positionsmesseinrichtung liegt, und gegebenenfalls unter zusätzlicher Heranziehung der Information, wo die Positionsmesseinrichtung an der Aufzugkabine befestigt ist und sich somit relativ zu dem Kabinenboden befindet, darauf rückgeschlossen werden, ob zwischen der Oberfläche des Kabinenbodens und der Oberfläche der Stockwerkstufe ein Niveauunterschied in Form einer Stufe besteht oder ob diese ebenerdig miteinander fluchten.

[0032] Wie genau hierbei die Position der Aufzugkabine relativ zu der Stockwerkstufe bestimmt werden kann, kann unter anderem von einem Abstand zwischen benachbarten Sensoren innerhalb der Positionsmesseinrichtung abhängen. Im Allgemeinen kann mit Sicherheit lediglich festgestellt werden, dass die Kante der Stockwerkstufe irgendwo zwischen der Position des obersten Sensors der zweiten Gruppe von Sensoren und der Position des untersten Sensors der ersten Gruppe von Sensoren liegt. Je geringer der Abstand zwischen benachbarten Sensoren ist, desto genauer kann somit die Position der Aufzugkabine bestimmt werden. Typischerweise können Abstände zwischen benachbarten Sensoren im Bereich weniger Millimeter oder darunter bis hin zu wenigen Zentimetern liegen. Beispielsweise können solche Abstände in einem Bereich von 0,1 mm bis 3 cm, stärker bevorzugt in einem Bereich von 1 mm bis 1 cm, liegen.

[0033] Gegebenenfalls kann gemäss einer Ausführungsform die Position der Aufzugkabine ergänzend durch eine Interpolation unter Berücksichtigung eines vertikalen Abstands zwischen einem Sensor der ersten Gruppe von Sensoren und einem Sensor der zweiten Gruppe von Sensoren ermittelt werden, insbesondere durch eine Interpolation unter Berücksichtigung des vertikalen Abstands zwischen dem untersten Sensor der ersten Gruppe von Sensoren und dem obersten Sensor der zweiten Gruppe von Sensoren. Mit anderen Worten kann das Wissen über den vertikalen Abstand zwischen benachbarten Sensoren der Positionsmesseinrichtung genutzt werden, um im Rahmen einer Interpolation die Position der Stockwerkstufe relativ zu der Positionsmesseinrichtung genauer ermitteln zu können. Insbesondere erscheint eine Positionsmessung mit einer Ungenauigkeit von weniger als dem Abstand zwischen benachbarten Sensoren möglich, indem bei der Interpolation beispielsweise berücksichtigt wird, wie lange die Aufzugkabine beispielsweise abwärts weiterbewegt wurde, nachdem der oberste Sensor der zweiten Gruppe von Sensoren unter die Stockwerkstufe gelangt ist. Mit anderen Worten können bei der Interpolation Eigenschaften eines Verfahrvorgangs der Aufzugkabine berücksichtigt werden.

[0034] Die in der Positionsmesseinrichtung verwendeten Sensoren können Sensoren sein, die in der Lage sind, physikalische Parameter zu messen, die sich an Positionen oberhalb bzw. unterhalb der Stockwerkstufe signifikant unterscheiden. Prinzipiell können die verwendeten Sensoren verschiedenste Messprinzipien implementieren und damit verschiedene physikalische Parameter wie beispielsweise optische Eigenschaften, magnetische Eigenschaften, elektrische Eigenschaften, geometrische Eigenschaften, etc. ortsabhängig messen. Dabei kann es bevorzugt sein, dass die verwendeten Sensoren die Parameter berührungslos messen, um beispielsweise Verschleiss zu vermeiden.

[0035] Gemäss einer Ausführungsform können die Sensoren Helligkeitssensoren, Farbsensoren, Reflexionssensoren und/oder Abstandssensoren sein.

[0036] Helligkeitssensoren können eine Intensität von auf eine Sensorfläche auftreffendem Licht ermitteln. Je höher die Lichtintensität ist, desto stärker ist das Sensorsignal. Dabei kann das Sensorsignal linear oder auch nicht-linear von der auftreffenden Lichtintensität abhängen. Helligkeitssensoren können beispielsweise als einfache Fotodioden ausgestaltet sein. Solche Fotodioden können kostengünstig bereitgestellt werden. In der Positionsmesseinrichtung können mehrere Fotodioden separat voneinander vertikal untereinander angeordnet sein. Es ist auch möglich, mehrere Fotodioden beispielsweise integriert auf einem Halbleitersubstrat untereinander auszubilden. Wenn die Positionsmesseinrichtung mit ihren Sensoren hin zu der stockwerkseitigen Schachtwand ausgerichtet ist, trifft im Regelfall deutlich mehr Licht auf einen Helligkeitssensor, wenn dieser oberhalb einer Stockwerkstufe angeordnet ist, wie wenn dieser unterhalb der Oberkante dieser Stockwerkstufe angeordnet ist.

[0037] Farbsensoren sind in der Lage, auftreffendes Licht verschiedener Farben, d.h. verschiedener Spektralbereiche, voneinander zu unterscheiden. Hierbei kann genutzt werden, dass Licht, welches auf einen Farbsensor auftrifft, während dieser oberhalb der Stockwerkstufe angeordnet ist, meist eine andere Farbe aufweist als Licht, welches den Farbsensor trifft, wenn dieser unterhalb der Stockwerkstufe angeordnet ist.

[0038] Reflexionssensoren können im Allgemeinen eine Reflektivität einer Oberfläche, auf die sie gerichtet sind, detektieren. Im Gegensatz zu einem reinen Helligkeitssensor, der davon abhängig ist, das Umgebungslicht auf ihn trifft und der somit quasi passiv misst, ist ein Reflexionssensor im Allgemeinen in der Lage, aktiv Licht hin zu der zu vermessenden Oberfläche auszusenden und dann zu erkennen, wieviel Licht von dieser Oberfläche reflektiert wird. Somit können Reflexionssensoren auch in einem meist recht dunklen Aufzugschacht gut betrieben werden. Je nachdem, welche Reflektivität Oberflächen an der Stockwerkstufe und Oberflächen oberhalb der Stockwerkstufe in dem Aufzugschacht haben, können Sensorsignale der Reflexionssensoren einer Positionsmesseinrichtung grösser sein, wenn sich der Sensor oberhalb der Stockwerkstufe befindet oder wenn sich der Sensor unterhalb der Oberkante der Stockwerkstufe befindet.

[0039] Abstandssensoren sind im Allgemeinen in der Lage, einen Abstand zwischen sich und einer Oberfläche, auf die sie gerichtet sind, zu messen. Ein Abstandssensor kann hierfür unterschiedliche physikalische Parameter messen und/oder technische Implementierungen einsetzen. Beispielsweise kann ein Abstandssensor als Infrarot-Abstandssensor, als Ultraschall-Abstandssensor oder als TOF-Abstandssensor (time of flight) ausgebildet sein. Dabei kann genutzt werden, dass ein Abstand zwischen dem an der Aufzugkabine vorgesehenen Abstandssensor und einer gegenüberliegenden Oberfläche beispielsweise einer Aufzugschachtwand bzw. eines vertikalen Bereichs unterhalb der Kante der Stockwerkstufe deutlich variiert, je nachdem ob der jeweilige Abstandssensor oberhalb oder unterhalb der Kante der Stockwerkstufe angeordnet ist.

[0040] Gemäss einer Ausführungsform weist die Positionsmesseinrichtung einen Kontroller auf, der Sensorsignale von allen Sensoren der Positionsmesseinrichtung auswertet. Anders ausgedrückt können die Sensorsignale der Sensoren bereits innerhalb der Positionsmesseinrichtung durch einen integrierten Kontroller verarbeitet werden.

[0041] Gemäss einer speziellen Ausführungsform kann die Positionsmesseinrichtung mit dem Kontroller dazu eingerichtet sein, ein Verfahren gemäss einer Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung auszuführen.

[0042] Der Kontroller kann beispielsweise Sensorsignale von den verschiedenen Sensoren empfangen und diese verarbeiten bzw. diese miteinander vergleichen. Dadurch kann er feststellen, ob ein Sensorsignal als erstes Sensorsignal von einem oberhalb der Stockwerkstufe angeordneten Sensor stammt oder als zweites Sensorsignal von einem unterhalb der Stockwerkstufe angeordneten Sensor stammt. Letztendlich kann der Kontroller die Position ermitteln, an der die erste Gruppe von Sensoren an die zweite Gruppe von Sensoren grenzt und damit indirekt auf die Position der Aufzugkabine relativ zu der Stockwerkstufe rückschliessen. Der Kontroller kann hierfür eine Signalverarbeitungseinheit und gegebenenfalls eine Speichereinheit aufweisen. Die Signalverarbeitungseinheit kann analog oder digital arbeiten. Insbesondere kann die Signalverarbeitungseinheit eine zentrale Prozessoreinheit (CPU) aufweisen.

[0043] Alternativ oder ergänzend kann gemäss einer Ausführungsform die Positionsmesseinrichtung eine Datenschnittstelle aufweisen, um Sensorsignale von allen Sensoren der Positionsmesseinrichtung an eine externe Auswerteeinrichtung zu übermitteln. Mit anderen Worten kann vorgesehen sein, die von den Sensoren generierten Sensorsignale auch oder ausschliesslich ausserhalb der Positionsmesseinrichtung zu verarbeiten. Beispielsweise können die Sensorsignale über die Datenschnittstelle an eine externe Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt und dort ausgewertet werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann beispielsweise in einem entfernt gelegenen Überwachungszentrum vorgesehen sein. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann auch in einer Datenwolke ("Cloud") eingerichtet sein. Gegebenenfalls können die Sensorsignale in der Positionsmesseinrichtung vorverarbeitet werden, bevor sie über die Datenschnittstelle ausgegeben werden. Die Datenschnittstelle kann für eine serielle oder parallele Datenausgabe eingerichtet sein.

[0044] Gemäss einer Ausführungsform ist die Positionsmesseinrichtung derart eingerichtet und derart an der Aufzugkabine angeordnet, dass wenigstens zwei der Sensoren der Positionsmesseinrichtung vertikal oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche des Kabinenbodens angeordnet sind und wenigstens zwei der Sensoren der Positionsmesseinrichtung vertikal unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche des Kabinenbodens angeordnet sind. Anders ausgedrückt sollte die Positionsmesseinrichtung vorzugsweise wenigstens vier Sensoren aufweisen, von denen wenigstens zwei Sensoren oberhalb und wenigstens zwei Sensoren unterhalb des Niveaus des Kabinenbodens angeordnet sind.

[0045] Hierdurch wird einerseits erreicht, dass, für den Fall, dass der Kabinenboden ebenerdig mit der Oberfläche der Stockwerkstufe angeordnet ist, sowohl die erste Gruppe von Sensoren als auch die zweite Gruppe von Sensoren über wenigstens zwei Sensoren verfügt. Dadurch können Sensorsignale von Sensoren aus einer der Gruppen von Sensoren untereinander verglichen werden und somit besser unterschieden werden, ob zwei Sensoren aus der gleichen Gruppe von Sensoren stammen oder unterschiedlichen Gruppen von Sensoren zuzuordnen sind. Andererseits kann dadurch, dass oberhalb und unterhalb des Niveaus des Kabinenbodens nicht nur ein einziger Sensor vorgesehen ist, sondern zumindest zwei Sensoren, erreicht werden, dass selbst bei einem geringfügigen Abweichen des Niveauabgleichs zwischen dem Kabinenboden und der Oberfläche der Stockwerkstufe noch zumindest einer der Sensoren oberhalb bzw. unterhalb des Niveaus der Stockwerkstufe verbleibt und somit eine Positionsermittlung möglich bleibt.

[0046] Es kann vorteilhaft sein, mehr als vier Sensoren in der Positionsmesseinrichtung vorzusehen. Auch in diesem Fall sollten mindestens zwei Sensoren oberhalb und mindestens zwei Sensoren unterhalb des Niveaus des Kabinenbodens angeordnet sein. Durch ein Vorsehen von mehr als vier Sensoren kann der Messbereich, in dem die Positionsmesseinrichtung in vertikaler Richtung die Position der Aufzugkabine feststellen kann, vergrössert werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Messgenauigkeit, mit der die Position der Aufzugkabine festzustellen ist, mit steigender Anzahl an Sensoren vergrössert werden, wenn diese Sensoren enger zueinander beabstandet angeordnet werden.

[0047] Gemäss einer Ausführungsform ist die Positionsmesseinrichtung an einer der stockwerkseitigen Schachtwand gegenüberliegenden Vorderseite der Aufzugkabine angeordnet. Mit anderen Worten wird es als vorteilhaft erachtet, die Positionsmesseinrichtung an der Vorderseite der Aufzugkabine in einem Spalt zwischen der Aufzugkabine und der gegenüberliegenden stockwerkseitigen Schachtwand anzuordnen. Aufgrund ihres einfachen Aufbaus kann die Positionsmesseinrichtung als verhältnismässig flaches Bauteil ausgebildet werden, welches in dem meist nur wenige Zentimeter oder sogar nur etliche Millimeter breiten Spalt zwischen Aufzugkabine und Schachtwand Platz findet. Wenn die Positionsmesseinrichtung an der Vorderseite der Aufzugkabine angeordnet ist, können deren Sensoren einfach hin zu der stockwerkseitigen Schachtwand und somit hin zu der dort angeordneten Stockwerkstufe ausgerichtet sein.

[0048] Die Positionsmesseinrichtung kann auch in den Kabinenboden der Aufzugkabine integriert sein und damit besonders wenig Bauraum beanspruchen.

[0049] Gemäss einer Ausführungsform kann die Positionsmesseinrichtung seitlich neben einer durch eine Kabinentür zu öffnenden Öffnung der Aufzugkabine angeordnet sein. Anders ausgedrückt kann die Positionsmesseinrichtung vorzugsweise in einem Bereich an der Vorderseite der Aufzugkabine angebracht sein, der neben der Öffnung liegt, die durch die Kabinentür geöffnet werden kann. Da die Positionsmesseinrichtung vorzugsweise nach oben über das Niveau des Kabinenbodens übersteht, sollte die Positionsmesseinrichtung nicht direkt im Bereich dieser Öffnung vorgesehen sein, da sie ansonsten als Stolperfalle wirken könnte. Im Bereich neben der Öffnung verbleibt jedoch bei der Aufzugkabinenvorderseite im Regelfall genügend Platz, um die Positionsmesseinrichtung dort anzubringen.

[0050] Beispielsweise kann gemäss einer Ausführungsform die Positionsmesseinrichtung angrenzend an eine Lichtvorhang-Vorrichtung der Aufzugkabine angeordnet sein. Die Lichtvorhang-Vorrichtung ist bei vielen Aufzugkabinen vorgesehen, um einen Lichtvorhang aus mehreren benachbarten Lichtstrahlen sich über die Öffnung der Aufzugkabine erstreckend auszubilden, um dadurch erkennen zu können, wenn sich ein einsteigender oder aussteigender Passagier durch die Kabinentüröffnung bewegt. Hierzu wird meist eine Leiste mit mehreren Lichtemittern an einer Seite der Kabinentüröffnung und eine weitere Leiste mit Lichtdetektoren an einer gegenüberliegenden Seite der Kabinentüröffnung angebracht. Die Positionsmesseinrichtung kann beispielsweise an einer dieser Leisten und/oder unterhalb einer dieser Leisten angebracht werden.

[0051] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der Aufzuganlage einerseits und des Verfahrens zum Ermitteln der Position der Aufzugkabine andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, übertragen, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.

[0052] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 zeigt eine seitliche Schnittansicht durch eine Aufzuganlage gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Frontansicht auf eine Positionsmesseinrichtung für eine erfindungsgemässe Aufzuganlage.

Fig. 3 zeigt Sensorsignale von Sensoren einer Positionsmesseinrichtung für eine erfindungsgemässe Aufzuganlage.

Fig. 4 bis 6 zeigen Frontansichten auf eine Aufzugkabine einer erfindungsgemässen Aufzuganlage.



[0053] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

[0054] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Aufzuganlage 1. Die Aufzuganlage 1 umfasst einen Aufzugschacht 3, in dem eine Aufzugkabine 5 vertikal verlagert werden kann. Die Aufzugkabine 5 umschliesst einen Innenraum 6 und ist an ihrem unteren Ende von einem Kabinenboden 19 begrenzt. Ein Zugang zu dem Innenraum 6 in Form einer Öffnung 35 der Aufzugkabine 5 kann durch eine Kabinentür 8 geöffnet und geschlossen werden. Der Aufzugschacht 3 grenzt mit einer stockwerkseitigen Schachtwand 9 an mehrere Stockwerke 11 (der Einfachheit halber ist lediglich ein Stockwerk 11 gezeigt) an. In jedem der Stockwerke 11 ist eine Schachttür 13 vorgesehen, die in die stockwerkseitige Schachtwand 9 integriert ist und durch die ein Zugang 15 in die Aufzugkabine 5 freigegeben werden kann, wenn die Aufzugkabine 5 an dem jeweiligen Stockwerk 11 hält. Jedes Stockwerk 11 wird unten durch einen Stockwerksboden 12 begrenzt. Dort, wo der Stockwerksboden 12 horizontal bis an den Aufzugschacht 3 heranreicht und den Zugang 15 nach unten hin begrenzt, bildet er eine Stockwerkstufe 17. Passagiere, die durch den Zugang 15 bei geöffneter Schachttür 13 in den Innenraum 6 der Aufzugkabine 5 einsteigen oder diesen verlassen möchten, überqueren diese Stockwerkstufe 17.

[0055] An der Aufzugkabine 5 ist eine Positionsmesseinrichtung 7 angebracht. Die Positionsmesseinrichtung 7 ist dabei nahe dem Kabinenboden 19 und an einer zu der stockwerkseitigen Schachtwand 9 gerichteten Vorderseite 21 der Aufzugkabine 5 fest an der Aufzugkabine 5 fixiert und wird somit zusammen mit dieser durch den Aufzugschacht 3 bewegt.

[0056] Wie in der vergrösserten Teilansicht in Fig. 1 gut zu erkennen, weist die Positionsmesseinrichtung 7 mehrere Sensoren 23 auf. Die Sensoren 23 sind vertikal übereinander angebracht. Sensorflächen der Sensoren erstrecken sich dabei in der Vertikalen und sind hin zu der stockwerkseitigen Schachtwand 9 gerichtet. Die Positionsmesseinrichtung 7 ist dabei derart ausgestaltet und an der Aufzugkabine 5 angeordnet, dass einige ihrer Sensoren 23 unterhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche 31 des Kabinenbodens 19 angeordnet sind und andere der Sensoren 23 oberhalb dieser Oberfläche 31 angeordnet sind.

[0057] Bei den Sensoren 23 handelt es sich dabei um Sensoren, welche physikalische Parameter in ihrer Umgebung messen, welche sich signifikant unterscheiden, je nachdem ob sich ein Sensor 23 oberhalb oder unterhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche 43 der nächstbenachbarten Stockwerkstufe 17 befindet. Beispielsweise können die Sensoren 23 Helligkeitssensoren, Farbsensoren, Reflexionssensoren oder Abstandssensoren sein.

[0058] Ein Helligkeitssensor wird dabei im Regelfall Helligkeitsunterschiede erkennen, abhängig davon, ob der Helligkeitssensor gegenüber der Schachttür 13 bzw. dem bei geöffneter Schachttür 13 gebildeten Zugang 15 angeordnet ist oder ob der Helligkeitssensor gegenüber einer vertikalen Oberfläche der stockwerkseitigen Schachtwand 9 im Bereich der Stockwerkstufe 17 angeordnet ist.

[0059] Ein Farbsensor wird im Allgemeinen Farbunterschiede erkennen, je nachdem, ob der Farbsensor gegenüber der Schachttür 13 bzw. dem Zugang 15 oder gegenüber der Schachtwand 9 im Bereich der Stockwerkstufe 17 angeordnet ist.

[0060] In ähnlicher Weise wird ein Reflexionssensor unterschiedliche Reflexionen erkennen, je nachdem, ob er oberhalb oder unterhalb einer von der nach oben gerichteten Oberfläche 43 der Stockwerkstufe 17 gebildeten Oberkante 45 positioniert ist.

[0061] Ein Abstandssensor wird unterschiedliche Abstände zwischen dem in der Positionsmesseinrichtung 7 integrierten jeweiligen Abstandssensor und einer gegenüberliegenden, hinzu der Aufzugkabine 5 gerichteten Oberfläche der Schachttür 13 bzw. einer gegenüberliegenden Oberfläche der stockwerkseitigen Schachtwand 9 im Bereich der Stockwerkstufe 17 messen, je nachdem, in welcher Höhe sich der Abstandssensor aktuell befindet. Die gemessenen Abstände variieren dabei entsprechend, je nachdem, ob sich der Abstandssensor oberhalb oder unterhalb der Oberkante 45 der Stockwerkstufe 17 befindet.

[0062] In der Positionsmesseinrichtung 7 kann ferner ein Kontroller 25 vorgesehen sein. Der Kontroller 25 kann Sensorsignale von den verschiedenen Sensoren 23 empfangen und verarbeiten.

[0063] Ferner oder alternativ kann in der Positionsmesseinrichtung 7 eine Schnittstelle 27 vorgesehen sein, mithilfe derer Sensorsignale von den verschiedenen Sensoren 23 aus der Positionsmesseinrichtung 7 ausgegeben werden können. Über die Schnittstelle 23 können die Sensorsignale beispielsweise an eine entfernt gelegene Auswerteeinrichtung 29 übertragen werden, wo sie dann verarbeitet und ausgewertet werden können.

[0064] Fig. 2 zeigt eine Frontansicht auf eine Positionsmesseinrichtung 7. Die Positionsmesseinrichtung 7 weist im dargestellten Beispiel sieben Sensoren 23-1, 23-2, 23-3, ..., 23-7 auf. Die Sensoren 23 sind entlang einer vertikalen Linie übereinander und geringfügig beabstandet zueinander angeordnet. Ein vertikaler Abstand zwischen benachbarten Sensoren 23 kann dabei im Bereich weniger Millimeter liegen, d.h. beispielsweise zwischen 1 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm, betragen.

[0065] Im dargestellten Beispiel liegen die drei unteren Sensoren 23-5, 23-6 und 23-7 vertikal unterhalb einer Ebene, die von der nach oben gerichteten Oberfläche 43 der Stockwerkstufe 17 gebildet wird. Die vier oberen Sensoren 23-1, 23-2, 23-3 und 23-4 liegen oberhalb dieser Ebene.

[0066] In Fig. 3 ist zu erkennen, wie sich die Sensorsignale S der mit "1" bis "7" durchnummerierten Sensoren 23 im dargestellten Beispiel verhalten. Die drei unteren Sensoren 5, 6, 7 generieren nur ein relativ schwaches Sensorsignal S, wohingegen die vier oberen Sensoren 1 bis 4 deutlich stärkere Sensorsignale S generieren. In einem Beispiel, bei dem die Sensoren 23 Helligkeitssensoren sind, kann dies dahingehend verstanden werden, dass die vier oberen Sensoren 1 bis 4 durch die geöffnete Schachttür 13 hindurch deutlich mehr Licht empfangen als die drei unteren Sensoren 5 bis 7, welche von der Stockwerkstufe 17 verdeckt und abgeschattet sind.

[0067] Die stärkeren Sensorsignale S der oberen Sensoren 1 bis 4 können hierbei als erste Sensorsignale S1 bezeichnet werden, die schwächeren Sensorsignale der unteren Sensoren 5 bis 7 als zweite Sensorsignale S2. Die ersten Sensorsignale S1 unterscheiden sich dabei zwar untereinander geringfügig, ebenso wie sich die zweiten Sensorsignale S2 untereinander geringfügig unterscheiden. Ein Unterschied zwischen den ersten Sensorsignalen S1 und den zweiten Sensorsignalen S2 ist jedoch deutlich grösser als die Unterschiede zwischen verschiedenen ersten Sensorsignalen S1 bzw. verschiedenen Sensorsignalen S2. Ein Verlauf der Sensorsignale S über die Mehrzahl von Sensoren 23 hin stellt somit eine Art Stufenfunktion dar, bei der eine obere Stufe durch die ersten Sensorsignale S1 und eine untere Stufe durch die zweiten Sensorsignale S2 angegeben ist.

[0068] Um eine aktuelle Position der Aufzugkabine 5 und um insbesondere einen Niveauunterschied N zwischen der nach oben gerichteten Oberfläche 31 des Kabinenbodens 19 einerseits und der nach oben gerichteten Oberfläche 43 der Stockwerkstufe 17 andererseits (siehe Fig. 2) ermitteln zu können, werden die von den verschiedenen Sensoren 23 ermittelten Sensorsignale S ausgewertet, beispielsweise in dem Kontroller 25 oder nach Übermittlung an die Auswerteeinrichtung 29. Dabei werden die stärkeren ersten Sensorsignale S1 als von einer ersten Gruppe 39 von Sensoren 23 stammend ermittelt und die schwächeren zweiten Sensorsignale S2 werden als von einer zweiten Gruppe 41 von Sensoren 23 stammend ermittelt. Die ersten Sensorsignale S1 unterscheiden sich dabei von den zweiten Sensorsignalen S2 wenigstens um einen Mindestsignalabstand Sd, der deutlich grösser ist, als typischerweise auftretende Variationen bei Sensorsignalen S innerhalb ein und derselben Gruppe 39, 41 von Sensoren 23. Insbesondere liegen die ersten Sensorsignale S1 oberhalb eines Grenzwertsignals Sg und die zweiten Sensorsignale S2 liegen unterhalb des Grenzwertsignals Sg.

[0069] Anhand der Aufteilung in erste Sensorsignale S1 und zweite Sensorsignale S2 kann eine Grenzposition 47 ermittelt werden, an der die erste Gruppe 39 von Sensoren 23 an die zweite Gruppe 41 von Sensoren 23 grenzt. Diese Grenzposition 47 stellt in etwa diejenige Ebene dar, an der die nach oben gerichtete Oberfläche 43 der Stockwerkstufe 17 verläuft. Eine Genauigkeit, mit der die Grenzposition 47 bestimmt werden kann, hängt dabei insbesondere von den vertikalen Abständen zwischen benachbarten Sensoren 23 der Positionsmesseinrichtung 7 ab und liegt typischerweise im Bereich weniger Millimeter, vorzugsweise unterhalb von 10 mm oder stärker bevorzugt unterhalb von 5 mm.

[0070] Mithilfe der Positionsmesseinrichtung 7 kann somit ein Niveau der nach oben gerichteten Oberfläche 43 der Stockwerkstufe 17 ermittelt werden. Unter Kenntnis der Position, an der die Positionsmesseinrichtung 7 an der Aufzugkabine 5 relativ zu der nach oben gerichteten Oberfläche 31 des Kabinenbodens 19 angeordnet ist, kann somit auf den Niveauunterschied N zwischen diesen beiden Oberflächen 43, 31 rückgeschlossen werden und gegebenenfalls ein Niveauabgleich durchgeführt werden.

[0071] Ein Messvorgang, bei dem die Sensorsignale S aus den Sensoren 23 ausgelesen werden, ein Auswertevorgang, bei dem die Sensorsignale S ausgewertet werden, und/oder ein Übertragungsvorgang, bei dem die Sensorsignale S beispielsweise über die Schnittstelle 27 an eine Auswerteeinrichtung 29 übertragen werden, kann durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst bzw. getriggert werden. Beispielsweise kann ein Eingangssignal eines separaten Sensors eine Triggerung bewirken. Zum Beispiel kann eine Aufzugsteuerung als Trigger eine Information übermitteln, gemäss der eine Bewegung der Schachttür 13 oder der Kabinentür 8 gestartet oder beendet wurde. Alternativ oder ergänzend können weitere Sensoren vorgesehen sein, beispielsweise in der Positionsmesseinrichtung 7 selbst oder mit dieser Positionsmesseinrichtung 7 verbunden, wobei diese weiteren Sensoren beispielsweise als Beschleunigungssensoren, Luftdrucksensoren oder Ähnliches ausgebildet sein können und beispielsweise erkennen können, wenn die Aufzugkabine 5 angehalten wird und daraufhin ein Triggersignal auslösen.

[0072] In den Fig. 4 bis 6 sind Frontansichten auf eine Aufzugkabine 5 einer erfindungsgemässen Aufzuganlage dargestellt. An der Vorderseite 21 der Aufzugkabine 5 ist dabei jeweils im Bereich des Kabinenbodens 19 eine Positionsmesseinrichtung 7 angeordnet. Die Positionsmesseinrichtung 7 ist derart an der Aufzugkabine 5 fixiert, dass ein Teil der Positionsmesseinrichtung 7 mit den dort vorgesehenen Sensoren 23 (in diesen Figuren nicht explizit dargestellt) nach oben über die nach oben gerichtete Oberfläche 31 des Kabinenbodens 19 übersteht und ein anderer Teil der Positionsmesseinrichtung 7 mit den dort vorgesehenen Sensoren 23 nach unten unterhalb dieser nach oben gerichteten Oberfläche 31 des Kabinenbodens 19 ragt.

[0073] Die Positionsmesseinrichtung 7 kann dabei angrenzend an eine Lichtvorhang-Vorrichtung 49 mit einer Leiste 51 von Lichtemittern und einer Leiste 53 von Lichtdetektoren angeordnet sein. Beispielsweise kann die Positionsmesseinrichtung 7 an einem Rand einer Kabinenbodenstufe zwischen der Lichtvorhang-Vorrichtung 49 und dem Kabinenboden 19 angeordnet werden. Wenn die Lichtvorhang-Vorrichtung dynamisch ist und sich die Leisten 51, 53 von Lichtemittern und Lichtdetektoren mit einer sich bewegenden Kabinentür 8 mitbewegen, kann die Positionsmesseinrichtung 7 beispielsweise fest an einem seitlichen Rand der Aufzugkabine 5 montiert werden.

[0074] Bei der hierin vorgeschlagenen Aufzuganlage 1 kann mithilfe der Positionsmesseinrichtung 7 eine Positionsmessung und gegebenenfalls ein Niveauabgleich bezüglich der Aufzugkabine 5 in einfacher Weise an jedem Stockwerk 11 durchgeführt werden. Da die Positionsmesseinrichtung 7 in der Lage ist, die Stockwerkstufe 17 zu erkennen und die eigene Position relativ zu dieser Stockwerkstufe 17 zu ermitteln, ist hierfür nur wenig Hardware an der Aufzugkabine 5 notwendig. Der vorgestellte Ansatz ist somit einfach einsetzbar für eine Modernisierung bestehender Aufzuganlagen bzw. ein Nachrüsten von Aufzuganlagen anderer Hersteller. Die Positionsmesseinrichtung kann dabei einfach und schnell an der Aufzugkabine angebracht werden.

[0075] Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend", etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.


Ansprüche

1. Aufzuganlage (1), aufweisend:

einen Aufzugschacht (3);

eine Aufzugkabine (5);

eine Positionsmesseinrichtung (7);

wobei in dem Aufzugschacht (3) an einer stockwerkseitigen Schachtwand (9) angrenzend an jedes von mehreren Stockwerken (11) jeweils wenigstens eine Schachttüre (13) angeordnet ist, durch die ein Zugang (15) zu einer in dem jeweiligen Stockwerk (11) haltenden Aufzugkabine (5) zu öffnen und zu schliessen ist, wobei der Zugang (15) unten durch eine Stockwerkstufe (17), welche horizontal bis an den Aufzugschacht (3) heranreicht, begrenzt ist;

wobei die Aufzugkabine (5) in dem Aufzugschacht (3) vertikal verlagerbar ist und ein von der Aufzugkabine (5) umschlossener Innenraum (6) unten durch einen Kabinenboden (19) begrenzt ist;

wobei die Positionsmesseinrichtung (7) an der Aufzugkabine (5) hin zu der stockwerkseitigen Schachtwand (9) gerichtet angeordnet ist und wobei die Positionsmesseinrichtung (7) mehrere vertikal übereinander angeordnete Sensoren (23) aufweist, wobei jeder der Sensoren (23) dazu eingerichtet ist, in einer Konfiguration, in der die Aufzugkabine (5) mit ihrem Kabinenboden (19) nahe einer nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) ist, ein erstes Sensorsignal (S1) zu liefern, wenn der Sensor (23) oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche (43) der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist, und ein zweites Sensorsignal (S2) zu liefern, wenn der Sensor (23) unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche (43) der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist, wobei sich das erste Sensorsignal (S1) von dem zweiten Sensorsignal (S2) um mehr als einen vorgegebenen Mindestsignalabstand (Sd) unterscheidet.


 
2. Aufzuganlage nach Anspruch 1, wobei
jeder der Sensoren (23) dazu eingerichtet ist, dass sich das erste Sensorsignal (S1) und das zweite Sensorsignal (S2) stärker voneinander unterscheiden als mehrere erste Sensorsignale (S1) untereinander, welche alle von dem Sensor (23) geliefert werden, während der Sensor (23) in verschiedenen vertikalen Abständen oberhalb der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist, und als mehrere zweite Sensorsignale (S2) untereinander, welche alle von dem Sensor (23) geliefert werden, während der Sensor (23) in verschiedenen vertikalen Anständen unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche (43) der nächstbenachbarten Stockwerkstufe (17) positioniert ist.
 
3. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Sensoren (23) ausgewählt sind aus einer Gruppe umfassend Helligkeitssensoren, Farbsensoren, Reflexionssensoren und Abstandssensoren.
 
4. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) einen Kontroller (25) aufweist, der Sensorsignale (S1, S2) von allen Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7) auswertet.
 
5. Aufzuganlage nach Anspruch 4, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) mit dem Kontroller (25) dazu eingerichtet ist, ein Verfahren gemäss einem der Ansprüche 11 bis 14 auszuführen.
 
6. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) eine Datenschnittstelle (27) aufweist, um Sensorsignale (S1, S2) von allen Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7) an eine externe Auswerteeinrichtung (29) zu übermitteln.
 
7. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) derart eingerichtet und derart an der Aufzugkabine (5) angeordnet ist, dass wenigstens zwei der Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7) vertikal oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche (31) des Kabinenbodens (19) angeordnet sind und wenigstens zwei der Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7) vertikal unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche (31) des Kabinenbodens (19) angeordnet sind.
 
8. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) an einer der stockwerkseitigen Schachtwand (9) gegenüberliegenden Vorderseite (21) der Aufzugkabine (5) angeordnet ist.
 
9. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) seitlich neben einer durch eine Kabinentür (8) zu öffnenden Öffnung (35) der Aufzugkabine (5) angeordnet ist.
 
10. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Positionsmesseinrichtung (7) angrenzend an eine Lichtvorhang-Vorrichtung (49) der Aufzugkabine (5) angeordnet ist.
 
11. Verfahren zum Ermitteln einer Position einer Aufzugkabine (5) in einem Aufzugschacht (3) einer Aufzuganlage (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren aufweist:

Aufnehmen von Sensorsignalen (S1, S2) von allen Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7);

Bestimmen einer ersten Gruppe (39) von Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7), welche ein erstes Sensorsignal (S1) liefern, und Bestimmen einer zweiten Gruppe (41) von Sensoren (23) der Positionsmesseinrichtung (7), welche ein zweites Sensorsignal (S2) liefern;

Ermitteln der Position der Aufzugkabine (5) basierend auf einer Grenzposition (47), an der die erste Gruppe (39) von Sensoren (23) vertikal an die zweite Gruppe (41) von Sensoren (23) angrenzt.


 
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei
Sensoren (23) der ersten Gruppe (39) vertikal oberhalb einer nach oben gerichteten Oberfläche (43) der Stockwerkstufe (17) angeordnet sind und erste Sensorsignale (S1) liefern und Sensoren (23) der zweiten Gruppe (41) vertikal unterhalb der nach oben gerichteten Oberfläche (43) der Stockwerkstufe (17) angeordnet sind und zweite Sensorsignale (S2) liefern, und wobei sich die ersten Sensorsignale (S1) und die zweiten Sensorsignale (S2) stärker voneinander unterscheiden als mehrere erste Sensorsignale (S1) untereinander und als mehrere zweite Sensorsignale (S2) untereinander.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 und 12, wobei
die ersten Sensorsignale (S1) oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertsignals (Sg) und die zweiten Sensorsignale (S2) unterhalb des vorbestimmten Grenzwertsignals (Sg) liegen oder die ersten Sensorsignale (S1) unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertsignals (Sg) und die zweiten Sensorsignale (S2) oberhalb des vorbestimmten Grenzwertsignals (Sg) liegen.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei
die ermittelte Position als Niveauunterschied (N) zwischen der nach oben gerichteten Oberfläche (43) der Stockwerkstufe (17) und einer nach oben gerichteten Oberfläche (31) des Kabinenbodens (19) ausgegeben wird.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei
die Position der Aufzugkabine (5) ergänzend durch eine Interpolation unter Berücksichtigung eines vertikalen Abstands zwischen einem Sensor (23) der ersten Gruppe (39) von Sensoren (23) und einem Sensor (23) der zweiten Gruppe (41) von Sensoren (23) ermittelt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht















Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente